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Im Thread 'Was gehört zur Allgemeinbildung?' ist es schon angeklungen, die Stimmung zwischen Resignation und Revolution. Die Lösung liegt irgendwo dazwischen. Das sagt sehr wenig aus, aber mehr kann ich realistischerweise nicht anbieten. Ich kann jedoch sagen, was ich im Real Life wahrnehme: Dass die Leute zunehmend frustrierter und grantiger werden, und in der Folge je nach Alter und Persönlichkeit auf längere Sicht krank oder aggressiv, da sie alles in sich reinfressen.
Ich denke, unsere Gesellschaft ist ziemlich kaputt, und ich bedaure die junge Generation, die darin aufwachsen muss. Die ältere und die mittlere - also meine eigene - Generation halte ich für unbelehrbar, sie hat versagt, und sie wird weiter versagen. In Deutschland - wie in anderen westlichen Ländern - ist nach dem zweiten Weltkrieg zwar eine Menge Wohlstand geschaffen worden, aber eine humane Ethik wurde vor lauter Ideologie (Ost: Kommunismus, West: Kapitalismus, beiderseits: Kalter Krieg, heute: aufsteigender Sozialdarwinismus) weitgehend vergessen zu lehren. Die junge Generation wird sich leider selber aus diesem Sumpf ziehen müssen. Unser Wohlstand wird auch flöten gehen, die wirtschaftsspekulatorischen Seifenblasen fangen jetzt an zu platzen, und wir dürfen uns auf den Schuldenberg im nächsten Jahrzehnt freuen, mit denen die vielen Löcher jetzt gestopft werden.
Die Gesetze werden ja schon verschärft und vermehrt, die Freiheiten der Bürger eingeschränkt, die Daten eines jeden massiv gesammelt. Der Staat bekommt Angst vor seinen eigenen Bürgern. Die Bürger Angst voreinander. Überall nur Feinde. Wieder ein Klima der Angst und der Paranoia, wäre ja noch schöner gewesen, nach dem Ende des Kalten Krieges wieder nachzulassen und verständig zu werden.
Ich denke, unsere Gesellschaft ist ziemlich kaputt, und ich bedaure die junge Generation, die darin aufwachsen muss. Die ältere und die mittlere - also meine eigene - Generation halte ich für unbelehrbar, sie hat versagt, und sie wird weiter versagen. In Deutschland - wie in anderen westlichen Ländern - ist nach dem zweiten Weltkrieg zwar eine Menge Wohlstand geschaffen worden, aber eine humane Ethik wurde vor lauter Ideologie (Ost: Kommunismus, West: Kapitalismus, beiderseits: Kalter Krieg, heute: aufsteigender Sozialdarwinismus) weitgehend vergessen zu lehren. Die junge Generation wird sich leider selber aus diesem Sumpf ziehen müssen. Unser Wohlstand wird auch flöten gehen, die wirtschaftsspekulatorischen Seifenblasen fangen jetzt an zu platzen, und wir dürfen uns auf den Schuldenberg im nächsten Jahrzehnt freuen, mit denen die vielen Löcher jetzt gestopft werden.
Die Gesetze werden ja schon verschärft und vermehrt, die Freiheiten der Bürger eingeschränkt, die Daten eines jeden massiv gesammelt. Der Staat bekommt Angst vor seinen eigenen Bürgern. Die Bürger Angst voreinander. Überall nur Feinde. Wieder ein Klima der Angst und der Paranoia, wäre ja noch schöner gewesen, nach dem Ende des Kalten Krieges wieder nachzulassen und verständig zu werden.
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Beitrag #2, verfasst am 15.01.2009 | 07:16 Uhr
Um es mal deutlich auszusprechen...
Aller Panik zum Trotz... das Land wird friedlicher.
In nahezu allen Punkten sind Bürger friedlicher geworden (das fängt von körperstrafen bei kindern an.... DRASTISCH zurückgegangen und hört bei veringerten gewaltverbrechen auf).
Die Allgemeinbildung ist gut (wer sich mal die mühe machen würde den pisa bericht richtig zu lesen, würde das auch erkennen) und das soziale Netz... nun ja, es tut was er kann (was natürlich trotzdem nicht ausreichend ist).
Es gibt ein paar benachteiligte.. Arbeitslose (weger ihres schlechten images), behinderte Kinder (sowas ist heute doch nicht mehr nötig... obwohl sie heute sehr gute chancen haben) usw.
Aber insgesamt... wir leben besser. Wenn man mal von etwas verringertem einkommen absieht. anderererseits hat heute trotzdem jeder mehr als vor 20 jahren, fortschritt...
Trotzdem. Es wird gejammert an allen ecken und enden, panik geschürt und aufgewiegelt
Meist von leuten, die dieses wissen (PISA) vom hören sagen kennen. Die vielleicht nicht damit zurecht kommen, dass ihr kind anders lernt als sie (Kinder haben einen im schnitt 20punkte höheren IQ als vor 60 jahre. Das ist GEWALTIG) und deswegen etwas von "schulkrise" stammeln.
Wie geasgt... wer bitte schon schwarz malt, dann wissenschaftlich fundierte quellen nutzen, offizielle statistiken und nicht die bild zeitung, persönliche eindrücke oder stammtischparolen der nachbarn
(sogar an stammtischen wird weniger getrunken als früher.)
Das einzige was ich jetzt mal anmerken kann ust folgendes paradoxo:
OBWOHL ES UNS VIEL BESSER GEHT; IST DIE GRUNDHALTUNG DER MENSCHEN PESSIMISTISCHER!
Und das wurde sogar lang und breit untersucht (das bedeutet, es wurden tests mit zehntausenden von menschen gemacht).
Meine erklärung. Medien gaukeln eine welt vor, einen alltag, den es prakrisch nicht gibt, der aber als niormal angesehen wird, weil er im fernsehen kommt.
Ganz abgesehen von hetzkampagnen diverser zeitungen zu schweigen
LG Seraphin
Aller Panik zum Trotz... das Land wird friedlicher.
In nahezu allen Punkten sind Bürger friedlicher geworden (das fängt von körperstrafen bei kindern an.... DRASTISCH zurückgegangen und hört bei veringerten gewaltverbrechen auf).
Die Allgemeinbildung ist gut (wer sich mal die mühe machen würde den pisa bericht richtig zu lesen, würde das auch erkennen) und das soziale Netz... nun ja, es tut was er kann (was natürlich trotzdem nicht ausreichend ist).
Es gibt ein paar benachteiligte.. Arbeitslose (weger ihres schlechten images), behinderte Kinder (sowas ist heute doch nicht mehr nötig... obwohl sie heute sehr gute chancen haben) usw.
Aber insgesamt... wir leben besser. Wenn man mal von etwas verringertem einkommen absieht. anderererseits hat heute trotzdem jeder mehr als vor 20 jahren, fortschritt...
Trotzdem. Es wird gejammert an allen ecken und enden, panik geschürt und aufgewiegelt
Meist von leuten, die dieses wissen (PISA) vom hören sagen kennen. Die vielleicht nicht damit zurecht kommen, dass ihr kind anders lernt als sie (Kinder haben einen im schnitt 20punkte höheren IQ als vor 60 jahre. Das ist GEWALTIG) und deswegen etwas von "schulkrise" stammeln.
Wie geasgt... wer bitte schon schwarz malt, dann wissenschaftlich fundierte quellen nutzen, offizielle statistiken und nicht die bild zeitung, persönliche eindrücke oder stammtischparolen der nachbarn
(sogar an stammtischen wird weniger getrunken als früher.)
Das einzige was ich jetzt mal anmerken kann ust folgendes paradoxo:
OBWOHL ES UNS VIEL BESSER GEHT; IST DIE GRUNDHALTUNG DER MENSCHEN PESSIMISTISCHER!
Und das wurde sogar lang und breit untersucht (das bedeutet, es wurden tests mit zehntausenden von menschen gemacht).
Meine erklärung. Medien gaukeln eine welt vor, einen alltag, den es prakrisch nicht gibt, der aber als niormal angesehen wird, weil er im fernsehen kommt.
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LG Seraphin
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Beitrag #3, verfasst am 15.01.2009 | 13:48 Uhr
Seraphin
Ich meine auch: Ganz genau so ist es. Der Mensch muss natürlich seine Informationen irgendwo herbeziehen und muss daher zwangsläufig zu Medien greifen - allerdings macht er wohl oft den Fehler, zu schnell zu viel zu glauben (und vergisst dabei, dass reißerische Themen sich eben gut verkaufen) und dies dann als Selbstverständlichkeit hinzunehmen, ohne es zu hinterfragen.
Gasstreit! Wir werden alle sterben...
Terror! Wir werden alle sterben.
Überwachungstaat, omg! Wir werden alle sterben!
Grippeepedemie, wir werden wirklich alle sterben!!
Früher war ja ohnehin alles viel besser!
Usw...
Dass nicht alles schön, heiter und rosig ist, ist natürlich klar - aber ich bezweifle, dass es so düster ist, wie die Medien uns erzählen wollen. Ich denke, es ist wichtig, dass man sich einfach keine Grundstimmung der Angst machen lässt.
Meine erklärung. Medien gaukeln eine welt vor, einen alltag, den es prakrisch nicht gibt, der aber als niormal angesehen wird, weil er im fernsehen kommt.
Ganz abgesehen von hetzkampagnen diverser zeitungen zu schweigen
Ich meine auch: Ganz genau so ist es. Der Mensch muss natürlich seine Informationen irgendwo herbeziehen und muss daher zwangsläufig zu Medien greifen - allerdings macht er wohl oft den Fehler, zu schnell zu viel zu glauben (und vergisst dabei, dass reißerische Themen sich eben gut verkaufen) und dies dann als Selbstverständlichkeit hinzunehmen, ohne es zu hinterfragen.
Gasstreit! Wir werden alle sterben...
Terror! Wir werden alle sterben.
Überwachungstaat, omg! Wir werden alle sterben!
Grippeepedemie, wir werden wirklich alle sterben!!
Früher war ja ohnehin alles viel besser!
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Dass nicht alles schön, heiter und rosig ist, ist natürlich klar - aber ich bezweifle, dass es so düster ist, wie die Medien uns erzählen wollen. Ich denke, es ist wichtig, dass man sich einfach keine Grundstimmung der Angst machen lässt.
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Seraphin
Es wird schwarz gemalt, und es wird weiß gemalt. Dein Beitrag, Seraphin, malt weiß. Die Welt ist aber nicht schwarz-weiß.
BESSER: Besser als wann? Besser als wo?
Es lassen sich immer und überall Beispiele finden, dass es den Menschen besser geht. Ja, den Menschen in Deutschland geht es besser als bis zur 1. Hälfte des 20. Jahrhunderts. Ja, den Menschen in Deutschland geht es besser als denen in vielen anderen Ländern der Welt heutzutage. Aber ich bezweifle, dass es den Menschen in Deutschland jetzt im 21. Jahrhundert besser geht als noch in den 90er Jahren.
UNS: Wer ist uns?
Die Menschen in Deutschland sind kein amorphe Masse, sondern über 82 Millionen Individuen. Da gibt es erhebliche Unterschiede, und die Schere zwischen Arm und Reich klafft wieder weiter auseinander. Beispielsweise Niedriglöhne und Kinderarmut. Ja, auch den armen Kindern in Deutschland geht es besser als vielen in Afrika. Dort verhungern sie, sterben an diversen Krankheiten. In Deutschland passieren dagegen nur Kinkerlitzchen wie beispielsweise, dass manche Kinder dort, wo ein nicht kostenloses Mittagessen in den Schulen angeboten wird, den Kindern, die das sich leisten können (genauer: die Eltern), ohne dieses Essen über die Schulter schauen müssen. Warum wird da nicht Solidarität gezeigt, und eine Sparbüchse aufgestellt, wo Lehrer, Angestellte und Kinder, die ein wenig Geld übrig haben, jeder ein wenig einwirft, und von dieser Art Kaffeekasse das Essen finanziert. Bürgersolidarität, einfach und nah, wenn der Staat auf die Armen zunehmend pfeift. Und schon haben wir eine kleine Lösung. Aber nein, unsere Gesellschaft ist ja auf Ellenbogeneinsatz geeicht, es ist ja pfui, seinem Nächsten zu helfen, soll es doch der Staat und Wohltätigkeitsorganisationen tun. Für die spendet man ja auch noch. Für die verhungernden Kinder in Afrika, die klassischerweise hergenommen werden, wenn ein reiches Kind in Deutschland sein Pausenbrot weggeworfen hat. Das ist aber nur ein bisserl Geld, vorteilhafterweise müssen da jedoch weniger Lebensmittel aus der europäischen Überschussproduktion vernichtet oder dauereingelagert werden, weniger europäische Bauern subventioniert werden, damit sie nichts anbauen, auf dass die Preise gehalten werden. Kinder werden für weggeworfenes Essen geschimpft, Politiker werden für den Abbau der Nahrungsmittelberge gelobt.
