ViJay
flash in the pan
Ich könnt jetzt lang und breit schwurbeln, aber per se lege ich morgens die Platte in meinem Hirn auf und meine Geschichte dudelt in meinem Hirn rum wie Fahrstuhlmusik, und wann immer ich Zeit hab, ob es zehn Minuten Rad fahren zur Arbeit sind oder sonstwas, hör ich zu und spiel mental mit Puppen. Meine Lust aufs Schreiben kommt daher, dass ich die Dynamik der Figuren gut finde. Ich spinn manche angefangenen Szenen weiter, oder einfach irgendwas, wo ein Dialog ist oder irgendein toller Eindruck der was über die Person aussagt, und schneid und editier dieses Filmchen nach Belieben, wenn es mir besonders gut gefällt. Meistens plappern und streiten die Leute aber einfach nur in meinem Kopf, und meistens ist das dann eher so ein Punkt wo ich merke, "Hu, die Dynamik / Unterhaltung solltest du dir anschauen". Und dann schreib ich mir das auf, und bei Zeit mach ich das dann. Besonders jetzt im Nanowrimo.Wow, du hast mein Gefühl beim Schreiben echt verd*** gut ausgedrückt! Danke dafür! Für mich ist es ein permanentes Hintergrundrauschen, das nie aufhört. Das kann einen manchmal wahnsinnig machen. Aber auf eine positive Art und Weise! ;-D
@Kara:
Sorry, da kann ich leider nicht dienen. Ich hab mir nur damals, als ich angefangen hab, vorgenommen, jeden Tag zu schreiben und das tatsächlich auch gemacht, erst aus ... keine Ahnung, Anfänger-Naivität oder so und später dann, weil mir bewusst wurde, dass ich genau deshalb nie Schreibblockaden gekriegt hab und um meine zu dem Zeitpunkt Angst vor doofen ersten Entwürfen wieder etwas abzubauen. Ein Ritual ansonsten habe ich nicht, aber lange Spaziergänge helfen mir, weil ich da rumträumen kann. Vielleicht ist das auch einfach wie beim Sport, dass man je mehr man täglich schreibt, der Geist sich an die "Trainingseinheit" gewöhnt und dann zunehmend hibbelig wird?
NamYensa
Witzig dabei: Ich bin beim Lesen über Details gestolpert, an die ich mich überhaupt nicht mehr erinnern konnte. Ist es nicht schön, wenn man sogar bei seinem eigenen Text solche Überraschungen erlebt? ?
Ich weiß nicht recht, eigentlich finde ich das bei mir immer etwas bedenklich. ? Aber vielleicht sollte ich es einfach positiv sehen. Allerdings habe ich auch schon Details in früheren Kap gefunden, die ich völlig vergessen hatte und die mit aktuellen Details kollidiert haben. Nicht so schön.
Wenn ich bei meiner FF hänge, ist meine einzige Methode eigentlich, erst mein letztes Kap nochmal zu lesen und danach andere FFs aus dem Fandom (und über dieselben Protas nat.). Normalerweise kommt dann das Bedürfnis, meine eigene Story weiterzuschreiben, ziemlich stark wieder.
X Fantasy
NamYensa
Witzig dabei: Ich bin beim Lesen über Details gestolpert, an die ich mich überhaupt nicht mehr erinnern konnte. Ist es nicht schön, wenn man sogar bei seinem eigenen Text solche Überraschungen erlebt? ?
Ich weiß nicht recht, eigentlich finde ich das bei mir immer etwas bedenklich. ? Aber vielleicht sollte ich es einfach positiv sehen. Allerdings habe ich auch schon Details in früheren Kap gefunden, die ich völlig vergessen hatte und die mit aktuellen Details kollidiert haben. Nicht so schön.
Ich meinte eher sowas wie z.B. kleine Dialogabschnitte, die ganz witzig sind, oder auch Wortspiele und Redewendungen, die meine Figuren benutzen und die mir entfallen waren. Solche Dinge eben. Handlungsrelevante Details zu vergessen, ist natürlich nicht so schön. Das ist mir allerdings bis jetzt noch nicht passiert.
Eine handzahme und pflegeleichte NamYensa wäre total OOC.
~ Ezio Auditore da Firenze
Rituale, die mir helfen:
- Cappuccino(!!!)
