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Jellylorum
Beitrag #1, verfasst am 18.03.2009 | 13:38 Uhr
Die Frage ist mir eingefallen, als ich wieder vor einem Regal des Buchladens meines Vertrauens stand. Von oden bis unten zahllose dicke Fantasyromane. In den Reihen war kein Ende zu sehen, was vielleicht nicht mein Schaden ist.
Allerdings frage ich mich dann doch: Mutiert Fantasy nicht auf Groschenromanwert? Ich hab schon wirklich viel Schund gelesen, die das Wort "Roman" nicht verdienen. Dann wären dann die endlosen Zyklen, z.B die von Dennis L. McKiernan. Inwiefern zählt Fantasy da noch als erst gemeinte Literatur und nicht als bloße Unterhaltung der Masse?
Dazu würde ich gerne eure Meinung wissen... ich selbst kann mir die Frage nicht beantworten. 😐
Allerdings frage ich mich dann doch: Mutiert Fantasy nicht auf Groschenromanwert? Ich hab schon wirklich viel Schund gelesen, die das Wort "Roman" nicht verdienen. Dann wären dann die endlosen Zyklen, z.B die von Dennis L. McKiernan. Inwiefern zählt Fantasy da noch als erst gemeinte Literatur und nicht als bloße Unterhaltung der Masse?
Dazu würde ich gerne eure Meinung wissen... ich selbst kann mir die Frage nicht beantworten. 😐
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Beitrag #2, verfasst am 18.03.2009 | 15:00 Uhr
Ich würde mal sagen, das kommt darauf an, wie groß die Buchhandlung deines Vertrauens ist ... in großen Buchhandlungen sind die Regale natürlich größer .... (wenn ich da an 'meine' denke ...)
Aber ich denke, es ist eigentlich ganz natürlich, dass es nicht nur hochwertige Romane geben kann. Ist ja irgendwie klar, wir können nicht alle wie Tolkien, Pratchett und was weiß ich wer schreiben.
Doch ernstgemeint sind die meisten Bücher im literarischen Sinne eigentlich schon. Wer schreibt denn schon ein buch und denkt sich dabei "Hey, lass uns mal den letzten Schund fabrizieren!"
Zu der Groschenromansache: ich denke, bei Romanzen sollte man sich etwas mehr Sorgen machen; da ist es ja schon so weit.
Die Fantasy-Groschenromane muss man ja nicht unbedingt lesen - vielleicht muss man ein wenig mehr suchen, doch das mache ich in einer Buchhandlung eigentlich am liebsten. Und irgendwann erkennt man dann - mit ein bissl übung - ja auch, ob das Buch was ist oder nicht.
Ich mach mir da überhaupt keine Sorgen :)
Aber ich denke, es ist eigentlich ganz natürlich, dass es nicht nur hochwertige Romane geben kann. Ist ja irgendwie klar, wir können nicht alle wie Tolkien, Pratchett und was weiß ich wer schreiben.
Doch ernstgemeint sind die meisten Bücher im literarischen Sinne eigentlich schon. Wer schreibt denn schon ein buch und denkt sich dabei "Hey, lass uns mal den letzten Schund fabrizieren!"
Zu der Groschenromansache: ich denke, bei Romanzen sollte man sich etwas mehr Sorgen machen; da ist es ja schon so weit.
Die Fantasy-Groschenromane muss man ja nicht unbedingt lesen - vielleicht muss man ein wenig mehr suchen, doch das mache ich in einer Buchhandlung eigentlich am liebsten. Und irgendwann erkennt man dann - mit ein bissl übung - ja auch, ob das Buch was ist oder nicht.
Ich mach mir da überhaupt keine Sorgen :)
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Beitrag #3, verfasst am 18.03.2009 | 15:09 Uhr
Fantasy als Massenware in Deutschland?!?! 🤣
Ich bin immer maßlos enttäuscht wenn in in der Buchhandlung oder in der Bibliotek vor vielleicht ein oder zwei Regalen stehe.
Im Ausland gibt es ganze Abteilungen für Fantasy und nicht ein paar Regale. Geh mal in England oder in den USA in ein en Bücherladen als Fatasyfan! Ein Traum!!!