Seraphin
Sathien
Ich bin kein Schwarzmaler. Mich interessieren die Boulevard-Medien nicht, ich konsumiere sie auch nicht, sondern ich gehe mit offenen Augen und Ohren durch die Welt, die reelle mediale und die reale. Boulevard-Medien und Stammtischparolen werfe ich jedoch nicht mit persönlichen Eindrücken in einen Topf. Wenn ich Eindrücke, Stimmen und glaubwürdige Berichte über Unschönes aus der Stadt, aus dem Großstadtviertel, wo ich lebe, wahrnehme, dann blende ich das nicht aus, und sage: Laut den Statistiken geht es uns in Deutschland ja allen gut und besser. Statistiken sind Zahlen, unpersönlich und kalt. Sie geben nicht das real existierende Elend wieder, das man selber mitbekommen kann, wenn man keine Scheuklappen aufsetzt und die Welt nicht schön sauber weiß anmalt. Zugegeben, das Elend ist im Schnitt nicht groß im Vergleich zu dem in Entwicklungsländern und zu früher. Die Menschen sterben nicht wie die Fliegen an Hunger und Krankheiten. Ich brauche mir keine Sorgen machen, dass ich beispielsweise an der Cholera sterbe, wie die Menschen da, wo ich lebe - in dem Stadtviertel -, noch im 19. Jahrhundert. Aber es ist längst nicht alles gut, es gibt immer noch eine Menge Probleme, und sie nehmen zu. Ich habe es im Thread 'Was gehört zur Allgemeinbildung?' schon einmal angesprochen.
Aber für die Friede-Freude-Eierkuchen-Fraktion ist alles ja wunderbar, überall im ach so reichen Deutschland. Für die Ultrakonservativ-Fraktion sind ja nur die Schmarotzer, die Kriminellen, der Abschaum an allem schuld. Die Verdummungs-und-Hetz-Medien scheffeln Geld mit dem Erzeugen und Bedienen der Ängste und Befindlichkeiten des Volkes. Wann wird es wieder so weit sein, dass so manche Stammtischparole wieder wahr wird? Es kann schneller gehen, als man denkt. Meint Ihr, die Menschen in den 20er Jahren haben für möglich gehalten, was sie in den 30er- und 40er-Jahren des 20. Jahrhunderts erwarten wird? Wir können in die Menschheitsgeschichte zurückschauen, können lernen, können es besser machen. Aber ich befürchte, das wird nicht geschehen, weil die Menschen für gewöhnlich nicht aus der Geschichte lernen.
OBWOHL ES UNS VIEL BESSER GEHT; IST DIE GRUNDHALTUNG DER MENSCHEN PESSIMISTISCHER!
Es wird schwarz gemalt, und es wird weiß gemalt. Dein Beitrag, Seraphin, malt weiß. Die Welt ist aber nicht schwarz-weiß.
BESSER: Besser als wann? Besser als wo?
Es lassen sich immer und überall Beispiele finden, dass es den Menschen besser geht. Ja, den Menschen in Deutschland geht es besser als bis zur 1. Hälfte des 20. Jahrhunderts. Ja, den Menschen in Deutschland geht es besser als denen in vielen anderen Ländern der Welt heutzutage. Aber ich bezweifle, dass es den Menschen in Deutschland jetzt im 21. Jahrhundert besser geht als noch in den 90er Jahren.
UNS: Wer ist uns?
Die Menschen in Deutschland sind kein amorphe Masse, sondern über 82 Millionen Individuen. Da gibt es erhebliche Unterschiede, und die Schere zwischen Arm und Reich klafft wieder weiter auseinander. Beispielsweise Niedriglöhne und Kinderarmut. Ja, auch den armen Kindern in Deutschland geht es besser als vielen in Afrika. Dort verhungern sie, sterben an diversen Krankheiten. In Deutschland passieren dagegen nur Kinkerlitzchen wie beispielsweise, dass manche Kinder dort, wo ein nicht kostenloses Mittagessen in den Schulen angeboten wird, den Kindern, die das sich leisten können (genauer: die Eltern), ohne dieses Essen über die Schulter schauen müssen. Warum wird da nicht Solidarität gezeigt, und eine Sparbüchse aufgestellt, wo Lehrer, Angestellte und Kinder, die ein wenig Geld übrig haben, jeder ein wenig einwirft, und von dieser Art Kaffeekasse das Essen finanziert. Bürgersolidarität, einfach und nah, wenn der Staat auf die Armen zunehmend pfeift. Und schon haben wir eine kleine Lösung. Aber nein, unsere Gesellschaft ist ja auf Ellenbogeneinsatz geeicht, es ist ja pfui, seinem Nächsten zu helfen, soll es doch der Staat und Wohltätigkeitsorganisationen tun. Für die spendet man ja auch noch. Für die verhungernden Kinder in Afrika, die klassischerweise hergenommen werden, wenn ein reiches Kind in Deutschland sein Pausenbrot weggeworfen hat. Das ist aber nur ein bisserl Geld, vorteilhafterweise müssen da jedoch weniger Lebensmittel aus der europäischen Überschussproduktion vernichtet oder dauereingelagert werden, weniger europäische Bauern subventioniert werden, damit sie nichts anbauen, auf dass die Preise gehalten werden. Kinder werden für weggeworfenes Essen geschimpft, Politiker werden für den Abbau der Nahrungsmittelberge gelobt.
Seraphin
Aller Panik zum Trotz... das Land wird friedlicher.
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Trotzdem. Es wird gejammert an allen ecken und enden, panik geschürt und aufgewiegelt
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Meine erklärung. Medien gaukeln eine welt vor, einen alltag, den es prakrisch nicht gibt, der aber als niormal angesehen wird, weil er im fernsehen kommt.
Ganz abgesehen von hetzkampagnen diverser zeitungen zu schweigen
Sathien
Dass nicht alles schön, heiter und rosig ist, ist natürlich klar - aber ich bezweifle, dass es so düster ist, wie die Medien uns erzählen wollen. Ich denke, es ist wichtig, dass man sich einfach keine Grundstimmung der Angst machen lässt.
Ich bin kein Schwarzmaler. Mich interessieren die Boulevard-Medien nicht, ich konsumiere sie auch nicht, sondern ich gehe mit offenen Augen und Ohren durch die Welt, die reelle mediale und die reale. Boulevard-Medien und Stammtischparolen werfe ich jedoch nicht mit persönlichen Eindrücken in einen Topf. Wenn ich Eindrücke, Stimmen und glaubwürdige Berichte über Unschönes aus der Stadt, aus dem Großstadtviertel, wo ich lebe, wahrnehme, dann blende ich das nicht aus, und sage: Laut den Statistiken geht es uns in Deutschland ja allen gut und besser. Statistiken sind Zahlen, unpersönlich und kalt. Sie geben nicht das real existierende Elend wieder, das man selber mitbekommen kann, wenn man keine Scheuklappen aufsetzt und die Welt nicht schön sauber weiß anmalt. Zugegeben, das Elend ist im Schnitt nicht groß im Vergleich zu dem in Entwicklungsländern und zu früher. Die Menschen sterben nicht wie die Fliegen an Hunger und Krankheiten. Ich brauche mir keine Sorgen machen, dass ich beispielsweise an der Cholera sterbe, wie die Menschen da, wo ich lebe - in dem Stadtviertel -, noch im 19. Jahrhundert. Aber es ist längst nicht alles gut, es gibt immer noch eine Menge Probleme, und sie nehmen zu. Ich habe es im Thread 'Was gehört zur Allgemeinbildung?' schon einmal angesprochen.
Aber für die Friede-Freude-Eierkuchen-Fraktion ist alles ja wunderbar, überall im ach so reichen Deutschland. Für die Ultrakonservativ-Fraktion sind ja nur die Schmarotzer, die Kriminellen, der Abschaum an allem schuld. Die Verdummungs-und-Hetz-Medien scheffeln Geld mit dem Erzeugen und Bedienen der Ängste und Befindlichkeiten des Volkes. Wann wird es wieder so weit sein, dass so manche Stammtischparole wieder wahr wird? Es kann schneller gehen, als man denkt. Meint Ihr, die Menschen in den 20er Jahren haben für möglich gehalten, was sie in den 30er- und 40er-Jahren des 20. Jahrhunderts erwarten wird? Wir können in die Menschheitsgeschichte zurückschauen, können lernen, können es besser machen. Aber ich befürchte, das wird nicht geschehen, weil die Menschen für gewöhnlich nicht aus der Geschichte lernen.
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Rang: Schriftsteller
Beitrag #5, verfasst am 15.01.2009 | 15:39 Uhr
Kann ich da mal ein Beispiel anbringen?
Man nehme mal die Menschen vor 60 Jahren, die Großelterngeneration der heute ca. 30 jährigen. Da standen die Frauen teilweise mit zwei bis vier Kindern da, hatten kein Dach über dem Kopf, haben Trümmer weg geräumt, nicht genügend zu essen.
Ich kann mich noch an die Geschichten meiner Großeltern aus dieser Zeit erinnern. Daran, dass sie während des Krieges mit ihren Kindern in Luftschutzkellern saßen. Und sie hatten, auch nach dem Krieg, wahnsinnige Angst um ihre Kinder. Sie wussten z.T. nicht, wie es weiter gehen soll (zumal das Schicksal vieler Ehemänner und anderer Verwandten ungeklärt war).
Nun, zumindest in meiner Familie ist aus den Kindern und auch den Enkeln etwas geworden, dabei hatten die Leute damals viel mehr Grund, sich Sorgen zu machen.
Ich glaube, über unsere Problemchen würde manch ein Rentner, der nun Ende achtzig ist, schmunzeln. Und sagen: "Ihr habt alle ein Dach über dem Kopf, verhungern muss niemand, der Zugang zur Bildung ist (auch wenn da, wie im anderen Thread mehr als erwähnt, eingies verbesserungswürdig wäre)gewährleistet. Uns fallen keine Bomen auf die Köpfe, wir leben in keinem Terrorregime, wo ein Teil der Bevölkerung Angst um sein Leben haben muss. Selbst die ärmsten Leute haben genügend Kleidung zum Wechseln. WAS ist euer Problem?"
Klar, manches könnte verbessert werden. Aber ich ärgere mich z.B. über Leute die klagen, dass man in diese ach so schlechte Welt keine Kinder mehr setzen könne.
Und diese Sprüche kommen nicht von armen Harzt IV Empfängern, wo ich es noch nachvollziehen könnte, sondern teilweise von Leuten, die durchaus ihr Einkommen haben, teilweise sogar recht gut.
Wenn eine Aussage vor 60 Jahren von Leuten, die in Trümmern lebten und schwer traumatisiert waren oder aber von Menschen in anderen Ländern (aktuelle Beispiele gibt es ja leider mehr als genug) käme, klar. Aber hier, bei uns?
Die Welt ist heute um einiges besser als noch vor dreißig Jahren, als ich geboren wurde! In der Medizin gibt es Fortschritte, man wird mit vielen Krankheiten (sei es Imfpungen oder beispielsweise Krankheiten wie Diabetes) besser fertig als damals. Bei uns in der Familie ist,zeitgleich zu meiner Geburt, ein Neugeborenes an einem Herzfehler gestorben, den man heute gut operieren könnte...
Oder Frauen. Allen Umständen und Diskussionen (arbeiten oder nicht, Vollzeitmutter oder berufstätig....ein einziges Hickhack, ich sag da muss jedes Elternpaar ihren eigenen Weg finden, wie sie sich wohl fühlen und es sich leisten können) zum Trotz, auch der Tatsache, dass Frauen in manchen Jobs schlechter als Männer bezahlt werden ( ist ungerecht und SEHR verbesserungswürdig) geht es meinem Teil der Menschheit, zumidest in Deutschland, wesentlich besser als noch in den Siebzigern, oder gar noch früher.
Wie gesagt, ich kann jetzt von mir sprechen, nicht für andere. Da mag es anders sein. Aber mir geht es jetzt, im Jahr 2009 mit Anfang dreißig besser, als es mir im Jahr 1970, 1950, 1930 oder 1870 (oder noch früher) ergangen wäre.....
Und was die vielen schlechten Nachrichten angeht, die man tagtäglich im Fernsehen sieht, und wo manche Leute sagen (als letztes ein Paar einer Glaubensgemeinschaft, die vor meiner Tür stand und mir was von Weltuntergang erzählte), es wird immer schlimmer: Man ERFÄHRT es heutzutage. Man nehme mal den wirklich schlimmen Tsunami von 2004. Wenige Stunden nach der Katastrophe wusste es die ganze westliche Welt durch Live-Berichte und dergleichen. Aber mal angenommen, diese Kathastrophe wäre im Jahr 1802 geschehen?Oder auch nur im Jahr 1920.
