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Also es würde mich mal interessieren wie du mit Gestiken, Mimiken und der Körpersprache umgehst, denn diese werden ja auch im Gespräch genutzt und können dafür sorgen, dass eine Aussage eine ganz andere Bedeutung hat.
Ausserdem würde mich mal der Punkt Einkauf und Lebensmittel interessieren. Hast du eine Begleitung wenn du einkaufen gehst? Und wie ist es mit Sachenw ie dem Mindesthaltbarkeitsdatum? Etwas das schon schimmelt muss ja nicht umbedingt riechen....
Ausserdem würde mich mal der Punkt Einkauf und Lebensmittel interessieren. Hast du eine Begleitung wenn du einkaufen gehst? Und wie ist es mit Sachenw ie dem Mindesthaltbarkeitsdatum? Etwas das schon schimmelt muss ja nicht umbedingt riechen....
Ich will ein Engel
oder ein Teufel sein,
und bin doch nichts als
eine Kreatur,
die immer das will,
was sie nicht kriegt.
~ Tanz der Vampire: Unstillbare Gier
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Rang: Kreuzworträtsler
Beitrag #52, verfasst am 14.06.2014 | 18:12 Uhr
Ich sebst habe auch eine Behinderung. (Körperlich). Man sieht es mir beim Laufen an und ich habe mittlerweile gelernt, mit den Blicken und auch mit den Sprüchen, oder aber auch Beleidigungen umzugehen. Wenn man 21,5 Jahre damit lebt, lernt man es irgendwann, denke ich.
Es kommt auch manchmal auf die Tagesform an. Manchmal mach ich mir echt nichts aus den Blicken, machmal möcht ich mich am Liebsten aber verkriechen und brauche dann mentale Unterstützung.
Ich war vor 10 Jahren schlechter zurecht, als heute. Und das liegt auch daran, dass meine Eltern mich extrem unterstützen und mir auch mal "In den Hintern treten" und mich "quälen" wenn ich meine Übungen machen musste etc., und heute bin ich ihnen echt dankbar dafür.
Es hat mich damals sehr aufgeregt, dass die Leute mir hinterhergeguckt haben, wenn ich mit meinem Therapierad gefahren bin. Heute kann ich mit einem normalen Fahrrad fahren und bin super stolz drauf.
Ich hab es oft erlebt, dass mich Kollegen oder Menschen, die ich erst gerade kennenlerne, irgendwann darauf ansprechen, womit ich absolut kein Problem habe. Ich find es toll, wenn man vorher gefragt wird: "Du, darf ich dich mal fragen, was du mit deinen Beinen gemacht hast? Ein Unfall?" etc.
Die Leute, die sich über Menschen mit Behinderungen lustig machen, regen mich schon ziemlich auf. Sie haben keine Ahnung vom Charakter der Person, über die sie ihre Witze reißen und sind sich nicht darüber im Klaren, dass es ihnen schnell ebenso ergehen kann durch einen Unfall etc.
Ich hab da ein ganz tolles Mantra:
Ihr lacht über mich, weil ich anders bin. Ich lache über euch, denn ihr seid alle gleich.
Es kommt auch manchmal auf die Tagesform an. Manchmal mach ich mir echt nichts aus den Blicken, machmal möcht ich mich am Liebsten aber verkriechen und brauche dann mentale Unterstützung.
Ich war vor 10 Jahren schlechter zurecht, als heute. Und das liegt auch daran, dass meine Eltern mich extrem unterstützen und mir auch mal "In den Hintern treten" und mich "quälen" wenn ich meine Übungen machen musste etc., und heute bin ich ihnen echt dankbar dafür.
Es hat mich damals sehr aufgeregt, dass die Leute mir hinterhergeguckt haben, wenn ich mit meinem Therapierad gefahren bin. Heute kann ich mit einem normalen Fahrrad fahren und bin super stolz drauf.
Ich hab es oft erlebt, dass mich Kollegen oder Menschen, die ich erst gerade kennenlerne, irgendwann darauf ansprechen, womit ich absolut kein Problem habe. Ich find es toll, wenn man vorher gefragt wird: "Du, darf ich dich mal fragen, was du mit deinen Beinen gemacht hast? Ein Unfall?" etc.
Die Leute, die sich über Menschen mit Behinderungen lustig machen, regen mich schon ziemlich auf. Sie haben keine Ahnung vom Charakter der Person, über die sie ihre Witze reißen und sind sich nicht darüber im Klaren, dass es ihnen schnell ebenso ergehen kann durch einen Unfall etc.
Ich hab da ein ganz tolles Mantra:
Ihr lacht über mich, weil ich anders bin. Ich lache über euch, denn ihr seid alle gleich.
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Rang: Pulitzerpreisträger
Beitrag #53, verfasst am 14.06.2014 | 18:25 Uhr
Eine blinde Mitschülerin sagte mal:
Wenn mich die Leute anschauen, dann denk ich mir: Ich bin ein star, deshalb schaut ihr mich an. Sie bezog sich darauf, da viele Leute immer wieder sagen: Also ich könnte das nicht, wenn ich blind wäre, ich würde durchdrehen.
Nein, die sehenden Menschen können dasselbe wie die blinden Menschen auch. Wir sind keine besseren Menschen, haben keinen besseren Tastsinn und wir haben auch kein besseres Gehör.
Es ist eben nur geschulter als bei den Sehenden.
Ca. 80% der Wahrnehmung geschieht nämlich über die Augen und das müssen wir blinde Leute mit unseren anderen Sinnen versuchen auszugleichen.
Und da komm ich auch schon zu Jugolas Frage:
Mit Gesten und mit Blicken kann ich nichts anfangen und es interessiert mich auch nicht sonderlich. Wenn mir jemand etwas sagen will, dann soll er es tun. Viel interessanter in einem Gespräch sind für mich die Stimmen.
Vieles drückt man damit aus, ob man nun will oder nicht. Auch kann ich nach kurzer Zeit sagen, ob mir der Mensch sympathisch ist oder nicht.
Ich bin kein besserer Mensch, aber die Ausstrahlung macht's^^
Ich glaube aber, dass das alle, oder fast alle Menschen können.
Zum Thema Einkaufen:
Viele Geschäfte bieten Einkaufshilfe an. Also muss man eben zur Kasse und dort die Angestellten fragen. Wenn sie das nicht tun, dann muss man sich eben selbst durchschlagen, irgendwie kriegt man das auch hin.
Viele Sehbehinderte suchen sich aber auch gezielt kleinere Läden aus, da sie übersichtlicher sind, als die riesigen Läden.
Da ich momentan noch bei meinen Eltern wohne, muss ich mir darum noch keine konkreteren Gedanken machen, aber es gibt ja auch noch das Training in Orientierung und Mobilität.
Dort wird auf das Einkaufen eingegangen, die richtige Handhabung mit dem Stock, wie man Straßen überquert, Kreuzungen, wie man sich in Räumen orientiert etc.
Ich hoffe ihr versteht was ich sagen will^^
Wenn mich die Leute anschauen, dann denk ich mir: Ich bin ein star, deshalb schaut ihr mich an. Sie bezog sich darauf, da viele Leute immer wieder sagen: Also ich könnte das nicht, wenn ich blind wäre, ich würde durchdrehen.
Nein, die sehenden Menschen können dasselbe wie die blinden Menschen auch. Wir sind keine besseren Menschen, haben keinen besseren Tastsinn und wir haben auch kein besseres Gehör.
Es ist eben nur geschulter als bei den Sehenden.
Ca. 80% der Wahrnehmung geschieht nämlich über die Augen und das müssen wir blinde Leute mit unseren anderen Sinnen versuchen auszugleichen.
Und da komm ich auch schon zu Jugolas Frage:
Mit Gesten und mit Blicken kann ich nichts anfangen und es interessiert mich auch nicht sonderlich. Wenn mir jemand etwas sagen will, dann soll er es tun. Viel interessanter in einem Gespräch sind für mich die Stimmen.
Vieles drückt man damit aus, ob man nun will oder nicht. Auch kann ich nach kurzer Zeit sagen, ob mir der Mensch sympathisch ist oder nicht.
Ich bin kein besserer Mensch, aber die Ausstrahlung macht's^^
Ich glaube aber, dass das alle, oder fast alle Menschen können.