(Hier in Schweden lesen die Leute hauptsächlich die englischen Originale, dass heißt, hier gibt es ganze Buchhandlungen die nur auf Fantasy und Si-Fi speziealisiert sind, in denen es eine kleine Ecke schwedische Übersetzungen gibt, und dann den Rest des Ladens eine ganze Etage des Geschäfts nur englischspracheige Fantasy. (Und in den anderen Etagen Rollenspielkram, Filme und Merchandising-Artikel.)
Mir ist es ehrlich gesagt lieber, die Auswahl ist riesengroß (und es gibt die unvermeitbaren minderwertige Bücher darunter), als dass ich nur ein, oder zwei Regale habe, wo natürlich auch minderwertige Sachen dabei sind.
Ich bin immer maßlos enttäuscht wenn in in der Buchhandlung oder in der Bibliotek vor vielleicht ein oder zwei Regalen stehe.
Im Ausland gibt es ganze Abteilungen für Fantasy und nicht ein paar Regale. Geh mal in England oder in den USA in ein en Bücherladen als Fatasyfan! Ein Traum!!!
(Hier in Schweden lesen die Leute hauptsächlich die englischen Originale, dass heißt, hier gibt es ganze Buchhandlungen die nur auf Fantasy und Si-Fi speziealisiert sind, in denen es eine kleine Ecke schwedische Übersetzungen gibt, und dann den Rest des Ladens eine ganze Etage des Geschäfts nur englischspracheige Fantasy. (Und in den anderen Etagen Rollenspielkram, Filme und Merchandising-Artikel.)
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Bücher sind auch nur tätowierte Bäume.
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Beitrag #4, verfasst am 18.03.2009 | 15:43 Uhr
Rune
Ohhhh jaaaaaa! Wir waren vor Jahren in Stockholm und sind in einer dieser schmalen Straßen in einen auf den ersten Blick eher kleinen Laden gestolpert - drinnen bekamen mein Mann und ich sowas von große, glänzende Augen - und danach einen Heulflash, weil wir mit dem Flugzeug da waren und natürlich nicht alles mitnehmen konnten, was wir gerne gekauft hätten (so ziemlich den halben Laden... 😋 )
Von diesem Buchladen träume ich heute noch!
(Hier in Schweden lesen die Leute hauptsächlich die englischen Originale, dass heißt, hier gibt es ganze Buchhandlungen die nur auf Fantasy und Si-Fi speziealisiert sind, in denen es eine kleine Ecke schwedische Übersetzungen gibt, und dann den Rest des Ladens eine ganze Etage des Geschäfts nur englischspracheige Fantasy. (Und in den anderen Etagen Rollenspielkram, Filme und Merchandising-Artikel.)
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Rowellan
Von diesem Buchladen träume ich heute noch!
Lass mich raten - es war der hier in der Altstadt? http://www.sfbok.se/div/butiker.asp#stockholm
😄
Ich könnte da auch mein Zelt aufschlagen.
Die Stadtsbibliotek hier ist auch der absolute Traum! Wunderschönes Gebäude, riesengroß, supermoderne Ausstattung, riesige Auswahl und die Ausleihe kostet nichts...
(Ich bekomme Heulkrämpfe bei dem Gedanken, dass ich in einem halben Jahr wieder in Deutschland bin, wo man Bücher in dem Ausmaß allenfalls bestellen kann, aber dann leider nicht die Gelegenheit hat zu stöbern und vorher reinzulesen... 😢 )
)
Ohhhh jaaaaaa! Wir waren vor Jahren in Stockholm und sind in einer dieser schmalen Straßen in einen auf den ersten Blick eher kleinen Laden gestolpert - drinnen bekamen mein Mann und ich sowas von große, glänzende Augen - und danach einen Heulflash, weil wir mit dem Flugzeug da waren und natürlich nicht alles mitnehmen konnten, was wir gerne gekauft hätten (so ziemlich den halben Laden... 😋
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Ich könnte da auch mein Zelt aufschlagen.
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(Ich bekomme Heulkrämpfe bei dem Gedanken, dass ich in einem halben Jahr wieder in Deutschland bin, wo man Bücher in dem Ausmaß allenfalls bestellen kann, aber dann leider nicht die Gelegenheit hat zu stöbern und vorher reinzulesen... 😢 )
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Beitrag #6, verfasst am 18.03.2009 | 16:57 Uhr
Ich glaub, ich ziehe nach Schweden....
