FanFiktion.de - Forum / Allgemeines - Schreiben – Allgemein / Was muss man beachten, damit OCs keine Mary Sue werden?
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Beitrag #76, verfasst am 15.08.2014 | 14:04 Uhr
Ich hab mich grade in einem anderen Thema schon deswegen geäußert, aber ich finde, dass Mary Sues zum Teil auch eigene Wahrnehmung sind. Mancher findet es okay, wenn das 18 Jährige Top Model nebenher studiert, eine eigene Band hat und auf ihren ersten Nobelpreis hinsteuert. Für andere ist es schon zuviel, wenn man als Frau in einem Fantasysetting kämpfen kann und adelig ist.
Bei manchen meiner Figuren, hab ich mir schon anhören dürfen, dass sie ja sowas von überzogen sind, obwohl andere wiederum positive Meinungen hatten. Es muss noch nicht einmal etwas damit zu tun haben, dass der Leser "keine Ahnung hat" [scheint mir sehr oft ein gerne genommenes Argument von eingeschnappten Schreibern zu sein], sondern kann auch einfach eine persönliche Empfindung sein. Was Mary Sues ausmacht, ist für mich gar nicht so einfach zu unterscheiden, wobei ich mir immer sage dass ein Charakter immer dann eine Sue ist, wenn sie logische Begrenzungen ohne ersichtlichen Grund überwindet.
Das Bauernmädchen, das lesen, schreiben und mit einem Schwert umgehen kann, obwohl es ihr nie jemand beigebracht hat, oder die durchschnittliche Schülerin, die plötzlich den Supergau in einem Atomkraftwerk aufhalten kann, sind schon hart am Limit. Aber wie gesagt, es ist alles eine persönliche Empfindung und man sollte sich einfach kein Urteil bilden, bevor man sich den gesamten Charakter und die Geschichte angesehen hat. Manchmal findet man doch noch einen guten Grund, warum manche scheinbar unmögliche Konzepte doch funtionieren.
Btw. einer meiner Orks ist zb. auch eine kleine Sue, wenn man sich nicht mit seiner Geschichte beschäftigt, aber ich lasse ihn so sein wie er ist, denn allein seine Rasse macht aus ihm schon keine MS!XD
Bei manchen meiner Figuren, hab ich mir schon anhören dürfen, dass sie ja sowas von überzogen sind, obwohl andere wiederum positive Meinungen hatten. Es muss noch nicht einmal etwas damit zu tun haben, dass der Leser "keine Ahnung hat" [scheint mir sehr oft ein gerne genommenes Argument von eingeschnappten Schreibern zu sein], sondern kann auch einfach eine persönliche Empfindung sein. Was Mary Sues ausmacht, ist für mich gar nicht so einfach zu unterscheiden, wobei ich mir immer sage dass ein Charakter immer dann eine Sue ist, wenn sie logische Begrenzungen ohne ersichtlichen Grund überwindet.
Das Bauernmädchen, das lesen, schreiben und mit einem Schwert umgehen kann, obwohl es ihr nie jemand beigebracht hat, oder die durchschnittliche Schülerin, die plötzlich den Supergau in einem Atomkraftwerk aufhalten kann, sind schon hart am Limit. Aber wie gesagt, es ist alles eine persönliche Empfindung und man sollte sich einfach kein Urteil bilden, bevor man sich den gesamten Charakter und die Geschichte angesehen hat. Manchmal findet man doch noch einen guten Grund, warum manche scheinbar unmögliche Konzepte doch funtionieren.
Btw. einer meiner Orks ist zb. auch eine kleine Sue, wenn man sich nicht mit seiner Geschichte beschäftigt, aber ich lasse ihn so sein wie er ist, denn allein seine Rasse macht aus ihm schon keine MS!XD
„Einer der beliebtesten Fehler von Leuten, die etwas absolut idiotensicheres zu konstruieren versuchen ist der, den Erfindungsreichtum eines absoluten Idioten zu unterschätzen.“
-Douglas Adams-
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Nothing78
Beitrag #77, verfasst am 15.08.2014 | 17:31 Uhr
Vivifly
Das genau ist doch der entscheidende Punkt. Im Grunde sind es nicht festgelegte Eigenschaften, wie einen Charrakter zur Mary Sue bzw. zum Gary Stue machen, sondern Unverhältnismäßigkeit, Unlogik und Unausgewogenheit des Charakters. Wenn man sich an Abhaklisten mit konkreten Eigenschaften hält, dürfte man z.B. niemals über hochbegabte Charaktere schreiben. Das kann es wohl auch nicht sein.
Mary Sue und Gary Stue zeichnen sich in meinen Augen vorallem dadurch aus, dass Weltregeln ohne guten Grund nicht für sie gelten, dass alle anderen Charaktere ohne guten Grund wahlweise auf sie abfahren oder sie hassen, dass sie ohne guten Grund Dinge können, für die andere hart trainieren müssen. Und dass ihre Persönlichkeit nicht ausgeglichen ist, dass sie keine echten Fehler besitzen, sondern nur Alibifehler, die sie noch sympathischer machen (sollen).
Was Frauen angeht, die in einem Fantasysetting kämpfen und adelig sind, angeht, gibt es doch ein schönes Vorbild: Eowyn. Eowyn hält aber nicht zum ersten Mal eine Waffe in der Hand, als sie den Anführer der Nazgul erledigt. Sie hat das Kämpfen gelernt.
Was Mary Sues ausmacht, ist für mich gar nicht so einfach zu unterscheiden, wobei ich mir immer sage dass ein Charakter immer dann eine Sue ist, wenn sie logische Begrenzungen ohne ersichtlichen Grund überwindet.
Das genau ist doch der entscheidende Punkt. Im Grunde sind es nicht festgelegte Eigenschaften, wie einen Charrakter zur Mary Sue bzw. zum Gary Stue machen, sondern Unverhältnismäßigkeit, Unlogik und Unausgewogenheit des Charakters. Wenn man sich an Abhaklisten mit konkreten Eigenschaften hält, dürfte man z.B. niemals über hochbegabte Charaktere schreiben. Das kann es wohl auch nicht sein.
Mary Sue und Gary Stue zeichnen sich in meinen Augen vorallem dadurch aus, dass Weltregeln ohne guten Grund nicht für sie gelten, dass alle anderen Charaktere ohne guten Grund wahlweise auf sie abfahren oder sie hassen, dass sie ohne guten Grund Dinge können, für die andere hart trainieren müssen. Und dass ihre Persönlichkeit nicht ausgeglichen ist, dass sie keine echten Fehler besitzen, sondern nur Alibifehler, die sie noch sympathischer machen (sollen).
Was Frauen angeht, die in einem Fantasysetting kämpfen und adelig sind, angeht, gibt es doch ein schönes Vorbild: Eowyn. Eowyn hält aber nicht zum ersten Mal eine Waffe in der Hand, als sie den Anführer der Nazgul erledigt. Sie hat das Kämpfen gelernt.
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Beitrag #78, verfasst am 15.08.2014 | 18:03 Uhr
Eowyn ist aber wohl so ziemlich der charakterloseste Charakter den man da erwähnen kann. Sie kann halt ... weil Keks. Weil sie da ist. Eowyn ist kein ausgearbeiteter Charakter sondern random durch Mann zu ersetzen (wenn man mal das Gelaber mir: Ich bin eine Frau außen vorlässt), sie hat keine Fehler, keine Stärken, sie ist einfach nicht charakterisiert.
Treffender wären da schon Brienne von Tarth, Elayne Trakand, bzw generell die Damen im Rad der Zeit.
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Kakyuu
Weil Éowyn ein Nebencharakter ist, weiß man vielleicht nicht viel über sie, aber mir ist sie durch ihren extrem starken Wunsch, etwas zu bewegen (und besonders auch dafür anerkannt zu werden), auf jeden Fall im Gedächtnis geblieben. Sie wollte nicht einfach nur mitkämpfen, sie hatte ihre eigenen Beweggründe, die meiner Meinung nach eine Menge über ihren Charakter aussagen.
Eowyn ist aber wohl so ziemlich der charakterloseste Charakter den man da erwähnen kann. Sie kann halt ... weil Keks. Weil sie da ist. Eowyn ist kein ausgearbeiteter Charakter sondern random durch Mann zu ersetzen (wenn man mal das Gelaber mir: Ich bin eine Frau außen vorlässt), sie hat keine Fehler, keine Stärken, sie ist einfach nicht charakterisiert.
Weil Éowyn ein Nebencharakter ist, weiß man vielleicht nicht viel über sie, aber mir ist sie durch ihren extrem starken Wunsch, etwas zu bewegen (und besonders auch dafür anerkannt zu werden), auf jeden Fall im Gedächtnis geblieben. Sie wollte nicht einfach nur mitkämpfen, sie hatte ihre eigenen Beweggründe, die meiner Meinung nach eine Menge über ihren Charakter aussagen.
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Beitrag #80, verfasst am 16.08.2014 | 14:40 Uhr
Ich weiß nicht, wie das im Film aussieht, den Schund seh ich mir nicht an. Aber im Buch ist sie einfach nur da und fuchtelt mit dem Schwert herum und kriegt sogar ein bisschen Alibi für ihr Tun. Sie ist so charakterlos wie die meisten Leutchen im Herrn der Ringe (besonders charakterisiert sind da einfach nicht so viele Leute - ich will es nicht schlecht machen, aber Charaktere mit Ecken und Kanten gehen eben anders, als Tolkiens Nebencharaktere).
Eowyn ist einfach für mich kein gutes Beispiel, wie man einen Charakter zu gestalten hat, der keine Sue ist aber trotzdem was kann. Weil sie einfach ziemlich charakterlos ist.
Eowyn ist einfach für mich kein gutes Beispiel, wie man einen Charakter zu gestalten hat, der keine Sue ist aber trotzdem was kann. Weil sie einfach ziemlich charakterlos ist.
