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Beitrag #26, verfasst am 27.11.2008 | 00:33 Uhr
Hmm, ehrlich gesagt mag ich auch lieber In-Character als Out-of-Character. Was nicht heißt, dass ich OoC nicht auch schon gelesen habe und es auch genießen konnte. Vorzug würde ich jedoch meistens den IC-Varianten geben.
Allerdings sind die meisten Geschichten - vor allem wenn es sich um noch nicht abgeschlossene Mehrteiler handelt - Geschichten die in einem AU spielen und die Charaktere werden automatisch OoC, wenn der nächsten Band erscheint.
Bleiben wir mal bei Harry Potter: Eine Geschichte wurde nach dem Erscheinen von Band 5 begonnen und kontinuierlich weitergeschrieben. Sobald Band 6 erschien, wurde die Geschichte AU und die Charaktere OoC, denn sie entwickelten sich anders als es in Buch 6 der Fall war. Dennoch sind sie auch zum Teil IC, denn wenn die Fan-Geschichte es glaubhaft herüberbringen konnte, dass ein Harry aus Buch 5 sich auch anders entwickeln konnte, als es in Buch 6 dann offenbart wurde, ist es plausibel.
Für jemanden, der die Fan-Geschichte jedoch erst nach dem Erscheinen aller Bände zu lesen beginnt, wird sich der Harry der Fan-Geschichte von Beginn an OoC verhalten, es sei denn, der Leser lässt sich auf OoC ein.
Ich kenne einige Geschichten, in denen Harry stark OoC ist, dennoch ist er noch Harry. Die Geschichten sind teilweise sogar vor dem Erscheinen von Buch 5 entstanden. Das macht sie im Endeffekt gänzlich AU und die Charaktere gänzlich OoC, es bleiben dennoch gute und lesenswerte Geschichten.
Die krassen Beispiele für OoC sind allerdings wirklich die, in denen die Hauptcharaktere umbenannt werden, neue Fähigkeiten entwickeln und sich vor allem konträr zu ihren Original-Wesen verhalten. Diese Bad-Fics behagen mir gar nicht. Und dieses völlige OoC ebenfalls nicht. Es mag sein, dass die Geschichten nicht schlecht sind, doch wenn ich Geschichten wie diese lesen will, suche ich nach ihnen an einem anderen Ort aber nicht im Fandom oder unter Fanfiction. Denn der Anlass eine Fanfiction zu lesen ist doch wohl der, dass man neugierig ist, wie andere Fans die Ideen des Autors weiterentwickeln. Unterm Strich will man zumindest noch recht klar erkennen, um wen es sich handelt. Wenn dieser Wiedererkennungseffekt ausbleibt, dann sorry, ist es keine FF mehr.
Allerdings sind die meisten Geschichten - vor allem wenn es sich um noch nicht abgeschlossene Mehrteiler handelt - Geschichten die in einem AU spielen und die Charaktere werden automatisch OoC, wenn der nächsten Band erscheint.
Bleiben wir mal bei Harry Potter: Eine Geschichte wurde nach dem Erscheinen von Band 5 begonnen und kontinuierlich weitergeschrieben. Sobald Band 6 erschien, wurde die Geschichte AU und die Charaktere OoC, denn sie entwickelten sich anders als es in Buch 6 der Fall war. Dennoch sind sie auch zum Teil IC, denn wenn die Fan-Geschichte es glaubhaft herüberbringen konnte, dass ein Harry aus Buch 5 sich auch anders entwickeln konnte, als es in Buch 6 dann offenbart wurde, ist es plausibel.
Für jemanden, der die Fan-Geschichte jedoch erst nach dem Erscheinen aller Bände zu lesen beginnt, wird sich der Harry der Fan-Geschichte von Beginn an OoC verhalten, es sei denn, der Leser lässt sich auf OoC ein.
Ich kenne einige Geschichten, in denen Harry stark OoC ist, dennoch ist er noch Harry. Die Geschichten sind teilweise sogar vor dem Erscheinen von Buch 5 entstanden. Das macht sie im Endeffekt gänzlich AU und die Charaktere gänzlich OoC, es bleiben dennoch gute und lesenswerte Geschichten.
Die krassen Beispiele für OoC sind allerdings wirklich die, in denen die Hauptcharaktere umbenannt werden, neue Fähigkeiten entwickeln und sich vor allem konträr zu ihren Original-Wesen verhalten. Diese Bad-Fics behagen mir gar nicht. Und dieses völlige OoC ebenfalls nicht. Es mag sein, dass die Geschichten nicht schlecht sind, doch wenn ich Geschichten wie diese lesen will, suche ich nach ihnen an einem anderen Ort aber nicht im Fandom oder unter Fanfiction. Denn der Anlass eine Fanfiction zu lesen ist doch wohl der, dass man neugierig ist, wie andere Fans die Ideen des Autors weiterentwickeln. Unterm Strich will man zumindest noch recht klar erkennen, um wen es sich handelt. Wenn dieser Wiedererkennungseffekt ausbleibt, dann sorry, ist es keine FF mehr.
~ Denn noch bis jetzt gab's keinen Philosophen, der mit Geduld das Zahnweh konnt' ertragen. ~ (William Shakespeare: Viel Lärm um Nichts)
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Beitrag #27, verfasst am 02.12.2008 | 13:06 Uhr
>>Es gab da mal eine (Slash)Story, wo Harry und Draco in der Modebranche vor sich hin poppten.<<
*loooool* Die würde ich zu gerne mal lesen...
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Beitrag #28, verfasst am 02.12.2008 | 19:58 Uhr
Eosphoros
Dito!
So hab ich das bis jetzt noch garnicht gesehen :D
Aber, was meiner Meinung noch hinzuzufügen wäre, wäre, dass er (z.B. Harry) sich nicht von Anfang an anders benehmen sollte. Wenn z.B. Sirius gestorben wäre, darf er ruhig ein wenig in selbstmitleid baden, macht er ja im Buch auch. Aber wenn er dann zum Emo wird, würde ich es nicht weiterlesen. Egal, wie plausibel es erklärt wird, einfach, weil ich mich dann nicht mehr mit ihm identifizieren kann. Einfach, weil ich aus solchen Gründen sicher nicht zum Emo werden würde. Und selbst wenn, ich würde mir dann nicht von meinem besten Freund, meinem ehemaligen VgddK-Lehrer, meinem verhassten Zaubertränke-Lehrer und erst recht nicht von meinem verhassten, blonden Erzfeind (Und auch nicht von meinem verhassten, haarlosen Erzfeind) helfen lassen...