Schade, dass mein Englisch nicht so gut wäre, um die im Original zu lesen.
Aber wäre wirklich schön, so stellt sich meinereins das Paradies vor. Eine riesige Halle, voll mit vielen Fantasy-Romanen....
Schade, dass mein Englisch nicht so gut wäre, um die im Original zu lesen.
Aber wäre wirklich schön, so stellt sich meinereins das Paradies vor. Eine riesige Halle, voll mit vielen Fantasy-Romanen....
Tatzelwurm
Beitrag #7, verfasst am 18.03.2009 | 17:50 Uhr
Deira
Vertrau' Deinem Englisch! Du ahnst gar nicht, wieviel Du weißt und aus dem Kontext mitbekommst ....
Fantasy im englischen Original zu lesen ist so, als würde man einen guten Schluck bitteren Orkbiers am qualmenden Lagerfeuer trinken, anstatt eine Büchse lauwarmes Einbecker vor der Zentralheizung auszunuckeln ;-)
Schade, dass mein Englisch nicht so gut wäre, um die im Original zu lesen...
Vertrau' Deinem Englisch! Du ahnst gar nicht, wieviel Du weißt und aus dem Kontext mitbekommst ....
Fantasy im englischen Original zu lesen ist so, als würde man einen guten Schluck bitteren Orkbiers am qualmenden Lagerfeuer trinken, anstatt eine Büchse lauwarmes Einbecker vor der Zentralheizung auszunuckeln ;-)
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Beitrag #8, verfasst am 18.03.2009 | 18:25 Uhr
Rune, genau der müsste es eigentlich sein. Ich wär da am liebsten üüüüüberhaupt nicht mehr raus!
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Hm, ich glaube, dass Fantasy nun leider in Deutschland noch keine Massenware ist.
Wenn ich in den Buchhandlungen hier gucke, bekomme ich meist nur Frust (der hat Namen wie Elfen, Zwerge, Orks, Halblinge, Drachen, Vampire... - wobei einige der Bücher vielleicht wirklich gut sind, ich kauf sie nur nicht) und muss mir meine Bücher übers Internet bestellen.
Die Fantasy, die ich lese, erscheint wenn überhaupt in Deutschland, höchstens in einer einzigen Auflage, danach gibt es die Bücher nur noch gebraucht. Das frustriert mich wirklich.
Während natürlich der englischsprachige Absatzmarkt viel größer ist und sich da auch diese Nischenbücher verkaufen.
Die in den letzten Jahren am deutschen Markt herausgebrachten Bücher habe ich oft nicht mal angefasst und ich kann tatsächlich keine Rassen-Namen wie "Orks" mehr lesen und bin jetzt in der Pflicht, die Elfen in meinen eigenen Geschichten umzubenennen (das hat man nun davon, wenn man 15 Jahre an seinen Werken schreibt *seufz*).
Aber der Trend scheint sich zu ändern. Guckt euch nur an, welche Bücher beim Heyne-Wettbewerb in die Endrunde kamen (und ja alle 5 veröffentlicht werden sollen), das ist ganz außergewöhnlich, eine ganz andere Richtung. Darüber freue ich mich unheimlich und ich werde das Sieger-Buch von Victoria sicherlich lesen. Wann hat man schon in der Fantasy über einen bisexuellen Bohème gelesen. Darauf freue ich mich wirklich schon.
Momentan sehe ich es also positiv (solange ich nicht vor der Fantasy-Ecke der Buchhandlung stehe). Ich denke, die Zeit der Rassen-Trilogien ist bald vorüber und wir werden mit Neuem beglückt werden und da kann Interessantes dabeisein.
Wenn ich in den Buchhandlungen hier gucke, bekomme ich meist nur Frust (der hat Namen wie Elfen, Zwerge, Orks, Halblinge, Drachen, Vampire... - wobei einige der Bücher vielleicht wirklich gut sind, ich kauf sie nur nicht) und muss mir meine Bücher übers Internet bestellen.
Die Fantasy, die ich lese, erscheint wenn überhaupt in Deutschland, höchstens in einer einzigen Auflage, danach gibt es die Bücher nur noch gebraucht. Das frustriert mich wirklich.
