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Beitrag #26, verfasst am 11.05.2013 | 11:13 Uhr
Kitteh
Wie es an der Grundschule in unserer Kleinstadt ist, weiß ich nicht. Aber das Gymnasium hat schon einen Fahrstuhl, seit ich mich erinnern kann. Und ich bin hier vor 35 Jahren schon zur Schule gegangen ^^.
Und gerade öffentliche Gebäude (zu denen ich Schulen zähle), sollten eigentlich behindertengerechte Zugänge haben.
Das mit den Sonderstunden für körperlich Beeinträchtigte verstehe ich übrigens auch nicht. Die sind für geistig und seelisch beeinträchtigte Kinder notwendig und zwar in sehr viel größerem Ausmaß, als es bisher geschieht. Aber bei reinen Körperbehinderungen? Wozu das denn? 🤨
InsertFunnyNameHereHier gibt es an keiner mir bekannten Schule einen Aufzug, nicht mal jedes Unigebäude hat einen. Als meine Schwester ein Jahr im Rollstuhl verbracht hat, musste meine Mutter immer mit und sie die Treppen rauf und runter hieven.
Das finde ich, zugegeben, sehr seltsam. Bei mir in der Gegend gibt es an jeder Schule Aufzüge, viele haben aber auch um die 5 Stockwerke. Trotzdem haben sogar die kleineren Einrichtungen Aufzüge. Wo wohnst du denn, wenn ich fragen darf?
Wie es an der Grundschule in unserer Kleinstadt ist, weiß ich nicht. Aber das Gymnasium hat schon einen Fahrstuhl, seit ich mich erinnern kann. Und ich bin hier vor 35 Jahren schon zur Schule gegangen ^^.
Und gerade öffentliche Gebäude (zu denen ich Schulen zähle), sollten eigentlich behindertengerechte Zugänge haben.
Das mit den Sonderstunden für körperlich Beeinträchtigte verstehe ich übrigens auch nicht. Die sind für geistig und seelisch beeinträchtigte Kinder notwendig und zwar in sehr viel größerem Ausmaß, als es bisher geschieht. Aber bei reinen Körperbehinderungen? Wozu das denn? 🤨
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Beitrag #27, verfasst am 11.05.2013 | 11:19 Uhr
Weil blinde Kinder z.B. eine andere Schrift lernen müssen. Mit nem iPad kommen sie zwar gut zurecht, aber Braille lässt sich nicht umgehen. Auch Taubstumme brauchen zusätzliche Förderung, die kannst du nicht einfach in eine Klasse setzen und hoffen, dass sie es schaffen.
"Darkness, yeah!"
Lexila
Beitrag #28, verfasst am 11.05.2013 | 11:27 Uhr
InsertFunnyNameHere
Doch, das geht.
Mit entsprechenden Hilfsmitteln ist das kein unlösbares Problem.
Weil blinde Kinder z.B. eine andere Schrift lernen müssen. Mit nem iPad kommen sie zwar gut zurecht, aber Braille lässt sich nicht umgehen. Auch Taubstumme brauchen zusätzliche Förderung, die kannst du nicht einfach in eine Klasse setzen und hoffen, dass sie es schaffen.
Doch, das geht.
Mit entsprechenden Hilfsmitteln ist das kein unlösbares Problem.
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Beitrag #29, verfasst am 11.05.2013 | 11:33 Uhr
Natürlich geht das irgendwie. Manche Kinder schaffen es ohne Hilfe, andere brauchen sie aber. Mir geht es um diese unsägliche Zweistundenregelung. Es wird hier einfach an der falschen Stelle gespart, und ich hab es so satt, mir immer wieder anhören zu müssen, dass es bestimmt irgendwo eine Schule gibt, die den nötigen Anforderungen entspricht, weshalb man selbst nichts investieren muss.
Ein neuer Anstrich ist dann wichtiger als eine Rollstuhlrampe. Kürzlich wurden barrierefreie Bahn- und Busbahnhöfe abgelehnt, es ist nur noch traurig.
Ein neuer Anstrich ist dann wichtiger als eine Rollstuhlrampe. Kürzlich wurden barrierefreie Bahn- und Busbahnhöfe abgelehnt, es ist nur noch traurig.
"Darkness, yeah!"
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Beitrag #30, verfasst am 11.05.2013 | 11:37 Uhr
Ich hatte schon als Grundschulkind mit Menschen mit Behinderungen zu tun und ich hatte überhaupt kein Problem damit. Die große Schwester meiner damals besten Freundin war körperlich und geistig behindert und ich verstand mich wirklich gut mit ihr. Ich wurde sogar mehrmals von ihr zu ihrem Geburtstag eingeladen =)
Das Gymnasium, das ich früher besuchte, hat ebenfalls eine Kooperation mit einer Schule für geistig Behinderte gestartet. Sie waren also immer da und es gab auch nie Probleme, auch wenn ich, wie viele andere hier zugeben muss, manchmal auch nicht weiß, wie ich mich gegenüber geistig Behinderten verhalten soll. Sie sind alle doch recht verschieden. Die Schwester meiner früheren besten Freundin war sehr ruhig und total freundlich, aber ich habe schon welche erlebt, die plötzlich einen Wutanfall bekommen haben und auf Wände einschlugen, was ich vorher so noch nicht gesehen hatte. Da bin ich schnell überfordert .____.
Oh ja, das mit den Aufzügen ist immer so eine Sache. Mein Gymnasium war nur in einigen Gebäuden mit welchen ausgestattet, das Hauptgebäude hatte jedoch keine, doch ich glaube, dass die das langsam ändern wollen.
Was ich auch schrecklich finde, ist die philosophische Fakultät in der Uni. Fahrstühle sind vorhanden, ja, aber um dahin zu kommen musst du erstmal Treppen steigen -.-
Ständig sehe ich, wie Rollstuhlfahrer die Treppen hochgetragen werden müssen. So langsam sollte man einsehen, dass das so nicht bleiben kann...
Das Gymnasium, das ich früher besuchte, hat ebenfalls eine Kooperation mit einer Schule für geistig Behinderte gestartet. Sie waren also immer da und es gab auch nie Probleme, auch wenn ich, wie viele andere hier zugeben muss, manchmal auch nicht weiß, wie ich mich gegenüber geistig Behinderten verhalten soll. Sie sind alle doch recht verschieden. Die Schwester meiner früheren besten Freundin war sehr ruhig und total freundlich, aber ich habe schon welche erlebt, die plötzlich einen Wutanfall bekommen haben und auf Wände einschlugen, was ich vorher so noch nicht gesehen hatte. Da bin ich schnell überfordert .____.
Oh ja, das mit den Aufzügen ist immer so eine Sache. Mein Gymnasium war nur in einigen Gebäuden mit welchen ausgestattet, das Hauptgebäude hatte jedoch keine, doch ich glaube, dass die das langsam ändern wollen.
Was ich auch schrecklich finde, ist die philosophische Fakultät in der Uni. Fahrstühle sind vorhanden, ja, aber um dahin zu kommen musst du erstmal Treppen steigen -.-
Ständig sehe ich, wie Rollstuhlfahrer die Treppen hochgetragen werden müssen. So langsam sollte man einsehen, dass das so nicht bleiben kann...
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Beitrag #31, verfasst am 11.05.2013 | 11:47 Uhr
InsertFunnyNameHere
Okay, aber Blinde und Taube hatte ich in meiner Argumentation sowieso ausgeklammert, weil es klar ist, dass sie auf eine andere Art lernen müssen als andere. Trotzdem finde ich, dass sie ab einem bestimmten Grad von einer Sonder- auf eine "normale" Schule gehen können - gehen sollten, denn das ist einfach wichtig für ihre soziale Entwicklung genauso wie für ihre nichtbehinderten Mitschüler.
Weil blinde Kinder z.B. eine andere Schrift lernen müssen. Mit nem iPad kommen sie zwar gut zurecht, aber Braille lässt sich nicht umgehen. Auch Taubstumme brauchen zusätzliche Förderung, die kannst du nicht einfach in eine Klasse setzen und hoffen, dass sie es schaffen.
