Das mit dem Vater hier habe ich nicht verstanden:
Ist das aus deiner eigenen Geschichte, oder aus dem Original? Dass er Alkohol nicht leiden kann ... ich denke, wenn es eine Rasseneigenschaft ist, wird eine Unverträglichkeit wohl irgendwie mal bekannt sein. Wenn der Original Charakter Vater Alkoholiker war, hat er zumindest nicht alles Geld versoffen, so schnell, wie die Rasse betrunken wird xD Das ist schon mal gut :D Aber wahrscheinlich gehört der Vater einer anderen Rasse an.Zumal ich dazu sagen muss, dass ich das mit dem Vater erst ziemlich spät in der Geschichte erfahren habe. Zu Beginn wusste ich nur, dass der Charakter Alkohol nicht leiden kann. Weshalb, darüber hat er sich ausgeschwiegen. Letztendlich hat das mit dem Vater für die Entwicklung der Geschichte wie die Faust aufs Auge gepasst. Würde ich das rausnehmen, würde der Geschichte etwas fehlen.
"The most important thing in writing is to finish. A finished thing can be fixed. A finished thing can be published. A finished thing can be made into a movie.
An unfinshed thing is just a dream. And dreams fade if you don't hold on tight enough.
So finish the thing."
-C. Robert Cargill
Yavia
(1) Hmmm, Also wenn es zu dem Charakter gehört, dass er keinen Alkohol verträgt, verstehe ich nicht, warum du das so komplett rausgenommen hast. Nur weil es zu krass ist, dass ein Schluck ihn ausknockt? Es gibt ja ein Original, du wirst die AU wahrscheinlich dort posten, warum lässt du das nicht dennoch so, wie es ist. Klar, ein Mensch wird selten nach einem Schluck sturzbetrunken. Ich denke nur, dass man es dennoch ohne Genetische Mutation so lassen kann, dass er schnell betrunken ist. Außerdem, ist er ja schon besonders, vielleicht ist das die Negative Besonderheit, damit er nicht zu perfekt ist?
(2) Das mit dem Vater hier habe ich nicht verstanden:Ist das aus deiner eigenen Geschichte, oder aus dem Original? Dass er Alkohol nicht leiden kann ... ich denke, wenn es eine Rasseneigenschaft ist, wird eine Unverträglichkeit wohl irgendwie mal bekannt sein. Wenn der Original Charakter Vater Alkoholiker war, hat er zumindest nicht alles Geld versoffen, so schnell, wie die Rasse betrunken wird xD Das ist schon mal gut :D Aber wahrscheinlich gehört der Vater einer anderen Rasse an.Zumal ich dazu sagen muss, dass ich das mit dem Vater erst ziemlich spät in der Geschichte erfahren habe. Zu Beginn wusste ich nur, dass der Charakter Alkohol nicht leiden kann. Weshalb, darüber hat er sich ausgeschwiegen. Letztendlich hat das mit dem Vater für die Entwicklung der Geschichte wie die Faust aufs Auge gepasst. Würde ich das rausnehmen, würde der Geschichte etwas fehlen.
(Sorry für den Textblock, ich krieg die Zitatfunktion nicht gebacken <.<)
(1) Ja, es wäre mir zu wenig gewesen. Vielleicht macht es für dich mehr Sinn, wenn ich sage:
Im Original kann er keinen Alkohol leiden (weil er ihn nicht verträgt).
Im AU kann er auch keinen Alkohol leiden (weil er schlechte Erfahrungen damit gemacht hat).
In beiden Fällen steht unter dem Schlussstrich, dass er Alkohol nicht leiden kann. Das ist mir nah genug für IC.
Im allgemeinen ist es übrigens eine genetische Mutation, die dafür sorgt, dass der Alkohol nicht so gut verstoffwechselt werden kann. Die Leute werden halt schneller betrunken und/oder haben heftigere Nachwirkungen Trifft man oft im asiatischen Raum an. Es ist eigentlich nicht mal so etwas besonderes, sofern man außer Acht lässt, dass er eben nicht aus dem asiatischen Raum stammt^^
Das mit der negativen Besonderheit verstehe ich jetzt nicht ganz^^ Egal ob positive oder negative Besonderheiten. Wenn man einen Charakter wissentlich damit vollstopft, kann das mMn nur schief gehen. Da kommen dann Tollpatsche heraus, die nur tollpatschig sind, wenn es der Plot verlangt oder dergleichen. Der Charakter (wie alle meine Charaktere) ist eine vollständige Persönlichkeit mit Stärken, Schwächen, Leidenschaften und Abneigungen. Ich muss da nichts zusätzlich hineinfabrizieren.
(2) Zu den Werken selbst: Beides sind eigenständige freie Arbeiten von mir und einer Freundin, es gibt also kein bestehendes Fandom dazu. Beides ist Fantasy (einmal Mittelalterfantasy, AU ist Urban Fantasy), aber da es eben freie Arbeiten sind, gibt es offiziell nicht einmal die AU-Bezeichnung. Die Namen wurden einfach geändert. Was es für mich nicht weniger zu einem AU macht, weil die Charaktere ja dieselben sind. Und da wollte ich mich eben so nah wie möglich daran halten. (Also an dem Charakter, der keinen Alkohol verträgt.)