Man hätte es nie in dem Maße erfahren, wenn überhaupt. Oder wenn in Hamburg ein Mord geschah, dann erfuhr das in Köln früher doch gar keiner. Aber so, wo man direkt alles in den Medien sieht, kommt man zu dem Schluss, es würde sich häufen. Oder aber viele Dinge, von denen man früher nichts wusste, die vertuscht oder totgeschwiegen wurden, gab es leider schon immer. Nur heute dringt es eher an die Öffentlichkeit und sorgt (vollkommen berechtigt!!!!) für Empörung und Entsetzen.
"So was gab es früher nicht....", heißt es dann., Doch, gab es schon. Aber man ERFUHR es halt nicht.
Man nehme mal die Menschen vor 60 Jahren, die Großelterngeneration der heute ca. 30 jährigen. Da standen die Frauen teilweise mit zwei bis vier Kindern da, hatten kein Dach über dem Kopf, haben Trümmer weg geräumt, nicht genügend zu essen.
Ich kann mich noch an die Geschichten meiner Großeltern aus dieser Zeit erinnern. Daran, dass sie während des Krieges mit ihren Kindern in Luftschutzkellern saßen. Und sie hatten, auch nach dem Krieg, wahnsinnige Angst um ihre Kinder. Sie wussten z.T. nicht, wie es weiter gehen soll (zumal das Schicksal vieler Ehemänner und anderer Verwandten ungeklärt war).
Nun, zumindest in meiner Familie ist aus den Kindern und auch den Enkeln etwas geworden, dabei hatten die Leute damals viel mehr Grund, sich Sorgen zu machen.
Ich glaube, über unsere Problemchen würde manch ein Rentner, der nun Ende achtzig ist, schmunzeln. Und sagen: "Ihr habt alle ein Dach über dem Kopf, verhungern muss niemand, der Zugang zur Bildung ist (auch wenn da, wie im anderen Thread mehr als erwähnt, eingies verbesserungswürdig wäre)gewährleistet. Uns fallen keine Bomen auf die Köpfe, wir leben in keinem Terrorregime, wo ein Teil der Bevölkerung Angst um sein Leben haben muss. Selbst die ärmsten Leute haben genügend Kleidung zum Wechseln. WAS ist euer Problem?"
Klar, manches könnte verbessert werden. Aber ich ärgere mich z.B. über Leute die klagen, dass man in diese ach so schlechte Welt keine Kinder mehr setzen könne.
Und diese Sprüche kommen nicht von armen Harzt IV Empfängern, wo ich es noch nachvollziehen könnte, sondern teilweise von Leuten, die durchaus ihr Einkommen haben, teilweise sogar recht gut.
Wenn eine Aussage vor 60 Jahren von Leuten, die in Trümmern lebten und schwer traumatisiert waren oder aber von Menschen in anderen Ländern (aktuelle Beispiele gibt es ja leider mehr als genug) käme, klar. Aber hier, bei uns?
Die Welt ist heute um einiges besser als noch vor dreißig Jahren, als ich geboren wurde! In der Medizin gibt es Fortschritte, man wird mit vielen Krankheiten (sei es Imfpungen oder beispielsweise Krankheiten wie Diabetes) besser fertig als damals. Bei uns in der Familie ist,zeitgleich zu meiner Geburt, ein Neugeborenes an einem Herzfehler gestorben, den man heute gut operieren könnte...
Oder Frauen. Allen Umständen und Diskussionen (arbeiten oder nicht, Vollzeitmutter oder berufstätig....ein einziges Hickhack, ich sag da muss jedes Elternpaar ihren eigenen Weg finden, wie sie sich wohl fühlen und es sich leisten können) zum Trotz, auch der Tatsache, dass Frauen in manchen Jobs schlechter als Männer bezahlt werden ( ist ungerecht und SEHR verbesserungswürdig) geht es meinem Teil der Menschheit, zumidest in Deutschland, wesentlich besser als noch in den Siebzigern, oder gar noch früher.
Wie gesagt, ich kann jetzt von mir sprechen, nicht für andere. Da mag es anders sein. Aber mir geht es jetzt, im Jahr 2009 mit Anfang dreißig besser, als es mir im Jahr 1970, 1950, 1930 oder 1870 (oder noch früher) ergangen wäre.....
Und was die vielen schlechten Nachrichten angeht, die man tagtäglich im Fernsehen sieht, und wo manche Leute sagen (als letztes ein Paar einer Glaubensgemeinschaft, die vor meiner Tür stand und mir was von Weltuntergang erzählte), es wird immer schlimmer: Man ERFÄHRT es heutzutage. Man nehme mal den wirklich schlimmen Tsunami von 2004. Wenige Stunden nach der Katastrophe wusste es die ganze westliche Welt durch Live-Berichte und dergleichen. Aber mal angenommen, diese Kathastrophe wäre im Jahr 1802 geschehen?Oder auch nur im Jahr 1920.
Man hätte es nie in dem Maße erfahren, wenn überhaupt. Oder wenn in Hamburg ein Mord geschah, dann erfuhr das in Köln früher doch gar keiner. Aber so, wo man direkt alles in den Medien sieht, kommt man zu dem Schluss, es würde sich häufen. Oder aber viele Dinge, von denen man früher nichts wusste, die vertuscht oder totgeschwiegen wurden, gab es leider schon immer. Nur heute dringt es eher an die Öffentlichkeit und sorgt (vollkommen berechtigt!!!!) für Empörung und Entsetzen.
"So was gab es früher nicht....", heißt es dann., Doch, gab es schon. Aber man ERFUHR es halt nicht.
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Beitrag #6, verfasst am 15.01.2009 | 16:10 Uhr
Panikmache durch die Medien, bereits in einigen Beiträgen hier angesprochen:
Da wird wirklich sehr schwarz gemalt. BSE-Kriese, Antibiotika in Gemüse....
Dann machen wir mal die jungen Muttis verückt und machen denen Angst vor Glässchen. Da wäre wer weiß was drin....(hat wirklich zu heller Aufregung in der damaligen Spielgruppe gesorgt, da wir alle diese Glässchen gaben und wir wirklich Angst bekamen, dass unsere Kinder nun wer weiß was haben), Nitrat in Trinkwasser, in Fernsehbeitrag eine Mutter gezeigt, die Baby die Flasche gibt. Toll. Gerade junge Eltern, die sowieso vor allem und jedem Angst haben total verunsichern. Und einen Tag später hörte man schon nichts mehr in den Medien, da war das Thema schon wieder ausgereizt. Oder halt ersetzt durch was anderes, Vogelgrippe. Führte dazu, dass einige Kinder im Kindergarten nicht in den Garten wollten, da da zwei Vögel saßen. Ganz große Klasse. (So ganz lässt es sich auch von den Kleinsten nicht fern halten).
Und wenn das durch ist, dann kommt wieder das nächste, womit man die Leute verunsichern kann. Als letztes der Gasstreit. Klar, hätte zum Problem werden können, auch wenn versichert wurde, es gäbe genügend Vorräte. Ein paar Beiträge mussten natürlich doch wieder Horrormeldungen bringen.
Ich warte wirklich darauf, dass mal ein Fernsehbeitrag mit einem panischen Reporter, der laut: "Wir müssen alle sterben" ruft, anfängt....
Da wird wirklich sehr schwarz gemalt. BSE-Kriese, Antibiotika in Gemüse....
Dann machen wir mal die jungen Muttis verückt und machen denen Angst vor Glässchen. Da wäre wer weiß was drin....(hat wirklich zu heller Aufregung in der damaligen Spielgruppe gesorgt, da wir alle diese Glässchen gaben und wir wirklich Angst bekamen, dass unsere Kinder nun wer weiß was haben), Nitrat in Trinkwasser, in Fernsehbeitrag eine Mutter gezeigt, die Baby die Flasche gibt. Toll. Gerade junge Eltern, die sowieso vor allem und jedem Angst haben total verunsichern. Und einen Tag später hörte man schon nichts mehr in den Medien, da war das Thema schon wieder ausgereizt. Oder halt ersetzt durch was anderes, Vogelgrippe. Führte dazu, dass einige Kinder im Kindergarten nicht in den Garten wollten, da da zwei Vögel saßen. Ganz große Klasse. (So ganz lässt es sich auch von den Kleinsten nicht fern halten).
Und wenn das durch ist, dann kommt wieder das nächste, womit man die Leute verunsichern kann. Als letztes der Gasstreit. Klar, hätte zum Problem werden können, auch wenn versichert wurde, es gäbe genügend Vorräte. Ein paar Beiträge mussten natürlich doch wieder Horrormeldungen bringen.
Ich warte wirklich darauf, dass mal ein Fernsehbeitrag mit einem panischen Reporter, der laut: "Wir müssen alle sterben" ruft, anfängt....
Operator
Deira
Dem kann ich mich im Großen und Ganzen nur anschließen. Außerdem spielt meiner Meinung nach noch die alte Maxime: Nur schlechte Nachrichten sind gute Nachrichten.
Nachrichten, Informationen sind Ware, die verkauft werden müssen. Durch die fortschreitende Globalisierung, welche sich wie Deira schon sagte, auch immer mehr in der Presse bemerkbar macht bekommt man viel mehr von der Welt mit. Dadurch kommen jedoch so viele Katastrophen in Umlauf, dass man sich seine Schlagzeile praktisch aussuchen kann.
Hat Zeitung A den Serienmörder auf Seite eins, muss Zeitung B mit einer Katastrophe kontern, sie wenn nötig aufblasen, damit sie ihren Umsatz hält.
Das Schlimme daran ist, dass richtige Katastrophen oder Tragödien noch dramatischer und tragischer dargestellt werden müssen, damit sich überhaupt noch jemand dafür interessiert!
Bleiben wir beim Tsunami.
Man stelle sich die Schlagzeile vor: "Tsunami in Thailand." Der Leser sieht die Zeitung, denkt "Was isn nen Tsunami? Kenn ich nich, interessiert mich nicht."
Schlagzeile zwei: "Monsterwelle in Thailand fordert hunderte Opfer. Darunter zwei Deutsche. Weitere Hundert vermisst ..." ect.
Das ist interessant! Mord, Totschlag, Monsterwelle und (!) Deutsche Opfer. Man kann sich mit hunderten Thailändern vielleicht nicht identifizieren, aber wenn Deutsche dabei sterben, muss es schlimm sein...
Genau so ist es mit Innland Nachrichten. "Tragedy sells." Alles was schlimm ist wird noch ein klein wenig schlimmer gemacht. Aber das dürfte ja, hoffentlich, hinreichend bekannt sein.
Was mich an solchen "Diskussionen" immer stört sind wirklich diese Stammtisch Kommentare. "Es wird immer schlimmer", "die Gesellschaft ist im A ..." und, mein absoluter Favorit:
"Niemand tut was."
Interessanter Weise ist in dem schönen Sammelbegriff "Niemand" anscheinend immer der jeweilige Sprecher ausgeschlossen. (+ nickende Stammtischrunde.)
Wer was ändern will, soll was ändern. Sei es ein Spendenkonto eröffnen, sich in den Schulelternbeirat wählen lassen, mit einem Pappschild vor den Kölner Dom stellen oder - noch besser, da die Politik oft am meisten schuld ist - eine Partei wählen, eintreten, sich engagieren und sich selber hinstellen und Politik machen.
Wer sich beschwert das nix passiert und nix tut, der hat kein Recht etwas zu bemängeln soll meiner Meinung nach die Klappe halten.
Edit: @Deira: Also was Viren, Bakterien und Co, angeht denke ich ernstahft, dass so etwas die Menschheit irgendwann ausrotten wird. Die Medizin wird zwar besser, aber die immer neuen, härteren Medikamente und die "Sakrotan"-Fraktion machen den Körper immer resistenter. Viren sind mutierende, kleine Biester, das wird ein Kopf an Kopf rennen.
Somit: Wir werden alle sterben! 😉
Ich begebe mich jetzt auf gefährliches Terrain, aber, nur ein Wort: AIDS. Das ist ja nicht wie bei Krebs, den man auch ohne "Selbstverschuldung" wie Rauchen ect. kriegen kann. Nein, es ist eine Seuche, die durch eine kleine Gummischicht so ziemlich verhindert werden könnte - zumindest die Zahl an Neuinfektionen könnte wesentlich geringer sein - aber nicht mal das kriegt die Menschheit hin. Dabei ist die Krankheit jetzt schon wie lange bekannt ? ...
Aber das ist ein anderes Thema.
[...]Man hätte es nie in dem Maße erfahren, wenn überhaupt. Oder wenn in Hamburg ein Mord geschah, dann erfuhr das in Köln früher doch gar keiner. Aber so, wo man direkt alles in den Medien sieht, kommt man zu dem Schluss, es würde sich häufen. Oder aber viele Dinge, von denen man früher nichts wusste, die vertuscht oder totgeschwiegen wurden, gab es leider schon immer. Nur heute dringt es eher an die Öffentlichkeit und sorgt (vollkommen berechtigt!!!!) für Empörung und Entsetzen.
"So was gab es früher nicht....", heißt es dann., Doch, gab es schon. Aber man ERFUHR es halt nicht.
Dem kann ich mich im Großen und Ganzen nur anschließen. Außerdem spielt meiner Meinung nach noch die alte Maxime: Nur schlechte Nachrichten sind gute Nachrichten.
