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AuctrixMundi
Beitrag #26, verfasst am 31.03.2013 | 00:11 Uhr
Für mich gilt: deffinitv Nummer 1. Für meine Fantasy-Welt verwende ich verschiedene Sprachen, unter anderem pahloh (Herrgott, siehht das seltsam aus in lateinischen Zeichen; das h wird wie [ch] in Koch gesprochen). Wenn ich mir eine Sprache ausdenke, dann richtig, diese hier hat eine eigene Schrift, Ausspracheregeln und Grammatik, das volle Programm. Es macht mir Spaß, mit Sprachen zu arbeiten (die anderen angedeuteten sind bis jetzt "nur" Latein und Japanisch und nur pahloh ist eigen erfunden), da gehört es für mich auch dazu, eigene Elemente einzufügen. Zumal ich die Sprachen dazu verwende, um die Völker, die sie sprechen, weiter zu charakterisieren; pahloh ist eine Sprache der Drachen, daher erinnert z.B. die Schrift auch an Keilschrift. Mit anderen Worten, die Sprache wird also den Bedürfnissen des Volkes angepasst, für das sie ins Leben gerufen wird.
Nymis
Ich würde die 2. wählen. Allein schon deswegen, weil es den Leser auf Dauer zu viel an Fremdwörtern wäre, finde ich... Die gute Mischung macht's meiner Meinung nach. Weniger ist manchmal mehr. :D
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Beitrag #28, verfasst am 01.04.2013 | 18:52 Uhr
@AuctrixMundi: Hast du zu der Sprache irgendwas digital? Würd mir das gerne mal ansehen.
Kategorischer Imperativ nach Kant, leicht modernisierte Fassung: „Sei kein Arschloch.“
Ich habe versucht, in meinem Beitrag den Begriff "heteronormative Kackscheiße" unterzubringen, aber es hat mir nicht gelingen wollen...
Ich habe versucht, in meinem Beitrag den Begriff "heteronormative Kackscheiße" unterzubringen, aber es hat mir nicht gelingen wollen...
AuctrixMundi
Beitrag #29, verfasst am 02.04.2013 | 14:40 Uhr
Nee, leider noch nicht, obwohl ich mit dem Gedanken spiele, vielleicht doch eine eigene Page zu erstellen. Ist bis jetzt alles nur per Hand und noch in der Anfangs- und Testphase. Aber wenn du willst, kann ich dir per PN ein bisschen zukommen lassen. Um genauer zu sein ist das, woran ich gerade sitze, die Überarbeitung einer älteren Variante, die nun in ihren Grundzügen umgearbeitet und an andere Bedingungen angepasst wurde.
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Beitrag #30, verfasst am 03.04.2013 | 18:31 Uhr
Kannst mir ja mal ein paar grundsätzliche Eckpunkte zur Sprache per PN schreiben.
Kategorischer Imperativ nach Kant, leicht modernisierte Fassung: „Sei kein Arschloch.“
Ich habe versucht, in meinem Beitrag den Begriff "heteronormative Kackscheiße" unterzubringen, aber es hat mir nicht gelingen wollen...
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AuctrixMundi
Beitrag #31, verfasst am 06.04.2013 | 18:56 Uhr
Gesagt, getan. Es wurde allerdings doch etwas viel o.0 Auctrix kann sich wie immer nicht kurz fassen.
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Rang: Schreibkraft
Beitrag #32, verfasst am 08.04.2013 | 18:18 Uhr
Persönlich finde ich Fantasiesprachen in Geschichten nicht gut. Im Gegenteil, eher schrecken sie mich noch ab! Vor allem, wenn plötzlich ganze Unterhaltungen in dieser Fantasiesprache gehalten werden.
Schlimmstes Beispiel dafür waren für mich die Eragon-Bücher (auch auf die Gefahr hin mich unbeliebt zu machen). Ich hab den zweiten Band nach der Hälfte weglegen müssen, weil ich es einfach lächerlich fand ständig zum Ende des Buches zu blättern, wo es dann auch noch ein Vokabular für jedes Volk gab, nur um herauszufinden worüber die Protagonisten eigentlich gerade reden.
Ich quäle mich mit Französsich schon zu genüge, da muss ich nicht noch anfangen irgendwelche Vokabel einer Fantasiesprache zu lernen ;-)
Schlimmstes Beispiel dafür waren für mich die Eragon-Bücher (auch auf die Gefahr hin mich unbeliebt zu machen). Ich hab den zweiten Band nach der Hälfte weglegen müssen, weil ich es einfach lächerlich fand ständig zum Ende des Buches zu blättern, wo es dann auch noch ein Vokabular für jedes Volk gab, nur um herauszufinden worüber die Protagonisten eigentlich gerade reden.
Ich quäle mich mit Französsich schon zu genüge, da muss ich nicht noch anfangen irgendwelche Vokabel einer Fantasiesprache zu lernen ;-)
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Beitrag #33, verfasst am 22.04.2013 | 09:08 Uhr
An sich halte ich es für sinnvoll, wenn man eine eigene Welt hat, auch eigene Sprachen zu erschaffen. Für mich ist es eigentlich natürlich, dass nicht alle die gleiche Sprache haben können. Andererseits gibt es Autoren, die einen ganzen Kontinent erschaffen, wo überall die gleiche Sprache gesprochen wird. Ich denke da an Ulldart, Unterschiede bestehen da eher in der Aussprache. In den weiteren Büchern kommen auch andere Kontinente vor, die zwar eigene Sprachen haben, aber diese Sprachen sind nicht im Buch enthalten. Es beschränkt sich hier auf bestimmte Anreden und Namen. Diese Dinge sind bereits am Anfang des Buches beschrieben, aber es ist auch nicht so viel, dass man ständig hin und her blättern muss.
Meiner Meinung nach ist das dort ganz gut gelöst, die Frage ist nur, inwieweit sich das übertragen lässt. Bei diesen Büchern gibt es keine Elfen, Orks, Trolle, Zwerge etc., es handelt sich um verschiedene Volksgruppen.
Im Moment lese ich ein Fantasie-ebook, dort sind es Menschen und "Götter" (bzw. Wächter), die "Götter" sprechen hier eine archaischere Sprache als die Menschen. Dort ist das mit der Sprache auch recht einfach, da man immer ein * hat wenn ein Begriff in der alten Sprache auftritt und das anklickbar ist, somit kann man direkt nachschauen was es bedeutet.
Eine andere Lösung gibt es auch in Peinkofers Zauberertrilogie. Da gibt es hinten einen Teil, wo die Sprache ausführlich erklärt ist. Man muss das aber nicht durcharbeiten um das Buch lesen zu können. Ein Mensch kommt zu den Elfen und muss ihre Sprache erlernen. Da er anfangs kein Wort versteht, fragt er immer wieder nach, so dass die Wörter im Prinzip immer erklärt werden, ohne dass man blättern muss. Was mich aber dann beim dritten Band gestört hat ist die Tatsache, dass sämtliche Kapitelüberschriften in der "Elfensprache" geschrieben sind. Beim dritten Band habe ich es dann sein lassen immer ins Glossar zu blättern um mir die entsprechende Bedeutung herauszusuchen. Auf Dauer empfand ich das eher als Zumutung.
