Ich mag das Frauenbild nicht, das Sakura(zumindest in der Anfangsphase) widerspiegelt:

Hm, Sakura hat einfach am wenigsten Potenzial als Charakter, finde ich. Sie hat so gut wie keine Hintergrundgeschichte, sieht man mal von der kleinen Anekdote mit Ino ab, was sie im Naruto-Universum ja fast schon einzigartig macht und keinerlei Sympathiewerte bringt. Selbst über manche "Bösewichter" weiß man mehr, ich denke da an Sasori oder Itachi, die beide mit ihrer Geschichte berühren konnten. Aber Sakura hat irgendwie - gar nichts. Selbst, wenn es einfach nur hieße, "Ich habe zwar keine traurige Vergangenheit, aber ich haue dir trotzdem auf die Fresse!"* wäre das besser als nur das ewige auf Naruto Rumgehacke und die Sasuke-Schwärmerei. Sie macht auch irgendwie keinerlei Entwicklung durch, finde ich.

*natürlich sehr viel emotionaler und gewählter ausgedrückt alá Kishimoto

Der einzige Part, in dem Sakura mich wirklich beeindruckt hat, war der während der Chuunin-Prüfung im Todeswald, als sie sich ihre Haare abgeschnitten hat, um ihre Freunde zu retten. Da war sie stark, da hat sie gezeigt, was sie kann, es war scheißegal, was alle dachten, sie hat all ihre alten Werte über Bord geworfen und sich neue Ziele gesteckt - in diesem Moment war sie kurz mein Lieblingscharakter. Bis Ino kam. Und was macht sie als erstes? Ihr mit einem Kunai die Haare richten. Ja klar. *Head meets Desk*

Da war dann irgendwie alles vorbei. Die Szene war auch irgendwie gleich wieder vergessen. Schon im nächsten Kampf stand Sakura wieder dumm rum und hat gar nichts gebacken gekriegt. Was nicht heißen soll, dass ich schwache Charaktere nicht mag, im Gegenteil. Hinata ist süß, die mag Naruto, ist aber sehr schüchtern und muss sich mit einem schwerem Schicksal rumschlagen. Das kennen die Leute, das macht sie sympathisch, mit so jemandem identifiziert man sich gern. Sakura hat nichts von alldem. Sie ist selbstbewusst, wenn auch niemand weiß, warum (nur weil sie hübsch ist macht sie das lange nicht sympathisch?), sie hat eine große Klappe, sie schlägt die anderen Charaktere grundlos und in Kämpfen hält sie sich meistens zurück. Und dass sie Sasuke hinterherweint, obwohl man ständig das Gefühl hat, es wäre nur olle Schwärmerei, was sie für ihn empfindet - da war immerhin nichts, was auf richtige Liebe hingewiesen hat - macht es auch nicht besser.

Das ist ein Grund, warum ich sie nicht besonders mag. Sie ist ein charakterloser Charakter. Man merkt, dass Kishimoto da unbedingt ein hübsches Weibchen in der Gruppe haben wollte, sich aber nie richtig Gedanken um sie gemacht hat. Und das artet jetzt in Anti-Sympathie aus. Ihr fehlt alles, was den typischen Naruto-Charakter ausmacht. Innere Stärke, eine Hintergrundgeschichte, ein begründeter (!) Antrieb oder ein Ziel. Immerhin weiß sie so gut wie nichts über Sasuke, außer, dass er gut aussieht und talentiert ist; da wirkt selbst die ach so tolle Lovestory arg konstruiert, zumal die beiden auch irgendwie nicht wirklich zueinander passen wollen, finde ich jedenfalls. Die beiden haben so wenig gemeinsam.

Wenn Sakura sich irgendwann nochmal hervorgetan hätte (oder es noch tun wird), wäre sie mir weitaus sympathischer. Mir fehlen einfach noch gewisse Punkte, die eine Persönlichkeit ausmachen.