Erinnern tun mich vor allem Musikstücke, die ich beim Schreiben gehört habe. Die kann ich teilweise nicht mehr hören, weil ich dann immer die Figuren vor Augen habe. (Und vielleicht auch, weil ich sie nach stundenlangem Dauerhören dann mal über habe.)
Home is where your story begins.
Maginisha
Dieses Gefühl hatte ich tatsächlich auch schon. So sehr, dass ich bereits vor Abschluss der Geschichte an einer Fortsetzung rumüberlegt habe. Im Endeffekt ist dann eine andere Geschichte daraus geworden. Das ist auch etwas, dass mir über diese Phase hinweggeholfen hat. Einfach was Neues anfangen. Notfalls kleine Sachen für Projekte oder so. Das mildert das Tief ab.
Das kenne ich auch. So hat diese neue Geschichte, die ich diese Tage veröffentliche, angefangen - gleich nach der ersten. Aber es ist nicht immer so. Manchmal fällt einem keine neue Geschichte ein oder man muss andere Sachen schreiben. 😢
Mmmh … Also ich kenne es auch nicht, dass ich es schade finde, wenn ich eine Geschichte beende. Ich hab schon geheult, wie ein Schlosshund, aber das lag eher am Kontext der Geschichte, als daran, dass ich sie endlich fertig hatte. Das hinterlässt eigentlich immer ein gutes Gefühl.
Was ich kenne ist, dass ich es vermisse, die Charaktere zu schreiben. Ich habe inzwischen eine ganze Horde, die ich nur zu gern wieder schreiben möchte, weil ich sie einfach lieben gelernt habe. Meist “tröste” ich mich dann damit, dass ich die betreffenden Geschichten nochmal lese. Das hilft.
Direkt beim Schreiben tauche ich meist in die Gefühlswelt meiner Charaktere ein. Fröhlich, traurig, wütend. Ich fühle direkt mit ihnen. Wobei ich durchaus differenzieren kann, dass das nicht meine eigenen Gefühle sind. Ich würde also niemanden urplötzlich anschnauzen, nur weil ich gerade einen zornigen Charakter schreibe XD
@Joseph Steglitz
Gibt es das tatsächlich? Dass einem keine Geschichten einfallen?
Ich muss inzwischen genau abwägen, an was ich schreibe. Ich muss schauen, welche Geschichte Sinn macht. Wo habe ich schon genug Hintergrundwissen und evtl. Plot, dass ich sie tatsächlich fertig schreiben kann und nicht in der Mitte auf ein großes Loch stoße.
Ich bin eben eher von dem Typ Autor, der sich vor Ideen kaum retten kann.
"Laa shay'a waqi'un moutlaq bale kouloun moumkine!"
Kara Silver
Mmmh … Also ich kenne es auch nicht, dass ich es schade finde, wenn ich eine Geschichte beende. Ich hab schon geheult, wie ein Schlosshund, aber das lag eher am Kontext der Geschichte, als daran, dass ich sie endlich fertig hatte.
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@Joseph Steglitz
Gibt es das tatsächlich? Dass einem keine Geschichten einfallen?
Ich muss inzwischen genau abwägen, an was ich schreibe. Ich muss schauen, welche Geschichte Sinn macht. Wo habe ich schon genug Hintergrundwissen und evtl. Plot, dass ich sie tatsächlich fertig schreiben kann und nicht in der Mitte auf ein großes Loch stoße.
Ich bin eben eher von dem Typ Autor, der sich vor Ideen kaum retten kann.
Das finde ich sehr treffend gesagt, dass es am Kontext lag! Eine bestimmte Konstellation von Figuren, Handlungssträngen und Gefühlen gibt es nur einmal, und wenn die Geschichte fertig ist, dann "vermisse" ich genau das, also den Kontext. Die nächste Geschichte wird andere Überraschungen bringen, aber den Kontext finde ich nicht wieder und diese ausführliche Arbeit daran, die Fragen, wie ich das schreibe, was ich nicht schreibe, das finde ich auch nicht genau in dieser Form.
Zu deiner Frage: ja, das gibt es auch. 😊 Aber ich gehöre nicht zu denjenigen, die viel schreiben - ich mache gerade meine ersten Versuche, während ich eigentlich etwas Anderes schreiben sollte. Ideen habe ich auch, aber sie sind vielleicht manchmal nicht konkret genug oder sie haben sich noch nicht in eine klare Handlungslinie gesammelt, so dass ich anfangen kann, zu schreiben, sondern schweben nur so im Kopf.
