Autor
Beitrag
Beiträge: 87
Rang: Schreibkraft
Beitrag #1, verfasst am 20.01.2013 | 17:44 Uhr
Einer meiner besten Freundeist Hörbehindert und als Freundin fällt es einem natürlich auf, wie andere Menschen mit ihm umgehen und ihn teilweise in die Kategorie "der versteht doch eh nichts" abstempeln. Oder das er bei Gesprächen in einer Gruppe irgendwann einfach außen vor bleibt.
Ich wollte mal wissen, wie ihr euch gegenüber Menschen mit Behinderungen verhaltet und wie ihr es findet, wie andere Menschen mit ihnen umgehen.
Ich wollte mal wissen, wie ihr euch gegenüber Menschen mit Behinderungen verhaltet und wie ihr es findet, wie andere Menschen mit ihnen umgehen.
###################
»Es ist gut, nach Hause zu kommen«, sagte Lord Otori leise. »Aber wie der Fluss immer vor der Tür ist, so ist die Welt immer draußen. Und in der Welt müssen wir leben.« (Otori Shigeru, Clan der Otori Bd. 1 "Das Schwert der Stille")
»Es ist gut, nach Hause zu kommen«, sagte Lord Otori leise. »Aber wie der Fluss immer vor der Tür ist, so ist die Welt immer draußen. Und in der Welt müssen wir leben.« (Otori Shigeru, Clan der Otori Bd. 1 "Das Schwert der Stille")
Beiträge: 3255
Rang: Literaturgott
Beitrag #2, verfasst am 20.01.2013 | 19:18 Uhr
Hey!
Was erwartest du für Antworten? Ich glaube nicht, dass dir jemand sagen wird, dass er Menschen mit Behinderungen doof findet und sie beschimpft oder sich sonstwie "politisch unkorrekt" verhält.
Vielleicht solltest du deine Frage konkretisieren und auch schreiben, was du dir von den verschiedenen Antworten erhoffst 🙂
k-h
Was erwartest du für Antworten? Ich glaube nicht, dass dir jemand sagen wird, dass er Menschen mit Behinderungen doof findet und sie beschimpft oder sich sonstwie "politisch unkorrekt" verhält.
Vielleicht solltest du deine Frage konkretisieren und auch schreiben, was du dir von den verschiedenen Antworten erhoffst 🙂
k-h
„Scheiße“, flüsterte Juliane. „Was soll ich machen?“
„Trink erst einmal eine Tasse Tee.“
Sie lachte über die stereotype Antwort. Lachen tat ihr gut. Nicht bei Hannes zu sein tat ihr gut.
„Scheiße.“
(aus: Eine Heimat in den Highlands, Morag McAdams)
„Trink erst einmal eine Tasse Tee.“
Sie lachte über die stereotype Antwort. Lachen tat ihr gut. Nicht bei Hannes zu sein tat ihr gut.
„Scheiße.“
(aus: Eine Heimat in den Highlands, Morag McAdams)
Beiträge: 61
Rang: Bildzeitungsleser
Beitrag #3, verfasst am 20.01.2013 | 19:27 Uhr
Meine Schwester ist gehbehindert, und das sieht man leider auch ganz offesichtlcih...
Ich finde es immer schrekcklich, wenn Leute aus ihrem Umfeld (manche sogar aus meiner Klasse) über sie ablästern, ohne sie überhaupt zu kennen! 😠
Ich finde es immer schrekcklich, wenn Leute aus ihrem Umfeld (manche sogar aus meiner Klasse) über sie ablästern, ohne sie überhaupt zu kennen! 😠
Freunde sind wie Sterne - Man kann sie nicht immer sehen, aber sie sind immer da.
Wende dein Gesicht stets der Sonne zu - dann fallen die Schatten hinter dich.
Wende dein Gesicht stets der Sonne zu - dann fallen die Schatten hinter dich.
Kitshipper
Beitrag #4, verfasst am 20.01.2013 | 19:35 Uhr
Ich habe überhaupt kein problem mit körperlichen Behinderungen. mein bester Freund ist schwerbehindert durch eine Autoimmunerkrankung und ich habe mich ihm gegenüber nie anders verhalten als damals, als wir uns kennenlernten.
Ich gebe aber offen und ehrlich zu, dass ich leicht befangen bei Menschen mit geistiger Behinderung reagiere, weil ich mit ihnen manchmal überfordert bin und mich unsicher fühle. Sie sind für mich nicht "minderwertig" und sie nerven mich auch nicht - meine Halbschwester hat Trisomie 21 und ich habe drei Jahre lang mit körperlich und geistig behinderten Menschen im Rahmen von Heilpädagogischem Reiten gearbeitet - dennoch weiß ich manchmal nicht, wie ich mit ihnen umgehen soll. Ganz besonders bei Autisten tue ich mich schwer.
Ich gebe aber offen und ehrlich zu, dass ich leicht befangen bei Menschen mit geistiger Behinderung reagiere, weil ich mit ihnen manchmal überfordert bin und mich unsicher fühle. Sie sind für mich nicht "minderwertig" und sie nerven mich auch nicht - meine Halbschwester hat Trisomie 21 und ich habe drei Jahre lang mit körperlich und geistig behinderten Menschen im Rahmen von Heilpädagogischem Reiten gearbeitet - dennoch weiß ich manchmal nicht, wie ich mit ihnen umgehen soll. Ganz besonders bei Autisten tue ich mich schwer.
Sphex
Beitrag #5, verfasst am 20.01.2013 | 20:41 Uhr
Körperliche Behinderungen? Absolut kein Problem für mich. Personen die allerdings irgendwie geistig behindert/beeinträchtigt (wie auch immer man das politisch korrekt sagt) sind da schon wieder eine andere Sache.
Ich sehe sie nicht als weniger gute Menschen an, um Gottes Willen, aber ich hab einfach so meine Probleme mit solchen Menschen umzugehen, da ich schlicht und ergreifend noch nie mit geistig behinderten zu tun hatte, geschweige denn irgendwie einschätzen kann.
Ist aber wahrscheinlich alles nur Gewöhnungssache.
Ich sehe sie nicht als weniger gute Menschen an, um Gottes Willen, aber ich hab einfach so meine Probleme mit solchen Menschen umzugehen, da ich schlicht und ergreifend noch nie mit geistig behinderten zu tun hatte, geschweige denn irgendwie einschätzen kann.
Ist aber wahrscheinlich alles nur Gewöhnungssache.
Beiträge: 1663
Rang: Journalist
Beitrag #6, verfasst am 20.01.2013 | 20:48 Uhr
Ich arbeite in einem Betrieb für Behinderte.
Wir haben hier alles an Behinderungen.