Dass ich das mit dem Vater nicht von vornherein wusste liegt daran, dass ich gelernt habe, meinen Charakteren quasi zu vertrauen. Wenn mir ein Charakter “erscheint” und der eine bestimmte Besonderheit hat, dann lasse ich ihm diese Besonderheit, auch wenn ich nicht weiß, welchen Grund sie hat oder ob sie eine Rolle spielt. Zu 99% kommt früher oder später die perfekt passende Eingebung dazu. Die restlichen 1% spielen eben nie eine Rolle.
"Laa shay'a waqi'un moutlaq bale kouloun moumkine!"
Das mit der negativen Besonderheit ist, damit der Charakter nicht perfekt wird. Charas begrenzen. Das meinte ich nur allgemein, da ich nicht weiß, was für Besonderheiten er hat, aber ist auch nicht so wichtig. Jede positive Kraft sollen einen negativen Effekt haben können. Keinen Alkohol vertragen, kann negativ eingesetzt werden. Darauf wollte ich hinaus.
Zu der Tolpatschigkeit sage ich mal nichts. Ich denke, wir beide schreiben schon lange genug, dass es klar sein sollte, wie ein Flaw nicht eingesetzt werden sollte. xDDD
Aber: Vllt hat dein overpowerter Charakter ja eine Gen Mutation, weswegen er so vollgestopft mit Besonderheiten ist und dann eben zusätzlich keinen Alkohol verträgt.
Das mit dem Vater habe ich immer noch nicht verstanden. Ich vermute, deine Charaktere reden mit dir und er hat dir das irgendwann gesagt? Ist auch nicht so wichtig. Da es ja eine FA ist, kannst du machen, was du willst.
Viel Spaß und vor allem viel Erfolg damit!!!
"The most important thing in writing is to finish. A finished thing can be fixed. A finished thing can be published. A finished thing can be made into a movie.
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So finish the thing."
-C. Robert Cargill
"Achtung: OoC, don't like, don't read."
Ähm... Was genau soll ich davon halten? Hat da jemand auf Biegen und Brechen die Charaktere in die Story hineinquetschen wollen, die dann (häufig) auch noch eine AU-Story ist? Warum sollte ich mir in einem Fandom etwas durchlesen, das schon explizit als OoC angekündigt wird, während ich doch im Normalfall genau für die IC Charaktere dort anwesend bin und mich durch die Liste wühle, um was zu finden, das mir gefällt?
Manchmal glaube ich, dass es solchen Geschichten guttun würde, wenn sie FAs geworden wären, statt ein Fandom oder die Figuren so lange umzudrehen und zu verbiegen, bis sie einem in die eigene Story passen. Wenn die Charaktere nämlich nichts mehr mit ihren Vorlagen gemein haben, als den Namen, dann nützt mir das alles doch nichts, oder?
OoC würde ich nämlich an einer FF kritisieren, selbst wenn eine solche Warnung in der KB steht.
Wie seht ihr das? Fällt das für euch noch in einen weit gefassen Begriff von 'künstlerischer Freiheit' oder geht das schon zu weit? Ich persönlich denke mir dann immer, dass ich meine Zeit damit nicht verschwende, denn offenbar hat der Autor auch keine große Lust gehabt, sich mit den Figuren auseinanderzusetzen.
Nicht falsch verstehen: Wenn man eine Begebenheit schreibt, die die Figuren ab einem gewissen Punkt des Canons verändert und sie entsprechend von ihrer Vorlage entfernt, dann ist das völlig in Ordnung, denn man möchte ja auch Charakterentwicklungen entwerfen, die sich generisch einfügen lassen. Aber gleich von Anfang an so etwas in die KB zu schreiben, finde ich irgendwie... merkwürdig.
Ich lese das auch nicht, wenn ich auf diese Warnung stoße, aber gerade deshalb finde ich es gut, dass es sie gibt und ich gleich vorgewarnt bin und meine Zeit nicht verschwende. Persönlich geht es mir zwar wie dir, Erzählerstimme, ich lese Fanfiction, um mehr von der Welt und den Charakteren zu haben und ich finde auch, dass man lieber Freie Arbeiten und/oder mit eigenen Charakteren schreiben soll, wenn man keine Lust hat, der Canon-Charakterisierung zu halten. Aber wenn es anderen Leuten Spaß macht, ist es nicht meine Sache, sie daran zu hindern - ich freue mich aber über die Warnung, dann kann ich gleich einen Bogen darum machen.
Künslterische Freiheit ist ja eben, dass Kunst (fast) alles darf. Aber niemand ist verfplichtet, das Ergebnis gut oder sonst irgend etwas zu finden, auch der Leser ist frei.
So, trotz diesem allgemeinen Pladoyer für die Kunstfreiheit: Gut finde ich das nicht, ich denke nämlich, dass es zum schlechten Ruf von Fanfiction beiträgt. Fanfiction kann ja quasi als die Kunst, sich innerhalb eines sehr eng gesteckten Rahmens, in dem man unzählige Regeln beachten muss, zu bewegen. Wer die nach Belieben ignoriert, aber sich trotzdem auf die vorentwickelte Welt und ihre Assoziationen bei den Lesern zurückgreifen will, die schon vorhandene Liebe der Leser nutzt, um die fehlende Tiefe eines eigentlich eigenen Charakters zu kaschieren, ist faul. Wie gesagt, das ist meine Meinung - aber kein Grund, warum sich jemand davon abhalten lassen sollte, wenn es ihn glücklich macht.