Okay, aber Blinde und Taube hatte ich in meiner Argumentation sowieso ausgeklammert, weil es klar ist, dass sie auf eine andere Art lernen müssen als andere. Trotzdem finde ich, dass sie ab einem bestimmten Grad von einer Sonder- auf eine "normale" Schule gehen können - gehen sollten, denn das ist einfach wichtig für ihre soziale Entwicklung genauso wie für ihre nichtbehinderten Mitschüler.
You have to understand
that no one pits their children in a boat
unless the water is safer than the land.
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Ich kann mittlerweile mit behinderten Menschen besser umgehen als mit Nichtbehinderten. Das ist mir besonders auf der Arbeit aufgefallen, mit Autisten. Ich hatte keine Probleme, gute Beziehungen mit den Kindern und Jugendlichen aufzubauen, es war war viel schwieriger, mich ins Team einzufügen.
Seit mein Sohn vor drei Jahren schwer erkrankt ist (es geht ihm wieder gut), habe ich einen besseren Draht zu behinderten Menschen und Eltern behinderter Kinder, ob Trisomie, Autismus, schwerstmehrfachbehindert und beatmet, ganz egal.
Ich kann es mittlerweile überhaupt nicht mehr vertragen, wenn Eltern sich ständig über ihr gesundes Kind aufregen, es nicht schätzen, es anschreien oder ignorieren, das gibt es hier leider sehr häufig. Ich finde da überhaupt keinen Draht, gar nicht. Das Genöle einer Mutter, daß das Kind nicht durchschläft, Wutanfälle hat oder seine Bohnen nicht essen will, geht mir schlicht und einfach auf den Nerv, ich rolle da innerlich mit den Augen. Sie wissen oft nicht, was sie an einem gesunden Kind haben.
Wohingegen ich die Erfahrung gemacht habe, daß Eltern behinderter oder schwerkranker Kinder ihre Kinder viel besser zu schätzen wissen. Das mag seltsam klingen, aber es ist meine Erfahrung, immer und immer wieder.
AshLee K
Das war ein ganz doofes Gefühl, als Scotty im Rolli war (war zum Glück nicht lange). Das Betretensein, weggucken, oder mitleidig lächeln. Einfach ganz normal reagieren, Ashley, wenn es angebracht ist, grüßen, sich unterhalten. Diese Eltern sind genauso stolz auf ihr Kind und wollen sich genauso austauschen wie alle anderen. Sie sind nicht den ganzen Tag damit beschäftigt, darüber nachzudenken, wie es wäre, ein gesundes Kind zu haben und neiden deinem Buggy hinterher, aber sie sind vielleicht etwas isoliert in der kleinen Stadt.
Sie wollen kein Mitleid und auch nicht ignoriert werden, aber das weißt du ja selbst :)
Seit mein Sohn vor drei Jahren schwer erkrankt ist (es geht ihm wieder gut), habe ich einen besseren Draht zu behinderten Menschen und Eltern behinderter Kinder, ob Trisomie, Autismus, schwerstmehrfachbehindert und beatmet, ganz egal.
Ich kann es mittlerweile überhaupt nicht mehr vertragen, wenn Eltern sich ständig über ihr gesundes Kind aufregen, es nicht schätzen, es anschreien oder ignorieren, das gibt es hier leider sehr häufig. Ich finde da überhaupt keinen Draht, gar nicht. Das Genöle einer Mutter, daß das Kind nicht durchschläft, Wutanfälle hat oder seine Bohnen nicht essen will, geht mir schlicht und einfach auf den Nerv, ich rolle da innerlich mit den Augen. Sie wissen oft nicht, was sie an einem gesunden Kind haben.
Wohingegen ich die Erfahrung gemacht habe, daß Eltern behinderter oder schwerkranker Kinder ihre Kinder viel besser zu schätzen wissen. Das mag seltsam klingen, aber es ist meine Erfahrung, immer und immer wieder.
AshLee K
Was mich am meisten verunsichert, ist, wenn die Eltern mir mit ihrem schwerbehinderten Kind entgegenlaufen, sie mit ihrem Rollstuhl, ich mit dem Kinderwagen. Wenn ich zum Kind hingucke und lächle, kommt es rüber wie Hohn, aber wenn ich ihn nicht ansehe, kommt es auch nicht gut rüber, denn hier ist man es gewohnt, dass Eltern sich zumindest mal zunicken und sich die Kinder angucken und das-was-Eltern-so-machen eben. Und ich bin mir irgendwie sicher, dass dieses Elternpaar sich darüber im Klaren ist, dass man IHR Kind entweder nicht ansieht, um nicht aufdringlich zu sein oder eben anstarrt. Was für ein blödes Gefühl das sein muss ....
Das war ein ganz doofes Gefühl, als Scotty im Rolli war (war zum Glück nicht lange). Das Betretensein, weggucken, oder mitleidig lächeln. Einfach ganz normal reagieren, Ashley, wenn es angebracht ist, grüßen, sich unterhalten. Diese Eltern sind genauso stolz auf ihr Kind und wollen sich genauso austauschen wie alle anderen. Sie sind nicht den ganzen Tag damit beschäftigt, darüber nachzudenken, wie es wäre, ein gesundes Kind zu haben und neiden deinem Buggy hinterher, aber sie sind vielleicht etwas isoliert in der kleinen Stadt.
Sie wollen kein Mitleid und auch nicht ignoriert werden, aber das weißt du ja selbst :)
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@Kitteh: Ich glaube, du verstehst mich falsch. ^^ Ich möchte, dass alle Kinder gemeinsam auf eine Schule gehen, aber das ist derzeit leider nicht möglich, weil nicht genug investiert wird und der politische Wille fehlt, Inklusion voran zu treiben.
Den meisten Leuten ist das Thema herzlich egal, damit gewinnt man keinen Wahlkampf. Umgehungsstraßen verkaufen sich besser.
Den meisten Leuten ist das Thema herzlich egal, damit gewinnt man keinen Wahlkampf. Umgehungsstraßen verkaufen sich besser.
"Darkness, yeah!"
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Beitrag #34, verfasst am 11.05.2013 | 13:46 Uhr
Was ich traurig finde ist, dass einige "Behinderungen" überhaupt erst von ach so "klugen" Menschen "produziert" werden.
Also was ich meine ist, dass z.B. nen Lehrer an der Schule meint, Kind XY ist grad etwas aufgekratzt, also muß es ja ADHS haben. Hinzugezogener Therapeut oder Psychologe stimmt dem zu... Ohne, dass überhaupt das Kind mal richtig angeschaut & untersucht wurde, ob es tatsächlich so ist. Schon hat das Kind den Stempel weg.
Also was ich meine ist, dass z.B. nen Lehrer an der Schule meint, Kind XY ist grad etwas aufgekratzt, also muß es ja ADHS haben. Hinzugezogener Therapeut oder Psychologe stimmt dem zu... Ohne, dass überhaupt das Kind mal richtig angeschaut & untersucht wurde, ob es tatsächlich so ist. Schon hat das Kind den Stempel weg.
Stell Dir vor, es ist Krieg, und Keiner geht hin...
~ Treguna mekoides trecorum satis dee ~
Wer sich vor dem Wolf fürchtet, der soll nicht in den Wald gehen. (estnisches Sprichwort)
* Nothing is forgotten, nothing is ever forgotten. * (Robin of Sherwood)
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Beitrag #35, verfasst am 11.05.2013 | 22:08 Uhr
AllegroAssai
Da fühle ich mich an frühere Ermahnungen erinnert: Iss dein Essen auf, in Afrika verhungern die Kinder!
😮
Ich glaube nicht, dass Du deine persönlichen Erfahrungen dermaßen verallgemeinern kannst.
Wenn man die "überforderten" Eltern prozentual vergleichen würde, dann läge der Schnitt bei Eltern von behinderten Kindern wesentlich höher. Das hat doch nichts damit zu tun, sein Kind nicht schätzen zu können oder zu wollen.