Okay, das war jetzt etwas unverständlich, eigentlich wollte ich nur eins sagen: VOLLKOMMENE ZUSTIMMUNG!
Natürlich wird ein Chara manchmal etwas OoC, aber das schon in der Kurzbeschreibung anzukündigen finde ich armselig...
Hmm, ehrlich gesagt mag ich auch lieber In-Character als Out-of-Character. Was nicht heißt, dass ich OoC nicht auch schon gelesen habe und es auch genießen konnte. Vorzug würde ich jedoch meistens den IC-Varianten geben.
Allerdings sind die meisten Geschichten - vor allem wenn es sich um noch nicht abgeschlossene Mehrteiler handelt - Geschichten die in einem AU spielen und die Charaktere werden automatisch OoC, wenn der nächsten Band erscheint.
Bleiben wir mal bei Harry Potter: Eine Geschichte wurde nach dem Erscheinen von Band 5 begonnen und kontinuierlich weitergeschrieben. Sobald Band 6 erschien, wurde die Geschichte AU und die Charaktere OoC, denn sie entwickelten sich anders als es in Buch 6 der Fall war. Dennoch sind sie auch zum Teil IC, denn wenn die Fan-Geschichte es glaubhaft herüberbringen konnte, dass ein Harry aus Buch 5 sich auch anders entwickeln konnte, als es in Buch 6 dann offenbart wurde, ist es plausibel.
Für jemanden, der die Fan-Geschichte jedoch erst nach dem Erscheinen aller Bände zu lesen beginnt, wird sich der Harry der Fan-Geschichte von Beginn an OoC verhalten, es sei denn, der Leser lässt sich auf OoC ein.
Ich kenne einige Geschichten, in denen Harry stark OoC ist, dennoch ist er noch Harry. Die Geschichten sind teilweise sogar vor dem Erscheinen von Buch 5 entstanden. Das macht sie im Endeffekt gänzlich AU und die Charaktere gänzlich OoC, es bleiben dennoch gute und lesenswerte Geschichten.
Dito!
So hab ich das bis jetzt noch garnicht gesehen :D
Aber, was meiner Meinung noch hinzuzufügen wäre, wäre, dass er (z.B. Harry) sich nicht von Anfang an anders benehmen sollte. Wenn z.B. Sirius gestorben wäre, darf er ruhig ein wenig in selbstmitleid baden, macht er ja im Buch auch. Aber wenn er dann zum Emo wird, würde ich es nicht weiterlesen. Egal, wie plausibel es erklärt wird, einfach, weil ich mich dann nicht mehr mit ihm identifizieren kann. Einfach, weil ich aus solchen Gründen sicher nicht zum Emo werden würde. Und selbst wenn, ich würde mir dann nicht von meinem besten Freund, meinem ehemaligen VgddK-Lehrer, meinem verhassten Zaubertränke-Lehrer und erst recht nicht von meinem verhassten, blonden Erzfeind (Und auch nicht von meinem verhassten, haarlosen Erzfeind) helfen lassen...
Okay, das war jetzt etwas unverständlich, eigentlich wollte ich nur eins sagen: VOLLKOMMENE ZUSTIMMUNG!
Natürlich wird ein Chara manchmal etwas OoC, aber das schon in der Kurzbeschreibung anzukündigen finde ich armselig...
Smailii1805
Beitrag #29, verfasst am 27.12.2008 | 22:10 Uhr
Ich mag IC auch lieber als OOC - ganz eindeutig, da muss ich euch allen zustimmen. Ganz schlimm wird es, wenn Personen(ja, meine Harry Potter) auf einmal ein anderes Aussehen, Eltern, Rasse(am Besten noch eine Mischung aus zehn verschiedenen Rassen), Geschlecht und einen riesig langen Namen bekommen(siehe HP) zusätzlich zu ihrem veränderten Verhalten. Es. Ist. Grauenhaft. Sowas machen nur Leute, die sich nicht trauen, ein Original-Charakter zu entwerfen bzw. einen Originaltext zu schreiben. Na ja, auch das geht sehr schnell schief.
Ich toleriere OOCs nur dann, wenn a)die Entwicklung verständlich rübergebracht wurde, b)sie ihren originalen 'Kern' beibehalten, also diese Eigenschaften, die sie zu dem machen, der sie sind und c)das alles sinnvoll in die Handlung passt.
Ich toleriere OOCs nur dann, wenn a)die Entwicklung verständlich rübergebracht wurde, b)sie ihren originalen 'Kern' beibehalten, also diese Eigenschaften, die sie zu dem machen, der sie sind und c)das alles sinnvoll in die Handlung passt.
suede
Beitrag #30, verfasst am 28.12.2008 | 16:41 Uhr
ich möchte smailii zustimmen und das ganze noch ein bisschen erweitern:
ooc geht meiner meinung nach nur in einem einzigen fall: in einer parodie! wenn das original und die charaktere ins lächerliche ziehen will, gibt es nichts besseres als ooc zu schreiben...
ansonsten bin ich immer ein freund von ff's die sich sehr nahe an inhalt und den figuren des originals bewegen oder aber vor oder nach den geschehnissen des originals spielen, sodass keine grundwahrheiten, idiome / der canon verletzt wird...
es ist ja auch nicht so, als würde sich der geneigte (jugendliche/unerfahrene) autor hinsetzen und sich entscheiden: meine ff wird jetzt mal ooc!
es passiert einfach, weil die meißten schreiber sich nicht wirklich mit charaktereigenschaften und -entwicklungen und prioritäten und gedanlengängen ihrer figuen beschäftigen, sondern einfach drauf los schreiben...
eine schnell dahin geschriebene geschichte ist eben einfacher zu verfassen als ein durchdachte...
ooc geht meiner meinung nach nur in einem einzigen fall: in einer parodie! wenn das original und die charaktere ins lächerliche ziehen will, gibt es nichts besseres als ooc zu schreiben...
ansonsten bin ich immer ein freund von ff's die sich sehr nahe an inhalt und den figuren des originals bewegen oder aber vor oder nach den geschehnissen des originals spielen, sodass keine grundwahrheiten, idiome / der canon verletzt wird...
es ist ja auch nicht so, als würde sich der geneigte (jugendliche/unerfahrene) autor hinsetzen und sich entscheiden: meine ff wird jetzt mal ooc!
es passiert einfach, weil die meißten schreiber sich nicht wirklich mit charaktereigenschaften und -entwicklungen und prioritäten und gedanlengängen ihrer figuen beschäftigen, sondern einfach drauf los schreiben...
eine schnell dahin geschriebene geschichte ist eben einfacher zu verfassen als ein durchdachte...