Es ist doch etwas komplizierter, aber das würde den Rahmen des Threads sprengen. Im Grunde ist es eben so, dass er Alkohol nicht leiden kann. Das ist eben die Quintessenz, die ich rausgenommen und übertragen habe. (Das ist nur eine einzige Eigenschaft, die ich als Beispiel genutzt habe, der Charakter hat noch andere Eigenschaften, die ebenfalls geblieben sind.)
Jetzt weiß ich auch, was du mit negativer Besonderheit meinst. Also … er braucht nicht noch mehr Stolpersteine, als er jetzt schon hat XD Er ist nicht overpowered, obwohl er sich letztendlich doch als recht mächtig (in Sachen Magie) erweist. Dafür hat er andere Schwächen und Fehler.
@Erzaehlerstimme
“OoC, don’t like, don’t read” ist für mich eine lahme Ausrede. Entweder es ist der entsprechende Charakter, dann muss er auch IC sein oder er ist es eben nicht. Vor allem bei einem AU ist das mMn nur ein (fauler) Weg, um an die Stimmen, Sternchen und Favos des ursprünglichen Fandoms zu kommen. Ich habe absolut nichts gegen AUs, aber ich möchte die Charaktere bitte auch dort wiedererkennen können.
Vielleicht bin ich den Charakteren einfach zu sehr verhaftet, wie ich sie kennenlerne, als dass ich über OOC einfach hinweg sehen könnte. Für mich ist und bleibt es Faulheit.
Wie ich oben schon schrieb, sehe ich selbst immer zu, dass ich selbst bei AUs immer so nah wie möglich am Charakter bleibe. Sonst wäre es für mich kein AU mehr.
@Ginada
“Aber niemand ist verpflichtet, das Ergebnis gut oder sonst irgend etwas zu finden”
Das unterschreibe ich mal so.
"Laa shay'a waqi'un moutlaq bale kouloun moumkine!"
Erzaehlerstimme
Nicht falsch verstehen: Wenn man eine Begebenheit schreibt, die die Figuren ab einem gewissen Punkt des Canons verändert und sie entsprechend von ihrer Vorlage entfernt, dann ist das völlig in Ordnung, denn man möchte ja auch Charakterentwicklungen entwerfen, die sich generisch einfügen lassen. Aber gleich von Anfang an so etwas in die KB zu schreiben, finde ich irgendwie... merkwürdig.
Ich bin da ganz bei dir.
Wenn die Autoren es nicht schafffen, die Figuren mit einem klaren Wiedererkennungswert wiederzugeben, sollten sie lieber FAs schreiben, in denen "Hermine" als Supermodel mit Markenschuhfetisch durch verglaste Hochhäuser stöckelt, um in ihrem Privatpool im Penthouse zu plantschen, wärend sie vor "Random Muggle Company"-Superboss Draco einen auf supersexy macht. Das sind einfach nicht die Charaktere, auf die sich hier bezogen wird. Das sind komplett andere Persönlichkeiten. Als Fan eines Buchs, einer Serie oder eines Games fühle ich mich sogar beleidigt, wenn man mir so etwas vorsetzt. Ich möchte die Figuren wiedererklennen, die ich schätze, und keine abstruse persönliche Autorenfantasie lesen, die - für sich stehend - okay sein mag, aber eben nicht in dieses Fandom/zu diesen Figuren passt. Wenn jemand Hermine und Draco toll findet, okay. Dann nehmt das verdammte Äußere, auf das ihr so steht, und baut daraus Figuren mit neuen Namen. Das Umfeld und den Charakter hat der betreffende Autor ja ohnehin schon vollkommen vom Original entfernt. Dann können die auf Gary und Jeanette oder Fynn und Claudine heißen.
~ Ezio Auditore da Firenze
Scheinbar sind wir uns da einig. Natürlich möchte ich das niemandem madig machen, denn wir sind ja alle nur hier, um Spaß zu haben. Dennoch wirkt es einfach nur wie eine faule Ausrede, um potenziellen Kritikern den Wind vorsorglich aus den Segeln zu nehmen. Wenn's als Warnung davorsteht, dann kann man entsprechend einen Bogen drum machen. Trotzdem merkwürdiges Vorgehen.
Was die FAs angeht: Den Verdacht hatte ich auch schon, Kara, dass Leute im Prinzip ein etabliertes Fandom für Klicks, Favos, Sternchen etc. ausnutzen, um nicht in den FAs unterzugehen. Aber das ist natürlich nur eine unverschämte Vermutung, die ich nicht beweisen kann ^^
Eine andere Sache ist (fällt mir jetzt ein ...), wenn man einen Schauspieler oder eine Schauspielerin, die eine bestimmte Figur spielt, einfach mag; wenn man also sein oder ihr Aussehen für eine andere Geschichte benutzen möchte, mit anderen Namen usw. Es kann vorkommen. Ich bin dafür, dass man zwischen Charakteren und Schauspielern unterscheidet. Das ist aber kein Fall von "out of charakter", sondern einfach "own charakter". Und wenn die Geschichte nur aus solchen besteht, sollte sie einfach als FA eingestuft werden, finde ich.