Zum Thema Einkaufen:
Viele Geschäfte bieten Einkaufshilfe an. Also muss man eben zur Kasse und dort die Angestellten fragen. Wenn sie das nicht tun, dann muss man sich eben selbst durchschlagen, irgendwie kriegt man das auch hin.
Viele Sehbehinderte suchen sich aber auch gezielt kleinere Läden aus, da sie übersichtlicher sind, als die riesigen Läden.
Da ich momentan noch bei meinen Eltern wohne, muss ich mir darum noch keine konkreteren Gedanken machen, aber es gibt ja auch noch das Training in Orientierung und Mobilität.
Dort wird auf das Einkaufen eingegangen, die richtige Handhabung mit dem Stock, wie man Straßen überquert, Kreuzungen, wie man sich in Räumen orientiert etc.
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Die Kunst im Leben ist es, im Regen zu tanzen, anstatt auf die Sonne zu warten.
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Beitrag #54, verfasst am 14.06.2014 | 18:59 Uhr
Joy Sander
WTF? 😄 Da würde ich jetzt gar nicht drauf kommen, dass das ein Problem ist. Dafür benötigt man auch als sehende Frau nicht unbedingt die visuelle Wahrnehmung...
(Das mit dem Schminken würde mich hingegen interessieren. Oder schminkst du dich nicht?)
Wie ich merke, dass ich die Periode bekomme etc.
WTF? 😄 Da würde ich jetzt gar nicht drauf kommen, dass das ein Problem ist. Dafür benötigt man auch als sehende Frau nicht unbedingt die visuelle Wahrnehmung...
(Das mit dem Schminken würde mich hingegen interessieren. Oder schminkst du dich nicht?)
I'm sick but I'm pretty.
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Beitrag #55, verfasst am 14.06.2014 | 19:05 Uhr
@Call me a tragedy:
Ja, es gibt Fragen, an die keiner denkt^^ Ich musste auch erstmal nachdenken, wie ich darauf reagiere.
Ich schminke mich eher selten, was für mich am einfachsten und sinnvollen ist, sind die Lippen.
Liedschatten z.B. würde das Augenmerk gezielter auf meine Augen lenken, die nichts fixieren können und sich daher öfter bewegen als normal.
Meine Augen sind blau und man sieht auch nicht das Weiße, wie bei anderen Blinden, aber ich fühle mich dann noch unwohler.
Ich habe letztes Jahr einen Schminkkurs absolviert, naja, eine kleine Einführung.
Nägel lackieren: Das geht gar nicht, überhaupt nicht.
Aber wenn ich mich mal schminke, ob mit Augen oder ohne, dann muss man eben ganz vorsichtig mit den Fingern arbeiten. Aber zwei sehende Augen sind zum Kontrollieren nicht schlecht^^
Ja, es gibt Fragen, an die keiner denkt^^ Ich musste auch erstmal nachdenken, wie ich darauf reagiere.
Ich schminke mich eher selten, was für mich am einfachsten und sinnvollen ist, sind die Lippen.
Liedschatten z.B. würde das Augenmerk gezielter auf meine Augen lenken, die nichts fixieren können und sich daher öfter bewegen als normal.
Meine Augen sind blau und man sieht auch nicht das Weiße, wie bei anderen Blinden, aber ich fühle mich dann noch unwohler.
Ich habe letztes Jahr einen Schminkkurs absolviert, naja, eine kleine Einführung.
Nägel lackieren: Das geht gar nicht, überhaupt nicht.
Aber wenn ich mich mal schminke, ob mit Augen oder ohne, dann muss man eben ganz vorsichtig mit den Fingern arbeiten. Aber zwei sehende Augen sind zum Kontrollieren nicht schlecht^^
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@Joy: Du bist blind? Also das kommt jetzt in der Tat überraschend für mich. Ich habe schon viele deiner Beiträge gelesen - und man merkt wirklich gar nichts. Weder von der Rechtschreibung her noch von irgendetwas anderem. (sorry, falls das irgendwie diskriminierend klingt, ich hätte nur nicht gedacht, dass Blinde im Internet so gut kommunizieren können...)
Da hätte ich gleich mal die Frage: Wie schreibst du hier? Und noch mehr interessiert mich: Wie liest du hier?
Zu mir:
Ich habe Skoliose. Ganz einfach erklärt: schiefer Rücken, verdrehte Wirbelsäule.
Zum Glück habe ich nur 16°, denn ab 20° brauch man ein Korsett. Somit reicht bei mir Physiotherapie als Behandlung.
Bei mir sieht man es zum Glück nicht so doll. Das einzige was auffällt, ist, dass ich meinen Kopf immer leicht schief habe, wenn ich eigentlich gerade stehe und wenn ich liege, sehe ich aus wie eine Banane. xD Aber auf letzteres achtet eigentlich keiner und zum ersten... naja, ich kann damit leben.
Nerven tuen natürlich manchmal die Rückenschmerzen und das ich nicht reiten darf...
Da hätte ich gleich mal die Frage: Wie schreibst du hier? Und noch mehr interessiert mich: Wie liest du hier?
Zu mir:
Ich habe Skoliose. Ganz einfach erklärt: schiefer Rücken, verdrehte Wirbelsäule.
Zum Glück habe ich nur 16°, denn ab 20° brauch man ein Korsett. Somit reicht bei mir Physiotherapie als Behandlung.
Bei mir sieht man es zum Glück nicht so doll. Das einzige was auffällt, ist, dass ich meinen Kopf immer leicht schief habe, wenn ich eigentlich gerade stehe und wenn ich liege, sehe ich aus wie eine Banane. xD Aber auf letzteres achtet eigentlich keiner und zum ersten... naja, ich kann damit leben.
Nerven tuen natürlich manchmal die Rückenschmerzen und das ich nicht reiten darf...
In every moment a choice exist. We can clamp to the past or we embrace the inevitability of change and allow a brighter future to unfold before us.
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Beitrag #57, verfasst am 14.06.2014 | 20:45 Uhr
@Hunaja: Danke für das Kompliment!
Es ist nicht diskriminierend, sondern verständlich.
Das war ja auch meine Absicht, dass man es mir nicht sofort anmerkt. Sonst hätte ich es in mein Profil geschrieben, aber das tue ich nicht, da ich so ohne Vorbehalte behandelt werde, verstehst du?
Zum Schreiben und zum Lesen: Im "Körperbehaarung-Thread" wurde die Frage schon einmal gestellt. Ich kopiere meinen Text einfach mal hier her:
Es gibt meines Wissens noch keine speziellen Tastaturen mit Punktschrift und das braucht es auch nicht. Ich schreibe genau wie ihr im 10-Fingersystem und habe da keinerlei Hilfsmittel.
Ich besitze einen ganz normalen Laptop, auf den verschiedene Programme aufgespielt wurden. Ein Sprachprogramm und Eines für die Braillezeile. Das ist ein kleineres Gerät, das mir den Text in Punktschrift anzeigt.
Aber ansonsten nutze ich keine weiteren Hilfsmittel. Für die Grammatik, Rechtschreibung und Zeichensetzung: Ich kann sagen, dass ich eine wirklich gute Deutschkenntnis habe. Aber natürlich passieren auch mir Fehler und oder auch Tippfehler. Dann nutze ich die Rechtschreibprüfung von Word. Meine Sprachausgabe hilft mir dabei, die falschen Wörter zu erkennen, aber meistens sehe ich den Fehler schon, wenn ich das Wort lese.
Wenn du/ihr weitere Fragen habt, dann könnt ihr gerne Fragen, ich bin offen und nehme euch die Fragen nicht übel. Danke, dass du die Frage gestellt hast.
Es ist nicht diskriminierend, sondern verständlich.
Das war ja auch meine Absicht, dass man es mir nicht sofort anmerkt. Sonst hätte ich es in mein Profil geschrieben, aber das tue ich nicht, da ich so ohne Vorbehalte behandelt werde, verstehst du?
Zum Schreiben und zum Lesen: Im "Körperbehaarung-Thread" wurde die Frage schon einmal gestellt. Ich kopiere meinen Text einfach mal hier her:
Es gibt meines Wissens noch keine speziellen Tastaturen mit Punktschrift und das braucht es auch nicht. Ich schreibe genau wie ihr im 10-Fingersystem und habe da keinerlei Hilfsmittel.
