FanFiktion.de - Forum / Freie Arbeiten – Prosa - Fantasy / [Diskussion] Fantasy im Vergleich mit anderen Genres
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Hallo Leute!
Ich habe da mal eine Frage an die, die im Fantasy Bereich schreiben und lesen. Und zwar versuche ich mich gerade selbst an so einer Geschichte (an Warhammer angelehnt), ist mein erstes Mal, kenn mich noch nicht so gut aus.
Deswegen habe ich meinem Freund, der quasi nur in dieser Sparte liest, eine Leseprobe zukommen lassen. Seine Kritik war in erster Linie, dass ich zu "lang" formuliere, die Szenen zu sehr beschreibe und die Handlung deshalb nicht so voran geht.
Okay. Das mit den Beschreibungen hab ich ja noch eingesehen, war ja selbst mit dem ein oder anderen nicht zufrieden. Er hat auch angemerkt, dass ein typischer Fantasy Leser schnell in der Geschichte weiterkommen will und ihn die Formulierungen nicht so sehr interessieren, wenn sie nicht einfach genug geschrieben sind.
Jetzt meine Frage: Gibt es beim Fantasy Genre tatsächlich so einen großen Unterschied zu einem, sagen wir Abenteuerroman, der z.B. in der heutigen Zeit spielt?
Ich möchte diese Geschichte schreiben, ohne meinen eigenen Stil in den Wind zu schießen. Andererseits sollen sich aber auch Leser, die sich öfters in dieser Sparte herumtreiben, nicht abgeschreckt werden. Und da ich ja tatsächlich auf neuem Terrain wandere, dachte ich mir dass ich euch einfach mal frage.
Denn wenn ich so an die Herr der Ringe Bücher denke, dann kamen mir die eigentlich alles andere als "einfach" gechrieben vor.
Also, wie macht ihr das, bzw. was lest ihr am liebsten? Seitenweise Monologe, ständige Sichtwechsel, etc? Ich versuche gerade nämlich die Kritik, die ich bekommen habe, richtig umzusetzen und das stellt sich als nicht ganz einfach heraus.
Danke schon mal im Voraus!
Liebe Grüße,
Eleena
Ich habe da mal eine Frage an die, die im Fantasy Bereich schreiben und lesen. Und zwar versuche ich mich gerade selbst an so einer Geschichte (an Warhammer angelehnt), ist mein erstes Mal, kenn mich noch nicht so gut aus.
Deswegen habe ich meinem Freund, der quasi nur in dieser Sparte liest, eine Leseprobe zukommen lassen. Seine Kritik war in erster Linie, dass ich zu "lang" formuliere, die Szenen zu sehr beschreibe und die Handlung deshalb nicht so voran geht.
Okay. Das mit den Beschreibungen hab ich ja noch eingesehen, war ja selbst mit dem ein oder anderen nicht zufrieden. Er hat auch angemerkt, dass ein typischer Fantasy Leser schnell in der Geschichte weiterkommen will und ihn die Formulierungen nicht so sehr interessieren, wenn sie nicht einfach genug geschrieben sind.
Jetzt meine Frage: Gibt es beim Fantasy Genre tatsächlich so einen großen Unterschied zu einem, sagen wir Abenteuerroman, der z.B. in der heutigen Zeit spielt?
Ich möchte diese Geschichte schreiben, ohne meinen eigenen Stil in den Wind zu schießen. Andererseits sollen sich aber auch Leser, die sich öfters in dieser Sparte herumtreiben, nicht abgeschreckt werden. Und da ich ja tatsächlich auf neuem Terrain wandere, dachte ich mir dass ich euch einfach mal frage.
Denn wenn ich so an die Herr der Ringe Bücher denke, dann kamen mir die eigentlich alles andere als "einfach" gechrieben vor.
Also, wie macht ihr das, bzw. was lest ihr am liebsten? Seitenweise Monologe, ständige Sichtwechsel, etc? Ich versuche gerade nämlich die Kritik, die ich bekommen habe, richtig umzusetzen und das stellt sich als nicht ganz einfach heraus.
Danke schon mal im Voraus!
Liebe Grüße,
Eleena
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Eleena Koi
Hallo!
Deine Frage ist nicht so leicht zu beantworten, da hier der persönliche Geschmack eine Rolle spielt. Manche mögen einen ausschweifenden Schreibtstil, andere einen gestrafften. Generell kann ich nur sagen, dass die Elemente, die einen Roman zu einem guten machen, auch in der Fanatsy-Literatur gültig sind.
zu "Herr der Ringe": Auch hier ist der persönliche Geschmack entscheidend. Manche lieben Tolkiens Stil, andere verdammen ihn. Mir hat er gefallen – in der Carroux-Übersetzung, die von Krege soll nicht gut sein, aber die kenne ich nicht –; allerdings ist das schon 20 Jahre her.
Persönlich mag ich lieber einen gestrafften Text als einen ausschweifenden. Als negatives Beispiel fällt mir immer die Eröffnungsszene von Kim Harrisons Roman "Blutspur" ein. Hier soll die Protagonistin in einer Bar eine Verhaftung wegen illegaler Hexerei durchführen, doch der Weg von der Straße ins Lokal ist Seitenweise mit inneren Monologen, Flashbacks und pseudo humoristischen Pointen blockiert, sodass ich mich beim Lesen gefragt habe, wann endlich die Handlung einsetzt. Ich fand diese paar Seiten schrecklich langweilig und habe dann auch nicht mehr weitergelesen.
Aber wie gesagt, andere lieben genau das.
Als Anregung: Du solltest Dich immer fragen, bringt das Erzählelement die Geschichte oder einen Charakter weiter, oder bremst es?
Wenn Du Dich wegen der Charakteristiken des Genres unsicher fühlst, kann das Lesen darin Abhilfe schaffen.
lg,
Toreias
Also, wie macht ihr das, bzw. was lest ihr am liebsten? Seitenweise Monologe, ständige Sichtwechsel, etc? Ich versuche gerade nämlich die Kritik, die ich bekommen habe, richtig umzusetzen und das stellt sich als nicht ganz einfach heraus.
Hallo!
Deine Frage ist nicht so leicht zu beantworten, da hier der persönliche Geschmack eine Rolle spielt. Manche mögen einen ausschweifenden Schreibtstil, andere einen gestrafften. Generell kann ich nur sagen, dass die Elemente, die einen Roman zu einem guten machen, auch in der Fanatsy-Literatur gültig sind.
zu "Herr der Ringe": Auch hier ist der persönliche Geschmack entscheidend. Manche lieben Tolkiens Stil, andere verdammen ihn. Mir hat er gefallen – in der Carroux-Übersetzung, die von Krege soll nicht gut sein, aber die kenne ich nicht –; allerdings ist das schon 20 Jahre her.
Persönlich mag ich lieber einen gestrafften Text als einen ausschweifenden. Als negatives Beispiel fällt mir immer die Eröffnungsszene von Kim Harrisons Roman "Blutspur" ein. Hier soll die Protagonistin in einer Bar eine Verhaftung wegen illegaler Hexerei durchführen, doch der Weg von der Straße ins Lokal ist Seitenweise mit inneren Monologen, Flashbacks und pseudo humoristischen Pointen blockiert, sodass ich mich beim Lesen gefragt habe, wann endlich die Handlung einsetzt. Ich fand diese paar Seiten schrecklich langweilig und habe dann auch nicht mehr weitergelesen.
Aber wie gesagt, andere lieben genau das.
Als Anregung: Du solltest Dich immer fragen, bringt das Erzählelement die Geschichte oder einen Charakter weiter, oder bremst es?
Wenn Du Dich wegen der Charakteristiken des Genres unsicher fühlst, kann das Lesen darin Abhilfe schaffen.
lg,
Toreias
Die Freiheit der Phantasie ist keine Flucht in das Unwirkliche; sie ist Kühnheit und Erfindung.
Eugéne Ionescu (1909-1994)
Eugéne Ionescu (1909-1994)
suede
Beitrag #3, verfasst am 04.03.2013 | 08:01 Uhr
Ich würde sagen, die meisten Fantasy-Geschichten sind gleichzeitig Abenteuerromane, oder Krimis, oder Thriller, oder Romanzen.
Fantasy allein macht noch keinen Plot. Es muss ja noch irgendeine Geschichte dahinter stecken.
"Fantasy" gibt lediglich mehr oder weniger ein Setting vor. Es gibt dem Autor mehr Spielraum, weil er die Regeln selbst festlegen kann.
Was den Stil angeht, so ist es bei Fantasy nicht anders wie bei allen anderen Genres im Roman-Bereich: Geschmackssache. Einige mögen seitenweise Beschreibungen, andere nicht. Einige interessieren sich für innere Monologe, andere wollen lieber Action. Du kannst es nicht allen recht machen, also solltest du versuchen, es dir recht zu machen.
Aber grundsätzlich ist Toreias' Tipp schon mal ein guter Anfang, was die Planung angeht: Behalte den roten Faden im Auge! Szenen, die nicht auf den zurückzuführen sind, sind nutzlos und nutzlose Szenen sollte man vermeiden...
Fantasy allein macht noch keinen Plot. Es muss ja noch irgendeine Geschichte dahinter stecken.
"Fantasy" gibt lediglich mehr oder weniger ein Setting vor. Es gibt dem Autor mehr Spielraum, weil er die Regeln selbst festlegen kann.
Was den Stil angeht, so ist es bei Fantasy nicht anders wie bei allen anderen Genres im Roman-Bereich: Geschmackssache. Einige mögen seitenweise Beschreibungen, andere nicht. Einige interessieren sich für innere Monologe, andere wollen lieber Action. Du kannst es nicht allen recht machen, also solltest du versuchen, es dir recht zu machen.
Aber grundsätzlich ist Toreias' Tipp schon mal ein guter Anfang, was die Planung angeht: Behalte den roten Faden im Auge! Szenen, die nicht auf den zurückzuführen sind, sind nutzlos und nutzlose Szenen sollte man vermeiden...