Bspw: Autisten, Rollstuhlfahrer, Menschen mit fehlenden Körperteilen (Arm, Bein, Hand...), Epileptiker,
mehrfachbehinderte....
Ich habe mich am Anfang sehr unsicher gefühlt beim Kontakt mit denen aber inzwischen kenne ich jeden Mitarbeiter total gut und weiß wie man mit ihnen umgehen muss.
Aber mit den Meisten kann man genauso umgehen wie mit "gesunden" Menschen.
Wir haben hier alles an Behinderungen.
Bspw: Autisten, Rollstuhlfahrer, Menschen mit fehlenden Körperteilen (Arm, Bein, Hand...), Epileptiker,
mehrfachbehinderte....
Ich habe mich am Anfang sehr unsicher gefühlt beim Kontakt mit denen aber inzwischen kenne ich jeden Mitarbeiter total gut und weiß wie man mit ihnen umgehen muss.
Aber mit den Meisten kann man genauso umgehen wie mit "gesunden" Menschen.
LG Pitbull ಌ
"Diese Welt wird für Wunder immer blinder.
Wenn du sie sehen kannst, bist du ein Wunderfinder."
"Da nahmen mein Sohn und ich uns ein bisschen in den Arm, das war gut so, sonst hätte ich ihn aus dem Fenster geworfen!" - Adrian Plass
"Diese Welt wird für Wunder immer blinder.
Wenn du sie sehen kannst, bist du ein Wunderfinder."
"Da nahmen mein Sohn und ich uns ein bisschen in den Arm, das war gut so, sonst hätte ich ihn aus dem Fenster geworfen!" - Adrian Plass
Beiträge: 374
Rang: Aktenwälzer
Beitrag #7, verfasst am 20.01.2013 | 21:00 Uhr
Buecherwuermchen96
Kitshipper
Ich gebe aber offen und ehrlich zu, dass ich leicht befangen bei Menschen mit geistiger Behinderung reagiere, weil ich mit ihnen manchmal überfordert bin und mich unsicher fühle. Ich weiß ich manchmal nicht, wie ich mit ihnen umgehen soll. Ganz besonders bei Autisten tue ich mich schwer.
Besser hätte ich es nicht audrücken können.
Ansonsten habe ich mit Behinderten überhaupt kein Problem. Warum auch ?
Auch in meinem Freundeskreis hat ein Junge eine Behinderung und ich nenne ihn trotzdem einen meiner besten Freunde.
You've got a sword, I've got a pen.
Beiträge: 25232
Rang: Literaturgott
Template-Designer
Beitrag #8, verfasst am 20.01.2013 | 21:06 Uhr
Ich hab praktisch schon von kleinauf mit "Behinderten" zu tun, habe etliche in meinem Bekanntenkreis und gehör halt auch selbst dazu.
Bis auf wenige Ausnahmen (schwer geistig Behinderte oder sonst wie schwere Formen, wo es nicht ganz ungefährlich ist) hab ich da eigentlich nicht sonderliche Probleme mit.
Ich finds unmöglich, wie manche Menschen sich bewußt oder auch unbewußt verhalten. (Ein Vater hat mal seinem Kind beim Vorrübergehen an einer jungen Kleinwüchsigen sowas gesagt wie "solche hat man früher im Circus gezeigt".)
Aber hier ist irgendwie nur von körperlichen oder geistigen Behinderungen die Rede. Was ist mit seelischen (psychischen) Behinderungen? 😉
Bis auf wenige Ausnahmen (schwer geistig Behinderte oder sonst wie schwere Formen, wo es nicht ganz ungefährlich ist) hab ich da eigentlich nicht sonderliche Probleme mit.
Ich finds unmöglich, wie manche Menschen sich bewußt oder auch unbewußt verhalten. (Ein Vater hat mal seinem Kind beim Vorrübergehen an einer jungen Kleinwüchsigen sowas gesagt wie "solche hat man früher im Circus gezeigt".)
Aber hier ist irgendwie nur von körperlichen oder geistigen Behinderungen die Rede. Was ist mit seelischen (psychischen) Behinderungen? 😉
Stell Dir vor, es ist Krieg, und Keiner geht hin...
~ Treguna mekoides trecorum satis dee ~
Wer sich vor dem Wolf fürchtet, der soll nicht in den Wald gehen. (estnisches Sprichwort)
* Nothing is forgotten, nothing is ever forgotten. * (Robin of Sherwood)
~ Treguna mekoides trecorum satis dee ~
Wer sich vor dem Wolf fürchtet, der soll nicht in den Wald gehen. (estnisches Sprichwort)
* Nothing is forgotten, nothing is ever forgotten. * (Robin of Sherwood)
Beiträge: 2785
Rang: Literaturgenie
Beitrag #9, verfasst am 20.01.2013 | 21:08 Uhr
Ich bin in einem Teil von Bielefeld aufgewachsen wo eben sehr viele menschen mit Behinderungen wohnen und Arbeiten. Ich kenne das also von klein auf. Ich habe kaum Berührungsängste (wobei ich bei Psychischen Störungen, die manchmal dazu kommen, ein bisschen schiss habe)
Meine ganze Familie arbeitet (oder arbeitete) in der Krankenpflege. 90% hat auch in der Behindertenhilfe gearbeitet.
Auch mache ich grade mein FSJ in einem Wohnheim für Menschen mit Behinderungen. Da sollte man so gut es geht alle Furcht fallen lassen (und ekel, aber das ist eine andere Sache)
Meine Nichte hat eine Perinatale Behinderung. Sie hat eine Geistige Behinderung wie auch eine Körperliche. Und ich bin Stolz auf sie. Und nicht nur deshalb weil sie bei den Special Olympics super abgeschnitten hatte.
Meine ganze Familie arbeitet (oder arbeitete) in der Krankenpflege. 90% hat auch in der Behindertenhilfe gearbeitet.
Auch mache ich grade mein FSJ in einem Wohnheim für Menschen mit Behinderungen. Da sollte man so gut es geht alle Furcht fallen lassen (und ekel, aber das ist eine andere Sache)
Meine Nichte hat eine Perinatale Behinderung. Sie hat eine Geistige Behinderung wie auch eine Körperliche. Und ich bin Stolz auf sie. Und nicht nur deshalb weil sie bei den Special Olympics super abgeschnitten hatte.
(:])OoOoOo #RaupenArmy oOoOoO([:)
Beiträge: 1700
Rang: Journalist
MMMM...
-Ein Rollstuhlfahrer und Grobmotoriker als guten Freund
-Seit 10 Jahren an Schulen für Körperbehinderte
Ja, ich denke, ich habe reichlich Erfahrung mit ihnen. Ganz im Gegensatz zu einigen anderen Leuten in meinem Umfeld, die in ihrer Nähe eher unruhig sind, weil sie nicht wissen wie man mit ihnen umgehen soll.