Ich besitze einen ganz normalen Laptop, auf den verschiedene Programme aufgespielt wurden. Ein Sprachprogramm und Eines für die Braillezeile. Das ist ein kleineres Gerät, das mir den Text in Punktschrift anzeigt.
Aber ansonsten nutze ich keine weiteren Hilfsmittel. Für die Grammatik, Rechtschreibung und Zeichensetzung: Ich kann sagen, dass ich eine wirklich gute Deutschkenntnis habe. Aber natürlich passieren auch mir Fehler und oder auch Tippfehler. Dann nutze ich die Rechtschreibprüfung von Word. Meine Sprachausgabe hilft mir dabei, die falschen Wörter zu erkennen, aber meistens sehe ich den Fehler schon, wenn ich das Wort lese.
Wenn du/ihr weitere Fragen habt, dann könnt ihr gerne Fragen, ich bin offen und nehme euch die Fragen nicht übel. Danke, dass du die Frage gestellt hast.
Die Kunst im Leben ist es, im Regen zu tanzen, anstatt auf die Sonne zu warten.
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Quesa
Ich habe mal diese "Geschichte" loszuwerden, vielleicht könnt ihr mir dazu ja auch einen Tipp geben.
Ich habe einen Bekannten (Anfang 20), der extrem stottert. Also, er braucht wirklich für jeden Satz bestimmt mindestens doppelt so lange wie jemand, der normal spricht. Oder sogar noch länger, echt schwer einzuschätzen^^ Ist auf jeden Fall schon heftig. Er ist ein total klasse Typ, studiert, ist sozial engagiert, ist extrovertiert und redet auch gerne. Ich freue mich immer, wenn ich ihn treffe und unterhalte mich gerne mit ihm. Aber mein Unterbewusstsein spielt da irgendwie nicht mit, und das ärgert mich total: Es fällt mir wahnsinnig schwer, zu warten, bis er fertig gesprochen hat, wenn ich schon weiß, wie sein Satz enden wird. Versteht ihr, was ich meine? Ich kann mich nur mit Mühe zurückhalten, ihm nicht dauernd ins Wort zu fallen oder seine Sätze zu beenden, und ich merke auch, dass ich, obwohl wir uns entspannt unterhalten, unterbewusst genervt und ungeduldig werde.
Ich würde das echt gerne abstellen, aber das passiert einfach und ich ärger mich dann richtig über selbst.
Ich habe einen Bekannten (Anfang 20), der extrem stottert. Also, er braucht wirklich für jeden Satz bestimmt mindestens doppelt so lange wie jemand, der normal spricht. Oder sogar noch länger, echt schwer einzuschätzen^^ Ist auf jeden Fall schon heftig. Er ist ein total klasse Typ, studiert, ist sozial engagiert, ist extrovertiert und redet auch gerne. Ich freue mich immer, wenn ich ihn treffe und unterhalte mich gerne mit ihm. Aber mein Unterbewusstsein spielt da irgendwie nicht mit, und das ärgert mich total: Es fällt mir wahnsinnig schwer, zu warten, bis er fertig gesprochen hat, wenn ich schon weiß, wie sein Satz enden wird. Versteht ihr, was ich meine? Ich kann mich nur mit Mühe zurückhalten, ihm nicht dauernd ins Wort zu fallen oder seine Sätze zu beenden, und ich merke auch, dass ich, obwohl wir uns entspannt unterhalten, unterbewusst genervt und ungeduldig werde.
Ich würde das echt gerne abstellen, aber das passiert einfach und ich ärger mich dann richtig über selbst.
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Beitrag #59, verfasst am 15.06.2014 | 07:41 Uhr
@Quesa: Ich glaube da kannst du nichts weiter tun, als es so hinnehmen. Ich weiß, was du meinst. Auch eine...joah, Bekannte von mir Stottert auch sehr und ich muss mich da auch immer zurücknehmen.
Habt ihr's schon einmal bei einem Logopäden versucht? Also ich mein um das Stottern mal unter die Lupe zu nehmen?
Denn ich glaube, dass man sonst nicht viel machen kann.
Habt ihr's schon einmal bei einem Logopäden versucht? Also ich mein um das Stottern mal unter die Lupe zu nehmen?
Denn ich glaube, dass man sonst nicht viel machen kann.
Die Kunst im Leben ist es, im Regen zu tanzen, anstatt auf die Sonne zu warten.
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Beitrag #60, verfasst am 15.06.2014 | 11:22 Uhr
@Quesa: Das kenne ich ebenfalls. Mein Mann stottert. Zwar nicht so extrem wie du deinen Bekannten beschreibst, sondern “nur“ bei harten Konsonanten, also “p“ und “t“ und “k“, selten auch bei anderen Buchstaben.
Mal ist es weniger schlimm, an einigen Tagen extrem. Ich bin also täglich damit konfrontiert. Und manchmal nervt es mich trotzdem noch und ich beende seine Sätze. Das liegt bei einigen Menschen wohl in der Natur der Dinge.
Wir gehen hier zu Hause einfach sehr offen damit um. Er weiß, dass es mich ab und an nervt, oft, wenn ich eh schon gestresst bin und er ignoriert meine Sätze, die ich für ihn beende. Es gibt aber auch oft Tage, da nehme ich seinen „Sprachfehler“ kaum wahr, einfach, weil ich schon so lange Zeit damit konfrontiert bin.
Aber ärgere dich nicht über dich selbst. Das hilft ihm und dir nicht. Eventuell wirst du es auch nie ganz ablegen können. Dir bleibt nur, dein genervt sein genauso zu akzeptieren, wie du sein Stottern akzeptierst. Und je nachdem wie oft du mit ihm zu tun hast, oft kommt mit der Zeit auch die Gelassenheit.
Mal ist es weniger schlimm, an einigen Tagen extrem. Ich bin also täglich damit konfrontiert. Und manchmal nervt es mich trotzdem noch und ich beende seine Sätze. Das liegt bei einigen Menschen wohl in der Natur der Dinge.
Wir gehen hier zu Hause einfach sehr offen damit um. Er weiß, dass es mich ab und an nervt, oft, wenn ich eh schon gestresst bin und er ignoriert meine Sätze, die ich für ihn beende. Es gibt aber auch oft Tage, da nehme ich seinen „Sprachfehler“ kaum wahr, einfach, weil ich schon so lange Zeit damit konfrontiert bin.
Aber ärgere dich nicht über dich selbst. Das hilft ihm und dir nicht. Eventuell wirst du es auch nie ganz ablegen können. Dir bleibt nur, dein genervt sein genauso zu akzeptieren, wie du sein Stottern akzeptierst. Und je nachdem wie oft du mit ihm zu tun hast, oft kommt mit der Zeit auch die Gelassenheit.
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Rang: Schreibkraft
Beitrag #61, verfasst am 15.06.2014 | 16:59 Uhr
Mein kleiner Bruder hat ADSH (hat aber einen sehr hohen IQ <- könnte es daran liegen?). Es gibt selten Tage, wo er sehr ruhig ist und in der Schule kaum auffällt. Leider vermindert sich das jedoch von Tag zu Tag. Selbst Zuhause bekommt er immer häufiger seine "Anfälle" (Wutausbrüche, Schreikrämpfe etc.). Meine Eltern sind manchmal auch ziemlich überfordert mit der Situation.
Wüsste wer wie ich am besten damit umgehen soll? Ich bin langsam mit meinen Nerven am Ende. :/
Wüsste wer wie ich am besten damit umgehen soll? Ich bin langsam mit meinen Nerven am Ende. :/
Jeder sucht das Glück
Doch ist es wie ein scheues Tier
Es kommt niemals von selbst zu dir
Drum geh ich los und hol' es mir
Mach einen Schritt an einem Tag
Dann sind's schon drei am dritten Tag
Drei Schritte vorwärts und wieder zwei zurück
Das Leben das ist manchmal ein ziemlich mieses Stück ♪♪
Doch ist es wie ein scheues Tier
Es kommt niemals von selbst zu dir
Drum geh ich los und hol' es mir
Mach einen Schritt an einem Tag
Dann sind's schon drei am dritten Tag
Drei Schritte vorwärts und wieder zwei zurück
Das Leben das ist manchmal ein ziemlich mieses Stück ♪♪
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Rang: Literaturgott
Nein, ADHS und hohe Intelligenz haben nichts miteinander zu tun. Die Intelligenzverteilung bei ADHS-Menschen entspricht der der Normalbevölkerung.