Welchen Sinn hat es, wenn eine Figur außer dem Namen rein gar nichts mit dem ursprünglichen Charakter gemeinsam hat?
Etwas anders sieht es aus, wenn in einem AU plausibel begründet werden kann, warum sich ein Charakter anders entwickelt hat als im Canon - wie z.B. bei einem Harry Potter, der nicht bei den Dursleys aufgewachsen ist.
Die beschriebene Beziehung von Autor und Charakteren finde ich sehr interessant, weil ich das so in dieser Art gar nicht kenne. Also schon das mit der Energie für die Geschichte, aber nicht, dass sich eben diese ändert, wenn man beispielsweise den Namen oder ein physisches Attribut ändert. Werfe ich meine Charaktere in eine andere Geschichte als ihre originale, dann sind es trotzdem noch dieselben Charaktere mit der gleichen Energie. Sie sind mehr oder weniger die Schauspieler in der neuen Geschichte. Weshalb sich ihre grundlegenden Eigenschaften dort auch nie für mich ändern würden.
@Hape
Ich weiß nicht genau, ob du tatsächlich OOC meinst. Du hast geschrieben: “wenn ein starker Charakter eine plötzliche Veränderung hat”. Meinst du damit eine grundlose Veränderung oder eine, die durch etwas ausgelöst wurde? Im ersten Fall ist es OOC, im zweiten nicht. Für mich ist das ein riesiger Unterschied.
Ich hatte schon starke Charaktere, die eine krasse Veränderung hatten (natürlich durch ein Ereignis begründet) und die wieder zurück zu sich selbst finden mussten. Persönlich mag ich solche Dinge ja sehr, weil sie wunderbar viel Raum für Charakterentwicklung bieten.
Was das allerdings mit der Menge an Charakteren und Nebencharakteren zu tun hat, erschließt sich mir gar nicht^^
"Laa shay'a waqi'un moutlaq bale kouloun moumkine!"
Kara Silver
@Joseph Steglitz
Die beschriebene Beziehung von Autor und Charakteren finde ich sehr interessant, weil ich das so in dieser Art gar nicht kenne. Also schon das mit der Energie für die Geschichte, aber nicht, dass sich eben diese ändert, wenn man beispielsweise den Namen oder ein physisches Attribut ändert. Werfe ich meine Charaktere in eine andere Geschichte als ihre originale, dann sind es trotzdem noch dieselben Charaktere mit der gleichen Energie. Sie sind mehr oder weniger die Schauspieler in der neuen Geschichte. Weshalb sich ihre grundlegenden Eigenschaften dort auch nie für mich ändern würden.
Wenn sich die sogenannte Energie ändert, dann ändert sich womöglich die Reaktion des Umfelds auf die Figur (sagen wir: grüne Augen lösen eine andere Reaktion als blaue aus; und es ist ein Unterschied, ob man in einem Mordfall als realistischer Kommissar ermittelt oder als neugieriger Zauberer mit Detektiv-Talent usw.) Das meinte ich. Aber ich verstehe ehrlich gesagt nicht so ganz, was du meinst. Kannst du problemlos Charaktere stark ändern und in die neue Geschichte als Schauspieler benutzen, ohne dass du das Gefühl hast, hier hat sich die Energie verändert? (Und ich rede nicht von der Änderung der Handlung, der Geschichte also, sondern nur von diesem Gefühl des Autors).
Joseph Steglitz
Wenn sich die sogenannte Energie ändert, dann ändert sich womöglich die Reaktion des Umfelds auf die Figur (sagen wir: grüne Augen lösen eine andere Reaktion als blaue aus; und es ist ein Unterschied, ob man in einem Mordfall als realistischer Kommissar ermittelt oder als neugieriger Zauberer mit Detektiv-Talent usw.)
... hä?
Was ist das für ein Beispiel? Was hat eine Augenfarbe mit Charakter zu tun? Das ist 'ne Äußerlichkeit und sagt null aus.
Kannst du problemlos Charaktere stark ändern und in die neue Geschichte als Schauspieler benutzen, ohne dass du das Gefühl hast, hier hat sich die Energie verändert? (Und ich rede nicht von der Änderung der Handlung, der Geschichte also, sondern nur von diesem Gefühl des Autors).
Ich bin nicht Kara, aber: Ja, kann ich. Es kommt auf die Charaktere und ihr Setting an. Und wenn du Veränderungen lediglich auf Augenfarben, Berufe und dergleichen beziehst, wie ich deinem Beispiel entnehme, ist das Jacke wie Hose.