Die Figuren machen, was sie wollen. ;)
Lustiges Erlebnis zu dem Thema:
Ich sitze gerade an der Überarbeitung Szene und spiele sie in Gedanken durch. Auf einmal werde ich von meinem Mann gefragt, ob mir was nicht passen würde. Ich würde so atmen. Fand ich ziemlich lustig, vor allem, weil das bei dem Prota gerade wirklich der Fall war und ich genau dieses Atmen in Worte fassen wollte. 😅
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Was krass ist: normalerweise habe ich harmlose Tics (ich blinzle dann ziemlich heftig, nichts was stark stört, aber die Leute gucken schon manchmal komisch). Die habe ich eigentlich so ziemlich immer - außer beim Schreiben. Fällt mir währenddessen gar nicht so auf, aber danach stelle ich fest: irgendwas war anders ;) Anscheinend tut es mir also richtig gut :D
"Second things second, don't you tell me what you think that I can be. I'm the one at the sail, I'm the master of my sea." - Imagine Dragons, Believer
Dabei ist es auch egal ob es ein CANON oder ein OC ist, ich weiß, dass es nicht meine Gefühle sind und kann in dem MOment umschalten indem ich den Blck vom Bildschirm abwende, doch während ich schreibe empfinde ich oft diesselben Gefühle wie der Charakter.
Als ich die Tage eine Streit-Szene schrieb, war ich froh, dass ich alleine zuhause war. Ich habe dabei selbst wieder gemerkt wie arg ich dabei auf die Tasten gehauen habe und wie schnell ich dann schreibe. 😄
Für die Stimmung hilft es mir aber, gerade bei traurigen Szenen wie Liebeskummer etc., wenn ich dabei Musik höre.
Ich musste die Tage eine Szene einfügen in der Chara A um Chara B trauert und heult. Da mir sowas immer schwer fällt, habe ich also 1 Lied (in Dauerschleife) laufen gehabt und dabei geschrieben. Klappte sehr gut, auch wenn ich während des Schreibens selbst einen dicken Kloß im Hals sitzen hatte.
Was die Musik angeht, habe ich allerdings auch schon das eine oder andere Lied, welches ich dank meiner FF immer mit den Charakteren verbinden werde. 😂
Es gibt diesen einen Song "Serious Love" von Anya Marina. Wenn Spotify es wagt, den abzuspielen, fällt mir wie ein Blitz ein: "Kapitel 20, Serious Love, Chara X und Y bei der Aktion Z." Und ich habe auch die entsprechenden Bilder dazu im Kopf. 😅
Andersherum habe ich das aber auch schon gehabt. Da höre ich einen Song zum ersten Mal, dank Spotify Zufallswiedergabe, und habe dabei sofort eine Assoziation zu einem Charakter und/oder einer Szene, die mir dabei in den Kopf kommt.
Ich hörte z.B. letztens einen für mich neuen Song, und dachte sofort an einen Canon aus meiner FF und wie gut der Song zu ihm passt. Zwei Zeilen aus dem Song möchte ich ihm auch demnächst in den Mund legen. ^^
Wenn ich eine Szene schreibe in der ich meine Chara etwas leiden lasse, dann ertappe ich mich immer wieder dabei wie ich sadistisch grinse und mir bei einer Pause die Hände aneinander reibe wie ein Film-Bösewicht. Das passiert mir auch desöfteren nach dem Schreiben. XD
Für die Stimmung hilft es mir aber, gerade bei traurigen Szenen wie Liebeskummer etc., wenn ich dabei Musik höre.
Das ist interessant! Ich kann überhaupt nicht schreiben und dabei Musik hören, weil ich sonst zwar in der richtigen STimmung bin, aber die Stimmung beim Lesen nicht rüberkommt. Durch die Musik habe ich immer das Gefühl, jetzt ist es schon traurig genug, obwohl das beim normalen Lesen dann gar nicht stimmt ^^
Was die Musik angeht, habe ich allerdings auch schon das eine oder andere Lied, welches ich dank meiner FF immer mit den Charakteren verbinden werde.
Das hab ich auch total oft. Bei mir kam mir die Idee zur Geschichte durch ein Lied von Ella Henderson, Glow, und auch wenn das schon sieben Jahre alt ist, immer wenn ich es höre, denke ich an meinen Chara ^^ Ich höre Musik meistens vor dem Schreiben, damit ich motiviert bin; grad hoch im Kurs: I see fire, weil die Stimmung dann immer so schön ist :)
"Second things second, don't you tell me what you think that I can be. I'm the one at the sail, I'm the master of my sea." - Imagine Dragons, Believer
Für die Stimmung hilft es mir aber, gerade bei traurigen Szenen wie Liebeskummer etc., wenn ich dabei Musik höre.