Aber eine Frage: Wenn dein Bruder diagnostiziert ist, dann muss er doch wohl irgendeine Art Therapie haben? Falls nicht, Verhaltenstherapie ist IMMER angezeigt, eventuell durch Medikamente unterstützt.
Was auch sehr hilfreich ist, sind Elterntrainings, die den Eltern helfen, genügend Struktur für das Kind zu entwickeln, so dass es leichter zur Ruhe kommt.
Eventuell könnte sowas auch dir helfen, besser mit ihm klarzukommen.
Aber eine Frage: Wenn dein Bruder diagnostiziert ist, dann muss er doch wohl irgendeine Art Therapie haben? Falls nicht, Verhaltenstherapie ist IMMER angezeigt, eventuell durch Medikamente unterstützt.
Was auch sehr hilfreich ist, sind Elterntrainings, die den Eltern helfen, genügend Struktur für das Kind zu entwickeln, so dass es leichter zur Ruhe kommt.
Eventuell könnte sowas auch dir helfen, besser mit ihm klarzukommen.
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Rang: Literaturgott
Beitrag #63, verfasst am 15.06.2014 | 17:27 Uhr
Asuka Makinami
Ich war ein ADHS-Kind. Bei mir war das auch einhergehend mit angeblicher Hochbegabung, muss aber nicht immer so sein.
Was geholfen hat (allerdings ist das schon lange her... 80er Jahre) war eine Ernährungsumstellung auf weitgehend Bio. Keine Phosphate, keine Zusatzstoffe, Farbstoffe oder Zucker... Auf Nüsse habe ich auch mit Wutausbrüchen, Aggressivität und anderen Verhaltensauffälligkeiten (Zappelphilipp-Syndrom) reagiert.
Zeitweise habe ich Ritalin bekommen, aber nicht durchgehend, es ließ sich viel über die Ernährung regeln.
Mit Eintritt der Pubertät hat sich die ADHS-Symptomatik übrigens stark gebessert.
Mein kleiner Bruder hat ADSH (hat aber einen sehr hohen IQ <- könnte es daran liegen?). Es gibt selten Tage, wo er sehr ruhig ist und in der Schule kaum auffällt. Leider vermindert sich das jedoch von Tag zu Tag. Selbst Zuhause bekommt er immer häufiger seine "Anfälle" (Wutausbrüche, Schreikrämpfe etc.). Meine Eltern sind manchmal auch ziemlich überfordert mit der Situation.
Wüsste wer wie ich am besten damit umgehen soll? Ich bin langsam mit meinen Nerven am Ende. :/
Ich war ein ADHS-Kind. Bei mir war das auch einhergehend mit angeblicher Hochbegabung, muss aber nicht immer so sein.
Was geholfen hat (allerdings ist das schon lange her... 80er Jahre) war eine Ernährungsumstellung auf weitgehend Bio. Keine Phosphate, keine Zusatzstoffe, Farbstoffe oder Zucker... Auf Nüsse habe ich auch mit Wutausbrüchen, Aggressivität und anderen Verhaltensauffälligkeiten (Zappelphilipp-Syndrom) reagiert.
Zeitweise habe ich Ritalin bekommen, aber nicht durchgehend, es ließ sich viel über die Ernährung regeln.
Mit Eintritt der Pubertät hat sich die ADHS-Symptomatik übrigens stark gebessert.
I'm sick but I'm pretty.
Quesa
Beitrag #64, verfasst am 15.06.2014 | 18:48 Uhr
Danke, Joy und daydreambeliever :)
Beiträge: 4054
Rang: Literaturgott
Beitrag #65, verfasst am 12.10.2014 | 22:42 Uhr
Hallo zusammen,
ich selbst bin A-typisch autistisch. Die Diagnose ist selbst ist nur ein paar Monate alt, aber ich hatte schon länger den Verdacht. Ich war in der Schule ein Eigenbrödler, nehme die Verkehsregeln sehr genau, merke nicht, dass ich anderen Leuten auf den Schlips trete, bin mher auf Gegenstände fixiert (z.b. mein Plüschhund) und verstehe z.b. im Supermarkt meine Mutter nicht, wenn Hintergrundgeräusche da sind und sie nicht in meine Richtug redet. Eine Freundin von mir hat selbst Asperger-Autismus und es liegt möglicherweise bei uns in der Familie.
Derzeit versuche ich mit der Diagnose klarzukommen und gehe in Verhaltenstherapie. In meiner Familie kam das nciht so gut an. Meine Eltern stellen sich vehement dagegen, meine Brüder verspotten mich, wobei meine Eltern noch die Therapie akzeptieren.
Ansonsten habe ich mit Behinderungen kein problem. Ich würde jedem Mensch mit Behinderung jederzeit helfen, aber leider muss ich mich immer zusammenreißen, die Leute nicht anzustarren.
ich selbst bin A-typisch autistisch. Die Diagnose ist selbst ist nur ein paar Monate alt, aber ich hatte schon länger den Verdacht. Ich war in der Schule ein Eigenbrödler, nehme die Verkehsregeln sehr genau, merke nicht, dass ich anderen Leuten auf den Schlips trete, bin mher auf Gegenstände fixiert (z.b. mein Plüschhund) und verstehe z.b. im Supermarkt meine Mutter nicht, wenn Hintergrundgeräusche da sind und sie nicht in meine Richtug redet. Eine Freundin von mir hat selbst Asperger-Autismus und es liegt möglicherweise bei uns in der Familie.
Derzeit versuche ich mit der Diagnose klarzukommen und gehe in Verhaltenstherapie. In meiner Familie kam das nciht so gut an. Meine Eltern stellen sich vehement dagegen, meine Brüder verspotten mich, wobei meine Eltern noch die Therapie akzeptieren.
Ansonsten habe ich mit Behinderungen kein problem. Ich würde jedem Mensch mit Behinderung jederzeit helfen, aber leider muss ich mich immer zusammenreißen, die Leute nicht anzustarren.
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<3 "Nimm dich an, wie du bist, denn du bist einzigartig!" <3
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Rang: Schreibkraft
Ich verhalte mich gegenüber Menschen mit Behinderung so weit es geht, wie ich mich auch jedem anderen Menschen gegenüber verhalten würde. Allerdings mit der Ausnahme, dass ich bei Problemen die mit ihrere Behinderung zu tun haben natürlich nicht reagiere wie bei einem gesunden Menschen. Wenn jemand mit einer Hörbehinderung mich nicht versteht, auch wenn ich etwas schon 2 mal wiederholt habe fahre ich ihn nicht an wie ich bei einem Menschen mit gutem Gehör tun würde, sondern gehe davon aus, dass ich selber einfach zu leise gesprochen habe und wiederhole meinen Satz noch ein drittes mal.
Was ich absolut nicht haben kann ist wenn Menschen komplett anders behandelt werden, nur weil sie behindert sind. Man kennt das ja. Man ist in einer Gruppe und ab und zu verarscht man sich halt untereinander. Jeder bekommt mal nen freundschaftlichen Spruch aber manche Leute haben Angst jemanden mit Behinderung, so einen Spruch zu sagen. Das die Behinderten sich dadurch oft ausgegrenzt fühlen ist vielen entweder nicht bewusst oder die Angst etwas politisch Unkorrektes zu tun ist zu groß. (Denn selbst wenn das gesagte nichts mit der Behinderung zu tun hat, finden es manche Leute schlimm, einen Behinderten zu veräppeln.) Es macht aber einen Gewaltigen Unterschied, ob ich jemanden veräppel weil er mein Freund ist oder ob ich es tue weil er Behindert ist. Letzeres geht selbstverständlich überhaupt nicht, doch wenn ich jemanden mit Behinderung gut kenne, dann ist das erste was mir in den Kopf kommt nicht: "Das ist X, der hat nur ein Bein", sondern "Das ist X, der ist Fan vom BVB isst gerne Pizza und kann jedes Lied von Rise Against auswendig." Wenn ich dann mir mit ihm einen Scherz erlaube ist das eine komplett andere Sache als wenn ich zu irgendeinem Behinderten gehe und ihn einfach grundlos beleidige. Nur manchmal behandel die Leute Behinderte halt so als wäre sie aus Glas. Zu dem Thema fand ich ziemlich beste Freunde super, weil der einfach mal gezeigt hat, dass jemand immer noch ein ganz normaler Mensch ist, auch wenn er behindert ist. Und dabei spielt es keine Rolle ob jemand geistig oder körperlich behindert ist.