- Musik
- Vorheriges Erledigen anderer Arbeiten, zum Beispiel im Haushalt. Ich setze mich sonst unter Druck, wenn ich weiß, dass in der Küche noch ein Berg an Abwasch auf mich wartet.
- Locker bleiben beim Schreiben. Nicht darauf versteifen, gleich alles perfekt zu machen, sondern erst einmal Wörter wie im Schlussverkauf rauskotzen. Aufarbeiten muss ich es später sowieso, darum brauche ich mich nicht gleich am Anfang selbst fertigmachen, wenn es keine stilistische Meisterleistung ist. Sonst ist bei mir ganz schnell die Luft raus.
- Plotten als Vorbereitung. Es macht vieles einfacher, wenn man weiß, wohin die Reise der Charaktere geht.
Ich bin seit zwei Wochen an einer Geschichte dran und habe bisher 43 Seiten geschrieben. Zwei Seiten pro Tag sind mein Ziel, um hoffentlich im Frühjahr/Anfang Sommer mit den Korrekturen anzufangen, und da habe ich ja nun sogar etwas Vorlauf. Einfach hinsetzen und auf Befehl zu schreiben ist nicht einfach, aber machbar, wenn man sich die Zeit nimmt.
Frank Castle
Namen von unwichtigen Personen, oder die aus anderen Gründen 'selten genannt' werden, kann ich mir auch schlecht merken. Sehr peinlich.
Ich schaffe es auch vereinzelt, in der Ich-Perspektive den Namen des Erzählers zu vergessen, wenn der keine besondere Bedeutung hat und sonst nirgends erwähnt wird.
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Der Tipp von Fantasy gegen die Blockade finde ich ganz gut. Mache ich auch ab und an, obwohl eigentlich lese ich meine eigenen Geschichten doch viel zu selten... In manchen Fällen bin ich dann selber erstaunt, wie gut mein Geschreibsel ist *pfeif*. Das motiviert dann wieder, um weiter zu arbeiten. Manchmal stürze ich mich dann aber auch in die Überarbeitungsarbeit der besagten Geschichte, und damit ist die Blockade dann auch wieder gelöst :D
Aber ich glaub bei mir sind die Blockaden-Biester eh nicht so schlimm wie bei anderen.
Was überhaupt nicht heisst, dass ich täglich/jede Woche schreibe. Wenn nicht, dann weil ich einfach nicht daran denke, keine 'Lust' habe oder zu beschäftigt bin....
Sie bezahlen einen hohen Preis, aber so verhält es sich immer mit wahrer Größe.
Gefunden auf: myzitate.de Jon Skovron - Pakt der Diebe.
Wenn ich darüber nachdenke was zu schreiben, setze ich mir meistens Köpfhörer auf und zieh mir meine Lieblingsmusik rein, obwohl das inzwischen auch ein Auslöser für ein tiefes Loch ist (ich muss mir neue Musik versorgen, bei der alten hab ich zu viele Erinnerungen ?)
Inzwischen geht es wirklich nur häppchenweise voran, meist nur Notizen, die ich irgendwann mal zusammenfüge, sofern sie zusammenfinden und -passen. Und ehe ich dann mal zufrieden bin, vergeht meist noch ein ganzes Stück.
oder anders ausgedrückt:
"Was immer schiefgehen kann, wird schiefgehen."
Mundus viam decipi - ergo decipatur!
Die Welt will betrogen sein - also betrügen wir sie!
Mich belastet das sehr, denn ich möchte die Geschichte doch unbedingt zu Ende bringen, aber ich weiß nicht, wie ich es anstellen soll, dass meine "Schreiblibido" zurückkehrt. Mich mit anderen Dingen abzulenken, bringt auch nichts. Inzwischen lenke ich mich zu 99 % mit anderem ab, leider ohne Erfolg.
Mir ist klar, dass es kein Patentrezept gibt, ich wollte mich nur mal ausheulen. *schnief*
Eine handzahme und pflegeleichte NamYensa wäre total OOC.
NamYensa
Außerdem habe ich das Gefühl, dass ich überhaupt nicht mehr schreiben und formulieren kann. Und ich kann auch in Szenen nicht mehr wirklich eintauchen. Das muss ich aber doch, um sie gut und überzeugend zu schreiben. Zum einen liegt das sicherlich an meinen Problemen mit der Konzentration, aber das kann doch nicht der einzige Grund sein.