Ich stehe auch gerade vor dem Sprachenproblem. Mitunter ist es wirklich ätzend ständig blättern zu müssen, wenn man ein Buch liest wo ganze Dialoge in einer "anderen" Sprache geschrieben sind. Andererseits ist es, wie schon erwähnt, eigentlich normal, dass in anderen Teilen eines Kontinents eine andere Sprache gesprochen wird. Das ist vielleicht auch der Nachvollziehbarkeit geschuldet.
Ich tendiere allerdings eher dazu nur Wörter zu erschaffen, obwohl ich weiß, dass das die Glaubwürdigkeit einer Geschichte herabsetzen kann. Eine eigene Sprache zu erfinden bringt sicherlich auch Spaß, nur sollte man sich fragen, inwieweit das zweckdienlich ist und ob es nicht auch abschreckend sein kann.
Es kommt vielleicht auch darauf an, für wen man das schreibt, also die Zielgruppe. In bestimmten Bereichen haben die Leute Spaß auch Fantasiesprachen zu lernen. Aufschlussreich ist da der Wikipedia-Artikel zum Klingonischen, in dem es heißt, dass es ca. 20-30 Sprecher gibt. ;-)
Meiner Meinung nach ist das dort ganz gut gelöst, die Frage ist nur, inwieweit sich das übertragen lässt. Bei diesen Büchern gibt es keine Elfen, Orks, Trolle, Zwerge etc., es handelt sich um verschiedene Volksgruppen.
Im Moment lese ich ein Fantasie-ebook, dort sind es Menschen und "Götter" (bzw. Wächter), die "Götter" sprechen hier eine archaischere Sprache als die Menschen. Dort ist das mit der Sprache auch recht einfach, da man immer ein * hat wenn ein Begriff in der alten Sprache auftritt und das anklickbar ist, somit kann man direkt nachschauen was es bedeutet.
Eine andere Lösung gibt es auch in Peinkofers Zauberertrilogie. Da gibt es hinten einen Teil, wo die Sprache ausführlich erklärt ist. Man muss das aber nicht durcharbeiten um das Buch lesen zu können. Ein Mensch kommt zu den Elfen und muss ihre Sprache erlernen. Da er anfangs kein Wort versteht, fragt er immer wieder nach, so dass die Wörter im Prinzip immer erklärt werden, ohne dass man blättern muss. Was mich aber dann beim dritten Band gestört hat ist die Tatsache, dass sämtliche Kapitelüberschriften in der "Elfensprache" geschrieben sind. Beim dritten Band habe ich es dann sein lassen immer ins Glossar zu blättern um mir die entsprechende Bedeutung herauszusuchen. Auf Dauer empfand ich das eher als Zumutung.
Ich stehe auch gerade vor dem Sprachenproblem. Mitunter ist es wirklich ätzend ständig blättern zu müssen, wenn man ein Buch liest wo ganze Dialoge in einer "anderen" Sprache geschrieben sind. Andererseits ist es, wie schon erwähnt, eigentlich normal, dass in anderen Teilen eines Kontinents eine andere Sprache gesprochen wird. Das ist vielleicht auch der Nachvollziehbarkeit geschuldet.
Ich tendiere allerdings eher dazu nur Wörter zu erschaffen, obwohl ich weiß, dass das die Glaubwürdigkeit einer Geschichte herabsetzen kann. Eine eigene Sprache zu erfinden bringt sicherlich auch Spaß, nur sollte man sich fragen, inwieweit das zweckdienlich ist und ob es nicht auch abschreckend sein kann.
Es kommt vielleicht auch darauf an, für wen man das schreibt, also die Zielgruppe. In bestimmten Bereichen haben die Leute Spaß auch Fantasiesprachen zu lernen. Aufschlussreich ist da der Wikipedia-Artikel zum Klingonischen, in dem es heißt, dass es ca. 20-30 Sprecher gibt. ;-)
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Rang: Annoncenschreiber
Beitrag #34, verfasst am 22.04.2013 | 13:02 Uhr
Ich bevorzuge einen goldenen Mittelweg - Einzelne Wörter oder auch mal ein Satz in einer Fantasiesprache sind in Ordnung, sofern es im Text oder im Glossar eine Übersetzung bzw. Erklärung gibt. Ganze Unterhaltungen in Kauderwelsch finde ich hingegen eher ermüdend. Da fände ich es wesentlich leserfreundlicher einfach zu schreiben, dass der Protagonist gerade nur Bahnhof versteht.
Außerdem lassen sich auf diese Weise schöne Leserüberraschungen einbauen - In einem Fantasyroman, den ich neulich gelesen habe, landete die durch diverse Welten und Zeiten reisende Protagonistin in einer Taverne, deren mütterlich wirkende Wirtin immer in einer merkwürdigen, angenehm klingenden schnurrenden Sprache mit ihr sprach. Am Ende stellte sich heraus, dass die Sprache Französisch war und die Taverne auf unserer Erde stand. Wäre der Part der Wirtin gleich auf Französisch geschrieben worden, wäre der ganze Überraschung weg gewesen.
Außerdem lassen sich auf diese Weise schöne Leserüberraschungen einbauen - In einem Fantasyroman, den ich neulich gelesen habe, landete die durch diverse Welten und Zeiten reisende Protagonistin in einer Taverne, deren mütterlich wirkende Wirtin immer in einer merkwürdigen, angenehm klingenden schnurrenden Sprache mit ihr sprach. Am Ende stellte sich heraus, dass die Sprache Französisch war und die Taverne auf unserer Erde stand. Wäre der Part der Wirtin gleich auf Französisch geschrieben worden, wäre der ganze Überraschung weg gewesen.
Horatio Hornblower ist der Chuck Norris der Meere...
Saria-Katharina
Beitrag #35, verfasst am 06.05.2013 | 20:49 Uhr
Ich selbst habe für meine Geschichte auch eine eigenen Sprach erfunden. Aber nur die Wörter, die ich brauche. Ich habe ein oder zwei Regeln zum Bilden von Sätzen aufgestellt und wenn ich ein neues Wort suche, nehme ich das, was mir gerade gefält. Hin und wieder musste ich eines abändern, weil es das schon gab. Aber bei "Vermächtnis" habe ich es aus dem Englischen abgewandelt. Heißt eigentlich "Legacy" bei mir "Legelacy". Es ist schön, wenn man eine eigene Sprache hat, aber es macht eben jede Menge Arbeit. Vor allem, da meine Freundin immer sagte, ihr fehlen die ein oder anderen Wörter. Dann mussten die halt auch noch ran.
