FanFiktion.de - Forum / Freie Arbeiten – Prosa - Fantasy / [Wesen] Ab wann ist ein Charakter ein Magical Girl
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- Luzifer -
Beitrag #1, verfasst am 06.02.2011 | 10:07 Uhr
Hey!
Ich habe mich gerade eben durch die ganzen Threads und Beiträge gewühlt und bin immer wieder über den Begriff Magical Girl gestolpert.
Soweit ich das verstanden habe, treten sie eher in Urban-Fantasy auf, sind schüchterne Mädchen die in eine fremde Weld geworfen werden und irgendwelche Kräfte entwickeln?
Ich schreibe bzw. plane gerade einen Plot für eine "Urban-Fantasy-Story" und mache mir langsam Sorgen, ob mein Protagonist nicht vielleicht ein Magical Girl ist.
Deswegen wollte ich euch fragen. Ab wann ist für euch ein Charakter so ein Magical Girl?
Was genau versteht ihr darunter?
Wenn es nicht nur darum geht, dass jemand aus "unserer" Welt in eine Fantasy-Welt gelangt und fremde Kräfte entwickelt, ist es dann immer noch so eine Story?
Wenn ja, was könnte man daran ändern, dass es nicht mehr so wirkt?
Ich entschuldige mich schon mal vorher, falls es diesen Thread schon gibt (dann hab ich ihn irgendwie übersehen) und bedanke mich bei allen die mir eine Antwort geben können.
Viele Grüße, Janie
Ich habe mich gerade eben durch die ganzen Threads und Beiträge gewühlt und bin immer wieder über den Begriff Magical Girl gestolpert.
Soweit ich das verstanden habe, treten sie eher in Urban-Fantasy auf, sind schüchterne Mädchen die in eine fremde Weld geworfen werden und irgendwelche Kräfte entwickeln?
Ich schreibe bzw. plane gerade einen Plot für eine "Urban-Fantasy-Story" und mache mir langsam Sorgen, ob mein Protagonist nicht vielleicht ein Magical Girl ist.
Deswegen wollte ich euch fragen. Ab wann ist für euch ein Charakter so ein Magical Girl?
Was genau versteht ihr darunter?
Wenn es nicht nur darum geht, dass jemand aus "unserer" Welt in eine Fantasy-Welt gelangt und fremde Kräfte entwickelt, ist es dann immer noch so eine Story?
Wenn ja, was könnte man daran ändern, dass es nicht mehr so wirkt?
Ich entschuldige mich schon mal vorher, falls es diesen Thread schon gibt (dann hab ich ihn irgendwie übersehen) und bedanke mich bei allen die mir eine Antwort geben können.
Viele Grüße, Janie
Story-Operator
Ich habe den Begriff hier noch nie gehört (zumindest nicht bewusst), und ich treibe mich schon recht lange im Forum herum.
Gerade eben habe ich den TV-Tropes-Artikel über das "Magical Girl" gelesen. Meinst du das http://tvtropes.org/pmwiki/pmwiki.php/Main/MagicalGirl überhaupt?
Und wenn tatsächlich, was ist so schlimm daran, dass man es krampfhaft zu verhindern versuchen muss? Es gibt wirklich schlimmere Klischees als das. Lieber ein "Magical Girl", als ein wehrloses Weibchen, das sich immer auf den starken Held verlassen muss, oder, noch schlimmer, dessen einziges Interesse sich nur um ihn dreht.
Wenn aus dem Magical Girl eine Mary Sue wird, dann wird´s kritisch. Und das ist erst der Fall, wenn sich zum Beispiel die ganze Story plötzlich nur noch um sie dreht, sie keine Hindernisse mehr überwinden muss, jeder sie liebt und bewundert (außer ihren ohnehin hässlichen und bösen Neidern) und sie im Alleingang plötzlich Magier-Armeen so einfach aus dem Weg räumen kann. Aber solange es bloß ein schüchternes Mädchen ist, das eben ein paar Kräfte entwickelt ... wieso zum Geier denn nicht? Wenn es zu deiner Geschichte passt, dann ist es doch in Ordnung!
Gerade eben habe ich den TV-Tropes-Artikel über das "Magical Girl" gelesen. Meinst du das http://tvtropes.org/pmwiki/pmwiki.php/Main/MagicalGirl überhaupt?
Und wenn tatsächlich, was ist so schlimm daran, dass man es krampfhaft zu verhindern versuchen muss? Es gibt wirklich schlimmere Klischees als das. Lieber ein "Magical Girl", als ein wehrloses Weibchen, das sich immer auf den starken Held verlassen muss, oder, noch schlimmer, dessen einziges Interesse sich nur um ihn dreht.
Wenn aus dem Magical Girl eine Mary Sue wird, dann wird´s kritisch. Und das ist erst der Fall, wenn sich zum Beispiel die ganze Story plötzlich nur noch um sie dreht, sie keine Hindernisse mehr überwinden muss, jeder sie liebt und bewundert (außer ihren ohnehin hässlichen und bösen Neidern) und sie im Alleingang plötzlich Magier-Armeen so einfach aus dem Weg räumen kann. Aber solange es bloß ein schüchternes Mädchen ist, das eben ein paar Kräfte entwickelt ... wieso zum Geier denn nicht? Wenn es zu deiner Geschichte passt, dann ist es doch in Ordnung!
I have seen beyond the bounds of infinity and drawn down demons from the stars... I have harnessed the shadows that stride from world to world to sow death and madness... Space belongs to me, do you hear?
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Beitrag #3, verfasst am 06.02.2011 | 10:20 Uhr
Ich dachte bisher immer, ein Magical Girl sei sowas wie Sailor Moon oder... okay, ich kenne sonst keins namentlich.
Spontan würde ich aber sagen, das einzige wovor man sich fürchten muss ist Mary Sue. Sorg dafür, dass dein Charakter keine ist, dann kann da in praktisch jedem Fall was draus werden!
Spontan würde ich aber sagen, das einzige wovor man sich fürchten muss ist Mary Sue. Sorg dafür, dass dein Charakter keine ist, dann kann da in praktisch jedem Fall was draus werden!
Ich fresse ausschließlich Gehirne und Plotbunnies!
- Luzifer -
Beitrag #4, verfasst am 06.02.2011 | 10:58 Uhr
Hm, vielleicht habe ich mich irgendwie falsch ausgedrückt oder - höchstwahrscheinlich - etwas falsch verstanden.