An der Stelle muss ich aber auch zugeben, Probleme mit geistigen Behinderungen zu haben. Obwohl ich bei dem ein oder anderen Kandidaten, die ich wegen ihrem Verhalten überhaupt nicht leiden kann (Nein, sie sind nicht unfreundlich oder aggressiv, "nur" extrem nervig), Schwierigkeiten habe, zwischen Autismus oder, äh, nicht gerade gelungener Erziehung zu unterscheiden.
-Ein Rollstuhlfahrer und Grobmotoriker als guten Freund
-Seit 10 Jahren an Schulen für Körperbehinderte
Ja, ich denke, ich habe reichlich Erfahrung mit ihnen. Ganz im Gegensatz zu einigen anderen Leuten in meinem Umfeld, die in ihrer Nähe eher unruhig sind, weil sie nicht wissen wie man mit ihnen umgehen soll.
An der Stelle muss ich aber auch zugeben, Probleme mit geistigen Behinderungen zu haben. Obwohl ich bei dem ein oder anderen Kandidaten, die ich wegen ihrem Verhalten überhaupt nicht leiden kann (Nein, sie sind nicht unfreundlich oder aggressiv, "nur" extrem nervig), Schwierigkeiten habe, zwischen Autismus oder, äh, nicht gerade gelungener Erziehung zu unterscheiden.
[Darn]
Dat_Scharger.exe has stopped working. What now? >:3
[Ragequit] [You dun goof'd] [Murdertime, funtime!]
Dat_Scharger.exe has stopped working. What now? >:3
[Ragequit] [You dun goof'd] [Murdertime, funtime!]
Beiträge: 25232
Rang: Literaturgott
Template-Designer
Burning
Das hatte ich in letzter Zeit ab & zu mal in Supermärkten an der Kasse, wo ich dachte: ist das Kind hinter mir nun Autist, hat es AD(H)S oder ist es einfach nur schlecht erzogen?
Schwierigkeiten habe, zwischen Autismus oder, äh, nicht gerade gelungener Erziehung zu unterscheiden.
Das hatte ich in letzter Zeit ab & zu mal in Supermärkten an der Kasse, wo ich dachte: ist das Kind hinter mir nun Autist, hat es AD(H)S oder ist es einfach nur schlecht erzogen?
Stell Dir vor, es ist Krieg, und Keiner geht hin...
~ Treguna mekoides trecorum satis dee ~
Wer sich vor dem Wolf fürchtet, der soll nicht in den Wald gehen. (estnisches Sprichwort)
* Nothing is forgotten, nothing is ever forgotten. * (Robin of Sherwood)
~ Treguna mekoides trecorum satis dee ~
Wer sich vor dem Wolf fürchtet, der soll nicht in den Wald gehen. (estnisches Sprichwort)
* Nothing is forgotten, nothing is ever forgotten. * (Robin of Sherwood)
Spiegelmosaik
Beitrag #12, verfasst am 20.01.2013 | 22:57 Uhr
Mit körperlich Behinderten habe ich keine Probleme.
Ich muss aber auch sagen, dass ich mit geistig behinderten Leuten ebenfalls … äh, Probleme im Umgang habe. Nicht, weil ich sie als 'weniger Mensch' betrachte oder so, gar nicht. Aber ich bin schon im Umgang mit vollkommen gesunden Menschen sehr schnell überfordert, und da ich mit geistig Behinderten auch schlicht keine Erfahrung habe (ich habe niemandem im Umfeld, Familienkreis oder so), weiß ich nie genau, wie ich mich verhalten soll/muss.
Um auf @Gaya Lupins Bemerkung zu kommen: Mit psychisch kranken Menschen kann ich im Allgemeinen besser umgehen, als mit vielen gesunden Leuten. Ausnahmen gibt es natürlich, aber … so generell eben.
Ich muss aber auch sagen, dass ich mit geistig behinderten Leuten ebenfalls … äh, Probleme im Umgang habe. Nicht, weil ich sie als 'weniger Mensch' betrachte oder so, gar nicht. Aber ich bin schon im Umgang mit vollkommen gesunden Menschen sehr schnell überfordert, und da ich mit geistig Behinderten auch schlicht keine Erfahrung habe (ich habe niemandem im Umfeld, Familienkreis oder so), weiß ich nie genau, wie ich mich verhalten soll/muss.
Um auf @Gaya Lupins Bemerkung zu kommen: Mit psychisch kranken Menschen kann ich im Allgemeinen besser umgehen, als mit vielen gesunden Leuten. Ausnahmen gibt es natürlich, aber … so generell eben.
Beiträge: 2777
Rang: Literaturgenie
Schreibwerkstättler
Beitrag #13, verfasst am 20.01.2013 | 23:09 Uhr
Meine Tante ist kleinwüchsig. Und ich weiß noch, dass ich das als Kind nie wahrgenommen habe. Sie hat nicht diese besonders häufige Form (Achondroplasie?) davon, mit einem etwas größeren Kopf, oder kürzeren Armen und ist auch nicht ganz so klein, wie einige. Das macht es also etwas unauffälliger. Sie ist aber schon deutlich unter 1,50 m.
Jedenfalls wurde mir das dann irgendwann mal bewusst und da habe ich mich über mich selbst gewundert. Wenn es um Kleinwuchs ging, habe ich das nie mit meiner Tante in Verbindung gebracht. Musste sogar mal länger überlegen, als die Frage kam, ob ich einen Kleinwüchsigen kenne... Was ich dann etwas peinlich fand.
Wie auch immer; mein Vater (der auch ihr Bruder ist) hat auch einen kleinwüchsigen Kumpel. Als man er ihn mir vorstellen wollte, hatte er vorher gesagt, dass ich nicht lachen dürfe (er hat eine etwas andere, höhere Stimme, darum ging es vor allem). Ich sah ihn dann und wusste nicht einmal, worüber ich lachen sollte - hab das aber damals immer noch nicht mit meiner Tante verbunden.
Ich kenne auch ihn seit meiner Kindheit. Und deshalb finde ich das wohl vollkommen unspektakulär.
Habe aber schon erlebt, dass meine Tante von manchen schief angesehen wird und das hat mich ein jedes Mal ziemlich gestört. (Mein Vater hat einige Geschwister und sie mag ich davon besonders. :))
Jedenfalls ist das schon einmal gar kein Thema für mich. Ein paar bewundere ich sogar. Ich habe natürlich nicht viel Ahnung davon wie das ist, aber ich weiß ehrlich nicht, ob ich damit so gut zurechtkommen würde. Wie, zum Beispiel, auch meine Tante.