Nachrichten, Informationen sind Ware, die verkauft werden müssen. Durch die fortschreitende Globalisierung, welche sich wie Deira schon sagte, auch immer mehr in der Presse bemerkbar macht bekommt man viel mehr von der Welt mit. Dadurch kommen jedoch so viele Katastrophen in Umlauf, dass man sich seine Schlagzeile praktisch aussuchen kann.
Hat Zeitung A den Serienmörder auf Seite eins, muss Zeitung B mit einer Katastrophe kontern, sie wenn nötig aufblasen, damit sie ihren Umsatz hält.
Das Schlimme daran ist, dass richtige Katastrophen oder Tragödien noch dramatischer und tragischer dargestellt werden müssen, damit sich überhaupt noch jemand dafür interessiert!
Bleiben wir beim Tsunami.
Man stelle sich die Schlagzeile vor: "Tsunami in Thailand." Der Leser sieht die Zeitung, denkt "Was isn nen Tsunami? Kenn ich nich, interessiert mich nicht."
Schlagzeile zwei: "Monsterwelle in Thailand fordert hunderte Opfer. Darunter zwei Deutsche. Weitere Hundert vermisst ..." ect.
Das ist interessant! Mord, Totschlag, Monsterwelle und (!) Deutsche Opfer. Man kann sich mit hunderten Thailändern vielleicht nicht identifizieren, aber wenn Deutsche dabei sterben, muss es schlimm sein...
Genau so ist es mit Innland Nachrichten. "Tragedy sells." Alles was schlimm ist wird noch ein klein wenig schlimmer gemacht. Aber das dürfte ja, hoffentlich, hinreichend bekannt sein.
Was mich an solchen "Diskussionen" immer stört sind wirklich diese Stammtisch Kommentare. "Es wird immer schlimmer", "die Gesellschaft ist im A ..." und, mein absoluter Favorit:
"Niemand tut was."
Interessanter Weise ist in dem schönen Sammelbegriff "Niemand" anscheinend immer der jeweilige Sprecher ausgeschlossen. (+ nickende Stammtischrunde.)
Wer was ändern will, soll was ändern. Sei es ein Spendenkonto eröffnen, sich in den Schulelternbeirat wählen lassen, mit einem Pappschild vor den Kölner Dom stellen oder - noch besser, da die Politik oft am meisten schuld ist - eine Partei wählen, eintreten, sich engagieren und sich selber hinstellen und Politik machen.
Wer sich beschwert das nix passiert und nix tut, der hat kein Recht etwas zu bemängeln soll meiner Meinung nach die Klappe halten.
Edit: @Deira: Also was Viren, Bakterien und Co, angeht denke ich ernstahft, dass so etwas die Menschheit irgendwann ausrotten wird. Die Medizin wird zwar besser, aber die immer neuen, härteren Medikamente und die "Sakrotan"-Fraktion machen den Körper immer resistenter. Viren sind mutierende, kleine Biester, das wird ein Kopf an Kopf rennen.
Somit: Wir werden alle sterben! 😉
Ich begebe mich jetzt auf gefährliches Terrain, aber, nur ein Wort: AIDS. Das ist ja nicht wie bei Krebs, den man auch ohne "Selbstverschuldung" wie Rauchen ect. kriegen kann. Nein, es ist eine Seuche, die durch eine kleine Gummischicht so ziemlich verhindert werden könnte - zumindest die Zahl an Neuinfektionen könnte wesentlich geringer sein - aber nicht mal das kriegt die Menschheit hin. Dabei ist die Krankheit jetzt schon wie lange bekannt ? ...
Aber das ist ein anderes Thema.
Beiträge: 2438
Rang: Schriftsteller
Beitrag #8, verfasst am 15.01.2009 | 16:42 Uhr
Man könnte nun ein wenig zynisch werden, aber letztes Jahr wurde über die Milchpreise geschüttet. Und bis man sich da mal mehr oder weniger (wohl eher weniger) geeinigt hatte, wurden Ummengen von Milch weg geschüttet.
Da dachte ich mir: Wir jammern darüber, wie schlecht es uns geht. Aber ein Land, dass es sich leisten kann, GRUNDNAHRUNGSMITTEL weg zu schütteln, dem kann es gar nicht so schlecht gehen....
Da dachte ich mir: Wir jammern darüber, wie schlecht es uns geht. Aber ein Land, dass es sich leisten kann, GRUNDNAHRUNGSMITTEL weg zu schütteln, dem kann es gar nicht so schlecht gehen....
Operator
Deira
Wieso nur ein wenig? 😉
Genau so ist es doch. Bei so etwas muss man ja regelrecht zynisch werden, wenn man sich nicht den Schädel an einer Tischplatte einschlagen will.
Man könnte nun ein wenig zynisch werden, aber letztes Jahr wurde über die Milchpreise geschüttet. Und bis man sich da mal mehr oder weniger (wohl eher weniger) geeinigt hatte, wurden Ummengen von Milch weg geschüttet.
Da dachte ich mir: Wir jammern darüber, wie schlecht es uns geht. Aber ein Land, dass es sich leisten kann, GRUNDNAHRUNGSMITTEL weg zu schütteln, dem kann es gar nicht so schlecht gehen....
Wieso nur ein wenig? 😉
Genau so ist es doch. Bei so etwas muss man ja regelrecht zynisch werden, wenn man sich nicht den Schädel an einer Tischplatte einschlagen will.
Beiträge: 323
Rang: Kreuzworträtsler
Beitrag #10, verfasst am 15.01.2009 | 17:07 Uhr
Edit: @Deira: Also was Viren, Bakterien und Co, angeht denke ich ernstahft, dass so etwas die Menschheit irgendwann ausrotten wird. Die Medizin wird zwar besser, aber die immer neuen, härteren Medikamente und die "Sakrotan"-Fraktion machen den Körper immer resistenter. Viren sind mutierende, kleine Biester, das wird ein Kopf an Kopf rennen.
Somit: Wir werden alle sterben! 😉
Ich begebe mich jetzt auf gefährliches Terrain, aber, nur ein Wort: AIDS. Das ist ja nicht wie bei Krebs, den man auch ohne "Selbstverschuldung" wie Rauchen ect. kriegen kann. Nein, es ist eine Seuche, die durch eine kleine Gummischicht so ziemlich verhindert werden könnte - zumindest die Zahl an Neuinfektionen könnte wesentlich geringer sein - aber nicht mal das kriegt die Menschheit hin. Dabei ist die Krankheit jetzt schon wie lange bekannt ? ...
Hey, dass kann ich dir sagen.
Seit 1985 ist es der breiten Öffentlichkeit bekannt. Entdeckt wurde das Virus zwischen 1977 und 1979. Also kennt man es seit circa 30 Jahren. Dafür ist doch schon einiges passiert.Sogar erstaunlich schnlell, sobald es klar war, dass es eben nicht die Strafe Gottes für jeden Homosexeuellen war.
Krebs kennt man schon viel länger und erst in den frühen 80er wurde dagegen endlich etwas gefunden, was helfen konnte. In den 70er war es ein Todesurteil bestimmten Krebs zu haben. Von daher finde ich ist die AIDS Erforschung schon erstaunlich weit. Dass es dann leider so Menschen gibt, die sich nicht schützen, da kann man nur zynisch sagen "Was sollst?" Mit denen habe ich keinerlei Mitleid, eher mit denen die sie damit anstecken, ohne dass diese es wissen. Ich rede hier jetzt nicht über die afrikanischen Länder, wo das Thema noch immer ein Tabu ist. Sondern über Männer und Frauen hier, die sehr genau wissen, wie leicht man AIDS durch ungeschützten Geschlechtsverkehr bekommen kann und sich darum keinen Deut kümmern. Das finde ich schlimm.
Ansonsten glaube ich dass alle derzeit zuviel Meckern. Ich denke auch nicht das es alles so schlimm wird wie vermutet. Eine typisch Deutsche Angewohnheit ohne das dabei was rum kommt. Anstatt zu disskutieren sollte man jetzt endlich die Dinge anpacken die gatan werden müssten. Bildung und Kultur wären dabei eigenlich die Themen dabei. Stattdessen gehts fast immer nur um Sanierung von alten Gebäuden.Ja aber hat sich einer der Damen und Herren mal gefragt, wer dadrin arbeiten soll? Schon jetzt hat Deutschland keine hohe Geburtenzahl, und daran wird sich jetzt erst Recht nichts ändern. Dann sanieren wir jetzt alles für leere Tisch und Stühlreihen. oder was? Da sollte man anpacken, tut aber keiner. Das ist das was mich derzeit wirklich aufregt, Sorry bin abgeschweift, ich geh mal wieder, mich etwas abregen.
Somit: Wir werden alle sterben! 😉
Ich begebe mich jetzt auf gefährliches Terrain, aber, nur ein Wort: AIDS. Das ist ja nicht wie bei Krebs, den man auch ohne "Selbstverschuldung" wie Rauchen ect. kriegen kann. Nein, es ist eine Seuche, die durch eine kleine Gummischicht so ziemlich verhindert werden könnte - zumindest die Zahl an Neuinfektionen könnte wesentlich geringer sein - aber nicht mal das kriegt die Menschheit hin. Dabei ist die Krankheit jetzt schon wie lange bekannt ? ...
Hey, dass kann ich dir sagen.
Seit 1985 ist es der breiten Öffentlichkeit bekannt. Entdeckt wurde das Virus zwischen 1977 und 1979. Also kennt man es seit circa 30 Jahren. Dafür ist doch schon einiges passiert.Sogar erstaunlich schnlell, sobald es klar war, dass es eben nicht die Strafe Gottes für jeden Homosexeuellen war.
Krebs kennt man schon viel länger und erst in den frühen 80er wurde dagegen endlich etwas gefunden, was helfen konnte. In den 70er war es ein Todesurteil bestimmten Krebs zu haben. Von daher finde ich ist die AIDS Erforschung schon erstaunlich weit. Dass es dann leider so Menschen gibt, die sich nicht schützen, da kann man nur zynisch sagen "Was sollst?" Mit denen habe ich keinerlei Mitleid, eher mit denen die sie damit anstecken, ohne dass diese es wissen. Ich rede hier jetzt nicht über die afrikanischen Länder, wo das Thema noch immer ein Tabu ist. Sondern über Männer und Frauen hier, die sehr genau wissen, wie leicht man AIDS durch ungeschützten Geschlechtsverkehr bekommen kann und sich darum keinen Deut kümmern. Das finde ich schlimm.
Ansonsten glaube ich dass alle derzeit zuviel Meckern. Ich denke auch nicht das es alles so schlimm wird wie vermutet. Eine typisch Deutsche Angewohnheit ohne das dabei was rum kommt. Anstatt zu disskutieren sollte man jetzt endlich die Dinge anpacken die gatan werden müssten. Bildung und Kultur wären dabei eigenlich die Themen dabei. Stattdessen gehts fast immer nur um Sanierung von alten Gebäuden.Ja aber hat sich einer der Damen und Herren mal gefragt, wer dadrin arbeiten soll? Schon jetzt hat Deutschland keine hohe Geburtenzahl, und daran wird sich jetzt erst Recht nichts ändern. Dann sanieren wir jetzt alles für leere Tisch und Stühlreihen. oder was? Da sollte man anpacken, tut aber keiner. Das ist das was mich derzeit wirklich aufregt, Sorry bin abgeschweift, ich geh mal wieder, mich etwas abregen.
Zuerst ignorieren sie dich, dann lachen sie über dich, dann bekämpfen sie dich und dann gewinnst du.
Mohandas K. Gandhi/Die CaneConnection, Für manche Menschen steht nichts geschrieben."
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AlexW
Hi!
Freethinker
Ich bin da nicht so pessimistisch. ich glaube, dass wir aus den Fehlern der Vergangenheit lernen können, sonst gäbe es kein Sozialsystem.
Bürgersolidarität ist gut und sie ist vor allem bereits vorhanden. Sonst wäre unser gesamtes Sozialsystem überhaupt nicht existent, geschweige denn finanzierbar.
Denn wie ist es möglich, dass „arme“ Kinder überhaupt zur Schule gehen können, krankenversichert sind, möglichweise deren Eltern einen Zuschuss zur Miete und zu sonstigen Lebenshaltungskosten bereits erhalten, _wenn_ es nicht die „reichen“ Eltern bzw. Nichteltern gäbe, die regelmäßig ihre Sozialversicherungsabgaben bezahlen, um genau diesen Kindern all dies zu geben?
Dieser Ruf nach: "Die Reichen sollen dafür spenden! Allen steht das Gleiche zu", klingt gut, ist aber nicht wirklich gut. Denn das ließe sich weiterführen: A besitzt ein Auto, für das er hart und lange gearbeitet hat. B möchte auch eines, also muss A dafür sorgen, dass B auch eines bekommt?