Es ist nun einmal wesentlich anstrengender, ein Kind zu versorgen, das spezielle Bedürfnisse hat. Ob nun geistig oder körperlich behindert oder beides, es ist eine Herausforderung, mit der die meisten Eltern erst einmal nicht rechnen.
Allein schon (echtes) ADHS kann eine Familie überproportional belasten.
Natürlich danke ich allen guten Geistern, dass mein Sohn kerngesund auf die Welt gekommen ist und bisher auch nie ernsthaft erkrankt war, aber dennoch geht er mir gelegentlich auf die Nerven und das wird auch immer so bleiben, weil das nichts mit seinem Gesundheitszustand zu tun hat.
Kinder gesunder Eltern haben eben andere Erfahrungen als die behinderter Kinder, natürlich wird bei Letzteren Kleinkram meist durch den alles überschattenden Gesundheitszustand relativiert. Das heißt aber nicht, dass trotzende (gesunde) Kinder einer Mutter nicht den letzten Nerv rauben können.
Und wenn sie dann mal Dampf ablassen und "nölen", dann ist das doch ihr gutes Recht. Das ist Stressabbau und kommt den Kindern meist zu Gute.
Ich habe eher die Erfahrung gemacht, dass sich Mütter behinderter Kinder gar nicht trauen, sich über "Kleinigkeiten" aufzuregen, weil sie das Gefühl haben, ihr Kind dadurch herabwürdigend zu behandeln.
Mal ehrlich, wie würde das klingen, wenn die Mutter eines Kindes im Rollstuhl, das mit einem Hirnschaden auf die Welt gekommen ist, darüber meckert, dass es ihr auf die Nerven geht?
Viele Eltern schlucken solche Dinge jahrelang herunter, bis sie dann förmlich platzen.
Es kann auch ein Coping-Mechanismus sein, wenn Eltern behinderter Kinder, sich beinahe schon manisch darüber auslassen, wie glücklich sie sind und wie besonders ihr Kind ist. Das kann natürlich den Tatsachen entsprechen, aber das völlige Negieren von Schattenseiten lässt mich dann schon aufhorchen.
Sich um Kinder zu kümmern, ist harte Arbeit. Wenn noch spezielle Umstände hinzu kommen, kann es Eltern schnell an den Rand ihrer Kräfte treiben.
Was den Umgang mit behinderten Kindern angeht, sollte man sie einfach wie jedes andere Kind auch behandeln, so weit es der gesundheitliche Zustand erlaubt.
In der Kindergartengruppe meines Sohnes ist ein Mädchen, das unter Spina Bifida leidet und deshalb im Rollstuhl sitzt, voll integriert.
Meine Nichte ist schwerstbehindert (geistig und körperlich) und es wäre unmöglich, sie in eine "normale" Schule zu integrieren. Sie kann sich ja nicht einmal verbal äußern oder nur sehr eingeschränkt.
Da das Spektrum von Behinderung sehr weit gefächert ist, kann man nicht pauschal verlangen, dass Integration stattfinden soll. Die meisten Kindergärten und Schulen wären dafür überhaupt nicht richtig ausgestattet und auch personell unterbesetzt.
Für volle Integration müsste man das Bildungskonzept vollkommen revolutionieren.
Ich kann es mittlerweile überhaupt nicht mehr vertragen, wenn Eltern sich ständig über ihr gesundes Kind aufregen, es nicht schätzen, es anschreien oder ignorieren, das gibt es hier leider sehr häufig. Ich finde da überhaupt keinen Draht, gar nicht. Das Genöle einer Mutter, daß das Kind nicht durchschläft, Wutanfälle hat oder seine Bohnen nicht essen will, geht mir schlicht und einfach auf den Nerv, ich rolle da innerlich mit den Augen. Sie wissen oft nicht, was sie an einem gesunden Kind haben.
Wohingegen ich die Erfahrung gemacht habe, daß Eltern behinderter oder schwerkranker Kinder ihre Kinder viel besser zu schätzen wissen. Das mag seltsam klingen, aber es ist meine Erfahrung, immer und immer wieder.
Da fühle ich mich an frühere Ermahnungen erinnert: Iss dein Essen auf, in Afrika verhungern die Kinder!
😮
Ich glaube nicht, dass Du deine persönlichen Erfahrungen dermaßen verallgemeinern kannst.
Wenn man die "überforderten" Eltern prozentual vergleichen würde, dann läge der Schnitt bei Eltern von behinderten Kindern wesentlich höher. Das hat doch nichts damit zu tun, sein Kind nicht schätzen zu können oder zu wollen.
Es ist nun einmal wesentlich anstrengender, ein Kind zu versorgen, das spezielle Bedürfnisse hat. Ob nun geistig oder körperlich behindert oder beides, es ist eine Herausforderung, mit der die meisten Eltern erst einmal nicht rechnen.
Allein schon (echtes) ADHS kann eine Familie überproportional belasten.
Natürlich danke ich allen guten Geistern, dass mein Sohn kerngesund auf die Welt gekommen ist und bisher auch nie ernsthaft erkrankt war, aber dennoch geht er mir gelegentlich auf die Nerven und das wird auch immer so bleiben, weil das nichts mit seinem Gesundheitszustand zu tun hat.
Kinder gesunder Eltern haben eben andere Erfahrungen als die behinderter Kinder, natürlich wird bei Letzteren Kleinkram meist durch den alles überschattenden Gesundheitszustand relativiert. Das heißt aber nicht, dass trotzende (gesunde) Kinder einer Mutter nicht den letzten Nerv rauben können.
Und wenn sie dann mal Dampf ablassen und "nölen", dann ist das doch ihr gutes Recht. Das ist Stressabbau und kommt den Kindern meist zu Gute.
Ich habe eher die Erfahrung gemacht, dass sich Mütter behinderter Kinder gar nicht trauen, sich über "Kleinigkeiten" aufzuregen, weil sie das Gefühl haben, ihr Kind dadurch herabwürdigend zu behandeln.
Mal ehrlich, wie würde das klingen, wenn die Mutter eines Kindes im Rollstuhl, das mit einem Hirnschaden auf die Welt gekommen ist, darüber meckert, dass es ihr auf die Nerven geht?
Viele Eltern schlucken solche Dinge jahrelang herunter, bis sie dann förmlich platzen.
Es kann auch ein Coping-Mechanismus sein, wenn Eltern behinderter Kinder, sich beinahe schon manisch darüber auslassen, wie glücklich sie sind und wie besonders ihr Kind ist. Das kann natürlich den Tatsachen entsprechen, aber das völlige Negieren von Schattenseiten lässt mich dann schon aufhorchen.
Sich um Kinder zu kümmern, ist harte Arbeit. Wenn noch spezielle Umstände hinzu kommen, kann es Eltern schnell an den Rand ihrer Kräfte treiben.
Was den Umgang mit behinderten Kindern angeht, sollte man sie einfach wie jedes andere Kind auch behandeln, so weit es der gesundheitliche Zustand erlaubt.
In der Kindergartengruppe meines Sohnes ist ein Mädchen, das unter Spina Bifida leidet und deshalb im Rollstuhl sitzt, voll integriert.
Meine Nichte ist schwerstbehindert (geistig und körperlich) und es wäre unmöglich, sie in eine "normale" Schule zu integrieren. Sie kann sich ja nicht einmal verbal äußern oder nur sehr eingeschränkt.
Da das Spektrum von Behinderung sehr weit gefächert ist, kann man nicht pauschal verlangen, dass Integration stattfinden soll. Die meisten Kindergärten und Schulen wären dafür überhaupt nicht richtig ausgestattet und auch personell unterbesetzt.
Für volle Integration müsste man das Bildungskonzept vollkommen revolutionieren.
"Heilige Scheiße!", murmelte das Mädchen dumpf und starrte mit großen Augen in Richtung Bühne, auf der eine Band
in lässiger Aufmachung einen Song spielte, den sie sich schon mindestens fünfhundert Mal angehört hatte.
Ripped of Emotions. ‒ Ihre Hymne. Ihr Credo. Ihr abendliches Gebet.
‒ JD Ellliott, Musik im Blut, Manhattan City Lights 8 ‒
in lässiger Aufmachung einen Song spielte, den sie sich schon mindestens fünfhundert Mal angehört hatte.
