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Beitrag #1, verfasst am 04.08.2012 | 23:31 Uhr
Ich möchte mal wieder über Sasuke diskutieren! Weeh!
*breites Grinsen aufsetz und sich frag, ob es jetzt irgendjemanden gibt, der nicht die Augen verdreht oder den Thread bereits wieder verlassen hat*
Für meine Hausarbeit untersuche ich momentan das Gedicht "The Hollow Men" von T.S. Eliot und bin selbstverständlich mit den Gedanken abgeschweift - zu "Naruto" und dazu, auf wie vielen Ebenen Sasuke faszinierenderweise dem im Gedicht thematisierten hollow man entspricht.
Ich werde in diesem Thread wahrscheinlich nichts wirklich Neues präsentieren, aber zumindest für mich war dieser Blickwinkel sehr interessant und er hat für mich ein neues Licht auf die Situation geworfen. Also, wer sich meine Gedanken dazu durchlesen und seine Meinung dazu dalassen will, ist herzlich eingeladen.
Eliots Definition der hollow men, also der "leeren/hohlen Männer", findet auf verschiedenen Ebenen statt:
Auf der ersten Ebene sind es die Seelen derer, die sich im Leben nie dazu aufraffen konnten, eine ehrlich getroffene Entscheidung zu fällen. Sie dümpeln vor sich hin, leben für sich, und geben ihrem Leben kein wirkliches Ziel. Gleichzeitig reden sie sich ein, dass es sie nicht stört, dieses ziellose Leben zu führen, und versinken so in Gleichgültigkeit. Diese Ebene ist in Bezug auf Sasuke noch nicht sonderlich interessant.
Das ändert sich allerdings mit der zweiten Ebene, die Eliot anspricht: Anhand einiger historischer und literarischer Beispiele, auf die es in seinem Gedicht Anspielungen gibt (Guy Fawkes, Brutus aus Shakespeares "Julius Caesar" sowie Marlow und Kurtz aus Conrads "Heart of Darkness"), macht er klar, dass auch diejenigen hollow sind, die blind an einem Ideal oder einem Grundsatz festhalten, ohne ihn zu hinterfragen. Deswegen bezeichnet Eliot sie nicht nur als "the hollow men", sondern gleichzeitig auch als "the stuffed men", also gleichzeitig leer und vollgestopft - vollgestopft mit einem falschen Ideal, das sie ausfüllt und ihnen keinen Raum mehr für aufrichtige Reflexion lässt.
Und das finde ich interessant in Bezug auf Sasuke, weil es sein Verhalten bis zu Itachis Tod perfekt beschreibt: Er hat seinen Hass auf Itachi und der ist das oberste Prinzip, das alle seine Handlungen bestimmt.
Und gerade der Begriff "Leere" war in der Hinsicht so interessant, weil ich mich an das Gespräch zwischen Sasuke und Kakashi erinnern musste, das sie geführt haben, nachdem Sasuke und Naruto auf dem Krankenhausdach gegeneinander gekämpft haben. Da meint Kakashi ja zu Sasuke: "Even if you do succeed in getting revenge, the only thing that remains is emptiness." Das war so passend!
Was war jetzt aber eigentlich der entscheidende Punkt? Für mich und für einige andere wahrscheinlich auch, war nach Itachis Tod die scheinbar fehlende Logik das Problem, als Sasuke sich gegen Konoha wandte, obwohl es das war, das Itachi mit seinen Handlungen beschützen wollte. Die Betrachtung der hollow men hat das für mich jedoch ziemlich plausibel gemacht:
Nach Eliot können die hollow men ihrer furchtbaren Routine und der Leere nicht entkommen, weil sie zu viel Angst davor haben, sich selbst ehrlich gegenüberzutreten und einzugestehen, dass sie einen Fehler gemacht haben. Ihre Rettung würde darin liegen, ehrlich um Vergebung zu bitten (da kommt noch eine ganz gewaltige religiöse Komponente mit rein, aber die sparen wir hier mal aus), aber das können sie nicht, weil sie zu entsetzt über sich selbst sind.