Das, was linear bleiben sollte, ist der Charakter als "Kern der Persönlichkeit". Eine Hermine Granger denkt nicht plötzlich nur an Markenschuhe und teure Autos, weil es nicht ihrer Persönlichkeiot entspricht - viel eher würde sie ihren priviligierten Status hinterfragen und eine Charity-Organisation ins Leben rufen, um sich für weniger betuchte Gruppen stark zu machen. Ein Draco Malfoy wird nicht plötzlich Müllmann und umarmt jeden Straßenköter - eher fällt er in eine tiefe Depression über seine als ungerecht empfundene Stellung, da er sich selbst als etwas Besseres betrachtet. Ein Severus Snape tänzelt nicht als Armanimodel über den Laufsteg und sonnt sich mit strahlendem Zahnpastalächeln im Blitzlicht von Kameras - eher verflucht er die geiernde Sensationslust der Medien, beschimpft Manager als hirnlose Vollpfosten und überlegt sich einen Weg, wie er Stalkerin X durch eine Schachtel mit vergifteten Pralinen aus der Welt schaffen könnte. Es ist nicht der Beruf, in die man eine Figur zwängt, mit dem man ihren Charakter verfälscht, sondern ihr Umgang mit diesem Beruf. Und sehr viele AUtoren kriegen es nicht gebacken, ihre persönlichen Wertvorstellungen zuzückzuhalten, statt sie auf eine fiktive Figur ihrer Wahl zu projizieren. Rücksichtslos und dilettantisch. Daher die miese Reputation von Fanfiction-Autoren.
~ Ezio Auditore da Firenze
Und auch wenn man den Beruf ändert: Der Charakterr X ist nicht mehr Lehrer, wie im Original, sondern Detektiv. Na gut, aber dann entstehen Fragen, wie und warum wurde er Detektiv? Wie sieht sein Alltag aus? Bestimmt anders. Da entsteht eine neue Biografie, mit neuen Motivationen usw. Und für mich ist das schon "eine andere Energie", ich bekomme vom Charakter andere Impulse, es gibt andere Fragen zu beantworten.
Sofern ich das Äußere auf eine einschneidende Weise ändere, ist es bei mir normalerweise nicht derselbe Charakter. Wenn der Charakter in der originalen Geschichte beispielsweise blaue Augen hat, dann hat er die auch in dem AU. Nicht, weil sich sonst auch sein Charakter oder die Wahrnehmung seiner Person ändert, sondern weil das für mich ein OOC wäre, das vor allem unnötig ist.
Hat er hingegen bestimmte Narben oder eben nicht (also Attribute, die sich durch die Umstände ändern können), stellt sich mir sofort die Frage nach dem Weshalb und die Antwort fließt in die Darstellung mit ein. Meistens sorge ich dafür, dass bestimmte Narben o.Ä. auch in dem AU vorkommen. Sie haben sicher andere Ursprünge, aber sie müssen irgendwann “erscheinen”. Z.B. hatte mal einer meiner Charaktere eine ziemlich markante Narbe auf der Wange, die er sich durch ein Schwert eingefangen hatte. Im AU (spielt in der Gegenwart) hatte er die nicht, bis er in eine Kneipenschlägerei gekommen ist und sein Gegner ein Messer gezückt hat. Das gehört für mich einfach dazu.
Ebenso ist es mit Charaktereigenschaften. Ist ein eigentlich selbstbewusster Charakter plötzlich schüchtern und zurückhaltend, stellt sich mir ebenfalls die Frage: Warum ist das so? Was ist dem Charakter geschehen, dass er sich so verändert hat? Auch das wird Teil der Geschichte werden, weil es sonst einfach nicht mehr der Charakter ist, mit dem ich schreiben möchte.
Ansonsten kann ich mich Severin nur anschließen. Der Kern des Charakters muss bleiben. Nicht die Umstände sind Ausschlaggebend, sondern die Reaktion des Charakters darauf (Danke übrigens für das Bild von Draco als Müllmann und Snape als Model XD)
Für mich haben diese äußeren Umstände jedenfalls keinen Einfluss auf die Energie des Charakters. Er ist derselbe, ganz gleich in welcher Geschichte und in welchen Umständen. Vielleicht kann ich das deshalb nicht so ganz nachvollziehen.
"Laa shay'a waqi'un moutlaq bale kouloun moumkine!"
Joseph Steglitz
Ich habe mich die letzten Jahre mit Theater beschäftigt. Und ich weiß, dass, wenn man auch nur eine Kleinigkeit ändert, ändert sich unbedingt etwas in der Wahrnehmung, in der Bedeutungszuweisung, in der Aufführung, Symbolik, Reaktionen der Beteiligten usw.
Du weißt aber auch, dass Theater nicht mit Romanen (oder dem wahren Leben, an dem sich Romanlogik orientiert) verglichen werden kann?
Das ist genauso abstrus wie die Anime-Macke herzunehmen, den Charakter einzelner Figuren über die Haarfarben zu definieren. Auf diesen "Strohhalm" greift man dort zurück, da man die Figuren anderweitig kaum optisch unterscheiden könnte, denn im Zeichenprinzip sehen alle Animefiguren identisch aus. Rasier ihnen die Haare ab und du hast Klone. Also werden besagte Haare als "Charaktermerkmal" genutzt. Das ist eine stilistische, aber noch lange keine außerhalb der Szene umsetzbare Herangehensweise.
Bitte nie Theatermacken in Romane einbringen. Das funktioniert einfach nicht und wirkt ungemein erzwungen und steif. Ein Roman muss leben. Lass die Symbole mal auf der Bühne, wo sie (aus Gründen) hingehören. ^.~
~ Ezio Auditore da Firenze
Für mich ist alles wichtig und alles muss zusammenpassen. Aber ich stelle gerade fest, dass ich einen viel strengeren Begriff des OOC habe, als vermutlich viele von euch. Und den darf ich auch haben.
