FanFiktion.de - Forum / Freie Arbeiten – Prosa - Fantasy / [Diskussion] Wie bereite ich den Leser auf eine komplett neue Welt vor?
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Anevay
Beitrag #1, verfasst am 23.04.2011 | 14:38 Uhr
Ich weiß nicht ob ihr euch die Frage schon mal gestellt habt, aber wenn nicht, dann stell ich sie euch jetzt.
Wie kann ich als Autor meine Leser in eine komplett neue Welt einführen?
Ich habe mir natürlich eine Story ausgesucht und auch die passende Welt, passende Namen und andere wichtige Details rausgesucht, doch während ich munter drauf los schrieb und all mein Wissen über meine einzigartige und neue Welt auspackte, stellte sich mir die Frage;
Wie versteht der Leser, wenn ich in meinem ersten Satz schon einen von mir ausgedachten Begriff verwende. (Ortsname, Personenname oder Gegenstandsname)
Was ich an Fantasiegeschichten mag, ist das entdecken einer anderen Welt.
Was ich an einer Fantasiegeschichte hasse, ist die Tatsache, dass man einigen Geschichten nicht mehr Folgen kann und erst nach wiederholten male lesen den Sinn verstand, da die Wörter mir zu Fremd waren.
Was ich immer besonders schwer finde ist der Anfang, wie kann ich den Leser langsam in eine Welt einführen, ohne jeden Begriff am Ende sinnlos auflisten zu müssen. Natürlich kann man Begriffe auch neben bei erklären.
Außerdem muss eine Geschichte ja für den Leser verständlich sein, aber was mache ich, wenn der Anfang zu realistisch ist zu sehr an "unsere" Welt angepasst ist.
Im Grunde genommen ist meine Frage:
Wie würdet ihr die Leser in eure Geschichte einführen? Wie würdet ihr ihm die neue Welt erklären?
Ich hoffe wirklich meine Frage hat euch nicht zu sehr verwirrt, manchmal kann ich Gedanken schlecht zusammen fassen.
Liebe Grüße
Anevay
Wie kann ich als Autor meine Leser in eine komplett neue Welt einführen?
Ich habe mir natürlich eine Story ausgesucht und auch die passende Welt, passende Namen und andere wichtige Details rausgesucht, doch während ich munter drauf los schrieb und all mein Wissen über meine einzigartige und neue Welt auspackte, stellte sich mir die Frage;
Wie versteht der Leser, wenn ich in meinem ersten Satz schon einen von mir ausgedachten Begriff verwende. (Ortsname, Personenname oder Gegenstandsname)
Was ich an Fantasiegeschichten mag, ist das entdecken einer anderen Welt.
Was ich an einer Fantasiegeschichte hasse, ist die Tatsache, dass man einigen Geschichten nicht mehr Folgen kann und erst nach wiederholten male lesen den Sinn verstand, da die Wörter mir zu Fremd waren.
Was ich immer besonders schwer finde ist der Anfang, wie kann ich den Leser langsam in eine Welt einführen, ohne jeden Begriff am Ende sinnlos auflisten zu müssen. Natürlich kann man Begriffe auch neben bei erklären.
Außerdem muss eine Geschichte ja für den Leser verständlich sein, aber was mache ich, wenn der Anfang zu realistisch ist zu sehr an "unsere" Welt angepasst ist.
Im Grunde genommen ist meine Frage:
Wie würdet ihr die Leser in eure Geschichte einführen? Wie würdet ihr ihm die neue Welt erklären?
Ich hoffe wirklich meine Frage hat euch nicht zu sehr verwirrt, manchmal kann ich Gedanken schlecht zusammen fassen.
Liebe Grüße
Anevay
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Ich erkläre nie, ich lasse einfach Dinge geschehen...und halte größtmöglichsten Abstand von Fantasyvokabeln.
Fantasyvokabeln sind dann, und nur dann, gerechtfertigt, wenn sie sich nicht ins Deutsche übersetzen lassen. Um also eine wirklich große Bandbreite an solchen Wörtern zu haben, müsste man eine sehr, sehr fremdartige Welt erfunden haben.
Orts- und Personennamen können ruhig unbekannt sein, so etwas kann einem in der Realität schließlich auch begegnen. Man muss nur darauf achten, dass aus dem Zusammenhang ersichtlich ist, ob es sich um einen Ort oder eine Person handelt.
Gegenstandsnamen sind mit Vorsicht zu behandeln - ein Gegenstand braucht nur dann einen Fantasynamen, wenn er so fremdartig ist, dass es eine Kombination bekannter Wörter nicht tut, und sich auch aus der Verwendung keine Bezeichnung ergibt.
Ein beliebtes Werkzeug ist eine unwissende Person, die alle Besonderheiten der Welt erklärt bekommen muss. Man muss allerdings aufpassen, dass das Unwissen glaubwürdig ist.
Fantasyvokabeln sind dann, und nur dann, gerechtfertigt, wenn sie sich nicht ins Deutsche übersetzen lassen. Um also eine wirklich große Bandbreite an solchen Wörtern zu haben, müsste man eine sehr, sehr fremdartige Welt erfunden haben.
Orts- und Personennamen können ruhig unbekannt sein, so etwas kann einem in der Realität schließlich auch begegnen. Man muss nur darauf achten, dass aus dem Zusammenhang ersichtlich ist, ob es sich um einen Ort oder eine Person handelt.
Gegenstandsnamen sind mit Vorsicht zu behandeln - ein Gegenstand braucht nur dann einen Fantasynamen, wenn er so fremdartig ist, dass es eine Kombination bekannter Wörter nicht tut, und sich auch aus der Verwendung keine Bezeichnung ergibt.
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Joanne K. Rowling hat Recht
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Beitrag #3, verfasst am 23.04.2011 | 16:01 Uhr
Sionon Klingensang
Und wenn es ohne viele fremdartige Wörter nunmal nicht geht? Ich glaube, unter einem Wort wie Photoschlüssel (eines von denen, die ich so verwende) kann man sich toll was vorstellen. Aber bei mehr als einem Dutzend Rassen, Hunderten von Planeten und Dutzenden verschiedener Kulturen kommt trotzdem ein ganzer Haufen zusammen.
Ich habe es jedenfalls so gemacht, dass das erste Kapitel auf einem relativ "gewöhnlichem" Gelände spielt, wo den Protas auch nicht so viel technische Spielereien zur Verfügung stehen (es war ein Gefängnis). Trotz dieser Maßnahme kamen mehr als genügend Namen zusammen, aber die Geschichte war in diesem Genrebereich trotzdem ziemlich erfolgreich.