Mich belastet das sehr, denn ich möchte die Geschichte doch unbedingt zu Ende bringen, aber ich weiß nicht, wie ich es anstellen soll, dass meine "Schreiblibido" zurückkehrt. Mich mit anderen Dingen abzulenken, bringt auch nichts. Inzwischen lenke ich mich zu 99 % mit anderem ab, leider ohne Erfolg.
Mir ist klar, dass es kein Patentrezept gibt, ich wollte mich nur mal ausheulen. *schnief*
Ich habe bspw auch immer wieder Phasen von Schreibunlust. Das ist dann so. Es ist ein Hobby. Ein anderer Prozess verbraucht Ressourcen. Vielleicht sogar ein wichtiger um sich als Autor weiterzuentwickeln. Ein Stresdmediziner hat als Beispiel mal den Schriftsteller genannt, der auf eine einsame Insel innerhalb von einer Woche einen ganzen Roman schreibt. Das wäre aber auch nur möglich, weil er zuvor die Ideen in seinem Bewusstsein oder Unterbewusstsein bewegt hat und dann einen Rahmen geschaffen hat, wo sich alles Bahn brechen kann.
[Und was sind schon zwei Wochen im Vergleich zu 12 Jahren ... nach so einer "Durstsstrecke" backt man vielleicht ohnehin kleinere Brötchen.]
~ Ezio Auditore da Firenze
MonaGirl
Gibt es im Moment Dinge in deinem Privatleben, die dich belasten oder deine ganze Aufmerksamkeit erfordern? Ich hatte so eine Phase, wie du sie beschreibst, nach dem Tod meines Vaters. Damals musste ich mich um meine Mutter kümmern, bzw. ihre Angelegenheiten regeln. Sie kam ins Heim, die Wohnung meiner Eltern musste aufgelöst werden, etc. Und nebenbei hatte ich auch noch meine eigene Familie, um die ich mich kümmern musste. Zum Ausgleich hätte ich gerne geschrieben, aber ich habe nichts mehr auf die Reihe bekommen. Daraus wurde dann eine Pause von drei Jahren. Ich fing dann wieder an zu schreiben und hörte dann wieder auf, als meine Mutter starb. Danach dauerte die Pause nicht ganz so lange, aber ich brauchte auch ein Jahr, um darüber hinweg zu kommen. Irgendwie sind es bei mir immer die Lebenskrisen, die mich zu Pausen zwingen, obwohl ich das eigentlich gar nicht will.NamYensa
Außerdem habe ich das Gefühl, dass ich überhaupt nicht mehr schreiben und formulieren kann. Und ich kann auch in Szenen nicht mehr wirklich eintauchen. Das muss ich aber doch, um sie gut und überzeugend zu schreiben. Zum einen liegt das sicherlich an meinen Problemen mit der Konzentration, aber das kann doch nicht der einzige Grund sein.
Mich belastet das sehr, denn ich möchte die Geschichte doch unbedingt zu Ende bringen, aber ich weiß nicht, wie ich es anstellen soll, dass meine "Schreiblibido" zurückkehrt. Mich mit anderen Dingen abzulenken, bringt auch nichts. Inzwischen lenke ich mich zu 99 % mit anderem ab, leider ohne Erfolg.
Mir ist klar, dass es kein Patentrezept gibt, ich wollte mich nur mal ausheulen. *schnief*
Nein, in meinem Leben gibt es nichts akut Belastendes, nichts, was es nicht auch schon vor 10 Jahren gab. Wahrscheinlich habe ich mich einfach zu sehr verausgabt. Seit Jahren habe ich mich mit Haut und Haaren meiner Geschichte verschrieben und in den ersten 3 Jahren 12 Stunden täglich mit Schreiben zubracht, die übrige Zeit mit der notwendigen Kopfarbeit. Wie ein Junkie, der ohne seine Droge nicht kann und dessen Gedanken sich um nichts anderes drehen. Und wie das mit süchtigen Junkies so ist, komme ich auch von meiner Droge Geschichte nicht los. Jedenfalls war das wohl einfach too much. Das Resultat: Der Akku ist leer, und und ich fühle mich ausgebrannt, und daher rührt wohl auch die Schreibunlust. Ich brauche also etwas, um den Akku wiederaufzuladen. Wenn jemand weiß, wo man ein solches Ladegerät herbekommt, dann bitte bei mir melden.