Allerdings fällt es mir auch sehr schwer mit geistigen Beeinträchtigungen umzugehen. Ich hasse Aufdringlichkeit und manche kennen wichtige Grenzen - verständlicherweise - nicht. Ab einen gewissen Ausmaß, bin ich wohl im Umgang mit ihnen leider ungeeignet. Bin sowieso sehr unsicher, was das Zwischenmenschliche betrifft.
Jedenfalls wurde mir das dann irgendwann mal bewusst und da habe ich mich über mich selbst gewundert. Wenn es um Kleinwuchs ging, habe ich das nie mit meiner Tante in Verbindung gebracht. Musste sogar mal länger überlegen, als die Frage kam, ob ich einen Kleinwüchsigen kenne... Was ich dann etwas peinlich fand.
Wie auch immer; mein Vater (der auch ihr Bruder ist) hat auch einen kleinwüchsigen Kumpel. Als man er ihn mir vorstellen wollte, hatte er vorher gesagt, dass ich nicht lachen dürfe (er hat eine etwas andere, höhere Stimme, darum ging es vor allem). Ich sah ihn dann und wusste nicht einmal, worüber ich lachen sollte - hab das aber damals immer noch nicht mit meiner Tante verbunden.
Ich kenne auch ihn seit meiner Kindheit. Und deshalb finde ich das wohl vollkommen unspektakulär.
Habe aber schon erlebt, dass meine Tante von manchen schief angesehen wird und das hat mich ein jedes Mal ziemlich gestört. (Mein Vater hat einige Geschwister und sie mag ich davon besonders. :))
Jedenfalls ist das schon einmal gar kein Thema für mich. Ein paar bewundere ich sogar. Ich habe natürlich nicht viel Ahnung davon wie das ist, aber ich weiß ehrlich nicht, ob ich damit so gut zurechtkommen würde. Wie, zum Beispiel, auch meine Tante.
Allerdings fällt es mir auch sehr schwer mit geistigen Beeinträchtigungen umzugehen. Ich hasse Aufdringlichkeit und manche kennen wichtige Grenzen - verständlicherweise - nicht. Ab einen gewissen Ausmaß, bin ich wohl im Umgang mit ihnen leider ungeeignet. Bin sowieso sehr unsicher, was das Zwischenmenschliche betrifft.
Am Anfang war das Nichts. Und das ist dann explodiert.
Beiträge: 172
Rang: Programmheftliebhaber
Beitrag #14, verfasst am 21.01.2013 | 10:16 Uhr
Wir wohnen in einer winzigen Stadt, fast schon Dorf, und da kennt man sich eben gegenseitig.
Was mich am meisten verunsichert, ist, wenn die Eltern mir mit ihrem schwerbehinderten Kind entgegenlaufen, sie mit ihrem Rollstuhl, ich mit dem Kinderwagen. Wenn ich zum Kind hingucke und lächle, kommt es rüber wie Hohn, aber wenn ich ihn nicht ansehe, kommt es auch nicht gut rüber, denn hier ist man es gewohnt, dass Eltern sich zumindest mal zunicken und sich die Kinder angucken und das-was-Eltern-so-machen eben. Und ich bin mir irgendwie sicher, dass dieses Elternpaar sich darüber im Klaren ist, dass man IHR Kind entweder nicht ansieht, um nicht aufdringlich zu sein oder eben anstarrt. Was für ein blödes Gefühl das sein muss ....
Was mich am meisten verunsichert, ist, wenn die Eltern mir mit ihrem schwerbehinderten Kind entgegenlaufen, sie mit ihrem Rollstuhl, ich mit dem Kinderwagen. Wenn ich zum Kind hingucke und lächle, kommt es rüber wie Hohn, aber wenn ich ihn nicht ansehe, kommt es auch nicht gut rüber, denn hier ist man es gewohnt, dass Eltern sich zumindest mal zunicken und sich die Kinder angucken und das-was-Eltern-so-machen eben. Und ich bin mir irgendwie sicher, dass dieses Elternpaar sich darüber im Klaren ist, dass man IHR Kind entweder nicht ansieht, um nicht aufdringlich zu sein oder eben anstarrt. Was für ein blödes Gefühl das sein muss ....
Story-Operator
FanFiktion.de-Sponsor
Körperliche Behinderungen sind für mich gar kein Problem, das Einzige, was dabei in meinen Augen anfangs immer ein wenig heikel ist, ist herauszufinden, wieviel Unterstützung bzw. Hilfe jemand braucht und auch annehmen möchte.
Viele freuen sich über ein wenig Hilfe und sind aber zu schüchtern, um dich direkt darum zu bitten - andere wiederum sind beleidigt, wenn man ihnen zu viel unter die Arme greifen möchte.
Aber das hat man im Normalfall schnell mal geschnallt und danach gibt's auch keine Probleme mehr, außer die üblichen zwischenmenschlichen vielleicht 😎
Ich finde es schwer, geistige Behinderungen über einen Kamm zu scheren, weil es so viele verschiedene Arten und Auswirkungen gibt. Teilweise komme ich damit ganz gut zurecht, da wir im Bekannten- und Familienkreis ein paar Menschen haben, die aufgrund von Krankheiten oder auch schon von Geburt an, Probleme hatten.
Mit deren Art von Behinderung komme ich aus Gewohnheit gut zurecht - wenn ich allerdings auf jemanden treffe, der sich wiederum anders verhält, als die geistig behinderten Menschen in meinem Umfeld, bin ich wohl auch im ersten Moment überfordert!
Ich habe nur für mich festgestellt, die einfachste Art, mit Menschen, die durch eine Behinderung beeinträchtigt sind, umzugehen, ist einfach ganz normal und freundlich auf sie zuzugehen.
Bei einem Kind macht man es doch zB auch so - und das kann körperlich bzw. geistig auch noch nicht mit dir mithalten, warum also die grooooße Unterscheidung?
Oder hat sich schon mal jemand vor einem Baby gefürchtet? 😉
Klingt vielleicht zu einfach für manche, ich komme mit dieser Einstellung jedoch schon seit vielen Jahren ganz gut zurecht ...
Viele freuen sich über ein wenig Hilfe und sind aber zu schüchtern, um dich direkt darum zu bitten - andere wiederum sind beleidigt, wenn man ihnen zu viel unter die Arme greifen möchte.