Während natürlich der englischsprachige Absatzmarkt viel größer ist und sich da auch diese Nischenbücher verkaufen.
Die in den letzten Jahren am deutschen Markt herausgebrachten Bücher habe ich oft nicht mal angefasst und ich kann tatsächlich keine Rassen-Namen wie "Orks" mehr lesen und bin jetzt in der Pflicht, die Elfen in meinen eigenen Geschichten umzubenennen (das hat man nun davon, wenn man 15 Jahre an seinen Werken schreibt *seufz*).
Aber der Trend scheint sich zu ändern. Guckt euch nur an, welche Bücher beim Heyne-Wettbewerb in die Endrunde kamen (und ja alle 5 veröffentlicht werden sollen), das ist ganz außergewöhnlich, eine ganz andere Richtung. Darüber freue ich mich unheimlich und ich werde das Sieger-Buch von Victoria sicherlich lesen. Wann hat man schon in der Fantasy über einen bisexuellen Bohème gelesen. Darauf freue ich mich wirklich schon.
Momentan sehe ich es also positiv (solange ich nicht vor der Fantasy-Ecke der Buchhandlung stehe). Ich denke, die Zeit der Rassen-Trilogien ist bald vorüber und wir werden mit Neuem beglückt werden und da kann Interessantes dabeisein.
"Es gibt Heldentaten, derer nur die ganz Schüchternen fähig sind." (Pierre Gascar)
Klesst
Beitrag #10, verfasst am 18.03.2009 | 20:08 Uhr
Also erst mal zum Allgemeinen: Fantasy gilt nicht gerade als Hochliteratur und ist, obwohl ich selbst denke, dass einzelne Werke ebenso viel Tiefe haben wie mancher vermeintliche Bildungsroman, der Unterhaltungsliteratur zuzurechnen *klugschwätz*
Im Speziellen muss ich CoraLan Recht geben. Fantasy ist nicht gleich Fantasy. Ich habe keine der Elfen, Orks, Drachen, Oger, Untote und wasweißichnochalles-Reihen gelesen und kann mir eigentlich kein Urteil darüber erlauben, aber zumindest drängt sich der Verdacht auf, dass das viele Broterwerbschreiber eine Idee auskochen bis auch die letzte Würze raus ist. Klar, dass dabei die Originalität auf der Strecke bleibt. Und wie CoraLan schon geschrieben hat: Vielleicht gibt es darunter das ein oder andere Highlight, aber wer will schon ganze Bücherregale voll des ewig Gleichen zu Gemüte führen, damit er mal ein lichtes Leseerlebnis hat.
Aber irgendwie sprechen die zweihundertfünfzig Bewertungen, die z.B. "Die Elfen" (habs grad gegoogelt) bei einem bestimmten Online-Buchhandel erhalten haben für sich. Das Buch, was ich gerade zu lesen begonnen habe, hat gerade mal drei (!) Bewertungen, sein Vorgänger (seit 2007 auf dem Markt) hat sechzehn. Scheint wohl eine andere Kategorie zu sein.
Vermutlich hängt das mit "unserer" Vorliebe zur "sauberen" Fantasy zusammen: Elfen, Blümchen, gesichts- und charakterlose Antagonisten und dazwischen saubere Grenzen. Vielleicht meinen die Verlage, dass uns alles jenseits der makellosen Welten von Biss & Co. überfordert? Und so lange, wie sie damit Recht haben, werden wohl die Elfen, Zwerge und Vampire weiterhin die Buchhandlungen verstopfen.
@CoraLan: es würde mich interessieren, was Du so liest. Da ist sicher ein guter Tip dabei und wir können dann auf dem Gebrauchtmarkt darum konkurrieren ;-)
Im Speziellen muss ich CoraLan Recht geben. Fantasy ist nicht gleich Fantasy. Ich habe keine der Elfen, Orks, Drachen, Oger, Untote und wasweißichnochalles-Reihen gelesen und kann mir eigentlich kein Urteil darüber erlauben, aber zumindest drängt sich der Verdacht auf, dass das viele Broterwerbschreiber eine Idee auskochen bis auch die letzte Würze raus ist. Klar, dass dabei die Originalität auf der Strecke bleibt. Und wie CoraLan schon geschrieben hat: Vielleicht gibt es darunter das ein oder andere Highlight, aber wer will schon ganze Bücherregale voll des ewig Gleichen zu Gemüte führen, damit er mal ein lichtes Leseerlebnis hat.
