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Loewenmaehne
Beitrag #26, verfasst am 06.10.2011 | 23:01 Uhr
Einen bestimmten Schockmoment hab ich zwar nicht, aber dafür einen Schocktag.
Der war, als ich beim skaten 'ne Treppe runtergefallen bin.
An sich eigentlich üblich bei dem Sport, allerdings konnte ich nicht mehr aufstehen und hatte starke Schmerzen im Rücken.
Krankenwagen gerufen, Notaufnahme, Untersucht worden, zwei Lendenwirbel gebrochen, Querschnittsgelähmt.
Ich wurde sofort operiert und hab etliche Schrauben und Platten in meine Wirbelsäule gehämmert bekommen.
Ab morgen sitzt ich dann seit 8 Monaten im Rollstuhl.
Hat mein Leben ziemlich... verändert.
Der war, als ich beim skaten 'ne Treppe runtergefallen bin.
An sich eigentlich üblich bei dem Sport, allerdings konnte ich nicht mehr aufstehen und hatte starke Schmerzen im Rücken.
Krankenwagen gerufen, Notaufnahme, Untersucht worden, zwei Lendenwirbel gebrochen, Querschnittsgelähmt.
Ich wurde sofort operiert und hab etliche Schrauben und Platten in meine Wirbelsäule gehämmert bekommen.
Ab morgen sitzt ich dann seit 8 Monaten im Rollstuhl.
Hat mein Leben ziemlich... verändert.
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Beim Surfen heuer. Es war das erste Mal, dass ich auf einem Surfbrett gestanden bin, und es war ziemlich anstrengend, da ich auch keine vergleichbaren Tätigkeiten ausgeübt habe. Ich liege also auf dem Brett oben und lasse mich treiben, und dann bemerke ich, dass ich schon ziemlich weit vom Strand entfernt bin (ich muss sagen, dass andere, erfahrene Surfer noch weiter vom Strand weg waren, aber ich bin ja ein absoluter Anfänger). Ich wollte also zurück zum Strand und schlüpfte vom Brett ins Wasser, was leider ein gravierender Fehler war (aber als Anfänger wusste ich das ja nicht). Ich kam nicht vom Fleck, wurde sogar eher noch weiter abgetrieben, strampelte mit den Füßen wie eine Irre, und geriet in Panik. Ich konnte den Boden kaum noch mit den Füßen erreichen, weswegen ich mich auch nicht damit gegen die Wellen stemmen konnte. Am Strand winkte mir der Surflehrer, und ich schrie mir die Seele aus dem Leib, schluckte einen Liter Meerwasser, und verstand natürlich kein Wort von dem, was er brüllte, weil die Brandung schließlich ohrenbetäubend laut ist.
Irgendwie strampelte ich mich dann doch an den Strand.
Ich war zwar nie wirklich in Gefahr (wobei der Lehrer mir dann sagte, dass ich den Felsen ziemlich nahegekommen war, das hatte er mir sagen wollen. Selbst hatte ich das gar nicht mitbekommen, in meiner Aufregung, und DAS hätte gefährlich werden können). Ich hatte trotzdem panische Angst, es nicht mehr an den Strand zurückzuschaffen.
Ich liebe das Meer über alles, aber mein Respekt dafür ist diesen Sommer wieder ein Stück gewachsen ... Ich werde trotzdem wieder surfen.
Irgendwie strampelte ich mich dann doch an den Strand.
Ich war zwar nie wirklich in Gefahr (wobei der Lehrer mir dann sagte, dass ich den Felsen ziemlich nahegekommen war, das hatte er mir sagen wollen. Selbst hatte ich das gar nicht mitbekommen, in meiner Aufregung, und DAS hätte gefährlich werden können). Ich hatte trotzdem panische Angst, es nicht mehr an den Strand zurückzuschaffen.
Ich liebe das Meer über alles, aber mein Respekt dafür ist diesen Sommer wieder ein Stück gewachsen ... Ich werde trotzdem wieder surfen.
I have seen beyond the bounds of infinity and drawn down demons from the stars... I have harnessed the shadows that stride from world to world to sow death and madness... Space belongs to me, do you hear?
― H.P. Lovecraft, From Beyond
― H.P. Lovecraft, From Beyond
issachar
Beitrag #28, verfasst am 06.10.2011 | 23:16 Uhr
silentcat
genau diese frage stelle ich mir auch. je älter ich werde, desto häufiger. und sie quält mich, denn hinter ihr verbirgt sich angst, die angst, dass etwas ganz schlimmes passieren könnte. ich weiß nicht, wie alt du bist, aber ich für meinen teil bin gerade in einer phase, in der ich mir um das leben, den tod, die eigene sterblichkeit verdammt viele gedanken mache. wenn ich nicht aufpasse, treibt es mich von meinem kurs ab. also setze ich dem noch etwas entgegen. nicht nur intensiv zu leben, sondern auch etwas zu tun, um dieser frage ihren schrecken zu nehmen. selbst aktiv zu werden und das leben aufzubauen, so wie ich es möchte. es kann jeden moment aus sein - scheiß drauf, ich baue :D bisher hilft mir das. ich beginne zu leben.
Nur langsam bin ich an einem Punkt wo ich mich Frage was kommt als nächstes...leider.
genau diese frage stelle ich mir auch. je älter ich werde, desto häufiger. und sie quält mich, denn hinter ihr verbirgt sich angst, die angst, dass etwas ganz schlimmes passieren könnte. ich weiß nicht, wie alt du bist, aber ich für meinen teil bin gerade in einer phase, in der ich mir um das leben, den tod, die eigene sterblichkeit verdammt viele gedanken mache. wenn ich nicht aufpasse, treibt es mich von meinem kurs ab. also setze ich dem noch etwas entgegen. nicht nur intensiv zu leben, sondern auch etwas zu tun, um dieser frage ihren schrecken zu nehmen. selbst aktiv zu werden und das leben aufzubauen, so wie ich es möchte. es kann jeden moment aus sein - scheiß drauf, ich baue :D bisher hilft mir das. ich beginne zu leben.
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Rang: Literaturgott
Beitrag #29, verfasst am 06.10.2011 | 23:21 Uhr
@Loewe
Ich weiß, dass Mitleid und Beileidsbekundungen vollkommen unangebracht sind und keinesfalls helfen - aber ich war eben vollkommen geschockt als ich das gelesen habe.