Law
Dem kann ich alles zustimmen :)
Es ist für mich okay, wenn in einem AU dem Charakter z.B. aufgrund der Arbeit ein, zwei Fähigkeiten oder Eigenschaften hinzugedichtet werden oder bestimmte Erlebnisse sein Verhalten und Haltung verändert haben. Nehmen wir etwa das HP-Fandom als Beispiel:
Ron ist in einem Kampf gestorben. Harry würde das auf jeden Fall sehr mitnehmen, aber ihn deswegen zu einem eiskalten Rächer, der all seine anderen Freunde vergisst, mutieren zu lassen, wäre für mich ein eindeutiges Zeichen von massivem OOC, und das würde mir nicht mehr gefallen.
Schließlich liest man FFs im Grunde wegen den Charakteren und ihrer Welt, ansonsten könnte man gleich zu Prosa wechseln.
Also solange Malfoy nicht plötzlich schwarze Haare hat und Harry stattdessen blonde... ;)
Es ist für mich okay, wenn in einem AU dem Charakter z.B. aufgrund der Arbeit ein, zwei Fähigkeiten oder Eigenschaften hinzugedichtet werden oder bestimmte Erlebnisse sein Verhalten und Haltung verändert haben. Nehmen wir etwa das HP-Fandom als Beispiel:
Ron ist in einem Kampf gestorben. Harry würde das auf jeden Fall sehr mitnehmen, aber ihn deswegen zu einem eiskalten Rächer, der all seine anderen Freunde vergisst, mutieren zu lassen, wäre für mich ein eindeutiges Zeichen von massivem OOC, und das würde mir nicht mehr gefallen.
Schließlich liest man FFs im Grunde wegen den Charakteren und ihrer Welt, ansonsten könnte man gleich zu Prosa wechseln.
Also solange Malfoy nicht plötzlich schwarze Haare hat und Harry stattdessen blonde... ;)
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Schreibwerkstättler
Beitrag #32, verfasst am 04.01.2009 | 21:18 Uhr
Law
Oh ja, ein wahres Wort. Aber gerade im HP-Fandom trifft man leider oft auf Fanfiktions, die mit den Vorgaben der HP-Bücher nicht mehr viel mehr gemeinsam haben als die Namen der Charaktere.
Natürlich gibt es viele Fanfiktions - dazu zählen auch meine eigenen - die nur mit einem Teil der Bücher überein stimmen, in denen die Charaktere eine anderen Weg gehen als den, den JKR für sie vorgesehen hat, in denen Sirius überlebt etc.. Das finde ich noch in Ordnung, wenn es glaubwürdig geschrieben wird, denn Fanfiktions leben auch zum Großteil von der Frage 'was wäre gewesen wenn...'.
Allerdings hat das auch Grenzen. Wenn Harrys Eltern plötzlich überleben, er nicht zu den Dursleys kam, er am Ende nicht einmal nach Hogwars kam und als Stricher in Muggellondon von Draco aufgelesen wurde... das hat für mich nichts mehr mit HP zu tun und da denke ich doch, dass es sinnvoller wäre, eine freie Arbeit mit eigenen Charakteren zu schreiben, weil es im Prinzip nichts anderes ist und bei den Fanfiktions fehl am Platz ist.
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Schließlich liest man FFs im Grunde wegen den Charakteren und ihrer Welt, ansonsten könnte man gleich zu Prosa wechseln.
Oh ja, ein wahres Wort. Aber gerade im HP-Fandom trifft man leider oft auf Fanfiktions, die mit den Vorgaben der HP-Bücher nicht mehr viel mehr gemeinsam haben als die Namen der Charaktere.
Natürlich gibt es viele Fanfiktions - dazu zählen auch meine eigenen - die nur mit einem Teil der Bücher überein stimmen, in denen die Charaktere eine anderen Weg gehen als den, den JKR für sie vorgesehen hat, in denen Sirius überlebt etc.. Das finde ich noch in Ordnung, wenn es glaubwürdig geschrieben wird, denn Fanfiktions leben auch zum Großteil von der Frage 'was wäre gewesen wenn...'.
Allerdings hat das auch Grenzen. Wenn Harrys Eltern plötzlich überleben, er nicht zu den Dursleys kam, er am Ende nicht einmal nach Hogwars kam und als Stricher in Muggellondon von Draco aufgelesen wurde... das hat für mich nichts mehr mit HP zu tun und da denke ich doch, dass es sinnvoller wäre, eine freie Arbeit mit eigenen Charakteren zu schreiben, weil es im Prinzip nichts anderes ist und bei den Fanfiktions fehl am Platz ist.
Smailii1805
Beitrag #33, verfasst am 12.04.2010 | 22:11 Uhr
Eine Autorin hat auf meine Kritik bezüglich ihrer OoC-Charaktere mal geantwortet, dass es auch gute Geschichten mit OoC-Protagonisten gäbe (und meine Kritik daher nicht begründet wäre - was sie zwar nicht ausgeschrieben, aber anscheinend gemeint hat).
Stimmt das?
Oder ist es nicht so, dass man zwar TROTZ OoC gute Geschichten schreiben kann, diese aber viel BESSER wären, wenn die Charaktere sich nach ihrem Vorbild richteten? Oder ist das Geschmackssache?
Stimmt das?
Oder ist es nicht so, dass man zwar TROTZ OoC gute Geschichten schreiben kann, diese aber viel BESSER wären, wenn die Charaktere sich nach ihrem Vorbild richteten? Oder ist das Geschmackssache?