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Rang: Broschürenschreiber
Beitrag #4, verfasst am 04.03.2013 | 22:15 Uhr
Erstens ist Fantasy nicht gleich Fantasy - meiner Meinung nach zumindest. Fantasy umfasst inzwischen recht viel und da gibt es eine Menge unterschiedliche Sparten (High Fantasy, Low Fantasy, Urban Fantasy, Dark Fantasy usw). Es kommt also auch darauf an, worauf du hinauswillst und worauf dein Plot abzielt, was es für verschiedene Handlungsstränge gibt etc, bla bla bla.^^ Da sollte man den Stil schon anpassen - auch (und vor allem) an die Charaktere, aus deren Sicht du schreibst.
Generell allerdings ist es - wie schon erwähnt^^ - Geschmackssache. Ich persönlich lese sowohl ausschweifende Beschreibungen, sowie auch eine schnelle, actionreiche Handlung gerne. Eben alles zu seiner Zeit ;). Mir persönlich ist immer wichtig, dass die Geschichte authentisch wirkt. Für mich muss es einfach passen. Wenn an einer Stelle z.B. gerade der Held einsam und alleine durch den Wald streift, seinen Gedanken nachhängt und seitenlange innere Monologe führt, ist das für mich total okay und auch angebracht. So eine Innenschau kann sehr spannend sein.
Eine Kampfszene wiederum, in der sich z.B. Trolle und Zwerge die Köpfe einschlagen oder man den bösen Drachen besiegen muss, sollte das Erzähltempo straffer sein. Schließlich ist es da gerade spannend und dann will ich als Leser, dass es Zack Zack vorwärts geht und ich mich nicht mit verschachtelten Sätzen und der Beschreibung jeder einzelnen Schuppe des feuerspeienden Drachens aufhalten muss. Das wäre auch einfach unrealistisch... Oder würdest du auf solche Kleinigkeiten achten, wenn du in der Situation wärst?
Fazit: Wie gesagt, ich lese beides gerne, wenn es denn passend ist und sich anbietet. Ich hab beispielsweise gerade ein Buch gelesen, da wurde man von der ersten Seite an mit so viel Action und so vielen Informationen bombardiert, dass ich mir gewünscht hätte, der Autor hätte mal einen Gang zurückgefahren. Resultat davon war nämlich, dass der Hauptprotagonist ziemlich charakterlos blieb. Und dass ein Leser, der sich nicht in dem Genre - und zusätzlich in der Mythologie - auskennt, mangels Erklärungen keine Ahnung hat, worum es eigentlich geht bzw. gar nicht genug Zeit hat, die Informationen setzen zu lassen. Sogar ich (und ich lese sehr viel Fantasy und bin in dem Genre halbwegs bewandert) hatte teilweise Probleme, bei dieser Fülle an Kreaturen, Handlungen und Verstrickungen zu folgen. Das muss nicht sein und sollte vermieden werden.
Übrigens würde ich an deiner Stelle nicht versuchen, es allen recht zu machen. Das klappt sowieso nicht. Schreib die Geschichte in deinem Stil, ohne dich zu verbiegen. Schließlich soll es doch authentisch und mit - wie sagt man so schön? - Herzblut geschrieben sein, oder? Und wie soll der Leser von etwas gefesselt werden, wovon du vielleicht selbst nicht gefesselt bist? Das heißt natürlich nicht, dass du keine Kritik annehmen sollst. Es ist aber trotzdem auch wichtig, sich selbst treu zu bleiben und sich nicht in einen Schuh zu pressen, der einem hinten und vorne nicht passt.
Kürzen und Überarbeiten kannst du am Schluss auch immer noch! Solltest du sogar (glaub mir, ich weiß, wovon ich da rede. Ich schwall auch immer^^). Die erste Fassung ist meistens nicht gleich der Oberknaller. Also schreib doch einfach erst mal und schau, was dabei rauskommt ;). Ich kann nämlich erfahrungsgemäß sagen, dass es mich immer wahnsinnig blockiert, wenn ich mir beim ersten Entwurf schon solche Gedanken mache...
Generell allerdings ist es - wie schon erwähnt^^ - Geschmackssache. Ich persönlich lese sowohl ausschweifende Beschreibungen, sowie auch eine schnelle, actionreiche Handlung gerne. Eben alles zu seiner Zeit ;). Mir persönlich ist immer wichtig, dass die Geschichte authentisch wirkt. Für mich muss es einfach passen. Wenn an einer Stelle z.B. gerade der Held einsam und alleine durch den Wald streift, seinen Gedanken nachhängt und seitenlange innere Monologe führt, ist das für mich total okay und auch angebracht. So eine Innenschau kann sehr spannend sein.
Eine Kampfszene wiederum, in der sich z.B. Trolle und Zwerge die Köpfe einschlagen oder man den bösen Drachen besiegen muss, sollte das Erzähltempo straffer sein. Schließlich ist es da gerade spannend und dann will ich als Leser, dass es Zack Zack vorwärts geht und ich mich nicht mit verschachtelten Sätzen und der Beschreibung jeder einzelnen Schuppe des feuerspeienden Drachens aufhalten muss. Das wäre auch einfach unrealistisch... Oder würdest du auf solche Kleinigkeiten achten, wenn du in der Situation wärst?
Fazit: Wie gesagt, ich lese beides gerne, wenn es denn passend ist und sich anbietet. Ich hab beispielsweise gerade ein Buch gelesen, da wurde man von der ersten Seite an mit so viel Action und so vielen Informationen bombardiert, dass ich mir gewünscht hätte, der Autor hätte mal einen Gang zurückgefahren. Resultat davon war nämlich, dass der Hauptprotagonist ziemlich charakterlos blieb. Und dass ein Leser, der sich nicht in dem Genre - und zusätzlich in der Mythologie - auskennt, mangels Erklärungen keine Ahnung hat, worum es eigentlich geht bzw. gar nicht genug Zeit hat, die Informationen setzen zu lassen. Sogar ich (und ich lese sehr viel Fantasy und bin in dem Genre halbwegs bewandert) hatte teilweise Probleme, bei dieser Fülle an Kreaturen, Handlungen und Verstrickungen zu folgen. Das muss nicht sein und sollte vermieden werden.
Übrigens würde ich an deiner Stelle nicht versuchen, es allen recht zu machen. Das klappt sowieso nicht. Schreib die Geschichte in deinem Stil, ohne dich zu verbiegen. Schließlich soll es doch authentisch und mit - wie sagt man so schön? - Herzblut geschrieben sein, oder? Und wie soll der Leser von etwas gefesselt werden, wovon du vielleicht selbst nicht gefesselt bist? Das heißt natürlich nicht, dass du keine Kritik annehmen sollst. Es ist aber trotzdem auch wichtig, sich selbst treu zu bleiben und sich nicht in einen Schuh zu pressen, der einem hinten und vorne nicht passt.
Kürzen und Überarbeiten kannst du am Schluss auch immer noch! Solltest du sogar (glaub mir, ich weiß, wovon ich da rede. Ich schwall auch immer^^). Die erste Fassung ist meistens nicht gleich der Oberknaller. Also schreib doch einfach erst mal und schau, was dabei rauskommt ;). Ich kann nämlich erfahrungsgemäß sagen, dass es mich immer wahnsinnig blockiert, wenn ich mir beim ersten Entwurf schon solche Gedanken mache...
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Schreibwerkstättler
Schreibwerkstatt-Autor
Interessant.
Ich war kurz davor einen Thread eröffnen um zu fragen, ob ich im Genre Fantasy auch nur den Hauch einer Chance habe wenn ich keine ausschweifenden Beschreibungen bringe, mich jeder Blume am Wegesrand mit einem Absatz widme und 500 Nebenfiguren erfinde die auch alle jeweils irgendetwas tun, das keine Relevant für den Hauptplot hat.
Mein Eindruck war nämlich, dass man sich als Fantasyautor am besten durch "Worldbuilding" etabliert - durch eine mit möglichst vielen Details ausgestattete Fantasywelt. Und dazu poetische Sätze die nicht wirklich eine klare Bedeutung haben.
Dass ein eingefleischter Fan des Genres genau das Gegenteil behauptet wundert mich extrem. Was sind denn seine Favoriten?
Letztendlich läuft es wohl darauf hinaus, zu schreiben was Dir gefällt. Und, wie Noctua schreibt, etwas darauf zu achten, den Actionszenen nicht mit ausschweifenden Beschreibungen die Spannung zu nehmen.
Ich war kurz davor einen Thread eröffnen um zu fragen, ob ich im Genre Fantasy auch nur den Hauch einer Chance habe wenn ich keine ausschweifenden Beschreibungen bringe, mich jeder Blume am Wegesrand mit einem Absatz widme und 500 Nebenfiguren erfinde die auch alle jeweils irgendetwas tun, das keine Relevant für den Hauptplot hat.
Mein Eindruck war nämlich, dass man sich als Fantasyautor am besten durch "Worldbuilding" etabliert - durch eine mit möglichst vielen Details ausgestattete Fantasywelt. Und dazu poetische Sätze die nicht wirklich eine klare Bedeutung haben.
Dass ein eingefleischter Fan des Genres genau das Gegenteil behauptet wundert mich extrem. Was sind denn seine Favoriten?
Letztendlich läuft es wohl darauf hinaus, zu schreiben was Dir gefällt. Und, wie Noctua schreibt, etwas darauf zu achten, den Actionszenen nicht mit ausschweifenden Beschreibungen die Spannung zu nehmen.
Joanne K. Rowling hat Recht
Beiträge: 905
Rang: Kolumnenschreiber
Beitrag #6, verfasst am 05.03.2013 | 17:54 Uhr
Worldbuilding finde ich wichtig, gerade bei Fantasy. Aber für mich zeigt sich gutes Worldbuilding nicht durch ausschweifende Beschreibungen, sondern durch eine in sich stimmige Welt.
Wenn Informationen nicht per Magie übermittelt werden können, dann brauche ich ein Transportsystem (Brieftaube, Morsen, Signalfeuer, Botenreiter) und eine Nachricht kann nicht schneller als genau damit unterwegs sein.