Ich weiß, dass Mitleid und Beileidsbekundungen vollkommen unangebracht sind und keinesfalls helfen - aber ich war eben vollkommen geschockt als ich das gelesen habe.
Cold silence has a tendency to atrophy any sense of compassion.
[Tool]
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issachar
Loewenmaehne
dein post geht mir sehr nahe. inwiefern hat dieser unfall und seine folgen dein leben verändert?
Einen bestimmten Schockmoment hab ich zwar nicht, aber dafür einen Schocktag.
Der war, als ich beim skaten 'ne Treppe runtergefallen bin.
An sich eigentlich üblich bei dem Sport, allerdings konnte ich nicht mehr aufstehen und hatte starke Schmerzen im Rücken.
Krankenwagen gerufen, Notaufnahme, Untersucht worden, zwei Lendenwirbel gebrochen, Querschnittsgelähmt.
Ich wurde sofort operiert und hab etliche Schrauben und Platten in meine Wirbelsäule gehämmert bekommen.
Ab morgen sitzt ich dann seit 8 Monaten im Rollstuhl.
Hat mein Leben ziemlich... verändert.
dein post geht mir sehr nahe. inwiefern hat dieser unfall und seine folgen dein leben verändert?
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Rang: Literaturgott
Beitrag #31, verfasst am 06.10.2011 | 23:45 Uhr
Loewenmaehne
OMG... Ich weiß gar nicht, was ich sagen soll. Das ist so mit das, wovor ich am meisten Angst hatte und habe... -.- Deshalb hab ich mich auch sofort aufgerappelt damals und mir ist ein Stein vom Herzen gefallen, dass ich noch stehen und gehen konnte oO
Einen bestimmten Schockmoment hab ich zwar nicht, aber dafür einen Schocktag.
Der war, als ich beim skaten 'ne Treppe runtergefallen bin.
An sich eigentlich üblich bei dem Sport, allerdings konnte ich nicht mehr aufstehen und hatte starke Schmerzen im Rücken.
Krankenwagen gerufen, Notaufnahme, Untersucht worden, zwei Lendenwirbel gebrochen, Querschnittsgelähmt.
Ich wurde sofort operiert und hab etliche Schrauben und Platten in meine Wirbelsäule gehämmert bekommen.
Ab morgen sitzt ich dann seit 8 Monaten im Rollstuhl.
Hat mein Leben ziemlich... verändert.
OMG... Ich weiß gar nicht, was ich sagen soll. Das ist so mit das, wovor ich am meisten Angst hatte und habe... -.- Deshalb hab ich mich auch sofort aufgerappelt damals und mir ist ein Stein vom Herzen gefallen, dass ich noch stehen und gehen konnte oO
I'm sick but I'm pretty.
Loewenmaehne
Beitrag #32, verfasst am 06.10.2011 | 23:52 Uhr
@Dwarfy:
Das schlimmste ist aber immernoch: "Das tut mir sehr leid. :(" -.-
@ Bryanna:
Ich hatte zu dem Zeitpunkt gar nicht im Kopf, was mir beim skaten alles passieren könnte.
Habs irgendwie ausgeblendet. Leider.
@Blint Horon:
Naja, Ich konnte nicht mehr in dem Haus meiner Eltern leben, weil es nicht barrierefrei ist und umziehen kam für die gar nicht in Frage. Also bin ich allein in 'ne fremde Stadt gezogen.
Meine damaligen 'Freunde' haben sich gar nicht mehr bei mir gemeldet, weil sie nichts mit mir anzufangen wussten. "Der sitzt doch im Rollstuhl, dem müssen wir dann immer helfen" usw.
Ich bin mittlerweile sehr verschlossen, depressiv und bei weitem nicht mehr so... freundlich, wie früher. Liegt wohl auch daran, weil ich immer im Kopf hab "Der ist nur so nett zu mir, weil ich im Rollstuhl sitze."
Dann fühl ich mich wirklich nicht wohl in meinem Körper, da ich seit meinem Unfall 15 Kg zugenommen hab und somit übergewichtig war. Ist zwar nun wieder alles runter, aber ich gefall mir trotzdem nicht mehr.
Die meisten meiner Hobbies kann ich nicht mehr machen (größtenteils Sport).
Dazu kommt, dass ich durch meine Behinderung so ziemlich immer im Mittelpunkt stehe. Und ich hasse es im Mittelpunkt zu stehen. Zum Beispiel bei unserer Abifahrt: Ich hab seit der zweiten Planungsstunde gesagt, dass ich nicht mitfahren werde, weil mich dieses ständige "Aber dann können wir nicht da und da hin, weil Loewe ja nicht am Strand so gut fahren kann.", "Aber dann können wir nicht in das und das Hotel, weil das nicht barrierefrei ist." Und das alles mit nem richtig schönen Unterton.
Und der letzte Punkt: Man sieht mich als perfektes Opfer an, mit dem man alles machen kann (Siehe Aufreg-Thread), weil ich mich schlecht wehren kann.
Ich könnte noch so einige Dinge aufzählen, aber naja. Genug gejammert.
Das schlimmste ist aber immernoch: "Das tut mir sehr leid. :(" -.-
@ Bryanna:
Ich hatte zu dem Zeitpunkt gar nicht im Kopf, was mir beim skaten alles passieren könnte.
Habs irgendwie ausgeblendet. Leider.
@Blint Horon:
Naja, Ich konnte nicht mehr in dem Haus meiner Eltern leben, weil es nicht barrierefrei ist und umziehen kam für die gar nicht in Frage. Also bin ich allein in 'ne fremde Stadt gezogen.
Meine damaligen 'Freunde' haben sich gar nicht mehr bei mir gemeldet, weil sie nichts mit mir anzufangen wussten. "Der sitzt doch im Rollstuhl, dem müssen wir dann immer helfen" usw.
Ich bin mittlerweile sehr verschlossen, depressiv und bei weitem nicht mehr so... freundlich, wie früher. Liegt wohl auch daran, weil ich immer im Kopf hab "Der ist nur so nett zu mir, weil ich im Rollstuhl sitze."
Dann fühl ich mich wirklich nicht wohl in meinem Körper, da ich seit meinem Unfall 15 Kg zugenommen hab und somit übergewichtig war. Ist zwar nun wieder alles runter, aber ich gefall mir trotzdem nicht mehr.