Das ist schlicht und einfach der Ruf nach Kommunismus, der angepriesen wird, in der Hoffnung, dass sich nicht mehr genug daran erinnern, dass genau diese Ideologie Millionen – um nicht zu sagen Milliarden – von Menschen zwar ideologische Gleichheit, dafür jedoch tatsächliche Armut und Mangel am Notwendigsten, abgesehen von Unterdrückung bis hin zu Diktatur, gebracht hat.
Ich glaube, so arm kann keiner werden, dass er wirklich dahin zurück will und wenn doch, habe ich für diese Freidenker folgenden Vorschlag:
Auswandern.
China ist ein großes Land.
Sie brauchen dort sicher noch wen, den sie für den gleichen Hungerlohn, den sie allen bezahlen, ausbeuten und am Platz des Himmlischen Friedens erschießen können. Falls den Freidenkern, die auf diese Weise alle gleich schlecht versorgt sind, diese Option zu frustrierend ist, kann ich beruhigen: Es besteht ein Funken Hoffnung, dass nach wie vor FF.de besucht werden kann, weil es wahrscheinlich von den chinesischen Internet-Zensoren nicht gesperrt ist.
AlexW
Freethinker
Wir können in die Menschheitsgeschichte zurückschauen, können lernen, können es besser machen. Aber ich befürchte, das wird nicht geschehen, weil die Menschen für gewöhnlich nicht aus der Geschichte lernen.
Ich bin da nicht so pessimistisch. ich glaube, dass wir aus den Fehlern der Vergangenheit lernen können, sonst gäbe es kein Sozialsystem.
Bürgersolidarität ist gut und sie ist vor allem bereits vorhanden. Sonst wäre unser gesamtes Sozialsystem überhaupt nicht existent, geschweige denn finanzierbar.
Denn wie ist es möglich, dass „arme“ Kinder überhaupt zur Schule gehen können, krankenversichert sind, möglichweise deren Eltern einen Zuschuss zur Miete und zu sonstigen Lebenshaltungskosten bereits erhalten, _wenn_ es nicht die „reichen“ Eltern bzw. Nichteltern gäbe, die regelmäßig ihre Sozialversicherungsabgaben bezahlen, um genau diesen Kindern all dies zu geben?
Dieser Ruf nach: "Die Reichen sollen dafür spenden! Allen steht das Gleiche zu", klingt gut, ist aber nicht wirklich gut. Denn das ließe sich weiterführen: A besitzt ein Auto, für das er hart und lange gearbeitet hat. B möchte auch eines, also muss A dafür sorgen, dass B auch eines bekommt?
Das ist schlicht und einfach der Ruf nach Kommunismus, der angepriesen wird, in der Hoffnung, dass sich nicht mehr genug daran erinnern, dass genau diese Ideologie Millionen – um nicht zu sagen Milliarden – von Menschen zwar ideologische Gleichheit, dafür jedoch tatsächliche Armut und Mangel am Notwendigsten, abgesehen von Unterdrückung bis hin zu Diktatur, gebracht hat.
Ich glaube, so arm kann keiner werden, dass er wirklich dahin zurück will und wenn doch, habe ich für diese Freidenker folgenden Vorschlag:
Auswandern.
China ist ein großes Land.
Sie brauchen dort sicher noch wen, den sie für den gleichen Hungerlohn, den sie allen bezahlen, ausbeuten und am Platz des Himmlischen Friedens erschießen können. Falls den Freidenkern, die auf diese Weise alle gleich schlecht versorgt sind, diese Option zu frustrierend ist, kann ich beruhigen: Es besteht ein Funken Hoffnung, dass nach wie vor FF.de besucht werden kann, weil es wahrscheinlich von den chinesischen Internet-Zensoren nicht gesperrt ist.
AlexW
AlexW
Hi!
Lucie Sakurazukamori
Dem stimme ich zu.
Das Vorhandensein von Information und die Interpretation dieser Information ist Grundlage unserer Entscheidungen.
Das Problem ist, dass nicht jeder Zugang zur Information hat, dass sie möglicherweise falsch ist oder dass er gar nicht die Information, sondern bereits eine Interpretation davon erhält – siehe Zeitungen und sonstige Medien.
Dabei möchte ich den Medien gar nicht einmal Böses unterstellen, außer, dass manchen einfach jedes Mittel Recht ist, um ihre Auflage zu erhöhen – auch das Mittel, die Leser unnötig zu verunsichern bis in Panik zu versetzen.
Ein Beispiel von (realen Informationen, auch wenn manche keine konkreten Ziffern als Basis hören wollen)
Die Inflationsrate während den Rezessionen 1981 bzw. Anfang 1990er (ja, es gab schon mal eine Rezession, sogar mehrere - schau einer an, sowas ist zyklisch? Interessant) lag über 5 %, es kam zu Leitzinsenerhöhung auf bis zu 17 % um sie unter Kontrolle zu bringen.
Jetzt beträgt die Inflation 2,6 % und ist rapide fallend. Eine Deflation ist unwahrscheinlich, aber möglich – obwohl es das seit den 30ern nicht mehr gab. Die Amerikaner, die noch einen Schock von der Rezession in den 30ern haben, haben daher ihre Leitzinsen derzeit auf 0 % gesenkt, die Europäer hinken noch hinterher und sind gerade bei 2,5 % angekommen.
Wie soll jemand, der sich durchschnittlich für Wirtschaftsentwicklung interessiert, solche Fakten interpretieren?
Vielleicht noch in Kombination mit der Tatsache, dass die Arbeitslosenquote 1997 über 11 Prozent lag, danach sinkend war und erst 2005 wieder über 11 lag. Seither ist sie rapide abgefallen und lag 2008 nicht sehr viel über dem Niveau der 90er Jahre.
Vielleicht nehmen wir zu diesen beiden Informationen noch dazu, dass Azubis heute durchschnittlich 200 Euro monatlich mehr verdienen als in den 90er Jahren und als viertes im Bunde, den Hinweis, dass der Weihnachtsumsatz im Einzelhandel durchschnittlich seit 1997 bis heute in etwa gleich geblieben ist, sogar 2003, wo die nominelle Arbeitslosenzahl in den letzten 20 Jahren am höchsten war?
Und dann könnte man aus all diesen Informationen noch versuchen herauszufinden, ob ein Konjunkturpaket, das im Gießkannenprinzip über alles und alle geschüttet wird, ein effizientes Mittel ist, um den privaten Konsum anzukurbeln, der ja der Motor der Wirtschaft ist?
Mir fällt dazu nur eines ein:
Informationen zu analysieren ist schwierig und was man dabei gar nicht gebrauchen kann ist irgendwelches Gejammer von Leuten, die nicht über ihren eigenen Tellerrand hinaussehen wollen oder können und den Pessimismus zu ihrer Lebensmaxime erklärt haben.
AlexW
Lucie Sakurazukamori
Was mich an solchen "Diskussionen" immer stört sind wirklich diese Stammtisch Kommentare. "Es wird immer schlimmer", "die Gesellschaft ist im A ..." und, mein absoluter Favorit:
"Niemand tut was."
Interessanter Weise ist in dem schönen Sammelbegriff "Niemand" anscheinend immer der jeweilige Sprecher ausgeschlossen. (+ nickende Stammtischrunde.)
Dem stimme ich zu.
Das Vorhandensein von Information und die Interpretation dieser Information ist Grundlage unserer Entscheidungen.
Das Problem ist, dass nicht jeder Zugang zur Information hat, dass sie möglicherweise falsch ist oder dass er gar nicht die Information, sondern bereits eine Interpretation davon erhält – siehe Zeitungen und sonstige Medien.
Dabei möchte ich den Medien gar nicht einmal Böses unterstellen, außer, dass manchen einfach jedes Mittel Recht ist, um ihre Auflage zu erhöhen – auch das Mittel, die Leser unnötig zu verunsichern bis in Panik zu versetzen.
Ein Beispiel von (realen Informationen, auch wenn manche keine konkreten Ziffern als Basis hören wollen)
Die Inflationsrate während den Rezessionen 1981 bzw. Anfang 1990er (ja, es gab schon mal eine Rezession, sogar mehrere - schau einer an, sowas ist zyklisch? Interessant) lag über 5 %, es kam zu Leitzinsenerhöhung auf bis zu 17 % um sie unter Kontrolle zu bringen.
Jetzt beträgt die Inflation 2,6 % und ist rapide fallend. Eine Deflation ist unwahrscheinlich, aber möglich – obwohl es das seit den 30ern nicht mehr gab. Die Amerikaner, die noch einen Schock von der Rezession in den 30ern haben, haben daher ihre Leitzinsen derzeit auf 0 % gesenkt, die Europäer hinken noch hinterher und sind gerade bei 2,5 % angekommen.
Wie soll jemand, der sich durchschnittlich für Wirtschaftsentwicklung interessiert, solche Fakten interpretieren?
Vielleicht noch in Kombination mit der Tatsache, dass die Arbeitslosenquote 1997 über 11 Prozent lag, danach sinkend war und erst 2005 wieder über 11 lag. Seither ist sie rapide abgefallen und lag 2008 nicht sehr viel über dem Niveau der 90er Jahre.
Vielleicht nehmen wir zu diesen beiden Informationen noch dazu, dass Azubis heute durchschnittlich 200 Euro monatlich mehr verdienen als in den 90er Jahren und als viertes im Bunde, den Hinweis, dass der Weihnachtsumsatz im Einzelhandel durchschnittlich seit 1997 bis heute in etwa gleich geblieben ist, sogar 2003, wo die nominelle Arbeitslosenzahl in den letzten 20 Jahren am höchsten war?
Und dann könnte man aus all diesen Informationen noch versuchen herauszufinden, ob ein Konjunkturpaket, das im Gießkannenprinzip über alles und alle geschüttet wird, ein effizientes Mittel ist, um den privaten Konsum anzukurbeln, der ja der Motor der Wirtschaft ist?
Mir fällt dazu nur eines ein:
Informationen zu analysieren ist schwierig und was man dabei gar nicht gebrauchen kann ist irgendwelches Gejammer von Leuten, die nicht über ihren eigenen Tellerrand hinaussehen wollen oder können und den Pessimismus zu ihrer Lebensmaxime erklärt haben.
AlexW
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Rang: Kreuzworträtsler
Beitrag #13, verfasst am 15.01.2009 | 18:44 Uhr
Falls ihr mich jetzt als "Stammtischredener" eingestuft habt, kann ich dazu nur sagen ihr irrt. Ich versuche dazu bei zutragen dass was gemacht wird. Sonst hätte ich nicht dazu was gesagt. Ich arbeite ehrenamtlich in einigen Einrichtungen, die wirklich Hilfe gebrachen können. Sicher ist das kein großer Beitrag, aber einer der doch hilft. Wie ich immer wider bemerken kann. Das nur dazu. Ich klinge mich jetzt auch aus, ich glaube das wird noch richtig hitzig hier. Und ich möchte nicht unbedingt kommentieren was hier zum Kommunismuss gesagt wurde, ausser das die Idee dahinter nicht übel ist, leider war die Ausführung mies und in der richtigen Welt nie ausführbar. Aber der Kapitalissmuss auch nicht, wie sich derzeit eindrucksvoll beweist. Dazu brauche ich nicht nach China zu reisen um das feststellen zu können.
Zuerst ignorieren sie dich, dann lachen sie über dich, dann bekämpfen sie dich und dann gewinnst du.
Mohandas K. Gandhi/Die CaneConnection, Für manche Menschen steht nichts geschrieben."
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Operator
Beitrag #14, verfasst am 15.01.2009 | 18:52 Uhr
Straw28
OT: Absolut nicht, wie kommst du darauf? Ich meinte zumindest niemanden hier, ich maße mir ja nicht an hinter den geschriebenen Zeilen sehen zu können, wer etwas tut und wer nicht. Mein Kommentar bezog sich auf Leute, die ich eben im realen Leben kenne, und von denen ich weiß, dass sie zu solchen Grundsatzpessimisten zählen.
Wenn du, wie du selbst sagst, nicht zu denen gehörst, die sich angesprochen fühlen könnten, dann solltest du dich doch eigentlich gar nicht angesprochen fühlen.
Falls ihr mich jetzt als "Stammtischredener" eingestuft habt, kann ich dazu nur sagen ihr irrt. Ich versuche dazu bei zutragen dass was gemacht wird. Sonst hätte ich nicht dazu was gesagt. [...]
OT: Absolut nicht, wie kommst du darauf? Ich meinte zumindest niemanden hier, ich maße mir ja nicht an hinter den geschriebenen Zeilen sehen zu können, wer etwas tut und wer nicht. Mein Kommentar bezog sich auf Leute, die ich eben im realen Leben kenne, und von denen ich weiß, dass sie zu solchen Grundsatzpessimisten zählen.
Wenn du, wie du selbst sagst, nicht zu denen gehörst, die sich angesprochen fühlen könnten, dann solltest du dich doch eigentlich gar nicht angesprochen fühlen.