Sie sind einem falschen Ideal gefolgt und haben aufgrund dessen vielleicht schreckliche Dinge getan, die sie aber immer damit rechtfertigen konnten, dass dieses Ideal existierte, für das sie die Opfer in Kauf nehmen mussten. Deshalb klammern sie sich weiter daran fest, um sich nicht eingestehen zu müssen, dass ihre Taten vielleicht doch falsch waren, weil sie Angst haben, dass sie daran zerbrechen würden
In meinen Augen lässt sich auch das ziemlich gut auf Sasuke übertragen. Er ist von klein auf der festen Überzeugung gewesen, dass er auf dem richtigen Weg ist, dass sein Hass gegen Itachi gerechtfertigt ist und dass er seinen Klan rächen muss, weil er nun mal der einzige ist, der das noch tun kann. Und aufgrund dieser Überzeugung hat er furchtbare Dinge getan: Er hat sein Dorf und seine Freunde verraten und dabei aber immer eine Maske aus Kälte und Gleichgültigkeit aufgesetzt. Und letztendlich hat er sogar seinen eigenen Bruder getötet. Aber das war ja okay. Das war ja alles für ein gerechtfertigtes Ziel.
Und dann wird seiner ganzen Argumentation plötzlich komplett der Boden entzogen. Er erfährt, dass es gar keinen Rechtfertigungsgrund für seine Taten gab. Und dann steht er plötzlich vor einem riesigen Berg an furchtbaren Dingen, die er getan hat, und für die es absolut keinen Rechtfertigungsgrund gibt.
Und rational gesehen führt das eigentlich nur zu einer Konsequenz: Sasuke gibt zu, dass er schuld war und alles falsch gemacht hat, und dann ist das ziemlich scheiße für ihn, aber das ist ja okay, denn er hat es auch verdient.
Emotional gesehen ist das aber gar nicht so einfach. Wenn man sich in seine Lage hineinversetzt, kann man zumindest meiner Meinung nach verstehen, dass er da die mentale Tür zuschlägt und mit der ganzen Wahrheit nichts mehr zu tun haben will. Es waren immerhin sein eigener Bruder, den er umgebracht hat, und der Freund, für den er mal sein Leben geopfert hätte, den er verraten hat.
Also kann ich auch verstehen, dass er in dem Moment dann Konoha die Schuld gibt. Erstens ist es zumindest zu einem kleinen Teil gerechtfertigt, weil Danzou und Co ja definitiv die Sache angestoßen haben. Und zweitens kann ich auch verstehen, dass er es auf ganz Konoha ausweitet - aus dem ganz einfachen Grund: Je mehr Leute es gibt, an denen er sich rächen muss, desto länger dauert es, bis keiner mehr übrig ist und bis der Moment gekommen ist, an dem er sich selbst gegenübertreten muss. Ich glaube, wenn man ihn lassen würde, würde Sasuke die ganze Welt zerstören, und auch wenn das rational gesehen komplett bescheuert ist, könnte ich auf dieser emotionalen Ebene zumindest den Grund dafür nachvollziehen.
Ich glaube, uns ist allen klar, dass Sasuke inzwischen einfach nur durchgeknallt ist. Aber mit dieser Erklärung sehe ich jetzt zumindest einen guten Grund dafür, warum das so ist.
Ich gehe zwar nicht davon aus, dass Kishimoto "The Hollow Men" unbedingt gelesen haben wird, aber ich kann mir gut vorstellen, dass es genau das Konzept ist, auf dem er Sasukes Handlungen aufgebaut hat.
Und mich würde jetzt vor allem interessieren, was ihr aufgrund dieser Theorie über Sasukes mögliches Ende denkt. Glaubt ihr, dass der Schuldberg, der sich aufgebaut hat, so groß ist, dass er da nicht mehr rauskommt? Oder glaubt ihr, dass das doch noch funktionieren würde - gerade vor dem Hintergrund, dass Itachi in den letzten Kapiteln die Schuld quasi auf sich genommen und Sasuke zu guten Stücken davon freigesprochen hat.
Ich musste gerade erstaunt feststellen, dass mich letzteres aufgrund dieses Hintergrundes gar nicht mal mehr sooo ankotzen würde, wie es vorher der Fall war. Denn im Grunde ist das entscheidende für mich eigentlich, dass es gut begründet ist, und das wäre es damit irgendwie.
*breites Grinsen aufsetz und sich frag, ob es jetzt irgendjemanden gibt, der nicht die Augen verdreht oder den Thread bereits wieder verlassen hat*
Für meine Hausarbeit untersuche ich momentan das Gedicht "The Hollow Men" von T.S. Eliot und bin selbstverständlich mit den Gedanken abgeschweift - zu "Naruto" und dazu, auf wie vielen Ebenen Sasuke faszinierenderweise dem im Gedicht thematisierten hollow man entspricht.