Die meisten meiner Hobbies kann ich nicht mehr machen (größtenteils Sport).
Dazu kommt, dass ich durch meine Behinderung so ziemlich immer im Mittelpunkt stehe. Und ich hasse es im Mittelpunkt zu stehen. Zum Beispiel bei unserer Abifahrt: Ich hab seit der zweiten Planungsstunde gesagt, dass ich nicht mitfahren werde, weil mich dieses ständige "Aber dann können wir nicht da und da hin, weil Loewe ja nicht am Strand so gut fahren kann.", "Aber dann können wir nicht in das und das Hotel, weil das nicht barrierefrei ist." Und das alles mit nem richtig schönen Unterton.
Und der letzte Punkt: Man sieht mich als perfektes Opfer an, mit dem man alles machen kann (Siehe Aufreg-Thread), weil ich mich schlecht wehren kann.
Ich könnte noch so einige Dinge aufzählen, aber naja. Genug gejammert.
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Rang: Literaturgott
Beitrag #33, verfasst am 06.10.2011 | 23:57 Uhr
Loewenmaehne
Ich weiß. Deswegen hab ich auch kein Wort mehr darüber verloren. Das hilft dir in deinem momentanem Leben auch nicht weiter -.-
@Dwarfy:
Das schlimmste ist aber immernoch: "Das tut mir sehr leid. :(" -.-
Ich weiß. Deswegen hab ich auch kein Wort mehr darüber verloren. Das hilft dir in deinem momentanem Leben auch nicht weiter -.-
Cold silence has a tendency to atrophy any sense of compassion.
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issachar
Beitrag #34, verfasst am 07.10.2011 | 11:06 Uhr
@Loewe
ich finde es toll, mit welcher offenheit du hier über dein leben schreibst. und keine sorge, das hört sich für mich nicht wie jammern an. du stellst dein leben dar. bei all der scheiße, die dir geschehen ist, wirkst du auf mich doch wie ein mensch, der stark ist und für sich eintreten kann.
du bist in eine andere stadt gezogen und hast das abi gemacht. was hast du jetzt vor?
ich finde es toll, mit welcher offenheit du hier über dein leben schreibst. und keine sorge, das hört sich für mich nicht wie jammern an. du stellst dein leben dar. bei all der scheiße, die dir geschehen ist, wirkst du auf mich doch wie ein mensch, der stark ist und für sich eintreten kann.
du bist in eine andere stadt gezogen und hast das abi gemacht. was hast du jetzt vor?
Lexila
Beitrag #35, verfasst am 07.10.2011 | 12:20 Uhr
@ Loewenmaehne:
So, wie du das schilderst (auch mit dienen Eltern und alten Freunden), erinnert mich das sehr an den Blog eines Mädchens, die vor einigen Jahren einen Unfall hatte und seither querschnittsgelähmt ist.
Sie schreibt sehr detailliert darüber, wie sie mit ihrer Situation umgeht.
Vielleicht interessiert es dich ja:
http://jule-stinkesocke.blogspot.com/
(Der Blog beginnt im Januar 2009)
So, wie du das schilderst (auch mit dienen Eltern und alten Freunden), erinnert mich das sehr an den Blog eines Mädchens, die vor einigen Jahren einen Unfall hatte und seither querschnittsgelähmt ist.
Sie schreibt sehr detailliert darüber, wie sie mit ihrer Situation umgeht.
Vielleicht interessiert es dich ja:
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Ich lese schon seit über einer Stunde in dem Blog, und habe einen dicken Kloß im Hals. Was gibt es doch für Arschlöcher. Und was gibt es für unglaublich starke Menschen, die mit (schwarzem) Humor immer und immer wieder Situationen meistern, in denen ich schon nach der ersten heulend abhauen würde.
P.S.: Sollte ich zukünftig hier im Aufregthread oder sonst wo über etwas jammern, tretet mir kräftig in den Arsch und erinnert mich daran, wie gut ich es habe.
http://jule-stinkesocke.blogspot.com/
Ich lese schon seit über einer Stunde in dem Blog, und habe einen dicken Kloß im Hals. Was gibt es doch für Arschlöcher. Und was gibt es für unglaublich starke Menschen, die mit (schwarzem) Humor immer und immer wieder Situationen meistern, in denen ich schon nach der ersten heulend abhauen würde.
P.S.: Sollte ich zukünftig hier im Aufregthread oder sonst wo über etwas jammern, tretet mir kräftig in den Arsch und erinnert mich daran, wie gut ich es habe.
Bücher sind auch nur tätowierte Bäume.
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Beitrag #37, verfasst am 07.10.2011 | 14:36 Uhr
Mein Schockmoment waren die Stunden zwischen folgenden zwei Ereignissen
1. Ich habe gelsen, dass auf Kuba eine Passagiermaschine mit zwei Deutschen an Bord abgestürzt war - zu dem Zeitpunkt wo meine Mutter mit ihrem Freund dort Urlaub gemacht hat
2. Ich habe die Passagierliste gefunden - sie waren es nicht.
Meine Nerven waren echt im Eimer
1. Ich habe gelsen, dass auf Kuba eine Passagiermaschine mit zwei Deutschen an Bord abgestürzt war - zu dem Zeitpunkt wo meine Mutter mit ihrem Freund dort Urlaub gemacht hat
2. Ich habe die Passagierliste gefunden - sie waren es nicht.
Meine Nerven waren echt im Eimer
Du bist ein großer Champion.
Wenn du galoppierst, bebt die Erde.
Der Himmel öffnet sich, und der Weg ist frei, der Weg zum Sieg.
Nach dem Rennen treffen wir uns im Kreise der Gewinner und ich hülle dich in eine Decke aus Blumen.
Wenn du galoppierst, bebt die Erde.
Der Himmel öffnet sich, und der Weg ist frei, der Weg zum Sieg.
Nach dem Rennen treffen wir uns im Kreise der Gewinner und ich hülle dich in eine Decke aus Blumen.
saksia
Beitrag #38, verfasst am 07.10.2011 | 15:17 Uhr
Mein größter Schockmoment war beim Auto fahren.
Alles war ganz normal, ich fahr mit 50 die Straße entlang und plötzlich rennt ein Hund auf die Straße.
Natürlich hab ich das falscheste überhaupt gemacht... eine Vollbremsung.
