FanFiktion.de - Forum / Freie Arbeiten – Poesie - Poesie allgemein / [Diskussion] Ab wann ist jemand Dichter(in)?
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RogaLoza
Beitrag #1, verfasst am 26.12.2008 | 16:09 Uhr
Wer ist für euch ein(e) Dichter(in)?
Der/die, der/die gern und viel Gedichte schreibt oder erst der/die, der/die das "professionell" bzw. "gut" macht?
Der/die, der/die gern und viel Gedichte schreibt oder erst der/die, der/die das "professionell" bzw. "gut" macht?
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Beitrag #2, verfasst am 26.12.2008 | 19:54 Uhr
Auch jemand, der als Hobby Gedichte schreibt, kann gute Sachen vollbringen. Ich hab auch schon extrem schlechtes von Profis gelesen.
Nein, als Dichter bezeichne ich für gewöhnlich Leute, die mehr oder weniger regelmäßig was schreiben.
Die, die allerdings nur zwei Gedichte im Leben zustande bringen, würde ich jedoch nicht so nennen, auch wenn deren Ergüsse gut sind...
Nein, als Dichter bezeichne ich für gewöhnlich Leute, die mehr oder weniger regelmäßig was schreiben.
Die, die allerdings nur zwei Gedichte im Leben zustande bringen, würde ich jedoch nicht so nennen, auch wenn deren Ergüsse gut sind...
xxyz
Beitrag #3, verfasst am 26.12.2008 | 20:43 Uhr
Solange die Gedichte einen Sinn ergeben und sich durchgängig reimen, ist es für mich ein Dichter. Die Quantität ist da eigentlich nebensächlich...
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Beitrag #4, verfasst am 28.12.2008 | 03:19 Uhr
RogaLoza
Jemand der sich selbst als Dichter sieht (und der Gedichte schreibt). Ich würde nicht soweit gehen jemanden als Dichter zu bezeichnen, der zwar Gedichte schreibt aber sich nicht darüber definiert. Ich sehe mich zum Beispiel eher als Autor, der Gedichte schreibt, aber nicht unbedingt als Dichter.
Wer ist für euch ein(e) Dichter(in)?
Jemand der sich selbst als Dichter sieht (und der Gedichte schreibt). Ich würde nicht soweit gehen jemanden als Dichter zu bezeichnen, der zwar Gedichte schreibt aber sich nicht darüber definiert. Ich sehe mich zum Beispiel eher als Autor, der Gedichte schreibt, aber nicht unbedingt als Dichter.
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Gawazja
Leider. Das ist ein Grund, warum ich keine Poesie lese, wenn ich es nicht vermeiden kann, da jeder meint, wenn er zu jedem Geburtstag (also Quantität) im Verwandtenkreis ein Verslein geschrieben hat, in dem sich "Herz" auf "Schmerz" und "Hurra!" auf "alle da" reimt, oder ein Teenager in der unvermeidlichen "fuck the World" Phase ist und düstere "Songs" schreibt, dann sei er ein Dichter. 😣
Für mich müssen sich die Gedichte nicht unbedingt reimen, es müssen auch nicht viele sein (obwohl die Qualität mit der Übung natürlich meist steigt.). Was absolut wichtig - was sage ich unerlässlich ist - dass ist ein Gefühl für Sprache. Und das vermisse ich bei vielen selbsternannten Dichtern. Ein Endreim macht kein Gedicht, das schafft jeder Werbetexter ohne deswegen ein Dichter zu sein.
Es ist so wie mit dem Kochen. Jeder meint das zu können, sich mehr oder minder an ein Rezept (Reimschema, Versmaß, ect.) zu halten, und dann etwas genießbares zu produzieren. Trotzdem ist deren Essen nicht vergleichbar mit dem des Fünf-Sterne-Kochs, der das Rezept vielleicht kreiert hat, denn der kann nicht nur nach Vorlage arbeiten, der hat vielleicht die Vorlage sogar erschaffen. Und viel wichtiger: Der hat so eine feine Zunge, dass er schmeckt, dass in dem Kuchen der Teelöffel Zimt kein echter Zimt war, sondern der billige Cuminersatz.
Also, jeder der sich mittags seine Spagettis kochen kann, ist für mich noch lange kein Koch (ganz egal wie oft er das macht), und jemand der "Komm in mein Herz; vertreib den Schmerz" dichten kann, ist für mich noch lange kein Dichter.
Solange die Gedichte einen Sinn ergeben und sich durchgängig reimen, ist es für mich ein Dichter. Die Quantität ist da eigentlich nebensächlich...
Leider. Das ist ein Grund, warum ich keine Poesie lese, wenn ich es nicht vermeiden kann, da jeder meint, wenn er zu jedem Geburtstag (also Quantität) im Verwandtenkreis ein Verslein geschrieben hat, in dem sich "Herz" auf "Schmerz" und "Hurra!" auf "alle da" reimt, oder ein Teenager in der unvermeidlichen "fuck the World" Phase ist und düstere "Songs" schreibt, dann sei er ein Dichter. 😣
Für mich müssen sich die Gedichte nicht unbedingt reimen, es müssen auch nicht viele sein (obwohl die Qualität mit der Übung natürlich meist steigt.). Was absolut wichtig - was sage ich unerlässlich ist - dass ist ein Gefühl für Sprache. Und das vermisse ich bei vielen selbsternannten Dichtern. Ein Endreim macht kein Gedicht, das schafft jeder Werbetexter ohne deswegen ein Dichter zu sein.