Ich werde in diesem Thread wahrscheinlich nichts wirklich Neues präsentieren, aber zumindest für mich war dieser Blickwinkel sehr interessant und er hat für mich ein neues Licht auf die Situation geworfen. Also, wer sich meine Gedanken dazu durchlesen und seine Meinung dazu dalassen will, ist herzlich eingeladen.
Eliots Definition der hollow men, also der "leeren/hohlen Männer", findet auf verschiedenen Ebenen statt:
Auf der ersten Ebene sind es die Seelen derer, die sich im Leben nie dazu aufraffen konnten, eine ehrlich getroffene Entscheidung zu fällen. Sie dümpeln vor sich hin, leben für sich, und geben ihrem Leben kein wirkliches Ziel. Gleichzeitig reden sie sich ein, dass es sie nicht stört, dieses ziellose Leben zu führen, und versinken so in Gleichgültigkeit. Diese Ebene ist in Bezug auf Sasuke noch nicht sonderlich interessant.
Das ändert sich allerdings mit der zweiten Ebene, die Eliot anspricht: Anhand einiger historischer und literarischer Beispiele, auf die es in seinem Gedicht Anspielungen gibt (Guy Fawkes, Brutus aus Shakespeares "Julius Caesar" sowie Marlow und Kurtz aus Conrads "Heart of Darkness"), macht er klar, dass auch diejenigen hollow sind, die blind an einem Ideal oder einem Grundsatz festhalten, ohne ihn zu hinterfragen. Deswegen bezeichnet Eliot sie nicht nur als "the hollow men", sondern gleichzeitig auch als "the stuffed men", also gleichzeitig leer und vollgestopft - vollgestopft mit einem falschen Ideal, das sie ausfüllt und ihnen keinen Raum mehr für aufrichtige Reflexion lässt.
Und das finde ich interessant in Bezug auf Sasuke, weil es sein Verhalten bis zu Itachis Tod perfekt beschreibt: Er hat seinen Hass auf Itachi und der ist das oberste Prinzip, das alle seine Handlungen bestimmt.
Und gerade der Begriff "Leere" war in der Hinsicht so interessant, weil ich mich an das Gespräch zwischen Sasuke und Kakashi erinnern musste, das sie geführt haben, nachdem Sasuke und Naruto auf dem Krankenhausdach gegeneinander gekämpft haben. Da meint Kakashi ja zu Sasuke: "Even if you do succeed in getting revenge, the only thing that remains is emptiness." Das war so passend!
Was war jetzt aber eigentlich der entscheidende Punkt? Für mich und für einige andere wahrscheinlich auch, war nach Itachis Tod die scheinbar fehlende Logik das Problem, als Sasuke sich gegen Konoha wandte, obwohl es das war, das Itachi mit seinen Handlungen beschützen wollte. Die Betrachtung der hollow men hat das für mich jedoch ziemlich plausibel gemacht:
Nach Eliot können die hollow men ihrer furchtbaren Routine und der Leere nicht entkommen, weil sie zu viel Angst davor haben, sich selbst ehrlich gegenüberzutreten und einzugestehen, dass sie einen Fehler gemacht haben. Ihre Rettung würde darin liegen, ehrlich um Vergebung zu bitten (da kommt noch eine ganz gewaltige religiöse Komponente mit rein, aber die sparen wir hier mal aus), aber das können sie nicht, weil sie zu entsetzt über sich selbst sind.
Sie sind einem falschen Ideal gefolgt und haben aufgrund dessen vielleicht schreckliche Dinge getan, die sie aber immer damit rechtfertigen konnten, dass dieses Ideal existierte, für das sie die Opfer in Kauf nehmen mussten. Deshalb klammern sie sich weiter daran fest, um sich nicht eingestehen zu müssen, dass ihre Taten vielleicht doch falsch waren, weil sie Angst haben, dass sie daran zerbrechen würden
In meinen Augen lässt sich auch das ziemlich gut auf Sasuke übertragen. Er ist von klein auf der festen Überzeugung gewesen, dass er auf dem richtigen Weg ist, dass sein Hass gegen Itachi gerechtfertigt ist und dass er seinen Klan rächen muss, weil er nun mal der einzige ist, der das noch tun kann. Und aufgrund dieser Überzeugung hat er furchtbare Dinge getan: Er hat sein Dorf und seine Freunde verraten und dabei aber immer eine Maske aus Kälte und Gleichgültigkeit aufgesetzt. Und letztendlich hat er sogar seinen eigenen Bruder getötet. Aber das war ja okay. Das war ja alles für ein gerechtfertigtes Ziel.