Mein Glück war, dass der hinter mir den Hund auch gesehen hat und ebenfalls gebremst hat, aber das nur nebenbei.
Trotz der Vollbremsung hab ich den Hund erwischt...
Auto stand mitten auf der Straße, Hund lag vorm Auto und ich steh heulend daneben.
In dem Moment war ich vollkommen überfordert.
Dann kamen jedoch einige Passanten und der Hundebesitzer und haben sich meiner und dem Hund angenommen.
Der Mann im Auto hinter mir ist ebenfalls ausgestiegen und hat de Notruf (?) angerufen um herauszufinden wo ein Tierarzt offen hat.
Das Ende der Geschichte ist, dass ich heulend in den Armen einer komplett fremden Frau lag, irgend ein Kerl mein Auto weggefahren hat, der Hundebesitzer und der andere Autofahrer zum Tierarzt gefahren sind und meine Mutter mich abholen musste, da ich mich nicht mehr ins Auto getraut habe.
Trotzdem hatte das ganze ein happy end, der Besitzer hat mich angerufen... der Hund hat überlebt :) und ich trau mich auch wieder ins Auto
Alles war ganz normal, ich fahr mit 50 die Straße entlang und plötzlich rennt ein Hund auf die Straße.
Natürlich hab ich das falscheste überhaupt gemacht... eine Vollbremsung.
Mein Glück war, dass der hinter mir den Hund auch gesehen hat und ebenfalls gebremst hat, aber das nur nebenbei.
Trotz der Vollbremsung hab ich den Hund erwischt...
Auto stand mitten auf der Straße, Hund lag vorm Auto und ich steh heulend daneben.
In dem Moment war ich vollkommen überfordert.
Dann kamen jedoch einige Passanten und der Hundebesitzer und haben sich meiner und dem Hund angenommen.
Der Mann im Auto hinter mir ist ebenfalls ausgestiegen und hat de Notruf (?) angerufen um herauszufinden wo ein Tierarzt offen hat.
Das Ende der Geschichte ist, dass ich heulend in den Armen einer komplett fremden Frau lag, irgend ein Kerl mein Auto weggefahren hat, der Hundebesitzer und der andere Autofahrer zum Tierarzt gefahren sind und meine Mutter mich abholen musste, da ich mich nicht mehr ins Auto getraut habe.
Trotzdem hatte das ganze ein happy end, der Besitzer hat mich angerufen... der Hund hat überlebt :) und ich trau mich auch wieder ins Auto
Loewenmaehne
Beitrag #39, verfasst am 07.10.2011 | 15:56 Uhr
@ Bint Horon:
Ich schreib diesen Frühling Abitur und dann werd ich wahrscheinlich Psychologie und Pädagogik studieren, oder ich geh zur Zeitung.
Wenn alles gut geht [, wobei ich ja immer 'n riesen Glück habe].
@ Isparra:
Interessanter Blog. Danke für den Link. Ich werd bestimmt mal reinlesen, wenn ich wieder mehr Zeit hab. (:
Rune
Ich sags mal so: eine Behinderung härtet ab, denn niemand ist von Anfang an so schlagfertig.
Nach der Zeit lernt man, sich nicht alles zu Herzen zu nehmen.
Ich schreib diesen Frühling Abitur und dann werd ich wahrscheinlich Psychologie und Pädagogik studieren, oder ich geh zur Zeitung.
Wenn alles gut geht [, wobei ich ja immer 'n riesen Glück habe].
@ Isparra:
Interessanter Blog. Danke für den Link. Ich werd bestimmt mal reinlesen, wenn ich wieder mehr Zeit hab. (:
Rune
Und was gibt es für unglaublich starke Menschen, die mit (schwarzem) Humor immer und immer wieder Situationen meistern, in denen ich schon nach der ersten heulend abhauen würde.
Ich sags mal so: eine Behinderung härtet ab, denn niemand ist von Anfang an so schlagfertig.
Nach der Zeit lernt man, sich nicht alles zu Herzen zu nehmen.
Beiträge: 3
Rang: Unbeschriebenes Blatt
Beitrag #40, verfasst am 07.10.2011 | 16:24 Uhr
"Der Benutzer "Traumich" existiert nicht (mehr)" ????????
Sprachlich gewandt und so stilsicher wie kaum jemand, den ich je gelesen habe.
Wieso ist Anke fort??
Wieso?
Das zieht mich mehr runter als ich dachte.
Wenn ich das auch nur geahnt hätte, wäre doch wenigstens Mail-Austausch möglich gewesen.
Wer irgendwas weiß, lass' es mich wissen. Wer nicht sicher ist, ob er Infos über sie weiterleiten darf bitte "Traumich" bitte bitte sagen/schreiben, dass ich den Kontakt aufrecht erhalten möchte.
*tieferseufzer* Sannyu (...schreibt mit Tristesse im Leib an Jaspers Twilight weiter.)
Sprachlich gewandt und so stilsicher wie kaum jemand, den ich je gelesen habe.
Wieso ist Anke fort??
Wieso?
Das zieht mich mehr runter als ich dachte.
Wenn ich das auch nur geahnt hätte, wäre doch wenigstens Mail-Austausch möglich gewesen.
Wer irgendwas weiß, lass' es mich wissen. Wer nicht sicher ist, ob er Infos über sie weiterleiten darf bitte "Traumich" bitte bitte sagen/schreiben, dass ich den Kontakt aufrecht erhalten möchte.
*tieferseufzer* Sannyu (...schreibt mit Tristesse im Leib an Jaspers Twilight weiter.)
"...das reale Leben kann ziemlich penetrant sein im Aufmerksamkeit einfordern."
von meinem guten Freund Marauder
von meinem guten Freund Marauder
Lexila
Beitrag #41, verfasst am 07.10.2011 | 18:48 Uhr
Rune
Ich weiß glaub ich ziemlich gut wie es dir ergeht. Als ich auf den Link gestoßen bin, saß ich drei Tage lang in jeder freien Minute am PC und hab gelesen, bis ich durch war und kontrolliere mindestens einmal täglich, ob es was Neues gibt.
Isparrahttp://jule-stinkesocke.blogspot.com/
Ich lese schon seit über einer Stunde in dem Blog, und habe einen dicken Kloß im Hals. Was gibt es doch für Arschlöcher. Und was gibt es für unglaublich starke Menschen, die mit (schwarzem) Humor immer und immer wieder Situationen meistern, in denen ich schon nach der ersten heulend abhauen würde.