Aber irgendwie sprechen die zweihundertfünfzig Bewertungen, die z.B. "Die Elfen" (habs grad gegoogelt) bei einem bestimmten Online-Buchhandel erhalten haben für sich. Das Buch, was ich gerade zu lesen begonnen habe, hat gerade mal drei (!) Bewertungen, sein Vorgänger (seit 2007 auf dem Markt) hat sechzehn. Scheint wohl eine andere Kategorie zu sein.
Vermutlich hängt das mit "unserer" Vorliebe zur "sauberen" Fantasy zusammen: Elfen, Blümchen, gesichts- und charakterlose Antagonisten und dazwischen saubere Grenzen. Vielleicht meinen die Verlage, dass uns alles jenseits der makellosen Welten von Biss & Co. überfordert? Und so lange, wie sie damit Recht haben, werden wohl die Elfen, Zwerge und Vampire weiterhin die Buchhandlungen verstopfen.
@CoraLan: es würde mich interessieren, was Du so liest. Da ist sicher ein guter Tip dabei und wir können dann auf dem Gebrauchtmarkt darum konkurrieren ;-)
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Beitrag #11, verfasst am 18.03.2009 | 23:15 Uhr
Da ich bis vor Kurzem noch in einer Bibliothek gearbeitet habe, kann ich euch beruhigen. Bibliotheken kaufen zwar einige Bücher, die von einigen Lesern empfohlen werden. Grundsätzlich aber hat eine Bibliothek ein gewisses Jahresbudget, dass sie ausgeben dürfen. Darin enthalten sind Sachbücher, Kinderbücher und Romane. Es gibt Kataloge von den Bibliothekszulieferern, die die Mitarbeiter dann in mühevoller Arbeit durchsehen und dabei entscheiden, was gekauft wird und was nicht. Die Kataloge enthalten keine Bilder, sondern maximal 10 Zeilen mit einer knappen Inhaltsangabe. Gekauft wird, welche Literatur wenig in der Bib. vorhanden ist, was gerade in ist (aber auch da muss man sich beschränken und gleichzeitig mehrere Bereiche abdecken), wichtige Neuerscheinungen des Jahres und manchmal auch etwas, was sich einfach interessant anhört.
Der große Fantasy Boom hält sich in Bibliotheken also in Grenzen. Denn es muss ja für alle Bereiche Literatur vorhanden sein. Sicher gibt es auch Bibliotheken, die mehr Fantasy haben. Aber das hängt auch sehr stark von den Leuten ab, die die Bib. besuchen.
Der große Fantasy Boom hält sich in Bibliotheken also in Grenzen. Denn es muss ja für alle Bereiche Literatur vorhanden sein. Sicher gibt es auch Bibliotheken, die mehr Fantasy haben. Aber das hängt auch sehr stark von den Leuten ab, die die Bib. besuchen.
Klar soweit?!
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Beitrag #12, verfasst am 19.03.2009 | 09:04 Uhr
Fantasy in Deutschland Massenware? Schön wärs. Wenn ich mal in einen normalen Buchladen gehen,springen mich eigentlich fast nur die schon gennnten Elfen, Orks, Zwerge etc. an.
Natürlich wird auch gute Fantasy in Deutschland verlegt, aber danach muss man mitunter langer suchen, oder aber die Übersetzungen sind so schlecht, dass man doch lieber auf das englische Original zurückgreift.
Ich finde aber auch, dass es vom Verlag abhängig ist. Paradebeispiel ist meiner Meinung nach Klett-Cotta. Wenn dieser Verlag ein neues Fantasybuch auf den Markt bringt, kann man eigentlich davon ausgehen, dass sowohl das Buch als auch die Übersetzung wirklich gut sind.
Aber eigentlich ist es mir auch recht egal, welche Bücher nun in Deutschland erscheinen und welche nicht, denn ich kaufe sowieso meist die Englischen. Schon allein wegen dem Preis. Außerdem muss ich mich dann nicht mit irgendwelchen schlechten Übersetzungen rumquälen und komme auch an Bücher, die in Deutschland vielleicht nie verlegt werden, weil sie zu wenig dem Mainstream entsprechen.