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Beitrag #15, verfasst am 15.01.2009 | 18:52 Uhr
Zuerst mal: Meine Eltern haben sich zu absoluten Pessimisten in solchen Dingen erklärt. Ich bin also alles andere als Objekti (Obwohl ich bezweifle, dass das hier irgendwer ist...)
Und ich habe nicht ganz alle Beiträge durchgelesen. So die ersten 5-7 und den letzten von Alex...
Ich denke nicht, dass wir ärmer dran sind als vor 30 Jahren. Ich denke auch nicht, das wir pessimistischer sind als vor 30 Jahren (Okay, vielleicht ein bisschen^^)
Nur haben da keine Idioten irgendwelche Tests davon gemacht, wie pessimistisch man ist...
Allerdings ist die Bürokratie merklich schlimmer geworen. Ich meine, okay, jeder kann einfach motzen, aber ich bekomme das im Moment selbst zu spüren. Und ich habe noch nie im Leben die Bild gelesen ;)
Und besonders Dinge wie die Börse, Aktien und Zinsen sind einfach nur...dumm.
Ich meine, wer will sich für - sagen wir - 100€ einen Teil von Siemens kaufen? Und damit kann man, wenn man weniger als 50% hat, nichtmal was mit anfangen. Ausser an die Wand hängen und sagen "Hey, ich habe einen Teil von Siemens."
Aber trotzdem kaufen es die Leute wie verrückt.
Ausserdem wird das alles ja immer teurer, und wenn die Kurse dann mal abstürtzen müssen WIR das bezahlen, weil die Banken ja leider, leider pleite gehen...
Okay. Ich laber zusammenhangslosen Mist. Aber ich denke, es ist klar, was ich ausdrücken will?
Ich finde es nicht im allgemeinen dumm, aber irgendwie wächst uns das alles über den Kopf...
Und ich habe nicht ganz alle Beiträge durchgelesen. So die ersten 5-7 und den letzten von Alex...
Ich denke nicht, dass wir ärmer dran sind als vor 30 Jahren. Ich denke auch nicht, das wir pessimistischer sind als vor 30 Jahren (Okay, vielleicht ein bisschen^^)
Nur haben da keine Idioten irgendwelche Tests davon gemacht, wie pessimistisch man ist...
Allerdings ist die Bürokratie merklich schlimmer geworen. Ich meine, okay, jeder kann einfach motzen, aber ich bekomme das im Moment selbst zu spüren. Und ich habe noch nie im Leben die Bild gelesen ;)
Und besonders Dinge wie die Börse, Aktien und Zinsen sind einfach nur...dumm.
Ich meine, wer will sich für - sagen wir - 100€ einen Teil von Siemens kaufen? Und damit kann man, wenn man weniger als 50% hat, nichtmal was mit anfangen. Ausser an die Wand hängen und sagen "Hey, ich habe einen Teil von Siemens."
Aber trotzdem kaufen es die Leute wie verrückt.
Ausserdem wird das alles ja immer teurer, und wenn die Kurse dann mal abstürtzen müssen WIR das bezahlen, weil die Banken ja leider, leider pleite gehen...
Okay. Ich laber zusammenhangslosen Mist. Aber ich denke, es ist klar, was ich ausdrücken will?
Ich finde es nicht im allgemeinen dumm, aber irgendwie wächst uns das alles über den Kopf...
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AlexW
Auf Polemik gehe ich gar nicht ein.
Deira
Richtig. Umso mehr sollten wir darauf schauen, dass es nicht mehr zu einem Krieg kommt, mehr noch, dass keine Bedingungen geschaffen werden, wo ein Krieg leicht möglich ist.
Deira
Das, was sich verbessert hat, bestreite ich doch nicht. Aber bitte blende nicht die Lage der Menschen aus, für die sich die Lebenssituation in den letzten Jahren verschlechtert hat: Diejenigen, die ihre Arbeitsstelle verloren haben, weil Firmen geschlossen wurden, oder weil wegen Rationalisierung Arbeitsplätze abgebaut wurden. Diejenigen, die Kurzarbeiten, die Niedriglöhne erhalten. Auch das können HartzIV-Empfänger sein, vor allem die Leute mit Kindern, weil ihr Lohn unter der entsprechenden Grenze liegt. Weiters die Menschen, die chronisch krank sind, die nicht mehr wissen, wie sie Behandlungskosten und Medikamente bezahlen sollen, weil die Krankenkassen nicht mehr so viel übernehmen. Das alles nicht irgendwann früher oder irgendwo in fernen Ländern, sondern hier im Stadtviertel, wo ich lebe.
Deira
Wen meinst Du damit? Möchtest Du den Menschen hier, wo ich lebe, erklären, dass alles im 21. Jahrhundert besser geworden sei, dass Deutschland doch wunderbar sei?
Fazit bisher:
Ok Leute, steckt nur weiterhin Eure Köpfe in den Sand, und träumt darin schön Eure heile Welt zusammen. Die Probleme werden Euch schon in den Hintern beißen, wenn sie Euch erreicht haben werden. Aber dann bitte nicht aufschreien und behaupten, niemand hätte Euch auf sie hingewiesen.
...
Ich glaube, so arm kann keiner werden, dass er wirklich dahin zurück will und wenn doch, habe ich für diese Freidenker folgenden Vorschlag:
Auswandern.
China ist ein großes Land.
....
Auf Polemik gehe ich gar nicht ein.
Deira
Kann ich da mal ein Beispiel anbringen?
Man nehme mal die Menschen vor 60 Jahren, die Großelterngeneration der heute ca. 30 jährigen. Da standen die Frauen teilweise mit zwei bis vier Kindern da, hatten kein Dach über dem Kopf, haben Trümmer weg geräumt, nicht genügend zu essen.
Ich kann mich noch an die Geschichten meiner Großeltern aus dieser Zeit erinnern. Daran, dass sie während des Krieges mit ihren Kindern in Luftschutzkellern saßen. Und sie hatten, auch nach dem Krieg, wahnsinnige Angst um ihre Kinder. Sie wussten z.T. nicht, wie es weiter gehen soll (zumal das Schicksal vieler Ehemänner und anderer Verwandten ungeklärt war).
Nun, zumindest in meiner Familie ist aus den Kindern und auch den Enkeln etwas geworden, dabei hatten die Leute damals viel mehr Grund, sich Sorgen zu machen.
...
Richtig. Umso mehr sollten wir darauf schauen, dass es nicht mehr zu einem Krieg kommt, mehr noch, dass keine Bedingungen geschaffen werden, wo ein Krieg leicht möglich ist.
Deira
...
Klar, manches könnte verbessert werden. Aber ich ärgere mich z.B. über Leute die klagen, dass man in diese ach so schlechte Welt keine Kinder mehr setzen könne.
Und diese Sprüche kommen nicht von armen Harzt IV Empfängern, wo ich es noch nachvollziehen könnte, sondern teilweise von Leuten, die durchaus ihr Einkommen haben, teilweise sogar recht gut.
Wenn eine Aussage vor 60 Jahren von Leuten, die in Trümmern lebten und schwer traumatisiert waren oder aber von Menschen in anderen Ländern (aktuelle Beispiele gibt es ja leider mehr als genug) käme, klar. Aber hier, bei uns?
Das, was sich verbessert hat, bestreite ich doch nicht. Aber bitte blende nicht die Lage der Menschen aus, für die sich die Lebenssituation in den letzten Jahren verschlechtert hat: Diejenigen, die ihre Arbeitsstelle verloren haben, weil Firmen geschlossen wurden, oder weil wegen Rationalisierung Arbeitsplätze abgebaut wurden. Diejenigen, die Kurzarbeiten, die Niedriglöhne erhalten. Auch das können HartzIV-Empfänger sein, vor allem die Leute mit Kindern, weil ihr Lohn unter der entsprechenden Grenze liegt. Weiters die Menschen, die chronisch krank sind, die nicht mehr wissen, wie sie Behandlungskosten und Medikamente bezahlen sollen, weil die Krankenkassen nicht mehr so viel übernehmen. Das alles nicht irgendwann früher oder irgendwo in fernen Ländern, sondern hier im Stadtviertel, wo ich lebe.
Deira
...
Aber hier, bei uns?
Wen meinst Du damit? Möchtest Du den Menschen hier, wo ich lebe, erklären, dass alles im 21. Jahrhundert besser geworden sei, dass Deutschland doch wunderbar sei?
Fazit bisher:
Ok Leute, steckt nur weiterhin Eure Köpfe in den Sand, und träumt darin schön Eure heile Welt zusammen. Die Probleme werden Euch schon in den Hintern beißen, wenn sie Euch erreicht haben werden. Aber dann bitte nicht aufschreien und behaupten, niemand hätte Euch auf sie hingewiesen.
Operator
Beitrag #17, verfasst am 15.01.2009 | 21:15 Uhr
Freethinker
DAS meinte ich mit Stammtischsprücheklopfern.
Was glaubst du nutzt es denn den Leuten in deinem Viertel, wenn du hier in diesem Forum große Reden schwingst und alle zu Ignoranten erklärst?
Der berühmte "Niemand" hat uns ja so nett darauf hingewiesen, aber hat dieser "niemand" auch selbst etwas getan, um es zu verhindern?
Es ging auch mehr darum, dass nicht ALLES schlecht ist. Es ging um das zunehmende Jammern und Schwarzmalen der Mittel- und Oberschicht, denen es auch heute noch gut geht und die trotzdem noch meckern, obwohl sie es gar nicht nötig haben:
Deira
Für diese Leute, mich ehrlich gesagt eingeschlossen, ist Deutschland wunderbar. Wenn sie jammern müssen, so meine Meinung, dann sollen sie etwas tun und zwar für genau die, die wirklich Hilfe nötig hätten, wie du schon sagest, aber nicht nur leere Reden schwingen und sich beklagen, dass es mit dem Drittfernseher in diesem Monat noch nicht klappt.
[
Fazit bisher:
Ok Leute, steckt nur weiterhin Eure Köpfe in den Sand, und träumt darin schön Eure heile Welt zusammen. Die Probleme werden Euch schon in den Hintern beißen, wenn sie Euch erreicht haben werden. Aber dann bitte nicht aufschreien und behaupten, niemand hätte Euch auf sie hingewiesen.
DAS meinte ich mit Stammtischsprücheklopfern.
Was glaubst du nutzt es denn den Leuten in deinem Viertel, wenn du hier in diesem Forum große Reden schwingst und alle zu Ignoranten erklärst?
Der berühmte "Niemand" hat uns ja so nett darauf hingewiesen, aber hat dieser "niemand" auch selbst etwas getan, um es zu verhindern?
Es ging auch mehr darum, dass nicht ALLES schlecht ist. Es ging um das zunehmende Jammern und Schwarzmalen der Mittel- und Oberschicht, denen es auch heute noch gut geht und die trotzdem noch meckern, obwohl sie es gar nicht nötig haben:
Deira
Aber ich ärgere mich z.B. über Leute die klagen, dass man in diese ach so schlechte Welt keine Kinder mehr setzen könne.
Und diese Sprüche kommen nicht von armen Harzt IV Empfängern, wo ich es noch nachvollziehen könnte, sondern teilweise von Leuten, die durchaus ihr Einkommen haben, teilweise sogar recht gut.
Für diese Leute, mich ehrlich gesagt eingeschlossen, ist Deutschland wunderbar. Wenn sie jammern müssen, so meine Meinung, dann sollen sie etwas tun und zwar für genau die, die wirklich Hilfe nötig hätten, wie du schon sagest, aber nicht nur leere Reden schwingen und sich beklagen, dass es mit dem Drittfernseher in diesem Monat noch nicht klappt.
suede
Beitrag #18, verfasst am 15.01.2009 | 21:17 Uhr
AlexW
du wirst unsachlich! und vor allem ist es lächerlich von china im zusammenhang mit kommunismus zu reden! in china haben wir den brutalsten kapitalimus, den man sich überhaupt vorstellen kann!
das nur am rande... (außerdem: sweatshops und kinderarbeit für markenklamotten, für die ihr möglicherweise viel blutiges geld bezahlt, mal außen vor gelassen, hungerlöhne sind immer nur dann hungerlöhne, wenn die entsprechenden lebenshaltungskosten damit nicht finanziert werden können... deshalb ist es trügerisch sich zu beklagen, dass leute in polen für ein paar euro am tag arbeiten... in polen kann man davon durchaus gut leben...)
ich halte außerdem nichts von statistiken oder musterbeispielen, wenn es um gesellschaftliche probleme geht.
statistiken - und vor allem arbeitslosenstatistiken - sind frisiert. so wurde vor den harz-gesetzen die arbeitslosenquote anders ermittelt, als danach (so kam es damals zu der schockierenden zahl von 6000... die waren auch vorher schon da, nur wurden da einige gruppen nicht mitgezählt, sozialhilfeempfänger nämlich) und heute fallen geringverdiener, minijobber, und teilweise auch ein-euro-jobber aus der statistik heraus, obwohl sie dennoch auf staatliche hilfen angewiesen sind...
die stimmung in einer gesellschaft wird durch die medien geprägt... das muss man wertungsfrei akzeptieren...
das problem bei der sache ist, dass sich diese (geschaffene) stimmung auf die wirtschaft auswirkt. das ist ganz einfach zu spüren, wenn man sich den einzelhandel ansieht. (meine eltern haben ein kleines geschäft, sie kommen in kontakt mit menschen und bekommen zu hören, was diese denken...) es ist leider so, dass schlechte nachrichten sich auf den kaufwillen der menschen und das auf die gesamte wirtschaft auswirkt... schlechte wirtschaftliche situationen sind also zum größten teil künstlich geschaffen...
ob es uns besser geht heute? mein vater würde das jetzt energisch bestreiten... und wenn man sich umsatzzahlen und bilanzen von heute und damals ansieht, muss man diesen eindruck bestätigen... allerdings ist das ja auch nur eine statistik, mögen jetzt die leute sagen...
nun, es ist ein einzelschicksal, ein einzelner geldbeutel, der im lauf der letzten jahre (und vor allem mit einführung des euro) immer schmaler wurde...
ich denke, dass das leben in deutschland und der welt bei weitem "besser" sein könnte, wenn das system nicht einzig auf leistung und neid und gier ausgerichtet wäre...
denn ich glaube, dass es genau diese dinge sind, die einen menschen auch seelisch ruinieren! das wahre unglück ist die unerschöpfliche gier...
hier wurde außerdem von trümmerfrauen gesprochen... sicherlich waren diese zeiten bei weitem schlimmer als heute, es wäre zynisch vor diesem hintergrund zu jammern.
wenn wir allerdings einmal von einer welt ausgehen, in denen zumindest die menschenrechte gewährleistet sind, so sollten wir im nächsten schritt über chancengleichheit sprechen, was bildung, karriere, gehaltszahlung etc angeht und dann über die gerechte verteilung des fortschritts...