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Kakyuu
Und weil Eowyn, im Gegenteil vom Brienne von Tarth, nicht nur eine gute Kämpferin, sondern auch eine wunderschöne Frau sein soll. Wenn jmd. aber das Schwert wie ein trainierter Mann schwingen will, wird er ebenso trainiert sein und nicht zugleich weich-weiblich-schmal sein. Da gibt es Schwielen und Muskeln, wo ansonsten weiche Rundungen sein könnten. Für mich ist Eowyn, neben ihrer Charakterlosigkeit, daher gerade im Film, schrecklich unpassend dargestellt. Und sue-ig. ;)
Ich weiß nicht, wie das im Film aussieht, den Schund seh ich mir nicht an. Aber im Buch ist sie einfach nur da und fuchtelt mit dem Schwert herum und kriegt sogar ein bisschen Alibi für ihr Tun. Sie ist so charakterlos wie die meisten Leutchen im Herrn der Ringe (besonders charakterisiert sind da einfach nicht so viele Leute - ich will es nicht schlecht machen, aber Charaktere mit Ecken und Kanten gehen eben anders, als Tolkiens Nebencharaktere).
Eowyn ist einfach für mich kein gutes Beispiel, wie man einen Charakter zu gestalten hat, der keine Sue ist aber trotzdem was kann. Weil sie einfach ziemlich charakterlos ist.
Und weil Eowyn, im Gegenteil vom Brienne von Tarth, nicht nur eine gute Kämpferin, sondern auch eine wunderschöne Frau sein soll. Wenn jmd. aber das Schwert wie ein trainierter Mann schwingen will, wird er ebenso trainiert sein und nicht zugleich weich-weiblich-schmal sein. Da gibt es Schwielen und Muskeln, wo ansonsten weiche Rundungen sein könnten. Für mich ist Eowyn, neben ihrer Charakterlosigkeit, daher gerade im Film, schrecklich unpassend dargestellt. Und sue-ig. ;)
Es ist das Nebelhafte, Ungreifbare. Wenn du es triffst, wirst du seinen Kopf nicht sehen - Und wenn du ihm folgst, nicht seinen Rücken. (Laotse)
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Kaiserin Hatchie
Ich denke, dass absolut jeder Charakter das Potential hat sue-ig zu werden, wenn er in einer Geschichte nur positiv genug wahrgenommen wird. Sowohl vom Leser, viel mehr aber noch von anderen Charakteren / der Umwelt innerhalb der Geschichte.
Schönheit ist ein beliebtes Sue-Kriterium. Es könnte aber auch zur absoluten Schwäche werden (echter Neid, Hass usw.), ganz davon abgesehen, dass es (was viel interessanter ist) nicht nur die eine Schönheit gibt. Es gibt sehr viele unterschiedliche Schönheitsideale. Und es ist wichtig eben dies innerhalb der Geschichte darzustellen. Nicht jeder findet den Charakter gleich schön, manche finden ihn womöglich überhaupt nicht attraktiv.
Wichtig ist auch, dass die Welt vielfältig auf den Charakter reagiert. Es darf nicht nur die eine Person geben, die den Hauptcharakter unattraktiv findet, sondern eine Vielzahl an Personen, die eine Vielzahl unterschiedlicher Meinungen von dem Charakter hat.
Als Leser habe ich womöglich einen ganz anderen Geschmack als der Autor/ die Autorin, sodass mir die Beschreibung "schön" schon nicht gefällt. Besser ist es natürlich, wenn ich als Leser mitbekomme, dass der Hauptcharakter von Irgendwem als schön empfunden wird und warum (große, braune Augen, toller Bart, riesige Brüste, phänomenales Tattoo). Meistens sind es einzelne Merkmale, die einen Charakter "schön" machen und nicht das Gesamtpaket.
Ganz genauso verhält es sich auch mit anderen Eigenschaften. Mit guten Noten, einer schrecklichen Vergangenheit usw. usf. Einen Teil der anderen Charaktere wird es auf die Nerven gehen, ein anderer Teil wird Mitleid haben, der nächste kümmert sich nicht darum und andere wiederum sind vielleicht neidisch. Durch eine Vielzahl an Reaktionen, werden Eigenschaften abgeschwächt, verschärft und mit ebenso vielen positiven, wie negativen Eigenschaften versehen.
Auch jemand, der immer nett ist, wird nicht immer nette Reaktionen ernten. Vielleicht wird er genau deswegen ausgenutzt und fällt darauf herein, ohne dass der Charakter daraufhin nur Mitleid erntet, sondern stattdessen auch negative Reaktionen. Etwa ein: Selbst Schuld!
Um eine Mary Sue / einen Gary Sue zu vermeiden, hilft es daher m.E.n. vor allem, die Reaktionen und Aktionen der Umwelt vielfältig zu halten.
Außerdem hilft es ungemein sich zu verdeutlichen, was die Eigenschaften für Folgen oder Voraussetzungen haben, die eben u.U. nicht nur angenehm sind.
Besondere Schönheit führt nachweislich zu Bevorzugung, Bevorzugung könnte zu Eitelkeit oder falschem Stolz führen, vielleicht auch dazu, dass der Charakter sich nicht mehr allzu sehr anstrengt, sondern sich auf sein Aussehen verlässt (womöglich auch unbewusst - eben als falschem Stolz auf die eigenen, mittelmäßigen Leistungen). Wenn dann Leistungen getestet oder benötigt werden, könnte der Charakter sich blamieren oder schlichtweg feststellen, dass er in dieser Disziplin gar nicht so gut ist, wie er immer glaubte. Etc. pp.
Beispiel Eowyn - wenn mein Charakter kämpfen können soll, muss er körperlich dazu in der Lage sein. Das wird den Charakter körperlich verändern. Muskeln kommen dazu, Fett wird abgebaut, Schwielen an den Händen, die eine oder andere Narbe vom Training oder dem richtigen Kampf, vielleicht Druckstellen von Rüstungsteilen, eine nützliche Frisur, die nicht behindert und keine Gefahr darstellt, dasselbe gilt für Kleider. Um Kämpfen zu können, muss man üben, wenn man übt, umgibt man sich mit anderen Übenden - also anderen Kämpfern, das Milieu färbt wahrscheinlich ab, der Charakter passt sich der Gruppe an. Das ganze braucht Zeit, andere Hobbies werden darunter leiden. Sticken ist mit schwieligen Händen noch dazu sehr schwer. Schlussendlich kann der Charakter Kämpfen wie ein junger Gott, aber er sieht auch genau danach aus, spricht und gibt sich so und hat kein Talent mehr für den Tanz und vom Hausbau keine Ahnung. Und was die Sache mit Haar- und Körperpflege angeht ... reden wir über etwas anderes.
(Klar, das alles kommt auf die Welt an, in der das Szenario spielt und die den Charakter prägt, daher nur ein willkürliches Beispiel.)
Schönheit, um darauf zurück zu kommen, ist darüberhinaus eine Eigenschaft, die sich niemand verdient hat, denn sie ist angeboren. Bei Eigenschaften, die eigentlich nur Zufall sind oder Glück, fällt es schwer Bevorzugung durch sie zu verzeihen. Eigenschaften, die der Charakter sich verdient oder erarbeitet, sind leichter nachzuvollziehen und auch Bevorzugungen durch sie, stellen sich eher "verdient" dar.
Reich durch Erbe, mächtige Zauberkräfte von Geburt an, einen phänomenalen Liebhaber, ohne ersichtlichen Grund - usw. usf. Alles unverdient.
Eigenschaften, die einfach nur genial sind, die besonders cool sind oder herausragend mächtig, passen meistens am besten zu Nebencharakteren. Charaktere, die hauptsächlich "von außen" beobachtet werden können und die auch in den Augen der Hauptcharaktere genial, cool und mächtig sind, machen sich meistens besonders gut als Nebencharaktere. Hier werden viel eher auch mal unausgewogene Eigenschaften verziehen - denn dadurch, dass sie nicht hauptsächlich verfolgt werden, könnten sie Schwächen oder Eigenarten verbergen, von denen der Leser "nur zufällig" nichts weiß. Sie können eben aus der Ferne angehimmelt werden.
Hay ^^
Ich habe hier schon überall gesucht, habe aber nichts gefunden.
Außer, Mary Sue vermeiden. Das hat mir aber auch nicht geholfen.
Ich will ja nicht einen langen Roman haben, der mir sagt was eine Mary Sue ist, denn was sind wesentliche Punkt um einen guten OC zu bekommen, welcher nicht Mary Sue ist?
Das ist meine Frage.
Was muss ich beachten, was sollte ich vermeiden, wie macht man das am besten?
Das sind eher meine Fragen.
Charakter Beispiele oder so würde mir vielleicht auch helfen.
Nur das will ich wissen.
Ich freue mich auf Antworten ^^
--keitra--
Ich denke, dass absolut jeder Charakter das Potential hat sue-ig zu werden, wenn er in einer Geschichte nur positiv genug wahrgenommen wird. Sowohl vom Leser, viel mehr aber noch von anderen Charakteren / der Umwelt innerhalb der Geschichte.
Schönheit ist ein beliebtes Sue-Kriterium. Es könnte aber auch zur absoluten Schwäche werden (echter Neid, Hass usw.), ganz davon abgesehen, dass es (was viel interessanter ist) nicht nur die eine Schönheit gibt. Es gibt sehr viele unterschiedliche Schönheitsideale. Und es ist wichtig eben dies innerhalb der Geschichte darzustellen. Nicht jeder findet den Charakter gleich schön, manche finden ihn womöglich überhaupt nicht attraktiv.
Wichtig ist auch, dass die Welt vielfältig auf den Charakter reagiert. Es darf nicht nur die eine Person geben, die den Hauptcharakter unattraktiv findet, sondern eine Vielzahl an Personen, die eine Vielzahl unterschiedlicher Meinungen von dem Charakter hat.