Was ich vermeiden will ist, dass der Charakter zu einer Mary Sue mutiert (ich glaube im Prosa-Bereich nennt man sie nicht mal Mary-Sue?) und das der Plot zu alltäglich wirkt.
Man liest irgendwie dauernd, dass irgendein Mädchen eine fremde Fantasy-Welt retten muss und genau so etwas möchte ich verhindern.
>> Amanda war ein ganz normales Mädchen bis zu ihrem 15. Geburtstag, wo sie herausfindet, dass sie die geheime Welt :::: retten muss. << Irgend so etwas in der Art.
Wenn ich jetzt allerdings frage, wie bekomme ich es hin, dass die Story nicht zu sehr nach Klischeehaft klingt, werden mich alle auf zwei Thread hinweißen, in denen das diskutiert wurde.
Aber eben dort finde ich nicht genau das, was ich suche ^^"
Ich hoffe jemand versteht was ich meine.
Was ich vermeiden will ist, dass der Charakter zu einer Mary Sue mutiert (ich glaube im Prosa-Bereich nennt man sie nicht mal Mary-Sue?) und das der Plot zu alltäglich wirkt.
Man liest irgendwie dauernd, dass irgendein Mädchen eine fremde Fantasy-Welt retten muss und genau so etwas möchte ich verhindern.
>> Amanda war ein ganz normales Mädchen bis zu ihrem 15. Geburtstag, wo sie herausfindet, dass sie die geheime Welt :::: retten muss. << Irgend so etwas in der Art.
Wenn ich jetzt allerdings frage, wie bekomme ich es hin, dass die Story nicht zu sehr nach Klischeehaft klingt, werden mich alle auf zwei Thread hinweißen, in denen das diskutiert wurde.
Aber eben dort finde ich nicht genau das, was ich suche ^^"
Ich hoffe jemand versteht was ich meine.
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Beitrag #5, verfasst am 06.02.2011 | 12:43 Uhr
Meiner Meinung nach ist der einfachste Weg diesen Satz zu verhindern, der, dass er nicht zutrifft.
Gibt es keine Welt zu retten, hast du fünfzig Prozent des Satzes schon revidiert. Es gibt vieles, das man retten kann. ^^
Wegen dem normalen Mädchen, nun gut, das lässt sich je nach Plot nicht vermeiden. Aber auch das kann man einfach aus der Kurzbeschreibung zum Beispiel rausstreichen. Oder umschreiben.
Mir geht dieser Satz mit dem normalen Mädchen auch auf den Keks, weil anspruchsvollere Geschichten mit ähnlichem Inhalt dadurch mit Vorurteilen abgewiesen werden. Dieser inflationäre Gebrauch wird langsam zu einer richtigen Krankheit. <.<
Gibt es keine Welt zu retten, hast du fünfzig Prozent des Satzes schon revidiert. Es gibt vieles, das man retten kann. ^^
Wegen dem normalen Mädchen, nun gut, das lässt sich je nach Plot nicht vermeiden. Aber auch das kann man einfach aus der Kurzbeschreibung zum Beispiel rausstreichen. Oder umschreiben.
Mir geht dieser Satz mit dem normalen Mädchen auch auf den Keks, weil anspruchsvollere Geschichten mit ähnlichem Inhalt dadurch mit Vorurteilen abgewiesen werden. Dieser inflationäre Gebrauch wird langsam zu einer richtigen Krankheit. <.<
Einfach -Aska- oder: Der Fehler kann nicht reproduziert werden.
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Okay, also doch Mary Sue! Sehr löblich, dass du deinen Hauptcharakter dagegen impfen möchtest.
Meine Vorschläge wären:
1. Mach dieses Mädchen nicht zum (obersten) Hauptcharakter, sondern stell Amanda jemandem in dieser fremden Welt zur Seite. (Sprich: Amanda ist die Begleiterin und XY der Held/die Heldin.) Das ist - meines Wissens - schonmal eine recht seltene Konstellation. Wenns eine Heldin ist, musst du dir auch keine Gedanken machen, dass ihre Unterordnung antifeministisch gedeutet wird.
2. In dieser Welt passieren die interessanten Sachen nicht erst, seit das Mädel dort ist... sollte zumindest so sein. Und wie Aska schon gesagt hat, wenns keine Welt zu retten gibt, ist die halbe Miete schon gegessen... öhm, oder so. Es gibt sicher eine Million aufregender Sachen, die dieses Team zusammen erleben kann, ganz ohne Dork Lard (copyright by Saku) und seine Pseudo-Orks.
3. Mach HC Amanda nicht zu normal, (Hat Aska auch schon erwähnt, verdammt!) denn sonst rückt sie A in Richtung dieses Klischees und B wird sie dadurch langweilig.
Beispiel:
Mein neuester Hauptcharakter ist in vielerlei Hinsicht der edle Ritter in weißer Rüstung, pflichtbewusst bis zur Selbstaufopferung, ein Gentleman und von tadelloser Ehre. Allerdings hält er sich auch aufgrund seiner hohen Geburt für etwas besseres und hat für die niederen Klassen nur Verachtung übrig.
(Würde er mir begegnen, ich könnte ihn nicht ausstehen.)
Kanten! Wirklich spürbare Kanten machen einen Charakter erst richtig interessant!
Meine Vorschläge wären:
1. Mach dieses Mädchen nicht zum (obersten) Hauptcharakter, sondern stell Amanda jemandem in dieser fremden Welt zur Seite. (Sprich: Amanda ist die Begleiterin und XY der Held/die Heldin.) Das ist - meines Wissens - schonmal eine recht seltene Konstellation. Wenns eine Heldin ist, musst du dir auch keine Gedanken machen, dass ihre Unterordnung antifeministisch gedeutet wird.
2. In dieser Welt passieren die interessanten Sachen nicht erst, seit das Mädel dort ist... sollte zumindest so sein. Und wie Aska schon gesagt hat, wenns keine Welt zu retten gibt, ist die halbe Miete schon gegessen... öhm, oder so. Es gibt sicher eine Million aufregender Sachen, die dieses Team zusammen erleben kann, ganz ohne Dork Lard (copyright by Saku) und seine Pseudo-Orks.
3. Mach HC Amanda nicht zu normal, (Hat Aska auch schon erwähnt, verdammt!) denn sonst rückt sie A in Richtung dieses Klischees und B wird sie dadurch langweilig.