Lisabella
Bis hier klingt das für mich wie ein typischer Westfale. 🙃 Du kommst nicht zufällig aus Münster, Aachen oder Paderborn?
Lisabella
Lisabella
Das tut mir Leid für dich. Aber lass dir von denen nicht reinreden, wenn die Therapie dir hilft mit der Erkenntniss um zu gehen, dann mach sie weiter. Schließlich geht es um dein eigenes Wohlbefinden und nicht das deiner Familie. Was deinen Bruder angeht, kränk es dich sehr, was er sagt? Wenn ja hast du überlegt mit ihm zu reden? Ich meine ich kenne ich nicht und ich weiß nicht wie eure Bindung ist, aber da er ja dein Bruder ist, möchte er dich vermutlich nicht wirklich verletzen.
Lisabella
Solltest du mal jemanden brauchen, denn du überhaupt nicht kennst, um dir was von der Seele zu reden, dann meld dich einfach per PN. Ich kann aber nicht versprechen, dass ich hilfreiche Antworten liefer. 😉 Allerdings bin ich jünger als du und ich gehe mal davon aus, das man so ernste Themen doch eher mit Leuten besprechen will die man A kennt und die B mehr Lebenserfahrung haben als man selber.
Was ich absolut nicht haben kann ist wenn Menschen komplett anders behandelt werden, nur weil sie behindert sind. Man kennt das ja. Man ist in einer Gruppe und ab und zu verarscht man sich halt untereinander. Jeder bekommt mal nen freundschaftlichen Spruch aber manche Leute haben Angst jemanden mit Behinderung, so einen Spruch zu sagen. Das die Behinderten sich dadurch oft ausgegrenzt fühlen ist vielen entweder nicht bewusst oder die Angst etwas politisch Unkorrektes zu tun ist zu groß. (Denn selbst wenn das gesagte nichts mit der Behinderung zu tun hat, finden es manche Leute schlimm, einen Behinderten zu veräppeln.) Es macht aber einen Gewaltigen Unterschied, ob ich jemanden veräppel weil er mein Freund ist oder ob ich es tue weil er Behindert ist. Letzeres geht selbstverständlich überhaupt nicht, doch wenn ich jemanden mit Behinderung gut kenne, dann ist das erste was mir in den Kopf kommt nicht: "Das ist X, der hat nur ein Bein", sondern "Das ist X, der ist Fan vom BVB isst gerne Pizza und kann jedes Lied von Rise Against auswendig." Wenn ich dann mir mit ihm einen Scherz erlaube ist das eine komplett andere Sache als wenn ich zu irgendeinem Behinderten gehe und ihn einfach grundlos beleidige. Nur manchmal behandel die Leute Behinderte halt so als wäre sie aus Glas. Zu dem Thema fand ich ziemlich beste Freunde super, weil der einfach mal gezeigt hat, dass jemand immer noch ein ganz normaler Mensch ist, auch wenn er behindert ist. Und dabei spielt es keine Rolle ob jemand geistig oder körperlich behindert ist.
Lisabella
Hallo zusammen,
ich selbst bin A-typisch autistisch. Die Diagnose ist selbst ist nur ein paar Monate alt, aber ich hatte schon länger den Verdacht. Ich war in der Schule ein Eigenbrödler, nehme die Verkehsregeln sehr genau, merke nicht, dass ich anderen Leuten auf den Schlips trete, bin mher auf Gegenstände fixiert (z.b. mein Plüschhund)[...]
Bis hier klingt das für mich wie ein typischer Westfale. 🙃 Du kommst nicht zufällig aus Münster, Aachen oder Paderborn?
Lisabella
und verstehe z.b. im Supermarkt meine Mutter nicht, wenn Hintergrundgeräusche da sind und sie nicht in meine Richtug redet. Eine Freundin von mir hat selbst Asperger-Autismus und es liegt möglicherweise bei uns in der Familie.
Lisabella
Derzeit versuche ich mit der Diagnose klarzukommen und gehe in Verhaltenstherapie. In meiner Familie kam das nciht so gut an. Meine Eltern stellen sich vehement dagegen, meine Brüder verspotten mich, wobei meine Eltern noch die Therapie akzeptieren.
Das tut mir Leid für dich. Aber lass dir von denen nicht reinreden, wenn die Therapie dir hilft mit der Erkenntniss um zu gehen, dann mach sie weiter. Schließlich geht es um dein eigenes Wohlbefinden und nicht das deiner Familie. Was deinen Bruder angeht, kränk es dich sehr, was er sagt? Wenn ja hast du überlegt mit ihm zu reden? Ich meine ich kenne ich nicht und ich weiß nicht wie eure Bindung ist, aber da er ja dein Bruder ist, möchte er dich vermutlich nicht wirklich verletzen.
Lisabella
Ansonsten habe ich mit Behinderungen kein problem. Ich würde jedem Mensch mit Behinderung jederzeit helfen, aber leider muss ich mich immer zusammenreißen, die Leute nicht anzustarren.
Solltest du mal jemanden brauchen, denn du überhaupt nicht kennst, um dir was von der Seele zu reden, dann meld dich einfach per PN. Ich kann aber nicht versprechen, dass ich hilfreiche Antworten liefer. 😉 Allerdings bin ich jünger als du und ich gehe mal davon aus, das man so ernste Themen doch eher mit Leuten besprechen will die man A kennt und die B mehr Lebenserfahrung haben als man selber.
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Rang: Datentypist
Beitrag #67, verfasst am 12.10.2014 | 23:51 Uhr
Meine Mutter ist seit einem Schlaganfall vor 5 Jahren halbseitig gelähmt. In der Wohnung kann sie zwar mit einem Stock laufen, aber draußen braucht sie einen Rollstuhl. Ich finde es ganz schrecklich, wenn manche Leute sie dann so sensationsgierig oder so extrem mitleidig angaffen, als wäre sie ein Marsmännchen. Ich hab da auch schon Leute knallhart gefragt, ob sie ein Autogramm haben wollen, weil sie so gucken. Das war denen dann schon peinlich.
Einmal waren wir in einem Park spazieren, da hat ein kleines Kind direkt gefragt, warum sie nicht laufen kann. Das fand ich toll und habs dem Kind so gut wie möglich erklärt. Die Mutter hat sich dann entschuldigt, aber mein Vater hat dann zu ihr gesagt, dass es doch viel besser ist, wenn jemand nachfragt, als wenn alle nur dumm gucken.
Ich finde es echt gut, dass meine Mutter von selbst immer wieder sagt, dass sie was unternehmen will (auf Weinfeste gehen , Ausflüge machen usw.). Wenn sie sich zu Hause einigeln würde, dann wäre das gar nicht gut.
Einmal waren wir in einem Park spazieren, da hat ein kleines Kind direkt gefragt, warum sie nicht laufen kann. Das fand ich toll und habs dem Kind so gut wie möglich erklärt. Die Mutter hat sich dann entschuldigt, aber mein Vater hat dann zu ihr gesagt, dass es doch viel besser ist, wenn jemand nachfragt, als wenn alle nur dumm gucken.
Ich finde es echt gut, dass meine Mutter von selbst immer wieder sagt, dass sie was unternehmen will (auf Weinfeste gehen , Ausflüge machen usw.). Wenn sie sich zu Hause einigeln würde, dann wäre das gar nicht gut.
Operator
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Beitrag #68, verfasst am 13.10.2014 | 01:11 Uhr
Lisabella
Für deine Eltern wird das sicherlich ein Schock sein, den sie wie du verarbeiten müssen (es ist schwer, mit der Krankheit von Kindern klar zu kommen, weil sich Eltern in diesem Punkt dann oft als Versager fühlen oder sogar verantwortlich).