Als Leser habe ich womöglich einen ganz anderen Geschmack als der Autor/ die Autorin, sodass mir die Beschreibung "schön" schon nicht gefällt. Besser ist es natürlich, wenn ich als Leser mitbekomme, dass der Hauptcharakter von Irgendwem als schön empfunden wird und warum (große, braune Augen, toller Bart, riesige Brüste, phänomenales Tattoo). Meistens sind es einzelne Merkmale, die einen Charakter "schön" machen und nicht das Gesamtpaket.
Ganz genauso verhält es sich auch mit anderen Eigenschaften. Mit guten Noten, einer schrecklichen Vergangenheit usw. usf. Einen Teil der anderen Charaktere wird es auf die Nerven gehen, ein anderer Teil wird Mitleid haben, der nächste kümmert sich nicht darum und andere wiederum sind vielleicht neidisch. Durch eine Vielzahl an Reaktionen, werden Eigenschaften abgeschwächt, verschärft und mit ebenso vielen positiven, wie negativen Eigenschaften versehen.
Auch jemand, der immer nett ist, wird nicht immer nette Reaktionen ernten. Vielleicht wird er genau deswegen ausgenutzt und fällt darauf herein, ohne dass der Charakter daraufhin nur Mitleid erntet, sondern stattdessen auch negative Reaktionen. Etwa ein: Selbst Schuld!
Um eine Mary Sue / einen Gary Sue zu vermeiden, hilft es daher m.E.n. vor allem, die Reaktionen und Aktionen der Umwelt vielfältig zu halten.
Außerdem hilft es ungemein sich zu verdeutlichen, was die Eigenschaften für Folgen oder Voraussetzungen haben, die eben u.U. nicht nur angenehm sind.
Besondere Schönheit führt nachweislich zu Bevorzugung, Bevorzugung könnte zu Eitelkeit oder falschem Stolz führen, vielleicht auch dazu, dass der Charakter sich nicht mehr allzu sehr anstrengt, sondern sich auf sein Aussehen verlässt (womöglich auch unbewusst - eben als falschem Stolz auf die eigenen, mittelmäßigen Leistungen). Wenn dann Leistungen getestet oder benötigt werden, könnte der Charakter sich blamieren oder schlichtweg feststellen, dass er in dieser Disziplin gar nicht so gut ist, wie er immer glaubte. Etc. pp.
Beispiel Eowyn - wenn mein Charakter kämpfen können soll, muss er körperlich dazu in der Lage sein. Das wird den Charakter körperlich verändern. Muskeln kommen dazu, Fett wird abgebaut, Schwielen an den Händen, die eine oder andere Narbe vom Training oder dem richtigen Kampf, vielleicht Druckstellen von Rüstungsteilen, eine nützliche Frisur, die nicht behindert und keine Gefahr darstellt, dasselbe gilt für Kleider. Um Kämpfen zu können, muss man üben, wenn man übt, umgibt man sich mit anderen Übenden - also anderen Kämpfern, das Milieu färbt wahrscheinlich ab, der Charakter passt sich der Gruppe an. Das ganze braucht Zeit, andere Hobbies werden darunter leiden. Sticken ist mit schwieligen Händen noch dazu sehr schwer. Schlussendlich kann der Charakter Kämpfen wie ein junger Gott, aber er sieht auch genau danach aus, spricht und gibt sich so und hat kein Talent mehr für den Tanz und vom Hausbau keine Ahnung. Und was die Sache mit Haar- und Körperpflege angeht ... reden wir über etwas anderes.
(Klar, das alles kommt auf die Welt an, in der das Szenario spielt und die den Charakter prägt, daher nur ein willkürliches Beispiel.)
Schönheit, um darauf zurück zu kommen, ist darüberhinaus eine Eigenschaft, die sich niemand verdient hat, denn sie ist angeboren. Bei Eigenschaften, die eigentlich nur Zufall sind oder Glück, fällt es schwer Bevorzugung durch sie zu verzeihen. Eigenschaften, die der Charakter sich verdient oder erarbeitet, sind leichter nachzuvollziehen und auch Bevorzugungen durch sie, stellen sich eher "verdient" dar.
Reich durch Erbe, mächtige Zauberkräfte von Geburt an, einen phänomenalen Liebhaber, ohne ersichtlichen Grund - usw. usf. Alles unverdient.
Eigenschaften, die einfach nur genial sind, die besonders cool sind oder herausragend mächtig, passen meistens am besten zu Nebencharakteren. Charaktere, die hauptsächlich "von außen" beobachtet werden können und die auch in den Augen der Hauptcharaktere genial, cool und mächtig sind, machen sich meistens besonders gut als Nebencharaktere. Hier werden viel eher auch mal unausgewogene Eigenschaften verziehen - denn dadurch, dass sie nicht hauptsächlich verfolgt werden, könnten sie Schwächen oder Eigenarten verbergen, von denen der Leser "nur zufällig" nichts weiß. Sie können eben aus der Ferne angehimmelt werden.
Es ist das Nebelhafte, Ungreifbare. Wenn du es triffst, wirst du seinen Kopf nicht sehen - Und wenn du ihm folgst, nicht seinen Rücken. (Laotse)
Nothing78
Beitrag #83, verfasst am 17.08.2014 | 00:41 Uhr
Meine Güte, ich habe Eowyn doch nur als Beispiel dafür eingeworfen, dass es auch begründet sein kann, dass eine Adelige mit dem Schwert umzugehen weiß. Über den restlichen Charakter habe ich kein Wort verloren. Inwiefern Eownys körperliche Voraussetzungen im Buch thematisiert wurden, kann ich mich aber ehrlich gesagt nicht mehr genau erinnern. "Muskeln" stehen aber nicht zwangsläufig im Widerspruch zu "wunderschön", weil Schönheit subjektiv ist.
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Beitrag #84, verfasst am 17.08.2014 | 00:50 Uhr
GrayishLavender
Eowyn ist eine Adlige. Ich gehe davon aus, dass sie nicht mit irgendwelchen Söldnern kämpfen übt, sondern mit ihren Verwandten, die Edelmänner sind. Und wie sie lange Haare haben. Und gute Manieren. Tanzen hat der Kämpferadel meines Wissens auch in keinem Land verlernt.
Die Behauptung, sie könne nicht wunderschön sein, fordert mich heraus, eine kitschige Geschichte zu schreiben in der Faramir sich über ihre Schönheit auslässt ... da fällt mir ein, dass Augurey mir noch einen Gefallen schuldet ... wie wäre es mit einer Eowyn-Fanfic?
Beispiel Eowyn - wenn mein Charakter kämpfen können soll, muss er körperlich dazu in der Lage sein. Das wird den Charakter körperlich verändern. Muskeln kommen dazu, Fett wird abgebaut, Schwielen an den Händen, die eine oder andere Narbe vom Training oder dem richtigen Kampf, vielleicht Druckstellen von Rüstungsteilen, eine nützliche Frisur, die nicht behindert und keine Gefahr darstellt, dasselbe gilt für Kleider. Um Kämpfen zu können, muss man üben, wenn man übt, umgibt man sich mit anderen Übenden - also anderen Kämpfern, das Milieu färbt wahrscheinlich ab, der Charakter passt sich der Gruppe an. Das ganze braucht Zeit, andere Hobbies werden darunter leiden. Sticken ist mit schwieligen Händen noch dazu sehr schwer. Schlussendlich kann der Charakter Kämpfen wie ein junger Gott, aber er sieht auch genau danach aus, spricht und gibt sich so und hat kein Talent mehr für den Tanz und vom Hausbau keine Ahnung. Und was die Sache mit Haar- und Körperpflege angeht ... reden wir über etwas anderes.
Eowyn ist eine Adlige. Ich gehe davon aus, dass sie nicht mit irgendwelchen Söldnern kämpfen übt, sondern mit ihren Verwandten, die Edelmänner sind. Und wie sie lange Haare haben. Und gute Manieren. Tanzen hat der Kämpferadel meines Wissens auch in keinem Land verlernt.
Die Behauptung, sie könne nicht wunderschön sein, fordert mich heraus, eine kitschige Geschichte zu schreiben in der Faramir sich über ihre Schönheit auslässt ... da fällt mir ein, dass Augurey mir noch einen Gefallen schuldet ... wie wäre es mit einer Eowyn-Fanfic?
Joanne K. Rowling hat Recht
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Beitrag #85, verfasst am 11.09.2014 | 14:34 Uhr
Ich plane im Moment eine FA, wo es grob gesagt darum geht, dass die Welt von Monstern befreit werden soll. Nun, jetzt will ich vermeiden, dass mein Hauptcharakter eine Mary Sue wird und wollte einfach mal fragen, was ihr dazu sagt:
Also, sie ist eigentlich im Kampf ziemlich begabt, verletzt sich aber natürlich auch mal, ein paar Kämpfe wird sie auch Verlierern. Leichtsinnig ist sie auch, daher scheut sie keinen Gegner. Allerdings ist sie sehr kalt und abweisend und hat schwarzen Humor - nein, ich meine nur schwarzen Humor. Tollpatschig ist sie nicht. Dazu sagt sie immer was sie denkt, ob's nun positiv oder negativ ist und hat weine ruppige Art mit Menschen umzugehen. Ich würde sie nicht als Mary einstufen, aber ihr könnt mich gerne eines besseren bekehren. Es gibt ja auch viele verschiedene Arten und ich kenne nich alle.