Beispiel:
Mein neuester Hauptcharakter ist in vielerlei Hinsicht der edle Ritter in weißer Rüstung, pflichtbewusst bis zur Selbstaufopferung, ein Gentleman und von tadelloser Ehre. Allerdings hält er sich auch aufgrund seiner hohen Geburt für etwas besseres und hat für die niederen Klassen nur Verachtung übrig.
(Würde er mir begegnen, ich könnte ihn nicht ausstehen.)
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Beitrag #7, verfasst am 06.02.2011 | 17:33 Uhr
Ich schließe mich Aska und Vorian an: Charakterisierung ist das A und O. Auch ein auf den ersten Blick nach Klischee klingender Plot kann mit den richtigen Charakteren funktionieren.
Und es muss eben nicht immer unbedingt die Rettung der Welt sein. Charaktere, die losziehen, um eine Welt zu retten (sogar noch eine, die nicht einmal ihre eigene ist - auf die sie in diesem Sinne also nicht zwangsläufig angewiesen sind), wirken halt schnell übertrieben heroisch und man denkt sich: "Nicht schon wieder."
Wenn es aber dann doch unbedingt die Weltrettung sein soll, kann man das eventuell einfach nicht ganz so offensichtlich machen. Charaktere, die mit der Lösung ihrer ganz eigenen Probleme beschäftigt sind, kann man meist schneller nachvollziehen. Insofern kann man sie ihr eigenes Ziel verfolgen lassen und dann später irgendwann den "Ups, da hängt ja die ganze Welt dran"-Twist einbauen.
Und es muss eben nicht immer unbedingt die Rettung der Welt sein. Charaktere, die losziehen, um eine Welt zu retten (sogar noch eine, die nicht einmal ihre eigene ist - auf die sie in diesem Sinne also nicht zwangsläufig angewiesen sind), wirken halt schnell übertrieben heroisch und man denkt sich: "Nicht schon wieder."
Wenn es aber dann doch unbedingt die Weltrettung sein soll, kann man das eventuell einfach nicht ganz so offensichtlich machen. Charaktere, die mit der Lösung ihrer ganz eigenen Probleme beschäftigt sind, kann man meist schneller nachvollziehen. Insofern kann man sie ihr eigenes Ziel verfolgen lassen und dann später irgendwann den "Ups, da hängt ja die ganze Welt dran"-Twist einbauen.
"Okay, maybe I'm not such a shitty writer. But I can't pull my ideas together, Van Houten. My thoughts are stars I can't fathom into constellations."
Story-Operator
Vorian Atreides
Naja, dann muss sie aber wieder aufpassen, dass der neue Hauptcharakter (also der/die HeldIn) keine Mary bzw. kein Gary ist. Oder meinst du, dass "Amanda" weiterhin der Hauptcharakter sein soll, aber trotzdem nicht die Wichtigste in der Gruppe, also praktisch nur die, aus deren Sicht eben geschrieben wird, aber nicht die Retterin der Welt?
Hmmm ... das wäre eine Idee, aber irgendwie auch nicht Sinn und Zweck der Sache, wenn man doch will, dass der "wichtigste" Charakter auch der ist, aus dessen Sicht man schreiben will ... Man kann doch nicht jedesmal aus Sicht des "Besten Freunds" oder des "Bücherwurms" (oder was auch immer es sonst noch so für Begleiter des Helden gibt) schreiben, nur um eine Sue zu verhindern ...
Ich gebe Aska auch recht. Wieso reicht nicht ein Königreich, das es zu retten gibt, oder ein Krieg, den es zu beenden gilt? Oder auch nur die klassische Prinzessin/der Prinz/Präsidentengattin/sonstwer, den Amanda retten soll?
Aber selbst wenn die Welt zu retten ist ... du könntest es theoretisch auch so machen, dass sie nicht alleine dafür zuständig ist. Dass sie eben nur die Soundsovielte im Bunde ist (wie z.B. im Herrn der Ringe). Das mag zwar ein wenig abgedroschen sein, funktioniert aber trotzdem ganz gut. Dann kannst du die Mächte gerecht aufteilen.
Für mich ist es ein ziemlich sicheres Zeichen, dass ich eine Mary Sue vor mir habe, wenn sie mit ihrer Kraft alle anderen in die Tasche stecken könnte. Wenn eigentlich keiner ihrer Freunde und Mitstreiter gebraucht würde, weil sie sowieso alles kann. Wenn sie immer allen anderen die Schau stiehlt und immer am Ende recht hat. Darum wäre es meiner Meinung nach schon mal eine gute Idee, wenn du ihr gleichstarke Partner an die Seite stellst, und vor allem auch ebenbürtige, wenn nicht überlegene Feinde.
Und was auch sicher helfen würde, wäre wenn sie nicht "die Einzige ihrer Art" wäre ...
Edit: und noch was: Ich empfinde es als besonders wichtig, einen Charakter, der in eine fremde Welt kommt, mit allen Schwierigkeiten, die auf ihn zukommen müssen, zu konfrontieren. Jemand, der aus einer anderen Welt kommt, kann das Universum, das er besucht, nicht kennen, und wird lange brauchen, bis er sich ein bisschen angepasst hat. Stell dir vor, *du* wirst z.B. ins Mittelalter "gebeamt". Du hättest schon enorme Schwierigkeiten, die Sprache zu verstehen! Wenn ein Charakter aus einer anderen Welt sich sofort in diesem neuen Universum zurechtfinden würde, wie in seiner Westentasche, und absolut nie in ein Fettnäpfchen tritt, dann ist das ein todsicheres Mary Sue-Zeichen.
1. Mach dieses Mädchen nicht zum (obersten) Hauptcharakter, sondern stell Amanda jemandem in dieser fremden Welt zur Seite. (Sprich: Amanda ist die Begleiterin und XY der Held/die Heldin.)
Naja, dann muss sie aber wieder aufpassen, dass der neue Hauptcharakter (also der/die HeldIn) keine Mary bzw. kein Gary ist. Oder meinst du, dass "Amanda" weiterhin der Hauptcharakter sein soll, aber trotzdem nicht die Wichtigste in der Gruppe, also praktisch nur die, aus deren Sicht eben geschrieben wird, aber nicht die Retterin der Welt?
Hmmm ... das wäre eine Idee, aber irgendwie auch nicht Sinn und Zweck der Sache, wenn man doch will, dass der "wichtigste" Charakter auch der ist, aus dessen Sicht man schreiben will ... Man kann doch nicht jedesmal aus Sicht des "Besten Freunds" oder des "Bücherwurms" (oder was auch immer es sonst noch so für Begleiter des Helden gibt) schreiben, nur um eine Sue zu verhindern ...