Aber bei der sind keinem Grenzen gesetzt. Die ersten Worte habe ich aus Tolkiens Sprache (habe sie aber abgewandelt). Sie heißt bei ihm "Sonne" "Anrur" und bei mir "Arnur".
glg Saria
Aber bei der sind keinem Grenzen gesetzt. Die ersten Worte habe ich aus Tolkiens Sprache (habe sie aber abgewandelt). Sie heißt bei ihm "Sonne" "Anrur" und bei mir "Arnur".
glg Saria
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Rang: Bildzeitungsleser
Beitrag #36, verfasst am 12.05.2013 | 17:28 Uhr
Also bei meinem Buch Dragon Asylum-Vergänglichkeit habe ich eine eigene Sprache erfunden. Klar hört sich das oft nach einem Mix aus Latein, Arabisch und so weiter an, aber das lässt sich nur schwer vermeiden :D
Trotzdem hilft es immer wieder die Geschichte interessant zu halten.
Ich kann jetzt nur von mir ausgehen ... ich habe für die Wörter die ich brauche eine "Übersetzung" angefertigt und mir so mein eigenes, kleines Wörterbuch erschaffen. Am sinnvollsten wäre es bei sowas ein Programm für Vokabeltraining zu benutzen, weil man da die Wörter alphabetisch sortieren kann, was die Suche erleichtert.
Und ich finde in Fantasy Geschichten gehört mindestens eine fremde Sprache dazu. Sie bringt erst das exotische Feeling mit hinein und macht es spannend. ... Schau dir allein mal die "Schwert der Wahrheit" Bücher an. Da gibt es die Sprache Hoch D'Haran, welche nicht mehr gesprochen wird. Trotzdem erlernt der Hauptcharakter die Sprache und beherrscht sie am Ende sogar besser als die meisten anderen. Man kann also mit einer eigenen Sprache sehr viel mehr machen, als mit der Standardsprache^^
Trotzdem hilft es immer wieder die Geschichte interessant zu halten.
Ich kann jetzt nur von mir ausgehen ... ich habe für die Wörter die ich brauche eine "Übersetzung" angefertigt und mir so mein eigenes, kleines Wörterbuch erschaffen. Am sinnvollsten wäre es bei sowas ein Programm für Vokabeltraining zu benutzen, weil man da die Wörter alphabetisch sortieren kann, was die Suche erleichtert.
Und ich finde in Fantasy Geschichten gehört mindestens eine fremde Sprache dazu. Sie bringt erst das exotische Feeling mit hinein und macht es spannend. ... Schau dir allein mal die "Schwert der Wahrheit" Bücher an. Da gibt es die Sprache Hoch D'Haran, welche nicht mehr gesprochen wird. Trotzdem erlernt der Hauptcharakter die Sprache und beherrscht sie am Ende sogar besser als die meisten anderen. Man kann also mit einer eigenen Sprache sehr viel mehr machen, als mit der Standardsprache^^
Bin nicht krank oder verrückt ... nur gut drauf :D
Beiträge: 16
Rang: ABC-Schütze
Beitrag #37, verfasst am 16.05.2013 | 17:25 Uhr
Es gibt nicht das ultimative Argument gegen oder für eigene Sprachen, denke ich. Alles hängt von der Verwendung im Text ab.
Ich persönlich mag künstliche Sprachen generell und arbeite selbst an einer (natürlich im vollen Umfang) - weil's halt Spaß macht. Ansonsten ist es eh nur als Bonus gedacht. Welten und deren Völker baue ich gerne in größerem Umfang als für die Geschichten benötigt und die Sprache, an der ich arbeite, gehört zu meinem ältesten Charakter, der mal hier, mal da auftaucht - von daher ist auch das mehr Hintergrunddetail für ihn, kein richtiges Storyelement.
Ganze Unterhaltungen in der Sprache zu schreiben, finde ich Quark. Fluchen aus tiefstem Herzen oder eine Unterhaltung über die Sprache, bzw. max. 1-2 Sätze, die von den Charakteren, deren Perspektive der Leser teilt, sowieso nicht verstanden werden sollen, halte ich für sinnvoll, solange es auch nicht grad alle zwei Seiten aufkommt.
Ich persönlich mag künstliche Sprachen generell und arbeite selbst an einer (natürlich im vollen Umfang) - weil's halt Spaß macht. Ansonsten ist es eh nur als Bonus gedacht. Welten und deren Völker baue ich gerne in größerem Umfang als für die Geschichten benötigt und die Sprache, an der ich arbeite, gehört zu meinem ältesten Charakter, der mal hier, mal da auftaucht - von daher ist auch das mehr Hintergrunddetail für ihn, kein richtiges Storyelement.
Ganze Unterhaltungen in der Sprache zu schreiben, finde ich Quark. Fluchen aus tiefstem Herzen oder eine Unterhaltung über die Sprache, bzw. max. 1-2 Sätze, die von den Charakteren, deren Perspektive der Leser teilt, sowieso nicht verstanden werden sollen, halte ich für sinnvoll, solange es auch nicht grad alle zwei Seiten aufkommt.
Saria-Katharina
Beitrag #38, verfasst am 18.05.2013 | 18:52 Uhr
Zombieallomorph
Oh ja, das geht dem Leser auf dem Keks, alle zwei Sätze nach hinten blättern zu müssen um herauszufidnen, was sie da gerade geredet haben. Ich selbst verwende meine Sprache nur für Namen oder einen besonderen Satz (Fluchen, Danken, oder so etwas). Auch setzte ich mich nicht mit einem Wörterbuch hin und versuche alles zu übersetzen. Was ich brauche, erstellte ich mir.
glg Saria
Ganze Unterhaltungen in der Sprache zu schreiben, finde ich Quark. Fluchen aus tiefstem Herzen oder eine Unterhaltung über die Sprache, bzw. max. 1-2 Sätze, die von den Charakteren, deren Perspektive der Leser teilt, sowieso nicht verstanden werden sollen, halte ich für sinnvoll, solange es auch nicht grad alle zwei Seiten aufkommt.
Oh ja, das geht dem Leser auf dem Keks, alle zwei Sätze nach hinten blättern zu müssen um herauszufidnen, was sie da gerade geredet haben. Ich selbst verwende meine Sprache nur für Namen oder einen besonderen Satz (Fluchen, Danken, oder so etwas). Auch setzte ich mich nicht mit einem Wörterbuch hin und versuche alles zu übersetzen. Was ich brauche, erstellte ich mir.
glg Saria
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Rang: Literaturgott
Beitrag #39, verfasst am 06.06.2013 | 15:18 Uhr
Ich muss sagen, ich finde es unglaublich entspannend, Sprachen zu entwickeln. Für ein Fantasy-RPG mit Freunden habe ich angefangen eine Ork-Sprache zu entwickeln und es macht echt Spaß. Klar ist es Arbeit, sich die ganze Grammatik auszudenken, aber wie gesagt, ich finde es echt toll. Ich überlege ja, auch für die anderen Völker noch etwas zu entwickeln - ein Kumpel und ich haben heute schon übers Elfische geredet und wie das dann in etwa klingen müsste, womit man arbeiten müsste und so weiter.