Also, sie ist eigentlich im Kampf ziemlich begabt, verletzt sich aber natürlich auch mal, ein paar Kämpfe wird sie auch Verlierern. Leichtsinnig ist sie auch, daher scheut sie keinen Gegner. Allerdings ist sie sehr kalt und abweisend und hat schwarzen Humor - nein, ich meine nur schwarzen Humor. Tollpatschig ist sie nicht. Dazu sagt sie immer was sie denkt, ob's nun positiv oder negativ ist und hat weine ruppige Art mit Menschen umzugehen. Ich würde sie nicht als Mary einstufen, aber ihr könnt mich gerne eines besseren bekehren. Es gibt ja auch viele verschiedene Arten und ich kenne nich alle.
Today I got a million, Tomorrow I don't know
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Beitrag #86, verfasst am 11.09.2014 | 15:45 Uhr
Augurey
Es ist ein schönes Beispiel, deswegen habe ich es aufgegriffen und weil es leichter ist anhand von konkreten Beispielen zu diskutieren, als im luftleeren Raum voller "wenns" und "vielleichts". Es ist also - ein Kompliment? ;)
Ich habe auch keineswegs geschrieben, dass sie nicht schön ist. Auch nicht, dass sie nicht als wunderschön gelten kann. Allerdings bezweifle ich, dass es irgendein Universum gibt, indem eine Person als allgemeingültig "wunderschön" gelten würde. So nehme ich an, dass gerade das Training mit einem Schwert, welches zu Muskeln führt, in einer mittelalterlichen Welt, durchaus dahingehend interpretiert werden kann, dass eine Frau nicht mehr den geltenden Maßstäben aller nach für "wunderschön" befunden werden kann.
Natürlich ist sie dennoch schön, warum auch nicht? Aber ihr Körper wird sich ob des Trainings verändern. Vielleicht empfinden gerade dies einige Personen als umso schöner, andere hingegen wahrscheinlich nicht.
Sionon Klingensang
Ich habe -nie- behauptet, dass sie nicht wunderschön sein könnte.
Interessant ist allerdings, dass meine Ausführungen bezüglich ihrer wahrscheinlichen, körperlichen Veränderung, dazu führen, dass mir unterstellt wird, sie wäre danach nicht mehr wunderschön. ;)
Demnach widerspricht ein trainierter Frauenkörper offenbar nicht dem, hier zugrunde liegenden, Schönheitsideal.
Und eben genau das habe ich doch angesprochen und genau dies habe ich auch gemeint. Körperliche Ertüchtigung verändert einen Körper, ob diese Veränderung als erstrebenswert oder als nachteilig erachtet werden, liegt an dem jeweiligen Schönheitsidealen.
Die guten Manieren und auch die langen Haare lasse ich mir gefallen. *schmunzel* Ich wollte allerdings durchaus deutlich machen, was ernsthaftes Kampfinteresse (neben höfischem Training), das auch einen ernsthaften Kampf einschließt, nach sich ziehen könnte. Zu drastisch ausgedrückt? Vielleicht. Die Vorstellung, dass Eowynn mit hüftlangen, offenen Haaren, in einem weiten Kleid, frisch gewaschen und parfümiert trainiert? Vielleicht auch etwas eigenwillig. Und dicke Waden, die sich durch ernsthaftes Lauftraining ergeben (können) sehen halt in süßen Schuhen auch nicht so niedlich aus. ;) (Ja, genau, heutiges Schönheitsideal.)
Mir geht's nur darum, dass man eben nicht alles haben kann. Und darum, dass allumfassende Schönheit ein häufiges Mary Sue / Gary Stu Problem ist. Und warum dies so sein könnte.
Schönheit ist eben unverdient und unverdiente Dinge missgönnen wir anderen sehr gerne. Vor allem, wenn sie neben dieser noch andere unverdiente Dinge ihr eigen nennen können. Etwa geerbter Reichtum.
So, ich glaube das war verständlich. :D
Meine Güte, ich habe Eowyn doch nur als Beispiel dafür eingeworfen, dass es auch begründet sein kann, dass eine Adelige mit dem Schwert umzugehen weiß. Über den restlichen Charakter habe ich kein Wort verloren. Inwiefern Eownys körperliche Voraussetzungen im Buch thematisiert wurden, kann ich mich aber ehrlich gesagt nicht mehr genau erinnern. "Muskeln" stehen aber nicht zwangsläufig im Widerspruch zu "wunderschön", weil Schönheit subjektiv ist.
Es ist ein schönes Beispiel, deswegen habe ich es aufgegriffen und weil es leichter ist anhand von konkreten Beispielen zu diskutieren, als im luftleeren Raum voller "wenns" und "vielleichts". Es ist also - ein Kompliment? ;)
Ich habe auch keineswegs geschrieben, dass sie nicht schön ist. Auch nicht, dass sie nicht als wunderschön gelten kann. Allerdings bezweifle ich, dass es irgendein Universum gibt, indem eine Person als allgemeingültig "wunderschön" gelten würde. So nehme ich an, dass gerade das Training mit einem Schwert, welches zu Muskeln führt, in einer mittelalterlichen Welt, durchaus dahingehend interpretiert werden kann, dass eine Frau nicht mehr den geltenden Maßstäben aller nach für "wunderschön" befunden werden kann.
Natürlich ist sie dennoch schön, warum auch nicht? Aber ihr Körper wird sich ob des Trainings verändern. Vielleicht empfinden gerade dies einige Personen als umso schöner, andere hingegen wahrscheinlich nicht.
Sionon Klingensang
Die Behauptung, sie könne nicht wunderschön sein, fordert mich heraus, eine kitschige Geschichte zu schreiben in der Faramir sich über ihre Schönheit auslässt ... da fällt mir ein, dass Augurey mir noch einen Gefallen schuldet ... wie wäre es mit einer Eowyn-Fanfic?
Ich habe -nie- behauptet, dass sie nicht wunderschön sein könnte.
Interessant ist allerdings, dass meine Ausführungen bezüglich ihrer wahrscheinlichen, körperlichen Veränderung, dazu führen, dass mir unterstellt wird, sie wäre danach nicht mehr wunderschön. ;)
Demnach widerspricht ein trainierter Frauenkörper offenbar nicht dem, hier zugrunde liegenden, Schönheitsideal.
Und eben genau das habe ich doch angesprochen und genau dies habe ich auch gemeint. Körperliche Ertüchtigung verändert einen Körper, ob diese Veränderung als erstrebenswert oder als nachteilig erachtet werden, liegt an dem jeweiligen Schönheitsidealen.
Die guten Manieren und auch die langen Haare lasse ich mir gefallen. *schmunzel* Ich wollte allerdings durchaus deutlich machen, was ernsthaftes Kampfinteresse (neben höfischem Training), das auch einen ernsthaften Kampf einschließt, nach sich ziehen könnte. Zu drastisch ausgedrückt? Vielleicht. Die Vorstellung, dass Eowynn mit hüftlangen, offenen Haaren, in einem weiten Kleid, frisch gewaschen und parfümiert trainiert? Vielleicht auch etwas eigenwillig. Und dicke Waden, die sich durch ernsthaftes Lauftraining ergeben (können) sehen halt in süßen Schuhen auch nicht so niedlich aus. ;) (Ja, genau, heutiges Schönheitsideal.)
Mir geht's nur darum, dass man eben nicht alles haben kann. Und darum, dass allumfassende Schönheit ein häufiges Mary Sue / Gary Stu Problem ist. Und warum dies so sein könnte.
Schönheit ist eben unverdient und unverdiente Dinge missgönnen wir anderen sehr gerne. Vor allem, wenn sie neben dieser noch andere unverdiente Dinge ihr eigen nennen können. Etwa geerbter Reichtum.
So, ich glaube das war verständlich. :D
Es ist das Nebelhafte, Ungreifbare. Wenn du es triffst, wirst du seinen Kopf nicht sehen - Und wenn du ihm folgst, nicht seinen Rücken. (Laotse)
Beiträge: 2092
Rang: Lektor
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Beitrag #87, verfasst am 11.09.2014 | 18:46 Uhr
@Jiyu
ohne dir zu nahe treten zu wollen: Das ist eine Sue.
Kühl und immer sagen, was sie denkt ist nur "cool", aber keine Schwäche. Derzeit hat dein Charakter keine Schwächen. Ich halte es da Rollenspielmäßig, viele Stats auf Stärke - bleibt nicht genug über für Intelligenz oder Geschick. Deswegen dürfen meine starken Chars auch sich gern mal richtig dämlich anstellen (eine mag zwar recht klug sein, aber sie kann nicht lesen ... oder schwimmen und hat auch sonst mal ein Problem mit dem logischen Denken), sie also ernsthafte Probleme haben und bekommen können durch ihre Art.
Nur ruppig zu sein reicht da nicht, weil der Charakter sich ja körperlich trotzdem wehren kann, wenn jemandem ihre ruppige Art nicht passt. Dann gibt's eben paar aufs Maul und Wupp, da hat sie doch was sie wollte.
ohne dir zu nahe treten zu wollen: Das ist eine Sue.
Kühl und immer sagen, was sie denkt ist nur "cool", aber keine Schwäche. Derzeit hat dein Charakter keine Schwächen. Ich halte es da Rollenspielmäßig, viele Stats auf Stärke - bleibt nicht genug über für Intelligenz oder Geschick. Deswegen dürfen meine starken Chars auch sich gern mal richtig dämlich anstellen (eine mag zwar recht klug sein, aber sie kann nicht lesen ... oder schwimmen und hat auch sonst mal ein Problem mit dem logischen Denken), sie also ernsthafte Probleme haben und bekommen können durch ihre Art.
Nur ruppig zu sein reicht da nicht, weil der Charakter sich ja körperlich trotzdem wehren kann, wenn jemandem ihre ruppige Art nicht passt. Dann gibt's eben paar aufs Maul und Wupp, da hat sie doch was sie wollte.
..::.. In a world full of people only some want to fly ..::..
.:- Isn't that crazy? -:.
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Lux Aeterna
Beitrag #88, verfasst am 11.09.2014 | 18:56 Uhr
ich gehe mal davon aus, das man hier auch eigene Charaktere hin"werfen" darf, damit beurteilt wird, ob Sue oder nicht?