Beiträge: 258
Rang: Spiegelleser
Beitrag #34, verfasst am 12.04.2010 | 23:26 Uhr
Smailii1805
Ich sehs als Geschmackssache. Wenn du dich drauf einlässt können solche Geschichten sehr unterhaltsam sein.
Ich find gute OOCs als Kontrapunkte zu konventioneller FF sehr anprechend. Wenn der OOC auch in sich logisch agiert.
Aber ich rate immer dazu eine entsprechende Warnung anzubringen. Dann gibts keine Unklarheiten oder Enttäuschungen.
Eine Autorin hat auf meine Kritik bezüglich ihrer OoC-Charaktere mal geantwortet, dass es auch gute Geschichten mit OoC-Protagonisten gäbe (und meine Kritik daher nicht begründet wäre - was sie zwar nicht ausgeschrieben, aber anscheinend gemeint hat).
Stimmt das?
Oder ist es nicht so, dass man zwar TROTZ OoC gute Geschichten schreiben kann, diese aber viel BESSER wären, wenn die Charaktere sich nach ihrem Vorbild richteten? Oder ist das Geschmackssache?
Ich sehs als Geschmackssache. Wenn du dich drauf einlässt können solche Geschichten sehr unterhaltsam sein.
Ich find gute OOCs als Kontrapunkte zu konventioneller FF sehr anprechend. Wenn der OOC auch in sich logisch agiert.
Aber ich rate immer dazu eine entsprechende Warnung anzubringen. Dann gibts keine Unklarheiten oder Enttäuschungen.
Grober Unfug
Beitrag #35, verfasst am 13.04.2010 | 00:51 Uhr
Im Grunde sehe ich es auch als Geschmackssache an.
Wie Sol Deande schrieb, wenn dasOoc-Sein in sich stimmig und schlüssig ist und mich nicht mit einem riesigen "Hä?" zurückläßt, bin ich durchaus bereit, auch das als "gute" Geschichte zu betrachten.
Für mich gibt es allerdings Grenzen- wenn Charaktere nichts mehr mit dem Canon gemein haben außer vielleicht noch ihren Namen (und manchmal nicht einmal mehr das), bin ich ganz schnell weg.
Bei eher humoristischen Fics vertrage ich mehr OoC als wenn sich der Autor bspw. Drama auf die Fahne schreibt.
Wie Sol Deande schrieb, wenn dasOoc-Sein in sich stimmig und schlüssig ist und mich nicht mit einem riesigen "Hä?" zurückläßt, bin ich durchaus bereit, auch das als "gute" Geschichte zu betrachten.
Für mich gibt es allerdings Grenzen- wenn Charaktere nichts mehr mit dem Canon gemein haben außer vielleicht noch ihren Namen (und manchmal nicht einmal mehr das), bin ich ganz schnell weg.
Bei eher humoristischen Fics vertrage ich mehr OoC als wenn sich der Autor bspw. Drama auf die Fahne schreibt.
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Beitrag #36, verfasst am 13.04.2010 | 07:27 Uhr
OOC muss eigentlich sein. Denn die IC Figuren haben oftmals erzähltechnisch nicht genug Fleisch auf den Rippen. Sie sind flach, einfach gestrickt, ihr Konflikt gelöst. Für eine gute Story braucht man aber Konflikt, man braucht sogar viel Konflikt. Daher muss man da meistens irgendwas im Originalmaterial suchen und dann ausbauen. Daraus ergibt sich zwangsläufig eine Veränderung und aus dieser Veränderung ergibt sich zwangsläufig (dezentes) OOC. Aber wenn man es gut macht, wird der Charakter greifbarer und realistischer noch als in der Originalversion.
Das ist gutes OOC.
Was schlechtes OOC ist, wurde hier ja schon zur Genüge ausgezwalzt.
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Meine Romane
Rebellion der Synthetiker: http://www.amazon.de/Rebellion-Synthetiker-Angela-Fleischer/dp/3943795268
Vagabunden des Alls: http://www.amazon.de/Vagabunden-des-Alls-ebook/dp/B007QY63PY
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Beitrag #37, verfasst am 13.04.2010 | 09:21 Uhr
Darth Pevra
Das halte ich für eine nicht zulässige Verallgemeinerung. 🤨 Das mag vielleicht auch HP (als Quasi-Kinderbuch) zutreffen, oder um so seichte Werke wie Biss, aber es gibt einen Haufen Literatur, in der die originalen Protagonisten der Bücher so tief und facettenreich sind, das es immer noch etwas um sie gibt, was der Autor dem Leser nicht verraten hat.
OOC muss eigentlich sein. Denn die IC Figuren haben oftmals erzähltechnisch nicht genug Fleisch auf den Rippen.
Das halte ich für eine nicht zulässige Verallgemeinerung. 🤨 Das mag vielleicht auch HP (als Quasi-Kinderbuch) zutreffen, oder um so seichte Werke wie Biss, aber es gibt einen Haufen Literatur, in der die originalen Protagonisten der Bücher so tief und facettenreich sind, das es immer noch etwas um sie gibt, was der Autor dem Leser nicht verraten hat.
Bücher sind auch nur tätowierte Bäume.
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Beitrag #38, verfasst am 13.04.2010 | 11:09 Uhr
Dem muss ich mich anschließen. Neue "Konflikte", die die Geschichte spannend halten, entstehen ja eher durch neue Situationen und veränderte äußere Umstände als dadurch, dass sich die Charaktere nicht so verhalten wie sie selbst. Das dabei neue Facetten zutage treten können, schon klar, aber das ist ja nicht das Selbe wie OOC.
Und nebenbei, wenn die IC Figuren tatsächlich so flach und einfach gestrickt sind, spricht das ja nicht gerade für die Qualität des Originals.
Öhm, zum Thema: OOC, joah, bei Comedy geht's noch und in AUs ist es ja fast schon zu erwarten, und solange die Charaktere als solche noch erkennbar sind... Ansonsten bevorzuge ich schon Geschichten, wo sich zumindest die bekannten Charaktere so verhalten, "wie es sich gehört". Sonst erschafft man lieber ganz neue Figuren, anstatt bekannte bis zur Unkenntlichkeit zu verändern und dann immer noch zu behaupten, dass dies jetzt Person X sein soll.