Und dann wird seiner ganzen Argumentation plötzlich komplett der Boden entzogen. Er erfährt, dass es gar keinen Rechtfertigungsgrund für seine Taten gab. Und dann steht er plötzlich vor einem riesigen Berg an furchtbaren Dingen, die er getan hat, und für die es absolut keinen Rechtfertigungsgrund gibt.
Und rational gesehen führt das eigentlich nur zu einer Konsequenz: Sasuke gibt zu, dass er schuld war und alles falsch gemacht hat, und dann ist das ziemlich scheiße für ihn, aber das ist ja okay, denn er hat es auch verdient.
Emotional gesehen ist das aber gar nicht so einfach. Wenn man sich in seine Lage hineinversetzt, kann man zumindest meiner Meinung nach verstehen, dass er da die mentale Tür zuschlägt und mit der ganzen Wahrheit nichts mehr zu tun haben will. Es waren immerhin sein eigener Bruder, den er umgebracht hat, und der Freund, für den er mal sein Leben geopfert hätte, den er verraten hat.
Also kann ich auch verstehen, dass er in dem Moment dann Konoha die Schuld gibt. Erstens ist es zumindest zu einem kleinen Teil gerechtfertigt, weil Danzou und Co ja definitiv die Sache angestoßen haben. Und zweitens kann ich auch verstehen, dass er es auf ganz Konoha ausweitet - aus dem ganz einfachen Grund: Je mehr Leute es gibt, an denen er sich rächen muss, desto länger dauert es, bis keiner mehr übrig ist und bis der Moment gekommen ist, an dem er sich selbst gegenübertreten muss. Ich glaube, wenn man ihn lassen würde, würde Sasuke die ganze Welt zerstören, und auch wenn das rational gesehen komplett bescheuert ist, könnte ich auf dieser emotionalen Ebene zumindest den Grund dafür nachvollziehen.
Ich glaube, uns ist allen klar, dass Sasuke inzwischen einfach nur durchgeknallt ist. Aber mit dieser Erklärung sehe ich jetzt zumindest einen guten Grund dafür, warum das so ist.
Ich gehe zwar nicht davon aus, dass Kishimoto "The Hollow Men" unbedingt gelesen haben wird, aber ich kann mir gut vorstellen, dass es genau das Konzept ist, auf dem er Sasukes Handlungen aufgebaut hat.
Und mich würde jetzt vor allem interessieren, was ihr aufgrund dieser Theorie über Sasukes mögliches Ende denkt. Glaubt ihr, dass der Schuldberg, der sich aufgebaut hat, so groß ist, dass er da nicht mehr rauskommt? Oder glaubt ihr, dass das doch noch funktionieren würde - gerade vor dem Hintergrund, dass Itachi in den letzten Kapiteln die Schuld quasi auf sich genommen und Sasuke zu guten Stücken davon freigesprochen hat.
Ich musste gerade erstaunt feststellen, dass mich letzteres aufgrund dieses Hintergrundes gar nicht mal mehr sooo ankotzen würde, wie es vorher der Fall war. Denn im Grunde ist das entscheidende für mich eigentlich, dass es gut begründet ist, und das wäre es damit irgendwie.
"Okay, maybe I'm not such a shitty writer. But I can't pull my ideas together, Van Houten. My thoughts are stars I can't fathom into constellations."
Lexila
Ich bin ja nun (wie du weißt) noch nicht ganz auf dem aktuellsten Stand des Manga, aber mitreden will ich trotzdem :D
Ich finde das Konzept des "hollow man" in Bezug auf Sasuke sehr interessant.
Sasuke ist und war nie "leer".
Interessant wäre ein Szenario gewesen, in dem er Itachi tötet und von Madara eben nicht die Wahrheit erfährt. Ich kann mir gar nicht vorstellen, was dann hätte passieren können - er hat sein Leben lang Itachi verfolgt, und auch wenn er zwischendurch in seinem Hass wankte und sich sehr für Tem 7 eingesetzt hat, als er zu Orochimarzu gegangen ist, hat er alles andere, was ihm neben der Rache an Itachi noch was bedeutet hat, zurückgelassen.