Ich gebe Aska auch recht. Wieso reicht nicht ein Königreich, das es zu retten gibt, oder ein Krieg, den es zu beenden gilt? Oder auch nur die klassische Prinzessin/der Prinz/Präsidentengattin/sonstwer, den Amanda retten soll?
Aber selbst wenn die Welt zu retten ist ... du könntest es theoretisch auch so machen, dass sie nicht alleine dafür zuständig ist. Dass sie eben nur die Soundsovielte im Bunde ist (wie z.B. im Herrn der Ringe). Das mag zwar ein wenig abgedroschen sein, funktioniert aber trotzdem ganz gut. Dann kannst du die Mächte gerecht aufteilen.
Für mich ist es ein ziemlich sicheres Zeichen, dass ich eine Mary Sue vor mir habe, wenn sie mit ihrer Kraft alle anderen in die Tasche stecken könnte. Wenn eigentlich keiner ihrer Freunde und Mitstreiter gebraucht würde, weil sie sowieso alles kann. Wenn sie immer allen anderen die Schau stiehlt und immer am Ende recht hat. Darum wäre es meiner Meinung nach schon mal eine gute Idee, wenn du ihr gleichstarke Partner an die Seite stellst, und vor allem auch ebenbürtige, wenn nicht überlegene Feinde.
Und was auch sicher helfen würde, wäre wenn sie nicht "die Einzige ihrer Art" wäre ...
Edit: und noch was: Ich empfinde es als besonders wichtig, einen Charakter, der in eine fremde Welt kommt, mit allen Schwierigkeiten, die auf ihn zukommen müssen, zu konfrontieren. Jemand, der aus einer anderen Welt kommt, kann das Universum, das er besucht, nicht kennen, und wird lange brauchen, bis er sich ein bisschen angepasst hat. Stell dir vor, *du* wirst z.B. ins Mittelalter "gebeamt". Du hättest schon enorme Schwierigkeiten, die Sprache zu verstehen! Wenn ein Charakter aus einer anderen Welt sich sofort in diesem neuen Universum zurechtfinden würde, wie in seiner Westentasche, und absolut nie in ein Fettnäpfchen tritt, dann ist das ein todsicheres Mary Sue-Zeichen.
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Beitrag #9, verfasst am 06.02.2011 | 21:27 Uhr
@Altais
Stimmt was du sagst! Ich meinte tatsächlich, dass sie die Macht/Bedeutsamkeit dann auf zwei Personen aufteilt... okay, ich hab auch schonmal ne Geschichte mit zwei Self-Insert-Mary-Sues gelesen, absolute Sicherheit bedeutet das also nicht.
Dennoch, wenn Held und Begleiter genug miteinander verzahnt sind, der Begleiter also quasi auch eine wichtige Rolle spielt, (Frodo und Sam) dann kann die Geschichte auch aus der Perspektive des Begleiters Spaß machen.
Und ich denke, die Gefahr einer Mary Sue ist besonders groß, wenn es eben anders ist, wenn Hauptperspektivträger und Held ein und die selbe Person sind. Man identifiziert sich zu leicht und zu sehr mit dem Helden und das gibt dann nur Probleme.
Stimmt was du sagst! Ich meinte tatsächlich, dass sie die Macht/Bedeutsamkeit dann auf zwei Personen aufteilt... okay, ich hab auch schonmal ne Geschichte mit zwei Self-Insert-Mary-Sues gelesen, absolute Sicherheit bedeutet das also nicht.
Dennoch, wenn Held und Begleiter genug miteinander verzahnt sind, der Begleiter also quasi auch eine wichtige Rolle spielt, (Frodo und Sam) dann kann die Geschichte auch aus der Perspektive des Begleiters Spaß machen.
Und ich denke, die Gefahr einer Mary Sue ist besonders groß, wenn es eben anders ist, wenn Hauptperspektivträger und Held ein und die selbe Person sind. Man identifiziert sich zu leicht und zu sehr mit dem Helden und das gibt dann nur Probleme.
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Beitrag #10, verfasst am 06.02.2011 | 22:13 Uhr
Ich sehe hier eher das Problem, das der Hauptprotagonist Entscheidungen treffen muss, um interessant zu sein. Wenn er aber nur das Anhängsel eines anderen ist, kann es passieren, dass es nicht zu genügend solcher Entscheidungen kommt.
Es kommt natürlich immer darauf an, wie man das schreibt. Will nur darauf hinweisen.
Es kommt natürlich immer darauf an, wie man das schreibt. Will nur darauf hinweisen.
Meine Romane
Rebellion der Synthetiker: http://www.amazon.de/Rebellion-Synthetiker-Angela-Fleischer/dp/3943795268
Vagabunden des Alls: http://www.amazon.de/Vagabunden-des-Alls-ebook/dp/B007QY63PY
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Beitrag #11, verfasst am 06.02.2011 | 22:26 Uhr
Vorian Atreides
Oh ja, die gibt es auch in Horden, diese Marys *fg* (ich finde gerade die entsprechende Tropes-Seite nicht).
Ja, theoretisch könnte es Spaß machen. Nur glaube ich, dass der Leser sich dann trotzdem mit der/dem HeldIn identifizieren würde. Weil, wie Pevra schon sagt, der Held die Entscheidungen trifft ... Hmmm ... aber lesen würde ich sowas schon mal gerne, also eine Geschichte über einen Begleiter des Helden, der trotzdem, dass er (bzw. sie) nicht der wichtigste Charakter ist, die Geschichte dominiert ...
@Altais
Stimmt was du sagst! Ich meinte tatsächlich, dass sie die Macht/Bedeutsamkeit dann auf zwei Personen aufteilt... okay, ich hab auch schonmal ne Geschichte mit zwei Self-Insert-Mary-Sues gelesen, absolute Sicherheit bedeutet das also nicht.
Dennoch, wenn Held und Begleiter genug miteinander verzahnt sind, der Begleiter also quasi auch eine wichtige Rolle spielt, (Frodo und Sam) dann kann die Geschichte auch aus der Perspektive des Begleiters Spaß machen.
Und ich denke, die Gefahr einer Mary Sue ist besonders groß, wenn es eben anders ist, wenn Hauptperspektivträger und Held ein und die selbe Person sind. Man identifiziert sich zu leicht und zu sehr mit dem Helden und das gibt dann nur Probleme.