(Mir wurde z.B. früher häufig gesagt, dass mich meine blauen Augen kalt und unnahbar erscheinen lassen würden. Auch, wenn ich es nicht genau festmachen kann, hatte das sicher einen Einfluss auf meine jetzige Persönlichkeit, weil die Reaktionen des Umfelds einen nunmal beeinflussen und ich (als Kind) dann auch dachte, ich müsse irgendwas mit meinem Gesicht machen, um freundlicher zu wirken, um das "Kalte" der Augenfarbe zu kompensieren. Ist natürlich rückblickend Blödsinn und auch nur eine Kleinigkeit, trotzdem wäre ich vielleicht heute (ein bisschen) anders, hätte ich braune Augen gehabt.)
Gerade bei im AU veränderten Namen habe ich Schwierigkeiten, darin den Charakter des Originals zu sehen. Keine Ahnung, ob das nur ich habe, aber manche Namen passen einfach nicht, es gibt Charaktere, zu denen passen nur zweisilbige Namen, bei anderen muss der passende Name auf ein -a enden. Kann es nicht ganz erklären, aber ich glaube, "Energie" beschreibt es ganz gut. Besonders Namen und die Einstellung zum eigenen Namen können einen großen Einfluss dabei haben, in welche Richtung man sich entwickelt.
Natürlich geht es bei diesen kleinen Veränderungen nur um Details, die je nach Ausgangssituation vielleicht auch gar keinen merklichen Unterschied machen müssen, aber die veränderte "Energie" spüre ich auch.
Those who forget the past are doomed to repeat it.
The question is not, Can they reason?, nor Can they talk? but, Can they suffer?
- Jeremy Bentham
Btw: Ist OOC nicht universell festgelegt? Ich weiß es nicht, deshalb frage ich jetzt einfach mal blöd.
Für mich ist OOC, wenn sich der Charakter nicht mehr so verhält oder anders aussieht, als das Original.
Joseph Steglitz
Ich sage nur noch das: Wären solche "Äußerlichkeiten" wie der Name nicht wichtig, dann gäbe es hier in diesem Forum keinen Thread mit dem Thema "Nachhilfe: Namen und Titel". 😏 Natürlich sind solche Eigenschaften nicht nur im Theater wichtig, sondern auch in der Literatur! Hinter dem Namen steht etwas und die Schriftsteller bemühen sich geradezu, den richtigen Namen für ihre Charaktere zu finden. Und das hat auch mit einer gewissen Namensymbolik zu tun, die nicht nur im Theater zu finden ist. Das Gleiche gilt für andere Eigenschaften auch.
Für mich ist alles wichtig und alles muss zusammenpassen. Aber ich stelle gerade fest, dass ich einen viel strengeren Begriff des OOC habe, als vermutlich viele von euch. Und den darf ich auch haben.
"Laa shay'a waqi'un moutlaq bale kouloun moumkine!"
Kara Silver
Btw: Ist OOC nicht universell festgelegt? Ich weiß es nicht, deshalb frage ich jetzt einfach mal blöd.
Für mich ist OOC, wenn sich der Charakter nicht mehr so verhält oder anders aussieht, als das Original.
THIS.
Ob sich jemand out of character verhält (aha, da haben wir es schon) wird aufgrund seiner Handlungen bestimmt. Das Aussehen spielt dabei keine Rolle.
[Und wer jetzt ankommt und einen Figurennamen als Charaktereigenschaft bezeichnet, wird zu den Animes in den Haarfarbtopf gestopft, denn ja, hier wurde das Prinzip des Charakterdesigns in der Literatur nicht mal ansatzweise begriffen.]
Das Problem vieler Menschen: Man beißt sich an Äußerlichkeiten fest und ignoriert dabei den Charakter. Das Synonym dafür lautet: Oberflächlichkeit.
Ein prominentes (und polarisierendes) Beispiel hierfür ist Hermine aus "Harry Potter". In den Büchern wurde ihre Hautfarbe nie thematisiert. In den Filmen wurde sie von einer Weißen gespielt, im Theaterstück von einer Farbigen. Entsetztes Geschrei folgte. Inwieweit sich die Theater- oder Film-Hermine dagegen an die Buchvorlage angenähert haben - in ihrem VERHALTEN - gibt es vergleichsweise selten.
Nächstes Beispiel, "Arielle, die Meerjungfrau". In der 2D-Animation von 1989 war sie weiß und rothaarig. Die neue Arielle ist farbig (angepasst an das karibische Setting, für das sich Disney entschieden hat - während das Originalmärchen nach Dänemark gehört).
Noch weiter getrieben wurde das mit "Assassin's Creed: Renaissance". Der Buch-Ezio hat (stahl)graue Augen, die Game-Variante hat braune. Der Buch-Leonardo hat dunkelbraune Haare, bereits in jungen Jahren einen Bart und ist von athletischer Statur. Der Game-Leonardo ist blond, zuerst nahezu bartlos und neben Ezio eher die "damsel in distress" vom Aussehen/der Kleiderwahl. Dennoch sind die Eigenschaften des Charakters bei den Figuren nicht verändert worden. Sie sind ganz klar Ezio und Leonardo, durch ihre Handlungen wie auch ihre Dialoge. Vollkommen IC. Als Leser/Zocker beschleicht einen kein Gefühl von Befremdung, und genau darum geht es bei der ganzen IC/OOC-Diskussion. Wer da auf Äußerlichkeiten (oder gar Namen) pocht, sollte dringend seinen Horizont erweitern. Das meine ich nicht als Affront, sondern ehrlichen Rat, um überzeugende, lebendige Figuren zu schaffen, die beim Leser bleibenden Eindruck hinterlassen. :)
~ Ezio Auditore da Firenze
Severin Sesachar
Ob sich jemand out of character verhält (aha, da haben wir es schon) wird aufgrund seiner Handlungen bestimmt. Das Aussehen spielt dabei keine Rolle.