Und mal ehrlich, bei den Büchern, die derzeit in Deutschland hauptsächlich auf dem Markt kursieren, wie soll Fantasy denn da bitte jemals den selben Stellenwert bekommen, wie andere Literatur? Das kann ja nichts werden. *g*
Natürlich wird auch gute Fantasy in Deutschland verlegt, aber danach muss man mitunter langer suchen, oder aber die Übersetzungen sind so schlecht, dass man doch lieber auf das englische Original zurückgreift.
Ich finde aber auch, dass es vom Verlag abhängig ist. Paradebeispiel ist meiner Meinung nach Klett-Cotta. Wenn dieser Verlag ein neues Fantasybuch auf den Markt bringt, kann man eigentlich davon ausgehen, dass sowohl das Buch als auch die Übersetzung wirklich gut sind.
Aber eigentlich ist es mir auch recht egal, welche Bücher nun in Deutschland erscheinen und welche nicht, denn ich kaufe sowieso meist die Englischen. Schon allein wegen dem Preis. Außerdem muss ich mich dann nicht mit irgendwelchen schlechten Übersetzungen rumquälen und komme auch an Bücher, die in Deutschland vielleicht nie verlegt werden, weil sie zu wenig dem Mainstream entsprechen.
Und mal ehrlich, bei den Büchern, die derzeit in Deutschland hauptsächlich auf dem Markt kursieren, wie soll Fantasy denn da bitte jemals den selben Stellenwert bekommen, wie andere Literatur? Das kann ja nichts werden. *g*
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Beitrag #13, verfasst am 19.03.2009 | 16:28 Uhr
Jellylorum
Da frage ich mich: Hat Fantasy nicht eher angefangen im Groschenromanbereich Karriere zu machen? Zumindest wenn ich die Namen von einigen Verlagen sehe bekomme ich das Gefühl. Es ist eben eine Nische, ich weiß, aber im Moment habe ich eher das Gefühl, dass Fantasy mehr und mehr zum Mainstream wird, daher auch das wachsende Angebot, auch von schlechtem.
Ich sehe das eher positiv als negativ: Wir werden eben gesellschaftsfähiger, sonst müssten wir uns nicht mit demselben Mist rumschlagen wie es schon bei den Krimis und Thrillern der Fall ist.
Allerdings frage ich mich dann doch: Mutiert Fantasy nicht auf Groschenromanwert?
Da frage ich mich: Hat Fantasy nicht eher angefangen im Groschenromanbereich Karriere zu machen? Zumindest wenn ich die Namen von einigen Verlagen sehe bekomme ich das Gefühl. Es ist eben eine Nische, ich weiß, aber im Moment habe ich eher das Gefühl, dass Fantasy mehr und mehr zum Mainstream wird, daher auch das wachsende Angebot, auch von schlechtem.
Ich sehe das eher positiv als negativ: Wir werden eben gesellschaftsfähiger, sonst müssten wir uns nicht mit demselben Mist rumschlagen wie es schon bei den Krimis und Thrillern der Fall ist.
Story-Operator
Genau. Ich erinnere mich daran, dass ich noch schief angeguckt wurde, als ich "zugab", Bücher wie den Herrn der Ringe zu lesen. Man galt zu meiner Teenagerzeit noch als verschroben und seltsam, wenn man Fantasy las... Ehrlich gesagt bin ich auch froh darüber, wenn die Leute nicht "Häääh? Echt jetzt? Ist das nicht für Kinder und so?" fragen, wenn ich sage, dass ich Fantasy lese.
Nur weil etwas massentauglich wird, wird es nicht automatisch schlechter. Natürlich: je mehr es von einer Sache gibt, desto mehr Schrott ist im Angebot, aber auch desto mehr gutes Zeug.
Dass es bei einer Idee, die einschlägt, wie eine Bombe, auch viele Trittbrettfahrer gibt, ist klar. Daher auch die hunderten Vampirromanzen, von denen die erste seit Langem schon nicht gerade ein Literaturmeisterwerk ist^^ (und wahrscheinlich auch dutzende Bücher wie Eragon, Krabat, et cetera).