Viel zu oft passiert es, dass sich Fantasy-Autoren selbst widersprechen. Wenn etwas als gegeben gesetzt wird, dann muss es dabei bleiben. Immer. Egal, ob es jetzt der Mondzyklus mit Ebbe und Flut als Folge oder die Jahreszeiten sind. Oder scheinbare Kleinigkeiten.
Ich persönlich finde jedenfalls gerade die scheinbaren Kleinigkeiten wichtig. Denn wenn die stimmen, ist die "große Lüge" (aka Fantasyfiguren/Magie usw) viel leichter zu glauben :)
Wenn Informationen nicht per Magie übermittelt werden können, dann brauche ich ein Transportsystem (Brieftaube, Morsen, Signalfeuer, Botenreiter) und eine Nachricht kann nicht schneller als genau damit unterwegs sein.
Viel zu oft passiert es, dass sich Fantasy-Autoren selbst widersprechen. Wenn etwas als gegeben gesetzt wird, dann muss es dabei bleiben. Immer. Egal, ob es jetzt der Mondzyklus mit Ebbe und Flut als Folge oder die Jahreszeiten sind. Oder scheinbare Kleinigkeiten.
Ich persönlich finde jedenfalls gerade die scheinbaren Kleinigkeiten wichtig. Denn wenn die stimmen, ist die "große Lüge" (aka Fantasyfiguren/Magie usw) viel leichter zu glauben :)
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Rang: Literaturgott
Schreibwerkstättler
Schreibwerkstatt-Autor
Beitrag #7, verfasst am 05.03.2013 | 18:11 Uhr
Saakje
Da ist nicht das, wovon ich dachte, dass es mit "Worldbuilding" gemeint ist, sondern schlicht und einfach das Vermeiden von Fehlern.
Wenn in meinem Buch niemand eine Nachricht vom anderen Ende der Welt bekommt muss ich nicht erwähnen, dass die Botschaften von gepanzerten Brieftauben überbracht werden.
Und wenn der Mondzyklus in der Fantasywelt genau der der realen Welt ist und ich mich an die Regeln halte, erwähne ich das auch nicht.
Ich habe den Eindruck, Fantasyfans erwarten, dass man nicht nur Logikfehler vermeidet, sondern auch noch lang und breit erklärt, wann der König die Botenreiter erfunden hat, welcher Ehrenkodex für sie gilt, welche Uniform sie tragen, und so weiter und so fort.
Worldbuilding finde ich wichtig, gerade bei Fantasy. Aber für mich zeigt sich gutes Worldbuilding nicht durch ausschweifende Beschreibungen, sondern durch eine in sich stimmige Welt.
Wenn Informationen nicht per Magie übermittelt werden können, dann brauche ich ein Transportsystem (Brieftaube, Morsen, Signalfeuer, Botenreiter) und eine Nachricht kann nicht schneller als genau damit unterwegs sein.
Viel zu oft passiert es, dass sich Fantasy-Autoren selbst widersprechen. Wenn etwas als gegeben gesetzt wird, dann muss es dabei bleiben. Immer. Egal, ob es jetzt der Mondzyklus mit Ebbe und Flut als Folge oder die Jahreszeiten sind. Oder scheinbare Kleinigkeiten.
Ich persönlich finde jedenfalls gerade die scheinbaren Kleinigkeiten wichtig. Denn wenn die stimmen, ist die "große Lüge" (aka Fantasyfiguren/Magie usw) viel leichter zu glauben :)
Da ist nicht das, wovon ich dachte, dass es mit "Worldbuilding" gemeint ist, sondern schlicht und einfach das Vermeiden von Fehlern.
Wenn in meinem Buch niemand eine Nachricht vom anderen Ende der Welt bekommt muss ich nicht erwähnen, dass die Botschaften von gepanzerten Brieftauben überbracht werden.
Und wenn der Mondzyklus in der Fantasywelt genau der der realen Welt ist und ich mich an die Regeln halte, erwähne ich das auch nicht.
Ich habe den Eindruck, Fantasyfans erwarten, dass man nicht nur Logikfehler vermeidet, sondern auch noch lang und breit erklärt, wann der König die Botenreiter erfunden hat, welcher Ehrenkodex für sie gilt, welche Uniform sie tragen, und so weiter und so fort.
Joanne K. Rowling hat Recht
Schundliteratur
Beitrag #8, verfasst am 05.03.2013 | 18:26 Uhr
Sionon Klingensang
Argh, nein, bloß nicht!
*hust*
'Tschuldigung für den Ausbruch...
Es reicht mir zumindest (und ich lese so ziemlich jede Art von Fantasy, High, Low, Urban, schießmichtot) völlig, wenn der Autor solche Details soweit ausarbeitet, dass er sie einbauen kann, wenn sie denn für die Geschichte wirklich wichtig sind.
Aber ich brauche definitiv keine random seitenlangen Beschreibungen und Erklärungen, warum die Botenreiter nun grüne Beinlinge tragen und die -reiterinnen blaue.
Detailreichtum- ja, gerne. Infodump nö.
Ich habe den Eindruck, Fantasyfans erwarten, dass man nicht nur Logikfehler vermeidet, sondern auch noch lang und breit erklärt, wann der König die Botenreiter erfunden hat, welcher Ehrenkodex für sie gilt, welche Uniform sie tragen, und so weiter und so fort.
Argh, nein, bloß nicht!
*hust*
'Tschuldigung für den Ausbruch...
Es reicht mir zumindest (und ich lese so ziemlich jede Art von Fantasy, High, Low, Urban, schießmichtot) völlig, wenn der Autor solche Details soweit ausarbeitet, dass er sie einbauen kann, wenn sie denn für die Geschichte wirklich wichtig sind.
Aber ich brauche definitiv keine random seitenlangen Beschreibungen und Erklärungen, warum die Botenreiter nun grüne Beinlinge tragen und die -reiterinnen blaue.
Detailreichtum- ja, gerne. Infodump nö.
Beiträge: 11340
Rang: Literaturgott
Schreibwerkstättler
Schreibwerkstatt-Autor
Beitrag #9, verfasst am 05.03.2013 | 18:35 Uhr
Die meisten Fantasyautoren betreiben auch nicht direkt Infodump, sondern ... um mal ein Beispiel zu nennen: Die Königsmörder-Chronik. Nebenplots über Nebenplots, der rote Faden des Hauptplots ist, dass der Protagonist den Mord an seinen Eltern rächen will.
Dafür braucht er offenbar drei dicke Bücher, weil er daneben noch: Die Universität besuchen, sich mit seinen Freunden betrinken, Geld bei zwielichtigen Kredithaien leihen, und mit diversen Tätigkeiten Geld verdienen muss.
Ich sage nicht, dass ich das langweilig finde, aber wenn ich das Buch geschrieben hätte, hätte es höchstens 200 Seiten. Und darum frage ich mich allmählich, ob ich etwas falsch mache.
Dafür braucht er offenbar drei dicke Bücher, weil er daneben noch: Die Universität besuchen, sich mit seinen Freunden betrinken, Geld bei zwielichtigen Kredithaien leihen, und mit diversen Tätigkeiten Geld verdienen muss.
Ich sage nicht, dass ich das langweilig finde, aber wenn ich das Buch geschrieben hätte, hätte es höchstens 200 Seiten. Und darum frage ich mich allmählich, ob ich etwas falsch mache.
Joanne K. Rowling hat Recht
Story-Operator
Nein, machst du ganz sicher nicht. Ich persönlich würde jedenfalls kurz und prägnant gegenüber lang und ausschweifend tausendmal bevorzugen. Insbesondere wenn unter "ausschweifend" das gemeint ist, was du gerade beschrieben hast. Sowas ist ... schrecklich.
Ich fand es schon im HdR, meinem allerersten richtigen Fantasybuch, wo ich noch nicht so ungeduldig war, zu viel. Deswegen habe ich zwei Anläufe gebraucht, bis ich zu lesen begonnen habe.
Oder ... sagen wir's so: das Problem ist meistens, dass die Details an sich einfach nicht jeden interessieren. Ausschweifende Landschaftsbeschreibungen, oder detailierte politische oder historische Fakten, bis ins kleinste Detail beschriebene Gepflogenheiten jedes einzelnen Fantasy-Volkes, traditionelle Mode, etc. interessieren einfach nicht jeden. Manche schon, aber andere wiederum nicht. Allen kann man es nie recht machen. Aber wenn du so wenige für den Plot irrelevante Details wie möglich auslässt, kann ich mir nur vorstellen, dass du eher auf der sicheren Seite bist.
Und es kommt auch sicher auf das Untergenre an, bzw. ob es High-, Low-, Urban-, Sci-, etc. -Fantasy ist.
Ich fand es schon im HdR, meinem allerersten richtigen Fantasybuch, wo ich noch nicht so ungeduldig war, zu viel. Deswegen habe ich zwei Anläufe gebraucht, bis ich zu lesen begonnen habe.
Oder ... sagen wir's so: das Problem ist meistens, dass die Details an sich einfach nicht jeden interessieren. Ausschweifende Landschaftsbeschreibungen, oder detailierte politische oder historische Fakten, bis ins kleinste Detail beschriebene Gepflogenheiten jedes einzelnen Fantasy-Volkes, traditionelle Mode, etc. interessieren einfach nicht jeden. Manche schon, aber andere wiederum nicht. Allen kann man es nie recht machen. Aber wenn du so wenige für den Plot irrelevante Details wie möglich auslässt, kann ich mir nur vorstellen, dass du eher auf der sicheren Seite bist.
Und es kommt auch sicher auf das Untergenre an, bzw. ob es High-, Low-, Urban-, Sci-, etc. -Fantasy ist.
I have seen beyond the bounds of infinity and drawn down demons from the stars... I have harnessed the shadows that stride from world to world to sow death and madness... Space belongs to me, do you hear?
― H.P. Lovecraft, From Beyond
― H.P. Lovecraft, From Beyond
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Rang: Datentypist
Beitrag #11, verfasst am 05.03.2013 | 20:52 Uhr
Oh wow, so viel Resonanz :)
Danke für eure Antworten!