Keep calm and love Hunter
Melisa Chamomile
Beitrag #40, verfasst am 06.08.2013 | 14:05 Uhr
Wenn du Wörter erfindest, musst du auch wissen, wie sie geschrieben und gesprochen werden müssen.
Bei der Grammatik nehme ich das einfache System:
Subjekt - Verb - Objekt
Ich kann zb Jie heißen, schreibe kann dresndr heißen und so weiter.
Die Aussprache, auch sehr wichtig. Herr der Ringe zum Beispiel... ein sehr TOLLES Beispiel.
oder Eragon, wobei dort nur Wörter als Zaubersprüche benutz wurde...
Also magische Wörter. Keine Sprache.
Kann man machen, dennoch sehr aufwendig und Geduld erfordernd...
YEAY
MfG
Melisa Chamomile 🤣
(Scoldior Aodyv Waelfjien)
Bei der Grammatik nehme ich das einfache System:
Subjekt - Verb - Objekt
Ich kann zb Jie heißen, schreibe kann dresndr heißen und so weiter.
Die Aussprache, auch sehr wichtig. Herr der Ringe zum Beispiel... ein sehr TOLLES Beispiel.
oder Eragon, wobei dort nur Wörter als Zaubersprüche benutz wurde...
Also magische Wörter. Keine Sprache.
Kann man machen, dennoch sehr aufwendig und Geduld erfordernd...
YEAY
MfG
Melisa Chamomile 🤣
(Scoldior Aodyv Waelfjien)
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Rang: Blogger
Beitrag #41, verfasst am 06.08.2013 | 15:32 Uhr
Melisa Chamomile
Was genau ist daran einfach? Dass man das vom Standardenglischen so kennt? (Das Deutsche hat ja als einzige Regel, dass das Verb (außer in Nebensätzen) an der zweiten Stelle steht. Alles andere kann munter ausgetauscht werden.)
Aber eine grundlegende Konstituentenstellung macht ja sowieso noch lange keine Grammatik.
Melisa Chamomile
Was ist jetzt am Herrn der Ringe genau so ein tolles Beispiel zum Thema Aussprache? Ich werde von HdR-Fans öfters mal gehauen, weil ich Sindarin wie Walisisch lese. Keine Ahnung, ob es dazu feste Regeln gibt (und der Grammatik von Pesch traue ich nicht -- der hat keine Ahnung, was er da tut).
Du hast Eragon gelesen? Dir ist aufgefallen, dass da doch ein vergleichsweise großer Haufen an Wörtern und Sätzen in der "alten Sprache" (die zu weiten Teilen beim Altnordischen abgekupfert ist) und in der Sprache der Zwerge vorkommt? Das ist wahrscheinlich mehr, als wir von einigen realen, mittlerweile toten Sprachen haben.
Bei der Grammatik nehme ich das einfache System:
Subjekt - Verb - Objekt
Was genau ist daran einfach? Dass man das vom Standardenglischen so kennt? (Das Deutsche hat ja als einzige Regel, dass das Verb (außer in Nebensätzen) an der zweiten Stelle steht. Alles andere kann munter ausgetauscht werden.)
Aber eine grundlegende Konstituentenstellung macht ja sowieso noch lange keine Grammatik.
Melisa Chamomile
Die Aussprache, auch sehr wichtig. Herr der Ringe zum Beispiel... ein sehr TOLLES Beispiel.
oder Eragon, wobei dort nur Wörter als Zaubersprüche benutz wurde...
Also magische Wörter. Keine Sprache.
Was ist jetzt am Herrn der Ringe genau so ein tolles Beispiel zum Thema Aussprache? Ich werde von HdR-Fans öfters mal gehauen, weil ich Sindarin wie Walisisch lese. Keine Ahnung, ob es dazu feste Regeln gibt (und der Grammatik von Pesch traue ich nicht -- der hat keine Ahnung, was er da tut).
Du hast Eragon gelesen? Dir ist aufgefallen, dass da doch ein vergleichsweise großer Haufen an Wörtern und Sätzen in der "alten Sprache" (die zu weiten Teilen beim Altnordischen abgekupfert ist) und in der Sprache der Zwerge vorkommt? Das ist wahrscheinlich mehr, als wir von einigen realen, mittlerweile toten Sprachen haben.
Kategorischer Imperativ nach Kant, leicht modernisierte Fassung: „Sei kein Arschloch.“
Ich habe versucht, in meinem Beitrag den Begriff "heteronormative Kackscheiße" unterzubringen, aber es hat mir nicht gelingen wollen...
Ich habe versucht, in meinem Beitrag den Begriff "heteronormative Kackscheiße" unterzubringen, aber es hat mir nicht gelingen wollen...
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Schreibwerkstättler
Ich hab keine direkte eigene Sprache für mein SF-Universum, wohl aber einige Ausdrücke und Worte. Es wäre einfach etwas viel, für 12 Spezies eine eigene Sprache zu erfinden... und das wären dann auch nur die Standardsprachen, die einzelnen Spezies haben noch mal hunderte verschiedener Sprachen und Dialekte.
Da würde ich in diesem Leben nicht fertig werden oO
Aber ich habe z.B. die Anrede "Seav" - geschlechtsneutral und höflich. Nötig, weil "Herr" und "Frau" eben nicht unbedingt zutreffend sind, da ich hermophrodite, monogeschlechtliche, zyklisch-geschlechtswechselnde und in unserem Sinne geschlechtslose Spezies habe. "Herr" und "Frau" würde diesen Spezies nicht gerecht. Die Anreden "Herr" und "Frau" sind ja auf die zwei menschlichen Geschlechter zurück zu führen, und daher nicht auf Spezies anwendbar, bei denen das mit den Geschlechtern anders läuft. Selbst bei uns stößt diese Anrede auf Grenzen, da es ja Menschen gibt, die sich durchaus nicht ausschließlich als Mann oder Frau verstehen. Man wird diesen Menschen kaum gerecht, wenn man sie mit "Herr" oder "Frau" anredet.
Dann gibt es noch "Mayev" für Akademiker, ist ähnlich wie ein Doktortitel, aber nicht ganz dasselbe, Dr. Sonstwie kann ich dafür daher nicht verwenden, außerdem ist eine auch noch eine Anrede wie "Seav" und daher gleichermaßen geschlechtsneutral.
Beide Anreden kommen aus einer Sprache einer Spezies, die selbst monogeschlechtlich ist und auf geschlechtsspezifische Anreden und Bezeichnungen seit jeher verzichtet, zumindest im Umgang untereinander - da ergeben sie einfach keinen Sinn.
Andere Ausdrücke sind solche, die keine genaue Übersetzung finden... Schimpfworte, die sich auf außerirdische Tiere beziehen z.B., oder auf irgendwelche gesellschaften Geflogenheiten, die es auf der Erde nicht (in der Form) gibt. Oder auch Körperteile, die der Mensch nicht hat.
Wobei ich da nicht ausschließlich Fremdworte verwende. Eine meiner Spezies hat Ober- bzw. Primärflügel, Unterflügel und Beine.