Aber das hat man im Normalfall schnell mal geschnallt und danach gibt's auch keine Probleme mehr, außer die üblichen zwischenmenschlichen vielleicht 😎
Ich finde es schwer, geistige Behinderungen über einen Kamm zu scheren, weil es so viele verschiedene Arten und Auswirkungen gibt. Teilweise komme ich damit ganz gut zurecht, da wir im Bekannten- und Familienkreis ein paar Menschen haben, die aufgrund von Krankheiten oder auch schon von Geburt an, Probleme hatten.
Mit deren Art von Behinderung komme ich aus Gewohnheit gut zurecht - wenn ich allerdings auf jemanden treffe, der sich wiederum anders verhält, als die geistig behinderten Menschen in meinem Umfeld, bin ich wohl auch im ersten Moment überfordert!
Ich habe nur für mich festgestellt, die einfachste Art, mit Menschen, die durch eine Behinderung beeinträchtigt sind, umzugehen, ist einfach ganz normal und freundlich auf sie zuzugehen.
Bei einem Kind macht man es doch zB auch so - und das kann körperlich bzw. geistig auch noch nicht mit dir mithalten, warum also die grooooße Unterscheidung?
Oder hat sich schon mal jemand vor einem Baby gefürchtet? 😉
Klingt vielleicht zu einfach für manche, ich komme mit dieser Einstellung jedoch schon seit vielen Jahren ganz gut zurecht ...
"Die Kunst ist, immer einmal mehr aufzustehen, als man umgeworfen wird."
(Winston Churchill)
(Winston Churchill)
Beiträge: 172
Rang: Programmheftliebhaber
Beitrag #16, verfasst am 21.01.2013 | 12:19 Uhr
Das erinnert mich gerade daran, wie ich vor Jahren auf einer stark vereisten, engen Straße ganz dezent hinter einem körperlich behinderten Mann gelaufen bin, um ihn notfalls aufzufangen oder unter die Arme zu greifen oder sonst irgendwie seinen Sturz zu verhindern. War damals recht schüchtern, weswegen ich keine direkte Hilfe angeboten habe. Besagter Mann drehte sich um fauchte zornig: "Lauf doch endlich vorbei, du dumme Kuh!"
:( Dabei wollte ich ihm doch nicht in den Hintern treten, sondern nur helfen.
"Nur weil ich ein Krüppel bin!"
Hatte danach tatsächlich ein schlechtes Gewissen, dass ich nicht einfach an ihn vorbei gelaufen war und er seine Verbitterung so deutlich zeugen musste. Musste oft an ihn denken, aber sowas ging mir schon immer krankhaft nahe.
:( Dabei wollte ich ihm doch nicht in den Hintern treten, sondern nur helfen.
"Nur weil ich ein Krüppel bin!"
Hatte danach tatsächlich ein schlechtes Gewissen, dass ich nicht einfach an ihn vorbei gelaufen war und er seine Verbitterung so deutlich zeugen musste. Musste oft an ihn denken, aber sowas ging mir schon immer krankhaft nahe.
zeilenakrobatik
Während der Arbeit ist es für mich gelegentlich schon recht schwer nachvollziehbar, wie sich manche Schwer(st)behinderte verhalten. Nicht unbedingt aufgrund ihrer Krankheit (geistig, seelisch oder körperlich sei mal dahingestellt) - sondern, wie sie sich selbst sehen.
Ich habe irgendwie auf der Arbeit zwei Sorten Behinderte kennengelernt:
Die einen "schütteln" dieses "Aber ich bin behindert!" ab, denen merkt man die Behinderung manchmal kaum an - sie konzentrieren sich nicht darauf, es definiert sie nicht.
Und dann gibt's diejenigen, die total blockieren, wenn man beispielsweise ein ärztliches Gutachten eröffnet, aus dem eben vorgeht, dass sie nicht komplett nutzlos sind und arbeiten könnten (unter Berücksichtigung aller Einschränkungen (geistig, seelisch oder körperlich sei auch hier mal ausgeklammert)). Die haben immer dieses "Ja, aber!" auf den Lippen, obwohl man ihnen nichts will. Die Stellen, die sie bekleiden könnten, sind karierte Maiglöckchen, Ringeltauben, praktisch nicht existent, aber auf dem Papier besteht eben noch die theoretische Chance und auf diese reagieren sie allergisch.
"Sie haben ja gar nicht dieses oder jenes Symptom berücksichtigt. Nein, also, dass ist nicht wahr! Ich bin behindert! Blahblah"
Manche Behinderte definieren sich sehr über das, was sie eben NICHT können. Denen fällt es schwer zu sagen, was sie können und worin sie vielleicht aufgrund der Behinderung im Vergleich zu anderen besser sind (Tastsinn bei Sehbehinderten usw.).
Am liebsten würde ich die eine Sorte der Behinderten gerne mal mit der anderen zusammenbringen. Damit diejenigen, die oft jammern auch sehen, dass es andere gibt, denen es objektiv schlechter geht und die trotzdem vollkommen selbstbewusst sein können.
Privat ist das ganz anders, da sind die meisten körperlichen Behinderungen gar kein Thema. Bei manchen weiß man zwar: "Der hat eine spastische Lähmung", aber das ist wirklich gar nicht zu bemerken. Nicht im Auftreten, nicht im Selbstwertgefühl. Das hat man irgendwann mal "zufällig" mitbekommen, aber im Alltag fällt es nicht auf.
Geistige Behinderungen sind manchmal anstrengend, nicht weil es die Menschen einem "schwer machen wollen", sondern weil es einfach am Wissen fehlt, ob man jemanden zu schnell überfordert. Ich mag mich nicht dabei ertappen, automatisch, wenn ich den Bruder eines Bekannten treffe, in "Kindersprache" zu verfallen, nur weil er das Down-Syndrom hat. Aber das ist etwas, was sich unterbewusst dann immer abspielt: Er ist geistig etwa soundso alt, dieses oder jenes Wort versteht er nicht. Das ist zu fremdartig, dass muss man in einfachere Worte packen, usw.
Seelisch Behinderte sind unter Umständen sehr unberechenbar, aber wenn man weiß, dass eine Erkrankung vorliegt, lässt man sich schneller ein dickeres Fell wachsen und reagiert entsprechend.
Ich hab in der Regel gar kein Problem damit, Behinderte zu fragen, worauf ich zu achten habe. Es ist normal, dass man nicht alles über jede Behinderung weiß.
Eine Zeit lang habe ich mal mit einer Kollegin zusammengearbeitet, die wirklich sehr "verdreht" war (die Beine, die Wirbelsäule) - aufrechtes Gehen oder Stehen? Nicht möglich.
Um sie nicht irgendwie zu "verhätscheln", habe ich direkt gefragt, ob sie bei irgendwelchen Dingen Hilfe braucht (Akten aus hohen Schränken holen, schwere Kartons tragen usw.) - dafür wird man nicht doof angeguckt. Zumindest habe ich solche Erfahrungen nicht gemacht.