Es ist so wie mit dem Kochen. Jeder meint das zu können, sich mehr oder minder an ein Rezept (Reimschema, Versmaß, ect.) zu halten, und dann etwas genießbares zu produzieren. Trotzdem ist deren Essen nicht vergleichbar mit dem des Fünf-Sterne-Kochs, der das Rezept vielleicht kreiert hat, denn der kann nicht nur nach Vorlage arbeiten, der hat vielleicht die Vorlage sogar erschaffen. Und viel wichtiger: Der hat so eine feine Zunge, dass er schmeckt, dass in dem Kuchen der Teelöffel Zimt kein echter Zimt war, sondern der billige Cuminersatz.
Also, jeder der sich mittags seine Spagettis kochen kann, ist für mich noch lange kein Koch (ganz egal wie oft er das macht), und jemand der "Komm in mein Herz; vertreib den Schmerz" dichten kann, ist für mich noch lange kein Dichter.
Bücher sind auch nur tätowierte Bäume.
xxyz
Beitrag #6, verfasst am 28.12.2008 | 16:31 Uhr
Zum Teil hast du ja Recht Rune, aber Gedichte mit einem guten Reim haben eben eine ganz besondere Note. Gedichte ohne Reim wirken auf mich oft leblos. Bei den meisten denkeich mir, dass sie innerhalb von Minuten entstanden sind. Kann auch sein, dass meine Ansichten zu konservativ sind und dass ich zu viel Puschkin gelesen habe ;)
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Beitrag #7, verfasst am 28.12.2008 | 17:09 Uhr
Gawazja
Ich finde reimlose Gedichte auch nicht so das Gelbe vom Ei, aber das ist Geschackssache. Es gibt gute, aber die sind selten.
Oder anders gesagt: Ein wirklich gutes reimloses Gedicht als sprachliches Kunstwerk zu schreiben, ist noch wesendlich schwieriger als eines mit Reim, nur sehen die meisten Möchtegernedichter das nicht.
Was die Entstehungzeit betrifft: Haikus z.B. wurden ja auch traditionell in wenigen Minuten ersonnen. Nur fürchte ich hat das, was wir heute Haiku nennen, nicht mehr viel mit dem zu tun, was damit ursprünglich gemeint war, da fast alles, was ein japanisches Haiku ausmacht,bei der Übersetzung verlohren geht. Ich kenne auch keine nicht-asaiatische Sprache, die solche Doppeldeutigkeiten und Anspielungen zulassen würde.
Zum Teil hast du ja Recht Rune, aber Gedichte mit einem guten Reim haben eben eine ganz besondere Note. Gedichte ohne Reim wirken auf mich oft leblos. Bei den meisten denkeich mir, dass sie innerhalb von Minuten entstanden sind. Kann auch sein, dass meine Ansichten zu konservativ sind und dass ich zu viel Puschkin gelesen habe ;)
Ich finde reimlose Gedichte auch nicht so das Gelbe vom Ei, aber das ist Geschackssache. Es gibt gute, aber die sind selten.
Oder anders gesagt: Ein wirklich gutes reimloses Gedicht als sprachliches Kunstwerk zu schreiben, ist noch wesendlich schwieriger als eines mit Reim, nur sehen die meisten Möchtegernedichter das nicht.
Was die Entstehungzeit betrifft: Haikus z.B. wurden ja auch traditionell in wenigen Minuten ersonnen. Nur fürchte ich hat das, was wir heute Haiku nennen, nicht mehr viel mit dem zu tun, was damit ursprünglich gemeint war, da fast alles, was ein japanisches Haiku ausmacht,bei der Übersetzung verlohren geht. Ich kenne auch keine nicht-asaiatische Sprache, die solche Doppeldeutigkeiten und Anspielungen zulassen würde.
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Beitrag #8, verfasst am 03.02.2009 | 13:07 Uhr
Ich würde dazu gern folgendes sagen : Es kommt nicht darauf an, wie lange jemand mit der Urfassung eines gedichtes beschäftigt ist. Wichtig ist es den Text auch zu bearbeiten.
Erst wenn der text die Form, Gestalt, Rythmik und Unterteilung hat, die er haben soll -erst dann ist ein Gedicht auch fertig und ein Gedicht.
Es gibt gedichte, die sind in Minuten fertig, an anderen arbeitet man Stunden oder Tage.
Das ist nebensächlich.
Was einen Dichter ausmacht ist eigentlich folgendes : es muß ihm/ihr wichtig sein, das geschrieben wird was geschrieben wird und wie es geschrieben wird.
Und was Mitglieder der schreibenden Zunft ( ob nun Dichter oder Autoren auszeichnen sollte :
Sie können nicht leben ohne zu schreiben, es will aus ihnen heraus und muss heraus, denn sonst platzen sie.
oder verlürzt : nicht allein ddas Werk bestimmt ob jemand Dichter ist, oder nicht, sondern die innere Einstellung.
Ulrich
Erst wenn der text die Form, Gestalt, Rythmik und Unterteilung hat, die er haben soll -erst dann ist ein Gedicht auch fertig und ein Gedicht.
Es gibt gedichte, die sind in Minuten fertig, an anderen arbeitet man Stunden oder Tage.
Das ist nebensächlich.