Eine handzahme und pflegeleichte NamYensa wäre total OOC.
Aika86
Hast du mich ein anderes Hobby? Ein körperlich aktives Hobby vielleicht?
Andere Hobbys habe bzw. hatte ich früher schon. Schreiben war immer nur eines davon. Aber seit ich nach 25 Jahren Schreibabstinenz vor 5 Jahren wieder damit angefangen habe bzw. in meine Geschichte eingetaucht bin, habe ich an anderen Dingen kein Interesse mehr. Wie ich schon schrieb: Meine Geschichte ist meine Droge, die mich nicht loslässt. Wenn ich nur das Interesse daran verlieren würde, dann wäre es einfach. Dann würde ich den Kram einfach in die Ecke werfen und gut. Aber das kann ich eben nicht. Vielleicht weil die Geschichte nicht nur meine Droge ist, sondern auch meine Therapie.
Eine handzahme und pflegeleichte NamYensa wäre total OOC.
@NamYensa
Ich glaube, ich kann dir nachempfinden. Bei mir waren es allerdings nur etwas über ein Jahr, an dem nicht ein Tag verging, an dem ich nicht in die Tasten gehauen hatte. Anfangs mit Spaß und Elan, dann irgendwann kam der Punkt, wo eine regelrechte Hassliebe entstanden ist. Es ging nicht mit, aber ohne auch nicht. Man hat geschrieben, die Wörter flossen, aber innerlich fühlte man sich beinahe schon angewidert. Das ging bei mir dann auch so weit, dass ich den Spaß und die Lust am Schreiben komplett verloren hatte. Ich war ausgelaugt - körperlich, wie auch geistig. Zum Glück war ich noch immer ein begeisterter RP-Schreiber und über diese Form hab ich dann wieder zum Geschichten schreiben zurückgefunden und mir eines geschworen: Nie wieder so ein exzessives Schreibverhalten. Rückblickend habe ich in der Zeit für die Story so vieles riskiert und vernachlässigt unter anderem auch das Pflegen von Freundschaften. So etwas ist keine Story der Welt wert, dass man alles andere dafür links liegen lässt. Nicht einmal, wenn es DER Bestseller der Welt werden würde.
Aber: Man schreibt in erster Linie für sich selbst - was man gerne lesen würde, und wie man es gerne lesen würde. Kommentare und Kritik sind natürlich sehr schön, aber mehr das Tüpfelchen auf dem i, denn schließlich hat man schon durch das Schreiben etwas getan, was einen erfüllt hat. Und es ist auch aufregend, einfach mal was zu schreiben, was man selbst als kleines Experiment ansieht - einfach, weil man Lust dazu hatte. Manchmal kommt das auch überraschend gut an, auch bei anderen.
Besser unperfekt starten, als perfekt zu warten. Ich habe auch mal was abgebrochen, weil mir durch den Rechercheaufwand die Muse flöten ging. Aber vielleicht sollte man sich da selbst den Druck nehmen und einfach ausprobieren und schreiben, wie die Ideen eben kommen. Abgebrochen? Trotzdem war es eine Übung und Erfahrung. Das nächste Mal kann es durchaus besser werden.
Vielschichtige Charaktere, die sich angemessen in die Handlung einbringen, ohne sie an sich zu reißen, erschafft man am ehesten durch Übung. Du bist dir schonmal bewusst, dass es die "Gefahr" der Mary Sue gibt, auch in deinen Werken. Das ist der erste Schritt, so etwas nicht (wieder) zu schreiben.
Und schlussendlich: Beim Schreiben gibt es zwar Regeln, aber es ist auch vieles subjektiv. Manche Leser (und Schreiber) mögen Mary Sues, manche dialoglastige Texte, andere ausführliche Beschreibungen... Da kann man also nicht immer von richtig oder falsch sprechen.
Hauptsache, du hast deinen Stil, mit dem du dich wohlfühlst, und hast Spaß am Schreiben.