Ich erkläre nie, ich lasse einfach Dinge geschehen...und halte größtmöglichsten Abstand von Fantasyvokabeln.
Fantasyvokabeln sind dann, und nur dann, gerechtfertigt, wenn sie sich nicht ins Deutsche übersetzen lassen. Um also eine wirklich große Bandbreite an solchen Wörtern zu haben, müsste man eine sehr, sehr fremdartige Welt erfunden haben.
Orts- und Personennamen können ruhig unbekannt sein, so etwas kann einem in der Realität schließlich auch begegnen. Man muss nur darauf achten, dass aus dem Zusammenhang ersichtlich ist, ob es sich um einen Ort oder eine Person handelt.
Gegenstandsnamen sind mit Vorsicht zu behandeln - ein Gegenstand braucht nur dann einen Fantasynamen, wenn er so fremdartig ist, dass es eine Kombination bekannter Wörter nicht tut, und sich auch aus der Verwendung keine Bezeichnung ergibt.
Ein beliebtes Werkzeug ist eine unwissende Person, die alle Besonderheiten der Welt erklärt bekommen muss. Man muss allerdings aufpassen, dass das Unwissen glaubwürdig ist.
Und wenn es ohne viele fremdartige Wörter nunmal nicht geht? Ich glaube, unter einem Wort wie Photoschlüssel (eines von denen, die ich so verwende) kann man sich toll was vorstellen. Aber bei mehr als einem Dutzend Rassen, Hunderten von Planeten und Dutzenden verschiedener Kulturen kommt trotzdem ein ganzer Haufen zusammen.
Ich habe es jedenfalls so gemacht, dass das erste Kapitel auf einem relativ "gewöhnlichem" Gelände spielt, wo den Protas auch nicht so viel technische Spielereien zur Verfügung stehen (es war ein Gefängnis). Trotz dieser Maßnahme kamen mehr als genügend Namen zusammen, aber die Geschichte war in diesem Genrebereich trotzdem ziemlich erfolgreich.
Meine Romane
Rebellion der Synthetiker: http://www.amazon.de/Rebellion-Synthetiker-Angela-Fleischer/dp/3943795268
Vagabunden des Alls: http://www.amazon.de/Vagabunden-des-Alls-ebook/dp/B007QY63PY
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Ich würde mit einer Szene beginnen, die sich in einem kleinen Rahmen abspielt, und nach und nach dem Leser immer mehr Informationen über die Welt zukommen lassen. So kann sich der Protagonist erstmal mit dem unmittelbar Nächstliegenden beschäftigen, bei dem die geballte Welteninformation noch keine große Rolle spielt, und man wird langsam an die neue Welt herangefühlt. Sowas ist natürlich Geschmackssache, aber mich nervt es beim Lesen, zu Beginn ständig nachblättern zu müssen, weil man schon zu Beginn gleich mit Details erschlagen wird und davon ausgegangen wird, dass man sich alle gemerkt hat.
Weltenspezifische Apparaturen, deren Namen einem erstmal nichts sagen, lassen sich gut dadurch charakterisieren, dass beschrieben wird, auf welche Weise der Protagonist sie benutzt. Einfach so in den Raum geworfen, könnte ein Photoschlüssel sowohl ein Gerät zum Öffnen eines speziellen Verschlussmechanismusses einer Tür, als auch ein Werkzeug zur Verarbeitung von Metall sein. Aber wenn du beschreibst, was dein Charakter damit tut, wird es schon um einiges klarer.
Weltenspezifische Apparaturen, deren Namen einem erstmal nichts sagen, lassen sich gut dadurch charakterisieren, dass beschrieben wird, auf welche Weise der Protagonist sie benutzt. Einfach so in den Raum geworfen, könnte ein Photoschlüssel sowohl ein Gerät zum Öffnen eines speziellen Verschlussmechanismusses einer Tür, als auch ein Werkzeug zur Verarbeitung von Metall sein. Aber wenn du beschreibst, was dein Charakter damit tut, wird es schon um einiges klarer.
Horatio Hornblower ist der Chuck Norris der Meere...
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Beitrag #5, verfasst am 05.05.2011 | 23:10 Uhr
Anevay
Natürlich solltest du es vermeiden, dem Leser innerhalb der ersten drei bis fünf Sätze mit sämtlichen neuen Begriffen deiner Welt zu konfrontieren, wenn es jedoch nur ein oder zwei sind, dürfte im Grunde aber niemand überfordert sein. Meistens geben doch auch Verben oder die Satzstellung selbst Hinweise auf die Bedeutung eines Wortes. Ein Beispiel: "Paul stieg ins Flugzeug, das ihn nach Bafoussam brachte." Selbst wenn du die Wörter Paul, Flugzeug und Bafoussam nicht kennen würdest, wäre dir wahrscheinlich klar, dass Paul eine Person (denn er tut ja etwas) und Bafoussam ein Ort (wobei auch ein Land etc. möglich wäre) sein muss (allein schon das Wörtchen "nach" gibt ja einen Hinweis darauf, dass es sich um etwas geografisches handelt). Vielleicht ist dir nicht klar, was du unter Flugzeug verstehen sollst, doch du könntest dir aus deinem Wissen, das du bereits über die anderen zwei Begriffe hast, erklären, dass es irgendein Transportmittel oder ähnliches sein müsste.
Würdest du deinem Leser einen Begriff in luftleerem Raum präsentieren, könnte dieser wahrscheinlich nicht unterscheiden, ob es sich um eine Person, einen Ort oder einen Gegenstand handelt, doch das tust du ja nicht. Die Begriffe kommen in einem gewissen Kontext vor und diesen kann sich der Leser erschließen.
Anevay
Damit hast du deine Frage im Grunde doch schon selbst beantwortet: Du musst den Leser langsam und Schritt für Schritt an deine Welt heran führen und darfst ihn dabei (wie oben bereits erwähnt) nicht überfordern.
Anevay
Du solltest Begriffe niemals alleine stehen lassen, sondern sie im Zusammenhang erklären. Beispielsweise habe ich in meiner Wächter-Geschichte eine neue Maßeinheit eingeführt, mit der der Leser nicht viel hätte anfangen können. Daher habe ich erst den Platz ausführlich beschrieben, sodass von Anfang an klar war, dass er sehr groß war, und habe dann die Maßeinheit erwähnt. Zwar wusste man als Leser dann nicht genau, wie groß der Platz wirklich war, doch konnte man schon abschätzen, dass er relativ groß sein musste.