Dann wäre er wirklich "leer" gewesen, ohne Ziel, ohne Antrieb.
Naruto hätte ihn zu dem Zeitpunkt mit offenen Armen empfangen, genauso wie Sakura und Kakashi, aber er hatte sich in der Welt der Shinobi und auch in Konoha selbst schon eine Menge Feinde gemacht. Eine simple Rückkehr und "alles ist wie es vorher war" hätte es schon da nicht mehr geben können.
Jetzt hat er eigentlich keine Chance mehr. Selbst wenn Naruto das Wunder gelingen sollte, ihn zu verändern, an ihn heranzukommen, wie auch immer man es nennen möchte, hat er keine Zukunft mehr.
Er wird von fast allen gehasst, selbst seine ehemaligen Kameraden um Shikamaru sehen nur noch eine Möglichkeit, das Ganze zu beenden, Sakura scheint drauf und dran, ihn ein für alle Mal aufzugeben (ich bin aktuell in Kapitel 488, das, nachdem Naruto gesagt hat, sie würden beide sterben, sollten sie noch einmal gegeneinander kämpfen) und er ist ein international gehasster Verbrecher, ein Vogelfreier.
Ich glaube außerdem, dass er so kaputt ist, dass er selber gar nicht mehr in der Lage ist, seine Taten zu reflektieren, und nicht bloß davor zurückschreckt.
Er hatte eine beschissene Kindheit, lange Zeit keine Freunde und niemanden, der ihn nach dem Tod seiner Familie in den Arm genommen und gesagt hat "Ich bin für dich da, wir kriegen das hin".
Schon da ist etwas so Wichtiges kaputtgegangen, dass ich mich frage, ob es schon im ersten Kapitel noch eine Chance gab, da was zu richten.
Vielleicht, wären Orochimaru und der Fluch nicht gewesen. Vielleicht, wenn irgendjemand ihm geholfen hätte, Itachi zu finden und er die Rachegedanken nicht ganz allein getragen hätte.
Im Moment ist von Sasuka nichts mehr übrig, außer seinem Hass und dem Verlangen nach Rache - der Hass, der sich jahrelang gegen Itachi richtete, hat in Konoha ein neues Ziel gefunden (den Hass auf Danzou hab ich aus ganzem Herzen geteilt) und da er seine Rache ja nie bekommen hat, hält er weiter daran fest - nun muss er seinen Bruder eben auch noch miträchen, und wer ist denn schuld an Itachis Tod?
Nicht nur von Sasukes Perspektive aus ist das Konoha bzw die Ältesten - die haben de facto nunmal den Befehl gegeben, ebenso wie der Uchiha-Clan immer an den Rand der Gesellschaft gedrängt wurde, da ist es irgendwie auch klar, dass Verschwörungspläne entstehen.
Itachi hat seinen Tod lange geplant und Sasuke so erst die Möglichkeit gegeben, ihn zu töten. Ich glaube nämlich, dass Itachi mindestens so kaputt war wie Sasuke, wenn auch auf eine andere Art und Weise.
Sasukes mögliches Ende ist daher, mal rational gesehen, nur der Tod. Er wird mit aller Macht versuchen, Konoha auszulöschen, davon kann ihn eigentlich nichts mehr abbringen, wie gesagt, sollte Naruto das gelingen, wäre es mehr als ein Wunder.
Und selbst dann gäbe es für ihn kein Leben mehr, ganz egal, was er tut, weil da einfach nichts mehr ist, das an die Stelle des Hasses treten könnte.
Dann wäre wirklich nur noch Leere übrig, und ich habe bisher nirgendwo auch nur den kleinsten Hinweis finden können, dass da doch noch ein Funken Licht ist.
Ich wette, das wurde alles schon hundertmal gesagt, aber ich habe erst vor zwei Wochen angefangen, den Manga überhaupt zu lesen, deshalb hab ich großes Mitteilungsbedürfnis😄
Ich finde das Konzept des "hollow man" in Bezug auf Sasuke sehr interessant.
Sasuke ist und war nie "leer".