P.S.: Sollte ich zukünftig hier im Aufregthread oder sonst wo über etwas jammern, tretet mir kräftig in den Arsch und erinnert mich daran, wie gut ich es habe.
Ich weiß glaub ich ziemlich gut wie es dir ergeht. Als ich auf den Link gestoßen bin, saß ich drei Tage lang in jeder freien Minute am PC und hab gelesen, bis ich durch war und kontrolliere mindestens einmal täglich, ob es was Neues gibt.
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Beitrag #42, verfasst am 07.10.2011 | 18:59 Uhr
Isparra
Ich lese jetzt auch immer noch. Wie gesagt, da wird einem klar, wie viel Glück man hat. Ich meine damit nicht nur gesund zu sein, sondern auch so Sachen, die man (ich jedenfalls) fast als selbstverständlich ansieht. Z.B. weiß ich, dass - Schock hin oder her - meine Eltern niemals so reagiert hätten, sondern mir immer zur Seite gestanden und mit geholfen hätten, anstatt mich auch noch mit ihren Problem zu belasten.
Da bekomme ich mal vor Augen geführt, dass ich das nicht als selbstverständlich ansehen sollte.
Ich weiß glaub ich ziemlich gut wie es dir ergeht. Als ich auf den Link gestoßen bin, saß ich drei Tage lang in jeder freien Minute am PC und hab gelesen, bis ich durch war und kontrolliere mindestens einmal täglich, ob es was Neues gibt.
Ich lese jetzt auch immer noch. Wie gesagt, da wird einem klar, wie viel Glück man hat. Ich meine damit nicht nur gesund zu sein, sondern auch so Sachen, die man (ich jedenfalls) fast als selbstverständlich ansieht. Z.B. weiß ich, dass - Schock hin oder her - meine Eltern niemals so reagiert hätten, sondern mir immer zur Seite gestanden und mit geholfen hätten, anstatt mich auch noch mit ihren Problem zu belasten.
Da bekomme ich mal vor Augen geführt, dass ich das nicht als selbstverständlich ansehen sollte.
Bücher sind auch nur tätowierte Bäume.
Lexila
Beitrag #43, verfasst am 07.10.2011 | 19:01 Uhr
Rune
Die Eltern sind richtig krass drauf - hast du schon gelesen, was Vater um Sylvester 2009 für eine Aktion brachte?
Aber auch so bin ich stellenweise echt mehr als entsetzt zu lesen, was für ignorante Arschlöcher es auf der Welt gibt.
IsparraIch weiß glaub ich ziemlich gut wie es dir ergeht. Als ich auf den Link gestoßen bin, saß ich drei Tage lang in jeder freien Minute am PC und hab gelesen, bis ich durch war und kontrolliere mindestens einmal täglich, ob es was Neues gibt.
Ich lese jetzt auch immer noch. Wie gesagt, da wird einem klar, wie viel Glück man hat. Ich meine damit nicht nur gesund zu sein, sondern auch so Sachen, die man (ich jedenfalls) fast als selbstverständlich ansieht. Z.B. weiß ich, dass - Schock hin oder her - meine Eltern niemals so reagiert hätten, sondern mir immer zur Seite gestanden und mit geholfen hätten, anstatt mich auch noch mit ihren Problem zu belasten.
Da bekomme ich mal vor Augen geführt, dass ich das nicht als selbstverständlich ansehen sollte.
Die Eltern sind richtig krass drauf - hast du schon gelesen, was Vater um Sylvester 2009 für eine Aktion brachte?
Aber auch so bin ich stellenweise echt mehr als entsetzt zu lesen, was für ignorante Arschlöcher es auf der Welt gibt.
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Rang: Zeitungskonsument
Beitrag #44, verfasst am 07.10.2011 | 19:02 Uhr
Loewenmaehne
Es ist kein jammern sondern Tatsachen und wie du dich fühlst.
Bei sowas weiß man gar nicht was schlimmer ist, der Unfall selber oder das Verhalten der Menschen die man mal Freunde bzw Familie nannte.
Zu der Abifahrt, klingt das fast so als würden sie dir unterschwelllig an den Kopf werfen du hast das absichtlich gemacht was so ziemlich ätzend ist.
Bei solchen Erfahrungen ist es kein Wunder das du dich dann fragst 'Ist der nur nett zu mir weil ich im Rollstuhl sitze.
Darf ich fragen was schwieriger ist...mit dem Umfeld jetzt zurechtzukommen oder mit dir selber erst einmal klar zu kommen denn wie ich rauslese hast du schon ziemlich mit dir zu kämpfen.
Naja, Ich konnte nicht mehr in dem Haus meiner Eltern leben, weil es nicht barrierefrei ist und umziehen kam für die gar nicht in Frage. Also bin ich allein in 'ne fremde Stadt gezogen.
Meine damaligen 'Freunde' haben sich gar nicht mehr bei mir gemeldet, weil sie nichts mit mir anzufangen wussten. "Der sitzt doch im Rollstuhl, dem müssen wir dann immer helfen" usw.
Ich bin mittlerweile sehr verschlossen, depressiv und bei weitem nicht mehr so... freundlich, wie früher. Liegt wohl auch daran, weil ich immer im Kopf hab "Der ist nur so nett zu mir, weil ich im Rollstuhl sitze."
Dann fühl ich mich wirklich nicht wohl in meinem Körper, da ich seit meinem Unfall 15 Kg zugenommen hab und somit übergewichtig war. Ist zwar nun wieder alles runter, aber ich gefall mir trotzdem nicht mehr.
Die meisten meiner Hobbies kann ich nicht mehr machen (größtenteils Sport).
Dazu kommt, dass ich durch meine Behinderung so ziemlich immer im Mittelpunkt stehe. Und ich hasse es im Mittelpunkt zu stehen. Zum Beispiel bei unserer Abifahrt: Ich hab seit der zweiten Planungsstunde gesagt, dass ich nicht mitfahren werde, weil mich dieses ständige "Aber dann können wir nicht da und da hin, weil Loewe ja nicht am Strand so gut fahren kann.", "Aber dann können wir nicht in das und das Hotel, weil das nicht barrierefrei ist." Und das alles mit nem richtig schönen Unterton.