Ich habe irgendwie auf der Arbeit zwei Sorten Behinderte kennengelernt:
Die einen "schütteln" dieses "Aber ich bin behindert!" ab, denen merkt man die Behinderung manchmal kaum an - sie konzentrieren sich nicht darauf, es definiert sie nicht.
Und dann gibt's diejenigen, die total blockieren, wenn man beispielsweise ein ärztliches Gutachten eröffnet, aus dem eben vorgeht, dass sie nicht komplett nutzlos sind und arbeiten könnten (unter Berücksichtigung aller Einschränkungen (geistig, seelisch oder körperlich sei auch hier mal ausgeklammert)). Die haben immer dieses "Ja, aber!" auf den Lippen, obwohl man ihnen nichts will. Die Stellen, die sie bekleiden könnten, sind karierte Maiglöckchen, Ringeltauben, praktisch nicht existent, aber auf dem Papier besteht eben noch die theoretische Chance und auf diese reagieren sie allergisch.
"Sie haben ja gar nicht dieses oder jenes Symptom berücksichtigt. Nein, also, dass ist nicht wahr! Ich bin behindert! Blahblah"
Manche Behinderte definieren sich sehr über das, was sie eben NICHT können. Denen fällt es schwer zu sagen, was sie können und worin sie vielleicht aufgrund der Behinderung im Vergleich zu anderen besser sind (Tastsinn bei Sehbehinderten usw.).
Am liebsten würde ich die eine Sorte der Behinderten gerne mal mit der anderen zusammenbringen. Damit diejenigen, die oft jammern auch sehen, dass es andere gibt, denen es objektiv schlechter geht und die trotzdem vollkommen selbstbewusst sein können.
Privat ist das ganz anders, da sind die meisten körperlichen Behinderungen gar kein Thema. Bei manchen weiß man zwar: "Der hat eine spastische Lähmung", aber das ist wirklich gar nicht zu bemerken. Nicht im Auftreten, nicht im Selbstwertgefühl. Das hat man irgendwann mal "zufällig" mitbekommen, aber im Alltag fällt es nicht auf.
Geistige Behinderungen sind manchmal anstrengend, nicht weil es die Menschen einem "schwer machen wollen", sondern weil es einfach am Wissen fehlt, ob man jemanden zu schnell überfordert. Ich mag mich nicht dabei ertappen, automatisch, wenn ich den Bruder eines Bekannten treffe, in "Kindersprache" zu verfallen, nur weil er das Down-Syndrom hat. Aber das ist etwas, was sich unterbewusst dann immer abspielt: Er ist geistig etwa soundso alt, dieses oder jenes Wort versteht er nicht. Das ist zu fremdartig, dass muss man in einfachere Worte packen, usw.
Seelisch Behinderte sind unter Umständen sehr unberechenbar, aber wenn man weiß, dass eine Erkrankung vorliegt, lässt man sich schneller ein dickeres Fell wachsen und reagiert entsprechend.
Ich hab in der Regel gar kein Problem damit, Behinderte zu fragen, worauf ich zu achten habe. Es ist normal, dass man nicht alles über jede Behinderung weiß.
Eine Zeit lang habe ich mal mit einer Kollegin zusammengearbeitet, die wirklich sehr "verdreht" war (die Beine, die Wirbelsäule) - aufrechtes Gehen oder Stehen? Nicht möglich.
Um sie nicht irgendwie zu "verhätscheln", habe ich direkt gefragt, ob sie bei irgendwelchen Dingen Hilfe braucht (Akten aus hohen Schränken holen, schwere Kartons tragen usw.) - dafür wird man nicht doof angeguckt. Zumindest habe ich solche Erfahrungen nicht gemacht.
Beiträge: 87
Rang: Schreibkraft
Beitrag #18, verfasst am 21.01.2013 | 20:36 Uhr
Ich bin ja erstaunt wie viel anklang das Thema findet und muss auch sagen, dass das Thema gesitige Behinderung, was jetzt ja schon mehrfach aufgetreten istschwierig für mich ist, weil ich bei diesen Menschen nicht wirklich weiß, wie ich mit ihnen umgehen soll.
Ansonsten bei körperlichen Behinderten(ich arbeite ja nicht täglich mit diesen leuten zusammen, sondern habe eher privat, also im Freundeskreis oder manchmal auch im ehrenamtlichen bereich z.B. als gemeinsame Jugendgruppenleiter mit ihnen zu tun) fällt mir das leichter.
Mein Kumpel mit den Hörgeräten erzählt z.B. wenn wir mal wieder ehrenamtlich eine Woche mit den Kids ins Zeltlager fahren auch dreimal, was bei der letzten Untersuchung mit seinen Ohren rausgekommen ist. Und wenn er das drei mal erzählt finde ich persönlich es auch wichtig ihm beim dritten mal noch genauso zuzuhören wie beim ersten mal. Wenn er darüber reden möchte bin ich da und mir als Mensch ist einfach wichtig, das er das sieht. Was teilweise schwierig mit ihm ist ist das sprechen in einer gruppe ab drei Leuten und es ist Lärm um uns. Irgendwann bekommt er nichts mehr mit, wenn der dritte gesprächspatner ihn nicht auch mit einbezieht und kapselt sich ab. Er geht nicht, aber er sitzt nur noch teilnahmslos daneben. Klar ist das keine Schwäche nicht zu sagen: "Ich bekomme nichts mehr mit." Aber er hält es wohl für eine.
Ansonsten bei körperlichen Behinderten(ich arbeite ja nicht täglich mit diesen leuten zusammen, sondern habe eher privat, also im Freundeskreis oder manchmal auch im ehrenamtlichen bereich z.B. als gemeinsame Jugendgruppenleiter mit ihnen zu tun) fällt mir das leichter.
Mein Kumpel mit den Hörgeräten erzählt z.B. wenn wir mal wieder ehrenamtlich eine Woche mit den Kids ins Zeltlager fahren auch dreimal, was bei der letzten Untersuchung mit seinen Ohren rausgekommen ist. Und wenn er das drei mal erzählt finde ich persönlich es auch wichtig ihm beim dritten mal noch genauso zuzuhören wie beim ersten mal. Wenn er darüber reden möchte bin ich da und mir als Mensch ist einfach wichtig, das er das sieht. Was teilweise schwierig mit ihm ist ist das sprechen in einer gruppe ab drei Leuten und es ist Lärm um uns. Irgendwann bekommt er nichts mehr mit, wenn der dritte gesprächspatner ihn nicht auch mit einbezieht und kapselt sich ab. Er geht nicht, aber er sitzt nur noch teilnahmslos daneben. Klar ist das keine Schwäche nicht zu sagen: "Ich bekomme nichts mehr mit." Aber er hält es wohl für eine.