Ripped of Emotions. ‒ Ihre Hymne. Ihr Credo. Ihr abendliches Gebet.
‒ JD Ellliott, Musik im Blut, Manhattan City Lights 8 ‒
Lichtsang
Wenn ich so an meine Schulzeit zurückdenke, wo man gerade bei Inklusion war ...
Grundschule: Erdgeschoss, 1. Stock, Stellenweise 2. Stock bzw. Dachgeschoss. Nur Treppen, keine Fahrstühle.
Realschule: Keller mit Klassenräume, Küche, Aula, Erdgeschoss Büros, Lehrerzimmer, Klassenräume, 1. Stock Klassenräume, Fachräume und 3. Stock Fachräume + Lagerräume... kein Aufzug.
Berufskolleg: Je 1 Aufzug pro Gebäude, aber nur für Lehrer. Hatten zu meiner Zeit einen körperlich behinderten Schüler im Rollstuhl an der Schule, der Abitur gemacht hat. Er wurde den ganzen! Schultag von einem Sozialarbeiter (allerdings wurde der nicht von der Schule gestellt...) begleitet, hatte die Schlüssel für Klassenräume + Aufzüge und hat den Jungen halt dahin gefahren wo er hin musste. War in der Klasse m.W.n. auch integriert soweit das eben geht. War aber eine rein körperliche Behinderung.
Inklusion - ja, aber nur bedingt. Körperlich behinderte - gar kein Problem. Habe damals in Klinikzeiten einen 28-Jährigen kennengelernt, der nur mit Rollator laufen konnte. Habe den auf 12-13 geschätzt... und mich auch fürchterlich blamiert am Anfang =D später sind wir immer gemeinsam in die Stadt - er im Rollstuhl und ich habe halt geschoben. Absolut kein Problem. Der war topfit, bis eben die verkrüppelten Arme und Beine.
Bei geistig behinderten sehe ich das etwas anders. Es kommt auch drauf an um WAS für eine Form der geistigen Behinderung es sich handelt, aber Fakt ist: Die Lehrer sind eh schon maßlos damit überfordert die oftmals zu großen Klassen unter Kontrolle zu halten und ein geistig behinderter Schüler braucht u.U. weit mehr Aufmerksamkeit, die eine Lehrperson aber einfach nicht geben kann.
Solange die Artikulation und Aufmerksamkeit nicht gegeben ist, bitte eine Sonderförderung und nicht das krampfhafte integrieren in "normale" Schulen. Das geht daneben. Ich meine jetzt nicht ADHS und wie sich das alles schimpft - mMn wird eh bei zuvielen dieser Quatsch diagnostiziert und dann werden die Kids mit Ritalin vollgepumpt - ohne Worte! sondern wirklich geistige Behinderungen. Es nutzt weder der Klasse die ggf nicht die Aufmerksamkeit bekommt die notwendig ist noch dem geistig behindertem Schüler der nicht mitkommt, sich nicht ausdrücken kann oder einfach geistig eben nicht mithalten kann. Den muss man nicht auf biegen und brechen durchs Bildungssystem schieben. Damit tut man ihm/ihr auch keinen Gefallen.
Körperlich behinderte Kinder sind was anderes, da geistig da. Nur weil sie uU nicht selbstständig laufen können, Treppen steigen, beim Sport mitmachen usw. heißt es ja nicht das sie eine Sonderförderung brauchen, Bildungstechnisch. Die brauchen einfach Barrierefreie Schulgebäude. Dh. Rolli Rampen und eben auch Aufzüge.
bb
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Berufskolleg: Je 1 Aufzug pro Gebäude, aber nur für Lehrer. Hatten zu meiner Zeit einen körperlich behinderten Schüler im Rollstuhl an der Schule, der Abitur gemacht hat. Er wurde den ganzen! Schultag von einem Sozialarbeiter (allerdings wurde der nicht von der Schule gestellt...) begleitet, hatte die Schlüssel für Klassenräume + Aufzüge und hat den Jungen halt dahin gefahren wo er hin musste. War in der Klasse m.W.n. auch integriert soweit das eben geht. War aber eine rein körperliche Behinderung.
Inklusion - ja, aber nur bedingt. Körperlich behinderte - gar kein Problem. Habe damals in Klinikzeiten einen 28-Jährigen kennengelernt, der nur mit Rollator laufen konnte. Habe den auf 12-13 geschätzt... und mich auch fürchterlich blamiert am Anfang =D später sind wir immer gemeinsam in die Stadt - er im Rollstuhl und ich habe halt geschoben. Absolut kein Problem. Der war topfit, bis eben die verkrüppelten Arme und Beine.
Bei geistig behinderten sehe ich das etwas anders. Es kommt auch drauf an um WAS für eine Form der geistigen Behinderung es sich handelt, aber Fakt ist: Die Lehrer sind eh schon maßlos damit überfordert die oftmals zu großen Klassen unter Kontrolle zu halten und ein geistig behinderter Schüler braucht u.U. weit mehr Aufmerksamkeit, die eine Lehrperson aber einfach nicht geben kann.
Solange die Artikulation und Aufmerksamkeit nicht gegeben ist, bitte eine Sonderförderung und nicht das krampfhafte integrieren in "normale" Schulen. Das geht daneben. Ich meine jetzt nicht ADHS und wie sich das alles schimpft - mMn wird eh bei zuvielen dieser Quatsch diagnostiziert und dann werden die Kids mit Ritalin vollgepumpt - ohne Worte! sondern wirklich geistige Behinderungen. Es nutzt weder der Klasse die ggf nicht die Aufmerksamkeit bekommt die notwendig ist noch dem geistig behindertem Schüler der nicht mitkommt, sich nicht ausdrücken kann oder einfach geistig eben nicht mithalten kann. Den muss man nicht auf biegen und brechen durchs Bildungssystem schieben. Damit tut man ihm/ihr auch keinen Gefallen.
Körperlich behinderte Kinder sind was anderes, da geistig da. Nur weil sie uU nicht selbstständig laufen können, Treppen steigen, beim Sport mitmachen usw. heißt es ja nicht das sie eine Sonderförderung brauchen, Bildungstechnisch. Die brauchen einfach Barrierefreie Schulgebäude. Dh. Rolli Rampen und eben auch Aufzüge.
bb
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Beitrag #37, verfasst am 11.05.2013 | 22:38 Uhr
Wie du schon sagst, es kommt auf die Art der geistigen Behinderung an.
Ich kenne jemanden, der ganz schön dafür kämpfen mußte, auf eine normale Schule gehen zu können. Und es hat ihm gut getan, dort gewesen zu sein und nicht auf einer "Sonderschule".
Ich kenne jemanden, der ganz schön dafür kämpfen mußte, auf eine normale Schule gehen zu können. Und es hat ihm gut getan, dort gewesen zu sein und nicht auf einer "Sonderschule".
Stell Dir vor, es ist Krieg, und Keiner geht hin...
~ Treguna mekoides trecorum satis dee ~
Wer sich vor dem Wolf fürchtet, der soll nicht in den Wald gehen. (estnisches Sprichwort)
* Nothing is forgotten, nothing is ever forgotten. * (Robin of Sherwood)
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Rang: Paragraphenreiter
Beitrag #38, verfasst am 12.05.2013 | 01:45 Uhr
Bei uns in der sechsten Klasse ist ein Autist, der auch schon bei mir im Kindergarten war. Der ist die ersten vier Jahre auf eine Sonderschule gegangen und besucht jetzt aber ein ganz normales Gymnasium. Allerdings ist seine einzige Freundin eine Frau, die sechs Kinder an der Schule hatte und immer noch hat (darunter auch mein bester Freund), die alle in der Schülervertretung waren und sich dementsprechend gut auskennt. Und weil sie auch die entsprechende Ausbildung hat, kümmert sie sich während der Schule um den Jungen. Das ist schon mal nicht unbedingt gut für seine Integration in die Gemeinschaft. Dazu kommt noch, dass er mit den ganzen Asis in einer Klasse gelandet ist und massiv gemobbt wird. Er KANN aber nur in der Klasse sein, weil die anderen beiden mit Montessori-Pädagogik arbeiten, und das würde er anscheinend nicht hinbekommen.