@Toreias
Ja, natürlich spielt persönlicher Geschmack dabei eine Rolle. Das hab ich mir leider schon fast gedacht *g* Meine Frage beruhte eigentlich darauf, dass ich z.B. oft im Harry Potter Fandom unterwegs bin oder auch bei den Serien. Da gefällt es mir gut, wenn z.B. ich in der ersten Szene auf den Protagonisten treffe, der in einem Kerker hockt und der Autor beispielsweise die Umgebung einfängt und vom Moos erzählt, welches sich bis in die kleinsten Ritzen ausbreitet, etc. Nur als Beispiel.
Ich werde mir das Buch, das du als Negativbeispiel angeführt hast, mal in der Bücherei suchen, um mir nen Gesamteindruck zu machen. Aber so wie du das beschrieben hast, würde ich es wohl auch zur Seite legen, deshalb leuchtet es ein, dass bei bestimmten Szenen ein gestraffter Text eher von Vorteil ist, als ellenlange Monologe, etc.
Die Frage, ob das Erzählelement in der Geschichte etwas bringt oder sie ausbremst, hab ich mir noch nie wirklich gestellt. Aber ich werde mal nen kritischen Blick auf das werfen, was ich bis jetzt habe. Danke für den Denkanstoß!
@suede
Da hast du Recht. Fantasy gibt nur ein bestimmtes Setting vor, dahinter verbirgt sich ja eigentlich auch nichts anderes, als ein "normaler" Roman. Nur hat es mich irritiert, als ich eben hörte, dass es doch einen Unterschied geben soll zwischen einem "normalen" Roman und einem solchen, der das Setting einer Fantasywelt hat.
Dass ich es nicht allen recht machen kann, hab ich mir schon fast gedacht ;) Trotzdem fand ich die Frage ganz interessant und die Resonanz, die ich bisher bekommen hab, auch sehr hilfreich. Auch das mit dem roten Faden. Denn wenn man seitenweise erzählt ohne ein Ergebnis dabei, leuchtet es mir schon ein, wenn jemand das Gelesene vorzeitig zur Seite legt.
@Noctua
Die Geschichte, die ich schreiben möchte, ist eigentlich eine Mischung aus High und Dark Fantasy. Bisher habe ich mir über die konkrete Handlung noch keine Gedanken gemacht, weiß nur wie die Protagonisten (2) aufeinander treffen und was kurz darauf geschehen soll. Ich habe leider gemerkt, dass es sehr auf die Geschichte ankommt, ob ich mir vorher einen Plan zurecht legen soll oder nicht, denn beispielsweise tue ich mir bei einem Krimi sehr viel leichter wenn ich vorher alles ausgearbeitet habe, bei einer Abenteuergeschichte (wie jetzt) aber nicht so wirklich. Wenn ich mitten im Schreiben bin, fällt es mir einfach leichter zu erkennen, worauf das ganze hinausläuft.
Du hast aber natürlich Recht, dass es auch situationsbedingt mal so, mal so gehen kann. Auf den Gedanken, dass ich selbst z.B. während eines Kampfes nicht auf die Schuppen eines Drachen achten würde, bin ich noch gar nicht gekommen *lol* Auch das leuchtet ein. Danke, daran werde ich denken, wenn es soweit ist. Ich glaube, das Hauptproblem kristallisiert sich ein wenig heraus - ich sollte herausfinden, wie der Charakter denkt und wie er sich in der Situation verhalten würde, bzw. auch mal daran denken, wie ich mich verhalten würde, wenn ich mit dem Geschehen konfrontiert werden würde.
Es allen recht machen möchte ich eh nicht - nur bin ich wie gesagt noch ein Newbie im Fantasybereich, muss erst mal einiges lesen, um mich zurechtzufinden und wie erwartet, sind eure Tipps echt hilfreich um mich erstmal zu orientieren.
Außerdem denke ich, dass sich Stil ja auch weiterentwickelt und ich hoffe, ich bin noch nicht am Ende angekommen. Von daher ist es interessant, was Neues zu machen und sich ein wenig auszuprobieren. Im Endeffekt bin das ja trotzdem alles "Ich", was ich da zu Papier bringe und ich lasse mich auch nicht in Schachteln stecken :)
Allerdings habe ich bemerkt, dass ich einfach nicht weiterschreiben kann, wenn ich mit dem Vorigen nicht zufrieden bin *lol* Also, wenn ich selbst noch einiges zu bemängeln habe, dann bastle ich so lange daran herum, bis es einigermaßen so ist, wie ich das will. Aber man kommt ja sowieso nicht ums Überarbeiten herum und somit stimmt es auch, dass es meist nie bei der ersten (oder zweiten... oder dritten *lol*) Fassung bleibt.
@Sionon Klingensang
Ha ha, dann sitzen wir ja in einem ähnlichen Boot.
Obwohl ich es sehr faszinierend finde, wie manche Autoren einen roten Faden verfolgen, etliche Nebenhandlungen in die Geschichte verstricken und dann auch noch zu einem epischen Ende kommen, hab ich auch immer bezweifelt, ob meine Kreativität dafür ausreichen würde.
Na ja, Sätze die keine klare Bedeutung haben und alles irgendwie verschachtelt ist, sodass man drei Mal drüberlesen muss, um den Sinn des Satzes zu verstehen... damit kann ich auch nicht wirklich was anfangen. Wenn ich aber in eine neue Umgebung mit hinein gezogen werde, dann ist es schon nett, Details, etc einfließen zu lassen. Sollte der Protagonist allerdings tatsächlich bei jeder Blume am Wegesrand stehen bleiben, um über sein Leben zu sinnieren oder die Eigenheiten der Pflanzen ellenlang zu beschreiben... ja, da würde ich wohl auch weiterblättern.
Ich weiß nicht genau, ob ich jetzt mit den Favoriten gemeint war ^^" Aber mein Freund hat als fast-aktuelles Beispiel mal von Dan Abnett die Reihe Ravenor Reihe, bzw. die Horus Heresy Reihe hergenommen (Warhammer 40.000). Hier z.B. hatte ich reingelesen, da hat mir der Erzählstil aber so gar nicht gefallen. Okay, ich kenne mich nicht aus, ich mag es auch Dinge beim Lesen selbst zu erfahren. Aber trotzdem wäre ich selbst mehr auf die Charaktere eingegangen. Deshalb auch meine Frage an euch :)
Ich werde mich jetzt erstmal an Noctuas Tipps halten, die Actionszenen nicht mit unnötigen Informationen vollzustopfen und dann einen Blick aufs Gesamte werfen. Wenn man ein bisschen Abstand vom Text bekommen hat, sieht man ihn ja meistens auch mit einem anderen Blick.
@Altais
Ich habe auch mehrere Anläufe gebraucht, um die HdR Bände zu lesen, da es mir persönlich auch ein wenig zu viel des Guten war. Aber ich glaube, ich werde mir mal die verschiedensten Bücher raussuchen und festhalten, was mir gefallen hat und was nicht. Denn die Geschichte soll ja nicht nur den Lesern, sondern vor allem mir selbst gefallen. Alles andere klingt, glaube ich, auch sehr gezwungen und endet im "gewollt und nicht gekonnt".
Da ich mich auch selbst immer dabei ertappe, nicht plotrelevate Dinge einzubauen, werd ich darauf ein Auge werfen. Ich denke, das realisiert man erst, wenn es einem mal jemand gesagt hat und durch die Diskussion hier im Thread verstehe ich auch ein wenig besser, was mein Freund mit seiner Kritik sagen wollte.
*
Um mal konkret auf die Kritik einzugehen, die ich erhalten habe.
Es ging darum, dass sich in der ersten Szene die beiden Protagonisten treffen. Der eine ist mit seiner Bande unterwegs und als er den anderen sieht, denkt er sich erstmal dass die sich einen "Spaß" mit ihm erlauben werden.
Im Verlauf der Szene nehmen sie den einen also quasi als "Geißel" und der Absatz, von dem mein Freund gesagt hat, dass er ihn sehr stört, war dieser hier:
"Felix japste nach Luft, doch das Gelächter war so laut, dass man ihn gar nicht hörte. Unbeholfen knetete er seine Hände und suchte den Raum verzweifelt nach einer Fluchtmöglichkeit ab. Doch je länger er auf die Tür starrte, desto heftiger fühlte er wie die Angst ihm die Kehle zuschnürte."
- zu theatralisch, unnötig und nicht passend, hat er gesagt. Es gibt noch andere Stellen, die ihm nicht so zugesagt haben, aber die hier ganz am Anfang der Geschichte schien ihn am meisten zu stören. Okay, ich hab vielleicht ein paar mehr von solchen Absätzen in petto. Aber was meint ihr dazu, ohne jetzt den Rest gelesen zu haben?
Abschließend möchte ich euch allen Danke sagen für die vielen Argumente. Einige werde ich mir zu Herzen nehmen und ich verstehe jetzt, glaube ich, besser worauf das alles hinauslaufen soll. ^^
Liebe Grüße,
Eleena
Danke für eure Antworten!
@Toreias
Ja, natürlich spielt persönlicher Geschmack dabei eine Rolle. Das hab ich mir leider schon fast gedacht *g* Meine Frage beruhte eigentlich darauf, dass ich z.B. oft im Harry Potter Fandom unterwegs bin oder auch bei den Serien. Da gefällt es mir gut, wenn z.B. ich in der ersten Szene auf den Protagonisten treffe, der in einem Kerker hockt und der Autor beispielsweise die Umgebung einfängt und vom Moos erzählt, welches sich bis in die kleinsten Ritzen ausbreitet, etc. Nur als Beispiel.
Ich werde mir das Buch, das du als Negativbeispiel angeführt hast, mal in der Bücherei suchen, um mir nen Gesamteindruck zu machen. Aber so wie du das beschrieben hast, würde ich es wohl auch zur Seite legen, deshalb leuchtet es ein, dass bei bestimmten Szenen ein gestraffter Text eher von Vorteil ist, als ellenlange Monologe, etc.