Was einen Dichter ausmacht ist eigentlich folgendes : es muß ihm/ihr wichtig sein, das geschrieben wird was geschrieben wird und wie es geschrieben wird.
Und was Mitglieder der schreibenden Zunft ( ob nun Dichter oder Autoren auszeichnen sollte :
Sie können nicht leben ohne zu schreiben, es will aus ihnen heraus und muss heraus, denn sonst platzen sie.
oder verlürzt : nicht allein ddas Werk bestimmt ob jemand Dichter ist, oder nicht, sondern die innere Einstellung.
Ulrich
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Beitrag #9, verfasst am 04.02.2009 | 21:17 Uhr
Ich habe mir jetzt alle Beiträge durchgelesen und muss Ulrich einfach rechtgeben.
Es kommt darauf an, was man mit dem Gedicht sagen will und wie man es sagt. Es ist nicht entscheidend, ob sich das Gedicht reimt oder eine feste Reimstruktur hat. Moderne Lyrik hat selten eine feste Form. Wer hält sich heutzutage noch an die klassische Sonettform? 4 Strophen, 2 aufeinanderfolgende Quartette und zwei aufeinanderfolgende Terzette. Kreuzreim, Zeilensprünge, Alexandriner bzw fünfhebiger Jambus.
Die meisten wissen noch nicht einmal mehr etwas mit diesen Begriffen anzufangen. Und: Eine gute Form schließt noch lange nicht auf ein gutes Gedicht. Man kann sich noch so perfekt an die oben genannten Regeln gehalten haben und ein perfektes Sonett schreiben, wenn es keine klare Aussage hat, ist es kein gutes Gedicht.
Erich Fried war einer der größten Dichter des letzten Jahrhunderts und hat auch ohne Reime geschrieben... und? Er war ein brillianter kopf. Und das ist doch eigentlich das Wichtigste: Ein Gedicht muss aus tiefster Überzeugung geschrieben werden, nicht aus dem Drang heraus, seine Gedanken in eine vorgeschriebene Form zu pressen. Und auch Reime machen keine korrekte Form. Das Metrum ist auch von Bedeutung, nur weil es sich reimt, hat ein Gedicht nicht zwangsläufig auch eine richtige feste Form.
Cleo
Es kommt darauf an, was man mit dem Gedicht sagen will und wie man es sagt. Es ist nicht entscheidend, ob sich das Gedicht reimt oder eine feste Reimstruktur hat. Moderne Lyrik hat selten eine feste Form. Wer hält sich heutzutage noch an die klassische Sonettform? 4 Strophen, 2 aufeinanderfolgende Quartette und zwei aufeinanderfolgende Terzette. Kreuzreim, Zeilensprünge, Alexandriner bzw fünfhebiger Jambus.
Die meisten wissen noch nicht einmal mehr etwas mit diesen Begriffen anzufangen. Und: Eine gute Form schließt noch lange nicht auf ein gutes Gedicht. Man kann sich noch so perfekt an die oben genannten Regeln gehalten haben und ein perfektes Sonett schreiben, wenn es keine klare Aussage hat, ist es kein gutes Gedicht.
Erich Fried war einer der größten Dichter des letzten Jahrhunderts und hat auch ohne Reime geschrieben... und? Er war ein brillianter kopf. Und das ist doch eigentlich das Wichtigste: Ein Gedicht muss aus tiefster Überzeugung geschrieben werden, nicht aus dem Drang heraus, seine Gedanken in eine vorgeschriebene Form zu pressen. Und auch Reime machen keine korrekte Form. Das Metrum ist auch von Bedeutung, nur weil es sich reimt, hat ein Gedicht nicht zwangsläufig auch eine richtige feste Form.
Cleo
Souhnie
Beitrag #10, verfasst am 13.02.2009 | 21:56 Uhr
Cleopetra
Philosophen wie Heidegger sind ja der Meinung, dass Werke keine Aussage haben - demnach würde ich deiner These nicht zustimmen. Warum muss ein Gedicht eine klare Aussage haben, um gut zu sein?
Man kann sich noch so perfekt an die oben genannten Regeln gehalten haben und ein perfektes Sonett schreiben, wenn es keine klare Aussage hat, ist es kein gutes Gedicht.
Philosophen wie Heidegger sind ja der Meinung, dass Werke keine Aussage haben - demnach würde ich deiner These nicht zustimmen. Warum muss ein Gedicht eine klare Aussage haben, um gut zu sein?
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Beitrag #11, verfasst am 13.02.2009 | 22:42 Uhr
Souhnie
Gute Frage. Meine Gedichte haben nämlich oft keine klare Aussage. Jeder liest etwas anderes. Sind sie deshalb weniger Gedichte? Um genau zu sein mag ich bei Gedichten auch keine klaren Aussagen, aber das ist Geschmackssache.
Warum muss ein Gedicht eine klare Aussage haben, um gut zu sein?
Gute Frage. Meine Gedichte haben nämlich oft keine klare Aussage. Jeder liest etwas anderes. Sind sie deshalb weniger Gedichte? Um genau zu sein mag ich bei Gedichten auch keine klaren Aussagen, aber das ist Geschmackssache.
suede
darüber steiten sich künstler schon ewig und es gibt bis heute keine richtige antwort...
l'art pour l'art macht zwar spaß, aber ich bevorzuge texte, bilder, musik, die mir was mitteilen wollen und mich am ende dazubringt etwas eigenen zu denken...
ich halte nicht viel von einfacher nur-schönheit...
l'art pour l'art macht zwar spaß, aber ich bevorzuge texte, bilder, musik, die mir was mitteilen wollen und mich am ende dazubringt etwas eigenen zu denken...
ich halte nicht viel von einfacher nur-schönheit...