Wenn du Angst hast, dass der Anfang zu sehr an unsere Welt angepasst ist, ist es natürlich entscheidend, in wie weit sich beide Welten von einander unterscheiden. Sind die Unterschiede zu gravierend, musst du eben in einem kleinen Rahmen deiner Welt beginnen (lass beispielsweise den Prota die Augen öffnen und beschreibe, was er sieht). Dabei kannst du wunderbar die Welt beschreiben und gleichzeitig deine neuen Begriffe einführen, bspw. "er blickte auf [Wort], das ... [Verwendung/Aussehen]" und so weiter.
Eine komplett neue Welt kann man nicht einfach aus dem Boden stampfen und dem Leser präsentieren, man muss ihn vorsichtig an die Hand nehmen und ihm nach und nach alles zeigen.
Ich habe mir natürlich eine Story ausgesucht und auch die passende Welt, passende Namen und andere wichtige Details rausgesucht, doch während ich munter drauf los schrieb und all mein Wissen über meine einzigartige und neue Welt auspackte, stellte sich mir die Frage;
Wie versteht der Leser, wenn ich in meinem ersten Satz schon einen von mir ausgedachten Begriff verwende. (Ortsname, Personenname oder Gegenstandsname)
Natürlich solltest du es vermeiden, dem Leser innerhalb der ersten drei bis fünf Sätze mit sämtlichen neuen Begriffen deiner Welt zu konfrontieren, wenn es jedoch nur ein oder zwei sind, dürfte im Grunde aber niemand überfordert sein. Meistens geben doch auch Verben oder die Satzstellung selbst Hinweise auf die Bedeutung eines Wortes. Ein Beispiel: "Paul stieg ins Flugzeug, das ihn nach Bafoussam brachte." Selbst wenn du die Wörter Paul, Flugzeug und Bafoussam nicht kennen würdest, wäre dir wahrscheinlich klar, dass Paul eine Person (denn er tut ja etwas) und Bafoussam ein Ort (wobei auch ein Land etc. möglich wäre) sein muss (allein schon das Wörtchen "nach" gibt ja einen Hinweis darauf, dass es sich um etwas geografisches handelt). Vielleicht ist dir nicht klar, was du unter Flugzeug verstehen sollst, doch du könntest dir aus deinem Wissen, das du bereits über die anderen zwei Begriffe hast, erklären, dass es irgendein Transportmittel oder ähnliches sein müsste.
Würdest du deinem Leser einen Begriff in luftleerem Raum präsentieren, könnte dieser wahrscheinlich nicht unterscheiden, ob es sich um eine Person, einen Ort oder einen Gegenstand handelt, doch das tust du ja nicht. Die Begriffe kommen in einem gewissen Kontext vor und diesen kann sich der Leser erschließen.
Anevay
Was ich an Fantasiegeschichten mag, ist das entdecken einer anderen Welt.
Was ich an einer Fantasiegeschichte hasse, ist die Tatsache, dass man einigen Geschichten nicht mehr Folgen kann und erst nach wiederholten male lesen den Sinn verstand, da die Wörter mir zu Fremd waren.
Damit hast du deine Frage im Grunde doch schon selbst beantwortet: Du musst den Leser langsam und Schritt für Schritt an deine Welt heran führen und darfst ihn dabei (wie oben bereits erwähnt) nicht überfordern.
Anevay
Was ich immer besonders schwer finde ist der Anfang, wie kann ich den Leser langsam in eine Welt einführen, ohne jeden Begriff am Ende sinnlos auflisten zu müssen. Natürlich kann man Begriffe auch neben bei erklären.
Außerdem muss eine Geschichte ja für den Leser verständlich sein, aber was mache ich, wenn der Anfang zu realistisch ist zu sehr an "unsere" Welt angepasst ist.
Im Grunde genommen ist meine Frage:
Wie würdet ihr die Leser in eure Geschichte einführen? Wie würdet ihr ihm die neue Welt erklären?
Du solltest Begriffe niemals alleine stehen lassen, sondern sie im Zusammenhang erklären. Beispielsweise habe ich in meiner Wächter-Geschichte eine neue Maßeinheit eingeführt, mit der der Leser nicht viel hätte anfangen können. Daher habe ich erst den Platz ausführlich beschrieben, sodass von Anfang an klar war, dass er sehr groß war, und habe dann die Maßeinheit erwähnt. Zwar wusste man als Leser dann nicht genau, wie groß der Platz wirklich war, doch konnte man schon abschätzen, dass er relativ groß sein musste.
Wenn du Angst hast, dass der Anfang zu sehr an unsere Welt angepasst ist, ist es natürlich entscheidend, in wie weit sich beide Welten von einander unterscheiden. Sind die Unterschiede zu gravierend, musst du eben in einem kleinen Rahmen deiner Welt beginnen (lass beispielsweise den Prota die Augen öffnen und beschreibe, was er sieht). Dabei kannst du wunderbar die Welt beschreiben und gleichzeitig deine neuen Begriffe einführen, bspw. "er blickte auf [Wort], das ... [Verwendung/Aussehen]" und so weiter.
Eine komplett neue Welt kann man nicht einfach aus dem Boden stampfen und dem Leser präsentieren, man muss ihn vorsichtig an die Hand nehmen und ihm nach und nach alles zeigen.
"At duga at skriva er at tora at skriva." (Kim Simonsen, 2003 in: Dreymar um opin vindeyga)
[Schreiben zu können ist schreiben zu wagen.]
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Beitrag #6, verfasst am 21.12.2012 | 16:52 Uhr
Lass deine Protam doch die Dinge nebenbei Erklären, wie zum Bsp. so: Sie ging durch die Straßen von Nior Teliph, der Hauptstadt Lyrîas, wo sie auch lebte. Es war eine große Stadt mit mächtigen Gebäuden, doch am allebsten gefiel der Elfe der Neumondsmarkt, der immer am Tag nach Neumond stattfand. Dort wurde alles verkauft - von Lebensmitteln bis hin zu Möbeln. Sie liebte das rege Treiben dort, wofür Nior Teliph bekannt war.
Schon ist Nior Teliph den meisten ein Begriff.
Schon ist Nior Teliph den meisten ein Begriff.
The wolf howls. The ravens flee.
The ice mutters in the mouths of the sea.
The captives sad in Angband mourn.
Thunder rumbles, the fires burn –
and Finrod fell before the throne.
- The Silmarillion
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Beitrag #7, verfasst am 21.12.2012 | 21:40 Uhr
LittleRose
Da muss ich widersprechen. Leute die sich in einer Welt auskennen denken über die ihnen bekannten Dinge eher selten nach - und genau wie Nachdenken klingt es eben, wenn es in der Perspektive des Protagonisten erzählt wird.