###################
»Es ist gut, nach Hause zu kommen«, sagte Lord Otori leise. »Aber wie der Fluss immer vor der Tür ist, so ist die Welt immer draußen. Und in der Welt müssen wir leben.« (Otori Shigeru, Clan der Otori Bd. 1 "Das Schwert der Stille")
»Es ist gut, nach Hause zu kommen«, sagte Lord Otori leise. »Aber wie der Fluss immer vor der Tür ist, so ist die Welt immer draußen. Und in der Welt müssen wir leben.« (Otori Shigeru, Clan der Otori Bd. 1 "Das Schwert der Stille")
Beiträge: 4808
Rang: Literaturgott
AshLee K
Natürlich hättest du freundlich fragen können, ob er Hilfe benötigt , aber seine körperliche Beeinträchtigung erlaubt ihm noch nicht, unhöflich zu sein. Aber was solls, jeder ist mal genervt.
Ich habe keine Probleme mit körperlichen oder geistigen Behinderten, und manche geistig Behinderten, insbesondere Menschen mit Down-Syndrom, sind ja sogar über die Maßen freundlich und liebenswürdig.
Vor manchen seelisch Behinderten habe ich allerdings Angst, wenn sie eben "bedrohlich" wirken.
Das erinnert mich gerade daran, wie ich vor Jahren auf einer stark vereisten, engen Straße ganz dezent hinter einem körperlich behinderten Mann gelaufen bin, um ihn notfalls aufzufangen oder unter die Arme zu greifen oder sonst irgendwie seinen Sturz zu verhindern. War damals recht schüchtern, weswegen ich keine direkte Hilfe angeboten habe. Besagter Mann drehte sich um fauchte zornig: "Lauf doch endlich vorbei, du dumme Kuh!"
:( Dabei wollte ich ihm doch nicht in den Hintern treten, sondern nur helfen.
"Nur weil ich ein Krüppel bin!"
Hatte danach tatsächlich ein schlechtes Gewissen, dass ich nicht einfach an ihn vorbei gelaufen war und er seine Verbitterung so deutlich zeugen musste. Musste oft an ihn denken, aber sowas ging mir schon immer krankhaft nahe.
Natürlich hättest du freundlich fragen können, ob er Hilfe benötigt , aber seine körperliche Beeinträchtigung erlaubt ihm noch nicht, unhöflich zu sein. Aber was solls, jeder ist mal genervt.
Ich habe keine Probleme mit körperlichen oder geistigen Behinderten, und manche geistig Behinderten, insbesondere Menschen mit Down-Syndrom, sind ja sogar über die Maßen freundlich und liebenswürdig.
Vor manchen seelisch Behinderten habe ich allerdings Angst, wenn sie eben "bedrohlich" wirken.
Gott spielt in meinem Leben keine Rolle.
Er ist der Regisseur.
Er ist der Regisseur.
IsiAutumnleave
Beitrag #20, verfasst am 10.05.2013 | 23:55 Uhr
Meine schwester ist behindert, und durch sie kenne ich einige behinderte menschen im alter von 10-13, also noch kinder, darunter auch einige wirklich schlimme fälle. man sollte solche menschen nicht als untauglich abstempeln, weil oft viiiiel mehr in ihnen steckt als man vermutet ^^ ich mache ab nächstem montag sogar praktikum als sonderpädagogin, sprich: lehrerin für behinderte kinder.
ein problem habe ich allerdings mit der inklusion. integration ja, inklusion nein, das kann nicht funktionieren. fängt schon bei den gebäuden von öffentlichen schule an. wie sollen rolli-fahrer mal schnell in den dritten stock kommen, wenn es keinen aufzug gibt?
ein problem habe ich allerdings mit der inklusion. integration ja, inklusion nein, das kann nicht funktionieren. fängt schon bei den gebäuden von öffentlichen schule an. wie sollen rolli-fahrer mal schnell in den dritten stock kommen, wenn es keinen aufzug gibt?
Beiträge: 905
Rang: Kolumnenschreiber
Beitrag #21, verfasst am 11.05.2013 | 08:18 Uhr
MissPoisonDoor
Das ist ein Problem der Gebäude, nicht der Inklusion an sich. Und wie soll ein "normaler Mensch" Behinderte als "auch normal" kennenlernen, wenn er erst gar keine kennt, weil es schon im Kindergarten keine Behinderten gibt?
Wenn niemand Behinderte neben sich als normal begreift - warum sollte es plötzlich in der Arbeitswelt normal sein? Arbeitgeber sind als Kind auch in die Schule gegangen. Und lernen: Es ist normal, richtig und völlig nachvollziehbar keine Behinderten neben sich zu haben. Warum sollen sie dann welche einstellen, wenn Seperation doch so toll ist?
Klar, es gibt Behinderte, die kaum normal in die Schule können. Aber wenn die Gebäude falsch gebaut sind, sollte das als Problem erkannt werden. Und es gibt nicht nur Rolli-Fahrer.
Ich (nicht behindert) habe das Glück, dass mein Arbeitgeber mehr Behinderte hat, als er müsste. Allerdings derzeit nicht durch Rollifahrer. Aber ich finde es gut, dass wir so viele Menschen mit Schwerbehinderung haben.
integration ja, inklusion nein, das kann nicht funktionieren. fängt schon bei den gebäuden von öffentlichen schule an. wie sollen rolli-fahrer mal schnell in den dritten stock kommen, wenn es keinen aufzug gibt?
Das ist ein Problem der Gebäude, nicht der Inklusion an sich. Und wie soll ein "normaler Mensch" Behinderte als "auch normal" kennenlernen, wenn er erst gar keine kennt, weil es schon im Kindergarten keine Behinderten gibt?
Wenn niemand Behinderte neben sich als normal begreift - warum sollte es plötzlich in der Arbeitswelt normal sein? Arbeitgeber sind als Kind auch in die Schule gegangen. Und lernen: Es ist normal, richtig und völlig nachvollziehbar keine Behinderten neben sich zu haben. Warum sollen sie dann welche einstellen, wenn Seperation doch so toll ist?
Klar, es gibt Behinderte, die kaum normal in die Schule können. Aber wenn die Gebäude falsch gebaut sind, sollte das als Problem erkannt werden. Und es gibt nicht nur Rolli-Fahrer.
Ich (nicht behindert) habe das Glück, dass mein Arbeitgeber mehr Behinderte hat, als er müsste. Allerdings derzeit nicht durch Rollifahrer. Aber ich finde es gut, dass wir so viele Menschen mit Schwerbehinderung haben.