Und der letzte Punkt: Man sieht mich als perfektes Opfer an, mit dem man alles machen kann (Siehe Aufreg-Thread), weil ich mich schlecht wehren kann.
Ich könnte noch so einige Dinge aufzählen, aber naja. Genug gejammert.
Es ist kein jammern sondern Tatsachen und wie du dich fühlst.
Bei sowas weiß man gar nicht was schlimmer ist, der Unfall selber oder das Verhalten der Menschen die man mal Freunde bzw Familie nannte.
Zu der Abifahrt, klingt das fast so als würden sie dir unterschwelllig an den Kopf werfen du hast das absichtlich gemacht was so ziemlich ätzend ist.
Bei solchen Erfahrungen ist es kein Wunder das du dich dann fragst 'Ist der nur nett zu mir weil ich im Rollstuhl sitze.
Darf ich fragen was schwieriger ist...mit dem Umfeld jetzt zurechtzukommen oder mit dir selber erst einmal klar zu kommen denn wie ich rauslese hast du schon ziemlich mit dir zu kämpfen.
Jack O'Neill:
Wie soll eine Nadel in meinen Hintern das Wasser aus meinen Ohren bekommen?
Wie soll eine Nadel in meinen Hintern das Wasser aus meinen Ohren bekommen?
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Ich hab da jetzt auch mal reingeschaut, aber ehrlich gesagt verstören und deprimieren mich die Schilderungen zu sehr, also hab ich nicht weiter gelesen -.-
I'm sick but I'm pretty.
Loewenmaehne
Beitrag #46, verfasst am 07.10.2011 | 20:46 Uhr
silentcat
Für mich ists schwieriger mit mir selbst klarzukommen.
Den Leuten in meinem Umfeld kann ich den Mittelfinger zeigen und sie versuchen aus meinem Leben zu halten, was bei mir selber ja schwieriger ist.
Ich bin Perfektionist, da kann man sich wohl vorstellen, wie schwer es dann ist.
Früher hab ich so ziemlich immer losgeheult, sobald ich mich in irgendeinem Schaufenster oder Spiegel gesehen habe. Ich hatte generell Aggressionen, [wie gesagt] Depressionen, war/bin Borderline und den ganze Spaß.
Mittlerweile bin ich zwar schon so weit sagen zu können "Okay, du bist nunmal querschnittsgelähmt, kannste nicht ändern, also akzeptiers." und mein Freund versucht mir auch so gut wie möglich das Gefühl zu geben, dass ich so völlig okay bin, aber... ist etwas schwierig das Bild "Der übergewichtige, widerliche Loewe" aus meinem Kopf zu holen.
Es ist kein jammern sondern Tatsachen und wie du dich fühlst.
Bei sowas weiß man gar nicht was schlimmer ist, der Unfall selber oder das Verhalten der Menschen die man mal Freunde bzw Familie nannte.
Zu der Abifahrt, klingt das fast so als würden sie dir unterschwelllig an den Kopf werfen du hast das absichtlich gemacht was so ziemlich ätzend ist.
Bei solchen Erfahrungen ist es kein Wunder das du dich dann fragst 'Ist der nur nett zu mir weil ich im Rollstuhl sitze.
Darf ich fragen was schwieriger ist...mit dem Umfeld jetzt zurechtzukommen oder mit dir selber erst einmal klar zu kommen denn wie ich rauslese hast du schon ziemlich mit dir zu kämpfen.
Für mich ists schwieriger mit mir selbst klarzukommen.
Den Leuten in meinem Umfeld kann ich den Mittelfinger zeigen und sie versuchen aus meinem Leben zu halten, was bei mir selber ja schwieriger ist.
Ich bin Perfektionist, da kann man sich wohl vorstellen, wie schwer es dann ist.
Früher hab ich so ziemlich immer losgeheult, sobald ich mich in irgendeinem Schaufenster oder Spiegel gesehen habe. Ich hatte generell Aggressionen, [wie gesagt] Depressionen, war/bin Borderline und den ganze Spaß.
Mittlerweile bin ich zwar schon so weit sagen zu können "Okay, du bist nunmal querschnittsgelähmt, kannste nicht ändern, also akzeptiers." und mein Freund versucht mir auch so gut wie möglich das Gefühl zu geben, dass ich so völlig okay bin, aber... ist etwas schwierig das Bild "Der übergewichtige, widerliche Loewe" aus meinem Kopf zu holen.
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Beitrag #47, verfasst am 07.10.2011 | 23:37 Uhr
Isparra
Ja, gerade. Was geht in den Köpfen solcher Menschen vor sich? Ich kann es einfach nicht nachvollziehen. Ist das irgendwie Kontrollzwang, Macht auszuüben, damit etwas nach dem eigenen Willen und Weltbild geht, weil man sich alles andere nicht vorstellen kann? Unfassbar.
Die Eltern sind richtig krass drauf - hast du schon gelesen, was Vater um Sylvester 2009 für eine Aktion brachte?
Ja, gerade. Was geht in den Köpfen solcher Menschen vor sich? Ich kann es einfach nicht nachvollziehen. Ist das irgendwie Kontrollzwang, Macht auszuüben, damit etwas nach dem eigenen Willen und Weltbild geht, weil man sich alles andere nicht vorstellen kann? Unfassbar.
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Beitrag #48, verfasst am 08.10.2011 | 06:00 Uhr
Isparra
Ich auch.. ich auch.. aber das ist auch schon n halbes jahr her oder so o.o
. Als ich auf den Link gestoßen bin, saß ich drei Tage lang in jeder freien Minute am PC und hab gelesen, bis ich durch war und kontrolliere mindestens einmal täglich, ob es was Neues gibt.
Ich auch.. ich auch.. aber das ist auch schon n halbes jahr her oder so o.o
"Homöopathie ist so, wie wenn man in Frankfurt einen Autoschlüssel in den Main wirft und in Würzburg versucht, mit dem Mainwasser das Fahrzeug zu starten." - Vince Ebert
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Beitrag #49, verfasst am 08.10.2011 | 16:46 Uhr
@ Loewenmaehne
Ich habe großen Respekt vor dir.
Als ich das alles hier gelesen habe habe ich einen dicken Klos im hals bekommen, mit dieser Situation fertig zu werden ist so schwer. Meinen allergrößten Respekt das du nicht aufgibst und kämpfst.