Ich hoffe, du findest bald wieder ins Schreiben rein 💚
Memento Mori
Bei mir läufts jetzt schon seit n paar Jahren mit dem Schreiben nicht mehr so richtig. Immer wenn ich eine Idee für eine Geschichte habe, ist da diese metaphorische Stimme im Hinterkopf die mir sagt "Das will keiner lesen, du bist zu dumm um sowas umzusetzen, deine Charaktere sind sowieso immer Mary Sues, warum versuchst du es überhaupt" und so weiter und so fort. Es ist echt frustrierend, weil Schreiben für mich immer was war woran ich einen Mordsspaß hatte. Jetzt hab ich solche Angst dabei was falschzumachen, dass ich mich kaum noch dazu durchringen kann.
Ich hatte vor dieser Flaute einen Stil, in dem ich mich wohlfühlte, und auch eine sehr treue (und unheimlich geniale) Leserschaft. Dann hab ich irgendwann in nem Forum zwei Leute kennengelernt, mit denen ich mich erst super verstanden hab. Sie haben mich dann irgendwann dazu eingeladen, mit ihnen zu RPn. Ab da gings dann abwärts. Ich konnte in ihren Augen nichts, aber auch gar nichts richtig machen. Diese Stimme in meinem Hinterkopf wiederholt im Grunde nur das, was sie mir gesagt haben. Die beiden waren doppelt so alt wie ich und das passiert halt, während ich mitten in der Pubertät steckte und dementsprechend leicht beeinflussbar war. Ich wollte mich den "Großen" gegenüber beweisen und hab dann verzweifelt versucht, deren Schreibstil zu kopieren. Dabei ging der Spaß am Schreiben dann natürlich verloren, weil ich in dem Versuch, diese beiden Leute zu beeindrucken, Charaktere schuf die ich sonst nie geschaffen hätte (und die ich absolut nicht leiden konnte) und sie in Plots gezwungen hab die mich absolut nicht interessierten. Ich glaube, deshalb haben die Leute dann auch irgendwann aufgehört, meine Geschichten zu lesen. Ich wage zu behaupten, dass man es ganz genau merkt, ob ein Autor beim Schreiben Spaß hatte oder nicht. Ich gibt viele Geschichten, die ich trotz dummer Plots, Mary Sues und sogar schlechter Rechtschreibung absolut gefeiert hab, weil man genau merkte, dass der Autor oder die Autorin beim Schreiben wirklich Spaß hatte und das beim Lesen auf mich übersprang.
Nja, das war jetzt so der Schluss, zu dem ich in den letzten zwei Tagen gekommen bin. Ist immerhin was, woran man ansetzen kann.
Memento Mori
Danke für die Hinweise. Ich hab in den vergangenen zwei Tagen mal meine ganzen alten Geschichten durchgelesen, ein paar alte Chatverläufe durchgegangen und darüber nachgedacht, ab wann das alles eigentlich angefangen hat. Mir ist dabei einiges aufgefallen und ich hab mich auch wieder an vieles erinnert, was ich wohl etwas verdrängt hatte.
Ich hatte vor dieser Flaute einen Stil, in dem ich mich wohlfühlte, und auch eine sehr treue (und unheimlich geniale) Leserschaft. Dann hab ich irgendwann in nem Forum zwei Leute kennengelernt, mit denen ich mich erst super verstanden hab. Sie haben mich dann irgendwann dazu eingeladen, mit ihnen zu RPn. Ab da gings dann abwärts. Ich konnte in ihren Augen nichts, aber auch gar nichts richtig machen. Diese Stimme in meinem Hinterkopf wiederholt im Grunde nur das, was sie mir gesagt haben. Die beiden waren doppelt so alt wie ich und das passiert halt, während ich mitten in der Pubertät steckte und dementsprechend leicht beeinflussbar war. Ich wollte mich den "Großen" gegenüber beweisen und hab dann verzweifelt versucht, deren Schreibstil zu kopieren. Dabei ging der Spaß am Schreiben dann natürlich verloren, weil ich in dem Versuch, diese beiden Leute zu beeindrucken, Charaktere schuf die ich sonst nie geschaffen hätte (und die ich absolut nicht leiden konnte) und sie in Plots gezwungen hab die mich absolut nicht interessierten. Ich glaube, deshalb haben die Leute dann auch irgendwann aufgehört, meine Geschichten zu lesen. Ich wage zu behaupten, dass man es ganz genau merkt, ob ein Autor beim Schreiben Spaß hatte oder nicht. Ich gibt viele Geschichten, die ich trotz dummer Plots, Mary Sues und sogar schlechter Rechtschreibung absolut gefeiert hab, weil man genau merkte, dass der Autor oder die Autorin beim Schreiben wirklich Spaß hatte und das beim Lesen auf mich übersprang.