Eine andere Spezies hat am Kopf Organe, die ich von der Erde nicht kenne, daher habe ich denen einen Fantasienamen gegeben, der nicht exakt in irgendeine menschliche Sprache übertragen werden kann.
Insgesamt verwende ich aber für alles, was möglich ist, Worte aus denen hervorgeht, worum es sich handelt. Bestimmte Schimpfworte beziehen sich auf das Aussehen einer Person - wie z.B. "Nacktbrüstler" - oder auf deren Verhalten... nein, das Beispiel nenne ich nicht, es nicht ganz jugendfrei oder auf die Haltung, die eine andere Person ihr gegenüber einnimmt verbunden mit der religiösen Einstellung des Sprechenden - wie z.B. "Essenzloser".
In ein paar älteren Geschichten, hauptsächlich Fantasy, habe ich allerdings ein paar Sprachen in Grundzügen erfunden, hauptsächlich irgendwelche Elfensprachen und einmal glaube ich sowas wie "Drachisch" ^^
Da würde ich in diesem Leben nicht fertig werden oO
Aber ich habe z.B. die Anrede "Seav" - geschlechtsneutral und höflich. Nötig, weil "Herr" und "Frau" eben nicht unbedingt zutreffend sind, da ich hermophrodite, monogeschlechtliche, zyklisch-geschlechtswechselnde und in unserem Sinne geschlechtslose Spezies habe. "Herr" und "Frau" würde diesen Spezies nicht gerecht. Die Anreden "Herr" und "Frau" sind ja auf die zwei menschlichen Geschlechter zurück zu führen, und daher nicht auf Spezies anwendbar, bei denen das mit den Geschlechtern anders läuft. Selbst bei uns stößt diese Anrede auf Grenzen, da es ja Menschen gibt, die sich durchaus nicht ausschließlich als Mann oder Frau verstehen. Man wird diesen Menschen kaum gerecht, wenn man sie mit "Herr" oder "Frau" anredet.
Dann gibt es noch "Mayev" für Akademiker, ist ähnlich wie ein Doktortitel, aber nicht ganz dasselbe, Dr. Sonstwie kann ich dafür daher nicht verwenden, außerdem ist eine auch noch eine Anrede wie "Seav" und daher gleichermaßen geschlechtsneutral.
Beide Anreden kommen aus einer Sprache einer Spezies, die selbst monogeschlechtlich ist und auf geschlechtsspezifische Anreden und Bezeichnungen seit jeher verzichtet, zumindest im Umgang untereinander - da ergeben sie einfach keinen Sinn.
Andere Ausdrücke sind solche, die keine genaue Übersetzung finden... Schimpfworte, die sich auf außerirdische Tiere beziehen z.B., oder auf irgendwelche gesellschaften Geflogenheiten, die es auf der Erde nicht (in der Form) gibt. Oder auch Körperteile, die der Mensch nicht hat.
Wobei ich da nicht ausschließlich Fremdworte verwende. Eine meiner Spezies hat Ober- bzw. Primärflügel, Unterflügel und Beine.
Eine andere Spezies hat am Kopf Organe, die ich von der Erde nicht kenne, daher habe ich denen einen Fantasienamen gegeben, der nicht exakt in irgendeine menschliche Sprache übertragen werden kann.
Insgesamt verwende ich aber für alles, was möglich ist, Worte aus denen hervorgeht, worum es sich handelt. Bestimmte Schimpfworte beziehen sich auf das Aussehen einer Person - wie z.B. "Nacktbrüstler" - oder auf deren Verhalten... nein, das Beispiel nenne ich nicht, es nicht ganz jugendfrei oder auf die Haltung, die eine andere Person ihr gegenüber einnimmt verbunden mit der religiösen Einstellung des Sprechenden - wie z.B. "Essenzloser".
In ein paar älteren Geschichten, hauptsächlich Fantasy, habe ich allerdings ein paar Sprachen in Grundzügen erfunden, hauptsächlich irgendwelche Elfensprachen und einmal glaube ich sowas wie "Drachisch" ^^
Was FSK Aussagen bedeuten:
FSK 12 bedeutet: Der Gute bekommt das Mädchen.
FSK 16 bedeutet: Der Böse bekommt das Mädchen.
FSK 18 bedeutet: Jeder bekommt das Mädchen.
FSK 12 bedeutet: Der Gute bekommt das Mädchen.
FSK 16 bedeutet: Der Böse bekommt das Mädchen.
FSK 18 bedeutet: Jeder bekommt das Mädchen.
Beiträge: 1565
Rang: Blogger
Beitrag #43, verfasst am 04.09.2013 | 18:50 Uhr
Ich möchte nur kurz auf einen Artikel hinweisen, der erklärt, wie man Sprachkonstruktion mit trolling verbindet.
Kategorischer Imperativ nach Kant, leicht modernisierte Fassung: „Sei kein Arschloch.“
Ich habe versucht, in meinem Beitrag den Begriff "heteronormative Kackscheiße" unterzubringen, aber es hat mir nicht gelingen wollen...
Ich habe versucht, in meinem Beitrag den Begriff "heteronormative Kackscheiße" unterzubringen, aber es hat mir nicht gelingen wollen...
Beiträge: 842
Rang: Zeitungskorrespondent
Beitrag #44, verfasst am 01.10.2013 | 14:19 Uhr
In meiner aktuellen Fantasygeschichte wird auch eine eigene Sprache vorkommen. Denn meine Hauptperson wird sich relativ plötzlich in einem Land wiederfinden, dessen Sprache sie nicht beherrscht. Größere Textpassagen werde ich allerdings wegkürzen; denn Gespräche, in denen gar nicht klar wird, was denn nun genau gesagt wird, will ich quasi provozieren. Man lernt mit meiner Protagonistin gemeinsam die neue Sprache - und wenn sie diese fließend spricht, wird die Sprache nicht mehr vorkommen. Dann wird einfach nur noch kurz erwähnt, in welcher Sprache man denn nun "unterwegs" ist. Kennt jemand den Film "der 13. Krieger"? So in etwa schwebt mir das vor.
Grammatik werde ich wie die deutsche Grammatik halten - allerdings wesentlich einfacher. Ohne die ganzen unterschiedlichen Endungen, Konjugationen, usw.
Also: Ich essen ein grün Apfel
statt Ich esse_ einen grünen Apfel
Klingt zwar auf den ersten Blick seltsam; aber mit meiner Sprache hat das genau den Effekt, den ich haben will 🙃 Falls das überhaupt nachvollziehbar ist ...
Grammatik werde ich wie die deutsche Grammatik halten - allerdings wesentlich einfacher. Ohne die ganzen unterschiedlichen Endungen, Konjugationen, usw.
Also: Ich essen ein grün Apfel
statt Ich esse_ einen grünen Apfel
Klingt zwar auf den ersten Blick seltsam; aber mit meiner Sprache hat das genau den Effekt, den ich haben will 🙃 Falls das überhaupt nachvollziehbar ist ...