Und nebenbei, wenn die IC Figuren tatsächlich so flach und einfach gestrickt sind, spricht das ja nicht gerade für die Qualität des Originals.
Öhm, zum Thema: OOC, joah, bei Comedy geht's noch und in AUs ist es ja fast schon zu erwarten, und solange die Charaktere als solche noch erkennbar sind... Ansonsten bevorzuge ich schon Geschichten, wo sich zumindest die bekannten Charaktere so verhalten, "wie es sich gehört". Sonst erschafft man lieber ganz neue Figuren, anstatt bekannte bis zur Unkenntlichkeit zu verändern und dann immer noch zu behaupten, dass dies jetzt Person X sein soll.
"Ich hoffe, ich konnte damit alle Klarheiten beseitigen..."
zuojenn
Beitrag #39, verfasst am 13.04.2010 | 11:24 Uhr
Darth Pevra
Dem würde ich mich auch nicht anschließen: Gib der Figur einen neuen Konflikt und schon dreht sich alles wieder.
Weiterentwicklung ist ja nicht gleich OOC. Ich kann eine Figur etwas tun lassen, was sie im Original niemals tun würde, ohne dass dies OOC sein muss. Ich muss nur den Weg dahin für diese Figur glaubhaft gestalten.
Flache Figuren sind dabei mMn sogar die dankbarsten. Dass sie im Original flach dargestellt wurden, heißt ja nicht, dass sie es sein müssen. Wenn ich eine Randfigur eines Originals ausbaue, die in diesem durch wenig Platz einfach nur skizzenhaft rüber kommt, ist das ja nicht OOC.
OCC bedeutet es, wenn dem Canon widersprochen wird, nicht wenn dieser ausgebaut und vertieft wird.
OOC muss eigentlich sein. Denn die IC Figuren haben oftmals erzähltechnisch nicht genug Fleisch auf den Rippen. Sie sind flach, einfach gestrickt, ihr Konflikt gelöst.
Dem würde ich mich auch nicht anschließen: Gib der Figur einen neuen Konflikt und schon dreht sich alles wieder.
Weiterentwicklung ist ja nicht gleich OOC. Ich kann eine Figur etwas tun lassen, was sie im Original niemals tun würde, ohne dass dies OOC sein muss. Ich muss nur den Weg dahin für diese Figur glaubhaft gestalten.
Flache Figuren sind dabei mMn sogar die dankbarsten. Dass sie im Original flach dargestellt wurden, heißt ja nicht, dass sie es sein müssen. Wenn ich eine Randfigur eines Originals ausbaue, die in diesem durch wenig Platz einfach nur skizzenhaft rüber kommt, ist das ja nicht OOC.
OCC bedeutet es, wenn dem Canon widersprochen wird, nicht wenn dieser ausgebaut und vertieft wird.
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Rune
Ich sagte "öfters", und nicht immer. Natürlich gibt es viele Ausnahmen, keine Frage. Die meisten Fanfictions werden allerdings zu Biss und co. geschrieben, so weit ich das sehe.
@ Bot-Chan
Äußere Konflikte ja, die kann man immer stricken. Die inneren werden am Ende einer Serie aufgelöst. Da muss man dann eben erweitern.
"Neue Facetten" führen zum OOC, wenn sie in Form eines großen Konfliktes ausgebaut werden. Bei einer sehr dramatischen Geschichte, in der es um Leben & Tod & Verrat geht (das, was ich bevorzuge), ändern sich die Figuren mit der Zeit zum Teil recht eklatant. Das geht dann eben so weit, dass Figuren Dinge tun, die sie früher nicht getan hätten, und Meinungen vertreten, die sie nicht vertreten haben. OOC also. Aber so in die Geschichte eingewoben, dass es glaubwürdig ist - manchmal sogar noch glaubwürdiger als das Original.
Darth PevraDas mag vielleicht auch HP (als Quasi-Kinderbuch) zutreffen, oder um so seichte Werke wie Biss, aber es gibt einen Haufen Literatur, in der die originalen Protagonisten der Bücher so tief und facettenreich sind, das es immer noch etwas um sie gibt, was der Autor dem Leser nicht verraten hat.OOC muss eigentlich sein. Denn die IC Figuren haben oftmals erzähltechnisch nicht genug Fleisch auf den Rippen.
Das halte ich für eine nicht zulässige Verallgemeinerung. 🤨
Ich sagte "öfters", und nicht immer. Natürlich gibt es viele Ausnahmen, keine Frage. Die meisten Fanfictions werden allerdings zu Biss und co. geschrieben, so weit ich das sehe.
@ Bot-Chan
Äußere Konflikte ja, die kann man immer stricken. Die inneren werden am Ende einer Serie aufgelöst. Da muss man dann eben erweitern.
"Neue Facetten" führen zum OOC, wenn sie in Form eines großen Konfliktes ausgebaut werden. Bei einer sehr dramatischen Geschichte, in der es um Leben & Tod & Verrat geht (das, was ich bevorzuge), ändern sich die Figuren mit der Zeit zum Teil recht eklatant. Das geht dann eben so weit, dass Figuren Dinge tun, die sie früher nicht getan hätten, und Meinungen vertreten, die sie nicht vertreten haben. OOC also. Aber so in die Geschichte eingewoben, dass es glaubwürdig ist - manchmal sogar noch glaubwürdiger als das Original.
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Rebellion der Synthetiker: http://www.amazon.de/Rebellion-Synthetiker-Angela-Fleischer/dp/3943795268
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Rebellion der Synthetiker: http://www.amazon.de/Rebellion-Synthetiker-Angela-Fleischer/dp/3943795268
Vagabunden des Alls: http://www.amazon.de/Vagabunden-des-Alls-ebook/dp/B007QY63PY
Beiträge: 103
Rang: Bravoleser
Beitrag #41, verfasst am 13.04.2010 | 11:55 Uhr
Hmm, das ist dann wohl eher eine Sache der Definition. Wenn eine Figur, durch welche Umstände auch immer, Dinge tut und Meinungen vertritt, die sie vorher nicht getan und vertreten hätte, so sehe ich das als normale Charakterentwicklung. Das Figuren reifen und sich ändern ist ja schön und gut, wenn die Erklärung dafür auch plausibel scheint.