Das Aussehen spielt insofern eine Rolle, als dass die Persönlichkeit und damit auch das Verhalten einer Person (eines Charakters) zwangsläufig dadurch mitgeformt wird, wie diese Person von ihrem Umfeld wahrgenommen und behandelt wird. Selbstverständlich ruft das in der Regel keine massiven Verhaltensänderungen hervor, wie man von anderen Personen behandelt wird, spielt aber durchaus eine Rolle dabei, zu welcher Person man sich entwickelt und damit automatisch auch, wie man sich verhält.
Ob Hermine jetzt schwarz oder weiß ist, spielt im Setting von Harry Potter wohl tatsächlich eine eher keine Rolle bzw. keine, von der wir als Leser wissen könnten. Dass sie auffällige Zähne hat, ist aber ein für ihren Charakter relevanter Fakt (es sind natürlich nicht die Zähne eine Charaktereigenschaft, aber die Unsicherheit und das Lustigmachen ihrer Mitschüler formen auch ihre Persönlichkeit), wenn man das wegließe, wäre ihr Charakter dadurch wohl oder übel verändert.
Es geht nicht darum, dass bestimmte äußerliche Merkmale oder Namen Charaktereigenschaften sind, es ist aber nicht zu leugnen, dass der Name und äußere Merkmale die Wahrnehmung und Behandlung durch das Umfeld und damit auch den Charakter selbst beeinflussen.
Das heißt nicht, dass die etwaige äußerliche Veränderung automatisch einen Einfluss auf das in der Geschichte dargestellte Verhalten haben muss, weil ja in einer einzelnen Story in der Regel auch nicht das komplette Innenleben des Charakters ausgebreitet wird, aber es besteht durchaus das nicht zu unterschätzende Potential, das imo nicht vollkommen ignoriert werden sollte.
Those who forget the past are doomed to repeat it.
The question is not, Can they reason?, nor Can they talk? but, Can they suffer?
- Jeremy Bentham
Klar ab und an wir ein Charakter dann etwas OoC, aber solange es nicht total jemand anders ist finde ich es okay.
Und tatsächlich lese ich weniger FanFiktion wo es um hetero Beziehungen geht die so kaum oder gar nicht im original vorgekommen sind, weil da teilweise noch heftiger, weil diese Geschichten auch häufig geschrieben werden, zu OoC kommt.
Und ja ich lese generell lieber Geschichten wo Sex höchstens angedeutet wird oder wie ein Elefant im Raum steht. Die Spannung gefällt mir oft besser als wenn Sex geschrieben wird und dann seltsame Züge annimmt ^^°
(Rilke)
Früher oder später muss man einsehen, dass ein Partner kein vollwertiger Ersatz für eine Katze ist.
(Unbekannt)
Der Thread ist schon eine ziemliche Weile tot, trotzdem hole ich ihn aus ziemlich aktuellem Anlass aus der Versenkung. Mal sehen, ob sich daraus eine Diskussion entwickelt oder ob nur ich gerade etwas an diesem Thema zu knabbern habe.
OOC geistert momentan überall durch meinen Feed. Entweder lese ich eine Fanfiction, in der schon im Kurzbeschrieb vor OOC gewarnt wird, eine Geschichte, die ich lese wird in den Reviews als zu OOC kritisiert oder ich selbst kriege für mein Geschreibsel OOC-Rückmeldungen. Ganz ehrlich: da ich mit dem Fanfiction-Wortschatz nicht ganz so vertraut bin (Schande über mein Haupt 😂), musste ich die Sache erst mal googeln und muss nun, da meine Recherchen abgeschlossen sind konstatieren, dass ich den Begriff hier auf ff.de für zu inflationär gebraucht halte.
Soweit so gut. Aber wie komme ich auf meine These (und ich bin extrem gespannt darauf, was ihr dazu meint)? Ich stelle oft fest, dass alles, was nicht dem entspricht, was in einem Buch/in einer Serie/Film usw. explizit gezeigt wird, gleich als OOC abgestempelt wird. Wenn Snape in einer Harry Potter-FF lacht und Spass hat, Rosalie in einer Twilight-Story mal nicht zickig und Lorelai in einer Gilmore Girls-Adaption nicht total abgedreht und quirlig ist, hat man schnell den "Hinweis" oder die "Kritik" zur Hand, dass diese Figuren OOC dargestellt werden.
Auf der einen Seite kann ich total verstehen, woher diese Reaktion kommt. Man liebt (oder hasst) eine Figur genau deshalb, weil sie so ist, wie sie vom:von der Schöpfer:in gestaltet wurde. Wird dann in einer neuen Erzählung davon abgewichen, wird man irgendwie herausgefordert, die eigene Vorstellung eines Charakters zu überdenken, was zugegeben manchmal ziemlich nervt. Jedenfalls geht es mir immer dann so, wenn eine Figur in einer Fanfiction ganz anders beschrieben ist, als ich sie mir in meinem Kopf zurecht gelegt habe. Das heisst aber nicht automatisch, dass ein Charakter deshalb OOC sein muss.