Oh ja, die gibt es auch in Horden, diese Marys *fg* (ich finde gerade die entsprechende Tropes-Seite nicht).
Ja, theoretisch könnte es Spaß machen. Nur glaube ich, dass der Leser sich dann trotzdem mit der/dem HeldIn identifizieren würde. Weil, wie Pevra schon sagt, der Held die Entscheidungen trifft ... Hmmm ... aber lesen würde ich sowas schon mal gerne, also eine Geschichte über einen Begleiter des Helden, der trotzdem, dass er (bzw. sie) nicht der wichtigste Charakter ist, die Geschichte dominiert ...
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Beitrag #12, verfasst am 06.02.2011 | 23:55 Uhr
Hmhm, ich verstehe was ihr meint, aber selbst wenn der Held alle Entscheidungen trifft (gibts ein Gesetz, dass das so sein muss) muss ja Nicht-Mary nicht immer damit einverstanden sein und womöglich hat sie sogar am Ende Recht.
Man kann auch beide Charaktere so unterschiedlich gestalten, dass sich der eine Teil der Leser mit A, der andere mit B identifiziert... dürfte aber schwieriger sein als bei einem Helden.
Man kann auch beide Charaktere so unterschiedlich gestalten, dass sich der eine Teil der Leser mit A, der andere mit B identifiziert... dürfte aber schwieriger sein als bei einem Helden.
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Beitrag #13, verfasst am 07.02.2011 | 00:17 Uhr
Altais
Aber sowas ist doch auch gar nicht sooo selten, oder? Sherlock Holmes zum Beispiel, wird doch von Watson erzählt - und der nimmt eine sehr große Rolle ein und ist gleichzeitig weit von einer Sue oder eher einem Stue entfernt. Da ist ja eher Holmes gefährdet - auch wenn der ja auch seine Probleme und Makel hat.
Und ich glaube, hier läuft die Identifikation auch eher über Watson - man ist eben dümmer als das Genie (wenn auch eigentlich klüger als Watson - worin wohl der Trick besteht).
Natürlich hat das nichts mit der Rettung einer fremden Welt zu tun, aber das als Beispiel für die Identifikationsfrage.
Ja, theoretisch könnte es Spaß machen. Nur glaube ich, dass der Leser sich dann trotzdem mit der/dem HeldIn identifizieren würde. Weil, wie Pevra schon sagt, der Held die Entscheidungen trifft ... Hmmm ... aber lesen würde ich sowas schon mal gerne, also eine Geschichte über einen Begleiter des Helden, der trotzdem, dass er (bzw. sie) nicht der wichtigste Charakter ist, die Geschichte dominiert ...
Aber sowas ist doch auch gar nicht sooo selten, oder? Sherlock Holmes zum Beispiel, wird doch von Watson erzählt - und der nimmt eine sehr große Rolle ein und ist gleichzeitig weit von einer Sue oder eher einem Stue entfernt. Da ist ja eher Holmes gefährdet - auch wenn der ja auch seine Probleme und Makel hat.
Und ich glaube, hier läuft die Identifikation auch eher über Watson - man ist eben dümmer als das Genie (wenn auch eigentlich klüger als Watson - worin wohl der Trick besteht).
Natürlich hat das nichts mit der Rettung einer fremden Welt zu tun, aber das als Beispiel für die Identifikationsfrage.
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Beitrag #14, verfasst am 07.02.2011 | 00:19 Uhr
Schließe mich Altais an. Was ist so schlimm an diesem aufkeimenden "Klischee"? Ich denke, da muss man nicht gegen steuern. Wobei die hier gemachten Vorschläge alle sehr vernünftig sind. Ist wohl eine Geschmacksfrage.
"Woran arbeiten Sie?" wurde Herr K. gefragt. Herr K. antwortete: "Ich habe viel Mühe, ich bereite meinen nächsten Irrtum vor." - Bert Brecht
Herr K. liest immer noch Bild, egal was der Forumsrang sagt!
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Beitrag #15, verfasst am 07.02.2011 | 10:57 Uhr
MySecretsKeeper
Agathaa Christie hat das auch so gemacht, mit ihrem Hercule Poirot. Wenn man den Meisterdetektiv von außen betrachtet, und ihn dann noch mit allerlei positiven Adjektiven beschreibt, und er in seinen Monologen den Fall löst - dann muss er wie ein Genie erscheinen, noch mehr, als wenn aus seiner Sicht geschrieben wäre. Außerdem ist es damit leichter, dem Leser Informationen vorzuenthalten. Der Nebencharakter ist meist das dumme Anhängsel, gutmütig und flach wie ein Pfannenboden. Kurzum: ich mag diesen Trick nicht. Die Hauptfigur nervt mit ihrer Blasiertheit und ihrem Über-drüber Intellekt. Zudem wirkt es heutzutage nicht mehr zeitgemäß, weil es wirklich ein alter Hut ist.
AltaisJa, theoretisch könnte es Spaß machen. Nur glaube ich, dass der Leser sich dann trotzdem mit der/dem HeldIn identifizieren würde. Weil, wie Pevra schon sagt, der Held die Entscheidungen trifft ... Hmmm ... aber lesen würde ich sowas schon mal gerne, also eine Geschichte über einen Begleiter des Helden, der trotzdem, dass er (bzw. sie) nicht der wichtigste Charakter ist, die Geschichte dominiert ...
Aber sowas ist doch auch gar nicht sooo selten, oder? Sherlock Holmes zum Beispiel, wird doch von Watson erzählt - und der nimmt eine sehr große Rolle ein und ist gleichzeitig weit von einer Sue oder eher einem Stue entfernt. Da ist ja eher Holmes gefährdet - auch wenn der ja auch seine Probleme und Makel hat.
Und ich glaube, hier läuft die Identifikation auch eher über Watson - man ist eben dümmer als das Genie (wenn auch eigentlich klüger als Watson - worin wohl der Trick besteht).
Natürlich hat das nichts mit der Rettung einer fremden Welt zu tun, aber das als Beispiel für die Identifikationsfrage.
Agathaa Christie hat das auch so gemacht, mit ihrem Hercule Poirot. Wenn man den Meisterdetektiv von außen betrachtet, und ihn dann noch mit allerlei positiven Adjektiven beschreibt, und er in seinen Monologen den Fall löst - dann muss er wie ein Genie erscheinen, noch mehr, als wenn aus seiner Sicht geschrieben wäre. Außerdem ist es damit leichter, dem Leser Informationen vorzuenthalten. Der Nebencharakter ist meist das dumme Anhängsel, gutmütig und flach wie ein Pfannenboden. Kurzum: ich mag diesen Trick nicht. Die Hauptfigur nervt mit ihrer Blasiertheit und ihrem Über-drüber Intellekt. Zudem wirkt es heutzutage nicht mehr zeitgemäß, weil es wirklich ein alter Hut ist.