Souhnie
Beitrag #13, verfasst am 14.02.2009 | 11:43 Uhr
suede
Ich sehe es auch gar nicht so, dass es nur um Schönheit geht, sondern noch viel simpler: Es geht ums schlichte Da-Sein.
Für mich ist jemand ein Dicher, der Gedichte schreibt. Ob es ein Gedicht ist oder eben nicht... ich wage mal zu behaupten: Das spürt man während des Lesens.
ich halte nicht viel von einfacher nur-schönheit...
Ich sehe es auch gar nicht so, dass es nur um Schönheit geht, sondern noch viel simpler: Es geht ums schlichte Da-Sein.
Für mich ist jemand ein Dicher, der Gedichte schreibt. Ob es ein Gedicht ist oder eben nicht... ich wage mal zu behaupten: Das spürt man während des Lesens.
suede
Beitrag #14, verfasst am 14.02.2009 | 12:57 Uhr
naja gut, aber dann wäre ein dichter nichts besonderes mehr... also jemand den man bewundert, ob seiner objektiven genialität... wenn jeder hingeschnodderte satzwirrwarr ein gedicht sein kann, dann brauch man sich auch nicht mehr anzustrengen oder?
natürlich liegt das alles im auge des betrachters, aber ich denke doch, dass man einem gedicht ansehen sollte, dass es den autor beschäftigt hat... und nicht einfach nur hingerotzt wurde...
natürlich liegt das alles im auge des betrachters, aber ich denke doch, dass man einem gedicht ansehen sollte, dass es den autor beschäftigt hat... und nicht einfach nur hingerotzt wurde...
Souhnie
Beitrag #15, verfasst am 14.02.2009 | 13:05 Uhr
suede
Na ja, also es gibt noch einen himmelweiten Unterschied zwischen "hingerotzt" und "sich anstrengen". Ich würde mal unterstellen, dass sich viele geniale Dichter nicht anstrengen müssen, eben auf Grund ihrer Genialität. Wenn es jemand drauf hat, was 'hinzuschnoddern' und man hat als Leser dieses "Wow"-Gefühl, dann ist doch alles in Butter, oder?
Außerdem bedeutet es ja nicht, dass jeder Dichter ein guter ist. Ich sage bloß, dass jeder, der Gedichte schreibt, ein Dichter ist.
naja gut, aber dann wäre ein dichter nichts besonderes mehr... also jemand den man bewundert, ob seiner objektiven genialität... wenn jeder hingeschnodderte satzwirrwarr ein gedicht sein kann, dann brauch man sich auch nicht mehr anzustrengen oder?
natürlich liegt das alles im auge des betrachters, aber ich denke doch, dass man einem gedicht ansehen sollte, dass es den autor beschäftigt hat... und nicht einfach nur hingerotzt wurde...
Na ja, also es gibt noch einen himmelweiten Unterschied zwischen "hingerotzt" und "sich anstrengen". Ich würde mal unterstellen, dass sich viele geniale Dichter nicht anstrengen müssen, eben auf Grund ihrer Genialität. Wenn es jemand drauf hat, was 'hinzuschnoddern' und man hat als Leser dieses "Wow"-Gefühl, dann ist doch alles in Butter, oder?
Außerdem bedeutet es ja nicht, dass jeder Dichter ein guter ist. Ich sage bloß, dass jeder, der Gedichte schreibt, ein Dichter ist.
suede
Beitrag #16, verfasst am 14.02.2009 | 13:34 Uhr
ich denke schon, dass man es einem gedicht ansieht, ob sich der dichter gedanken gemacht hat und ob ihm sein text selbst etwas bedeutet...
das ist als würde man dieter bohlen mit thom yorke vergleichen...
bohlen scheibt seine songs in ein paar minuten (sagt er zumindest gerne über einige seiner stücke, wenn ich mich nicht irre) und das ist alles kompletter mist, einheitsmüll...
thom yorke reibt sich auf für seine texte und die musik, er leidet, er braucht ewig, er verwirft, beginnt von vorne und am ende kommt etwas heraus, dem man anmerkt, dass da jemand gelitten hat, dass da jemand wirklich herzblut geopfert hat... (natürlich bin ich radiohead-fan und bohlen-hasser... aber ich denke trotzdem, dass dieses beispiel auf objektiver ebene immer noch seinen zweck erfüllt)
zusammengefasst:
kunst, die zusammengeschnoddert zu deinem erfolg wird, bleibt es meist nicht lange, weil sie leer und hülzern wirkt - kunst, die mühe gekostet hat, hält sich länger, einfach aus dem grund, weil sie im idealfall vielschichtig ist wie die menschliche persönlichkeit, die sie erdacht hat...
aber wie gesagt, das sind alles fragen, die noch nie ein mensch richtig und endgültig beantworten konnte...
das ist als würde man dieter bohlen mit thom yorke vergleichen...
bohlen scheibt seine songs in ein paar minuten (sagt er zumindest gerne über einige seiner stücke, wenn ich mich nicht irre) und das ist alles kompletter mist, einheitsmüll...