Beiträge: 7699
Rang: Literaturgott
Beitrag #22, verfasst am 11.05.2013 | 09:33 Uhr
MissPoisonDoor
Das ist ja wohl nicht dein Ernst, oder? 🤨
Das erinnert mich irgendwie an die Argumentation "nein, Mädchen, lern nicht Automechanikerin - die haben in der Werkstatt ja noch nicht einmal eine Toilette extra für Frauen".
An unserer Schule gibt es übrigens einen Aufzug. Hin und wieder braucht den nämlich nicht nur der ein oder anderer Rolli-Fahrer, sondern auch mal Leute, die kurzzeitig an Krücken gehen. Lauf damit mal Treppen...
ein problem habe ich allerdings mit der inklusion. integration ja, inklusion nein, das kann nicht funktionieren. fängt schon bei den gebäuden von öffentlichen schule an. wie sollen rolli-fahrer mal schnell in den dritten stock kommen, wenn es keinen aufzug gibt?
Das ist ja wohl nicht dein Ernst, oder? 🤨
Das erinnert mich irgendwie an die Argumentation "nein, Mädchen, lern nicht Automechanikerin - die haben in der Werkstatt ja noch nicht einmal eine Toilette extra für Frauen".
An unserer Schule gibt es übrigens einen Aufzug. Hin und wieder braucht den nämlich nicht nur der ein oder anderer Rolli-Fahrer, sondern auch mal Leute, die kurzzeitig an Krücken gehen. Lauf damit mal Treppen...
Beiträge: 1960
Rang: Hobbyautor
Schreibwerkstättler
Schreibwerkstatt-Autor
Beitrag #23, verfasst am 11.05.2013 | 10:07 Uhr
Ich denke mal, dass es vorgeschrieben ist, dass es Aufzüge an jeder Schule gibt, eher noch in jedem öffentlichen Gebäude - nicht nur für körperlich Behinderte, sondern auch, wie Lapis sagte, für Menschen mit Verletzungen oder Asthma.
An meiner Schule gibt es einen vielleicht zwölfjährigen Jungen, dem einer seiner Arm bis zum Ellbogen fehlt. Der ist super integriert, soweit ich das bemerke. Ich sehe ihn immer Tischtennis spielen. 🙂 Und ich glaube, dass es auch mal einen (vielleicht auch nur vorübergehenden) Rollstuhlfahrer an meiner Schule gab. Um den haben sich auch alle gekümmert, und er schien glücklich zu sein. Also ich denke, ausschließlich körperlich Behinderte sollten auf jeden Fall in öffentliche Schulen gehen - denn geistig sind sie ja genauso entwickelt wie viele andere, also sehe ich schlicht keinen Grund, warum sie es nicht tun sollten. Mit Ausnahme von völlig Blinden und Tauben vielleicht, weil diese ganz anders lernen müssen.
An meiner Schule gibt es einen vielleicht zwölfjährigen Jungen, dem einer seiner Arm bis zum Ellbogen fehlt. Der ist super integriert, soweit ich das bemerke. Ich sehe ihn immer Tischtennis spielen. 🙂 Und ich glaube, dass es auch mal einen (vielleicht auch nur vorübergehenden) Rollstuhlfahrer an meiner Schule gab. Um den haben sich auch alle gekümmert, und er schien glücklich zu sein. Also ich denke, ausschließlich körperlich Behinderte sollten auf jeden Fall in öffentliche Schulen gehen - denn geistig sind sie ja genauso entwickelt wie viele andere, also sehe ich schlicht keinen Grund, warum sie es nicht tun sollten. Mit Ausnahme von völlig Blinden und Tauben vielleicht, weil diese ganz anders lernen müssen.
You have to understand
that no one pits their children in a boat
unless the water is safer than the land.
that no one pits their children in a boat
unless the water is safer than the land.
Beiträge: 141
Rang: Datentypist
Beitrag #24, verfasst am 11.05.2013 | 10:12 Uhr
Hier gibt es an keiner mir bekannten Schule einen Aufzug, nicht mal jedes Unigebäude hat einen. Als meine Schwester ein Jahr im Rollstuhl verbracht hat, musste meine Mutter immer mit und sie die Treppen rauf und runter hieven.
Das größere Problem ist allerdings, dass den Inklusionskids nur zwei sonderbetreute Stunden pro Woche zugestanden werden. Zwei!
Das ist ein typischer Fall von "Wir müssen was machen, aber wir wollen eigentlich nicht!".
Deshalb kann es nicht funktionieren. Das wird noch ein paar Jährchen dauern, bis eine interessierte Regierung an der Macht ist. :(
Das größere Problem ist allerdings, dass den Inklusionskids nur zwei sonderbetreute Stunden pro Woche zugestanden werden. Zwei!
Das ist ein typischer Fall von "Wir müssen was machen, aber wir wollen eigentlich nicht!".
Deshalb kann es nicht funktionieren. Das wird noch ein paar Jährchen dauern, bis eine interessierte Regierung an der Macht ist. :(
"Darkness, yeah!"
Beiträge: 1960
Rang: Hobbyautor
Schreibwerkstättler
Schreibwerkstatt-Autor
InsertFunnyNameHere
Das finde ich, zugegeben, sehr seltsam. Bei mir in der Gegend gibt es an jeder Schule Aufzüge, viele haben aber auch um die 5 Stockwerke. Trotzdem haben sogar die kleineren Einrichtungen Aufzüge. Wo wohnst du denn, wenn ich fragen darf?
InsertFunnyNameHere
Wozu sollten rein körperlich Behinderte denn sonderbetreute Stunden brauchen? Nur mal aus Interesse gefragt.
Hier gibt es an keiner mir bekannten Schule einen Aufzug, nicht mal jedes Unigebäude hat einen. Als meine Schwester ein Jahr im Rollstuhl verbracht hat, musste meine Mutter immer mit und sie die Treppen rauf und runter hieven.
Das finde ich, zugegeben, sehr seltsam. Bei mir in der Gegend gibt es an jeder Schule Aufzüge, viele haben aber auch um die 5 Stockwerke. Trotzdem haben sogar die kleineren Einrichtungen Aufzüge. Wo wohnst du denn, wenn ich fragen darf?
InsertFunnyNameHere
Das größere Problem ist allerdings, dass den Inklusionskids nur zwei sonderbetreute Stunden pro Woche zugestanden werden. Zwei!
Wozu sollten rein körperlich Behinderte denn sonderbetreute Stunden brauchen? Nur mal aus Interesse gefragt.
You have to understand
that no one pits their children in a boat
unless the water is safer than the land.
that no one pits their children in a boat
unless the water is safer than the land.