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Beitrag #16, verfasst am 07.02.2011 | 14:02 Uhr
MySecretsKeeper
Hab ich nicht gelesen, kenne ich nicht. Das ist auch eigentlich nicht wirklich mein Genre ... von dem her kann ich es schwer beurteilen.
Im Fantasy habe ich es bisher auch noch nicht gesehen.
Aber wenn der Held so gestaltet ist, dass er viel klüger als die Hauptperson (bzw. der Erzähler) ist, dann würde es mich ehrlich gesagt auch nicht interessieren. Ich mag es nicht, wenn eine Person die andere so sehr an Brillanz übertrifft, auch wenn es sich bei der überlegenen nicht um den Charakter handelt, aus dessen Sicht die Geschichte spielt.
AltaisJa, theoretisch könnte es Spaß machen. Nur glaube ich, dass der Leser sich dann trotzdem mit der/dem HeldIn identifizieren würde. Weil, wie Pevra schon sagt, der Held die Entscheidungen trifft ... Hmmm ... aber lesen würde ich sowas schon mal gerne, also eine Geschichte über einen Begleiter des Helden, der trotzdem, dass er (bzw. sie) nicht der wichtigste Charakter ist, die Geschichte dominiert ...
Aber sowas ist doch auch gar nicht sooo selten, oder? Sherlock Holmes zum Beispiel, wird doch von Watson erzählt - und der nimmt eine sehr große Rolle ein und ist gleichzeitig weit von einer Sue oder eher einem Stue entfernt. Da ist ja eher Holmes gefährdet - auch wenn der ja auch seine Probleme und Makel hat.
Und ich glaube, hier läuft die Identifikation auch eher über Watson - man ist eben dümmer als das Genie (wenn auch eigentlich klüger als Watson - worin wohl der Trick besteht).
Natürlich hat das nichts mit der Rettung einer fremden Welt zu tun, aber das als Beispiel für die Identifikationsfrage.
Hab ich nicht gelesen, kenne ich nicht. Das ist auch eigentlich nicht wirklich mein Genre ... von dem her kann ich es schwer beurteilen.
Im Fantasy habe ich es bisher auch noch nicht gesehen.
Aber wenn der Held so gestaltet ist, dass er viel klüger als die Hauptperson (bzw. der Erzähler) ist, dann würde es mich ehrlich gesagt auch nicht interessieren. Ich mag es nicht, wenn eine Person die andere so sehr an Brillanz übertrifft, auch wenn es sich bei der überlegenen nicht um den Charakter handelt, aus dessen Sicht die Geschichte spielt.
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Beitrag #17, verfasst am 07.02.2011 | 16:13 Uhr
Hm, schon mal danke für die ganzen Antworten.^^
Ich meine nicht, dass ich eine Story nach dem Schema, welches ich "Amanda" gezeigt habe, schreibe.
Ich habe bestimmt schon gefühlte 100 Storys mit diesem Inhalt gelesen und deshalb möchte ich so etwas verhindern.
Ich habe mal so ein Magazin gelesen, wie erschaffe ich ein Magical Girl. Wahrscheinlich ist dieser Begriff in diesem Zusammenhang vollkommen falsch... Aber Mary-Sue nennt man sie - meines Erachtens - in einer FA auch nicht.
In diesem Manga-Lern-Zeichenbuch standen die verschiedenen Charaktereigenschaften und Familienverhältnisse der meisten Magical Girls drin und als ich meinen Protagonisten vor einiger Zeit auseinander genommen habe, sind mir Paralellen aufgefallen.
Gut, nennen wir sie weiterhin einfach mal Amanda, ist eher schüchtern und schusselig und sehr verträumt. Sie fühlt sich in ihrer Familie ein bisschen wie das "schwarze Schaf" und lernt im Laufe der Geschichte sich selbst besser einzuschätzen.
In dem Heft stand eben: Magical Girl fühlt sich in ihrer Familie manchmal ziemlich einsam (Mutter, die die ganze Zeit den Haushalt führt; Vater der dauernd auf der Arbeit ist; Kleiner Bruder, der sie nervt) In der Regel ist sie eher schüchtern, kann unter Freunden aber temperament haben; verändert sich auch im Charakter nach der Verwandlung; ...
Das mit der zweiten Hauptperson, also nicht zum obersten Charakter, lässt sich etwas schwierig gestalten, ist aber an sich wirklich eine gute Idee. Muss es dann allerdings jemand aus der Welt aus der sie kommt sein? Wenn eben diese Welt von der richtigen Welt weiß und die Menschen in der richtigen Welt zu verschlossen sind um die andere Welt zu bemerken (oh je, ich versteh nicht mal selbst was ich damit sagen möchte) Außerdem fokusiere ich mich auf Amanda, da sie von sich heraus erzählt. Es geht vor allem um einen inneren Konflikt wie gut und böse definiert gibt.^^
@ Altais: Darf ich das so verstehen, dass der Protagonist schon etwas besonderes sein sollte, weil einen sonst die Geschichte nicht wirklich mitreist?
Ich meine nicht, dass ich eine Story nach dem Schema, welches ich "Amanda" gezeigt habe, schreibe.
Ich habe bestimmt schon gefühlte 100 Storys mit diesem Inhalt gelesen und deshalb möchte ich so etwas verhindern.
Ich habe mal so ein Magazin gelesen, wie erschaffe ich ein Magical Girl. Wahrscheinlich ist dieser Begriff in diesem Zusammenhang vollkommen falsch... Aber Mary-Sue nennt man sie - meines Erachtens - in einer FA auch nicht.
In diesem Manga-Lern-Zeichenbuch standen die verschiedenen Charaktereigenschaften und Familienverhältnisse der meisten Magical Girls drin und als ich meinen Protagonisten vor einiger Zeit auseinander genommen habe, sind mir Paralellen aufgefallen.
Gut, nennen wir sie weiterhin einfach mal Amanda, ist eher schüchtern und schusselig und sehr verträumt. Sie fühlt sich in ihrer Familie ein bisschen wie das "schwarze Schaf" und lernt im Laufe der Geschichte sich selbst besser einzuschätzen.