Nja, das war jetzt so der Schluss, zu dem ich in den letzten zwei Tagen gekommen bin. Ist immerhin was, woran man ansetzen kann.
Was Du da beschreibst ist regelrechter Psychoterror. Kein Wunder, dass Dir der Spaß am Schreiben verloren gegangen ist.
Versuch doch mal, eine Geschichte zu schreiben, die nicht zur Veröffentlichung gedacht ist. Einfach nur für Dich selbst.
Das "Mary Sue" Problem wird übertrieben, und ich glaube ohnehin, dass man da rauswächst, zumindest zu einem gewissen Grad.
Und ein bisschen "Mary Sue" schadet auch nicht unbedingt. Harry Potter hat einen Haufen Geld, ist besser im beliebtesten Sport als alle anderen, und ist zudem auch noch der Auserwählte. Die Buchreihe ist ein Megabesteller.
Wenn man merkt, dass andere einen einengen, sollte man einen Schlussstrich ziehen. Das fällt einem nur in der Regel meist viel zu spät ein... auch weil man vielleicht zu gutmütig ist.
~ Ezio Auditore da Firenze
Hauptsache es liest sich flüssig, es sind keine Plotholes drin und die Geschichte ist in sich rund. Und ganz ehrlich? Wenn ich seichte Unterhaltung will, würde glaube alles andere einfach nur stören.
Genauso liebe ich Charaktere mit Tiefgang, dafür brauche ich dann aber wirklich Ruhe und Entspannung beim Lesen.
Beim Schreiben hänge ich aber ja grade auch fest. Weil ich mich einfach nicht entscheiden kann, wie es weiter gehen soll. Ich habe so viele Ideen die einfach nicht miteinander kombinierbar sind, mir aber alle gefallen und ich deswegen absolut keinen Millimeter weiterkomme.
Das mit dem "nicht gut genug" kenne ich zur Genüge, habs aber mittlerweile zumindest beim Schreiben teilweise abgelegt, bzw. soweit eindämmen können, dass ich im Prinzip erstmal alles aufschreibe was mir in den Kopf kommt, egal wie mies es klingt. Und dann immer wieder so lange überarbeite bis es rund ist. Ansonsten schreibe ich tatsächlich für mich, was andere (von handwerklichen Dingen mal abgesehen) davon halten ist mir da recht egal? Schön wenn es wem gefällt, aber meine Welt geht nicht unter wenn jemand sagt, dass ihm meine Story nicht zusagt. Geschmäcker sind verschieden.
Gemeinschaftsarbeiten sind überhaupt nicht meins und ich bewundere jeden der es schafft sowas durchzuziehen. Ich bin dafür aber absolut nicht geeignet 😁
Beim Schreiben hänge ich aber ja grade auch fest. Weil ich mich einfach nicht entscheiden kann, wie es weiter gehen soll. Ich habe so viele Ideen die einfach nicht miteinander kombinierbar sind, mir aber alle gefallen und ich deswegen absolut keinen Millimeter weiterkomme.
Das hatte ich früher auch immer oft. Ich hab das dann so gemacht: ich hab die mehrere Versionen geschrieben, in denen die verschiedenen Ideen umgesetzt wurden, und hab dann im nachhinein geschaut, welche sich so am besten umsetzen ließ. Die Ideen, dies dann nicht in die Story geschafft haben, habe ich aber aufgewahrt. Immerhin könnts ja sein, dass sie zu nem späteren Zeitpunkt in der Story oder in einer ganz anderen Story nochmal ihren Platz finden.
Ich stelle mittlerweile auch immer wieder fest, dass beim Lesen viele Charaktere streng genommen als Mary Sue durchgehen würden, es mich aber absolut nicht stört. Zumindest solange es nicht extrem ist
Mary Sues sind für mich einfach eine Machtfantasie. Und wenn man im echten Leben eher zurückhaltend, schüchtern oder ängstlich ist, klar will man dann mal in ner Welt leben, wo man stark ist und bewundert wird. Ich finds eigentlich schade, dass man dafür im Internet immer so viel Hate kriegt. Ich lebe da immer nach der Regel: Solange die Geschichte nicht fremden-, behinderten-, oder schwulenfeindlich ist, soll jeder schreiben was ihn glücklich macht.