OOC ist für mich eher, wenn eine Figur etwas für sie untypisches tut, nicht etwa, weil die Figur sich irgendwie entwickelt hätte, sondern weil der Autor das "gerade so möchte".
Aber gut, zugegeben, wenn zwischen dem Original und dem Beginn eines Fanfics einige Zeit vergangen ist (also in der Geschichte jetzt) kann der Übergang zwischen OOC und "normaler" Charakterentwicklung durchaus fließend sein.
OOC ist für mich eher, wenn eine Figur etwas für sie untypisches tut, nicht etwa, weil die Figur sich irgendwie entwickelt hätte, sondern weil der Autor das "gerade so möchte".
Aber gut, zugegeben, wenn zwischen dem Original und dem Beginn eines Fanfics einige Zeit vergangen ist (also in der Geschichte jetzt) kann der Übergang zwischen OOC und "normaler" Charakterentwicklung durchaus fließend sein.
"Ich hoffe, ich konnte damit alle Klarheiten beseitigen..."
Operator
Beitrag #42, verfasst am 13.04.2010 | 12:01 Uhr
Ich persönlich habe oft das Gefühl, nur mein Eindruck, dass IC für einige ein strenges Korsett bedeutet, das auf keinen Fall auch nur um Millimeter erweitert oder verändert werden darf. Was aus meiner Sicht schlechtweg Humbug ist.
Für mich ist zwischen OOC und IC eine große, verschwommene Grauzone, die für jeden Charakter, in jeder Geschichte individuell verschoben, vergrößert und verkleinert werden und neu definiert muss. Dabei finde ich es sehr schwer zu sagen: Das und das ist IMMER OOC und das und das nicht. Für mich ist weitaus mehr dem Charakter anpassbar oder durch den Charakter erklärbar, als manche zu denken scheinen. Und vor allen Dingen ändert sich der Charakter nicht so schnell, wie es immer wieder behauptet wird:
Es ist für mich zum Beispiel nicht OOC, wenn der Charakter sind im Laufe einer Geschichte durch einen großen Konflikt verändert, so lange die Entwicklung langsam und vor allem glaubwürdig geschrieben wird.
Figuren können sich, wie Menschen auch, verändern; ohne ihren Charakter zu verlieren. Denn wenn sich Einstellungen ändern, Dinge tun, die die nicht getan haben etc. dann heißt das nach meiner Ansicht nicht zwangsläufig, dass sich der Charakter des Menschen geändert hat. Zumindest so lange sich die neuen Einstellungen und Dinge, die er tut, glaubhaft erklären lassen.
Auch im realen Leben ist der Charakter ein Fixpunkt, den niemand mal mir nichts, dir nichts ändert. Wenn ein unsicherer, ängstlicher Mensch mal mutig ist, dann bleibt er im Inneren meist immer ein Zweifler, nur hat er irgendwo eine Entscheidung getroffen, über seinen Schatten zu springen und andere Facetten von sich zu zeigen. Ein neuer Mensch mit neuem Charakter ist er doch deswegen noch lange nicht.
Für mich ist zwischen OOC und IC eine große, verschwommene Grauzone, die für jeden Charakter, in jeder Geschichte individuell verschoben, vergrößert und verkleinert werden und neu definiert muss. Dabei finde ich es sehr schwer zu sagen: Das und das ist IMMER OOC und das und das nicht. Für mich ist weitaus mehr dem Charakter anpassbar oder durch den Charakter erklärbar, als manche zu denken scheinen. Und vor allen Dingen ändert sich der Charakter nicht so schnell, wie es immer wieder behauptet wird:
Es ist für mich zum Beispiel nicht OOC, wenn der Charakter sind im Laufe einer Geschichte durch einen großen Konflikt verändert, so lange die Entwicklung langsam und vor allem glaubwürdig geschrieben wird.
Figuren können sich, wie Menschen auch, verändern; ohne ihren Charakter zu verlieren. Denn wenn sich Einstellungen ändern, Dinge tun, die die nicht getan haben etc. dann heißt das nach meiner Ansicht nicht zwangsläufig, dass sich der Charakter des Menschen geändert hat. Zumindest so lange sich die neuen Einstellungen und Dinge, die er tut, glaubhaft erklären lassen.
Auch im realen Leben ist der Charakter ein Fixpunkt, den niemand mal mir nichts, dir nichts ändert. Wenn ein unsicherer, ängstlicher Mensch mal mutig ist, dann bleibt er im Inneren meist immer ein Zweifler, nur hat er irgendwo eine Entscheidung getroffen, über seinen Schatten zu springen und andere Facetten von sich zu zeigen. Ein neuer Mensch mit neuem Charakter ist er doch deswegen noch lange nicht.
Beiträge: 401
Rang: Paragraphenreiter
Beitrag #43, verfasst am 13.04.2010 | 12:11 Uhr
Jupp, stimme ich dir zu. Ich liebe ja Charas, die im Original so gut wie keine größere Beschreibung haben und an sich alles offen ist - nur nicht ihre Handlungen in der Original-Story. Das "Wieso-handelt-der/die-so?" führt bei mir zwangsläufig zum FF-Schreiben *ggg* - wichtig ist dabei für mich, dass es trotzdem logisch bleibt, wie ein Chara im Original handelt.
Parodien z.B. leben davon, Charas OoC zu beschreiben, mal mehr, mal weniger gelungen.
Parodien z.B. leben davon, Charas OoC zu beschreiben, mal mehr, mal weniger gelungen.
TasmanianDevil
Beitrag #44, verfasst am 13.04.2010 | 12:17 Uhr
Ich habe selber zwei Geschichten, die nicht zu 100% OOC sind bzw. eine, wo es am Anfang so aussieht, als wäre sie nicht OOC. Das klärt sich dann über die Zeit. Grundsätzlich sehe ich das also nicht so streng. Eine gute Geschichte ist erst einmal eine gute Geschichte. Wenn sie dann leicht OOC ist, finde ich das okay und kann man sich dran gewöhnen. MUSS man aber nicht.