thom yorke reibt sich auf für seine texte und die musik, er leidet, er braucht ewig, er verwirft, beginnt von vorne und am ende kommt etwas heraus, dem man anmerkt, dass da jemand gelitten hat, dass da jemand wirklich herzblut geopfert hat... (natürlich bin ich radiohead-fan und bohlen-hasser... aber ich denke trotzdem, dass dieses beispiel auf objektiver ebene immer noch seinen zweck erfüllt)
zusammengefasst:
kunst, die zusammengeschnoddert zu deinem erfolg wird, bleibt es meist nicht lange, weil sie leer und hülzern wirkt - kunst, die mühe gekostet hat, hält sich länger, einfach aus dem grund, weil sie im idealfall vielschichtig ist wie die menschliche persönlichkeit, die sie erdacht hat...
aber wie gesagt, das sind alles fragen, die noch nie ein mensch richtig und endgültig beantworten konnte...
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Beitrag #17, verfasst am 14.02.2009 | 14:21 Uhr
Ich muss sagen, dass suede recht hat!
Ein Gedicht sollte dem Schreiber etwas bedeuten und nicht einfach nur entstanden sein, durch den Drang, so ich möchte jetzt Erfolg haben mit irgendetwas und kritzel einfach in fünf Minuten ein paar zeilen auf ein Blatt, über das, worüber jetzt halt alle schreiben, weil es grad gut ankommt. Was weiß ich... diese Emo-Schiene von mir aus, das Thema ist total ausgelutscht und trotzdem kommen immer wieder Leute, die alle dasselbe machen und einen riesen Erfolg damit haben.
Und von wegen Gedichte ohne Sinn: Joachim Ringelnatz und Christian Morgenstern (zwei meiner liebsten Dichter) haben auch stellenweise völlig sinnfrei geschrieben, aber dann war es schon wieder so sinnfrei, dass man da erst mal drauf kommen muss... und darin sieht man dann schon wieder die Genialität dieser Geiste. Allerdings haben beide auch stellenweise sehr gesellschaftskritisch geschrieben.
Kunst ist nunmal Geschmackssache. Aber manchmal steckt hinter einem Nonsense-Gedicht doch ein tieferer Sinn hinter und daran kann man dann auch erkennen, dass sich der Poet Gedanken gemacht hat, wie er sein Anliegen verpacken kann... Kunst ist halt subjektiv einzuschätzen.
Ein Gedicht sollte dem Schreiber etwas bedeuten und nicht einfach nur entstanden sein, durch den Drang, so ich möchte jetzt Erfolg haben mit irgendetwas und kritzel einfach in fünf Minuten ein paar zeilen auf ein Blatt, über das, worüber jetzt halt alle schreiben, weil es grad gut ankommt. Was weiß ich... diese Emo-Schiene von mir aus, das Thema ist total ausgelutscht und trotzdem kommen immer wieder Leute, die alle dasselbe machen und einen riesen Erfolg damit haben.
Und von wegen Gedichte ohne Sinn: Joachim Ringelnatz und Christian Morgenstern (zwei meiner liebsten Dichter) haben auch stellenweise völlig sinnfrei geschrieben, aber dann war es schon wieder so sinnfrei, dass man da erst mal drauf kommen muss... und darin sieht man dann schon wieder die Genialität dieser Geiste. Allerdings haben beide auch stellenweise sehr gesellschaftskritisch geschrieben.
Kunst ist nunmal Geschmackssache. Aber manchmal steckt hinter einem Nonsense-Gedicht doch ein tieferer Sinn hinter und daran kann man dann auch erkennen, dass sich der Poet Gedanken gemacht hat, wie er sein Anliegen verpacken kann... Kunst ist halt subjektiv einzuschätzen.
Souhnie
suede
Das eine schließt das andere doch gar nicht aus. Man kann das Gedicht einfach hinkritzeln und am Ende kann es einem dennoch etwas bedeuten. Warum sollte das denn nicht gehen? Und ich denke nicht, dass man pauschal sagen kann, dass man es einem Gedicht ansieht, wie viele Gedanken sich der Dichter gemacht hat.
Cleopetra
Noch reden wir doch gar nicht vom Erfolg. Wenn jemand mit der Absicht ein Gedicht schreibt, unbedingt Erfolg haben zu wollen, dann ist das was völlig anderes, als wenn jemand einfach zack, ein Gedicht schreibt.
Außerdem strengt sich derjenige, der unbedingt Erfolg haben will schätzungsweise auch sehr an, also kritzelt er es vielleicht nicht in fünf Minuten aufs Papier, sondern strengt sich deutlich mehr an - er muss sich ja auch erstmal informieren, was momentan gut ankommt etc.
Cleopetra
Wenn hinter einem "Nonsens-Gedicht" ein tieferer Sinn steckt, dann ist das für mich ein klarer Fall von "zu viel hinein interpretiert" - sorry. Nonsens = kein Sinn.
ich denke schon, dass man es einem gedicht ansieht, ob sich der dichter gedanken gemacht hat und ob ihm sein text selbst etwas bedeutet...
Das eine schließt das andere doch gar nicht aus. Man kann das Gedicht einfach hinkritzeln und am Ende kann es einem dennoch etwas bedeuten. Warum sollte das denn nicht gehen? Und ich denke nicht, dass man pauschal sagen kann, dass man es einem Gedicht ansieht, wie viele Gedanken sich der Dichter gemacht hat.