AuctrixMundi
Beitrag #45, verfasst am 24.03.2014 | 17:52 Uhr
Für mich sind Sprachen sehr wichtig, da sie immerhin ein Teil der Kultur eines Volkes sind. Darüber hinaus vertiefen die die Story, da sie die verschiedenen Völker voneinander separieren; ich finds nicht sonderlich ansprechend, wenn nun alle in Deutsch (oder Englisch) reden und dann immer nur da steht, dieser und jener verwendet grad Dothraki oder High Valyrian oder weiß der Geier. Teils habe ich für meinen Roman real existierende genommen (Japanisch und Latein), teils habe ich auch eigene erfunden. In diesem Falle lass ich mich gern von bereits existierenden gramatikalischen und phonologischen Gegebenheiten inspirieren (beispielsweise die Drachensprache in Sykrim oder gewisse gramtikalische Phänomene des Latein). In Falle der Eigenkreation nehme ich dann auch das Gesamtpaket: Vokabular, Grammatik, Phonologie, Schrift.
Beiträge: 2284
Rang: Pulitzerpreisträger
Beitrag #46, verfasst am 24.03.2014 | 22:16 Uhr
AuctrixMundi
Andererseits lässt sich das leider oft nicht wirklich vermeiden :) Sonst müsste in oben genanntem Fall ein Großteil der wörtlichen Rede in Daenerys Kapiteln - zumindest in den ersten Bänden der Reihe - aus Dothraki bestehen. Und das wäre nicht nur für den Autor, sondern auch für den Leser sehr mühselig...
Was nicht heißen soll, dass ich mir nicht mehr davon gewünscht hätte :) Ich bin und war auch immer schon ein Freund von fremden Sprachen in Geschichten
Es muss nur einfach in den Kontext passen. Wenn man einen POV Charakter aus der 3. Person hat, sollte nicht ständig darauf hingewiesen werden, dass er eine ach so fremde Sprache spricht und ich finde es auch recht unsinnig, wenn jemand eine Sprache zum ersten Mal hört und gleich weiß, dass "Je tuvolae forpjeg lo'sad", gesagt wurde. Ich kann ja schließlich auch keine einzelnen Worte bestimmen, wenn ich auf einmal jemanden Französisch plappern höre 😎
Es sagt aber wirklich viel über ein bestimmtes Volk aus, welche Sprache sie sprechen. Wie diese klingt, wofür sie benutzt werden, wie "einfach" oder "schwer" sie ist... Aber mir reichen dafür hier und da ein paar Einstreuungen. Wenn's zu viel wird, können solche Sachen meiner Meinung nach den Zauber einer Geschichte zerstören :)
ich finds nicht sonderlich ansprechend, wenn nun alle in Deutsch (oder Englisch) reden und dann immer nur da steht, dieser und jener verwendet grad Dothraki oder High Valyrian oder weiß der Geier.
Andererseits lässt sich das leider oft nicht wirklich vermeiden :) Sonst müsste in oben genanntem Fall ein Großteil der wörtlichen Rede in Daenerys Kapiteln - zumindest in den ersten Bänden der Reihe - aus Dothraki bestehen. Und das wäre nicht nur für den Autor, sondern auch für den Leser sehr mühselig...
Was nicht heißen soll, dass ich mir nicht mehr davon gewünscht hätte :) Ich bin und war auch immer schon ein Freund von fremden Sprachen in Geschichten
Es muss nur einfach in den Kontext passen. Wenn man einen POV Charakter aus der 3. Person hat, sollte nicht ständig darauf hingewiesen werden, dass er eine ach so fremde Sprache spricht und ich finde es auch recht unsinnig, wenn jemand eine Sprache zum ersten Mal hört und gleich weiß, dass "Je tuvolae forpjeg lo'sad", gesagt wurde. Ich kann ja schließlich auch keine einzelnen Worte bestimmen, wenn ich auf einmal jemanden Französisch plappern höre 😎
Es sagt aber wirklich viel über ein bestimmtes Volk aus, welche Sprache sie sprechen. Wie diese klingt, wofür sie benutzt werden, wie "einfach" oder "schwer" sie ist... Aber mir reichen dafür hier und da ein paar Einstreuungen. Wenn's zu viel wird, können solche Sachen meiner Meinung nach den Zauber einer Geschichte zerstören :)
Eigentlich ist es eine Liebesgeschichte, aber dummerweise stirbt die Protagonistin durch Verschulden ihres Partners. Passiert.
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Beitrag #47, verfasst am 24.03.2014 | 22:50 Uhr
Garou
Tatsächlich sagt „wie eine Sprache klingt“ viel mehr über den Hörer als über den Sprecher aus. Etwas, das für deutsche Ohren hart klingt, mag für Ohren, die andere Sprachen gewöhnt sind, weich klingen und umgekehrt. Das Sächsische ist auch nicht wegen seines Klangs so verpönt sondern wegen den negativen Klischees, die wir mit Sächsisch-Sprechern verbinden. Wenn man also mit Femdsprachen beschreiben will, sollte man im Idealfall über Klischees nachdenken, die in der eigenen Sprechergemeinschaft mit bestimmten Sprachen und Lauten/Lautgruppen verbunden sind.
Ob Sprachen „einfach“ oder „schwer“ sind, hängt auch ganz von der Situation des/r Lernenden ab — welche Sprachen er/sie beherrscht/gelernt hat. Die Komplexität von Sprachen lässt sich nur schwer vergleichen. In der Regel kann man aber davon ausgehen, dass eine Sprache, die in einem grammatischen Gebiet schwach aufgestellt ist (z.B. hat sie keine Fälle bei Substantiven), in anderen Gebieten um so komplexer ist (z.B. eine unglaublich reichhaltige Palette an Verbendungen hat, die Anzeigen, welches Wort an welcher Stelle im Satz jetzt genau was tut). Uns kommt Tok Pisin zum Beispiel einfacher vor, weil wir Deutsch und Englisch können und uns deshalb einen Großteil der Bedeutungen erschließen können, während wir bei … hm … Mandarin ziemlich wie der Ochs vorm Berg stehen.
Wofür die Sprache verwendet wird, ist ein sehr spannender Punkt. Damit lässt sich theoretisch relativ viel über Gesellschaften aussagen (Sprache A ist Geschäfts- und Verkehrssprache, Sprache B wird zu Hause verwendet, Sprache C, um mit den Göttern zu reden … da lässt sich einiges machen). Ich fände es grundsätzlich schön, wenn sich die Fantasyliteratur mal von der Vorstellung lösen könnte, dass Gesellschaften im Normalfall einsprachig sind. Tatsächlich scheint (außerhalb der privilegierten weißen westlichen Welt) nämlich Zwei- oder Mehrsprachigkeit die Regel zu sein.
