Und nun zurück zu den Self-Inserts.
Warum sind Self-Inserts automatisch nervige MarySues?
Ich bin nicht gerade perfekt und meine Self-Inserts sind es dementsprechend auch nicht, ich will mich ja mit ihnen identifizieren können.^^
Klar nimmt man an einem Self-Insert auch die eine oder andere Verbesserung vor, teilweise einfach, weil sonst der Plot nicht funktioniert, aber das hält sich zumindest bei meinen immer stark in Grenzen. Die sollen nicht zu perfekt sein, sonst sind sie mir erstens zu langweilig und zweitens nicht mehr genug "ich".
Wie hier schon öfter diskutiert wurde und du in deinem Beitrag auch selber angedeutet hast, kommt es wohl auch hier mehr auf die Umsetzung der Geschichte als auf den Charakter selber an.
Nur weil Charakter X ein Self Insert ist, finde ich ihn nicht automatisch auch nervig bzw. fällt mir in den meisten Fällen gar nicht auf, ob es sich bei Charakter X um ein Self Insert handelt oder nicht. Woher sollte ich das auch wissen? Nachdem ich den Autor meistens nicht persönlich kenne, kann ich schwer beurteilen, wie viel von sich selber er in seinen Prota gepackt hat. Und in den seltensten Fällen steht »Dass ihr’s nur wisst: Charakter X bin ich selber!« im Header einer Geschichte. (Wir sprechen hier immerhin nicht von Autobiographien, wo von vornherein klar ist, dass es um das Leben des Autors geht.)
Ich schätze mal, dass man bei guten Autoren gar nicht merkt, wie viel Self Insert in seinen Charakteren steckt. Dass ein gewisser Teil von einem selbst in jedem selbst erschaffenen Charakter steckt, kann man mEn sowieso nicht ganz von der Hand weisen. Die Handlungen und die Gedankenwelt eines Charakters werden immerhin von den Handlungen und Gedanken, die der Autor selber als nachvollziehbar empfindet, geprägt. Insofern trägt vielleicht jeder Charakter, den man selber kreiert, einen kleinen Self Insert Stempel. Manche stärker als andere, aber ich glaube, ein winziges Stückchen von einem selbst steckt in jedem Charakter, den man sich selbst erdacht hat. Schon allein deswegen, weil man sich irgendwie in ihn hineinversetzen muss, um ihn agieren lassen zu können. (So viel zu meiner kleinen Philosophie. *g*)
Aber du hast nicht unrecht damit, wenn du sagst, dass Self Insert und Mary Sue oft in einen Topf geworfen werden. Das Vorurteil, dass ein zu perfekter Charakter (in den noch dazu jede bekannte Canonfigur verliebt ist) ein Self Insert der Autorin wäre, ist in FF-Kreisen Gang und Gebe.
Vor vielen Jahren wirkte es nun mal so das jeder der sich nicht völlig dem Schreiben verschrieben hatte und nicht direkt den nächsten Roman bei nem Verlag veröffentlichen will hier eh unten durch war. Aus Spaß schreiben ohne einen höhren Plan? Oh Gott bewahre.
Mittlerweile scheint es anders zu sein was aber vielleicht auch daran liegt das Foren allgemein immer inaktiver werden. Wobei dieses Forum hier ja immer noch recht aktiv ist im gegensatz zu vielen anderen.
Kurono-kun
Damals auf jeden Fall mittlerweile schwer zu sagen.
Vor vielen Jahren wirkte es nun mal so das jeder der sich nicht völlig dem Schreiben verschrieben hatte und nicht direkt den nächsten Roman bei nem Verlag veröffentlichen will hier eh unten durch war. Aus Spaß schreiben ohne einen höhren Plan? Oh Gott bewahre.
Mittlerweile scheint es anders zu sein was aber vielleicht auch daran liegt das Foren allgemein immer inaktiver werden. Wobei dieses Forum hier ja immer noch recht aktiv ist im gegensatz zu vielen anderen.
Mmh … Wenn du sagst "damals", von welchem Zeitraum sprichst du? Und bei wem waren Hobbyschreiber "unten durch"? Von welcher Personengruppe sprichst du?
Um mal von meiner eigenen Erfahrung zu berichten:
Vor etwa 20+ Jahren gab es vor allem kleinere Archive und Fanseiten, auf denen man veröffentlichen konnte. (Ich weiß nicht, ob es ff.de damals schon gab. Ich kenne es erst seit 2008 oder 2009.)
Damals wurden Fanfictions gern geschrieben, veröffentlicht und vor allem auch gelesen. Es gab bei Weitem nicht so viel Auswahl an Lesestoff, wie heutzutage. Allerdings waren Inhalt und Umsetzung erheblich besser. Niemand hatte damals ein Smartphone und konnte während der Pause mal schnell ein Kapitel (mit 500 Wörtern) tippen. Einfach ins Hochladefenster tippen war damals auch nicht, weil jede Minute Internet Geld gekostet hat. Zum Lesen hat man sich damals eingewählt, die Geschichte/das Kapitel aufgerufen und wieder ausgewählt. Erst dann hat man gelesen. Ebenso kann ich mich nicht erinnern, dass Kritik so negativ aufgefasst worden wäre. (Und das betraf nicht nur Fanfictions, sondern auch Zeichnungen.) Der Umgang war allerdings auch persönlicher als hier zum Beispiel. Wohl auch, weil nie so eine Masse an Usern zusammengekommen ist.