Cleopetra
Ein Gedicht sollte dem Schreiber etwas bedeuten und nicht einfach nur entstanden sein, durch den Drang, so ich möchte jetzt Erfolg haben mit irgendetwas und kritzel einfach in fünf Minuten ein paar zeilen auf ein Blatt, über das, worüber jetzt halt alle schreiben, weil es grad gut ankommt. Was weiß ich... diese Emo-Schiene von mir aus, das Thema ist total ausgelutscht und trotzdem kommen immer wieder Leute, die alle dasselbe machen und einen riesen Erfolg damit haben.
Noch reden wir doch gar nicht vom Erfolg. Wenn jemand mit der Absicht ein Gedicht schreibt, unbedingt Erfolg haben zu wollen, dann ist das was völlig anderes, als wenn jemand einfach zack, ein Gedicht schreibt.
Außerdem strengt sich derjenige, der unbedingt Erfolg haben will schätzungsweise auch sehr an, also kritzelt er es vielleicht nicht in fünf Minuten aufs Papier, sondern strengt sich deutlich mehr an - er muss sich ja auch erstmal informieren, was momentan gut ankommt etc.
Cleopetra
Aber manchmal steckt hinter einem Nonsense-Gedicht doch ein tieferer Sinn hinter und daran kann man dann auch erkennen, dass sich der Poet Gedanken gemacht hat, wie er sein Anliegen verpacken kann...
Wenn hinter einem "Nonsens-Gedicht" ein tieferer Sinn steckt, dann ist das für mich ein klarer Fall von "zu viel hinein interpretiert" - sorry. Nonsens = kein Sinn.
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Rang: Literaturgott
Beitrag #19, verfasst am 14.02.2009 | 14:54 Uhr
Souhnie: Kennst du die Gedichte von Morgenstern? Lies dir mal das Gedicht "Das Knie" durch, dann weißt du vielleicht, was ich meine. Auf den ersten Blick ist kein wirklicher Sinn zu erkennen, bei genauerer Betrachtung hat es aber doch einen.
Bei mir dauert die Entstehung von einem Gedicht in Rohfassung auch selten länger als 15 Minuten, aber ich überarbeite es dann noch ne Weile, bis ich mir sage: Ja, jetzt ist es so, wie ich es haben wollte.
Gut, vielleicht war das Wort "Erfolg" falsch gewählt, aber es gibt Leute, die sich absolut keine Gedanken über ihre Gedichte machen, von sich aber behaupten, sie seien Dichter... Das habe ich auf dieser Seite auch schon häufiger erlebt, dass manche Werke weder Hand noch Fuß haben, und ich rede nicht über Reim- oder Versstruktur, sondern eher über selbstverständliche Sachen wie Rechtschreibung, Grammatik und Ausdruck. Als ob sie in 5 Minuten was hingekrickelt hätten, es sich aber nicht noch mal durchgelesen haben, um überhaupt zu sehen: Was habe ich eigentlich geschrieben? Ist es gut so? Fehlt vielleicht noch etwas? Ist es vielleicht zu viel?
Ich finde, man sollte sich schon Gedanken darüber machen, was man schreibt. Das schafft doch erst die Verbindung zwischen den Seelen von Künstler und Werk.
Bei mir dauert die Entstehung von einem Gedicht in Rohfassung auch selten länger als 15 Minuten, aber ich überarbeite es dann noch ne Weile, bis ich mir sage: Ja, jetzt ist es so, wie ich es haben wollte.
Gut, vielleicht war das Wort "Erfolg" falsch gewählt, aber es gibt Leute, die sich absolut keine Gedanken über ihre Gedichte machen, von sich aber behaupten, sie seien Dichter... Das habe ich auf dieser Seite auch schon häufiger erlebt, dass manche Werke weder Hand noch Fuß haben, und ich rede nicht über Reim- oder Versstruktur, sondern eher über selbstverständliche Sachen wie Rechtschreibung, Grammatik und Ausdruck. Als ob sie in 5 Minuten was hingekrickelt hätten, es sich aber nicht noch mal durchgelesen haben, um überhaupt zu sehen: Was habe ich eigentlich geschrieben? Ist es gut so? Fehlt vielleicht noch etwas? Ist es vielleicht zu viel?
Ich finde, man sollte sich schon Gedanken darüber machen, was man schreibt. Das schafft doch erst die Verbindung zwischen den Seelen von Künstler und Werk.
Souhnie
Cleopetra
Ich weiß ja, was du meinst, keine Sorge. Bloß ist das für mich eben kein Nonsens-Gedicht. Ein Nonsens-Gedicht ist eben genau das: Ein Gedicht ohne Sinn.
Cleopetra
Dann ist er kein guter Dichter, aber er schreibt Gedichte, also ist er für mich durchaus ein Dichter.
Ich würde hierbei auch nochmal unterscheiden zwischen Künstler und Dichter. Künstler schaffen Werke und das, will ich mal unterstellen, tun die wenigsten Dichter.
Cleopetra
Auch wenn ich das jetzt vielleicht recht rational sehe: Werke haben keine Seele.
Souhnie: Kennst du die Gedichte von Morgenstern? Lies dir mal das Gedicht "Das Knie" durch, dann weißt du vielleicht, was ich meine. Auf den ersten Blick ist kein wirklicher Sinn zu erkennen, bei genauerer Betrachtung hat es aber doch einen.