Deine Beispielformulierung klingt ganz gut, das liegt aber daran, dass Du erwähnst, dass Deine Protagonistin diese Umstände liebt. Jemand kann sich in seiner Heimatstadt umsehen und denken "Ich liebe diese Fachwerkgebäude einfach!" - denn dann ist ein emotionaler Bezug da, der erklärt, warum er darüber nachdenkt statt es als selbstverständlich hinzunehmen.
Man tappt aber mit dieser Art zu beschreiben leicht in die Falle z.B. während einer spektakulären Flucht in Landschaftsbeschreibungen zu verfallen, was dann gänzlich unglaubwürdig ist.
Das rege Treiben aus Deinem Beispiel kann man problemlos dadurch zeigen, dass die Protagonistin sich einen Weg durch die Menge bahnen muss, die Größe der Stadt - je nach Plot - dadurch wie weit die Wege zwischen den einzelnen Handlungsorten sind. Und was auf dem Markt verkauft wird könnte man zeigen indem man die Protagonistin Möbelstücke, Schmuck, Werkzeuge und Waffen anschauen und kleinere Gegenstände und Lebensmittel kaufen lässt. (Oder eben, sie wirft bei einer wilden Flucht Möbelstücke um, rempelt Leute an und wirft den Stand mit Äpfeln um - je nach Handlung eben)
Lass deine Protam doch die Dinge nebenbei Erklären, wie zum Bsp. so: Sie ging durch die Straßen von Nior Teliph, der Hauptstadt Lyrîas, wo sie auch lebte. Es war eine große Stadt mit mächtigen Gebäuden, doch am allebsten gefiel der Elfe der Neumondsmarkt, der immer am Tag nach Neumond stattfand. Dort wurde alles verkauft - von Lebensmitteln bis hin zu Möbeln. Sie liebte das rege Treiben dort, wofür Nior Teliph bekannt war.
Schon ist Nior Teliph den meisten ein Begriff.
Da muss ich widersprechen. Leute die sich in einer Welt auskennen denken über die ihnen bekannten Dinge eher selten nach - und genau wie Nachdenken klingt es eben, wenn es in der Perspektive des Protagonisten erzählt wird.
Deine Beispielformulierung klingt ganz gut, das liegt aber daran, dass Du erwähnst, dass Deine Protagonistin diese Umstände liebt. Jemand kann sich in seiner Heimatstadt umsehen und denken "Ich liebe diese Fachwerkgebäude einfach!" - denn dann ist ein emotionaler Bezug da, der erklärt, warum er darüber nachdenkt statt es als selbstverständlich hinzunehmen.
Man tappt aber mit dieser Art zu beschreiben leicht in die Falle z.B. während einer spektakulären Flucht in Landschaftsbeschreibungen zu verfallen, was dann gänzlich unglaubwürdig ist.
Das rege Treiben aus Deinem Beispiel kann man problemlos dadurch zeigen, dass die Protagonistin sich einen Weg durch die Menge bahnen muss, die Größe der Stadt - je nach Plot - dadurch wie weit die Wege zwischen den einzelnen Handlungsorten sind. Und was auf dem Markt verkauft wird könnte man zeigen indem man die Protagonistin Möbelstücke, Schmuck, Werkzeuge und Waffen anschauen und kleinere Gegenstände und Lebensmittel kaufen lässt. (Oder eben, sie wirft bei einer wilden Flucht Möbelstücke um, rempelt Leute an und wirft den Stand mit Äpfeln um - je nach Handlung eben)
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Beitrag #8, verfasst am 22.12.2012 | 10:55 Uhr
Normalerweise würde ich dir vollkommen zustimmen, aber gerade in dieser Story distanziereich mich ziemlich weit von meiner Protagonistin. Der eigentliche Erzähler scheint eher über ihr zu schweben und nur wenig an ihren teil zu haben. Gerade deshalb finde ich es auch nicht schlimm, dann etwas zu erklären.
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Beitrag #9, verfasst am 26.12.2012 | 13:06 Uhr
Ich finde die eigentlich falsche Erzählform des plötzlich allwissenden Erzählers in Fantasy total in Ordnung, solange sie fließend im Text übergeht.
Fantasy ist einfach ein Genre, da verlangt der Leser mehr über die Welt zu wissen. Das macht ja auch meistens den Charme von Fantasy aus. Und ein Charakter der in dieser Welt lebt wird sich natürlich keine Gedanken darüber machen, wie es das aussieht, wie die gesellschaftlichen und poltischen Gegebenheiten sind (im normal Fall). Trotzdem möchte man es als Leser ja wissen. Und als Autor genauso wenig auf die personalisierte Erzählform verzichten, die die Gedanken und Gefühle eines Charakter wie aus erster Hand wiedergibt.
Deshalb ist es in Fantasy irgendwie schon Standard geworden, den plötzlichen allwissenden Erzähler auszupacken. Und mich stört das auch so gut wie nie.
Was mir sehr schwer fällt wenn ich in eine neue Welt einführe ist mir zu merken, was ich schon erzählt habe und was nicht. Ich muss andauernd nachlesen, ob die Grundlage dafür schon geschaffen wurde, ob ich das jetzt zweimal erzähle. Macht ihr euch dazu Notizen? Und wenn ja, wie ordnet ihr diese?
Fantasy ist einfach ein Genre, da verlangt der Leser mehr über die Welt zu wissen. Das macht ja auch meistens den Charme von Fantasy aus. Und ein Charakter der in dieser Welt lebt wird sich natürlich keine Gedanken darüber machen, wie es das aussieht, wie die gesellschaftlichen und poltischen Gegebenheiten sind (im normal Fall). Trotzdem möchte man es als Leser ja wissen. Und als Autor genauso wenig auf die personalisierte Erzählform verzichten, die die Gedanken und Gefühle eines Charakter wie aus erster Hand wiedergibt.
Deshalb ist es in Fantasy irgendwie schon Standard geworden, den plötzlichen allwissenden Erzähler auszupacken. Und mich stört das auch so gut wie nie.
Was mir sehr schwer fällt wenn ich in eine neue Welt einführe ist mir zu merken, was ich schon erzählt habe und was nicht. Ich muss andauernd nachlesen, ob die Grundlage dafür schon geschaffen wurde, ob ich das jetzt zweimal erzähle. Macht ihr euch dazu Notizen? Und wenn ja, wie ordnet ihr diese?
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Beitrag #10, verfasst am 15.10.2013 | 19:45 Uhr
Leite deine Geschichte erteinmal ein:
"In einer Welt wie sie unserer so ander scheint."
So weiß der Leser vom Ersten Satz an, dass er sein Bild der Welt wi sie bei uns ist für das Lesen deiner Geschichte verwerfen kann.