Es sagt aber wirklich viel über ein bestimmtes Volk aus, welche Sprache sie sprechen. Wie diese klingt, wofür sie benutzt werden, wie "einfach" oder "schwer" sie ist... Aber mir reichen dafür hier und da ein paar Einstreuungen. Wenn's zu viel wird, können solche Sachen meiner Meinung nach den Zauber einer Geschichte zerstören :)
Tatsächlich sagt „wie eine Sprache klingt“ viel mehr über den Hörer als über den Sprecher aus. Etwas, das für deutsche Ohren hart klingt, mag für Ohren, die andere Sprachen gewöhnt sind, weich klingen und umgekehrt. Das Sächsische ist auch nicht wegen seines Klangs so verpönt sondern wegen den negativen Klischees, die wir mit Sächsisch-Sprechern verbinden. Wenn man also mit Femdsprachen beschreiben will, sollte man im Idealfall über Klischees nachdenken, die in der eigenen Sprechergemeinschaft mit bestimmten Sprachen und Lauten/Lautgruppen verbunden sind.
Ob Sprachen „einfach“ oder „schwer“ sind, hängt auch ganz von der Situation des/r Lernenden ab — welche Sprachen er/sie beherrscht/gelernt hat. Die Komplexität von Sprachen lässt sich nur schwer vergleichen. In der Regel kann man aber davon ausgehen, dass eine Sprache, die in einem grammatischen Gebiet schwach aufgestellt ist (z.B. hat sie keine Fälle bei Substantiven), in anderen Gebieten um so komplexer ist (z.B. eine unglaublich reichhaltige Palette an Verbendungen hat, die Anzeigen, welches Wort an welcher Stelle im Satz jetzt genau was tut). Uns kommt Tok Pisin zum Beispiel einfacher vor, weil wir Deutsch und Englisch können und uns deshalb einen Großteil der Bedeutungen erschließen können, während wir bei … hm … Mandarin ziemlich wie der Ochs vorm Berg stehen.
Wofür die Sprache verwendet wird, ist ein sehr spannender Punkt. Damit lässt sich theoretisch relativ viel über Gesellschaften aussagen (Sprache A ist Geschäfts- und Verkehrssprache, Sprache B wird zu Hause verwendet, Sprache C, um mit den Göttern zu reden … da lässt sich einiges machen). Ich fände es grundsätzlich schön, wenn sich die Fantasyliteratur mal von der Vorstellung lösen könnte, dass Gesellschaften im Normalfall einsprachig sind. Tatsächlich scheint (außerhalb der privilegierten weißen westlichen Welt) nämlich Zwei- oder Mehrsprachigkeit die Regel zu sein.
Kategorischer Imperativ nach Kant, leicht modernisierte Fassung: „Sei kein Arschloch.“
Ich habe versucht, in meinem Beitrag den Begriff "heteronormative Kackscheiße" unterzubringen, aber es hat mir nicht gelingen wollen...
Ich habe versucht, in meinem Beitrag den Begriff "heteronormative Kackscheiße" unterzubringen, aber es hat mir nicht gelingen wollen...
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Sprachen... kann interessant sein - muss es aber nicht.
Es gibt Dinge, die lassen sich nicht adäquat übersetzen, wie (jetzt alles in der realen Welt) der Titel Khan (hat sehr viele Bedeutungen), Beijing (nördliche Hauptstadt, früher als Peking eingedeutscht), Zhongguo, (heißt wörtlich übersetzt Das Land in der Mitte, als China eingedeutscht) oder Pharao (großes Haus) und Kemet (schwarzes Land, alter Name für Ägypten wegen des Nilschlammes).
Es gibt zwei Wege damit umzugehen: Erstens, man lässt sie in der Landssprache - das tun G. R. R. Martin und seine Freunde.
Oder, und dass kann auch reizvoll sein, man lässt die Charaktere bewusst vom großen Haus sprechen, das verfügt hat, dass alle Einwohner des schwarzen Landes mehr Steuern zu zahlen haben.
Es kommt auf nicht nur auf die Geschichte an; ich finde es schön, wenn man fremde menschliche Kulturen eher auf die zweite Weise ausdrückt, sie wirken dann nicht zu abgedroschen (König Heinrich und Junker Jörg) aber auch nicht zu abstrakt; nicht-menschliche Kulturen, insbesondere Oger, Orks, andere barbarische Bestien dürfen aber sehr gerne eigene Sprachen sprechen, solange man nicht alles mühsam selbst übersetzen muss; hier kann man sich mit vielen Zischlauten, R's und K's, O's und U's sehr schön austoben und sie heben (meiner Meinung nach) die Härte des Volkes hervor - das selbe, nur andersrum gilt bei Elfen, die gerne viele M's und L's benutzen dürfen, g statt k und d statt t - es hört sich zivilisierter an.
Aber wie gesagt, ist nur meine bescheidene Meinung.
PS. Wenn man in der Urban-Fantasy ein Volk hat, dass dem Ursprung nach (z. B. Engel) Latein oder hebräisch sprechen müsste, darf man das ruhig tun :)
Aber nur mit Übersetzung oder Erklärung.
Es gibt Dinge, die lassen sich nicht adäquat übersetzen, wie (jetzt alles in der realen Welt) der Titel Khan (hat sehr viele Bedeutungen), Beijing (nördliche Hauptstadt, früher als Peking eingedeutscht), Zhongguo, (heißt wörtlich übersetzt Das Land in der Mitte, als China eingedeutscht) oder Pharao (großes Haus) und Kemet (schwarzes Land, alter Name für Ägypten wegen des Nilschlammes).
Es gibt zwei Wege damit umzugehen: Erstens, man lässt sie in der Landssprache - das tun G. R. R. Martin und seine Freunde.
Oder, und dass kann auch reizvoll sein, man lässt die Charaktere bewusst vom großen Haus sprechen, das verfügt hat, dass alle Einwohner des schwarzen Landes mehr Steuern zu zahlen haben.
Es kommt auf nicht nur auf die Geschichte an; ich finde es schön, wenn man fremde menschliche Kulturen eher auf die zweite Weise ausdrückt, sie wirken dann nicht zu abgedroschen (König Heinrich und Junker Jörg) aber auch nicht zu abstrakt; nicht-menschliche Kulturen, insbesondere Oger, Orks, andere barbarische Bestien dürfen aber sehr gerne eigene Sprachen sprechen, solange man nicht alles mühsam selbst übersetzen muss; hier kann man sich mit vielen Zischlauten, R's und K's, O's und U's sehr schön austoben und sie heben (meiner Meinung nach) die Härte des Volkes hervor - das selbe, nur andersrum gilt bei Elfen, die gerne viele M's und L's benutzen dürfen, g statt k und d statt t - es hört sich zivilisierter an.
Aber wie gesagt, ist nur meine bescheidene Meinung.
PS. Wenn man in der Urban-Fantasy ein Volk hat, dass dem Ursprung nach (z. B. Engel) Latein oder hebräisch sprechen müsste, darf man das ruhig tun :)
Aber nur mit Übersetzung oder Erklärung.
Ich hoffe, ich habe keinen großen Mist verzapft - wenn doch, fühlt euch frei, mich damit zu bewerfen.