Ich habe da einen OC, bei dem ich mir nicht sicher bin. Ich hatte das hier (oder in einem anderen Thread, ich weiß nicht mehr) schon mal gefragt, aber ich frage lieber nochmal.
Mein OC kommt aus reichem Elternhaus (ist weiblich, falls das wichtig ist), betreibt Kampfsport, hat sich den böse Bad-Boy ausgesucht, um mit ihm eine Beziehung zu führen und lässt sich von ihm auch nichts sagen, bzw. gibt ordentlich kontra. (was Monsieur nicht gefällt, aber das tut hier nichts zur Sache)
Charaktereigenschaften... Hm, sie ist stur. Sie verfügt über ein gewisses Maß an Körperkraft, ist also keine "damsel in distress", die von den Jungs gerettet werden muss, und nimmt ungefähr ein sechstel des Plots ein. Reißt also nicht die Handlung an sich.
Sie ist durchschnittlich gut aussehend, hat eine normale Haar- und Augenfarbe und keine außergewöhnlichen Fähigkeiten.
Ich bin mir deshalb so unsicher, weil sie zu einem bestimmten Zeitpunkt des Plots jemandem, der mit einer geladenen Pistole auf sie zielt, diese wegnimmt, augenscheinlich ohne mit der Wimper zu zucken. Ich weiß nicht, ob das nicht ein bisschen zu viel des guten ist. Im Nachgang der Szene gesteht sie zwar ihrem Freund, dass sie innerlich nicht so ruhig war, wie es ausgesehen hat, aber...
Uff. Ich hab mich selbst verunsichert, glaube ich XD
Ich habe da einen OC, bei dem ich mir nicht sicher bin. Ich hatte das hier (oder in einem anderen Thread, ich weiß nicht mehr) schon mal gefragt, aber ich frage lieber nochmal.
Mein OC kommt aus reichem Elternhaus (ist weiblich, falls das wichtig ist), betreibt Kampfsport, hat sich den böse Bad-Boy ausgesucht, um mit ihm eine Beziehung zu führen und lässt sich von ihm auch nichts sagen, bzw. gibt ordentlich kontra. (was Monsieur nicht gefällt, aber das tut hier nichts zur Sache)
Charaktereigenschaften... Hm, sie ist stur. Sie verfügt über ein gewisses Maß an Körperkraft, ist also keine "damsel in distress", die von den Jungs gerettet werden muss, und nimmt ungefähr ein sechstel des Plots ein. Reißt also nicht die Handlung an sich.
Sie ist durchschnittlich gut aussehend, hat eine normale Haar- und Augenfarbe und keine außergewöhnlichen Fähigkeiten.
Ich bin mir deshalb so unsicher, weil sie zu einem bestimmten Zeitpunkt des Plots jemandem, der mit einer geladenen Pistole auf sie zielt, diese wegnimmt, augenscheinlich ohne mit der Wimper zu zucken. Ich weiß nicht, ob das nicht ein bisschen zu viel des guten ist. Im Nachgang der Szene gesteht sie zwar ihrem Freund, dass sie innerlich nicht so ruhig war, wie es ausgesehen hat, aber...
Uff. Ich hab mich selbst verunsichert, glaube ich XD
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Beitrag #89, verfasst am 11.09.2014 | 18:58 Uhr
GrayishLavender
In der Tat, heutiges Schönheitsideal. In der Welt von HdR dürfte es Standard sein, dass Frauen Röcke tragen, und zwar bodenlange Röcke. Da sieht man gar keine Waden.
Und ich glaube nicht, dass Eowyn überhaupt weiß, was Parfüm ist. Ich nehme an, sie riecht nach Pferd, Wollfett und Waffenöl.
Das würde ich genau so schreiben, und ich würde es als selbstverständlich setzen, dass Faramir sie wunderschön findet. Und eine Menge Anderer für sie schwärmt. Wäre sie dann keine Sue, weil sie nicht dem heutigen Schönheitsideal entspricht?
GrayishLavender
Ja ... nur ist das Leben eben ungerecht, und manche Leute haben eben wirklich alles.
@Kakyuu: Ob das eine Sue ist hängt davon ab, wie ihr Umfeld reagiert. Katniss aus den Tributen von Panem hat die gleichen Charakterzüge, ich finde trotzdem nicht, dass sie eine Sue ist.
Die guten Manieren und auch die langen Haare lasse ich mir gefallen. *schmunzel* Ich wollte allerdings durchaus deutlich machen, was ernsthaftes Kampfinteresse (neben höfischem Training), das auch einen ernsthaften Kampf einschließt, nach sich ziehen könnte. Zu drastisch ausgedrückt? Vielleicht. Die Vorstellung, dass Eowynn mit hüftlangen, offenen Haaren, in einem weiten Kleid, frisch gewaschen und parfümiert trainiert? Vielleicht auch etwas eigenwillig. Und dicke Waden, die sich durch ernsthaftes Lauftraining ergeben (können) sehen halt in süßen Schuhen auch nicht so niedlich aus. ;) (Ja, genau, heutiges Schönheitsideal.)
In der Tat, heutiges Schönheitsideal. In der Welt von HdR dürfte es Standard sein, dass Frauen Röcke tragen, und zwar bodenlange Röcke. Da sieht man gar keine Waden.
Und ich glaube nicht, dass Eowyn überhaupt weiß, was Parfüm ist. Ich nehme an, sie riecht nach Pferd, Wollfett und Waffenöl.
Das würde ich genau so schreiben, und ich würde es als selbstverständlich setzen, dass Faramir sie wunderschön findet. Und eine Menge Anderer für sie schwärmt. Wäre sie dann keine Sue, weil sie nicht dem heutigen Schönheitsideal entspricht?
GrayishLavender
Mir geht's nur darum, dass man eben nicht alles haben kann. Und darum, dass allumfassende Schönheit ein häufiges Mary Sue / Gary Stu Problem ist. Und warum dies so sein könnte.
Schönheit ist eben unverdient und unverdiente Dinge missgönnen wir anderen sehr gerne. Vor allem, wenn sie neben dieser noch andere unverdiente Dinge ihr eigen nennen können. Etwa geerbter Reichtum.
So, ich glaube das war verständlich. :D
Ja ... nur ist das Leben eben ungerecht, und manche Leute haben eben wirklich alles.
@Kakyuu: Ob das eine Sue ist hängt davon ab, wie ihr Umfeld reagiert. Katniss aus den Tributen von Panem hat die gleichen Charakterzüge, ich finde trotzdem nicht, dass sie eine Sue ist.
Joanne K. Rowling hat Recht
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Beitrag #90, verfasst am 11.09.2014 | 19:47 Uhr
Es kommt drauf an, ob die abweisende, kalte und gnadenlos ehrliche Art der von Jiyu beschriebenen Protagonistin ihr Probleme bereiten oder nicht. Vllt. hat sie damit so ziemlich jeden möglichen Freund von sich gestoßen, und sich Feinde gemacht. Und wenn sie dann in Gefahr gerät, will ihr deswegen keiner helfen.
Dann sind das durchaus ernsthafte Charakterschwächen.
Ich hab mal eine OC erfunden, die ich quasi absichtlich als Antithese einer Mary aufgebaut habe. Als eine Art "Take That!" in Richtung diverser Mary Sue Geschichten ... Jap, das Mädchen ist sehr hübsch - das wird auch von den Canon Charakteren anerkannt - aber sie ist gleichzeitig auch herablassend und hält sich für was Besseres, dazu ist sie auch noch unhöflich und hinterhältig. Deswegen kann sie bald keiner mehr leiden, und als sie dann in Schwierigkeiten gerät - aus denen sie sich nicht selbst befreien kann, denn sie ist einfach ein verzogenes Biest, das noch für nichts ernsthaft hat arbeiten müssen - bemerken es die Canon Charaktere erstmal gar nicht, weil sie niemanden hat, dem sie etwas bedeutet.
Dann sind das durchaus ernsthafte Charakterschwächen.
Ich hab mal eine OC erfunden, die ich quasi absichtlich als Antithese einer Mary aufgebaut habe. Als eine Art "Take That!" in Richtung diverser Mary Sue Geschichten ... Jap, das Mädchen ist sehr hübsch - das wird auch von den Canon Charakteren anerkannt - aber sie ist gleichzeitig auch herablassend und hält sich für was Besseres, dazu ist sie auch noch unhöflich und hinterhältig. Deswegen kann sie bald keiner mehr leiden, und als sie dann in Schwierigkeiten gerät - aus denen sie sich nicht selbst befreien kann, denn sie ist einfach ein verzogenes Biest, das noch für nichts ernsthaft hat arbeiten müssen - bemerken es die Canon Charaktere erstmal gar nicht, weil sie niemanden hat, dem sie etwas bedeutet.
Was FSK Aussagen bedeuten:
FSK 12 bedeutet: Der Gute bekommt das Mädchen.
FSK 16 bedeutet: Der Böse bekommt das Mädchen.
FSK 18 bedeutet: Jeder bekommt das Mädchen.
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FSK 16 bedeutet: Der Böse bekommt das Mädchen.
FSK 18 bedeutet: Jeder bekommt das Mädchen.
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Rang: Journalist
Beitrag #91, verfasst am 11.09.2014 | 20:45 Uhr
Kakyuu
Ich nehm so was nicht persönlich, keine Sorge. Und ohne mit beiden Antworten leben zu können, hätte ich auch nicht gefragt.
Das sie klug ist hab ich nie gesagt, mit leichtsinnig meinte ich eher, blind in den Kampf, also sich in Schwierigkeiten brigen, anstatt mutig in den Kampf ziehen mit Taktik und allem.
Hm, Probleme bekommen sagst du... wenn sie einen Orientierungssinn wie eine Seegurke hätte, wäre das besser?