Die Frage, ob das Erzählelement in der Geschichte etwas bringt oder sie ausbremst, hab ich mir noch nie wirklich gestellt. Aber ich werde mal nen kritischen Blick auf das werfen, was ich bis jetzt habe. Danke für den Denkanstoß!
@suede
Da hast du Recht. Fantasy gibt nur ein bestimmtes Setting vor, dahinter verbirgt sich ja eigentlich auch nichts anderes, als ein "normaler" Roman. Nur hat es mich irritiert, als ich eben hörte, dass es doch einen Unterschied geben soll zwischen einem "normalen" Roman und einem solchen, der das Setting einer Fantasywelt hat.
Dass ich es nicht allen recht machen kann, hab ich mir schon fast gedacht ;) Trotzdem fand ich die Frage ganz interessant und die Resonanz, die ich bisher bekommen hab, auch sehr hilfreich. Auch das mit dem roten Faden. Denn wenn man seitenweise erzählt ohne ein Ergebnis dabei, leuchtet es mir schon ein, wenn jemand das Gelesene vorzeitig zur Seite legt.
@Noctua
Die Geschichte, die ich schreiben möchte, ist eigentlich eine Mischung aus High und Dark Fantasy. Bisher habe ich mir über die konkrete Handlung noch keine Gedanken gemacht, weiß nur wie die Protagonisten (2) aufeinander treffen und was kurz darauf geschehen soll. Ich habe leider gemerkt, dass es sehr auf die Geschichte ankommt, ob ich mir vorher einen Plan zurecht legen soll oder nicht, denn beispielsweise tue ich mir bei einem Krimi sehr viel leichter wenn ich vorher alles ausgearbeitet habe, bei einer Abenteuergeschichte (wie jetzt) aber nicht so wirklich. Wenn ich mitten im Schreiben bin, fällt es mir einfach leichter zu erkennen, worauf das ganze hinausläuft.
Du hast aber natürlich Recht, dass es auch situationsbedingt mal so, mal so gehen kann. Auf den Gedanken, dass ich selbst z.B. während eines Kampfes nicht auf die Schuppen eines Drachen achten würde, bin ich noch gar nicht gekommen *lol* Auch das leuchtet ein. Danke, daran werde ich denken, wenn es soweit ist. Ich glaube, das Hauptproblem kristallisiert sich ein wenig heraus - ich sollte herausfinden, wie der Charakter denkt und wie er sich in der Situation verhalten würde, bzw. auch mal daran denken, wie ich mich verhalten würde, wenn ich mit dem Geschehen konfrontiert werden würde.
Es allen recht machen möchte ich eh nicht - nur bin ich wie gesagt noch ein Newbie im Fantasybereich, muss erst mal einiges lesen, um mich zurechtzufinden und wie erwartet, sind eure Tipps echt hilfreich um mich erstmal zu orientieren.
Außerdem denke ich, dass sich Stil ja auch weiterentwickelt und ich hoffe, ich bin noch nicht am Ende angekommen. Von daher ist es interessant, was Neues zu machen und sich ein wenig auszuprobieren. Im Endeffekt bin das ja trotzdem alles "Ich", was ich da zu Papier bringe und ich lasse mich auch nicht in Schachteln stecken :)
Allerdings habe ich bemerkt, dass ich einfach nicht weiterschreiben kann, wenn ich mit dem Vorigen nicht zufrieden bin *lol* Also, wenn ich selbst noch einiges zu bemängeln habe, dann bastle ich so lange daran herum, bis es einigermaßen so ist, wie ich das will. Aber man kommt ja sowieso nicht ums Überarbeiten herum und somit stimmt es auch, dass es meist nie bei der ersten (oder zweiten... oder dritten *lol*) Fassung bleibt.
@Sionon Klingensang
Ha ha, dann sitzen wir ja in einem ähnlichen Boot.
Obwohl ich es sehr faszinierend finde, wie manche Autoren einen roten Faden verfolgen, etliche Nebenhandlungen in die Geschichte verstricken und dann auch noch zu einem epischen Ende kommen, hab ich auch immer bezweifelt, ob meine Kreativität dafür ausreichen würde.
Na ja, Sätze die keine klare Bedeutung haben und alles irgendwie verschachtelt ist, sodass man drei Mal drüberlesen muss, um den Sinn des Satzes zu verstehen... damit kann ich auch nicht wirklich was anfangen. Wenn ich aber in eine neue Umgebung mit hinein gezogen werde, dann ist es schon nett, Details, etc einfließen zu lassen. Sollte der Protagonist allerdings tatsächlich bei jeder Blume am Wegesrand stehen bleiben, um über sein Leben zu sinnieren oder die Eigenheiten der Pflanzen ellenlang zu beschreiben... ja, da würde ich wohl auch weiterblättern.
Ich weiß nicht genau, ob ich jetzt mit den Favoriten gemeint war ^^" Aber mein Freund hat als fast-aktuelles Beispiel mal von Dan Abnett die Reihe Ravenor Reihe, bzw. die Horus Heresy Reihe hergenommen (Warhammer 40.000). Hier z.B. hatte ich reingelesen, da hat mir der Erzählstil aber so gar nicht gefallen. Okay, ich kenne mich nicht aus, ich mag es auch Dinge beim Lesen selbst zu erfahren. Aber trotzdem wäre ich selbst mehr auf die Charaktere eingegangen. Deshalb auch meine Frage an euch :)
Ich werde mich jetzt erstmal an Noctuas Tipps halten, die Actionszenen nicht mit unnötigen Informationen vollzustopfen und dann einen Blick aufs Gesamte werfen. Wenn man ein bisschen Abstand vom Text bekommen hat, sieht man ihn ja meistens auch mit einem anderen Blick.
@Altais
Ich habe auch mehrere Anläufe gebraucht, um die HdR Bände zu lesen, da es mir persönlich auch ein wenig zu viel des Guten war. Aber ich glaube, ich werde mir mal die verschiedensten Bücher raussuchen und festhalten, was mir gefallen hat und was nicht. Denn die Geschichte soll ja nicht nur den Lesern, sondern vor allem mir selbst gefallen. Alles andere klingt, glaube ich, auch sehr gezwungen und endet im "gewollt und nicht gekonnt".
Da ich mich auch selbst immer dabei ertappe, nicht plotrelevate Dinge einzubauen, werd ich darauf ein Auge werfen. Ich denke, das realisiert man erst, wenn es einem mal jemand gesagt hat und durch die Diskussion hier im Thread verstehe ich auch ein wenig besser, was mein Freund mit seiner Kritik sagen wollte.
*
Um mal konkret auf die Kritik einzugehen, die ich erhalten habe.
Es ging darum, dass sich in der ersten Szene die beiden Protagonisten treffen. Der eine ist mit seiner Bande unterwegs und als er den anderen sieht, denkt er sich erstmal dass die sich einen "Spaß" mit ihm erlauben werden.
Im Verlauf der Szene nehmen sie den einen also quasi als "Geißel" und der Absatz, von dem mein Freund gesagt hat, dass er ihn sehr stört, war dieser hier:
"Felix japste nach Luft, doch das Gelächter war so laut, dass man ihn gar nicht hörte. Unbeholfen knetete er seine Hände und suchte den Raum verzweifelt nach einer Fluchtmöglichkeit ab. Doch je länger er auf die Tür starrte, desto heftiger fühlte er wie die Angst ihm die Kehle zuschnürte."
- zu theatralisch, unnötig und nicht passend, hat er gesagt. Es gibt noch andere Stellen, die ihm nicht so zugesagt haben, aber die hier ganz am Anfang der Geschichte schien ihn am meisten zu stören. Okay, ich hab vielleicht ein paar mehr von solchen Absätzen in petto. Aber was meint ihr dazu, ohne jetzt den Rest gelesen zu haben?
Abschließend möchte ich euch allen Danke sagen für die vielen Argumente. Einige werde ich mir zu Herzen nehmen und ich verstehe jetzt, glaube ich, besser worauf das alles hinauslaufen soll. ^^
Liebe Grüße,
Eleena
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Eleena Koi
Ah, das Problem kristallisiert sich heraus. Du widmest den Figuren und ihren Gefühlen viel Aufmerksamkeit, während klassische Fantasyautoren wie Tolkien eher über Landschaften schwadronieren.
Aus meiner Sicht hast Du etwas zu viele Adjektive, und teilweise verstehe ich den Bezug nicht ganz. Er japst nach Luft "doch" man hört ihn nicht - wollte er auf sich aufmerksam machen?
Er knetet seine Hände unbeholfen - was genau ist an dieser Geste unbeholfen? Führt er sie nicht richtig aus?
Dass ihm Angst die Kehle zuschnürte muss er nicht fühlen, sie kann ihm einfach so die Kehle zuschnüren.
Meine Vermutung, was der durchschnittliche Leser epischer Fantasy sehen möchte:
"Mit einem Blick erfasste Felix die Lage: Das aus dunklem Granit erbaute Verlies bot keinerlei Fluchtwege; er konnte nur durch die Tür. Glücklicherweise hatte er in seiner Kindheit von einem reisenden Mönch aus dem fernen Osten gelernt, wie man mit minimalem Kraftaufwand eine Tür eintreten konnte. Er vergewisserte sich, dass seine Feinde noch immer damit beschäftigt waren sich auf seine Kosten zu amüsieren, holte aus, und trat zu, dass das alte Eichenholz nur so splitterte."
Ich sage nicht, dass das besser ist. Tatsächlich würde ich selbst wahrscheinlich nicht einmal erwähnen, aus welchem Holz die Tür ist, und ich würde den Protagonisten Angst haben lassen um die Spannung zu steigern. Mir scheint nur, der klassische Held epischer Fantasy hält sich nicht mit so etwas auf ...
Nebenbei bemerkt: "Geisel" schreibt man mit s. "Geißeln" sind etwas Anderes.
Edit: Wenn ich so darüber nachdenke, Tolkiens Helden haben auch häufiger Angst. Ich weiß nur nicht ob es genauso beschrieben ist. Hm ...