Wenn du vollkommen neue Begriffe verwendest, wäre es gut, wenn du bei der ersten Verwendung die Gegenstände, Adjektive, Verben, Whatever mit für Menschen Bekannten Begriffe vergleichst.
"In einer Welt wie sie unserer so ander scheint."
So weiß der Leser vom Ersten Satz an, dass er sein Bild der Welt wi sie bei uns ist für das Lesen deiner Geschichte verwerfen kann.
Wenn du vollkommen neue Begriffe verwendest, wäre es gut, wenn du bei der ersten Verwendung die Gegenstände, Adjektive, Verben, Whatever mit für Menschen Bekannten Begriffe vergleichst.
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Rang: Bilderbuchbetrachter
Beitrag #11, verfasst am 01.01.2014 | 17:55 Uhr
Wenn du im ersten Satz einen Namen unterbringen musst, ist es vielleicht auch hilfreich den Namen durch einen Titel der unsrigen Welt zu ersetzen oder ihn zu ergänzen, dann hat man die Funktion der Person auch gleich mit drin.
Statt "XYZ sah auf die Stadt hinunter" kann man dann evtl. schreiben "Der Herrscher XYZ sah auf die Stadt hinunter/Die Königin sah auf die Stadt hinunter/Das Mädchen.../..." Dann ist es leicht den Namen z.b. in einer Anrede oder so unterzubringen.
Generell ist es für mich hilfreich, am Anfang die Geschichte auszudehnen, indem ich Beschreibungen einfüge. Das hilft dann auch dem Leser, sich die Szenerie bildlich vorzustellen.
Ein anderes Mittel, um geschichtliche Hintergründe, Politik etc. zu erklären, kann eine Geschichte oder ein Kinderlied oder ähnliches sein, notfalls auch ein innerer Monolog (Wobei es dort künstlich wirkt, wenn allzuviele Erläuterungen dabei sind)
Vielleicht muss man ja nicht unbedingt alle Namen gleich mit einer Vorstellung der Person verknüpfen? Wenn man nicht allzu viel auf einmal reinhaut, weckt das Neugier beim Leser (Wer ist diese Person und warum ist sie für den Hauptcharakter wichtig?)
Ich hoffe, ich konnte etwas weiterhelfen.
Grüße,
Die Nephele
Statt "XYZ sah auf die Stadt hinunter" kann man dann evtl. schreiben "Der Herrscher XYZ sah auf die Stadt hinunter/Die Königin sah auf die Stadt hinunter/Das Mädchen.../..." Dann ist es leicht den Namen z.b. in einer Anrede oder so unterzubringen.
Generell ist es für mich hilfreich, am Anfang die Geschichte auszudehnen, indem ich Beschreibungen einfüge. Das hilft dann auch dem Leser, sich die Szenerie bildlich vorzustellen.
Ein anderes Mittel, um geschichtliche Hintergründe, Politik etc. zu erklären, kann eine Geschichte oder ein Kinderlied oder ähnliches sein, notfalls auch ein innerer Monolog (Wobei es dort künstlich wirkt, wenn allzuviele Erläuterungen dabei sind)
Vielleicht muss man ja nicht unbedingt alle Namen gleich mit einer Vorstellung der Person verknüpfen? Wenn man nicht allzu viel auf einmal reinhaut, weckt das Neugier beim Leser (Wer ist diese Person und warum ist sie für den Hauptcharakter wichtig?)
Ich hoffe, ich konnte etwas weiterhelfen.
Grüße,
Die Nephele
Odi et amo; quare id faciam, fortasse requiris?
Nescio, sed fieri sentio et excrucior.
---Und Niveau ist keine Handcreme!!!---
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Fermin-Tenava
Beitrag #12, verfasst am 01.01.2014 | 22:25 Uhr
Was ich beim Einführen als schwierig empfinde, sind vorrangig Kreaturen und Völker.
Ich lese beispielsweise gerade eine Geschichte über Trolle, so dass ich mir erstmal einen Troll wie in den meisten Fantasyspielen vorstelle. Dann wird nach einigen Seiten nebenbei eingeworfen, dass die Trolle Hörner und kurzgeschorenes Haar haben, was eine persönliche Erweiterung des gängigen Bildes ist, die ich gerne früher erfahren hätte. Das ist wie eine Einmischung des Autors, die ich als störend empfinde.
Schlimmer ist es, wenn man eine nichthumanoide Kreatur einführen muss, denn da muss der Leser erst einmal eine Vorstellung von den Eigenarten dieses Wesens entwickeln und gerade dann ist es nicht gut, wenn man dem Leser irgendwelche grundlegenden Informationen vorenthält.
Ich lese beispielsweise gerade eine Geschichte über Trolle, so dass ich mir erstmal einen Troll wie in den meisten Fantasyspielen vorstelle. Dann wird nach einigen Seiten nebenbei eingeworfen, dass die Trolle Hörner und kurzgeschorenes Haar haben, was eine persönliche Erweiterung des gängigen Bildes ist, die ich gerne früher erfahren hätte. Das ist wie eine Einmischung des Autors, die ich als störend empfinde.
Schlimmer ist es, wenn man eine nichthumanoide Kreatur einführen muss, denn da muss der Leser erst einmal eine Vorstellung von den Eigenarten dieses Wesens entwickeln und gerade dann ist es nicht gut, wenn man dem Leser irgendwelche grundlegenden Informationen vorenthält.
Beiträge: 11339
Rang: Literaturgott
Schreibwerkstättler
Schreibwerkstatt-Autor
Beitrag #13, verfasst am 01.01.2014 | 22:59 Uhr
Fermin-Tenava
Es ist bei Fantasybüchern immer schwer, zu beurteilen, wie sich die Leserschaft eine Kreatur vorstellt.
So ein Troll: http://humoncomics.com/troll-and-valravn würde wohl eine relativ lange Beschreibung erfordern ... dabei ist das vermutlich sogar das/ein "Original".
Infodumps sind aber auch nicht gerade elegant. Den Troll sich auf Seite 1 in einem Waldsee begutachten zu lassen, würde recht merkwürdig aussehen.
Was ich beim Einführen als schwierig empfinde, sind vorrangig Kreaturen und Völker.
Ich lese beispielsweise gerade eine Geschichte über Trolle, so dass ich mir erstmal einen Troll wie in den meisten Fantasyspielen vorstelle. Dann wird nach einigen Seiten nebenbei eingeworfen, dass die Trolle Hörner und kurzgeschorenes Haar haben, was eine persönliche Erweiterung des gängigen Bildes ist, die ich gerne früher erfahren hätte. Das ist wie eine Einmischung des Autors, die ich als störend empfinde.