Insofern bin ich der Meinung, man kann OOC schreiben, aber man sollte a) ein Warning davor setzen und sich b) klar machen, dass das dann einfach nicht jedermanns Sache ist. OOC schreiben und hinterher Leute anschreiben, um zu nörgeln, dass man ihre Geschichten nicht liest, geht gar nicht.
Grundsätzlich empfinde ich in-character aber schöner und zum Schreiben auch als größere Herausforderung. Man geht nie zu hundert Prozent mit einem fiktiven Charakter konform, ist aber trotzdem innerhalb seiner Denkweise "gefangen" und muss die Probleme lösen, wie er sie lösen würde. Da kann es manchmal sein, dass man selbst den Kopf schüttelt, aber das ist eben auch der große Reiz und die Faszination. Einfach nur das Gesicht des Charakters nehmen und ihm die eigene Denkweise einpflanzen ist viel einfacher und bequemer.
Wenn man sich in der Zeitlinie vom Serien- oder Buchende weg bewegt, kann man natürlich auch langsam (!) den Charakter reifen lassen. Was ich gar nicht leiden kann, ist, wenn man von einer Sekunde zur nächsten alle Ecken des Charakters wegschleift und dann sagt: " Ist ja Zukunft, er hat sich halt verändert." Vor allen Dingen, weil dieses "verändert" meistens gleichbedeutend ist mit "Er ist jetzt so lieb, romantisch und niedlich."
Aber allgemein lässt sich - glaube ich - sagen, dass meine Erwartung und vielleicht die einiger anderer hier recht hoch ist. Ich glaube, die wenigsten machen sich so viele Gedanken wie die, die hier mitdiskutieren. Viele schreiben einfach ihre Träume auf und das ist auch bis zu einem gewissen Punkt okay. Nur lesen möchte ich es nicht.
Insofern bin ich der Meinung, man kann OOC schreiben, aber man sollte a) ein Warning davor setzen und sich b) klar machen, dass das dann einfach nicht jedermanns Sache ist. OOC schreiben und hinterher Leute anschreiben, um zu nörgeln, dass man ihre Geschichten nicht liest, geht gar nicht.
Grundsätzlich empfinde ich in-character aber schöner und zum Schreiben auch als größere Herausforderung. Man geht nie zu hundert Prozent mit einem fiktiven Charakter konform, ist aber trotzdem innerhalb seiner Denkweise "gefangen" und muss die Probleme lösen, wie er sie lösen würde. Da kann es manchmal sein, dass man selbst den Kopf schüttelt, aber das ist eben auch der große Reiz und die Faszination. Einfach nur das Gesicht des Charakters nehmen und ihm die eigene Denkweise einpflanzen ist viel einfacher und bequemer.
Wenn man sich in der Zeitlinie vom Serien- oder Buchende weg bewegt, kann man natürlich auch langsam (!) den Charakter reifen lassen. Was ich gar nicht leiden kann, ist, wenn man von einer Sekunde zur nächsten alle Ecken des Charakters wegschleift und dann sagt: " Ist ja Zukunft, er hat sich halt verändert." Vor allen Dingen, weil dieses "verändert" meistens gleichbedeutend ist mit "Er ist jetzt so lieb, romantisch und niedlich."
Aber allgemein lässt sich - glaube ich - sagen, dass meine Erwartung und vielleicht die einiger anderer hier recht hoch ist. Ich glaube, die wenigsten machen sich so viele Gedanken wie die, die hier mitdiskutieren. Viele schreiben einfach ihre Träume auf und das ist auch bis zu einem gewissen Punkt okay. Nur lesen möchte ich es nicht.
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Beitrag #45, verfasst am 13.04.2010 | 12:26 Uhr
@ Bot-Chan
Scheint, dass es eine Sache der Definition ist. Ich empfinde meine Definition als schärfer. IC ist eine Kopie des Originalcharakters. OOC ist ein veränderter Originalcharakter.
@ Lucie
Dieses Ausweiten und Verwässern des IC-Begriffs ist nicht nötig, wenn man OOC einfach als "nicht ausschließlich negativen Begriff" auffasst.
Der Charakter der Menschen verändert sich meiner Meinung nach mit der Zeit schon recht stark - so stark, dass dieser Mensch einen anderen Charakter entwickelt. Ein 20jähriger und 80jähriger unterscheiden sich einfach eklatant.
Ich sprach eher von den großen, irreversiblen Änderungen. Als Dramatiker braucht man die wie die Luft zum Atmen. Außerdem gehen solche Änderungen in der Fiktion schneller vonstatten als im RL.
Scheint, dass es eine Sache der Definition ist. Ich empfinde meine Definition als schärfer. IC ist eine Kopie des Originalcharakters. OOC ist ein veränderter Originalcharakter.
@ Lucie
Dieses Ausweiten und Verwässern des IC-Begriffs ist nicht nötig, wenn man OOC einfach als "nicht ausschließlich negativen Begriff" auffasst.
Der Charakter der Menschen verändert sich meiner Meinung nach mit der Zeit schon recht stark - so stark, dass dieser Mensch einen anderen Charakter entwickelt. Ein 20jähriger und 80jähriger unterscheiden sich einfach eklatant.
Ich sprach eher von den großen, irreversiblen Änderungen. Als Dramatiker braucht man die wie die Luft zum Atmen. Außerdem gehen solche Änderungen in der Fiktion schneller vonstatten als im RL.
Meine Romane
Rebellion der Synthetiker: http://www.amazon.de/Rebellion-Synthetiker-Angela-Fleischer/dp/3943795268
Vagabunden des Alls: http://www.amazon.de/Vagabunden-des-Alls-ebook/dp/B007QY63PY
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Beitrag #46, verfasst am 13.04.2010 | 12:54 Uhr
Darth Pevra
Vielleicht ist das keine Sache der Definition, sondern des Könnens (und des Willens) des Schreibers.
Ich könnte mich durchaus mit einem "OoC"-Snape abfinden, der durch irgendwelche Einsichten oder Schockmomente eingesehen hat, dass Harry doch nicht wie sein Vater ist, und dass die beiden sich irgendwann später mit gegenseitigem Respekt und Sympatie begegnen. Meinetwegen auch, dass Snape durch gesündere Lebensweise und dem passenden Shampoo nicht mehr häßlich ist, sondern auf gewisse Weise als gutausehend betrachtet werden kann.