Andauril
Also es würde ihr schon Probleme bereiten. Die anderen Charaktere kämpfen in Gruppen, wären sie wirklich ein Einzelkämofer ist und das kann einem wirklich ein Nachteil sein, gerade bei vielen Gegnern.
Danke für eure Rückmeldungen :)
@Jiyu
ohne dir zu nahe treten zu wollen: Das ist eine Sue.
Kühl und immer sagen, was sie denkt ist nur "cool", aber keine Schwäche. Derzeit hat dein Charakter keine Schwächen. Ich halte es da Rollenspielmäßig, viele Stats auf Stärke - bleibt nicht genug über für Intelligenz oder Geschick. Deswegen dürfen meine starken Chars auch sich gern mal richtig dämlich anstellen (eine mag zwar recht klug sein, aber sie kann nicht lesen ... oder schwimmen und hat auch sonst mal ein Problem mit dem logischen Denken), sie also ernsthafte Probleme haben und bekommen können durch ihre Art.
Nur ruppig zu sein reicht da nicht, weil der Charakter sich ja körperlich trotzdem wehren kann, wenn jemandem ihre ruppige Art nicht passt. Dann gibt's eben paar aufs Maul und Wupp, da hat sie doch was sie wollte.
Ich nehm so was nicht persönlich, keine Sorge. Und ohne mit beiden Antworten leben zu können, hätte ich auch nicht gefragt.
Das sie klug ist hab ich nie gesagt, mit leichtsinnig meinte ich eher, blind in den Kampf, also sich in Schwierigkeiten brigen, anstatt mutig in den Kampf ziehen mit Taktik und allem.
Hm, Probleme bekommen sagst du... wenn sie einen Orientierungssinn wie eine Seegurke hätte, wäre das besser?
Andauril
Es kommt drauf an, ob die abweisende, kalte und gnadenlos ehrliche Art der von Jiyu beschriebenen Protagonistin ihr Probleme bereiten oder nicht. Vllt. hat sie damit so ziemlich jeden möglichen Freund von sich gestoßen, und sich Feinde gemacht. Und wenn sie dann in Gefahr gerät, will ihr deswegen keiner helfen.
Also es würde ihr schon Probleme bereiten. Die anderen Charaktere kämpfen in Gruppen, wären sie wirklich ein Einzelkämofer ist und das kann einem wirklich ein Nachteil sein, gerade bei vielen Gegnern.
Danke für eure Rückmeldungen :)
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Beitrag #92, verfasst am 12.09.2014 | 18:36 Uhr
Also, wenn man seine Charas hier anbieten darf...
Ich schreibe auch gerade an meiner ersten OC und hatte die ganze Zeit Angst, es könnte eine Sue werden. Eine Freundin, die mein Geschreibsel gegengelesen hat, meinte auch, es zeige "autobiographische Tendenzen", wie sie es nannte. Allerdings war das auch irgendwie beabsichtigt, weil ich ihr einige meiner Eigenschaften gegeben habe, gute wie schlechte. Beispielweise ist sie zwar leicht überdurchschnittlich intelligent im naturwissenschaftlichen Bereich, ein Bücherwurm und Autodidakt, beim zusammenschrauben komplexer Mechanismen (Wie Motoren oder Seilwinden-Systemen) ganz passabel, aber auch arrogant, pingelig und selbstgerecht bis sonstwohin. Sie spielt sich auf wie ein Gockel zur Brunftzeit und will alles selber machen, Anführerin sein - und dabei ist das Mädel die Neue im Dorf und verdammt nochmal völlig ahnungslos! Vor allem wie sie denkt, sie habe bei dem Geschirr für den Drachen (Ja, in der Welt gibt es die) was richtig geiles fabriziert und eigentlich ist es nur ein Haufen Schrott, unsauber gearbeitet und für den Drachen ungemütlich. Dann ist es wieder so, dass sie die einzige ist, die ihn schon von der Schlupfzeit her kennt und die beiden sind außerordentlich begabt in der Luft, aber andererseits auch nur mit richtig Wind, und in einer Flaute sind sie ausgeliefert. Und ich überlege die ganze Zeit hin und her, wie ich das jetzt gewichten muss und was jetzt überwiegen sollte, vor und nach ihrer Entwicklung, weil sie dann in einer bestimmten Situation ein richtiges Arschloch ist, also so abartig krass, dass ich sie jetzt schon nicht leiden kann für das was sie dann tun wird; aber da wäre schon wieder die tragische Vergangenheit und dann doch wieder diese triefende Arroganz, die man normalerweise nur von mir kennt... Ich habe beim Entwurf von ihr fast ausrasten können, weil alles nicht so wollte wie ich, und weil ich sie eigentlich besser machen wollte, damit sie mit dieser und jener Situation klarkommt und das Dorf sie nicht gleich verstößt (Was es dann doch halb tut) und andererseits hatte ich Angst vor Mary Sue... Ich schreibe noch nicht lange und habe einfach keine Ahnung, was denn nun und was nicht, deshalb hat mir der Thread schon sehr geholfen. Aber darf ich sie echt mit zwei Hauptpersonen verkuppeln...? Nacheinander, nachdem die erste Schluss gemacht hat um zur Ex zurückzugehen, ach, ich weiß einfach nicht so wirklich...
Ich schreibe auch gerade an meiner ersten OC und hatte die ganze Zeit Angst, es könnte eine Sue werden. Eine Freundin, die mein Geschreibsel gegengelesen hat, meinte auch, es zeige "autobiographische Tendenzen", wie sie es nannte. Allerdings war das auch irgendwie beabsichtigt, weil ich ihr einige meiner Eigenschaften gegeben habe, gute wie schlechte. Beispielweise ist sie zwar leicht überdurchschnittlich intelligent im naturwissenschaftlichen Bereich, ein Bücherwurm und Autodidakt, beim zusammenschrauben komplexer Mechanismen (Wie Motoren oder Seilwinden-Systemen) ganz passabel, aber auch arrogant, pingelig und selbstgerecht bis sonstwohin. Sie spielt sich auf wie ein Gockel zur Brunftzeit und will alles selber machen, Anführerin sein - und dabei ist das Mädel die Neue im Dorf und verdammt nochmal völlig ahnungslos! Vor allem wie sie denkt, sie habe bei dem Geschirr für den Drachen (Ja, in der Welt gibt es die) was richtig geiles fabriziert und eigentlich ist es nur ein Haufen Schrott, unsauber gearbeitet und für den Drachen ungemütlich. Dann ist es wieder so, dass sie die einzige ist, die ihn schon von der Schlupfzeit her kennt und die beiden sind außerordentlich begabt in der Luft, aber andererseits auch nur mit richtig Wind, und in einer Flaute sind sie ausgeliefert. Und ich überlege die ganze Zeit hin und her, wie ich das jetzt gewichten muss und was jetzt überwiegen sollte, vor und nach ihrer Entwicklung, weil sie dann in einer bestimmten Situation ein richtiges Arschloch ist, also so abartig krass, dass ich sie jetzt schon nicht leiden kann für das was sie dann tun wird; aber da wäre schon wieder die tragische Vergangenheit und dann doch wieder diese triefende Arroganz, die man normalerweise nur von mir kennt... Ich habe beim Entwurf von ihr fast ausrasten können, weil alles nicht so wollte wie ich, und weil ich sie eigentlich besser machen wollte, damit sie mit dieser und jener Situation klarkommt und das Dorf sie nicht gleich verstößt (Was es dann doch halb tut) und andererseits hatte ich Angst vor Mary Sue... Ich schreibe noch nicht lange und habe einfach keine Ahnung, was denn nun und was nicht, deshalb hat mir der Thread schon sehr geholfen. Aber darf ich sie echt mit zwei Hauptpersonen verkuppeln...? Nacheinander, nachdem die erste Schluss gemacht hat um zur Ex zurückzugehen, ach, ich weiß einfach nicht so wirklich...
Mythopoeia
Beitrag #93, verfasst am 09.02.2015 | 16:52 Uhr
Hallo, ich weiß nicht, ob das der richtige Thread für meine Frage ist, aber ich hab keinen passenderen gefunden.
Ich habe bemerkt, dass ich in manchen (noch unveröffentlichten) Geschichten dazu neige, Nebencharakteren sueige Züge zu verleihen. Sprich, die kleine perfekte Schwester der Protagonistin, die perfekte Klassenkameradin, etc.
Ist das nervig? Oder ist es eher nützlich, da es die Protagonistin weniger sueig wirken lässt (vorallem wenn sie , wie ich hoffe, keine Mary Sue ist)
Ich würde mich über Hilfe freuen.
Ich habe bemerkt, dass ich in manchen (noch unveröffentlichten) Geschichten dazu neige, Nebencharakteren sueige Züge zu verleihen. Sprich, die kleine perfekte Schwester der Protagonistin, die perfekte Klassenkameradin, etc.
Ist das nervig? Oder ist es eher nützlich, da es die Protagonistin weniger sueig wirken lässt (vorallem wenn sie , wie ich hoffe, keine Mary Sue ist)
Ich würde mich über Hilfe freuen.
Beiträge: 510
Rang: Graffitiwriter
Beitrag #94, verfasst am 09.02.2015 | 17:35 Uhr
Mythopoeia
Ein paar sueige Züge machen noch keine komplette Mary Sue aus. Wenn es eine hübsche Klassenkameradin gibt, die gute Noten schreibt und bei vielen Leuten beliebt ist, dann ist das vielleicht Klischee, aber solche Leute gibt es ja auch im echten Leben. Und die kleine Schwester, die von den Eltern in den Himmel gelobt wird, existiert auch nicht nur in Büchern. Ob es nervig ist oder nicht, kommt immer auf den Einzelfall an.
Und auch Nebencharaktere dürfen ruhig eine komplexe Persönlichkeit haben mit Stärken und Schwächen. Das muss man dem Leser nicht aufs Auge drücken, es reicht, wenn man es als Autor weiß und ab und an durchscheinen lässt.