Ein Bekannter von mir hat sein Bein verloren und ist danach total zusammen gebrochen und hat alle Hoffnung aufgegeben, wir mussten ihm beim "zerfallen" zuschauen und konnten nichts tun.
Ich wünsche dir alles gute, ganz viel kraft und Menschen die dich unterstützen.
Gib den glauben an dich selbst nie auf, egal was die anderen denken und sagen!
Ich habe großen Respekt vor dir.
Als ich das alles hier gelesen habe habe ich einen dicken Klos im hals bekommen, mit dieser Situation fertig zu werden ist so schwer. Meinen allergrößten Respekt das du nicht aufgibst und kämpfst.
Ein Bekannter von mir hat sein Bein verloren und ist danach total zusammen gebrochen und hat alle Hoffnung aufgegeben, wir mussten ihm beim "zerfallen" zuschauen und konnten nichts tun.
Ich wünsche dir alles gute, ganz viel kraft und Menschen die dich unterstützen.
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I've found a reason, a reason for all that I do. And the reason is you!
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Beitrag #50, verfasst am 09.10.2011 | 01:36 Uhr
Schockmomente, an die ich heute noch denke, hatte ich bisher drei.
Der erste war, als ich noch ein Kind war, vielleicht 8.
Wir waren grade auf dem Weg in den Urlaub mit dem Auto, mein Papa ist gefahren.
Direkt vor uns auf der Autobahn war ein Range Rover. Auf einmal ist er kurz von der Spur abgekommen, und ich hab mir noch gedacht "Der fährt aber komisch", hab mir, weil ich ja ein Kind war, nichts dabei gedacht.
Plötzlich hör ich es Krachen, guck nach vorne und sehe, wie sich eben dieser Range Rover direkt vor uns überschlägt. Er ist gegen die Leitplanke gekracht und der Aufprall hat das Auto über die gesamte Fahrbahn geschleudert. Mein Papa ist natürlich sofort auf die Bremse getreten. Etwas später hab ich dann auch gesehen, dass ich Brandmale vom Sitzgurt am Hals hatte, weil es mich so in den Gurt reingedrückt hat.
Das Auto ist dann schließlich auf der Seite liegen geblieben. Gott sei Dank waren die beiden Leute im Auto unverletzt und sind aus der Fahrertür geklettert. Aber dieser Anblick von dem Auto, das über die Autobahn und fast auf die Gegenfahrbahn geschleudert wird, hat sich in mein Gedächtnis gebrannt. Da ich noch so jung war, hatte ich auch noch nie einen Unfall mitbekommen, nicht mal einen leichten.
Den zweiten Schockmoment hatte ich, als ich selbst Auto gefahren bin. Bin mit meiner Mum die Landstraße entlang gefahren und seh schon von weitem einen Traktor auf mich zukommen. Natürlich nichts dabei gedacht, die Fahrbahn ist ja groß genug. Aber plötzlich kommt hinter dem Traktor ein Auto hervor und rast mir auf meiner Spur entgegen. Mein Herz ist fast stehen geblieben. Hab natürlich sofort ne Notbremsung gemacht und bin zum Stehen gekommen, und das mir entgegenkommende Auto hats nur SEHR knapp geschafft, wieder auf seine Spur zu wechseln, bevor es mit mir zusammengekracht wäre. Bin danach zitternd im Auto gesessen, und auf dem Rückweg hab ich meine Mum fahren lassen.
Der dritte und für mich persönlich schlimmste Moment war auf einem Festival.
Der Bereich vor der Bühne war brechend voll, weil die Ärzte eine halbe Stunde später spielen sollten. Ich stand ziemlich weit vorne, dritte Reihe oder so. Grade war MIA auf der Bühne, und ein paar Ärzte Fans weiter hinten haben sich anscheinend gelangweilt und angefangen zu schubsen. Hinten ist gar nichts passiert, aber da immer wieder Leute gegen uns, die vorne standen, gekracht sind, wurde irgendwann eine Kettenreaktion ausgelöst. Einer ist gestürzt, und nach ihm die komplette zweite, dritte und vierte Reihe. Und plötzlich war ich begraben unter Menschen. Mein Kopf war der einzige Körperteil, der noch rausgeguckt hat. Der Druck auf meinen Körper war nicht auszuhalten. Ich hab fast keine Luft mehr bekommen und hatte Panik wie noch nie in meinem Leben. Mein Brustkorb hat geschmerzt als ob ein Felsen draufgekracht wäre. Und dann hab ich irgendwann angefangen zu schreien und zu weinen, was ich aber erst im Nachhinein bemerkt hab, weil meine Wangen nass waren. Irgendwie hat sich mein Gehirn in dem Moment komplett ausgeschaltet, mein einziger Gedanke war "Ich muss hier raus!" Langsam haben sich die ersten wieder aufgerappelt, aber da ich ganz unten lag, waren immer noch Leute auf mir drauf. Irgendwann hab ich dann die Arme freibekommen und hab versucht, die Leute irgendwie von mir runter zu schieben, ohne großen Erfolg. Als mich dann schlussendlich nur mehr 3 Leute daran hinderten, aufzustehen, hat ein Mann, der anscheinend bemerkt hatte, dass es mich mitunter am schlimmsten erwischt hatte, mir unter die Arme gegriffen und mich da rausgezogen. Dann hats mal einige Minuten gedauert, bis ich wieder richtig atmen konnte. Das war echt kein schönes Gefühl. Ich hab nur geheult und konnte nicht reden, ich war nervlich total am Ende. Der Mann war dann so nett, sich mit mir einen Weg raus aus dem Bühnenbereich zu bahnen und mir Wasser zu holen. Ich bin nicht wieder zurück zur Bühne und meinen Freunden gegangen, sondern bin alleine auf der Wiese gesessen und hab mir das Konzert dort angehört. Ich konnte einfach nicht mehr dort rein. Am nächsten Tag hab ich dann gesehen, dass meine komplette rechte Seite mit blauen Flecken übersät war. Vermutlich hab ich mir einige Rippen geprellt oder auch eine angeknackst, genau weiß ichs nicht, weil ich nicht beim Arzt war.
Seitdem krieg ich manchmal panische Angst, wenn ich mich in einer Menschenmasse befinde, und meide solche Situationen wenn es mir möglich ist.