Mein Bruder hat Latein mit ihm und regt sich andauernd darüber auf, dass der Junge andauernd Extrawürste gebraten bekommt. Ich hab ihm an die dreißig Mal erklärt, dass das Kind behindert ist und ohne Sonderbehandlung wahrscheinlich gar nicht klarkommen würde, aber das sieht er partout nicht ein. Nun halte ich meinen Bruder wirklich nicht für einen dummen oder intoleranten Menschen, sondern einfach für einen Zwölfjährigen, der sich ungerecht behandelt fühlt. Und wenn der schon sauer ist, wie sind dann wohl erst die Asis aus der Klasse des Jungen drauf? Da frag ich mich ernsthaft, ob ein ganz gewöhnliches, städtisches Gymnasium das Richtige ist...
Mein Bruder hat Latein mit ihm und regt sich andauernd darüber auf, dass der Junge andauernd Extrawürste gebraten bekommt. Ich hab ihm an die dreißig Mal erklärt, dass das Kind behindert ist und ohne Sonderbehandlung wahrscheinlich gar nicht klarkommen würde, aber das sieht er partout nicht ein. Nun halte ich meinen Bruder wirklich nicht für einen dummen oder intoleranten Menschen, sondern einfach für einen Zwölfjährigen, der sich ungerecht behandelt fühlt. Und wenn der schon sauer ist, wie sind dann wohl erst die Asis aus der Klasse des Jungen drauf? Da frag ich mich ernsthaft, ob ein ganz gewöhnliches, städtisches Gymnasium das Richtige ist...
"Er kniete nieder und sagte: 'Ich bin 6 Millionen Dollar wert. Willst du mich heiraten, Schlampe?'"
-Courtney Love
An die Jungs dieser Welt: Solltet ihr mir mal einen Heiratsantrag machen wollen, dann tut es wie Kurt Cobain oder lasst stecken.
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Tja, nur wohin mit solchen Kindern? Mancher ist auf der "Förderschule" nunmal noch schlechter dran. Da ist so mancher schnell unterfordert. Hab das bei einigen Bekannten mitbekommen. Und Mobbing gibts/gabs da teils auch heftigst.
Das mit dem Mobbing kenn ich aus meiner Schulzeit auch nur zu gut. Nur hab ich eben keine Extrawürste bekommen. Die Lehrer damals hatten teils aber auch null Ahnung scheinbar, wie man überhaupt mit Schülern umgeht (egal ob "behindert" oder nicht)
Ich bin noch heute trotzdem froh, dass ich weiter die normalen Schulen besuchen konnte.
Das mit dem Mobbing kenn ich aus meiner Schulzeit auch nur zu gut. Nur hab ich eben keine Extrawürste bekommen. Die Lehrer damals hatten teils aber auch null Ahnung scheinbar, wie man überhaupt mit Schülern umgeht (egal ob "behindert" oder nicht)
Ich bin noch heute trotzdem froh, dass ich weiter die normalen Schulen besuchen konnte.
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Rang: Ghostwriter
Panthera
Ich rede eigentlich nicht von Überforderung. Eigentlich sind alle Eltern irgendwann mal überfordert, das ist ganz normal.
Panthera
Das stimmt, darum ging es mir aber gar nicht. Ich meine nur, daß ich es besser verstehen kann, wenn ein Elternteil mit Krankenhausbesuchen und mobilen Beatmungsmaschinen überfordert ist, aber ich kann es nicht verstehen, wenn ein Elternteil überfordert ist, weil das Kind sein Gemüse nicht ißt oder das Baby nicht genug Nickerchen am Tag macht. Das geht nur mir ganz persönlich so, nur mir.
Panthera
Das weiß ich doch selbst auch. Natürlich dürfen die Eltern gesunder Kinder sich über deren Macken auslassen, natürlich darf ihnen der letzte Raub genervt sein, was ich meinte, ist daß ich für sowas einfach nicht der beste Ansprechpartner bin ;)
Ich habe in der Reha und auch später Kinder mit degenerativen Muskel- oder Nervenerkrankungen gesehen, Kinder mit tödlichen Krebskrankungen, Wachkomakinder, schwerstmehrfachbehinderte Tracheostomiekinder, Kinder mir Cerebralparese, etc, etc. Seitdem kann ich einfach mit Pillepalleproblemen der Eltern gesunder Kinder nichts anfangen. Das geht nur mir so, das ist nicht besonders gerecht, aber es geht mir eben so.
Panthera
Die Erfahrung habe ich eigentlich nicht gemacht. Schau doch mal auf Rehakids . Da wird sich rege über alles unterhalten, aber eben untereinander. Ich kenne keine Mama eines behinderten Kindes, die mir immer wieder sagt, wie endlos glücklich sie ist . Keine einzige.
Panthera
Das muß man individuell entscheiden. Ich kenne einen Jungen (der Freund meinses Sohnes) mit beinbetonter Spastik, der in einen Regelkindergarten gegangen ist. Er war der Einzige, der nicht so schnell rennen konnte wie die anderen, der nicht so gut sehen konnte. Es ging ihm dort nicht gut. Jetzt geht er, auf eigenen Wunsch an eine Körperbehindertenschule und er fühlt sich dort viel wohler.
Eine junge Frau an meiner Uni hat Spina Bifida. Es ging ihr im Kindergarten super (sie kann laufen, ist aber inkontinent). Auch in der Grundschule war sie gut integriert. Dann fing die Pubertät an, in der Oberstufe war sie dann aufgrund der Inkontinenz ausgegrenzt und wurde gemobbt. Auch sie hat sich selbst für eine KB-Schule entschieden. Dann, an der Uni, ging es auch wieder gut.
Beatmete Kinder, schwerstmehrfachbehinderte Kinder, Wachkomakinder oder Kinder mit fortschreitenden Dystrophien sind an Regelschulen nicht gut aufgehoben, sie brauchen ganz andere Therapien und wollen nicht den ganzen Tag gesunder Kinder und Jugendliche sehen. Auch meine Erfahrung, ist aber sicherlich nicht immer so.
Ich glaube nicht, dass Du deine persönlichen Erfahrungen dermaßen verallgemeinern kannst.
Wenn man die "überforderten" Eltern prozentual vergleichen würde, dann läge der Schnitt bei Eltern von behinderten Kindern wesentlich höher. Das hat doch nichts damit zu tun, sein Kind nicht schätzen zu können oder zu wollen.
Ich rede eigentlich nicht von Überforderung. Eigentlich sind alle Eltern irgendwann mal überfordert, das ist ganz normal.
Panthera
Es ist nun einmal wesentlich anstrengender, ein Kind zu versorgen, das spezielle Bedürfnisse hat. Ob nun geistig oder körperlich behindert oder beides, es ist eine Herausforderung, mit der die meisten Eltern erst einmal nicht rechnen.
Allein schon (echtes) ADHS kann eine Familie überproportional belasten.
Das stimmt, darum ging es mir aber gar nicht. Ich meine nur, daß ich es besser verstehen kann, wenn ein Elternteil mit Krankenhausbesuchen und mobilen Beatmungsmaschinen überfordert ist, aber ich kann es nicht verstehen, wenn ein Elternteil überfordert ist, weil das Kind sein Gemüse nicht ißt oder das Baby nicht genug Nickerchen am Tag macht. Das geht nur mir ganz persönlich so, nur mir.
Panthera
Natürlich danke ich allen guten Geistern, dass mein Sohn kerngesund auf die Welt gekommen ist und bisher auch nie ernsthaft erkrankt war, aber dennoch geht er mir gelegentlich auf die Nerven und das wird auch immer so bleiben, weil das nichts mit seinem Gesundheitszustand zu tun hat.
Kinder gesunder Eltern haben eben andere Erfahrungen als die behinderter Kinder, natürlich wird bei Letzteren Kleinkram meist durch den alles überschattenden Gesundheitszustand relativiert. Das heißt aber nicht, dass trotzende (gesunde) Kinder einer Mutter nicht den letzten Nerv rauben können.