Die schöne Mitschülerin könnte das Gefühl bekommen, dass sich die anderen nur bei ihr einschleimen wollen oder nur wegen ihrer Schönheit/guten Noten mit ihr befreundet sein wollen, etc. Die kleine Schwester könnte hochmütig werden, weil sie mit allem durchkommt oder ihre Geschwister könnten neidisch werden, weil sie bei den Eltern immer im Mittelpunkt steht und dadurch eher ihre negativen Eigenschaften sehen.
Wenn sie tatsächlich perfekt sind, die ganze Aufmerksamkeit auf sich ziehen und immer mit allem davonkommen, während die Hauptfigur nur Schlechtes erleben muss, kann es dem Leser schon auf den Wecker gehen. Vor allem aber, wenn sie absolut eindimensional sind, nur durch wenige ähnliche Charaktereigenschaften bestimmt wird und das immer wieder hervorgehoben wird. Vermeide einfach reine Klischee-Charaktere.
Und wenn du immer noch Zweifel hast, könntest du dir eine zweite Meinung einholen, durch einen Betaleser z.B.
Hallo, ich weiß nicht, ob das der richtige Thread für meine Frage ist, aber ich hab keinen passenderen gefunden.
Ich habe bemerkt, dass ich in manchen (noch unveröffentlichten) Geschichten dazu neige, Nebencharakteren sueige Züge zu verleihen. Sprich, die kleine perfekte Schwester der Protagonistin, die perfekte Klassenkameradin, etc.
Ist das nervig? Oder ist es eher nützlich, da es die Protagonistin weniger sueig wirken lässt (vorallem wenn sie , wie ich hoffe, keine Mary Sue ist)
Ich würde mich über Hilfe freuen.
Ein paar sueige Züge machen noch keine komplette Mary Sue aus. Wenn es eine hübsche Klassenkameradin gibt, die gute Noten schreibt und bei vielen Leuten beliebt ist, dann ist das vielleicht Klischee, aber solche Leute gibt es ja auch im echten Leben. Und die kleine Schwester, die von den Eltern in den Himmel gelobt wird, existiert auch nicht nur in Büchern. Ob es nervig ist oder nicht, kommt immer auf den Einzelfall an.
Und auch Nebencharaktere dürfen ruhig eine komplexe Persönlichkeit haben mit Stärken und Schwächen. Das muss man dem Leser nicht aufs Auge drücken, es reicht, wenn man es als Autor weiß und ab und an durchscheinen lässt.
Die schöne Mitschülerin könnte das Gefühl bekommen, dass sich die anderen nur bei ihr einschleimen wollen oder nur wegen ihrer Schönheit/guten Noten mit ihr befreundet sein wollen, etc. Die kleine Schwester könnte hochmütig werden, weil sie mit allem durchkommt oder ihre Geschwister könnten neidisch werden, weil sie bei den Eltern immer im Mittelpunkt steht und dadurch eher ihre negativen Eigenschaften sehen.
Wenn sie tatsächlich perfekt sind, die ganze Aufmerksamkeit auf sich ziehen und immer mit allem davonkommen, während die Hauptfigur nur Schlechtes erleben muss, kann es dem Leser schon auf den Wecker gehen. Vor allem aber, wenn sie absolut eindimensional sind, nur durch wenige ähnliche Charaktereigenschaften bestimmt wird und das immer wieder hervorgehoben wird. Vermeide einfach reine Klischee-Charaktere.
Und wenn du immer noch Zweifel hast, könntest du dir eine zweite Meinung einholen, durch einen Betaleser z.B.
Never judge a book by its movie.
-J. W. Eagan
-J. W. Eagan
Rotbarsch
Nebencharaktere sind selten "echte Sues", einfach weil man als Leser nicht so viel über sie weiß. Solange solche Charaktere kaum beleuchtet werden, können sie gut und gerne auch sueige Züge haben ("perfekt sein bzw. wirken").
Das ist ja auch im echten Leben so. Wenn du die Schwester deiner Freundin nur ab und zu mal siehst und sie sich dann immer ("zufällig" oder absichtlich, ist egal) von ihrer Schokoladenseite präsentiert, kann sie dir mitunter auch "perfekter" vorkommen, als sie eigentlich ist.
Kritisch ist es nur, wenn die Figur häufiger Auftritte hat. Dann ist es wieder wie in der Wirklichkeit: Je länger du mit einer Person interagierst, desto besser erfasst du in der Regel ihre Persönlichkeit. Dazu gehören dann natürlich auch charakterliche Schwächen.
Ob die "Sueigkeit" eines Nebencharakters problematisch sein könnte, hängt also immer davon ab, wie gut der Leser ihn kennt bzw. wie häufig er ihn antrifft.
Das ist ja auch im echten Leben so. Wenn du die Schwester deiner Freundin nur ab und zu mal siehst und sie sich dann immer ("zufällig" oder absichtlich, ist egal) von ihrer Schokoladenseite präsentiert, kann sie dir mitunter auch "perfekter" vorkommen, als sie eigentlich ist.
Kritisch ist es nur, wenn die Figur häufiger Auftritte hat. Dann ist es wieder wie in der Wirklichkeit: Je länger du mit einer Person interagierst, desto besser erfasst du in der Regel ihre Persönlichkeit. Dazu gehören dann natürlich auch charakterliche Schwächen.
Ob die "Sueigkeit" eines Nebencharakters problematisch sein könnte, hängt also immer davon ab, wie gut der Leser ihn kennt bzw. wie häufig er ihn antrifft.
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Beitrag #96, verfasst am 09.02.2015 | 19:50 Uhr
Mein Eindruck ist, dass der Begriff Mary-Sue so schwammig ist, dass er als Kritikpunkt nur bedingt taugt - ich verwende ihn beispielsweise seltenst (!) außerhalb von Fanfictions, und auch da nur auf extrem unrealistische Charaktere. (Die Buch-Sookie Stackhouse aus der True-Blood-Vorlage ist z.B. so ein Fall.) Meistens benutze ich MS zudem recht synonym mit Self-Insert, auch wenn ein Self-Insert nicht notwendigerweise ein schlecht gezeichneter oder übertrieben idealisierter Charakter sein muss. Und umgekehrt nicht jeder schlecht gezeichnete oder übertrieben idealisierter Charakter gleich eine Mary-Sue ist. (Sonst beträfe das vernichtende Sue-Urteil quasi jeden Protagonisten einer 0815-Heldengeschichte.)
Was mich an Sue-Fanfictions am meisten nervt ist, dass sich das ganze Narrativ plötzlich um diesen einen Charakter dreht, auch wenn das überhaupt gar keinen Sinn macht, weil die Figur ein totaler Fremdkörper in der existierenden Geschichte ist. Am deutlichsten wird das, wenn er bspw. einfach nur die Rolle eines Canon-Charakters besetzt, der dafür ersatzlos gestrichen oder auf die Ersatzbank verdrängt wird. Da kann der Charakter ganz toll gezeichnet sein - ich empfinde ihn einfach als überflüssig und störend.
Generell ist ja eigentlich das tolle an Fanfictions, dass man sich auf einem schon gebauten Spielplatz austoben kann und mit Figuren arbeiten, die es schon gibt. Wenn man das ernst nimmt und versucht, eine 'in-character-Interpretation' einer Figur zu schreiben, dann ist das die best-mögliche Übung zur Entwicklung von eigenen Charakteren, denn es verschiebt den Fokus von einem selber weg auf andere Menschen. Man kann das natürlich auch einfach mit realen Personen machen, indem man sie beobachtet und versucht hinterher daraus einen Charakter zu basteln. Wenn man mal versucht, sich in eine Person reinzuversetzen, die möglichst weit weg vom eigenen Erfahrungshintergrund ist, dann lernt man über die Differenz auf jeden Fall was übers Schreiben. (Ob man den Charakter dann besonders gut schreibt, ist noch mal ne andere Sache)
In deinem konkreten Fall, Mythopoeia, scheint es mir auch gar nicht schwierig zu sein, deine Figuren einfach vage nach realen Personen zu modellieren, denn kleine Schwestern und Klassenkameradinnen kennt man ja nun wirklich quasi in Hülle und Fülle.
Was ich auch einen ganz nützlichen Hinweis finde ist, bei jeder Information die man preisgibt, darüber nachzudenken, ob man sie für die Geschichte wirklich braucht. Klar weiß man selber, dass die Figur soundso aussieht und die Augenfarbe X und die Haarfarbe Y hat, gerne rote Turnschuhe trägt und gerne klassische Musik hört, aber wenn man das alles so aufzählt, wird die Figur dadurch nicht spannender. Das macht erst Sinn, wenn es kontextualisiert wird. Z.B. die kleine Schwester ist total fleißig und das nervt die Protagonistin, weil sie immer mit ihr verglichen wird.
... War das jetzt irgendwie hilfreich? ...
Was mich an Sue-Fanfictions am meisten nervt ist, dass sich das ganze Narrativ plötzlich um diesen einen Charakter dreht, auch wenn das überhaupt gar keinen Sinn macht, weil die Figur ein totaler Fremdkörper in der existierenden Geschichte ist. Am deutlichsten wird das, wenn er bspw. einfach nur die Rolle eines Canon-Charakters besetzt, der dafür ersatzlos gestrichen oder auf die Ersatzbank verdrängt wird. Da kann der Charakter ganz toll gezeichnet sein - ich empfinde ihn einfach als überflüssig und störend.