In dem Heft stand eben: Magical Girl fühlt sich in ihrer Familie manchmal ziemlich einsam (Mutter, die die ganze Zeit den Haushalt führt; Vater der dauernd auf der Arbeit ist; Kleiner Bruder, der sie nervt) In der Regel ist sie eher schüchtern, kann unter Freunden aber temperament haben; verändert sich auch im Charakter nach der Verwandlung; ...
Das mit der zweiten Hauptperson, also nicht zum obersten Charakter, lässt sich etwas schwierig gestalten, ist aber an sich wirklich eine gute Idee. Muss es dann allerdings jemand aus der Welt aus der sie kommt sein? Wenn eben diese Welt von der richtigen Welt weiß und die Menschen in der richtigen Welt zu verschlossen sind um die andere Welt zu bemerken (oh je, ich versteh nicht mal selbst was ich damit sagen möchte) Außerdem fokusiere ich mich auf Amanda, da sie von sich heraus erzählt. Es geht vor allem um einen inneren Konflikt wie gut und böse definiert gibt.^^
@ Altais: Darf ich das so verstehen, dass der Protagonist schon etwas besonderes sein sollte, weil einen sonst die Geschichte nicht wirklich mitreist?
jinta
Beitrag #18, verfasst am 07.02.2011 | 19:38 Uhr
Janie
Doch, meines Wissens nach schon. Aber vielleicht ist das bloß in meinem Bekanntenkreis verbreitet und in anderen eher weniger.
Janie
Aha. Hier haben wir zumindest den Grund, weshalb du von einem "Magical Girl" sprichst und dieser Begriff viele der Leser anfangs stutzig gemacht hat. Das ist ein typischer Mangabegriff, der in der allgemeinen Fanfiktion und vor allem im Bereich der Freien Arbeiten so gut wie nicht vorkommt. Vergleichbar mit Yaoi/Yuri, die hauptsächlich für den Mangabereich sowie die Mangafanfiktion gebraucht werden, darüber hinaus aber kaum bekannt sind.
Aber Mary-Sue nennt man sie - meines Erachtens - in einer FA auch nicht.
Doch, meines Wissens nach schon. Aber vielleicht ist das bloß in meinem Bekanntenkreis verbreitet und in anderen eher weniger.
Janie
In diesem Manga-Lern-Zeichenbuch standen die verschiedenen Charaktereigenschaften und Familienverhältnisse der meisten Magical Girls drin und als ich meinen Protagonisten vor einiger Zeit auseinander genommen habe, sind mir Paralellen aufgefallen.
Aha. Hier haben wir zumindest den Grund, weshalb du von einem "Magical Girl" sprichst und dieser Begriff viele der Leser anfangs stutzig gemacht hat. Das ist ein typischer Mangabegriff, der in der allgemeinen Fanfiktion und vor allem im Bereich der Freien Arbeiten so gut wie nicht vorkommt. Vergleichbar mit Yaoi/Yuri, die hauptsächlich für den Mangabereich sowie die Mangafanfiktion gebraucht werden, darüber hinaus aber kaum bekannt sind.
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@ Janie
Das ist halt ein Archetyp. Jede Figur kann einem bestimmten Archetyp zugeordnet werden, sofern sie überhaupt eine Persönlichkeit aufweist. Es kommt darauf an, was du aus diesem bestimmten Charakter machst, was er außer seiner typisierten Verhaltensweisen noch so drauf hat. Wenn das magical Girl so ist wie beschrieben, aber alle heilige Zeiten mal einen psychotischen Ausraster hat, wäre das zum Beispiel so eine "passende aber nicht klischeehafte" Eigenschaft.
Wenn du dich auf Amanda fokussierst, ergibt es Sinn, wenn sie auch der Anführer ist. Dagegen ist überhaupt nichts einzuwenden, nach dem Strickmuster verlaufen sehr viele Bücher (von denen bei weitem nicht alle wandelnde Klischeelexikons sind). Man muss nicht anders sein um anders zu sein. Meistens ist das sogar ziemlich schlecht für die Geschichte.
Das ist halt ein Archetyp. Jede Figur kann einem bestimmten Archetyp zugeordnet werden, sofern sie überhaupt eine Persönlichkeit aufweist. Es kommt darauf an, was du aus diesem bestimmten Charakter machst, was er außer seiner typisierten Verhaltensweisen noch so drauf hat. Wenn das magical Girl so ist wie beschrieben, aber alle heilige Zeiten mal einen psychotischen Ausraster hat, wäre das zum Beispiel so eine "passende aber nicht klischeehafte" Eigenschaft.
Wenn du dich auf Amanda fokussierst, ergibt es Sinn, wenn sie auch der Anführer ist. Dagegen ist überhaupt nichts einzuwenden, nach dem Strickmuster verlaufen sehr viele Bücher (von denen bei weitem nicht alle wandelnde Klischeelexikons sind). Man muss nicht anders sein um anders zu sein. Meistens ist das sogar ziemlich schlecht für die Geschichte.
Meine Romane
Rebellion der Synthetiker: http://www.amazon.de/Rebellion-Synthetiker-Angela-Fleischer/dp/3943795268
Vagabunden des Alls: http://www.amazon.de/Vagabunden-des-Alls-ebook/dp/B007QY63PY
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- Luzifer -
Beitrag #20, verfasst am 07.02.2011 | 20:06 Uhr
jinta
Hm ... ich bin wirklich dumm. Wahrscheinlich hab ich mich wirklich ganz falsch ausgedrückt.
Komisch, na dann danke für die "Belehrung"^^
Und danke an alle, für die ganzen Antworten^^
JanieAber Mary-Sue nennt man sie - meines Erachtens - in einer FA auch nicht.
Doch, meines Wissens nach schon. Aber vielleicht ist das bloß in meinem Bekanntenkreis verbreitet und in anderen eher weniger.
JanieIn diesem Manga-Lern-Zeichenbuch standen die verschiedenen Charaktereigenschaften und Familienverhältnisse der meisten Magical Girls drin und als ich meinen Protagonisten vor einiger Zeit auseinander genommen habe, sind mir Paralellen aufgefallen.
Aha. Hier haben wir zumindest den Grund, weshalb du von einem "Magical Girl" sprichst und dieser Begriff viele der Leser anfangs stutzig gemacht hat. Das ist ein typischer Mangabegriff, der in der allgemeinen Fanfiktion und vor allem im Bereich der Freien Arbeiten so gut wie nicht vorkommt. Vergleichbar mit Yaoi/Yuri, die hauptsächlich für den Mangabereich sowie die Mangafanfiktion gebraucht werden, darüber hinaus aber kaum bekannt sind.