Einen stockschwulen, vor Erotik strotzenden Snape dem alle hinterhersabbern und der Harry als "Mein Engelchen" bezeichnet, behalte ich mir aber weiterhin vor als Ooc zu bezeichnen, da ich mir einfach nicht vorstellen kann, wie der FF-Autor so eine Entwicklung erklären will.
IC oder OoC ist also abhängig von der Glaubwürdigkeit der Charakteränderung und der Fähigkeit des FF-Autors diese zu erklären.
@ Bot-Chan
Scheint, dass es eine Sache der Definition ist. Ich empfinde meine Definition als schärfer. IC ist eine Kopie des Originalcharakters. OOC ist ein veränderter Originalcharakter.
Vielleicht ist das keine Sache der Definition, sondern des Könnens (und des Willens) des Schreibers.
Ich könnte mich durchaus mit einem "OoC"-Snape abfinden, der durch irgendwelche Einsichten oder Schockmomente eingesehen hat, dass Harry doch nicht wie sein Vater ist, und dass die beiden sich irgendwann später mit gegenseitigem Respekt und Sympatie begegnen. Meinetwegen auch, dass Snape durch gesündere Lebensweise und dem passenden Shampoo nicht mehr häßlich ist, sondern auf gewisse Weise als gutausehend betrachtet werden kann.
Einen stockschwulen, vor Erotik strotzenden Snape dem alle hinterhersabbern und der Harry als "Mein Engelchen" bezeichnet, behalte ich mir aber weiterhin vor als Ooc zu bezeichnen, da ich mir einfach nicht vorstellen kann, wie der FF-Autor so eine Entwicklung erklären will.
IC oder OoC ist also abhängig von der Glaubwürdigkeit der Charakteränderung und der Fähigkeit des FF-Autors diese zu erklären.
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Beitrag #47, verfasst am 13.04.2010 | 13:06 Uhr
Aha. Damit werden wir aber niemals auf einen grünen Zweig kommen, weil jeder etwas anderes als glaubwürdig empfindet. Ich bleib lieber bei einer neutralen Nutzung dieser Abkürzung.
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Operator
Rune
Sehe ich genauso.
@Darth Pevra: Mehr oder minder. Wobei ich einfach davon überzeugt bin, dass der Charakter eines Menschen in den Grundzügen feststeht. Lediglich die im Vordergrund stehenden Facetten ändern sich. Wer jung ist und noch Kraft hat, verhält sich natürlich anders, als alt mit Arthrose und Gicht. Dann kann es zum Beispiel sein, dass die Figur mit 20 lebensfroh und aufgeschlossen ist und mit 80 verhärmt und unausstehlich; einfach weil die Figur nicht mehr so kann, wie sie will. Die Eigenschaft, auf Probleme mit selbstmitleidigem Trotz zu reagieren, kann er jedoch auch schon in der Jugend haben. Das muss keine Veränderung, also eine völlig neue Charaktereigenschaft sein, was hieße, dass die Figur mit 80 einen völlig anderen, neuen Charakter hat.
In der Fiktion kann die Wandlung schneller sein, aber auch da muss es realistisch beschrieben werden. Große Veränderung ist kein Problem, wenn dahinter große Einflüsse stehen. Ein Charakter dreht sich halt nicht, wenn ihm morgens die Milch umkippt.
IC oder OoC ist also abhängig von der Glaubwürdigkeit der Charakteränderung und der Fähigkeit des FF-Autors diese zu erklären.
Sehe ich genauso.
@Darth Pevra: Mehr oder minder. Wobei ich einfach davon überzeugt bin, dass der Charakter eines Menschen in den Grundzügen feststeht. Lediglich die im Vordergrund stehenden Facetten ändern sich. Wer jung ist und noch Kraft hat, verhält sich natürlich anders, als alt mit Arthrose und Gicht. Dann kann es zum Beispiel sein, dass die Figur mit 20 lebensfroh und aufgeschlossen ist und mit 80 verhärmt und unausstehlich; einfach weil die Figur nicht mehr so kann, wie sie will. Die Eigenschaft, auf Probleme mit selbstmitleidigem Trotz zu reagieren, kann er jedoch auch schon in der Jugend haben. Das muss keine Veränderung, also eine völlig neue Charaktereigenschaft sein, was hieße, dass die Figur mit 80 einen völlig anderen, neuen Charakter hat.
In der Fiktion kann die Wandlung schneller sein, aber auch da muss es realistisch beschrieben werden. Große Veränderung ist kein Problem, wenn dahinter große Einflüsse stehen. Ein Charakter dreht sich halt nicht, wenn ihm morgens die Milch umkippt.
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Beitrag #49, verfasst am 13.04.2010 | 15:42 Uhr
Also ich für meinen Teil habe nichts gegen OOC, solange es noch seine Berechtigung hat. Ich habe z.B. eine Story einmal ganz bewusst AU geschrieben. Ich fand es nämlich ganz interessant, diese eine Möglichkeit auszuprobieren (ich fand es z.B. u.a. interessant zu sehen, wie sich zwei bestimmte Charas, bei denen ich versucht habe meine Interpretation ihrer Canon-Grundzüge beizubehalten, in einer etwas anderen Welt verhalten würden). Nur damit es zu dieser AU-Entwicklung überhaupt kommen konnte, musste ein Charakter modifiziert und somit OOC werden, weil es an ihm lag, die Story ins AU zu verbiegen. OOC zu schreiben, bloß damit die eigenen (oft nicht sehr jungendfreien) Fantasien verwirklicht werden, finde ich dagegen unsinnig. Wie viele schon gesagt haben: Warum nicht gleich eine eigene Story?
"Man achte immer auf Qualität. Ein Sarg zum Beispiel muss fürs Leben halten."
Kurt Tucholsky
Kurt Tucholsky
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Beitrag #50, verfasst am 13.04.2010 | 16:14 Uhr
Wobei AU nicht gleich OOC bedeutet. Man kann den Charakter auch einfach als IC in das andere Universum übernehmen.