Generell ist ja eigentlich das tolle an Fanfictions, dass man sich auf einem schon gebauten Spielplatz austoben kann und mit Figuren arbeiten, die es schon gibt. Wenn man das ernst nimmt und versucht, eine 'in-character-Interpretation' einer Figur zu schreiben, dann ist das die best-mögliche Übung zur Entwicklung von eigenen Charakteren, denn es verschiebt den Fokus von einem selber weg auf andere Menschen. Man kann das natürlich auch einfach mit realen Personen machen, indem man sie beobachtet und versucht hinterher daraus einen Charakter zu basteln. Wenn man mal versucht, sich in eine Person reinzuversetzen, die möglichst weit weg vom eigenen Erfahrungshintergrund ist, dann lernt man über die Differenz auf jeden Fall was übers Schreiben. (Ob man den Charakter dann besonders gut schreibt, ist noch mal ne andere Sache)
In deinem konkreten Fall, Mythopoeia, scheint es mir auch gar nicht schwierig zu sein, deine Figuren einfach vage nach realen Personen zu modellieren, denn kleine Schwestern und Klassenkameradinnen kennt man ja nun wirklich quasi in Hülle und Fülle.
Was ich auch einen ganz nützlichen Hinweis finde ist, bei jeder Information die man preisgibt, darüber nachzudenken, ob man sie für die Geschichte wirklich braucht. Klar weiß man selber, dass die Figur soundso aussieht und die Augenfarbe X und die Haarfarbe Y hat, gerne rote Turnschuhe trägt und gerne klassische Musik hört, aber wenn man das alles so aufzählt, wird die Figur dadurch nicht spannender. Das macht erst Sinn, wenn es kontextualisiert wird. Z.B. die kleine Schwester ist total fleißig und das nervt die Protagonistin, weil sie immer mit ihr verglichen wird.
... War das jetzt irgendwie hilfreich? ...
Beiträge: 510
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Beitrag #97, verfasst am 09.02.2015 | 21:23 Uhr
Generell machen sich viele Leute zu viele Gedanken darum, ob ihre Charaktere Mary Sues sind, habe ich das Gefühl. Das sind dann meistens die, die auch darauf achten und daher sicherlich nicht mal aus Versehen eine Sue produzieren.
Eine Mary Sue ist schnell mal anhand einer Checkliste festgemacht und wird dann verteufelt und gemieden wie die Pest, dabei heißt „Mary Sue“ nicht gleich „schlechte Geschichte“. Die meisten Exemplare fallen einfach nur negativ auf, aber wenn man sich bekannte Werke ansieht, haben viele Protagonisten mehr oder weniger stark ausgeprägte Sue-Züge. Da meckert auch keiner.
Es geht um die Umsetzung. Die meisten Leute wollen einfach keine Geschichte lesen, bei der eine einzige Person die ganze Handlung für sich beansprucht und sich jeder Pups im Getriebe des Universums um sie dreht. Genauso wenn eine Figur so perfekt erscheint, dass sich kein Mensch mehr mit ihr identifizieren könnte, weil sie nicht mehr wie eine reale Person erscheint.
Das heißt nicht, dass alle Charakterzüge, die viele Sues ausmachen, grundsätzlich verboten werden sollen. Hier mal ein Beispiel:
Ich habe eine FF gelesen, in der der Protagonist des Originals, der dort schon unglaubwürdig stark war, noch mehr overpowered wurde und tatsächlich die mächtigste existierende Person wurde. Er war dem Antagonisten gegenüber so sehr überlegen, dass er ihn ohne große Probleme mit einer Hand hätte besiegen können.
Gary Stu? Von der Definition her ein ganz klares „Ja“. Langweiliger Charakter und dumme Story? Weit gefehlt.
Er war immer noch ein Mensch mit Problemen und Sorgen, die nicht zuletzt von seiner großen Stärke verursacht wurden. Die Nebencharaktere wurden nicht vernachlässigt und die Handlung war richtig interessant und hat sich logisch in den Canon eingefügt. Mehr noch, sie hat Plotlöcher aus dem Original gestopft und ihnen eine plausible Erklärung verpasst! Ich habe diese Geschichte schon mehrmals gelesen und würde es wieder tun, weil ich immer noch über witzige Stellen lachen muss und mit den Charakteren mitfiebern kann.
Wenn man es gut inszeniert, kann man alles verkaufen. Ein paar Punkte mehr auf einer Checkliste ergeben noch keinen schlechten Charakter.
Eine Mary Sue ist schnell mal anhand einer Checkliste festgemacht und wird dann verteufelt und gemieden wie die Pest, dabei heißt „Mary Sue“ nicht gleich „schlechte Geschichte“. Die meisten Exemplare fallen einfach nur negativ auf, aber wenn man sich bekannte Werke ansieht, haben viele Protagonisten mehr oder weniger stark ausgeprägte Sue-Züge. Da meckert auch keiner.
Es geht um die Umsetzung. Die meisten Leute wollen einfach keine Geschichte lesen, bei der eine einzige Person die ganze Handlung für sich beansprucht und sich jeder Pups im Getriebe des Universums um sie dreht. Genauso wenn eine Figur so perfekt erscheint, dass sich kein Mensch mehr mit ihr identifizieren könnte, weil sie nicht mehr wie eine reale Person erscheint.
Das heißt nicht, dass alle Charakterzüge, die viele Sues ausmachen, grundsätzlich verboten werden sollen. Hier mal ein Beispiel:
Ich habe eine FF gelesen, in der der Protagonist des Originals, der dort schon unglaubwürdig stark war, noch mehr overpowered wurde und tatsächlich die mächtigste existierende Person wurde. Er war dem Antagonisten gegenüber so sehr überlegen, dass er ihn ohne große Probleme mit einer Hand hätte besiegen können.
Gary Stu? Von der Definition her ein ganz klares „Ja“. Langweiliger Charakter und dumme Story? Weit gefehlt.
Er war immer noch ein Mensch mit Problemen und Sorgen, die nicht zuletzt von seiner großen Stärke verursacht wurden. Die Nebencharaktere wurden nicht vernachlässigt und die Handlung war richtig interessant und hat sich logisch in den Canon eingefügt. Mehr noch, sie hat Plotlöcher aus dem Original gestopft und ihnen eine plausible Erklärung verpasst! Ich habe diese Geschichte schon mehrmals gelesen und würde es wieder tun, weil ich immer noch über witzige Stellen lachen muss und mit den Charakteren mitfiebern kann.
Wenn man es gut inszeniert, kann man alles verkaufen. Ein paar Punkte mehr auf einer Checkliste ergeben noch keinen schlechten Charakter.
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Beitrag #98, verfasst am 12.02.2015 | 08:12 Uhr
Medianox
Ich schließe mich Medianox da an.
Wahrscheinlich sind wir hier auf FanFiktion.de einfach nur zu sehr mit unrealistischen Figuren und schlechten Handlungen vertraut, dass wir vergessen wie es eigentlich ist.
Denn der Held unserer Geschichten hat doch immer etwas von einer Mary Sue und wenn es nur eine kleine Eigenschaft auf der "schwarzen Liste" ist, die wir so verpönnen.
*schwarze Liste: sämtliche Charakterzüge, die wir einer Sue zurechnen
Generell machen sich viele Leute zu viele Gedanken darum, ob ihre Charaktere Mary Sues sind, habe ich das Gefühl. Das sind dann meistens die, die auch darauf achten und daher sicherlich nicht mal aus Versehen eine Sue produzieren.
Eine Mary Sue ist schnell mal anhand einer Checkliste festgemacht und wird dann verteufelt und gemieden wie die Pest, dabei heißt „Mary Sue“ nicht gleich „schlechte Geschichte“. Die meisten Exemplare fallen einfach nur negativ auf, aber wenn man sich bekannte Werke ansieht, haben viele Protagonisten mehr oder weniger stark ausgeprägte Sue-Züge. Da meckert auch keiner.
Es geht um die Umsetzung. Die meisten Leute wollen einfach keine Geschichte lesen, bei der eine einzige Person die ganze Handlung für sich beansprucht und sich jeder Pups im Getriebe des Universums um sie dreht. Genauso wenn eine Figur so perfekt erscheint, dass sich kein Mensch mehr mit ihr identifizieren könnte, weil sie nicht mehr wie eine reale Person erscheint.
Das heißt nicht, dass alle Charakterzüge, die viele Sues ausmachen, grundsätzlich verboten werden sollen. Hier mal ein Beispiel:
Ich habe eine FF gelesen, in der der Protagonist des Originals, der dort schon unglaubwürdig stark war, noch mehr overpowered wurde und tatsächlich die mächtigste existierende Person wurde. Er war dem Antagonisten gegenüber so sehr überlegen, dass er ihn ohne große Probleme mit einer Hand hätte besiegen können.
Gary Stu? Von der Definition her ein ganz klares „Ja“. Langweiliger Charakter und dumme Story? Weit gefehlt.
Er war immer noch ein Mensch mit Problemen und Sorgen, die nicht zuletzt von seiner großen Stärke verursacht wurden. Die Nebencharaktere wurden nicht vernachlässigt und die Handlung war richtig interessant und hat sich logisch in den Canon eingefügt. Mehr noch, sie hat Plotlöcher aus dem Original gestopft und ihnen eine plausible Erklärung verpasst! Ich habe diese Geschichte schon mehrmals gelesen und würde es wieder tun, weil ich immer noch über witzige Stellen lachen muss und mit den Charakteren mitfiebern kann.
Wenn man es gut inszeniert, kann man alles verkaufen. Ein paar Punkte mehr auf einer Checkliste ergeben noch keinen schlechten Charakter.
Ich schließe mich Medianox da an.
Wahrscheinlich sind wir hier auf FanFiktion.de einfach nur zu sehr mit unrealistischen Figuren und schlechten Handlungen vertraut, dass wir vergessen wie es eigentlich ist.
Denn der Held unserer Geschichten hat doch immer etwas von einer Mary Sue und wenn es nur eine kleine Eigenschaft auf der "schwarzen Liste" ist, die wir so verpönnen.
*schwarze Liste: sämtliche Charakterzüge, die wir einer Sue zurechnen
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