Hm ... ich bin wirklich dumm. Wahrscheinlich hab ich mich wirklich ganz falsch ausgedrückt.
Komisch, na dann danke für die "Belehrung"^^
Und danke an alle, für die ganzen Antworten^^
Story-Operator
Janie
Naja, es kommt auf den Leser und dessen Geschmack an. Ich kann nur von mir ausgehen und sagen, dass ich über einen absoluten Ottonormalverbraucher (oder gar Nichtskönner) im Fantasy-Genre nichts lesen möchte. Und schon gar nicht über einen Ottonormalverbraucher, der umgeben ist von lauter schillernden Persönlichkeiten, die ihm seine absolute Normalität vor Augen halten. Das passt in diesem Genre einfach nicht. Erst recht nicht, wenn dieser Protagonist etwas Besonderes zu erfüllen hat. Also "etwas Besonderes": gerne. Das ist, finde ich, sogar fast ein Muss. Der *einzige* "Besondere"? Nein. Der Beste der Besten der Besten? Nein!
@ Altais: Darf ich das so verstehen, dass der Protagonist schon etwas besonderes sein sollte, weil einen sonst die Geschichte nicht wirklich mitreist?
Naja, es kommt auf den Leser und dessen Geschmack an. Ich kann nur von mir ausgehen und sagen, dass ich über einen absoluten Ottonormalverbraucher (oder gar Nichtskönner) im Fantasy-Genre nichts lesen möchte. Und schon gar nicht über einen Ottonormalverbraucher, der umgeben ist von lauter schillernden Persönlichkeiten, die ihm seine absolute Normalität vor Augen halten. Das passt in diesem Genre einfach nicht. Erst recht nicht, wenn dieser Protagonist etwas Besonderes zu erfüllen hat. Also "etwas Besonderes": gerne. Das ist, finde ich, sogar fast ein Muss. Der *einzige* "Besondere"? Nein. Der Beste der Besten der Besten? Nein!
I have seen beyond the bounds of infinity and drawn down demons from the stars... I have harnessed the shadows that stride from world to world to sow death and madness... Space belongs to me, do you hear?
― H.P. Lovecraft, From Beyond
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Beitrag #22, verfasst am 09.02.2011 | 18:09 Uhr
Ich geb nur wegen der MagicalGirl - MarySue - Verwirrung noch mal meinen Senf dazu, wo die Begriffe herkommen ist ja geklärt, aber ich würde mal einfach so in den Raum stellen:
Das typische Magical Girl IST eine MarySue... SailorMoon, DAS MagicalGirl schlechthin, ist eine MarySue - haufenweise Superpower und muss trotzdem ständig gerettet werden.
Das typische Magical Girl IST eine MarySue... SailorMoon, DAS MagicalGirl schlechthin, ist eine MarySue - haufenweise Superpower und muss trotzdem ständig gerettet werden.
Story-Operator
Und wegen solcher Aussagen wollen die Leute am liebsten gar keine Charaktere (erst recht keine weiblichen) mehr schreiben, die irgendwas Außergewöhnliches können.
Nein. Sailor Moon ist keine Mary Sue. Eben weil sie nicht alles selber schafft, eben weil sie nicht die Einzige ist, die Kräfte hat. Auch ihre richtig starken Feinde sind ihr keineswegs unterlegen. Außerdem ist sie noch etwas dümmlich, tollpatschig, nicht so hübsch wie andere (Sailor Venus) und nur die zweite Wahl ihres Liebsten (der auch ein Techtelmechtel mit Sailor Mars hatte). Und ihre Teenagerallüren sind auch ziemlich unsueig. Sie ist nur ein Magical Girl, um das sich eben die Geschichte dreht. Vielleicht etwas, na gut, *ziemlich* kindisch und kitschig aufgezogen - aber das ist eben der Shojo-Manga, bzw. Anime. Wenn man solche Comicfiguren gleich als Mary Sues bezeichnet, dann fängt man an, eine Hetzjagd zu veranstalten.
Das typische Magical Girl als Mary Sue zu bezeichnen finde ich also ziemlich übertrieben, nein, einfach ungerechtfertigt. Auch wenn mich der Magical Girl-Charaktertyp eigentlich nicht wirklich interessiert ...
Nein. Sailor Moon ist keine Mary Sue. Eben weil sie nicht alles selber schafft, eben weil sie nicht die Einzige ist, die Kräfte hat. Auch ihre richtig starken Feinde sind ihr keineswegs unterlegen. Außerdem ist sie noch etwas dümmlich, tollpatschig, nicht so hübsch wie andere (Sailor Venus) und nur die zweite Wahl ihres Liebsten (der auch ein Techtelmechtel mit Sailor Mars hatte). Und ihre Teenagerallüren sind auch ziemlich unsueig. Sie ist nur ein Magical Girl, um das sich eben die Geschichte dreht. Vielleicht etwas, na gut, *ziemlich* kindisch und kitschig aufgezogen - aber das ist eben der Shojo-Manga, bzw. Anime. Wenn man solche Comicfiguren gleich als Mary Sues bezeichnet, dann fängt man an, eine Hetzjagd zu veranstalten.
Das typische Magical Girl als Mary Sue zu bezeichnen finde ich also ziemlich übertrieben, nein, einfach ungerechtfertigt. Auch wenn mich der Magical Girl-Charaktertyp eigentlich nicht wirklich interessiert ...
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TheVampireSlayer
Beitrag #24, verfasst am 24.02.2011 | 16:38 Uhr
meine definition von magical girl ist ein mädchendas einen ganz normalen alltag durchlebt bis diese durch eine höhere macht eine mission und bekommen un auch mit einem magischen gegenstand ausgerüstet werden. ein magical girl bekommt dann durch eine verwandlung magische kräfte
Beiträge: 30
Rang: Buchstabierer
Beitrag #25, verfasst am 29.03.2011 | 15:28 Uhr
Altais
Dem stimme ich vollkommen zu!
... Aber solange es bloß ein schüchternes Mädchen ist, das eben ein paar Kräfte entwickelt ... wieso zum Geier denn nicht? Wenn es zu deiner Geschichte passt, dann ist es doch in Ordnung!
Dem stimme ich vollkommen zu!
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