Schlimmer ist es, wenn man eine nichthumanoide Kreatur einführen muss, denn da muss der Leser erst einmal eine Vorstellung von den Eigenarten dieses Wesens entwickeln und gerade dann ist es nicht gut, wenn man dem Leser irgendwelche grundlegenden Informationen vorenthält.
Es ist bei Fantasybüchern immer schwer, zu beurteilen, wie sich die Leserschaft eine Kreatur vorstellt.
So ein Troll: http://humoncomics.com/troll-and-valravn würde wohl eine relativ lange Beschreibung erfordern ... dabei ist das vermutlich sogar das/ein "Original".
Infodumps sind aber auch nicht gerade elegant. Den Troll sich auf Seite 1 in einem Waldsee begutachten zu lassen, würde recht merkwürdig aussehen.
Joanne K. Rowling hat Recht
Beiträge: 86
Rang: Schreibkraft
Beitrag #14, verfasst am 09.04.2014 | 21:23 Uhr
Vielleicht solltest du dir mal die Frage stellen "Was muss der Leser wissen? Was nicht?" Tuasende Rassen, Völker, Sprachen, Länder usw. zu bennen ist eigentlich nicht wichtig, wenn sie nicht in der Storyline vorkommen. Außerdem merkt sich niemand so viele Namen.
Und wenn du so viele Kreaturen vorkommen lassen willst, kannst du den Protagonisten ja auch ein Wesen sehen lassen, dass er/sie nicht bennen kann (vorrausgesetzt er ist dort nicht aufgewachsen.)
Geschichtliche Ereignisse würde ich ebenfalls nur erzählen, wenn sie Story relevant sind.
Lg Donnerklang
Und wenn du so viele Kreaturen vorkommen lassen willst, kannst du den Protagonisten ja auch ein Wesen sehen lassen, dass er/sie nicht bennen kann (vorrausgesetzt er ist dort nicht aufgewachsen.)
Geschichtliche Ereignisse würde ich ebenfalls nur erzählen, wenn sie Story relevant sind.
Lg Donnerklang
~Phantasie ist wichtiger als Wissen, denn Wissen ist begrenzt.~
- Albert Einstein
- Albert Einstein
IcyHexedesEises
Beitrag #15, verfasst am 10.05.2015 | 22:20 Uhr
Bei Scifi ist es schwiriger glaube ich. Jedenfalls habe ich es jetzt so gemacht,dass der Leser oder die Leserin von den drei Hautprotagonisten
ein Einblick in dessen Leben bekommt. So lernt der Leser oder die Leserin durch die drei Charaktere die Welt auf verschiedene Weisen kennen.
ein Einblick in dessen Leben bekommt. So lernt der Leser oder die Leserin durch die drei Charaktere die Welt auf verschiedene Weisen kennen.
Rotbarsch
Donnerklang
Das ist mmn ein Fehler, den viele Fantasy-Autoren machen. Der Proganist kommt in eine für dem Leser neue Umgebung/Situation und sofort wird erst mal alles erklärt. Ganze Absätze oder sogar Kapitel sind manchmal gefüllt mit Exposition á la "[Protagonist] lief durch die Stadt und sah sich um. Die Stadt war die Haupstadt des Landes Kovar. Vor 300 Jahren gab es in diesem Land einen schrecklichen Krieg, in dem die Orks gegen die Elfen kämpften. Die Menschen stießen hinzu, doch dann kamen auch die Dunkeldämonen, die sie korrumpierten und der mächtige Oberdämon Kravsh-La-Tuhl schaffte es, mit seiner Nachtmagie die heilige Klinge des Alavar vom Volk der Dämmerungselfen zu zerschmettern..." Meistens sind solche Erklärungen einfach nur langatmig und ohne wirkliche Bedeutung für die aktuelle Handlung.
Vielleicht solltest du dir mal die Frage stellen "Was muss der Leser wissen? Was nicht?" Tuasende Rassen, Völker, Sprachen, Länder usw. zu bennen ist eigentlich nicht wichtig, wenn sie nicht in der Storyline vorkommen. Außerdem merkt sich niemand so viele Namen.
Das ist mmn ein Fehler, den viele Fantasy-Autoren machen. Der Proganist kommt in eine für dem Leser neue Umgebung/Situation und sofort wird erst mal alles erklärt. Ganze Absätze oder sogar Kapitel sind manchmal gefüllt mit Exposition á la "[Protagonist] lief durch die Stadt und sah sich um. Die Stadt war die Haupstadt des Landes Kovar. Vor 300 Jahren gab es in diesem Land einen schrecklichen Krieg, in dem die Orks gegen die Elfen kämpften. Die Menschen stießen hinzu, doch dann kamen auch die Dunkeldämonen, die sie korrumpierten und der mächtige Oberdämon Kravsh-La-Tuhl schaffte es, mit seiner Nachtmagie die heilige Klinge des Alavar vom Volk der Dämmerungselfen zu zerschmettern..." Meistens sind solche Erklärungen einfach nur langatmig und ohne wirkliche Bedeutung für die aktuelle Handlung.
IcyHexedesEises
Beitrag #17, verfasst am 27.05.2015 | 15:38 Uhr
Rotbarsch
Stimmt. Den Fehler mache ich auch ganz oft. Dabei käme es immer besser wenn man Erklärungen stück für stück in die Geschichte einbringt. Sicher gibt es einige Erklärungen die etwas länger dauern und kürzere Erklärungen n. Aber auch da kommt es auf die Handlung,den Plot, die Grundidee, der Umsetzung aber auch auf das Ziel der Geschichte an. zb Ein Meister der sein Schüler unterrichtet wird seinen Schüler die Landesgeschichte eher erzählen als einen Fremden den er nie zuvor gesehen hat. Denn eine Landgeschichte kann Aufschluss geben worauf das Dorf/Stadt oder Volk großen Wert legt. Für Feinde, sollte es welche geben, ein gefundenes Fressen. Immerhin könnten sie diese Informationen gegen das Dorf/Stadt oder Volk gut nutzen und sogar einsetzten. Sie könnten durch so eine Information auch Verbündnispakte schließen.
DonnerklangVielleicht solltest du dir mal die Frage stellen "Was muss der Leser wissen? Was nicht?" Tuasende Rassen, Völker, Sprachen, Länder usw. zu bennen ist eigentlich nicht wichtig, wenn sie nicht in der Storyline vorkommen. Außerdem merkt sich niemand so viele Namen.