Und wenn sie dann mal Dampf ablassen und "nölen", dann ist das doch ihr gutes Recht. Das ist Stressabbau und kommt den Kindern meist zu Gute.
Das weiß ich doch selbst auch. Natürlich dürfen die Eltern gesunder Kinder sich über deren Macken auslassen, natürlich darf ihnen der letzte Raub genervt sein, was ich meinte, ist daß ich für sowas einfach nicht der beste Ansprechpartner bin ;)
Ich habe in der Reha und auch später Kinder mit degenerativen Muskel- oder Nervenerkrankungen gesehen, Kinder mit tödlichen Krebskrankungen, Wachkomakinder, schwerstmehrfachbehinderte Tracheostomiekinder, Kinder mir Cerebralparese, etc, etc. Seitdem kann ich einfach mit Pillepalleproblemen der Eltern gesunder Kinder nichts anfangen. Das geht nur mir so, das ist nicht besonders gerecht, aber es geht mir eben so.
Panthera
Ich habe eher die Erfahrung gemacht, dass sich Mütter behinderter Kinder gar nicht trauen, sich über "Kleinigkeiten" aufzuregen, weil sie das Gefühl haben, ihr Kind dadurch herabwürdigend zu behandeln.
Mal ehrlich, wie würde das klingen, wenn die Mutter eines Kindes im Rollstuhl, das mit einem Hirnschaden auf die Welt gekommen ist, darüber meckert, dass es ihr auf die Nerven geht?
Viele Eltern schlucken solche Dinge jahrelang herunter, bis sie dann förmlich platzen.
Es kann auch ein Coping-Mechanismus sein, wenn Eltern behinderter Kinder, sich beinahe schon manisch darüber auslassen, wie glücklich sie sind und wie besonders ihr Kind ist. Das kann natürlich den Tatsachen entsprechen, aber das völlige Negieren von Schattenseiten lässt mich dann schon aufhorchen.
Sich um Kinder zu kümmern, ist harte Arbeit. Wenn noch spezielle Umstände hinzu kommen, kann es Eltern schnell an den Rand ihrer Kräfte treiben.
Die Erfahrung habe ich eigentlich nicht gemacht. Schau doch mal auf Rehakids . Da wird sich rege über alles unterhalten, aber eben untereinander. Ich kenne keine Mama eines behinderten Kindes, die mir immer wieder sagt, wie endlos glücklich sie ist . Keine einzige.
Panthera
Was den Umgang mit behinderten Kindern angeht, sollte man sie einfach wie jedes andere Kind auch behandeln, so weit es der gesundheitliche Zustand erlaubt.
In der Kindergartengruppe meines Sohnes ist ein Mädchen, das unter Spina Bifida leidet und deshalb im Rollstuhl sitzt, voll integriert.
Meine Nichte ist schwerstbehindert (geistig und körperlich) und es wäre unmöglich, sie in eine "normale" Schule zu integrieren. Sie kann sich ja nicht einmal verbal äußern oder nur sehr eingeschränkt.
Da das Spektrum von Behinderung sehr weit gefächert ist, kann man nicht pauschal verlangen, dass Integration stattfinden soll. Die meisten Kindergärten und Schulen wären dafür überhaupt nicht richtig ausgestattet und auch personell unterbesetzt.
Für volle Integration müsste man das Bildungskonzept vollkommen revolutionieren.
Das muß man individuell entscheiden. Ich kenne einen Jungen (der Freund meinses Sohnes) mit beinbetonter Spastik, der in einen Regelkindergarten gegangen ist. Er war der Einzige, der nicht so schnell rennen konnte wie die anderen, der nicht so gut sehen konnte. Es ging ihm dort nicht gut. Jetzt geht er, auf eigenen Wunsch an eine Körperbehindertenschule und er fühlt sich dort viel wohler.
Eine junge Frau an meiner Uni hat Spina Bifida. Es ging ihr im Kindergarten super (sie kann laufen, ist aber inkontinent). Auch in der Grundschule war sie gut integriert. Dann fing die Pubertät an, in der Oberstufe war sie dann aufgrund der Inkontinenz ausgegrenzt und wurde gemobbt. Auch sie hat sich selbst für eine KB-Schule entschieden. Dann, an der Uni, ging es auch wieder gut.
Beatmete Kinder, schwerstmehrfachbehinderte Kinder, Wachkomakinder oder Kinder mit fortschreitenden Dystrophien sind an Regelschulen nicht gut aufgehoben, sie brauchen ganz andere Therapien und wollen nicht den ganzen Tag gesunder Kinder und Jugendliche sehen. Auch meine Erfahrung, ist aber sicherlich nicht immer so.
Operator
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Beitrag #41, verfasst am 12.05.2013 | 16:41 Uhr
AllegroAssai
Das kann man eben nicht miteinander vergleichen. Eltern gesunder Kinder reagieren einfach auf die aktuellen Stressoren, sie denken kaum darüber nach, wie schlimm es wäre, ihr Kind jetzt auf einer Intensivstation zu besuchen.
Die meisten Menschen haben überhaupt keine Erfahrungen mit schweren Behinderungen und man denkt auch gar nicht darüber nach.
Man kann durchaus von gesunden Kindern an den Rand des "Wahnsinns" gebracht werden. Meistens sind es sowieso Kleinigkeiten, die einen mal austicken lassen.
Ich habe noch nie erlebt, dass Eltern eines kranken Kindes (schwere Erkältung oder dergleichen) sich nölend darüber beklagen, dass das Kind sich seit Tagen ständig ins Bett übergibt und man mitten in der Nacht hoch muss, um es frisch zu beziehen.
Was das Verweigern der Gemüseportion angeht: Steter Tropfen höhlt den Stein. ^^
Eine solche kindliche Verweigerung wird mich Verärgerung aufgenommen. Wäre das Kind schwerst krank, würde man eher mit Erschütterung reagieren und solche Kleinigkeiten gar nicht mehr wahrnehmen.
AllegroAssai
Das Problem habe ich nicht. Ich habe Verständnis für beide Seiten.
In dem Fall kann man die Leute nicht einfach über einen Kamm scheren.
Und wie gesagt: Kaum jemand hat Erfahrungen mit solchen Fällen.
Ich erwarte von "Laien" sicherlich nicht, dass sie einen Einblick in die Materie haben und wenn ich das richtig verstanden habe, bist Du ja auch nicht einfach nur aus Neugier auf dieses Thema gekommen sondern aufgrund persönlich (oder auch beruflicher?) Erfahrung.
AllegroAssai
Ich meinte auch eher gegenüber Eltern "gesunder" Kinder. Untereinander ist der Austausch natürlich leichter, weil man im "selben Boot" sitzt (sonst gäbe es kaum so viele Selbsthilfegruppen).
Das ist eigentlich bei jeder schweren Krankheit so, dass man als Betroffener eher den Kontakt zu Gleichgesinnten sucht. Es ist eben leichter, mit Menschen zu interagieren, die wissen, was man gerade durchmacht.
Das stimmt, darum ging es mir aber gar nicht. Ich meine nur, daß ich es besser verstehen kann, wenn ein Elternteil mit Krankenhausbesuchen und mobilen Beatmungsmaschinen überfordert ist, aber ich kann es nicht verstehen, wenn ein Elternteil überfordert ist, weil das Kind sein Gemüse nicht ißt oder das Baby nicht genug Nickerchen am Tag macht. Das geht nur mir ganz persönlich so, nur mir.
Das kann man eben nicht miteinander vergleichen. Eltern gesunder Kinder reagieren einfach auf die aktuellen Stressoren, sie denken kaum darüber nach, wie schlimm es wäre, ihr Kind jetzt auf einer Intensivstation zu besuchen.
Die meisten Menschen haben überhaupt keine Erfahrungen mit schweren Behinderungen und man denkt auch gar nicht darüber nach.
Man kann durchaus von gesunden Kindern an den Rand des "Wahnsinns" gebracht werden. Meistens sind es sowieso Kleinigkeiten, die einen mal austicken lassen.