Hi!
Das ist schlicht und einfach der Ruf nach Kommunismus, der angepriesen wird, in der Hoffnung, dass sich nicht mehr genug daran erinnern, dass genau diese Ideologie Millionen – um nicht zu sagen Milliarden – von Menschen zwar ideologische Gleichheit, dafür jedoch tatsächliche Armut und Mangel am Notwendigsten, abgesehen von Unterdrückung bis hin zu Diktatur, gebracht hat.
Ich glaube, so arm kann keiner werden, dass er wirklich dahin zurück will und wenn doch, habe ich für diese Freidenker folgenden Vorschlag:
Auswandern.
China ist ein großes Land.
Sie brauchen dort sicher noch wen, den sie für den gleichen Hungerlohn, den sie allen bezahlen, ausbeuten und am Platz des Himmlischen Friedens erschießen können. Falls den Freidenkern, die auf diese Weise alle gleich schlecht versorgt sind, diese Option zu frustrierend ist, kann ich beruhigen: Es besteht ein Funken Hoffnung, dass nach wie vor FF.de besucht werden kann, weil es wahrscheinlich von den chinesischen Internet-Zensoren nicht gesperrt ist.
AlexW
du wirst unsachlich! und vor allem ist es lächerlich von china im zusammenhang mit kommunismus zu reden! in china haben wir den brutalsten kapitalimus, den man sich überhaupt vorstellen kann!
das nur am rande... (außerdem: sweatshops und kinderarbeit für markenklamotten, für die ihr möglicherweise viel blutiges geld bezahlt, mal außen vor gelassen, hungerlöhne sind immer nur dann hungerlöhne, wenn die entsprechenden lebenshaltungskosten damit nicht finanziert werden können... deshalb ist es trügerisch sich zu beklagen, dass leute in polen für ein paar euro am tag arbeiten... in polen kann man davon durchaus gut leben...)
ich halte außerdem nichts von statistiken oder musterbeispielen, wenn es um gesellschaftliche probleme geht.
statistiken - und vor allem arbeitslosenstatistiken - sind frisiert. so wurde vor den harz-gesetzen die arbeitslosenquote anders ermittelt, als danach (so kam es damals zu der schockierenden zahl von 6000... die waren auch vorher schon da, nur wurden da einige gruppen nicht mitgezählt, sozialhilfeempfänger nämlich) und heute fallen geringverdiener, minijobber, und teilweise auch ein-euro-jobber aus der statistik heraus, obwohl sie dennoch auf staatliche hilfen angewiesen sind...
die stimmung in einer gesellschaft wird durch die medien geprägt... das muss man wertungsfrei akzeptieren...
das problem bei der sache ist, dass sich diese (geschaffene) stimmung auf die wirtschaft auswirkt. das ist ganz einfach zu spüren, wenn man sich den einzelhandel ansieht. (meine eltern haben ein kleines geschäft, sie kommen in kontakt mit menschen und bekommen zu hören, was diese denken...) es ist leider so, dass schlechte nachrichten sich auf den kaufwillen der menschen und das auf die gesamte wirtschaft auswirkt... schlechte wirtschaftliche situationen sind also zum größten teil künstlich geschaffen...
ob es uns besser geht heute? mein vater würde das jetzt energisch bestreiten... und wenn man sich umsatzzahlen und bilanzen von heute und damals ansieht, muss man diesen eindruck bestätigen... allerdings ist das ja auch nur eine statistik, mögen jetzt die leute sagen...
nun, es ist ein einzelschicksal, ein einzelner geldbeutel, der im lauf der letzten jahre (und vor allem mit einführung des euro) immer schmaler wurde...
ich denke, dass das leben in deutschland und der welt bei weitem "besser" sein könnte, wenn das system nicht einzig auf leistung und neid und gier ausgerichtet wäre...
denn ich glaube, dass es genau diese dinge sind, die einen menschen auch seelisch ruinieren! das wahre unglück ist die unerschöpfliche gier...
hier wurde außerdem von trümmerfrauen gesprochen... sicherlich waren diese zeiten bei weitem schlimmer als heute, es wäre zynisch vor diesem hintergrund zu jammern.
wenn wir allerdings einmal von einer welt ausgehen, in denen zumindest die menschenrechte gewährleistet sind, so sollten wir im nächsten schritt über chancengleichheit sprechen, was bildung, karriere, gehaltszahlung etc angeht und dann über die gerechte verteilung des fortschritts...
AlexW
Hi!
Straw28
Das mache ich auch. Es ist ein außerordentlich befriedigendes Gefühl selbst Hand anzulegen, wenn jemand Hilfe benötigt.
Das Schicksal hat mich nicht in ein gemachtes Nest gesetzt und da ich weiß, wie es ist, nicht viel zu haben, spende ich für Organisationen - lokale genauso wie nationale und internationale - von denen ich glaube, dass sie etwas bewegen und nicht aus einem Haufen polemischer Pessimisten und Schwarzseher bestehen.
Ich bin weder Freund von irgendwelchen abgehobenen Philosophen, noch bin ich selbst einer. Ich sehe jedes Problem von der pragmatischen Seite und die ist in einer Rezession nun einmal so, dass es Opfer dieser Rezession geben wird.
Diese Opfer sind Menschen von nebenan, und nicht wenige. Aber sie werden weder verhungern, noch werden sie nächsten Winter erfrieren, sie werden nicht sterben, weil sie keine ärztliche Versorgung erhalten und dennoch wird es nicht erfreulich für sie. (Edit: Hier in Deutschland, in anderen Regionen wird die Rezession sicher gravierendere Auswirkungen haben).
Aber wenn plötzlich alle zu pessimistischen Philosophen mutieren, die das Schicksal der Welt und ihr eigenes polemisch bejammern, dann wird sich nichts ändern, es wird nur noch schlimmer werden und dann wird wirklich jemand verhungern und erfrieren.
Damit es nicht so weit kommt, gibt es glücklicherweise die optimistischen Pragmatiker, die einfach die Ärmel aufkrempeln und der Wirtschaftsstatistik den Finger zeigen.
AlexW
Straw28: Keineswegs habe ich _dich_ als Stammtischredner eingestuft.
Straw28
Ich arbeite ehrenamtlich in einigen Einrichtungen, die wirklich Hilfe gebrachen können.
Das mache ich auch. Es ist ein außerordentlich befriedigendes Gefühl selbst Hand anzulegen, wenn jemand Hilfe benötigt.
Das Schicksal hat mich nicht in ein gemachtes Nest gesetzt und da ich weiß, wie es ist, nicht viel zu haben, spende ich für Organisationen - lokale genauso wie nationale und internationale - von denen ich glaube, dass sie etwas bewegen und nicht aus einem Haufen polemischer Pessimisten und Schwarzseher bestehen.
Ich bin weder Freund von irgendwelchen abgehobenen Philosophen, noch bin ich selbst einer. Ich sehe jedes Problem von der pragmatischen Seite und die ist in einer Rezession nun einmal so, dass es Opfer dieser Rezession geben wird.
Diese Opfer sind Menschen von nebenan, und nicht wenige. Aber sie werden weder verhungern, noch werden sie nächsten Winter erfrieren, sie werden nicht sterben, weil sie keine ärztliche Versorgung erhalten und dennoch wird es nicht erfreulich für sie. (Edit: Hier in Deutschland, in anderen Regionen wird die Rezession sicher gravierendere Auswirkungen haben).
Aber wenn plötzlich alle zu pessimistischen Philosophen mutieren, die das Schicksal der Welt und ihr eigenes polemisch bejammern, dann wird sich nichts ändern, es wird nur noch schlimmer werden und dann wird wirklich jemand verhungern und erfrieren.
Damit es nicht so weit kommt, gibt es glücklicherweise die optimistischen Pragmatiker, die einfach die Ärmel aufkrempeln und der Wirtschaftsstatistik den Finger zeigen.
AlexW
Straw28: Keineswegs habe ich _dich_ als Stammtischredner eingestuft.
Operator
suede
Hm, da kommt mir eine kleine Zwischenfrage: Kann es das überhaupt noch geben? Eine "gerechte Verteilung des Fortschritts"? Unser Planet hat schon genug mit der Belastung der bestehenden Industrieländern zu kämpfen. Sind wir bereit unseren Lebensstandart zurück zu schrauben, um es anderen Ländern zu ermöglichen, den ihren zu heben? Wenn schon "Gier" angesprochen wird.
Immer mehr Menschen reden über genau diese Dinge. Chancengleichheit, im Besonderen. Allerdings glaube ich, dass viele durchaus Chancen haben, sie aber nicht nutzen. Auch ein Hauptschüler kann es auf das Gymnasium schaffen. Die Schulpflicht macht es theoretisch möglich, dass jeder zumindest einen Schulabschluss schafft. Geht jemand ohne ab, hat das System recht wenig damit zu tun, das ist für mich zum größten Teil selbst verschuldet!
Es mag härter sein, aber es ist zu schaffen, wenn man es denn will.
Allerdings gibt mir eines zu denken: Bei der Überbevölkerung und der, wie schon erwähnten Ausbeutung unseres Planten was vor allem Rohstoffe angeht, sollte man vielleicht mal darüber nachdenken, dass die natürliche Selektion auch heute ihre Wege findet. Darwinismus setzt sich am Ende durch, ganz egal wie sehr die Menschheit sich über die Gruppe der Säugetieren setzt, zu denen sie nunmal gehört.
[...]
wenn wir allerdings einmal von einer welt ausgehen, in denen zumindest die menschenrechte gewährleistet sind, so sollten wir im nächsten schritt über chancengleichheit sprechen, was bildung, karriere, gehaltszahlung etc angeht und dann über die gerechte verteilung des fortschritts...
Hm, da kommt mir eine kleine Zwischenfrage: Kann es das überhaupt noch geben? Eine "gerechte Verteilung des Fortschritts"? Unser Planet hat schon genug mit der Belastung der bestehenden Industrieländern zu kämpfen. Sind wir bereit unseren Lebensstandart zurück zu schrauben, um es anderen Ländern zu ermöglichen, den ihren zu heben? Wenn schon "Gier" angesprochen wird.
Immer mehr Menschen reden über genau diese Dinge. Chancengleichheit, im Besonderen. Allerdings glaube ich, dass viele durchaus Chancen haben, sie aber nicht nutzen. Auch ein Hauptschüler kann es auf das Gymnasium schaffen. Die Schulpflicht macht es theoretisch möglich, dass jeder zumindest einen Schulabschluss schafft. Geht jemand ohne ab, hat das System recht wenig damit zu tun, das ist für mich zum größten Teil selbst verschuldet!
Es mag härter sein, aber es ist zu schaffen, wenn man es denn will.
Allerdings gibt mir eines zu denken: Bei der Überbevölkerung und der, wie schon erwähnten Ausbeutung unseres Planten was vor allem Rohstoffe angeht, sollte man vielleicht mal darüber nachdenken, dass die natürliche Selektion auch heute ihre Wege findet. Darwinismus setzt sich am Ende durch, ganz egal wie sehr die Menschheit sich über die Gruppe der Säugetieren setzt, zu denen sie nunmal gehört.