Ich weiß ja, was du meinst, keine Sorge. Bloß ist das für mich eben kein Nonsens-Gedicht. Ein Nonsens-Gedicht ist eben genau das: Ein Gedicht ohne Sinn.
Cleopetra
Gut, vielleicht war das Wort "Erfolg" falsch gewählt, aber es gibt Leute, die sich absolut keine Gedanken über ihre Gedichte machen, von sich aber behaupten, sie seien Dichter...
Dann ist er kein guter Dichter, aber er schreibt Gedichte, also ist er für mich durchaus ein Dichter.
Ich würde hierbei auch nochmal unterscheiden zwischen Künstler und Dichter. Künstler schaffen Werke und das, will ich mal unterstellen, tun die wenigsten Dichter.
Cleopetra
Ich finde, man sollte sich schon Gedanken darüber machen, was man schreibt. Das schafft doch erst die Verbindung zwischen den Seelen von Künstler und Werk.
Auch wenn ich das jetzt vielleicht recht rational sehe: Werke haben keine Seele.
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Beitrag #21, verfasst am 14.02.2009 | 15:16 Uhr
Werke haben keine Seele... boah. Und ich dachte, ich bin rational. Gut, ich sehe das jetzt vielleicht von einem anderen Standpunkt aus, aber für mich haben Werkie eine Seele, ansonsten würden sie einen nicht berühren. Es gibt Gedichte, die einen zum Nachdenken anregen, die einen weinen oder lachen lassen... DAS ist für mich die Seele eines Werkes.
Vielleicht sehe ich das auch ein bisschen verklärt, da ich mich in letzter Zeit viel mit Lyrik aus Konzentrationslagern befasst habe, aber für mich können Gedichte durchaus eine Seele haben. Ich habe zwei Gedichtbände mit dem Titel : "Gedichte aus Auschwitz", quasi zwei Bände. Ich habe sie mir gekauft, als wir von unserer Projektgruppe aus in Auschwitz waren... Das sind Gedichte, die einen wirklich aus der bahn werfen!
Deswegen habe ich auch einige Gedichte zu diesem Thema verfasst und es folgen weitere, da mich dieses Thema auch noch Wochen hinterher sehr intensiv beschäftigt.
Vielleicht sehe ich das auch ein bisschen verklärt, da ich mich in letzter Zeit viel mit Lyrik aus Konzentrationslagern befasst habe, aber für mich können Gedichte durchaus eine Seele haben. Ich habe zwei Gedichtbände mit dem Titel : "Gedichte aus Auschwitz", quasi zwei Bände. Ich habe sie mir gekauft, als wir von unserer Projektgruppe aus in Auschwitz waren... Das sind Gedichte, die einen wirklich aus der bahn werfen!
Deswegen habe ich auch einige Gedichte zu diesem Thema verfasst und es folgen weitere, da mich dieses Thema auch noch Wochen hinterher sehr intensiv beschäftigt.
Souhnie
Beitrag #22, verfasst am 14.02.2009 | 15:30 Uhr
Cleopetra
Hm, vielleicht sollte man an der ein oder anderen Stelle mal beginnen zwischen "Werk" und "Gedicht" zu unterscheiden. Für mich kann ein Gedicht durchaus auch ein Werk sein, muss es aber nicht zwangsläufig.
Gedichte, die mich zum Nachdenken anregen und mich deshalb berühren, sind Gedichte.
Werke können dieses ultimative "Wow"-Gefühl hervorrufen, das man schlecht beschreiben kann - und da geht es in erster Linie nämlich nicht um die Thematik, sondern um das Da-Sein.
"Seele = allgemein ein charakteristisches Merkmal von Menschen oder anderen belebten Wesen" - Wikipedia. Ein Werk/ein Gedicht lebt für mich nicht.
Werke haben keine Seele... boah. Und ich dachte, ich bin rational. Gut, ich sehe das jetzt vielleicht von einem anderen Standpunkt aus, aber für mich haben Werkie eine Seele, ansonsten würden sie einen nicht berühren. Es gibt Gedichte, die einen zum Nachdenken anregen, die einen weinen oder lachen lassen... DAS ist für mich die Seele eines Werkes.
Hm, vielleicht sollte man an der ein oder anderen Stelle mal beginnen zwischen "Werk" und "Gedicht" zu unterscheiden. Für mich kann ein Gedicht durchaus auch ein Werk sein, muss es aber nicht zwangsläufig.
Gedichte, die mich zum Nachdenken anregen und mich deshalb berühren, sind Gedichte.
Werke können dieses ultimative "Wow"-Gefühl hervorrufen, das man schlecht beschreiben kann - und da geht es in erster Linie nämlich nicht um die Thematik, sondern um das Da-Sein.
"Seele = allgemein ein charakteristisches Merkmal von Menschen oder anderen belebten Wesen" - Wikipedia. Ein Werk/ein Gedicht lebt für mich nicht.
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Rang: Literaturgott
Beitrag #23, verfasst am 14.02.2009 | 15:45 Uhr
Ein Gedicht ist für mich ein Werk künstlerischer Natur. Wobei "Werk" nicht immer nur im positiven Sinne gemeint sein muss.
Ein Gedicht ist durch jemanden entstanden, der eine Seele hat und bei guten Gedichten, oder sagen wir besser: bei Gedichten, wo sich der Autor drüber Gedanken gemacht hat, ist ein Teil seiner Seele in seine Arbeit mit eingeflossen. Das klingt zwar sehr abstrakt, aber ich sehe das nicht von der rationalen Seite, sondern eher von der philosophischen.