Um mal konkret auf die Kritik einzugehen, die ich erhalten habe.
Es ging darum, dass sich in der ersten Szene die beiden Protagonisten treffen. Der eine ist mit seiner Bande unterwegs und als er den anderen sieht, denkt er sich erstmal dass die sich einen "Spaß" mit ihm erlauben werden.
Im Verlauf der Szene nehmen sie den einen also quasi als "Geißel" und der Absatz, von dem mein Freund gesagt hat, dass er ihn sehr stört, war dieser hier:
"Felix japste nach Luft, doch das Gelächter war so laut, dass man ihn gar nicht hörte. Unbeholfen knetete er seine Hände und suchte den Raum verzweifelt nach einer Fluchtmöglichkeit ab. Doch je länger er auf die Tür starrte, desto heftiger fühlte er wie die Angst ihm die Kehle zuschnürte."
- zu theatralisch, unnötig und nicht passend, hat er gesagt. Es gibt noch andere Stellen, die ihm nicht so zugesagt haben, aber die hier ganz am Anfang der Geschichte schien ihn am meisten zu stören. Okay, ich hab vielleicht ein paar mehr von solchen Absätzen in petto. Aber was meint ihr dazu, ohne jetzt den Rest gelesen zu haben?
Ah, das Problem kristallisiert sich heraus. Du widmest den Figuren und ihren Gefühlen viel Aufmerksamkeit, während klassische Fantasyautoren wie Tolkien eher über Landschaften schwadronieren.
Aus meiner Sicht hast Du etwas zu viele Adjektive, und teilweise verstehe ich den Bezug nicht ganz. Er japst nach Luft "doch" man hört ihn nicht - wollte er auf sich aufmerksam machen?
Er knetet seine Hände unbeholfen - was genau ist an dieser Geste unbeholfen? Führt er sie nicht richtig aus?
Dass ihm Angst die Kehle zuschnürte muss er nicht fühlen, sie kann ihm einfach so die Kehle zuschnüren.
Meine Vermutung, was der durchschnittliche Leser epischer Fantasy sehen möchte:
"Mit einem Blick erfasste Felix die Lage: Das aus dunklem Granit erbaute Verlies bot keinerlei Fluchtwege; er konnte nur durch die Tür. Glücklicherweise hatte er in seiner Kindheit von einem reisenden Mönch aus dem fernen Osten gelernt, wie man mit minimalem Kraftaufwand eine Tür eintreten konnte. Er vergewisserte sich, dass seine Feinde noch immer damit beschäftigt waren sich auf seine Kosten zu amüsieren, holte aus, und trat zu, dass das alte Eichenholz nur so splitterte."
Ich sage nicht, dass das besser ist. Tatsächlich würde ich selbst wahrscheinlich nicht einmal erwähnen, aus welchem Holz die Tür ist, und ich würde den Protagonisten Angst haben lassen um die Spannung zu steigern. Mir scheint nur, der klassische Held epischer Fantasy hält sich nicht mit so etwas auf ...
Nebenbei bemerkt: "Geisel" schreibt man mit s. "Geißeln" sind etwas Anderes.
Edit: Wenn ich so darüber nachdenke, Tolkiens Helden haben auch häufiger Angst. Ich weiß nur nicht ob es genauso beschrieben ist. Hm ...
Joanne K. Rowling hat Recht
Beiträge: 125
Rang: Datentypist
Beitrag #13, verfasst am 05.03.2013 | 22:23 Uhr
Ah, das Problem kristallisiert sich heraus. Du widmest den Figuren und ihren Gefühlen viel Aufmerksamkeit, während klassische Fantasyautoren wie Tolkien eher über Landschaften schwadronieren.
- Ja, das stimmt . Es passiert, dass ich den Charakteren zu viel Aufmerksamkeit schenke. Es fällt mir schwer, die goldenen Mitte zwischen Charakterbeschreibung und dem Weiterführen der Geschichte zu finden.
Aus meiner Sicht hast Du etwas zu viele Adjektive, und teilweise verstehe ich den Bezug nicht ganz. Er japst nach Luft "doch" man hört ihn nicht - wollte er auf sich aufmerksam machen?
Er knetet seine Hände unbeholfen - was genau ist an dieser Geste unbeholfen? Führt er sie nicht richtig aus?
Dass ihm Angst die Kehle zuschnürte muss er nicht fühlen, sie kann ihm einfach so die Kehle zuschnüren.
- Das mit den Adjektiven hat man mir schon öfter gesagt. Ich werde wohl in einigen Tagen nochmal über den Text gehen und einiges ausmerzen. Es ist bisher auch nur die Rohfassung und ich bin mit vielen Stellen nicht ganz zufrieden, aber da das Thema Adjektive schon öfter aufgetaucht ist, muss ich das mal angehen.
- Hm, nein, er will eigentlich nicht auf sich aufmerksam machen. Das "doch" sollte eigentlich nur signalisieren, dass da eben Leute um ihn herum sitzen und ihn, äh... ignorieren.
- Unbeholfen scheint mir bei näherem Blick eigentlich auch kein geeignetes Wort für diesen Satz zu sein.
- Aha, das "fühlen" ist also nicht unbedingt notwendig. Ist registriert. Ich mag es einfach, aber ich sehe oft, dass ich es zu oft mache.
Meine Vermutung, was der durchschnittliche Leser epischer Fantasy sehen möchte:
"Mit einem Blick erfasste Felix die Lage: Das aus dunklem Granit erbaute Verlies bot keinerlei Fluchtwege; er konnte nur durch die Tür. Glücklicherweise hatte er in seiner Kindheit von einem reisenden Mönch aus dem fernen Osten gelernt, wie man mit minimalem Kraftaufwand eine Tür eintreten konnte. Er vergewisserte sich, dass seine Feinde noch immer damit beschäftigt waren sich auf seine Kosten zu amüsieren, holte aus, und trat zu, dass das alte Eichenholz nur so splitterte."
Ich sage nicht, dass das besser ist. Tatsächlich würde ich selbst wahrscheinlich nicht einmal erwähnen, aus welchem Holz die Tür ist, und ich würde den Protagonisten Angst haben lassen um die Spannung zu steigern. Mir scheint nur, der klassische Held epischer Fantasy hält sich nicht mit so etwas auf ...
- Der Absatz kommt mir viel spannender vor, als meine ganze Eröffnungsszene *lol* Oh je, ich hab echt keinen Plan, wie ich das alles umsetzen soll. Ich erkenne ja meine Fehler, aber das Ändern fällt mir recht schwer. Ich hoffe mal, wenn ich ein bisschen Abstand vom Text bekommen habe, ich einen besseren Eindruck bekomme, wo ich was am besten einsetze.
Nebenbei bemerkt: "Geisel" schreibt man mit s. "Geißeln" sind etwas Anderes.
- Ups, gerade bemerkt >_>
- Ja, das stimmt . Es passiert, dass ich den Charakteren zu viel Aufmerksamkeit schenke. Es fällt mir schwer, die goldenen Mitte zwischen Charakterbeschreibung und dem Weiterführen der Geschichte zu finden.
Aus meiner Sicht hast Du etwas zu viele Adjektive, und teilweise verstehe ich den Bezug nicht ganz. Er japst nach Luft "doch" man hört ihn nicht - wollte er auf sich aufmerksam machen?
Er knetet seine Hände unbeholfen - was genau ist an dieser Geste unbeholfen? Führt er sie nicht richtig aus?
Dass ihm Angst die Kehle zuschnürte muss er nicht fühlen, sie kann ihm einfach so die Kehle zuschnüren.
- Das mit den Adjektiven hat man mir schon öfter gesagt. Ich werde wohl in einigen Tagen nochmal über den Text gehen und einiges ausmerzen. Es ist bisher auch nur die Rohfassung und ich bin mit vielen Stellen nicht ganz zufrieden, aber da das Thema Adjektive schon öfter aufgetaucht ist, muss ich das mal angehen.
- Hm, nein, er will eigentlich nicht auf sich aufmerksam machen. Das "doch" sollte eigentlich nur signalisieren, dass da eben Leute um ihn herum sitzen und ihn, äh... ignorieren.
- Unbeholfen scheint mir bei näherem Blick eigentlich auch kein geeignetes Wort für diesen Satz zu sein.
- Aha, das "fühlen" ist also nicht unbedingt notwendig. Ist registriert. Ich mag es einfach, aber ich sehe oft, dass ich es zu oft mache.
Meine Vermutung, was der durchschnittliche Leser epischer Fantasy sehen möchte:
"Mit einem Blick erfasste Felix die Lage: Das aus dunklem Granit erbaute Verlies bot keinerlei Fluchtwege; er konnte nur durch die Tür. Glücklicherweise hatte er in seiner Kindheit von einem reisenden Mönch aus dem fernen Osten gelernt, wie man mit minimalem Kraftaufwand eine Tür eintreten konnte. Er vergewisserte sich, dass seine Feinde noch immer damit beschäftigt waren sich auf seine Kosten zu amüsieren, holte aus, und trat zu, dass das alte Eichenholz nur so splitterte."
Ich sage nicht, dass das besser ist. Tatsächlich würde ich selbst wahrscheinlich nicht einmal erwähnen, aus welchem Holz die Tür ist, und ich würde den Protagonisten Angst haben lassen um die Spannung zu steigern. Mir scheint nur, der klassische Held epischer Fantasy hält sich nicht mit so etwas auf ...
- Der Absatz kommt mir viel spannender vor, als meine ganze Eröffnungsszene *lol* Oh je, ich hab echt keinen Plan, wie ich das alles umsetzen soll. Ich erkenne ja meine Fehler, aber das Ändern fällt mir recht schwer. Ich hoffe mal, wenn ich ein bisschen Abstand vom Text bekommen habe, ich einen besseren Eindruck bekomme, wo ich was am besten einsetze.
Nebenbei bemerkt: "Geisel" schreibt man mit s. "Geißeln" sind etwas Anderes.