Das ist mmn ein Fehler, den viele Fantasy-Autoren machen. Der Proganist kommt in eine für dem Leser neue Umgebung/Situation und sofort wird erst mal alles erklärt. Ganze Absätze oder sogar Kapitel sind manchmal gefüllt mit Exposition á la "[Protagonist] lief durch die Stadt und sah sich um. Die Stadt war die Haupstadt des Landes Kovar. Vor 300 Jahren gab es in diesem Land einen schrecklichen Krieg, in dem die Orks gegen die Elfen kämpften. Die Menschen stießen hinzu, doch dann kamen auch die Dunkeldämonen, die sie korrumpierten und der mächtige Oberdämon Kravsh-La-Tuhl schaffte es, mit seiner Nachtmagie die heilige Klinge des Alavar vom Volk der Dämmerungselfen zu zerschmettern..." Meistens sind solche Erklärungen einfach nur langatmig und ohne wirkliche Bedeutung für die aktuelle Handlung.
Stimmt. Den Fehler mache ich auch ganz oft. Dabei käme es immer besser wenn man Erklärungen stück für stück in die Geschichte einbringt. Sicher gibt es einige Erklärungen die etwas länger dauern und kürzere Erklärungen n. Aber auch da kommt es auf die Handlung,den Plot, die Grundidee, der Umsetzung aber auch auf das Ziel der Geschichte an. zb Ein Meister der sein Schüler unterrichtet wird seinen Schüler die Landesgeschichte eher erzählen als einen Fremden den er nie zuvor gesehen hat. Denn eine Landgeschichte kann Aufschluss geben worauf das Dorf/Stadt oder Volk großen Wert legt. Für Feinde, sollte es welche geben, ein gefundenes Fressen. Immerhin könnten sie diese Informationen gegen das Dorf/Stadt oder Volk gut nutzen und sogar einsetzten. Sie könnten durch so eine Information auch Verbündnispakte schließen.
Beiträge: 62
Rang: Bildzeitungsleser
Beitrag #18, verfasst am 01.06.2015 | 14:58 Uhr
Zu wenig Exposition ist aber auch scheiße. Steven Erikson zum Beispiel lässt nichts über seine Welt raus - es gibt nicht mal ausführliche Beschreibungen von neuen Rassenm (die Trell zum Beispiel hab ich bis heute nicht verstanden. WAS sind sie jetzt genau? Genauso die Jaghut.)
Und sein Magiesystem ist... klebrig wie Honig, um das mal freundlich auszudrücken. Die Magier können fast alles, und gebieten über so genannte Gewirre, in die man rein kann, in denen Götter rumrennen...
Alles sehr verwirrend, und mit mehr Expo wäre das sicher gut zu lösen.
Und sein Magiesystem ist... klebrig wie Honig, um das mal freundlich auszudrücken. Die Magier können fast alles, und gebieten über so genannte Gewirre, in die man rein kann, in denen Götter rumrennen...
Alles sehr verwirrend, und mit mehr Expo wäre das sicher gut zu lösen.
Ich hoffe, ich habe keinen großen Mist verzapft - wenn doch, fühlt euch frei, mich damit zu bewerfen.
Heini
Beitrag #19, verfasst am 03.06.2015 | 20:59 Uhr
Hm...
Ich bin ein großer Fan von Steven Eriksons Arbeit (auch wenn ich erst beim zweiten Buch bin) und muss sagen, dass seine Welt mir sehr gefällt.
Sie ist unglaublich detailliert und auch schlüssig, mit einer umfangreichen Geschichte und ambitioniert ausgearbeiteten Kulturen.
Deine Fragen (Jake23897) verstehe ich daher nicht ganz. Es gibt zu jedem Begriff, das Fragen aufwirft, hinten im Anhang auch Erklärungen. Zu Trell steht zum Beispiel, dass sie eine nomadisierende Hirten-Krieger-Kultur sind. Zu den Jaghut steht, dass sie eine der vier Gründerrassen, nicht menschlich und ausgestorben sind. Na gut, optisch werden die Jaghut und die Trell vielleicht nicht beschrieben, aber ich kann da auch ohne Probleme meine Fantasie frei arbeiten lassen.
Was die Gewirre angeht: wenn ich es richtig verstanden habe, sind es Flüsse aus magischer Energie, die Magier für sich nutzen können und von einem Älteren Gott geschaffen wurden. Warum man als Magier in den Gewirren spazieren kann und Götter anscheinend in den Gewirren leben? Warum kannst du denn in einem Zimmer auf und ab gehen? Weil einfacher der Raum dafür vorhanden ist; anscheinend wurden die Gewirre vom Älteren Gott so konstruiert.
So viel zum Spiel der Götter
Allgemein finde ich, eine neue Welt muss gut durchdacht sein. Logikfehler sind sehr bitter und schrecken Leser ab, wenn sie zu häufig auftreten oder sehr gravierend sind. Das heißt für mich, wenn zwei Drittel der Zeit, die man für eine Geschichte aufwendet, für das konstruieren der Welt draufgeht, ist man auf dem richtigen Weg.
Wie man den Leser darauf vorbereitet? Nun, in dem Buch "Dardamen" wurden die ersten 80 - 90 Seiten (ich weiß es nicht mehr genau) für die Beschreibung der Kultur und die Geschichte der Welt gewidmet. Ich fand Diese sehr interessant und habe sie auch in einem Ruck durchgelesen, aber ich kann mir auch vorstellen, dass einige Leser von so einer Kultur,- und Geschichts-Keule erschlagen werden und nach zehn zwanzig Seiten einfach abbrechen, dann aber in der Haupthandlung mehrere Fragezeichen im Kopf haben, was den Lesespaß mindert.
In "Eragon" ist Eragon (der Protagonist) ein unerfahrener Jugendlicher, der in einem kleinen Dorf aufgewachsen ist und daher wenig Ahnung von der Welt, seiner Geschichte und der Kulturen hat. Die Freunde und Verbündete die er nach und nach trifft, klären ihn in kurzen "Geschichtstunden" nach und nach auf, so dass Eragons Wissenslücken Stück für Stück gefüllt werden und man mit dem Helden die Welt entdeckt.
In "Das Spiel der Götter" ist es so, dass alle Protagonisten bereits die Welt um sich herum gut kennen und deswegen auch kaum Fragen stellen. Man ist oft auf die Erklärungen im Anhang angewiesen, auf eigene Schlussfolgerungen und ein Stück weit auch auf seine eigene Fantasie. Die komplexe Welt mag für einige zu komplex sein und im Kopf so viele Fragezeichen aufploppen lassen, dass man mehr damit beschäftigt ist, Antworten auf Fragen zu finden, als sich für das Abenteuer der Held zu begeistern, aber ich finde es sehr reizvoll, dass man teilweise einfach mit den Fragen im Kopf für eine Weile stehen gelassen wird, weil dann nämlich meine Fantasie auf Hochtouren läuft und mehrere Szenarien fertigstellt, die mir gefallen.