Das ist interessant! Ich kann überhaupt nicht schreiben und dabei Musik hören, weil ich sonst zwar in der richtigen STimmung bin, aber die Stimmung beim Lesen nicht rüberkommt. Durch die Musik habe ich immer das Gefühl, jetzt ist es schon traurig genug, obwohl das beim normalen Lesen dann gar nicht stimmt ^^
Oh, nein das habe ich eigentlich (zum Glück?) nicht.😊 Wobei ich hier auch immer mal wieder wechsele. Am Besten Schreiben lässt es sich bei instrumentaler Musik - hier habe ich auf Spotify eine Reading-Playlist, die ich dann verwende - oder Liedern auf Englisch, da mich dann der text nicht durcheinander bringt.
Ich kann mich aber allgemein sehr gut bei sowas konzentrieren; in einer vollen Schulklasse lesen: kein Problem; Lesen wenn mein Freund seine Kumpels da hat: auch kein Ding. ^^
Was die Musik angeht, habe ich allerdings auch schon das eine oder andere Lied, welches ich dank meiner FF immer mit den Charakteren verbinden werde.
Das hab ich auch total oft. Bei mir kam mir die Idee zur Geschichte durch ein Lied von Ella Henderson, Glow, und auch wenn das schon sieben Jahre alt ist, immer wenn ich es höre, denke ich an meinen Chara ^^ Ich höre Musik meistens vor dem Schreiben, damit ich motiviert bin; grad hoch im Kurs: I see fire, weil die Stimmung dann immer so schön ist :)
Vor dem Schreiben? Auch eine gute Idee, dann ist man ja quasi schon beim Beginnen des Schreibens in der passenden Stimmung. :)
Oh, yeah den Song mag ich auch sehr gerne. Obgleich ich die Version von Peter Hollens besser finde als das Original von Ed Sheeran. 😄
Obgleich ich die Version von Peter Hollens besser finde als das Original von Ed Sheeran. 😄
👍 Ich auch!
Lesen kann ich auch in vielen Umgebungen, aber beim Schreiben muss ich echt meine fünf Sinne beisammen haben, sonst wird das nix :D das beste Gefühl kommt aber dann, wenn ich mir nch mehreren Tagen oder Wochen die Stelle nochmal durchlese und sich genau der erwünschte Effekt einstellt. Dann bin ich schon stolz ☺️
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MS Adaline
Schreibt ihr nach dem Herzen?
Wie meinst du das?
Also die Stimmung meiner Szenen ist relativ unabhängig von meiner tatsächlichen Stimmung. Also mir 'muss' es nicht schlecht gehen, wenn ich was Trauriges schreibe. Aber ich bringe mich durch Musik und Hintergrundgeräusche in die richtige Stimmung und indem ich mir die Szene intensiv vorstelle. Da bekomme ich schon mal Herzklopfen bei aufregenden Szenen wie Kämpfen.
MS Adaline
Schreibt ihr nach dem Herzen?
Wenn du damit meinst, ob ich mit Leidenschaft schreibe, ja. 😄 Wenn die Stimmung gemeint ist, geht es mir ähnlich wie medicine cat. Mein Gemütszustand ist ziemlich unabhängig von dem, was ich schreibe. Alles andere würde ich persönlich auch als falsch empfinden. Wenn mir das Herz diktieren würde, was ich zu schreiben habe, würde ich mich abseits der Logik bewegen - und ziemlich egozentrisch schreiben, statt Rücksicht auf die vielfältigen Facetten meiner Charaktere zu nehmen, die eben kein Spiegel meines Charakters sind, sondern "eigenständige Personen", denen ich meine Launen nicht überzustülpen habe (typischer Anfängerfehler von Schreiberlingen, die erst mal nur die Wunscherfüllung sehen, aber handwerklich noch keinen blassen Dunst haben). Stimmungsbedingtes Schreiben führt zu Fehlern, Plotholes und OOC. Darum lehne ich es auch ab, mit Musikbeschallung zu schreiben (= fremde + manipulierende Emotionseinwirkung für mein Empfinden). Was ich für Stimmung/Atmosphäre zulasse, sind ASMRs mit entsprechenden Umgebungsgeräuschen (ganz wichtig: ohne Stimmen).
Bevor nun ein einschränkendes "Ohne Gefühl kann man nicht schreiben" kommt: Ein Gefühl für seine Figuren und deren Art, zu handeln, zu haben, ist etwas vollkommen anderes als nach dem eigenen Gefühl/Herz zu schreiben. Hier stehen sich Empathie und Egozentrik gegenüber, sind aber klar zu unterscheiden.
