Ginada

Ich denke, dieser Thread ist nicht der richtige Ort, um allgemein zu diskutieren, was für oder gegen ein bestimmtes Pairing spricht, es soll ja um ungewöhnliche Pairings gehen. Und das ist Snape/Hermine gewiss nicht. Im AO3 ist es trotz des dortigen Slash-Überhangs das achtbeliebteste Paring überhaupt mit über 5600 Geschichten, betrachtet man nur die Het-Pairings sogar das das fünfttbeliebteste - und drei der Pairings davor sind canon, die meiner Erfahrung nach oft getaggt werden, wenn sie nur eine Hintergrundrolle in der Geschichte spielen.

Für FF.de kann man es ja leider nicht so ohne weiteres sagen, aber ich habe eher das Gefühl, dass das Pairing hier sogar noch beliebter ist. Besonders die Nominierungen zum Harry-Potter-Award haben mir das noch mal gezeigt.

Insgesamt finde ich es sehr interessant in diesem Thread zu beobachten, dass das Hauptkriterium für sehr viele, ob sie ein Pairing shippen, doch ist, wie gut sie Charaktere zusammen aussehen. Fudge/Umbridge zum Beispiel ist vielleicht zahlenmäßig selten, aber eigentlich ist es sehr naheliegend. Zwei Erwachsene Menschen, die eng zusammenarbeiten und vermutlich ähnliche Wertvorstellungen haben. Dazu noch die quasi klassische Ausgangslage von Chef und Sekretärin. Aber sie sehen eben nicht gut aus.

Aber würdest du denn gern ne Liebesgeschichte zu nicht gut aussehenden und unsymphatischen Figuren lesen wollen?
Zu Petunia und Vernon Dursley gibt es einen Zusatztext auf Pottermore, den ich in Bezug auf ihr Zusammenkommen sogar recht knuffig finde, aber ne längere Geschichte über die zwei würd ich trotzdem nicht unbedingt lesen wollen. Und das weniger wegen der Optik, da man beide aus der Sicht des anderen durchaus als gut Aussehend beschreiben könnte, da man das eben so sieht wenn man verliebt ist und man da eben beschreiben könnte was Vernon oder Petunia aneinander schön finden. Nur charakterlich würds halt schon schwierig wenn die zwei aneinander mögen, was die Leser aber unsympathisch finden.
Eher auf Gegenliebe würden da vermutlich Geschichten stoßen in denen Petunia oder Vernon durch eine positivere Figur überdenkt, wo es dann sicherlich auch weniger stören würde wenn Petunia oder Vernon plötzlich als gutaussehend beschrieben würde. Zumindest wenn es einfach aus der Sicht der anderen Figur beschrieben wäre.

Demelza

Wen man als unsymphatisch empfindet ist eine subjektive Sache.

Das stimmt schon, aber ich denke nicht dass Jemand der Vernons und Petunias Ansichten und daraus resultierende Verhaltensweisen symphatisch findet 7 Harry Potter Bücher lesen würde. Einem von Beiden irgendwie "verständliche" Beweggründe zuschreiben, warum sie es mitmachen könnte evtl. grad noch gehen, aber beide zusammen wodurch beide sympathisch werden? Find ich unwahrscheinlich.
Einzelfiguren wie Draco oder Snape kann man andichten ihr Verhalten wär nur zur Tarnung oder dass man es ändern kann. Und bei Petunia wurd auch schon oft gemutmaßt, dass sie hauptsächlich durch Vernon so ist. Nur warum sollten Petunia und Vernon einander diese Einstellung und ihr Verhalten vorspielen?

Ginada

pritt

Aber würdest du denn gern ne Liebesgeschichte zu nicht gut aussehenden und unsymphatischen Figuren lesen wollen?

Liebesgeschichten sind allgemein nicht so mein Ding, aber klar, warum nicht? Hauptsache, die Geschichte ist interessant, und dafür sehe ich hier auf jeden Fall potenzial.

Ich würde ja gern glauben, dass Pairings wie Fudge/Umbridge wegen ihrer zweifelhaften Gesinnung unbeliebt sind oder weil sie unsympathisch sind, aber da ja Leute wie Snape, Malfoy, Bellatrix und sogar Voldemort selbst häufig geshippt werden, kann es nicht daran liegen.