Der Vorfall bei der Loveparade hat mich auch wieder an diesen Tag erinnert. Klar, in der Gesamtheit war das, was dort passiert ist, viel schlimmer, aber ich wurde durch die Bilder sofort wieder an mein Erlebnis erinnert, weil es mir persönlich nicht so viel anders ergangen ist wie vielen Leuten dort.
Geprägt hat mich dieser Vorfall auf jeden Fall fürs Leben. Solch eine Todesangst hatt ich in meinem ganzen Leben noch nie verspürt, und ich hoffe, dass das auch so bleiben wird.
Der erste war, als ich noch ein Kind war, vielleicht 8.
Wir waren grade auf dem Weg in den Urlaub mit dem Auto, mein Papa ist gefahren.
Direkt vor uns auf der Autobahn war ein Range Rover. Auf einmal ist er kurz von der Spur abgekommen, und ich hab mir noch gedacht "Der fährt aber komisch", hab mir, weil ich ja ein Kind war, nichts dabei gedacht.
Plötzlich hör ich es Krachen, guck nach vorne und sehe, wie sich eben dieser Range Rover direkt vor uns überschlägt. Er ist gegen die Leitplanke gekracht und der Aufprall hat das Auto über die gesamte Fahrbahn geschleudert. Mein Papa ist natürlich sofort auf die Bremse getreten. Etwas später hab ich dann auch gesehen, dass ich Brandmale vom Sitzgurt am Hals hatte, weil es mich so in den Gurt reingedrückt hat.
Das Auto ist dann schließlich auf der Seite liegen geblieben. Gott sei Dank waren die beiden Leute im Auto unverletzt und sind aus der Fahrertür geklettert. Aber dieser Anblick von dem Auto, das über die Autobahn und fast auf die Gegenfahrbahn geschleudert wird, hat sich in mein Gedächtnis gebrannt. Da ich noch so jung war, hatte ich auch noch nie einen Unfall mitbekommen, nicht mal einen leichten.
Den zweiten Schockmoment hatte ich, als ich selbst Auto gefahren bin. Bin mit meiner Mum die Landstraße entlang gefahren und seh schon von weitem einen Traktor auf mich zukommen. Natürlich nichts dabei gedacht, die Fahrbahn ist ja groß genug. Aber plötzlich kommt hinter dem Traktor ein Auto hervor und rast mir auf meiner Spur entgegen. Mein Herz ist fast stehen geblieben. Hab natürlich sofort ne Notbremsung gemacht und bin zum Stehen gekommen, und das mir entgegenkommende Auto hats nur SEHR knapp geschafft, wieder auf seine Spur zu wechseln, bevor es mit mir zusammengekracht wäre. Bin danach zitternd im Auto gesessen, und auf dem Rückweg hab ich meine Mum fahren lassen.
Der dritte und für mich persönlich schlimmste Moment war auf einem Festival.
Der Bereich vor der Bühne war brechend voll, weil die Ärzte eine halbe Stunde später spielen sollten. Ich stand ziemlich weit vorne, dritte Reihe oder so. Grade war MIA auf der Bühne, und ein paar Ärzte Fans weiter hinten haben sich anscheinend gelangweilt und angefangen zu schubsen. Hinten ist gar nichts passiert, aber da immer wieder Leute gegen uns, die vorne standen, gekracht sind, wurde irgendwann eine Kettenreaktion ausgelöst. Einer ist gestürzt, und nach ihm die komplette zweite, dritte und vierte Reihe. Und plötzlich war ich begraben unter Menschen. Mein Kopf war der einzige Körperteil, der noch rausgeguckt hat. Der Druck auf meinen Körper war nicht auszuhalten. Ich hab fast keine Luft mehr bekommen und hatte Panik wie noch nie in meinem Leben. Mein Brustkorb hat geschmerzt als ob ein Felsen draufgekracht wäre. Und dann hab ich irgendwann angefangen zu schreien und zu weinen, was ich aber erst im Nachhinein bemerkt hab, weil meine Wangen nass waren. Irgendwie hat sich mein Gehirn in dem Moment komplett ausgeschaltet, mein einziger Gedanke war "Ich muss hier raus!" Langsam haben sich die ersten wieder aufgerappelt, aber da ich ganz unten lag, waren immer noch Leute auf mir drauf. Irgendwann hab ich dann die Arme freibekommen und hab versucht, die Leute irgendwie von mir runter zu schieben, ohne großen Erfolg. Als mich dann schlussendlich nur mehr 3 Leute daran hinderten, aufzustehen, hat ein Mann, der anscheinend bemerkt hatte, dass es mich mitunter am schlimmsten erwischt hatte, mir unter die Arme gegriffen und mich da rausgezogen. Dann hats mal einige Minuten gedauert, bis ich wieder richtig atmen konnte. Das war echt kein schönes Gefühl. Ich hab nur geheult und konnte nicht reden, ich war nervlich total am Ende. Der Mann war dann so nett, sich mit mir einen Weg raus aus dem Bühnenbereich zu bahnen und mir Wasser zu holen. Ich bin nicht wieder zurück zur Bühne und meinen Freunden gegangen, sondern bin alleine auf der Wiese gesessen und hab mir das Konzert dort angehört. Ich konnte einfach nicht mehr dort rein. Am nächsten Tag hab ich dann gesehen, dass meine komplette rechte Seite mit blauen Flecken übersät war. Vermutlich hab ich mir einige Rippen geprellt oder auch eine angeknackst, genau weiß ichs nicht, weil ich nicht beim Arzt war.
Seitdem krieg ich manchmal panische Angst, wenn ich mich in einer Menschenmasse befinde, und meide solche Situationen wenn es mir möglich ist.
Der Vorfall bei der Loveparade hat mich auch wieder an diesen Tag erinnert. Klar, in der Gesamtheit war das, was dort passiert ist, viel schlimmer, aber ich wurde durch die Bilder sofort wieder an mein Erlebnis erinnert, weil es mir persönlich nicht so viel anders ergangen ist wie vielen Leuten dort.
Geprägt hat mich dieser Vorfall auf jeden Fall fürs Leben. Solch eine Todesangst hatt ich in meinem ganzen Leben noch nie verspürt, und ich hoffe, dass das auch so bleiben wird.
"Have you ever heard the saying 'let sleeping abominations lie'? Now would be the time to consider it." ~ Zevran (Dragon Age:Origins)