Wobei ich es immer schade finde, wenn das auf Kosten des Kindes geht, das von einer solchen Diagnose genauso überwältigt ist und schließlich damit leben muss. Vielleicht wäre es sinnvoll, die ganze Familie in eine Therapie einzubinden oder sich einer Selbsthilfegruppe anzuschließen. Deine Brüder sollten für das Thema sensibilisiert werden. Es hätte doch genauso gut sie "erwischen" können.
Marmotta
Ich glaube, dass die wenigsten Leute negative Gedanken dabei haben, wenn sie deine Mutter im Rollstuhl anstarren.
Das passiert meist unbewusst, wenn es um einen ungewöhnlichen oder ungewohnten Anblick geht. Viele sind auch vollkommen gehemmt, wenn es um Behinderungen geht, weil sie nie Kontakt mit Betroffenen hatten.
Kinder sind da meist unbefangen, weil sie noch nicht die Filter entwickelt haben, die man uns im Lauf der Zeit anerzieht.
Mein Sohn hat auch mal total begeistert ausgerufen, dass er auch so einen "Tuff, Tuff" zum Herumfahren möchte, als ein älterer Herr mit seinem elektrischen Rollstuhl neben uns auf dem Gehweg hergefahren ist. Der Mann hat es zum Glück mit Humor genommen. Mein Sohn war auch erst drei, als das passiert ist.
Hallo zusammen,
ich selbst bin A-typisch autistisch. Die Diagnose ist selbst ist nur ein paar Monate alt, aber ich hatte schon länger den Verdacht. Ich war in der Schule ein Eigenbrödler, nehme die Verkehsregeln sehr genau, merke nicht, dass ich anderen Leuten auf den Schlips trete, bin mher auf Gegenstände fixiert (z.b. mein Plüschhund) und verstehe z.b. im Supermarkt meine Mutter nicht, wenn Hintergrundgeräusche da sind und sie nicht in meine Richtug redet. Eine Freundin von mir hat selbst Asperger-Autismus und es liegt möglicherweise bei uns in der Familie.
Derzeit versuche ich mit der Diagnose klarzukommen und gehe in Verhaltenstherapie. In meiner Familie kam das nciht so gut an. Meine Eltern stellen sich vehement dagegen, meine Brüder verspotten mich, wobei meine Eltern noch die Therapie akzeptieren.
Ansonsten habe ich mit Behinderungen kein problem. Ich würde jedem Mensch mit Behinderung jederzeit helfen, aber leider muss ich mich immer zusammenreißen, die Leute nicht anzustarren.
Für deine Eltern wird das sicherlich ein Schock sein, den sie wie du verarbeiten müssen (es ist schwer, mit der Krankheit von Kindern klar zu kommen, weil sich Eltern in diesem Punkt dann oft als Versager fühlen oder sogar verantwortlich).
Wobei ich es immer schade finde, wenn das auf Kosten des Kindes geht, das von einer solchen Diagnose genauso überwältigt ist und schließlich damit leben muss. Vielleicht wäre es sinnvoll, die ganze Familie in eine Therapie einzubinden oder sich einer Selbsthilfegruppe anzuschließen. Deine Brüder sollten für das Thema sensibilisiert werden. Es hätte doch genauso gut sie "erwischen" können.
Marmotta
Ich finde es ganz schrecklich, wenn manche Leute sie dann so sensationsgierig oder so extrem mitleidig angaffen, als wäre sie ein Marsmännchen. Ich hab da auch schon Leute knallhart gefragt, ob sie ein Autogramm haben wollen, weil sie so gucken. Das war denen dann schon peinlich.
Ich glaube, dass die wenigsten Leute negative Gedanken dabei haben, wenn sie deine Mutter im Rollstuhl anstarren.
Das passiert meist unbewusst, wenn es um einen ungewöhnlichen oder ungewohnten Anblick geht. Viele sind auch vollkommen gehemmt, wenn es um Behinderungen geht, weil sie nie Kontakt mit Betroffenen hatten.
Kinder sind da meist unbefangen, weil sie noch nicht die Filter entwickelt haben, die man uns im Lauf der Zeit anerzieht.
Mein Sohn hat auch mal total begeistert ausgerufen, dass er auch so einen "Tuff, Tuff" zum Herumfahren möchte, als ein älterer Herr mit seinem elektrischen Rollstuhl neben uns auf dem Gehweg hergefahren ist. Der Mann hat es zum Glück mit Humor genommen. Mein Sohn war auch erst drei, als das passiert ist.
"Heilige Scheiße!", murmelte das Mädchen dumpf und starrte mit großen Augen in Richtung Bühne, auf der eine Band
in lässiger Aufmachung einen Song spielte, den sie sich schon mindestens fünfhundert Mal angehört hatte.
Ripped of Emotions. ‒ Ihre Hymne. Ihr Credo. Ihr abendliches Gebet.
‒ JD Ellliott, Musik im Blut, Manhattan City Lights 8 ‒
in lässiger Aufmachung einen Song spielte, den sie sich schon mindestens fünfhundert Mal angehört hatte.
Ripped of Emotions. ‒ Ihre Hymne. Ihr Credo. Ihr abendliches Gebet.
‒ JD Ellliott, Musik im Blut, Manhattan City Lights 8 ‒
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Rang: Graffitiwriter
Beitrag #69, verfasst am 13.10.2014 | 06:59 Uhr
Meine kleine Schwester hat Down-Syndrom. Dadurch habe ich auch immer wieder Kontakt mit anderen geistig behinderten Menschen und eigentlich kein Problem im Umgang mit ihnen.
Ich finde es allerdings immer schwierig, über meine Schwester zu sprechen bzw. einfach nur zu erwähnen, dass sie nun einmal behindert ist. Irgendwie ist das jedes Mal wieder eine unangenehme Situation. Ich vermute sowohl für mich als auch für den Gesprächspartner. Ich hatte erst einmal den Fall, dass das einfach zur Kenntnis genommen wurde und der bestürzte Blick, das betretene Schweigen oder etwas in der Art ausgeblieben sind.
Manchmal überlege ich auch, ob es besser ist, es nicht zu erwähnen, wenn man mich nach meinen Schwestern fragt, aber dann käme ich mir lächerlich und verlogen vor. Noch dazu ist meine Schwester wirklich ein zufriedener Mensch und hat sehr vieles gelernt. Ich bin stolz auf sie und ich käme mir dumm vor, wenn ich ihre Krankheit verschweigen würde. Es ist trotzdem jedes Mal ein bisschen komisch.
Kennt das jemand von euch?
Ich finde es allerdings immer schwierig, über meine Schwester zu sprechen bzw. einfach nur zu erwähnen, dass sie nun einmal behindert ist. Irgendwie ist das jedes Mal wieder eine unangenehme Situation. Ich vermute sowohl für mich als auch für den Gesprächspartner. Ich hatte erst einmal den Fall, dass das einfach zur Kenntnis genommen wurde und der bestürzte Blick, das betretene Schweigen oder etwas in der Art ausgeblieben sind.
Manchmal überlege ich auch, ob es besser ist, es nicht zu erwähnen, wenn man mich nach meinen Schwestern fragt, aber dann käme ich mir lächerlich und verlogen vor. Noch dazu ist meine Schwester wirklich ein zufriedener Mensch und hat sehr vieles gelernt. Ich bin stolz auf sie und ich käme mir dumm vor, wenn ich ihre Krankheit verschweigen würde. Es ist trotzdem jedes Mal ein bisschen komisch.
Kennt das jemand von euch?
Schlagfertigkeit ist etwas, worauf man erst 24 Stunden später kommt. (Mark Twain)
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Rang: Literaturgott
Beitrag #70, verfasst am 13.10.2014 | 09:06 Uhr
Quatsch
Nein, ich komme aus der Nähe von Frankfurt.
Quatsch
Na ja, würdest du es gut finden, wenn du zur therapie gehst und dann ein "damit du dir wieder selbst beweisen kannst, dass du einen Vogel hast" hintergeschmissen bekommst? Ich habe schon öfters versucht mit ihm zu reden, aber es ist wie die Sache mit den Fahrrad in der Engstelle (siehe Aufreg-Thraed Seite 1209). Mein Bruder hat einfach keinen respekt geschweige denn Hemmungen gegenüber mir.