Das passt jetzt so gar nicht hier in den Threat, aber ich hab mal die Theorie gehört, dass Umbridge (und auch Fudge) deshalb mehr gehasst werden, weil sie realer sind. Wir kennen Leute in unserem Alltag, die so oder so ähnlich sind und können sie uns deshalb besser vorstellen.

Ron Potter

Ich finde, dass Peter zu sehr gehasst wird. Ich bestreite nicht, dass es schrecklich und moralisch total falsch war, dass er die Potters an Voldemort verraten hat, aber er war für James und Sirius eher so eine Belustigung, wie man anhand von Snapes Errinerung in HP5 sehen kann. Wahrscheinlich war er nur mit ihnen befreundet, um nicht selbst zum Mobbingopfer zu werden.

Vermute ich auch.

Das finde ich das geniale, Rowling schafft es in Harry Potter sehr oft, das Karma zuschlagen zu lassen.

Lily und James Potter wurden ermordet, weil James Peter und Snape gemobbt hat. Hätte er Snape nicht gemobbt, wäre der vielleicht kein Todesser geworden und hätte die Prophezeiung nicht an Voldemort verraten. Hätte er Peter nicht gemobbt, hätte der ihn nicht verraten.

Deswegen musste es Lily sein, die sich opfert um Harry zu retten - nur Lily war unschuldig. Anders gesehen kann man auch sagen, dass Lily mit ihrem Opfer Harry nur darum retten konnte, weil sie freundlich zu Snape gewesen war, und der darum gebeten hatte, sie zu verschonen. Diesen Karmabonus konnte sie dann nutzen um Harry zu retten, der andernfalls durch James' Sünden verdammt gewesen wäre.

Sirius stirbt, weil er Snape gemobbt hat (deswegen vertraut Harry Snape nicht - er hätte ja gleich zu Snape gehen können, statt dieses irren Plans mit dem Kamin von Umbridge ...) und weil er Kreacher schlecht behandelt hat.

Eventuell wird auch Remus zum Verhängnis, dass er Snape als Kollegen nicht genug Respekt entgegenbringt. Hätte er Snape in der heulenden Hütte richtig zugehört, wäre ihm klar geworden, dass er seine Dosis Wolfsbanntrnak verpasst hat. Hätte er Snape vertraut, hätte er ihn nach der Rückverwandlung Pettigrews bitten können, diesen gefangen zu halten während Remus und Sirius in den Wald rennen.

Die Rumtreiber gehen alle an ihren jeweiligen Fehlern zugrunde. Und Snape wird von Voldemort umgebracht, nicht weil er für Dumbledore spioniert hat, sondern weil er Voldemort gedient hat.

Ron Potter

Sehr spannender Gedanke, aber ich denke nicht, dass James Peter gemobbt hat, auch wenn er kein guter Freund für diesen war.

Naja, wo ist die Grenze zwischen verletzenden, herabsetzenden Bemerkungen, die "nur ein Scherz" waren, und Mobbing?

Die Unterschiede sind fließend. Und gerade in der Szene nach der Prüfung, die Harry sieht, machen sie sich ja schon sehr über Peter lustig.

Das ist für ihn sicher angenehmer als wenn er tatsächlich von ihnen gemobbt würde (denn da schrecken sie ja auch vor körperlicher Gewalt nicht zurück), aber es ist verständlich, warum es bei ihm keine größere Loyalität inspiriert.

Nachdem sie ihn als Verräter enttarnt haben, fällt es ihnen ja nicht weiter schwer, schon in seiner früheren Persönlichkeit Hinweise darauf zu finden, dass er ja schon immer eine miese Ratte war. Was darauf hinweist, dass sie ihn damals auch schon nicht respektiert haben.

Ich hatte so jemanden in der Klasse - immer ausgestoßen, immer darauf aus, sich mit anderen anzufreunden, aber man hat die anderen darüber witzeln hören, dass sie womöglich jetzt doch mal was mit ihm unternehmen müssen, weil sonst keiner Zeit hat.

Mal ganz ehrlich: Sowas ist womöglich sogar noch erniedrigender als offene Feindschaft.

Ich jedenfalls habe nie versucht, mich bei den beliebten Kindern anzubiedern, denn das musste ich wirklich nicht haben.