Ich habe noch nie erlebt, dass Eltern eines kranken Kindes (schwere Erkältung oder dergleichen) sich nölend darüber beklagen, dass das Kind sich seit Tagen ständig ins Bett übergibt und man mitten in der Nacht hoch muss, um es frisch zu beziehen.
Was das Verweigern der Gemüseportion angeht: Steter Tropfen höhlt den Stein. ^^
Eine solche kindliche Verweigerung wird mich Verärgerung aufgenommen. Wäre das Kind schwerst krank, würde man eher mit Erschütterung reagieren und solche Kleinigkeiten gar nicht mehr wahrnehmen.
AllegroAssai
Das weiß ich doch selbst auch. Natürlich dürfen die Eltern gesunder Kinder sich über deren Macken auslassen, natürlich darf ihnen der letzte Raub genervt sein, was ich meinte, ist daß ich für sowas einfach nicht der beste Ansprechpartner bin ;)
Ich habe in der Reha und auch später Kinder mit degenerativen Muskel- oder Nervenerkrankungen gesehen, Kinder mit tödlichen Krebskrankungen, Wachkomakinder, schwerstmehrfachbehinderte Tracheostomiekinder, Kinder mir Cerebralparese, etc, etc. Seitdem kann ich einfach mit Pillepalleproblemen der Eltern gesunder Kinder nichts anfangen. Das geht nur mir so, das ist nicht besonders gerecht, aber es geht mir eben so.
Das Problem habe ich nicht. Ich habe Verständnis für beide Seiten.
In dem Fall kann man die Leute nicht einfach über einen Kamm scheren.
Und wie gesagt: Kaum jemand hat Erfahrungen mit solchen Fällen.
Ich erwarte von "Laien" sicherlich nicht, dass sie einen Einblick in die Materie haben und wenn ich das richtig verstanden habe, bist Du ja auch nicht einfach nur aus Neugier auf dieses Thema gekommen sondern aufgrund persönlich (oder auch beruflicher?) Erfahrung.
AllegroAssai
Die Erfahrung habe ich eigentlich nicht gemacht. Schau doch mal auf Rehakids . Da wird sich rege über alles unterhalten, aber eben untereinander. Ich kenne keine Mama eines behinderten Kindes, die mir immer wieder sagt, wie endlos glücklich sie ist . Keine einzige.
Ich meinte auch eher gegenüber Eltern "gesunder" Kinder. Untereinander ist der Austausch natürlich leichter, weil man im "selben Boot" sitzt (sonst gäbe es kaum so viele Selbsthilfegruppen).
Das ist eigentlich bei jeder schweren Krankheit so, dass man als Betroffener eher den Kontakt zu Gleichgesinnten sucht. Es ist eben leichter, mit Menschen zu interagieren, die wissen, was man gerade durchmacht.
"Heilige Scheiße!", murmelte das Mädchen dumpf und starrte mit großen Augen in Richtung Bühne, auf der eine Band
in lässiger Aufmachung einen Song spielte, den sie sich schon mindestens fünfhundert Mal angehört hatte.
Ripped of Emotions. ‒ Ihre Hymne. Ihr Credo. Ihr abendliches Gebet.
‒ JD Ellliott, Musik im Blut, Manhattan City Lights 8 ‒
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Beitrag #42, verfasst am 12.05.2013 | 21:24 Uhr
Ich hatte schon immer mit "Behinderten" zu tun gehabt,da ich selber eine geistige Krankheit habe.
Wenn ich andere mit einer Behinderung treffe,behandle ich sie wie normale Menschen.In meiner Konfi-Gruppe ist ein Junge,der die ganze Zeit rumläuft und komische Sachen von sich gibt,aber trotzdem rede ich mit dem normal.Körperlich tue ich es genauso...Ich meine:Warum sollte man sie völlig anders behandeln?Es sind trotzdem noch Menschen,genau wie alle anderen.
Wenn ich andere mit einer Behinderung treffe,behandle ich sie wie normale Menschen.In meiner Konfi-Gruppe ist ein Junge,der die ganze Zeit rumläuft und komische Sachen von sich gibt,aber trotzdem rede ich mit dem normal.Körperlich tue ich es genauso...Ich meine:Warum sollte man sie völlig anders behandeln?Es sind trotzdem noch Menschen,genau wie alle anderen.
"I doubt my sanity. And that's quite funny."
Belly-the-hutt
Beitrag #43, verfasst am 14.05.2013 | 20:12 Uhr
Ich bin selber behindert, ich habe Asperger-Syndrom aber für mich ist es eher eine soziale Behinderung als eine geistige.
Viele die mich nur flüchtig kennen lernen bemerken nichts außer ein schüchternes Mädchen.
Ich war nie auf einer speziellen Schule aber ich hatte in der Regelschule eine Betreuerin. Jetzt auf der Berufsschule bin ich auf mich gestellt und komme damit auch klar.
Viele die mich nur flüchtig kennen lernen bemerken nichts außer ein schüchternes Mädchen.
Ich war nie auf einer speziellen Schule aber ich hatte in der Regelschule eine Betreuerin. Jetzt auf der Berufsschule bin ich auf mich gestellt und komme damit auch klar.
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Beitrag #44, verfasst am 14.05.2013 | 20:20 Uhr
Belly-the-hutt
Wäre mir auch neu, dass das ne geistige Behinderung ist. Das ist eine seelische bzw. psychische 'Erkrankung'. 😉
Ich bin selber behindert, ich habe Asperger-Syndrom aber für mich ist es eher eine soziale Behinderung als eine geistige.
Wäre mir auch neu, dass das ne geistige Behinderung ist. Das ist eine seelische bzw. psychische 'Erkrankung'. 😉
Stell Dir vor, es ist Krieg, und Keiner geht hin...
~ Treguna mekoides trecorum satis dee ~
Wer sich vor dem Wolf fürchtet, der soll nicht in den Wald gehen. (estnisches Sprichwort)
* Nothing is forgotten, nothing is ever forgotten. * (Robin of Sherwood)
~ Treguna mekoides trecorum satis dee ~
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Beitrag #45, verfasst am 14.05.2013 | 21:17 Uhr
Gaya Lupin
Genau genommen ist Asperger eine Entwicklungsstörung, die sich auf Hirnreifungsprozesse auswirkt (genetisch bedingt) und kann durchaus als geistige Behinderung bezeichnet werden.
Offiziell wird der Grad der Behinderung bei Asperger folgendermaßen festgelegt:
-ohne soziale Anpassungsschwierigkeiten beträgt der GdS 10 – 20,
-mit leichten sozialen Anpassungsschwierigkeiten beträgt der GdS 30 – 40,
-mit mittleren sozialen Anpassungsschwierigkeiten beträgt der GdS 50 – 70,
-mit schweren sozialen Anpassungsschwierigkeiten beträgt der GdS 80 – 100.
Asperger-Patienten können durchaus unauffällig sein und vielleicht als "merkwürdig" oder "zurückhaltend" wahrgenommen werden, ohne andere Probleme zu haben.
Belly-the-huttIch bin selber behindert, ich habe Asperger-Syndrom aber für mich ist es eher eine soziale Behinderung als eine geistige.
Wäre mir auch neu, dass das ne geistige Behinderung ist. Das ist eine seelische bzw. psychische 'Erkrankung'. 😉
Genau genommen ist Asperger eine Entwicklungsstörung, die sich auf Hirnreifungsprozesse auswirkt (genetisch bedingt) und kann durchaus als geistige Behinderung bezeichnet werden.
Offiziell wird der Grad der Behinderung bei Asperger folgendermaßen festgelegt:
-ohne soziale Anpassungsschwierigkeiten beträgt der GdS 10 – 20,
-mit leichten sozialen Anpassungsschwierigkeiten beträgt der GdS 30 – 40,
-mit mittleren sozialen Anpassungsschwierigkeiten beträgt der GdS 50 – 70,
-mit schweren sozialen Anpassungsschwierigkeiten beträgt der GdS 80 – 100.