Vielmehr sehe ich dieses Thema so:
Eine Figur ist dann OOC, wenn sie (entgegen des Originalbeschriebs) handelt. Beispiel: Figur A wird im Buch explizit als Hundehasser beschrieben, ist aber in der Fanfiction ohne die Wandlung logisch zu erklären ein Hundenarr. Oder: Figur B wird im Film explizit als schrecklich ängstlich gezeigt, in der Fanfiction aber ist sie plötzlich ohne Erklärung ein mutiger Adrenalinjunkie.
In dem Fall halte ich eine Figur ganz klar für OOC.
Was mir jedoch nicht in den Kopf will, ist Folgendes:
Warum stempelt man etwas als OOC ab, das vom:von der Originalschöpfer:in ausgespart wurde?
Ist es nicht denkbar, dass ein Severus Snape auch mal etwas zu lachen hat, wenn er sich z.B. mit alten Schulfreund:innen trifft? Nur weil J.K. Rowling was seine Figur angeht auf einen mürrischen, grüblerischen Frame gesetzt hat (weil man die Figur ja nur in Zusammenhang mit Harry Potters Geschichte kennt), ist es doch nicht undenkbar, dass er mal lacht, vor allem weil in sieben Büchern nirgends steht, dass er nicht dazu fähig wäre, mal Spass zu haben.
Ist es nicht möglich, dass Rosalie Hale, wenn sie nicht damit konfrontiert ist, dass sie keine Kinder kriegen kann und die Liebe ihres Bruders genau das werden will, was sie selbst für sich nicht gewollt hat, gar keine zickige, sondern eine spassige und unkomplizierte Ader hat? Die Lesenden erfahren davon natürlich nichts, weil sich der Plot von Twilight nun mal nicht um sie dreht und ihr Charakter nur in einem bestimmten Frame ausgegraben wird. Und das bedeutet nun mal nicht, dass es total unmöglich ist.
Und besteht nicht die Option, dass Lorelai, auch wenn sie in der Serie als quirlig und exzentrisch dargestellt wird, eine super ruhige und seriöse Seite hat, die man - des Frames sei dank - in der Serie einfach nicht zu Gesicht bekommt?
Was will ich eigentlich mit meinem Sermon (wenn ihr bis jetzt noch konzentriert am Lesen seit, chapeau und vielen Dank) sagen?
Nur weil etwas in einem Werk (aus Platzgründen, weil der Charakter kein Hauptcharakter ist, weil die Geschichte einen bestimmten Frame hat, usw.) nicht erwähnt wird, bedeutet das (jedenfalls für mich) nicht, dass etwas OOC sein muss. Vielmehr halte ich solche "Lückenfüller" oder "Weiterentwicklungen" die auf einer persönlichen Interpretation beruhen für das, was uns, wenn wir etwas lesen, durch den Kopf geht. Und das ist etwas privates, etwas, das sich bei jedem:jeder Leser:in anders gestaltet.
Denn (wie oben schon erwähnt) ist OOC für mich nur Folgendes: Wenn eine Figur, die im Originalwerk etwas explizit nicht tut, mag, will, in einer Fanfiction ohne Erklärung genau das Gegenteil macht, tut, mag, will.
Alles andere halte ich für künstlerische Freiheit, Interpretationsspielraum, die eigene Fantasie und für absolut legitim.
Und ich bin der Meinung, dass man das auf einer Plattform wie dieser aushalten muss und lieben sollte. Denn schliesslich geht es auf ff.de doch genau darum. Eine liebgewonnene Geschichte zu ergänzen, zu verändern, zu interpretieren, Lücken zu füllen und das alles dann mit der Community zu teilen.
Ich bin extrem gespannt darauf, was ihr dazu denkt. Lasst mich eure Meinung dazu wissen. Und entschuldigt bitte, dass ich mich nicht kürzer fassen konnte. 😂
Liebe Grüsse
Lou ☺️
[...] dass man das auf einer Plattform wie dieser aushalten muss und lieben sollte.
Nein, muss man nicht. Man muss OOC weder aushalten und schon gar nicht lieben. Manche Leser haben da Toleranzen, andere nicht, voraussetzen oder erwarten kann ein Autor das nicht.
Ich für meinen Teil finde leichtes OOC in Ordnung, d.h. wenn der Autor die Figur(en) ein bisschen anpasst, ich sie aber trotzdem noch als die Buchfiguren mit ihren typischen charakterlichen Merkmalen wiedererkenne. Wenn sie aber total verbogen werden, dann will ich das nicht lesen. Für mich sind die Figuren mit der wichtigste Bestandteil eines Fandoms, warum ich es mag. Wenn der Autor sie verdreht und vebiegt, nur weil sie dann besser in seinen Plot passen, warum schreibt er dann nicht gleich eine eigene Geschichte mit eigenen Figuren? Da kann er sich nach Belieben austoben.
Eine handzahme und pflegeleichte NamYensa wäre total OOC.