Beiträge: 72
Rang: Schreibkraft
Beitrag #21, verfasst am 15.01.2009 | 22:07 Uhr
Lucie Sakurazukamori
Ich bemängele und ich tue trotzdem nichts aus dem einfachen Grund weil die Leute die nicht um ihr leben kämpfen in meinen Augen das Leben nicht verdient haben, wenn ich kämpfe dann für mich aber nicht für andere....
VFG CAmpino/EiStEe
"Niemand tut was."
Interessanter Weise ist in dem schönen Sammelbegriff "Niemand" anscheinend immer der jeweilige Sprecher ausgeschlossen. (+ nickende Stammtischrunde.)
Wer was ändern will, soll was ändern. Sei es ein Spendenkonto eröffnen, sich in den Schulelternbeirat wählen lassen, mit einem Pappschild vor den Kölner Dom stellen oder - noch besser, da die Politik oft am meisten schuld ist - eine Partei wählen, eintreten, sich engagieren und sich selber hinstellen und Politik machen.
Wer sich beschwert das nix passiert und nix tut, der hat kein Recht etwas zu bemängeln soll meiner Meinung nach die Klappe halten.
Ich bemängele und ich tue trotzdem nichts aus dem einfachen Grund weil die Leute die nicht um ihr leben kämpfen in meinen Augen das Leben nicht verdient haben, wenn ich kämpfe dann für mich aber nicht für andere....
VFG CAmpino/EiStEe
Sauerstoff in Kohlendioxid umzuwandeln ist wahrscheinlich das Einzige was du kannst, weil dein IQ irgendwo zwischen Ficken und Fussball liegt
suede
ja, das ist die frage... sind wir bereit zu investieren? in erneuerbare energien, in eine nachhaltige form von entwicklungshilfe, in gerechtigkeit zwischen schichten, geschlechtern, völkern, kulturen... - jedenfalls sind wir bereit in marode automobilkonzerne investieren (und das sind so sachen, wo ich mir denke: jeder redet über die hohe verschuldung, aber dann sind doch milliarden von euro da um sie banken und unternehmen in den rachen zu werfen... zusätzlich kann man es sich sogar leisten die steuern zu senken)...
die gerechte verteilug des fortschrittes... jaja, ich weiß was du meinst... da liegt auch irgendwo die frage zugrunde: gibt es unendliches wachtum?
ich glaube es nicht... das ist vielleicht die größte wirtschaftslüge, auf denen unsere marktwirtschaft aufgebaut ist...
aber solange es noch wachstum gibt, sollten die profite vielleicht auch denen zukommen, die ihn erwirtschaftet haben. (und damit meine ich arbeitnehmer, die seit jahren keine gehaltserhöhung bekommen, trotz stetiger teurung - gewinnbeteiligung! whoohoo... ja die idee, war schon vor ein paar monaten mal populär)
die gerechte verteilug des fortschrittes... jaja, ich weiß was du meinst... da liegt auch irgendwo die frage zugrunde: gibt es unendliches wachtum?
ich glaube es nicht... das ist vielleicht die größte wirtschaftslüge, auf denen unsere marktwirtschaft aufgebaut ist...
aber solange es noch wachstum gibt, sollten die profite vielleicht auch denen zukommen, die ihn erwirtschaftet haben. (und damit meine ich arbeitnehmer, die seit jahren keine gehaltserhöhung bekommen, trotz stetiger teurung - gewinnbeteiligung! whoohoo... ja die idee, war schon vor ein paar monaten mal populär)
Beiträge: 2438
Rang: Schriftsteller
Beitrag #23, verfasst am 15.01.2009 | 22:18 Uhr
Freethinker schrieb:
Weiters die Menschen, die chronisch krank sind, die nicht mehr wissen, wie sie Behandlungskosten und Medikamente bezahlen sollen, weil die Krankenkassen nicht mehr so viel übernehmen. Das alles nicht irgendwann früher oder irgendwo in fernen Ländern, sondern hier im Stadtviertel, wo ich lebe.
Das ist wirklich ein Misstand, das streite ich gar nicht ab. Aber in anderen Ländern sieht es doch noch viel schlimmer aus!!!! Beispiel Amerika. Oder auch nur andere Länder in Europa. So habe ich Bekannte, die aus Griechenland stammen, aber deutsche Partner haben. Die lieben ihr Heimatland, sind gerne da. Aber sie sagen: Sollten wir uns irgendwann mal dauerhaft da nieder lassen....wenn wir wirklich schwer krank werden würden, würden wir nach Deutschland kommen. Einfach weil das Gesundheitssystem da viel besser ist.....
Weiters die Menschen, die chronisch krank sind, die nicht mehr wissen, wie sie Behandlungskosten und Medikamente bezahlen sollen, weil die Krankenkassen nicht mehr so viel übernehmen. Das alles nicht irgendwann früher oder irgendwo in fernen Ländern, sondern hier im Stadtviertel, wo ich lebe.
Das ist wirklich ein Misstand, das streite ich gar nicht ab. Aber in anderen Ländern sieht es doch noch viel schlimmer aus!!!! Beispiel Amerika. Oder auch nur andere Länder in Europa. So habe ich Bekannte, die aus Griechenland stammen, aber deutsche Partner haben. Die lieben ihr Heimatland, sind gerne da. Aber sie sagen: Sollten wir uns irgendwann mal dauerhaft da nieder lassen....wenn wir wirklich schwer krank werden würden, würden wir nach Deutschland kommen. Einfach weil das Gesundheitssystem da viel besser ist.....
sevil
Beitrag #24, verfasst am 15.01.2009 | 22:54 Uhr
Ich glaube, wir haben heute einfach andere Probleme als vor fünfzig oder noch vor dreißig Jahren. Probleme, die genauso schwer aber weniger offensichtlich sind.
Ich glaube, das große Problem unserer Gesellschaft liegt nicht mehr im Zu Wenig wie noch nach dem Krieg und in den Jahren danach (zu wenig Häuser, zu wenig Essen, zu wenig Geld, zu wenig Ressourcen usw), sondern im Zu Viel. Zu viele Informationen, zu viele Möglichkeiten, zu viele Menschen. Man kann Christ werden oder Buddhist, Jude, Islamist oder Atheist oder alles nacheinander. Man ist vielleicht erst Metzger und dann Entertainer und dann Schriftsteller oder wird vom Manager zum Politiker zum Fernsehintendanten oder so ähnlich. Man wohnt erst in Göttingen, dann in Bremen, dann in Leipzig, dann in Metz, dann in London, dann in Tahiti oder sonstwo. An einem Tag soll man sein Baby nicht in den Laufstall stellen, weil es dann das Gefühl hat, hinter Gittern zu sein, am nächsten Tag ist der Laufstall das beste, was man für ein Baby tun kann. Und für alles gibt es Statistiken und Beweise und gute Argumente, alles hat seine Vorteile.
Eigentlich ist es ja schön, dass man alle die Möglichkeiten hat, die andere vor uns nicht hatten. Aber wenn alles (oder so vieles) möglich ist, wird jede alltägliche Entscheidung zur Grundsatzfrage. Kaufe ich jetzt die billigen Eier aus Bodenhaltung oder nehme ich die teuren aus Freilandhaltung? Ich weiß, wie schlecht es den Hühnern in der Käfighaltung geht, ich weiß aber auch, dass ich nur noch ein paar Euro für diesen Monat habe und meine Kinder auch noch etwas anderes als Eier essen müssen Also stehe ich eine Viertelstunde vorm Regal und überlege hin und her und wie ich mich auch entscheide, ich habe ein schlechtes Gefühl dabei.
Wenn aber schon eine einfache Entscheidung über Eier zu solchen Problemen führt, wie schwierig muss es dann sein, sich für einen Job, für eine Ehe, für Kinder zu entscheiden? Wir haben heute so viele Informationen, dass alles relativ ist. Boden- oder Freilandhaltung? Ehe oder Onenightstand? Christ oder Atheist? Alles kommt nur darauf an, wie wir uns entscheiden, welche Argumente für uns wichiger sind. Und selbst wenn wir uns für etwas entscheiden werden wir immer wissen, dass unser Weg auch Nachteile hat und der andere Weg auch Vorteile.
Es gibt keine feststehenden Gewissheiten mehr; an alles muss man ein "für mich" oder "meiner Meinung nach" oder "in meiner Situation" anhängen. Immer wieder muss man all die Informationen gegeneinander abwägen und man kann sich trotzdem nie sicher sein, ob man das Beste gewählt hat. Das ist anstrengend und macht uns auf die Dauer genauso kaputt, wie es vielleicht physische Krankheit oder materielle Not tun würden.
Ich glaube, das große Problem unserer Gesellschaft liegt nicht mehr im Zu Wenig wie noch nach dem Krieg und in den Jahren danach (zu wenig Häuser, zu wenig Essen, zu wenig Geld, zu wenig Ressourcen usw), sondern im Zu Viel. Zu viele Informationen, zu viele Möglichkeiten, zu viele Menschen. Man kann Christ werden oder Buddhist, Jude, Islamist oder Atheist oder alles nacheinander. Man ist vielleicht erst Metzger und dann Entertainer und dann Schriftsteller oder wird vom Manager zum Politiker zum Fernsehintendanten oder so ähnlich. Man wohnt erst in Göttingen, dann in Bremen, dann in Leipzig, dann in Metz, dann in London, dann in Tahiti oder sonstwo. An einem Tag soll man sein Baby nicht in den Laufstall stellen, weil es dann das Gefühl hat, hinter Gittern zu sein, am nächsten Tag ist der Laufstall das beste, was man für ein Baby tun kann. Und für alles gibt es Statistiken und Beweise und gute Argumente, alles hat seine Vorteile.
Eigentlich ist es ja schön, dass man alle die Möglichkeiten hat, die andere vor uns nicht hatten. Aber wenn alles (oder so vieles) möglich ist, wird jede alltägliche Entscheidung zur Grundsatzfrage. Kaufe ich jetzt die billigen Eier aus Bodenhaltung oder nehme ich die teuren aus Freilandhaltung? Ich weiß, wie schlecht es den Hühnern in der Käfighaltung geht, ich weiß aber auch, dass ich nur noch ein paar Euro für diesen Monat habe und meine Kinder auch noch etwas anderes als Eier essen müssen Also stehe ich eine Viertelstunde vorm Regal und überlege hin und her und wie ich mich auch entscheide, ich habe ein schlechtes Gefühl dabei.
Wenn aber schon eine einfache Entscheidung über Eier zu solchen Problemen führt, wie schwierig muss es dann sein, sich für einen Job, für eine Ehe, für Kinder zu entscheiden? Wir haben heute so viele Informationen, dass alles relativ ist. Boden- oder Freilandhaltung? Ehe oder Onenightstand? Christ oder Atheist? Alles kommt nur darauf an, wie wir uns entscheiden, welche Argumente für uns wichiger sind. Und selbst wenn wir uns für etwas entscheiden werden wir immer wissen, dass unser Weg auch Nachteile hat und der andere Weg auch Vorteile.
Es gibt keine feststehenden Gewissheiten mehr; an alles muss man ein "für mich" oder "meiner Meinung nach" oder "in meiner Situation" anhängen. Immer wieder muss man all die Informationen gegeneinander abwägen und man kann sich trotzdem nie sicher sein, ob man das Beste gewählt hat. Das ist anstrengend und macht uns auf die Dauer genauso kaputt, wie es vielleicht physische Krankheit oder materielle Not tun würden.
Beiträge: 4808
Rang: Literaturgott
Beitrag #25, verfasst am 15.01.2009 | 23:03 Uhr
Bezieht sich die Frage, ob es uns heute schlechter geht als früher, nur auf Deutschland, oder auf die Erde insgesamt?
Leute, in Kürze wird der erste schwarze Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika vereidigt!
Viele seiner Landsleute, die an diesem Tag die Zeremonie vor dem Fernseher oder sonstwo verfolgen werden, sind in einer Zeit aufgewachsen, als Schwarze und Weiße nicht am selben Badestrand liegen durften, nicht in dieselbe Schule gingen, ja nicht einmal nebeneinander im Bus saßen!
Natürlich gibt es Fortschritt in der Welt! Auch wenn ich Obama nun nicht für den Messias halte, bin ich froh, das wir in einer Welt leben , in der ein Obama ins Weiße Haus gewählt wird.
Leute, in Kürze wird der erste schwarze Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika vereidigt!
Viele seiner Landsleute, die an diesem Tag die Zeremonie vor dem Fernseher oder sonstwo verfolgen werden, sind in einer Zeit aufgewachsen, als Schwarze und Weiße nicht am selben Badestrand liegen durften, nicht in dieselbe Schule gingen, ja nicht einmal nebeneinander im Bus saßen!
Natürlich gibt es Fortschritt in der Welt! Auch wenn ich Obama nun nicht für den Messias halte, bin ich froh, das wir in einer Welt leben , in der ein Obama ins Weiße Haus gewählt wird.
Gott spielt in meinem Leben keine Rolle.
Er ist der Regisseur.
Er ist der Regisseur.