Asperger-Patienten können durchaus unauffällig sein und vielleicht als "merkwürdig" oder "zurückhaltend" wahrgenommen werden, ohne andere Probleme zu haben.
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Hm, ich kenns so, dass es eher nicht in den Bereich "geistige" Behinderung gehört. Hab jedenfalls hier auch noch niemanden da von geistiger Behinderung reden hören. Fällt bei uns immer eher in die Kategorie seelische/psychische Behinderung/Erkrankung.
Stell Dir vor, es ist Krieg, und Keiner geht hin...
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Beitrag #47, verfasst am 14.05.2013 | 22:47 Uhr
Gaya Lupin
Ne, seelische/psychische Behinderungen sind Psychosen, Neurosen, Depressionen und so weiter.
Asperger hat natürlich Auswirkungen auf das soziale Verhalten, aber das passiert eigentlich bei allen Behinderungen.
Natürlich finden sich zig Einteilungen von Behinderungen, wobei die dann schon unter der Ursache einsortiert werden (Sehbehinderung, Schwerstbehinderung, Verhaltensstörung, geistige Behinderung und so weiter).
Wobei Autismus sowieso ein Sonderfall sein dürfte, man hat ja früher Asperger gar nicht erkannt oder ganz anders genannt.
Hm, ich kenns so, dass es eher nicht in den Bereich "geistige" Behinderung gehört. Hab jedenfalls hier auch noch niemanden da von geistiger Behinderung reden hören. Fällt bei uns immer eher in die Kategorie seelische/psychische Behinderung/Erkrankung.
Ne, seelische/psychische Behinderungen sind Psychosen, Neurosen, Depressionen und so weiter.
Asperger hat natürlich Auswirkungen auf das soziale Verhalten, aber das passiert eigentlich bei allen Behinderungen.
Natürlich finden sich zig Einteilungen von Behinderungen, wobei die dann schon unter der Ursache einsortiert werden (Sehbehinderung, Schwerstbehinderung, Verhaltensstörung, geistige Behinderung und so weiter).
Wobei Autismus sowieso ein Sonderfall sein dürfte, man hat ja früher Asperger gar nicht erkannt oder ganz anders genannt.
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Beitrag #48, verfasst am 15.05.2013 | 01:51 Uhr
Panthera
Und auch Formen von Autismus/Autistischen Störungen etc.
Als "Betroffene", als welche ich zudem auch etliche Bekannte im Bereich "seelische Behinderungen" habe, kenn ich mich da ein klein wenig aus. 😉
Ne, seelische/psychische Behinderungen sind Psychosen, Neurosen, Depressionen und so weiter.
Und auch Formen von Autismus/Autistischen Störungen etc.
Als "Betroffene", als welche ich zudem auch etliche Bekannte im Bereich "seelische Behinderungen" habe, kenn ich mich da ein klein wenig aus. 😉
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Beitrag #49, verfasst am 18.05.2013 | 11:43 Uhr
Noch jemand mit Asperger-Syndrom?Ich bin nicht allein ^^
Naja,da es von den meisten Leuten "Seelisch" oder "Geistig" genannt wird,habe ich es so übernommen.Ich wirke auch eher schüchtern als wirklich sozial und psychisch eingeschränkt,aber das hängt auch von dem Grad ab.Ich kenne z.B. welche mit stärker,und wiederum welche mit schwächerer Erkrankung dieses Syndroms.
Naja,da es von den meisten Leuten "Seelisch" oder "Geistig" genannt wird,habe ich es so übernommen.Ich wirke auch eher schüchtern als wirklich sozial und psychisch eingeschränkt,aber das hängt auch von dem Grad ab.Ich kenne z.B. welche mit stärker,und wiederum welche mit schwächerer Erkrankung dieses Syndroms.
"I doubt my sanity. And that's quite funny."
Beiträge: 2385
Rang: Pulitzerpreisträger
Beitrag #50, verfasst am 14.06.2014 | 17:45 Uhr
So, krame den Thread mal raus, da sich ja im Körperhaare-Thread das Thema Blindheit breit gemacht hat.
Nun, ich bin blind und wer jetzt dazu spezielle Fragen hat, der kann sie gerne hier stellen.
Noch was zum Thema des Threads:
Mir fällt auf, dass sich manche Menschen eben doch schwer tun, einen Blinden oder einen anderen behinderten Menschen anzusprechen.
Das finde ich völlig okay und verständlich, denn Berührungsängste sind nicht schlimm, sondern ganz natürlich.
Dabei ist es aber in vielen Fällen so, dass gerade blinde Menschen völlig normal sind, so wie die "Sehenden" auch. Damit meine ich, dass sie keine weiteren Einschrenkungen haben.
Natürlich kann man das nie wissen und man ist daher vorsichtig, aber man brauch wirklich keine Angst zu haben.
Wenn ihr z.B. eine blinde Person trefft, die augenscheinlich Hilfe braucht, dann fragt sie.
Mir ist es auch schon passiert, dass ich einfach am Arm genommen und über die Straße gezerrt wurde, obwohl ich das gar nicht wollte. Das ist dann schon etwas unschön^^
Was auch noch vorkommt: Ich bin mit jemandem unterwegs. Wir gehen ins Café und meine Begleitung wird angesprochen, was ich denn trinken möchte.
Da denke ich mir: Hallo? Ich bin anwesend und kann für mich selbst sprechen. Das sage ich den Leuten dann aber auch. Zwar bleibe ich stets höflich, aber mit einem gewissen Nachdruck, denn es ist nicht gerade super, wenn man mit meiner Begleitung redet.
Wenn ihr Fragen habt, dann fragt. Ich beiße nicht und nehme euch auch keine Frage übel. Ihr wollt nicht wissen, was ich schon gefragt wurde.
Ob ich denn lesen könne, oder ob ich hören könne. Wie ich merke, dass ich die Periode bekomme etc.
Ich habe mich über jede Frage gefreut, auch wenn ich manchmal schon lachen musste.
Oder wie schminke ich mich, wie finde ich meine Partner etc.
Also her mit den Fragen! :)
Nun, ich bin blind und wer jetzt dazu spezielle Fragen hat, der kann sie gerne hier stellen.
Noch was zum Thema des Threads:
Mir fällt auf, dass sich manche Menschen eben doch schwer tun, einen Blinden oder einen anderen behinderten Menschen anzusprechen.
Das finde ich völlig okay und verständlich, denn Berührungsängste sind nicht schlimm, sondern ganz natürlich.
Dabei ist es aber in vielen Fällen so, dass gerade blinde Menschen völlig normal sind, so wie die "Sehenden" auch. Damit meine ich, dass sie keine weiteren Einschrenkungen haben.
Natürlich kann man das nie wissen und man ist daher vorsichtig, aber man brauch wirklich keine Angst zu haben.
Wenn ihr z.B. eine blinde Person trefft, die augenscheinlich Hilfe braucht, dann fragt sie.
Mir ist es auch schon passiert, dass ich einfach am Arm genommen und über die Straße gezerrt wurde, obwohl ich das gar nicht wollte. Das ist dann schon etwas unschön^^
Was auch noch vorkommt: Ich bin mit jemandem unterwegs. Wir gehen ins Café und meine Begleitung wird angesprochen, was ich denn trinken möchte.
Da denke ich mir: Hallo? Ich bin anwesend und kann für mich selbst sprechen. Das sage ich den Leuten dann aber auch. Zwar bleibe ich stets höflich, aber mit einem gewissen Nachdruck, denn es ist nicht gerade super, wenn man mit meiner Begleitung redet.
Wenn ihr Fragen habt, dann fragt. Ich beiße nicht und nehme euch auch keine Frage übel. Ihr wollt nicht wissen, was ich schon gefragt wurde.
Ob ich denn lesen könne, oder ob ich hören könne. Wie ich merke, dass ich die Periode bekomme etc.
Ich habe mich über jede Frage gefreut, auch wenn ich manchmal schon lachen musste.
Oder wie schminke ich mich, wie finde ich meine Partner etc.
Also her mit den Fragen! :)
Die Kunst im Leben ist es, im Regen zu tanzen, anstatt auf die Sonne zu warten.
– Unbekannt
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