Interessant wäre ein Szenario gewesen, in dem er Itachi tötet und von Madara eben nicht die Wahrheit erfährt. Ich kann mir gar nicht vorstellen, was dann hätte passieren können - er hat sein Leben lang Itachi verfolgt, und auch wenn er zwischendurch in seinem Hass wankte und sich sehr für Tem 7 eingesetzt hat, als er zu Orochimarzu gegangen ist, hat er alles andere, was ihm neben der Rache an Itachi noch was bedeutet hat, zurückgelassen.
Dann wäre er wirklich "leer" gewesen, ohne Ziel, ohne Antrieb.
Naruto hätte ihn zu dem Zeitpunkt mit offenen Armen empfangen, genauso wie Sakura und Kakashi, aber er hatte sich in der Welt der Shinobi und auch in Konoha selbst schon eine Menge Feinde gemacht. Eine simple Rückkehr und "alles ist wie es vorher war" hätte es schon da nicht mehr geben können.
Jetzt hat er eigentlich keine Chance mehr. Selbst wenn Naruto das Wunder gelingen sollte, ihn zu verändern, an ihn heranzukommen, wie auch immer man es nennen möchte, hat er keine Zukunft mehr.
Er wird von fast allen gehasst, selbst seine ehemaligen Kameraden um Shikamaru sehen nur noch eine Möglichkeit, das Ganze zu beenden, Sakura scheint drauf und dran, ihn ein für alle Mal aufzugeben (ich bin aktuell in Kapitel 488, das, nachdem Naruto gesagt hat, sie würden beide sterben, sollten sie noch einmal gegeneinander kämpfen) und er ist ein international gehasster Verbrecher, ein Vogelfreier.
Ich glaube außerdem, dass er so kaputt ist, dass er selber gar nicht mehr in der Lage ist, seine Taten zu reflektieren, und nicht bloß davor zurückschreckt.
Er hatte eine beschissene Kindheit, lange Zeit keine Freunde und niemanden, der ihn nach dem Tod seiner Familie in den Arm genommen und gesagt hat "Ich bin für dich da, wir kriegen das hin".
Schon da ist etwas so Wichtiges kaputtgegangen, dass ich mich frage, ob es schon im ersten Kapitel noch eine Chance gab, da was zu richten.
Vielleicht, wären Orochimaru und der Fluch nicht gewesen. Vielleicht, wenn irgendjemand ihm geholfen hätte, Itachi zu finden und er die Rachegedanken nicht ganz allein getragen hätte.
Im Moment ist von Sasuka nichts mehr übrig, außer seinem Hass und dem Verlangen nach Rache - der Hass, der sich jahrelang gegen Itachi richtete, hat in Konoha ein neues Ziel gefunden (den Hass auf Danzou hab ich aus ganzem Herzen geteilt) und da er seine Rache ja nie bekommen hat, hält er weiter daran fest - nun muss er seinen Bruder eben auch noch miträchen, und wer ist denn schuld an Itachis Tod?
Nicht nur von Sasukes Perspektive aus ist das Konoha bzw die Ältesten - die haben de facto nunmal den Befehl gegeben, ebenso wie der Uchiha-Clan immer an den Rand der Gesellschaft gedrängt wurde, da ist es irgendwie auch klar, dass Verschwörungspläne entstehen.
Itachi hat seinen Tod lange geplant und Sasuke so erst die Möglichkeit gegeben, ihn zu töten. Ich glaube nämlich, dass Itachi mindestens so kaputt war wie Sasuke, wenn auch auf eine andere Art und Weise.
Sasukes mögliches Ende ist daher, mal rational gesehen, nur der Tod. Er wird mit aller Macht versuchen, Konoha auszulöschen, davon kann ihn eigentlich nichts mehr abbringen, wie gesagt, sollte Naruto das gelingen, wäre es mehr als ein Wunder.
Und selbst dann gäbe es für ihn kein Leben mehr, ganz egal, was er tut, weil da einfach nichts mehr ist, das an die Stelle des Hasses treten könnte.
Dann wäre wirklich nur noch Leere übrig, und ich habe bisher nirgendwo auch nur den kleinsten Hinweis finden können, dass da doch noch ein Funken Licht ist.
Ich wette, das wurde alles schon hundertmal gesagt, aber ich habe erst vor zwei Wochen angefangen, den Manga überhaupt zu lesen, deshalb hab ich großes Mitteilungsbedürfnis😄
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