Quatsch
Ich habe einen Freund, mit dem ich reden kann. Trotzdem danke.
Panthera
Autismus eine Krankheit? Hö? Tut mir Leid, dass ich das jetzt sage, aber Autismus ist keine Krankheit und ich weigere mich, das auch so zu akzeptieren. Wir sind in der Regel einfach anders.
Was meine Eltern von der ganzen Sache halten, weiß ich nicht genau, aber meiner Mutter scheint es auf die Nerven zu gehen, wenn ich das Thema anspreche. Bei meinen Bruder sind Hopfen und Malz verloren. Ich weiß nicht, ob eine Familientherapie helfen würde. Ich vermute auch stark, dass er ebenfalls Autist ist. Dass es halt in der ganzen Familie liegt.
Du kommst nicht zufällig aus Münster, Aachen oder Paderborn?
Bis hier klingt das für mich wie ein typischer Westfale. 🙃
Nein, ich komme aus der Nähe von Frankfurt.
Quatsch
Das tut mir Leid für dich. Aber lass dir von denen nicht reinreden, wenn die Therapie dir hilft mit der Erkenntniss um zu gehen, dann mach sie weiter. Schließlich geht es um dein eigenes Wohlbefinden und nicht das deiner Familie. Was deinen Bruder angeht, kränk es dich sehr, was er sagt? Wenn ja hast du überlegt mit ihm zu reden? Ich meine ich kenne ich nicht und ich weiß nicht wie eure Bindung ist, aber da er ja dein Bruder ist, möchte er dich vermutlich nicht wirklich verletzen.
Na ja, würdest du es gut finden, wenn du zur therapie gehst und dann ein "damit du dir wieder selbst beweisen kannst, dass du einen Vogel hast" hintergeschmissen bekommst? Ich habe schon öfters versucht mit ihm zu reden, aber es ist wie die Sache mit den Fahrrad in der Engstelle (siehe Aufreg-Thraed Seite 1209). Mein Bruder hat einfach keinen respekt geschweige denn Hemmungen gegenüber mir.
Quatsch
Allerdings bin ich jünger als du und ich gehe mal davon aus, das man so ernste Themen doch eher mit Leuten besprechen will die man A kennt und die B mehr Lebenserfahrung haben als man selber.
Solltest du mal jemanden brauchen, denn du überhaupt nicht kennst, um dir was von der Seele zu reden, dann meld dich einfach per PN. Ich kann aber nicht versprechen, dass ich hilfreiche Antworten liefer. 😉
Ich habe einen Freund, mit dem ich reden kann. Trotzdem danke.
Panthera
Für deine Eltern wird das sicherlich ein Schock sein, den sie wie du verarbeiten müssen (es ist schwer, mit der Krankheit von Kindern klar zu kommen, weil sich Eltern in diesem Punkt dann oft als Versager fühlen oder sogar verantwortlich).
Wobei ich es immer schade finde, wenn das auf Kosten des Kindes geht, das von einer solchen Diagnose genauso überwältigt ist und schließlich damit leben muss. Vielleicht wäre es sinnvoll, die ganze Familie in eine Therapie einzubinden oder sich einer Selbsthilfegruppe anzuschließen. Deine Brüder sollten für das Thema sensibilisiert werden. Es hätte doch genauso gut sie "erwischen" können.
Autismus eine Krankheit? Hö? Tut mir Leid, dass ich das jetzt sage, aber Autismus ist keine Krankheit und ich weigere mich, das auch so zu akzeptieren. Wir sind in der Regel einfach anders.
Was meine Eltern von der ganzen Sache halten, weiß ich nicht genau, aber meiner Mutter scheint es auf die Nerven zu gehen, wenn ich das Thema anspreche. Bei meinen Bruder sind Hopfen und Malz verloren. Ich weiß nicht, ob eine Familientherapie helfen würde. Ich vermute auch stark, dass er ebenfalls Autist ist. Dass es halt in der ganzen Familie liegt.
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<3 "Nimm dich an, wie du bist, denn du bist einzigartig!" <3
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Beiträge: 30
Rang: Buchstabierer
Beitrag #71, verfasst am 13.10.2014 | 11:23 Uhr
Ich habe eine kleine Cousine mit Trisomie 21 (fast drei Jahre alt). Da in meiner Familie bisher noch niemand damit zu tun hatte, war es erst einmal ein Schock. Doch je mehr man sich damit befasst, desto besser kann man damit umgehen.
Uns ist auch bewusst, was für ein großes Glück es ist, dass sie sonst nichts hat. Keine der körperlichen Beschwerden, die oft mit dem Down-Syndrom einhergehen (Herzfehler etc.). Sie ist etwas schwerhörig und anfällig für Erkältungen, aber ansonsten ein gesundes und fröhliches Kind. Alle lieben die Kleine richtig. :)
Durch einen früheren Job hatte ich mehrmals Kontakt mit geistig Behinderten gehabt und mich immer dabei erwischt, wie unsicher ich im Umgang mit ihnen war. Sei es, dass ich nicht wusste, wie ich mit ihnen reden soll oder sie aufgrund der Aussprache nicht verstehe. Die Erfahrung mit meiner Cousine hilft mir mittlerweile, besser in solchen Situationen umzugehen.
Uns ist auch bewusst, was für ein großes Glück es ist, dass sie sonst nichts hat. Keine der körperlichen Beschwerden, die oft mit dem Down-Syndrom einhergehen (Herzfehler etc.). Sie ist etwas schwerhörig und anfällig für Erkältungen, aber ansonsten ein gesundes und fröhliches Kind. Alle lieben die Kleine richtig. :)
Durch einen früheren Job hatte ich mehrmals Kontakt mit geistig Behinderten gehabt und mich immer dabei erwischt, wie unsicher ich im Umgang mit ihnen war. Sei es, dass ich nicht wusste, wie ich mit ihnen reden soll oder sie aufgrund der Aussprache nicht verstehe. Die Erfahrung mit meiner Cousine hilft mir mittlerweile, besser in solchen Situationen umzugehen.
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Beitrag #72, verfasst am 13.10.2014 | 11:57 Uhr
Lisabella
Das mit der Krankheit war nicht auf den Autismus bezogen, sondern eine allgemeine Aussage über mögliche Reaktionen von Eltern, wenn ihre Kinder von etwas angegriffen werden, das sie nicht kontrollieren oder verhindern können. Man wünscht seinen Kindern Normalität, Gesundheit und Glück. Alles, was diese Zustände bedroht, kann einen ganz schön aus der Bahn werfen, was dem Betroffenen natürlich nicht viel weiterhilft, weil dieser erst einmal selbst mit der Belastung fertig werden muss.
Autismus ist natürlich keine Krankheit, mit der man sich anstecken kann oder die sich spontan wie Krebsarten entwickelt. Gelistet wird sie als angeborene, unheilbare Wahrnehmungs- und Informationsverarbeitungsstörung des Gehirns. Um Dinge begreiflich und behandelbar zu machen, braucht es zuvor der genauen Einschätzung, sonst könnte kein Arzt, Psychiater oder Psychologe eine Diagnose erstellen.
In keinem Fall war das abwertend gemeint. :)
Autismus eine Krankheit? Hö? Tut mir Leid, dass ich das jetzt sage, aber Autismus ist keine Krankheit und ich weigere mich, das auch so zu akzeptieren. Wir sind in der Regel einfach anders.
Was meine Eltern von der ganzen Sache halten, weiß ich nicht genau, aber meiner Mutter scheint es auf die Nerven zu gehen, wenn ich das Thema anspreche. Bei meinen Bruder sind Hopfen und Malz verloren. Ich weiß nicht, ob eine Familientherapie helfen würde. Ich vermute auch stark, dass er ebenfalls Autist ist. Dass es halt in der ganzen Familie liegt.
Das mit der Krankheit war nicht auf den Autismus bezogen, sondern eine allgemeine Aussage über mögliche Reaktionen von Eltern, wenn ihre Kinder von etwas angegriffen werden, das sie nicht kontrollieren oder verhindern können. Man wünscht seinen Kindern Normalität, Gesundheit und Glück. Alles, was diese Zustände bedroht, kann einen ganz schön aus der Bahn werfen, was dem Betroffenen natürlich nicht viel weiterhilft, weil dieser erst einmal selbst mit der Belastung fertig werden muss.