- Ups, gerade bemerkt >_>
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Schreibwerkstättler
Schreibwerkstatt-Autor
Beitrag #14, verfasst am 06.03.2013 | 10:21 Uhr
Zum einen fiel mir dazu direkt meine Mutter ein, die egal bei was sagt dass es zu viel Beschreibungen enthält wenn es nicht sofort weiter geht und sie deshalb kaum ein Buch liest das länger als 200 Seiten lang ist. Obwohl sie ein Extrembeispiel ist. Sie mag es einfach nicht und findet es überflüssig. Ich hingegen finde Beschreibungen sehr wichtig.
Richtige Balance ist ja schon gesagt worden.
Dann zweitens, man sollte sich immer klar machen: Ein Gerne ist ein Genre weil wir versuchen Geschichten irgendwie einzuteilen und zuzuordnen damit wir sie besser auswählen können. Es gibt keine Genreregeln nur Merkmale an denen man eine Geschichte ins Genre einteilt.
Gutes Beispiel finde ich Fantasy das in der heutigen Zeit spielt, welches aber möglicherweise in einer Parallelwelt spielt, die andere Technik hat. Ist es Fantasy ist es Urban Fantasy ist es Science Fiction? Das ist für die Geschichte selbst egal, nur für dies Leser mag es wichtig sein, dass sie wissen ob die Geschichte ihnen gefallen würde.
Ich sage das nur, weil ich darüber immer wieder mit meinem Freund in Streit gerate, da er als Leser Genres total überflüssig findet, da es ihm um die Geschichte geht und ich als Schreiber auch dauernd verzweifelt versuche alles in Genres einzuteilen.
Ansonten glaube ich dass es der großen Fantasyleserschaft (im Buchhandel), die wahrscheinlich zu 70-80% aus Männern zwischen 14 und 30 besteht, einfach lieber Action liest, als etwas über die Charaktere zu erfahren.
Kämpfe, ein magischer Gegenstand, Feindschaft, Intriegen, Krieg, ein hübsches Mädchen, magische Wesen, und nochmal Kämpfe und Krieg. Das sind die Kriterien die einen gute komerzielle Fantasygeschichte ausmachen. Egal in welcher Form man sie einbaut.
Wobei bei dem hübschen Mädchen ein bisschen Gefühlsdusselei nicht schadet.
Ich möchte jetzt nicht sagen, dass jeder Leser so 0815 gestrickt ist, dass er wenig Ansprüche an eine Geschichte darüber hinaus hat, aber ich habe gemerkt, dass das so grob die Kriterien von Verlägen sind, dass sich eine Geschichte verkauft.
Aber möchte man sich als Schreiber an Richtlienien halten? Möchte man eine möglichst breite Leserschaft ansprechen?
Habt ihr das schon gesagt? Man sollte eine Geschichte so schreiben, wie man sie gerne selber lesen möchte.
Und ich finde es gibt in Fantasy viel zu wenig Geschichten, die mich als Frau auch auf der Gefühlsebene ansprechen. (Klingt irgendwie komisch.) Also Geschichten die sich mehr mit der realistischen Charakterentwicklung beschäftigen, als mit Action, Rache und Draufhauen.
Letzteres darf natürlich nicht Fehlen, aber bitte icht nur. Ich finde davon wird eine Geschichte flach.
Und das führt jetzt etwas darüber hinaus. Viel schlimmer als ausschweifende Beschreibungen finde ich Beschreibungen die mir Charaktergefühle aufdrücken wollen, ohne dass ich es in der Situation nachvollziehen kann.
Richtige Balance ist ja schon gesagt worden.
Dann zweitens, man sollte sich immer klar machen: Ein Gerne ist ein Genre weil wir versuchen Geschichten irgendwie einzuteilen und zuzuordnen damit wir sie besser auswählen können. Es gibt keine Genreregeln nur Merkmale an denen man eine Geschichte ins Genre einteilt.
Gutes Beispiel finde ich Fantasy das in der heutigen Zeit spielt, welches aber möglicherweise in einer Parallelwelt spielt, die andere Technik hat. Ist es Fantasy ist es Urban Fantasy ist es Science Fiction? Das ist für die Geschichte selbst egal, nur für dies Leser mag es wichtig sein, dass sie wissen ob die Geschichte ihnen gefallen würde.
Ich sage das nur, weil ich darüber immer wieder mit meinem Freund in Streit gerate, da er als Leser Genres total überflüssig findet, da es ihm um die Geschichte geht und ich als Schreiber auch dauernd verzweifelt versuche alles in Genres einzuteilen.
Ansonten glaube ich dass es der großen Fantasyleserschaft (im Buchhandel), die wahrscheinlich zu 70-80% aus Männern zwischen 14 und 30 besteht, einfach lieber Action liest, als etwas über die Charaktere zu erfahren.
Kämpfe, ein magischer Gegenstand, Feindschaft, Intriegen, Krieg, ein hübsches Mädchen, magische Wesen, und nochmal Kämpfe und Krieg. Das sind die Kriterien die einen gute komerzielle Fantasygeschichte ausmachen. Egal in welcher Form man sie einbaut.
Wobei bei dem hübschen Mädchen ein bisschen Gefühlsdusselei nicht schadet.
Ich möchte jetzt nicht sagen, dass jeder Leser so 0815 gestrickt ist, dass er wenig Ansprüche an eine Geschichte darüber hinaus hat, aber ich habe gemerkt, dass das so grob die Kriterien von Verlägen sind, dass sich eine Geschichte verkauft.
Aber möchte man sich als Schreiber an Richtlienien halten? Möchte man eine möglichst breite Leserschaft ansprechen?
Habt ihr das schon gesagt? Man sollte eine Geschichte so schreiben, wie man sie gerne selber lesen möchte.
Und ich finde es gibt in Fantasy viel zu wenig Geschichten, die mich als Frau auch auf der Gefühlsebene ansprechen. (Klingt irgendwie komisch.) Also Geschichten die sich mehr mit der realistischen Charakterentwicklung beschäftigen, als mit Action, Rache und Draufhauen.
Letzteres darf natürlich nicht Fehlen, aber bitte icht nur. Ich finde davon wird eine Geschichte flach.
Und das führt jetzt etwas darüber hinaus. Viel schlimmer als ausschweifende Beschreibungen finde ich Beschreibungen die mir Charaktergefühle aufdrücken wollen, ohne dass ich es in der Situation nachvollziehen kann.
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@Eleena Koi: Einfach die Adjektive aus den Actionszenen zu kürzen dürfte schon eine Menge helfen. Die Faustregel ist, dass die Sätze ungefähr so schnell aufeinanderfolgen müssen wie die Handlungen.
Schneeregen
Ich glaube, sie würde meinen Schreibstil mögen. Ich habe kaum Geduld für Beschreibungen oder Nebenplots, und lasse schon mal ganze Tage aus der Erzählung weg wenn nichts Interessantes passiert.
Leider ist das genau das Gegenteil von den Vorlieben des typischen Fantasyfans,scheint mir. Der möchte wissen, dass die Gruppe ihr Lager zwischen Heidelbeersträuchern und Hirschzungenfarn aufschlägt, und Sam zum Abendessen Kartoffelsuppe mit Fisch kocht.
Schreiben was man selbst gern lesen will: Sicher gut, wenn man nur für sich schreibt.
Will man das Buch aber an einen Verlag bringen, muss man wohl die Genreanforderungen erfüllen, selbst wenn sie einem unsinnig erscheinen. Oder ordentlich Glück haben.
Beschreibungen die Dir Charaktergefühle aufdrücken wollen ... meinst Du damit die Verwendung von Gefühlsbezeichnungen, oder die von körperlichen Reaktionen? (Die Ratschläge auf Schreibforen gehen in Richtung "Show, don't tell", da wäre eine zugeschnürte Kehle besser als "Er hatte Angst".)
Schneeregen
Zum einen fiel mir dazu direkt meine Mutter ein, die egal bei was sagt dass es zu viel Beschreibungen enthält wenn es nicht sofort weiter geht und sie deshalb kaum ein Buch liest das länger als 200 Seiten lang ist. Obwohl sie ein Extrembeispiel ist. Sie mag es einfach nicht und findet es überflüssig. Ich hingegen finde Beschreibungen sehr wichtig.
Ich glaube, sie würde meinen Schreibstil mögen. Ich habe kaum Geduld für Beschreibungen oder Nebenplots, und lasse schon mal ganze Tage aus der Erzählung weg wenn nichts Interessantes passiert.
Leider ist das genau das Gegenteil von den Vorlieben des typischen Fantasyfans,scheint mir. Der möchte wissen, dass die Gruppe ihr Lager zwischen Heidelbeersträuchern und Hirschzungenfarn aufschlägt, und Sam zum Abendessen Kartoffelsuppe mit Fisch kocht.
Schreiben was man selbst gern lesen will: Sicher gut, wenn man nur für sich schreibt.
Will man das Buch aber an einen Verlag bringen, muss man wohl die Genreanforderungen erfüllen, selbst wenn sie einem unsinnig erscheinen. Oder ordentlich Glück haben.
Beschreibungen die Dir Charaktergefühle aufdrücken wollen ... meinst Du damit die Verwendung von Gefühlsbezeichnungen, oder die von körperlichen Reaktionen? (Die Ratschläge auf Schreibforen gehen in Richtung "Show, don't tell", da wäre eine zugeschnürte Kehle besser als "Er hatte Angst".)
Joanne K. Rowling hat Recht
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Beitrag #16, verfasst am 06.03.2013 | 16:45 Uhr
Sionon Klingensang
Einerseits natürlich dieses, woran ich dachte war ein Buch indem immer wieder Gefühlseinschübe aus heiterem Himmel kamen, die an der Stelle überhaupt nicht nachvollziehbar waren, weil es keinen Aufbau dahin gab oder das Gesagte nicht mit der Beschreibung der Gefühle übereinstimmte. Ich habe gerade nochmal nachgeschaut: Das lag zustätzlich daran, dass das Buch sehr spärlich mit der Beschreibung der Charaktere umgeht und deshalb dann plötzliche Gefühlsbeschreibungen total lächerlich wirken. Wenn zum Beispiel ein Gespräch sich bereits über mehrere Zeilen hinzieht und dann er Protagnoist plötzlich zu zittern anfängt finde ich das sehr fehl am Platz.