Dem stimme ich in der Theorie vollkommen zu, in der Praxis beim Ich-Erzähler allerdings nur bedingt. Da finde ich es gerade interessant, in die Köpfe bestimmter Figuren zu schauen und sie erzählen zu lassen. Damit das einigermaßen authentisch klingt, ist es wohl zu einem gewissen Grad unabdingbar zu fühlen, was sie fühlen. (Jedoch keineswegs zu denken, was sie denken, sprich ihre Meinung zu teilen – das halte ich wichtig zu differenzieren.)Wenn mir das Herz diktieren würde, was ich zu schreiben habe, würde ich mich abseits der Logik bewegen - und ziemlich egozentrisch schreiben, statt Rücksicht auf die vielfältigen Facetten meiner Charaktere zu nehmen, die eben kein Spiegel meines Charakters sind, sondern "eigenständige Personen", denen ich meine Launen nicht überzustülpen habe
Ich schätze allerdings, dass Du genau das hiermit – sprich mit der Empathie für die Figuren – meinst :)
Ein Gefühl für seine Figuren und deren Art, zu handeln, zu haben, ist etwas vollkommen anderes als nach dem eigenen Gefühl/Herz zu schreiben. Hier stehen sich Empathie und Egozentrik gegenüber, sind aber klar zu unterscheiden.
MS Adaline
Schreibt ihr nach dem Herzen?
Immer weniger. 😊 Meine erste FF war schon sehr spontan, ich habe nach Laune geschrieben und in die Geschichte viele Themen gebracht, die mir einfach lieb sind. Aber auch damals habe ich gemerkt, dass für mich die Geschichte rund sein soll, daher habe ich ein bisschen geplant und umgeschrieben, damit die Kommissare ihre Probleme in den Griff bekommen und auch den Fall lösen! 😂
Dass ich fanfiction geschrieben habe, würde ich aber auch als "nach dem Herzen schreiben" verstehen. Mir ging es schließlich darum, meine Lieblingsfiguren zu "treffen", sie noch intimer als in den Filmen zu erleben. Und das ist für mich schon ein Liebesakt. Ohne sie so sehr zu mögen, hätte ich letztes Jahr nicht angefangen, zu schreiben. Also: Am Anfang war das Herz. 😄 Eindeutig.
Bei FA ist es anders. Hier bewege ich mich zwischen Struktur, Notizen mit Farben, genauem Planen (was in welchem Kapitel geschieht und gesagt wird) und zahlreichen Dokumenten auf Papier und im Computer auf der einen Seite und Einfällen und sprachlichen Inspiration auf der anderen Seite. So viel "Herz" ist dabei nicht. Klar mag ich die Themen, die Figuren und warte fieberhaft darauf, bestimmte Szenen zu schreiben. Aber es ist mir wichtiger, dass alles an der richtige Stelle kommt und die Wendepunkte stark sind. Dafür muss ich wochenlang planen.
Stillgelegt
Schreibt ihr nach dem Herzen?
Ich habe für mich festgestellt, dass meine Texte am besten gelingen, wenn die Motivation für das Schreiben aus dem Herzen kommt. Wenn ich mit Herz und Seele dahinterstehe, was ich geschrieben habe, dann wird es für den Leser auch deutlich. Mit Gefühlen schreibt es sich am leichtesten.
Und dieses Glückgefühl ist schon ein bisschen wie auf Droge zu sein.
-Severus Snape
Ich schreibe am besten, wenn ich emotional unbeeinflusst bin und logisch-empathisch, also vollkommen unvoreingenommen arbeiten kann.
Für meine Wahrnehmung ist es sogar offensichtlich, welche Texte aus Emotionalität heraus geschrieben wurden, und sie behagen mir nicht im Geringsten, da sie oft einen manipulatven und/oder verblendeten Charakter aufweisen.
Für Fachtexte mag das stimmen, bei einem Roman geht es aber in erster Linie um Atmosphäre. Ohne Emotionen geht das nicht.
-Severus Snape
CyberneticNemesis
@Severin Sesachar
Für Fachtexte mag das stimmen, bei einem Roman geht es aber in erster Linie um Atmosphäre. Ohne Emotionen geht das nicht.
Dem würde ich widersprechen, denn Atmosphäre =/= Emotionen. Was das Auge sieht, was die Nase riecht und was die Zunge schmeckt, sind Sinneseindrücke. Was eine Figur, bzw. der Autor wie wertet - aus einer Laune heraus - das sind Emotionen. ^.^
Athmosphäre würde ich als einen Sammelbegriff für äußere Prozesse und Beschreibungen definieren.
Das eine kann durch das andere ausgelöst werden, ist aber nicht identisch.