Versuch doch mal, eine Geschichte zu schreiben, die nicht zur Veröffentlichung gedacht ist. Einfach nur für Dich selbst.
Das ist ein guter Tipp, das werde ich mal versuchen.
Memento Mori
Mary Sues sind für mich einfach eine Machtfantasie. Und wenn man im echten Leben eher zurückhaltend, schüchtern oder ängstlich ist, klar will man dann mal in ner Welt leben, wo man stark ist und bewundert wird. Ich finds eigentlich schade, dass man dafür im Internet immer so viel Hate kriegt. Ich lebe da immer nach der Regel: Solange die Geschichte nicht fremden-, behinderten-, oder schwulenfeindlich ist, soll jeder schreiben was ihn glücklich macht.
Für Leute ohne Bedarf an einer Machtfantasie liest es sich eben etwas langweilig, wenn der Hauptfigur alles in den Schoß fällt.
Aber eigentlich hast Du Recht. Ich muss sagen, ich habe eine ganz neue Toleranz für die durchschnittliche Mary Sue entwickelt, nachdem ich mal eine von einem Jungen (oder Mann? Irgendwie hoffe ich, der ist noch nicht erwachsen) verfasste Fanfic gelesen habe, in der Harry Potter ein ausgemachtes Ekel war und die Mädchen ihm trotzdem nur so zu Füßen lagen.
Man hatte irgendwie das ungute Gefühl, der Autor verhält sich im realen Leben genauso, und erwartet, dass genauso auf ihn reagiert wird.
Vielleicht sind mir die schlimmsten weiblichen Sues noch nicht begegnet, weil ich da normalerweise sofort wegklicke, aber vorher hatte ich noch nie das Gefühl, dass man die Fanfic schon als sexistisch bezeichnen muss, weil sie das andere Geschlecht als so haarsträubend dumm, naiv und anspruchslos hinstellt.
Wenn schon Machtfantasie, warum macht man sich dann nicht auch gleich moralisch überlegen, wenn man schon dabei ist? Eine fiktive Figur das Richtige tun zu lassen ist doch viel einfacher, als es in der Realität zu tun.
(Besagter Autor versuchte, seinen Protagonisten moralisch überlegen zu machen, indem er das allgemeine Niveau senkte bis der Protagonist tatsächlich besser war als die anderen. Das ... ist keine gute Methode, besonders, wenn man das Niveau dazu so stark senken muss.)
Die handelsübliche Mary Sue auf Fanfiktion.de, mit ihrer mysteriös düsteren Vergangenheit und ihrer zarten Romanze mit einem Draco Malfoy, dessen Frettchengesichtigkeit unter den Tisch gekehrt wird, ist harmlos dagegen.
Aber eigentlich hast Du Recht. Ich muss sagen, ich habe eine ganz neue Toleranz für die durchschnittliche Mary Sue entwickelt, nachdem ich mal eine von einem Jungen (oder Mann? Irgendwie hoffe ich, der ist noch nicht erwachsen) verfasste Fanfic gelesen habe, in der Harry Potter ein ausgemachtes Ekel war und die Mädchen ihm trotzdem nur so zu Füßen lagen.
Ja, so eine ähnliche hab ich mal im HdR Fandom gelesen... nur wurde da aus Aragorn so ein Ekel gemacht.
Memento Mori
Ich kann eigentlich auch mit schlimmeren Sues leben. Vielleicht gerade weil ich irl so extrem schüchtern bin und ich mich dadurch besser fühle, mich in die Schuhe eines Übercharakters zu versetzen. Das muss niemand mögen, aber ich wünschte Leute würden das flamen lassen. Und diese Cringe-Compilations im Internet gehen schonmal überhaupt nicht. Was versprechen diese Leute sich davon, Fanfictions oder Fanart, teilweise von Kindern, der öffentlichen Lächerlichkeit preiszugeben?
Wie "supertoll" eine Sue ist, stört mich auch weniger, solange ich es nicht lesen muss.
In einer Geschichte andere Leute herunterzumachen, um selber besser dazustehen, finde ich aber daneben.
So schwer ist es ja wohl nicht, seiner Sue eine Persönlichkeit zu geben, bei der es halbwegs nachvollziehbar ist, dass andere sie toll finden.