Das ist denke ich mal das Risiko wenn man sich auf Handlung beschränkt, der Leser ist verwirrt, wenn plötzlich Gefühle drin vorkommen, selbst wenn sie einem wörtertechnisch nicht aufs Auge gedrückt werden.
Beschreibungen die Dir Charaktergefühle aufdrücken wollen ... meinst Du damit die Verwendung von Gefühlsbezeichnungen, oder die von körperlichen Reaktionen? (Die Ratschläge auf Schreibforen gehen in Richtung "Show, don't tell", da wäre eine zugeschnürte Kehle besser als "Er hatte Angst".)
Einerseits natürlich dieses, woran ich dachte war ein Buch indem immer wieder Gefühlseinschübe aus heiterem Himmel kamen, die an der Stelle überhaupt nicht nachvollziehbar waren, weil es keinen Aufbau dahin gab oder das Gesagte nicht mit der Beschreibung der Gefühle übereinstimmte. Ich habe gerade nochmal nachgeschaut: Das lag zustätzlich daran, dass das Buch sehr spärlich mit der Beschreibung der Charaktere umgeht und deshalb dann plötzliche Gefühlsbeschreibungen total lächerlich wirken. Wenn zum Beispiel ein Gespräch sich bereits über mehrere Zeilen hinzieht und dann er Protagnoist plötzlich zu zittern anfängt finde ich das sehr fehl am Platz.
Das ist denke ich mal das Risiko wenn man sich auf Handlung beschränkt, der Leser ist verwirrt, wenn plötzlich Gefühle drin vorkommen, selbst wenn sie einem wörtertechnisch nicht aufs Auge gedrückt werden.
Beiträge: 125
Rang: Datentypist
Beitrag #17, verfasst am 07.03.2013 | 19:29 Uhr
Sionon Klingensang
Danke, das werde ich mir mal notieren. Ich denke, mit ein bisschen Übung werde ich das schon hinkriegen ;)
Schneeregen
Das ist zwar wahr, aber leider ist es wohl wie Sionon gesagt hat, dass ein Verlag z.B. bestimmte Anforderungen hat, an die man sich als Autor halten muss, wenn man das Buch vermarkten will. Ich kenne mich mit der Materie allerdings zu wenig aus, um den Faden weiterzuspinnen.
Schneeregen
Das unterschreibe ich mal so ;)
@Eleena Koi: Einfach die Adjektive aus den Actionszenen zu kürzen dürfte schon eine Menge helfen. Die Faustregel ist, dass die Sätze ungefähr so schnell aufeinanderfolgen müssen wie die Handlungen.
Danke, das werde ich mir mal notieren. Ich denke, mit ein bisschen Übung werde ich das schon hinkriegen ;)
Schneeregen
Habt ihr das schon gesagt? Man sollte eine Geschichte so schreiben, wie man sie gerne selber lesen möchte.
Das ist zwar wahr, aber leider ist es wohl wie Sionon gesagt hat, dass ein Verlag z.B. bestimmte Anforderungen hat, an die man sich als Autor halten muss, wenn man das Buch vermarkten will. Ich kenne mich mit der Materie allerdings zu wenig aus, um den Faden weiterzuspinnen.
Schneeregen
Und ich finde es gibt in Fantasy viel zu wenig Geschichten, die mich als Frau auch auf der Gefühlsebene ansprechen. (Klingt irgendwie komisch.) Also Geschichten die sich mehr mit der realistischen Charakterentwicklung beschäftigen, als mit Action, Rache und Draufhauen.
Letzteres darf natürlich nicht Fehlen, aber bitte nicht nur. Ich finde davon wird eine Geschichte flach.
Das unterschreibe ich mal so ;)
Beiträge: 668
Rang: Broschürenschreiber
Beitrag #18, verfasst am 07.03.2013 | 21:17 Uhr
Sionon Klingensang
Das kann ich so unterschreiben. Ist nämlich auch das erste, was mir aufgefallen ist, als ich die Textstelle gelesen habe. Und ich hab mich auch gefragt, wieso es von Bedeutung ist, dass niemand ihn japsen hört. So eine Info kann unter Umständen wichtig sein, aber hier hat sich mir der Zusammenhang nicht ganz erschlossen.
Eleena Koi
Ich meinte das auch nicht so, dass du dich nicht weiterentwickeln oder experimentieren sollst ;). Ganz im Gegenteil! Ich wollte dich nur darauf hinweisen, dass es wichtig ist, man selbst zu bleiben und sich nicht verbiegen zu lassen, nur, um irgendwelchen Anforderungen zu entsprechen, mit denen man sich selbst vielleicht gar nicht identifizieren kann und die eine reine Qual sind. Das heißt aber nicht, dass man nichts Neues ausprobieren oder Kritik annehmen soll... Wo bliebe denn dann der Reiz? Und wie vor allem soll man sich verbessern?
Eleena Koi
Das Problem kenne ich sehr gut. Ich bin eine elende Perfektionistin, die sich an noch so fitzeligen Kleinigkeiten aufhängen kann - was bei mir im Zweifelsfall zur fetten Blockade auf ganzer Linie führen kann. Deswegen habe ich gerade in letzter Zeit festgestellt, dass es manchmal wirklich hilfreich sein kann, einfach weiter zu machen und die unschöne Stelle einfach erst mal unschöne Stelle sein zu lassen und mir einfach später oder wann anders nochmal Gedanken darüber zu machen, wenn ich schon ein wenig Abstand dazu hab. Aber nur, weil es für mich funktioniert, muss es das für dich noch lange nicht... Da muss jeder seinen eigenen Weg finden.
Nö, gerade bei längeren Texten schleichen sich 'ne Menge Fehler ein, egal, wie sehr man darauf achtet (und wenn es nur ist, dass der Plot eine unerwartete Wendung einschlägt und man deswegen irgendetwas in der Vorgeschichte umschreiben muss, damit es noch in sich logisch ist). Überarbeiten muss man also so oder so.^^
@Eleena Koi: Einfach die Adjektive aus den Actionszenen zu kürzen dürfte schon eine Menge helfen. Die Faustregel ist, dass die Sätze ungefähr so schnell aufeinanderfolgen müssen wie die Handlungen.
Das kann ich so unterschreiben. Ist nämlich auch das erste, was mir aufgefallen ist, als ich die Textstelle gelesen habe. Und ich hab mich auch gefragt, wieso es von Bedeutung ist, dass niemand ihn japsen hört. So eine Info kann unter Umständen wichtig sein, aber hier hat sich mir der Zusammenhang nicht ganz erschlossen.
Eleena Koi
Es allen recht machen möchte ich eh nicht - nur bin ich wie gesagt noch ein Newbie im Fantasybereich, muss erst mal einiges lesen, um mich zurechtzufinden und wie erwartet, sind eure Tipps echt hilfreich um mich erstmal zu orientieren.
Außerdem denke ich, dass sich Stil ja auch weiterentwickelt und ich hoffe, ich bin noch nicht am Ende angekommen. Von daher ist es interessant, was Neues zu machen und sich ein wenig auszuprobieren. Im Endeffekt bin das ja trotzdem alles "Ich", was ich da zu Papier bringe und ich lasse mich auch nicht in Schachteln stecken :)
Allerdings habe ich bemerkt, dass ich einfach nicht weiterschreiben kann, wenn ich mit dem Vorigen nicht zufrieden bin *lol* Also, wenn ich selbst noch einiges zu bemängeln habe, dann bastle ich so lange daran herum, bis es einigermaßen so ist, wie ich das will. Aber man kommt ja
Ich meinte das auch nicht so, dass du dich nicht weiterentwickeln oder experimentieren sollst ;). Ganz im Gegenteil! Ich wollte dich nur darauf hinweisen, dass es wichtig ist, man selbst zu bleiben und sich nicht verbiegen zu lassen, nur, um irgendwelchen Anforderungen zu entsprechen, mit denen man sich selbst vielleicht gar nicht identifizieren kann und die eine reine Qual sind. Das heißt aber nicht, dass man nichts Neues ausprobieren oder Kritik annehmen soll... Wo bliebe denn dann der Reiz? Und wie vor allem soll man sich verbessern?
Eleena Koi
Allerdings habe ich bemerkt, dass ich einfach nicht weiterschreiben kann, wenn ich mit dem Vorigen nicht zufrieden bin *lol* Also, wenn ich selbst noch einiges zu bemängeln habe, dann bastle ich so lange daran herum, bis es einigermaßen so ist, wie ich das will. Aber man kommt ja sowieso nicht ums Überarbeiten herum und somit stimmt es auch, dass es meist nie bei der ersten (oder zweiten... oder dritten *lol*) Fassung bleibt.
Das Problem kenne ich sehr gut. Ich bin eine elende Perfektionistin, die sich an noch so fitzeligen Kleinigkeiten aufhängen kann - was bei mir im Zweifelsfall zur fetten Blockade auf ganzer Linie führen kann. Deswegen habe ich gerade in letzter Zeit festgestellt, dass es manchmal wirklich hilfreich sein kann, einfach weiter zu machen und die unschöne Stelle einfach erst mal unschöne Stelle sein zu lassen und mir einfach später oder wann anders nochmal Gedanken darüber zu machen, wenn ich schon ein wenig Abstand dazu hab. Aber nur, weil es für mich funktioniert, muss es das für dich noch lange nicht... Da muss jeder seinen eigenen Weg finden.
Nö, gerade bei längeren Texten schleichen sich 'ne Menge Fehler ein, egal, wie sehr man darauf achtet (und wenn es nur ist, dass der Plot eine unerwartete Wendung einschlägt und man deswegen irgendetwas in der Vorgeschichte umschreiben muss, damit es noch in sich logisch ist). Überarbeiten muss man also so oder so.^^
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