Bezüglich Schreiben als Beruf: Dahingehend wurde es öfter als etwas abgetan, mit dem man kein Geld verdienen kann. Die Meinung hat sich erst geändert, als diese Personen tatsächlich etwas von mir gelesen haben. Inzwischen habe ich sogar eine Leserin, die regelmäßig fragt, ob ich was neues von mir habe, damit sie "mal wieder was Gescheites zu lesen hat".
Just because you can't imagine something doesn't mean it is not real.
"Any intelligent fool can make things bigger, more complex and more violent. It takes a touch of genius, and a lot of courage, to move in the opposite direction."
Albert Einstein
K T Argento
Kurono-kun
Damals auf jeden Fall mittlerweile schwer zu sagen.
Vor vielen Jahren wirkte es nun mal so das jeder der sich nicht völlig dem Schreiben verschrieben hatte und nicht direkt den nächsten Roman bei nem Verlag veröffentlichen will hier eh unten durch war. Aus Spaß schreiben ohne einen höhren Plan? Oh Gott bewahre.
Mittlerweile scheint es anders zu sein was aber vielleicht auch daran liegt das Foren allgemein immer inaktiver werden. Wobei dieses Forum hier ja immer noch recht aktiv ist im gegensatz zu vielen anderen.Mmh … Wenn du sagst "damals", von welchem Zeitraum sprichst du? Und bei wem waren Hobbyschreiber "unten durch"? Von welcher Personengruppe sprichst du?
Um mal von meiner eigenen Erfahrung zu berichten:
Vor etwa 20+ Jahren gab es vor allem kleinere Archive und Fanseiten, auf denen man veröffentlichen konnte. (Ich weiß nicht, ob es ff.de damals schon gab. Ich kenne es erst seit 2008 oder 2009.)
Damals wurden Fanfictions gern geschrieben, veröffentlicht und vor allem auch gelesen. Es gab bei Weitem nicht so viel Auswahl an Lesestoff, wie heutzutage. Allerdings waren Inhalt und Umsetzung erheblich besser. Niemand hatte damals ein Smartphone und konnte während der Pause mal schnell ein Kapitel (mit 500 Wörtern) tippen. Einfach ins Hochladefenster tippen war damals auch nicht, weil jede Minute Internet Geld gekostet hat. Zum Lesen hat man sich damals eingewählt, die Geschichte/das Kapitel aufgerufen und wieder ausgewählt. Erst dann hat man gelesen. Ebenso kann ich mich nicht erinnern, dass Kritik so negativ aufgefasst worden wäre. (Und das betraf nicht nur Fanfictions, sondern auch Zeichnungen.) Der Umgang war allerdings auch persönlicher als hier zum Beispiel. Wohl auch, weil nie so eine Masse an Usern zusammengekommen ist.
Bezüglich Schreiben als Beruf: Dahingehend wurde es öfter als etwas abgetan, mit dem man kein Geld verdienen kann. Die Meinung hat sich erst geändert, als diese Personen tatsächlich etwas von mir gelesen haben. Inzwischen habe ich sogar eine Leserin, die regelmäßig fragt, ob ich was neues von mir habe, damit sie "mal wieder was Gescheites zu lesen hat".
Ich würde so sagen um den Zeitraum 2011/2014. Ich weiß nicht mehr wann ich mich hier genau angemeldet habe und ich weiß auch da sich das Forum hier erst später entdeckt habe das muss so 2013 gewesen sein. Also auch fast um die 10 Jahre bald.
Ja damals war noch alles etwas anders. gerade all die se kleinen Seiten. jeder Anime/Manga hatte damals sein eigenes Forum und ich denke auch mal viele andere Serien und Bücher. Klar kleinere Seiten sind persöhnlicher auf jeden Fall.
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Albert Einstein
K T Argento
Das beantwortet nicht die Frage, bei welcher Personengruppe man "unten durch" war. Oder ist?
Das werdne andere Hobbyautoren gewesne sein.
Die Zahl der Leute die wirklich für einen verlag arbeitne und deren Bücher man im Buchgeschäft zu finden sind, sind ja nun doch die wenigsten hier.
Kurono-kun
K T Argento
Das beantwortet nicht die Frage, bei welcher Personengruppe man "unten durch" war. Oder ist?Das werdne andere Hobbyautoren gewesne sein.
Die Zahl der Leute die wirklich für einen verlag arbeitne und deren Bücher man im Buchgeschäft zu finden sind, sind ja nun doch die wenigsten hier.
"Listen, what I said before John, I meant it. I don't have friends; I've just got one."-Sherlock
"Käwinn, ich wems dir gleich einen vorm wirsing, kriegste nen privatkonzert vone engelchen!"
Naschi
Also eher eine subjektive Empfindung. Ich bin ja nun auch schon länger dabei, aber so was ist mir nicht aufgefallen.Kurono-kun
K T Argento
Das beantwortet nicht die Frage, bei welcher Personengruppe man "unten durch" war. Oder ist?Das werdne andere Hobbyautoren gewesne sein.
Die Zahl der Leute die wirklich für einen verlag arbeitne und deren Bücher man im Buchgeschäft zu finden sind, sind ja nun doch die wenigsten hier.
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