Autismus ist natürlich keine Krankheit, mit der man sich anstecken kann oder die sich spontan wie Krebsarten entwickelt. Gelistet wird sie als angeborene, unheilbare Wahrnehmungs- und Informationsverarbeitungsstörung des Gehirns. Um Dinge begreiflich und behandelbar zu machen, braucht es zuvor der genauen Einschätzung, sonst könnte kein Arzt, Psychiater oder Psychologe eine Diagnose erstellen.
In keinem Fall war das abwertend gemeint. :)
"Heilige Scheiße!", murmelte das Mädchen dumpf und starrte mit großen Augen in Richtung Bühne, auf der eine Band
in lässiger Aufmachung einen Song spielte, den sie sich schon mindestens fünfhundert Mal angehört hatte.
Ripped of Emotions. ‒ Ihre Hymne. Ihr Credo. Ihr abendliches Gebet.
‒ JD Ellliott, Musik im Blut, Manhattan City Lights 8 ‒
in lässiger Aufmachung einen Song spielte, den sie sich schon mindestens fünfhundert Mal angehört hatte.
Ripped of Emotions. ‒ Ihre Hymne. Ihr Credo. Ihr abendliches Gebet.
‒ JD Ellliott, Musik im Blut, Manhattan City Lights 8 ‒
Problemkind
Beitrag #73, verfasst am 13.10.2014 | 14:49 Uhr
Das Patenkind meiner Mama ist 8, kann nicht schreiben, nicht lesen, fast blind, zuckerkrank, imunschwach, kann nicht sprechen (spricht wie ein baby), versteht allerdings allerdings alles & ist trotzdem das glücklichste Kind überhaupt und wahnsinnig sozial :)
Andere bestimmte Kinder sollten sich daran mal ein Beispiel nehmen.
Andere bestimmte Kinder sollten sich daran mal ein Beispiel nehmen.
Beiträge: 23
Rang: ABC-Schütze
Beitrag #74, verfasst am 13.10.2014 | 15:12 Uhr
Ich habe damit zwar weniger zu tun, aber an meiner Schule gibt es mehrere Autisten.
Bei vielen von ihnen sieht man auch den Betreuer, alle sind mit so gut es geht in
ihre Klasse integriert. Das einzige Problem, das meine Schule hat, währen Leute im
Rollstuhl. Die würden es gar nicht nach drin schaffen, da der Eingang schon erhöht ist
oder man erst noch Treppe hoch muss. Und dann in den vierten Stock? Geht bei uns gar nicht.
Man sieht es immer wieder wenn Schüler anhand von Verletzungen mit Krücken in die
Schule kommen und das allein kaum schaffen.
Bei vielen von ihnen sieht man auch den Betreuer, alle sind mit so gut es geht in
ihre Klasse integriert. Das einzige Problem, das meine Schule hat, währen Leute im
Rollstuhl. Die würden es gar nicht nach drin schaffen, da der Eingang schon erhöht ist
oder man erst noch Treppe hoch muss. Und dann in den vierten Stock? Geht bei uns gar nicht.
Man sieht es immer wieder wenn Schüler anhand von Verletzungen mit Krücken in die
Schule kommen und das allein kaum schaffen.
"Du fliegst jetzt für zwei auf die Nase."
-Warehouse 13
-Warehouse 13
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Rang: Literaturgott
Panthera
Immerhin eine weitere Person. Leider ist es in unserer Welt leider schon zu sehr dazu gekommen, dass wir nur noch fuktionieren müssen und "Anderssein" nicht mehr wirklich akzeptiert wird. Im ICD-10 wird ja schon angegben, dass jemand bei einer psychologischen Diagnose als depressiv zu diagnostizieren ist, wenn er länger als 2 Wochen um einen verstorbenen Verwandten trauert.
Was Autismus ist, nehme ich derzeit mit meiner Therpeutin durch. Eine ziemliche Materialschlacht, was das betrifft. Ich habe sowieso überlegt, mich der Autismusforschung zur Verfügung zu stellen.
TaliMontez
Das ist immer gut, wenn wir uns in die Gesellschaft integrieren können und sie uns akzeptiert. Meistens ist oft einfach nur so, dass wir fast nicht auffallen. Vielleicht werden wir mal als verwunderlich aufgenommen. Eine Diagnose wird oft auch nur durchgeführt, wenn der Betroffene unter seinem Lebensumständen leidet, wie es bei mir war. Ich wurde gemobbt, ausgegrenzt und bin sogar im FSJ gekündigt worden. Andere kommen mit dem Autismus klar, weil sie u.a. damit gelernt haben, damit umzugehen und nur geringfügige Proleme haben. Zu unterscheiden ist ja auch, wie stark betroffen man ist. Da gibt es derzeit zwei verschiedene Ansichten im Autismus-Spektrum. Die eine ist, dass man klar zwischen Frühkindl. Autimus, Asperger, High-Function und A-typischer Autismus unterscheidet. Die andere ist, dass man sagt, man hat es und nur noch z.b. in Prozent sagt, wie stark man betroffen ist.
Das mit der Krankheit war nicht auf den Autismus bezogen, sondern eine allgemeine Aussage über mögliche Reaktionen von Eltern, wenn ihre Kinder von etwas angegriffen werden, das sie nicht kontrollieren oder verhindern können. Man wünscht seinen Kindern Normalität, Gesundheit und Glück. Alles, was diese Zustände bedroht, kann einen ganz schön aus der Bahn werfen, was dem Betroffenen natürlich nicht viel weiterhilft, weil dieser erst einmal selbst mit der Belastung fertig werden muss.
Autismus ist natürlich keine Krankheit, mit der man sich anstecken kann oder die sich spontan wie Krebsarten entwickelt. Gelistet wird sie als angeborene, unheilbare Wahrnehmungs- und Informationsverarbeitungsstörung des Gehirns. Um Dinge begreiflich und behandelbar zu machen, braucht es zuvor der genauen Einschätzung, sonst könnte kein Arzt, Psychiater oder Psychologe eine Diagnose erstellen.
In keinem Fall war das abwertend gemeint. :)
Immerhin eine weitere Person. Leider ist es in unserer Welt leider schon zu sehr dazu gekommen, dass wir nur noch fuktionieren müssen und "Anderssein" nicht mehr wirklich akzeptiert wird. Im ICD-10 wird ja schon angegben, dass jemand bei einer psychologischen Diagnose als depressiv zu diagnostizieren ist, wenn er länger als 2 Wochen um einen verstorbenen Verwandten trauert.
Was Autismus ist, nehme ich derzeit mit meiner Therpeutin durch. Eine ziemliche Materialschlacht, was das betrifft. Ich habe sowieso überlegt, mich der Autismusforschung zur Verfügung zu stellen.
TaliMontez
Ich habe damit zwar weniger zu tun, aber an meiner Schule gibt es mehrere Autisten.
Bei vielen von ihnen sieht man auch den Betreuer, alle sind mit so gut es geht in
ihre Klasse integriert.
Das ist immer gut, wenn wir uns in die Gesellschaft integrieren können und sie uns akzeptiert. Meistens ist oft einfach nur so, dass wir fast nicht auffallen. Vielleicht werden wir mal als verwunderlich aufgenommen. Eine Diagnose wird oft auch nur durchgeführt, wenn der Betroffene unter seinem Lebensumständen leidet, wie es bei mir war. Ich wurde gemobbt, ausgegrenzt und bin sogar im FSJ gekündigt worden. Andere kommen mit dem Autismus klar, weil sie u.a. damit gelernt haben, damit umzugehen und nur geringfügige Proleme haben. Zu unterscheiden ist ja auch, wie stark betroffen man ist. Da gibt es derzeit zwei verschiedene Ansichten im Autismus-Spektrum. Die eine ist, dass man klar zwischen Frühkindl. Autimus, Asperger, High-Function und A-typischer Autismus unterscheidet. Die andere ist, dass man sagt, man hat es und nur noch z.b. in Prozent sagt, wie stark man betroffen ist.
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