Ob Diese dann stimmen oder nicht, erfährt man aus der Handlung heraus nicht immer (oder vlt. auch erst in späteren Büchern) und im Anhang wird nur das Nötigste erklärt, aber im Endeffekt ist das richtige Leben genauso. Unsere Welt ist unendlich komplex, aber in ihrer Komplexität überaus faszinierend und viele Menschen verbringen deswegen ihr Leben damit, diese Welt zu erforschen und stellen euphorisch Theorien auf, deren Echtheit sie evtl. nie belegen können, sind aber trotzdem mehr als nur zufrieden. "Das Spiel der Götter" weckt dieselbe Euphorie in mir.
Ich bin ein großer Fan von Steven Eriksons Arbeit (auch wenn ich erst beim zweiten Buch bin) und muss sagen, dass seine Welt mir sehr gefällt.
Sie ist unglaublich detailliert und auch schlüssig, mit einer umfangreichen Geschichte und ambitioniert ausgearbeiteten Kulturen.
Deine Fragen (Jake23897) verstehe ich daher nicht ganz. Es gibt zu jedem Begriff, das Fragen aufwirft, hinten im Anhang auch Erklärungen. Zu Trell steht zum Beispiel, dass sie eine nomadisierende Hirten-Krieger-Kultur sind. Zu den Jaghut steht, dass sie eine der vier Gründerrassen, nicht menschlich und ausgestorben sind. Na gut, optisch werden die Jaghut und die Trell vielleicht nicht beschrieben, aber ich kann da auch ohne Probleme meine Fantasie frei arbeiten lassen.
Was die Gewirre angeht: wenn ich es richtig verstanden habe, sind es Flüsse aus magischer Energie, die Magier für sich nutzen können und von einem Älteren Gott geschaffen wurden. Warum man als Magier in den Gewirren spazieren kann und Götter anscheinend in den Gewirren leben? Warum kannst du denn in einem Zimmer auf und ab gehen? Weil einfacher der Raum dafür vorhanden ist; anscheinend wurden die Gewirre vom Älteren Gott so konstruiert.
So viel zum Spiel der Götter
Allgemein finde ich, eine neue Welt muss gut durchdacht sein. Logikfehler sind sehr bitter und schrecken Leser ab, wenn sie zu häufig auftreten oder sehr gravierend sind. Das heißt für mich, wenn zwei Drittel der Zeit, die man für eine Geschichte aufwendet, für das konstruieren der Welt draufgeht, ist man auf dem richtigen Weg.
Wie man den Leser darauf vorbereitet? Nun, in dem Buch "Dardamen" wurden die ersten 80 - 90 Seiten (ich weiß es nicht mehr genau) für die Beschreibung der Kultur und die Geschichte der Welt gewidmet. Ich fand Diese sehr interessant und habe sie auch in einem Ruck durchgelesen, aber ich kann mir auch vorstellen, dass einige Leser von so einer Kultur,- und Geschichts-Keule erschlagen werden und nach zehn zwanzig Seiten einfach abbrechen, dann aber in der Haupthandlung mehrere Fragezeichen im Kopf haben, was den Lesespaß mindert.
In "Eragon" ist Eragon (der Protagonist) ein unerfahrener Jugendlicher, der in einem kleinen Dorf aufgewachsen ist und daher wenig Ahnung von der Welt, seiner Geschichte und der Kulturen hat. Die Freunde und Verbündete die er nach und nach trifft, klären ihn in kurzen "Geschichtstunden" nach und nach auf, so dass Eragons Wissenslücken Stück für Stück gefüllt werden und man mit dem Helden die Welt entdeckt.
In "Das Spiel der Götter" ist es so, dass alle Protagonisten bereits die Welt um sich herum gut kennen und deswegen auch kaum Fragen stellen. Man ist oft auf die Erklärungen im Anhang angewiesen, auf eigene Schlussfolgerungen und ein Stück weit auch auf seine eigene Fantasie. Die komplexe Welt mag für einige zu komplex sein und im Kopf so viele Fragezeichen aufploppen lassen, dass man mehr damit beschäftigt ist, Antworten auf Fragen zu finden, als sich für das Abenteuer der Held zu begeistern, aber ich finde es sehr reizvoll, dass man teilweise einfach mit den Fragen im Kopf für eine Weile stehen gelassen wird, weil dann nämlich meine Fantasie auf Hochtouren läuft und mehrere Szenarien fertigstellt, die mir gefallen.
Ob Diese dann stimmen oder nicht, erfährt man aus der Handlung heraus nicht immer (oder vlt. auch erst in späteren Büchern) und im Anhang wird nur das Nötigste erklärt, aber im Endeffekt ist das richtige Leben genauso. Unsere Welt ist unendlich komplex, aber in ihrer Komplexität überaus faszinierend und viele Menschen verbringen deswegen ihr Leben damit, diese Welt zu erforschen und stellen euphorisch Theorien auf, deren Echtheit sie evtl. nie belegen können, sind aber trotzdem mehr als nur zufrieden. "Das Spiel der Götter" weckt dieselbe Euphorie in mir.
Lieferbruch
Beitrag #20, verfasst am 16.07.2015 | 14:00 Uhr
Ich kann mich leider nicht den umfassenden Textblöcken meiner Vorredner anschließen (bin eher so ein Kurzfasser) aber vielleicht ist mein Kommentar ja hilfreich.
Ich kann als Vorbild für solche Dinge den Autoren Brent Weeks empfehlen. Der schubst seine Leser einfach ins kalte Wasser, schmeißt sie in eine Welt ohne Erklärung, ohne alles. Und das macht den speziellen Charme aus. Man lernt spielerisch die spezifischen Begrifflichkeiten seiner Romanwelten, oder kann es sich direkt zusammenreimen. Man fühlt sich nicht wie der Leser einer Chronik oder einer erzählten Geschichte, sondern eher wie ein fremder Beobachtet der beim erleben der Geschichte die Welt kennenlernt in der sie spielt. Jedes Mal ein neues Erlebnis :)
Ich kann als Vorbild für solche Dinge den Autoren Brent Weeks empfehlen. Der schubst seine Leser einfach ins kalte Wasser, schmeißt sie in eine Welt ohne Erklärung, ohne alles. Und das macht den speziellen Charme aus. Man lernt spielerisch die spezifischen Begrifflichkeiten seiner Romanwelten, oder kann es sich direkt zusammenreimen. Man fühlt sich nicht wie der Leser einer Chronik oder einer erzählten Geschichte, sondern eher wie ein fremder Beobachtet der beim erleben der Geschichte die Welt kennenlernt in der sie spielt. Jedes Mal ein neues Erlebnis :)
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