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Beitrag #49, verfasst am 24.03.2014 | 23:15 Uhr
Jake23897
Würdest du dann – angenommen, du müsstest Deutsch in einer anderen Sprache wiedergeben – deine Charaktere davon sprechen lassen, dass sie in „der neuen Stadt“ wohnen, sich „einen kleinen Biss“ einsam fühlen, sehr gerne „Drehen“ essen und „den Wegen“ des schlechten Wetters „nach dem Hause“ gegangen sind? Die meisten Begriffe einer Sprache sind – selbst wenn sie theoretisch analysierbar sind – im täglichen Gebrauch eben feste Begriffe und Wendungen, die mehr als die Bedeutung ihrer Einzelteile sind. Käme mir also ein alter Ägypter entgegen und erzählte mir in seiner Muttersprache, dass das „große Haus“ etwas verfügt habe … ich hielte ihn für reichlich bescheuert.
Es gibt Dinge, die lassen sich nicht adäquat übersetzen, wie (jetzt alles in der realen Welt) der Titel Khan (hat sehr viele Bedeutungen), Beijing (nördliche Hauptstadt, früher als Peking eingedeutscht), Zhongguo, (heißt wörtlich übersetzt Das Land in der Mitte, als China eingedeutscht) oder Pharao (großes Haus) und Kemet (schwarzes Land, alter Name für Ägypten wegen des Nilschlammes).
Es gibt zwei Wege damit umzugehen: Erstens, man lässt sie in der Landssprache - das tun G. R. R. Martin und seine Freunde.
Oder, und dass kann auch reizvoll sein, man lässt die Charaktere bewusst vom großen Haus sprechen, das verfügt hat, dass alle Einwohner des schwarzen Landes mehr Steuern zu zahlen haben.
Würdest du dann – angenommen, du müsstest Deutsch in einer anderen Sprache wiedergeben – deine Charaktere davon sprechen lassen, dass sie in „der neuen Stadt“ wohnen, sich „einen kleinen Biss“ einsam fühlen, sehr gerne „Drehen“ essen und „den Wegen“ des schlechten Wetters „nach dem Hause“ gegangen sind? Die meisten Begriffe einer Sprache sind – selbst wenn sie theoretisch analysierbar sind – im täglichen Gebrauch eben feste Begriffe und Wendungen, die mehr als die Bedeutung ihrer Einzelteile sind. Käme mir also ein alter Ägypter entgegen und erzählte mir in seiner Muttersprache, dass das „große Haus“ etwas verfügt habe … ich hielte ihn für reichlich bescheuert.
Kategorischer Imperativ nach Kant, leicht modernisierte Fassung: „Sei kein Arschloch.“
Ich habe versucht, in meinem Beitrag den Begriff "heteronormative Kackscheiße" unterzubringen, aber es hat mir nicht gelingen wollen...
Ich habe versucht, in meinem Beitrag den Begriff "heteronormative Kackscheiße" unterzubringen, aber es hat mir nicht gelingen wollen...
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Beitrag #50, verfasst am 25.03.2014 | 00:40 Uhr
@EdvardElch
Von feststehenden Ausdrücken (wegen, bisschen) spreche ich nicht, und das war auch eigentlich klar, oder?
Redewendungen, Namen oder Titel können allerdings doch sehr ansprechend wirken, wenn sie zwar vertraut sind, aber auf eine völlig andere Weise.
Bei Steven Erikson zum Beispiel heißt die rechte Hand der Kaiserin (Imperatrix, übrigens auch eine interessante Schöpfung) "Mandata", der Führer einer Armee (im Sinne der ersten, zweiten, dritten etc.) heißt Hohefaust, im Gegensatz zu einem Unterführer, der nur Faust heißt und bei Jim Butcher ist der Vorsitzende des Rates der Magier der "Merlin", wenn der auch nach dem mythischen Merlin benannt ist.
Das Wort Pharao (als großes Haus) kommt vom Palast, der ein großes Haus ist - wenn also da große bzw. das größte Haus etwas verfügt, muss man das einhalten. Mir erscheint das nur folgerichtig.
Bernhard Hennens Zwerge (aus "Drachenelfen", also dem Elfen-Prequel) nennen die Herrscher ihrer einzelnen Städte jeweils "Alter in der Tiefe".
Und man könnte, so wie es die Skandinavier früher gemacht haben, einen Kapitän "Seekönig" nennen, weil er ja auf seinem Schiff das letzte Wort und die alleinige Befehlsgewalt hat.
Ich kann nur noch mal deutlicher machen: Niemand will zum tausendsten Mal vom König hören - oder vom Grafen, Meister. Da muss ich nur einmal Leuteheute im ZDF einschalten, dann jaulen sie mir die Ohren voll von den Englischen, Holländischen, Dänischen, Spanischen und was weiß ich nicht was für Königen. Von den dreitausend saudischen Prinzen will ich gar nicht erst anfangen.
Neue Titel braucht die Welt. Und wenn es nur großes Haus ist - Abwechslung ist nötig!
Von feststehenden Ausdrücken (wegen, bisschen) spreche ich nicht, und das war auch eigentlich klar, oder?
Redewendungen, Namen oder Titel können allerdings doch sehr ansprechend wirken, wenn sie zwar vertraut sind, aber auf eine völlig andere Weise.
Bei Steven Erikson zum Beispiel heißt die rechte Hand der Kaiserin (Imperatrix, übrigens auch eine interessante Schöpfung) "Mandata", der Führer einer Armee (im Sinne der ersten, zweiten, dritten etc.) heißt Hohefaust, im Gegensatz zu einem Unterführer, der nur Faust heißt und bei Jim Butcher ist der Vorsitzende des Rates der Magier der "Merlin", wenn der auch nach dem mythischen Merlin benannt ist.
Das Wort Pharao (als großes Haus) kommt vom Palast, der ein großes Haus ist - wenn also da große bzw. das größte Haus etwas verfügt, muss man das einhalten. Mir erscheint das nur folgerichtig.
Bernhard Hennens Zwerge (aus "Drachenelfen", also dem Elfen-Prequel) nennen die Herrscher ihrer einzelnen Städte jeweils "Alter in der Tiefe".
Und man könnte, so wie es die Skandinavier früher gemacht haben, einen Kapitän "Seekönig" nennen, weil er ja auf seinem Schiff das letzte Wort und die alleinige Befehlsgewalt hat.
Ich kann nur noch mal deutlicher machen: Niemand will zum tausendsten Mal vom König hören - oder vom Grafen, Meister. Da muss ich nur einmal Leuteheute im ZDF einschalten, dann jaulen sie mir die Ohren voll von den Englischen, Holländischen, Dänischen, Spanischen und was weiß ich nicht was für Königen. Von den dreitausend saudischen Prinzen will ich gar nicht erst anfangen.
Neue Titel braucht die Welt. Und wenn es nur großes Haus ist - Abwechslung ist nötig!
Ich hoffe, ich habe keinen großen Mist verzapft - wenn doch, fühlt euch frei, mich damit zu bewerfen.