Außerdem ist es -rational betrachtet- unwahrscheinlich, dass die "Seele" überhaupt existiert. Unser gesamtes Verhalten wird gesteuert durch die Kombination unseres ererbten Verhaltens, das duch die Gene programmiert ist, und durch unser erlerntes Verhalten, welches durch soziale und kulturelle Umstände erworben wird.
Die "Seele", so wie wir sie als Begriff gebrauchen, ist ein abstrakter Begriff, der früher das Verhalten einzelner Individuen erklärt hat, deswegen ja auch: "Er hat eine gute/böse Seele". Wenn man es so rational betrachtet, dann dürft man überhaupt nicht mehr von "Seele" reden, sondern nur noch von Verhalten. (Als Anmerkung: Ich hab Bio-Leistungskurs)
Ein Gedicht ist durch jemanden entstanden, der eine Seele hat und bei guten Gedichten, oder sagen wir besser: bei Gedichten, wo sich der Autor drüber Gedanken gemacht hat, ist ein Teil seiner Seele in seine Arbeit mit eingeflossen. Das klingt zwar sehr abstrakt, aber ich sehe das nicht von der rationalen Seite, sondern eher von der philosophischen.
Außerdem ist es -rational betrachtet- unwahrscheinlich, dass die "Seele" überhaupt existiert. Unser gesamtes Verhalten wird gesteuert durch die Kombination unseres ererbten Verhaltens, das duch die Gene programmiert ist, und durch unser erlerntes Verhalten, welches durch soziale und kulturelle Umstände erworben wird.
Die "Seele", so wie wir sie als Begriff gebrauchen, ist ein abstrakter Begriff, der früher das Verhalten einzelner Individuen erklärt hat, deswegen ja auch: "Er hat eine gute/böse Seele". Wenn man es so rational betrachtet, dann dürft man überhaupt nicht mehr von "Seele" reden, sondern nur noch von Verhalten. (Als Anmerkung: Ich hab Bio-Leistungskurs)
Souhnie
Beitrag #24, verfasst am 14.02.2009 | 15:53 Uhr
Cleopetra
Nun denn, wir sind generell eigentlich nicht wirklich im rationalen Bereich, sonst könnten wir nicht von "Werken" sprechen - dann wären das alles bloß Worte, die eben gemeinsam ein Gedicht bilden. Fertig.
"Seele" ist für mich einfach zu abstrakt, als dass ich das verwenden würde/könnte. Ebenso wie "Kunst". Ich schätze also, wenn wir an der Stelle weiterreden, dann werden wir ziemlich aneinander vorbei reden ;-)
Ein Gedicht ist für mich ein Werk künstlerischer Natur. Wobei "Werk" nicht immer nur im positiven Sinne gemeint sein muss.
Ein Gedicht ist durch jemanden entstanden, der eine Seele hat und bei guten Gedichten, oder sagen wir besser: bei Gedichten, wo sich der Autor drüber Gedanken gemacht hat, ist ein Teil seiner Seele in seine Arbeit mit eingeflossen. Das klingt zwar sehr abstrakt, aber ich sehe das nicht von der rationalen Seite, sondern eher von der philosophischen.
Außerdem ist es -rational betrachtet- unwahrscheinlich, dass die "Seele" überhaupt existiert. Unser gesamtes Verhalten wird gesteuert durch die Kombination unseres ererbten Verhaltens, das duch die Gene programmiert ist, und durch unser erlerntes Verhalten, welches durch soziale und kulturelle Umstände erworben wird.
Die "Seele", so wie wir sie als Begriff gebrauchen, ist ein abstrakter Begriff, der früher das Verhalten einzelner Individuen erklärt hat, deswegen ja auch: "Er hat eine gute/böse Seele". Wenn man es so rational betrachtet, dann dürft man überhaupt nicht mehr von "Seele" reden, sondern nur noch von Verhalten. (Als Anmerkung: Ich hab Bio-Leistungskurs)
Nun denn, wir sind generell eigentlich nicht wirklich im rationalen Bereich, sonst könnten wir nicht von "Werken" sprechen - dann wären das alles bloß Worte, die eben gemeinsam ein Gedicht bilden. Fertig.
"Seele" ist für mich einfach zu abstrakt, als dass ich das verwenden würde/könnte. Ebenso wie "Kunst". Ich schätze also, wenn wir an der Stelle weiterreden, dann werden wir ziemlich aneinander vorbei reden ;-)
Beiträge: 4747
Rang: Literaturgott
Beitrag #25, verfasst am 14.02.2009 | 15:59 Uhr
Mit großer Wahrscheinlichkeit! ^^ Ich liebe es einfach herumzuphilosophieren! Das ist mein (für die Umwelt) nervtötendstes Hobby! Vor allem meine Mutter regt sich darüber gerne auf.
Naja, Fakt ist einfach: Kunst ist für jeden was anderes, deswegen ist es auch müssig sich darüber den Mund fusselig zu reden. Da ist man nunmal Individuum (mit einer eigenen Seele! 😄)
Naja, Fakt ist einfach: Kunst ist für jeden was anderes, deswegen ist es auch müssig sich darüber den Mund fusselig zu reden. Da ist man nunmal Individuum (mit einer eigenen Seele! 😄)
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