Das ist aber nicht bloß im Fantasy so... Nur fällt es logischerweise _Fantasylesern_ schneller auf. Das liegt an der Natur der Sache =P Der Markt scheint sowieso in jede Richtung überzuquellen. Bei kaum einem Genre gibt es noch wenig Angebote. Kaum noch etwas ist ein "Geheimtipp".
Nur weil etwas massentauglich wird, wird es nicht automatisch schlechter. Natürlich: je mehr es von einer Sache gibt, desto mehr Schrott ist im Angebot, aber auch desto mehr gutes Zeug.
Dass es bei einer Idee, die einschlägt, wie eine Bombe, auch viele Trittbrettfahrer gibt, ist klar. Daher auch die hunderten Vampirromanzen, von denen die erste seit Langem schon nicht gerade ein Literaturmeisterwerk ist^^ (und wahrscheinlich auch dutzende Bücher wie Eragon, Krabat, et cetera).
Das ist aber nicht bloß im Fantasy so... Nur fällt es logischerweise _Fantasylesern_ schneller auf. Das liegt an der Natur der Sache =P Der Markt scheint sowieso in jede Richtung überzuquellen. Bei kaum einem Genre gibt es noch wenig Angebote. Kaum noch etwas ist ein "Geheimtipp".
I have seen beyond the bounds of infinity and drawn down demons from the stars... I have harnessed the shadows that stride from world to world to sow death and madness... Space belongs to me, do you hear?
― H.P. Lovecraft, From Beyond
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Jellylorum
Beitrag #15, verfasst am 19.03.2009 | 18:47 Uhr
So, jetzt habe ich sehr interessiert eure Beiträge gelesen... und muss sagen, dass ist ungefähr das, worauf ich jetzt nach langem Überlegen auch gekommen bin^^.
Zum Einen kann es wirklich nur darauf rauskommen, dass, wenn etwas plötzlich so beliebt wird, auch den einen oder anderen Schrott gibt. Zum Glück kann ich den aber auch ganz gut rausfiltern, da ich selten weniger als ne halbe Stunde vor dem Regal stehe. Was wieder dazu führt: Sooo viel Fantasy gibt es auch nicht. Das scheint nur auf den ersten Blick so. Naja, damit wären wohl einige Tatsachen zusammengefasst, die ihr schon erwähnt habt. Ich lese eigentlich keine Thriller oder Krimis, also kann ich nicht beurteilen, wie es da ist.
Aber @ Lillian9: Wirklich? War es früher etwa merkwürdig, sowas wie "Herr der Ringe" zu lesen? Kann ich mir jezt ja kaum vorstellen🙃
Zum Einen kann es wirklich nur darauf rauskommen, dass, wenn etwas plötzlich so beliebt wird, auch den einen oder anderen Schrott gibt. Zum Glück kann ich den aber auch ganz gut rausfiltern, da ich selten weniger als ne halbe Stunde vor dem Regal stehe. Was wieder dazu führt: Sooo viel Fantasy gibt es auch nicht. Das scheint nur auf den ersten Blick so. Naja, damit wären wohl einige Tatsachen zusammengefasst, die ihr schon erwähnt habt. Ich lese eigentlich keine Thriller oder Krimis, also kann ich nicht beurteilen, wie es da ist.
Aber @ Lillian9: Wirklich? War es früher etwa merkwürdig, sowas wie "Herr der Ringe" zu lesen? Kann ich mir jezt ja kaum vorstellen🙃
Story-Operator
Beitrag #16, verfasst am 19.03.2009 | 20:19 Uhr
Tja, bevor die Filme existiert haben, hat eine Zeitlang kein Hahn nach dem Herrn der Ringe oder dergleichen gekräht^^
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Beitrag #17, verfasst am 19.03.2009 | 20:24 Uhr
Jellylorum
Fantasy überhaupt, ja. Ich war da noch Teenager, da konnte man das noch als Phase antun, aber generell wurden Fantasy-Leser eher belächelt. Ähnlich wie Comic-Fans. Vor zehn, zwanzig Jahren waren das eben hauptsächlich noch Geeks, die bei Mama im Keller wohnen und sonst kein Leben haben. Oder eben Teenager. Nichts für Erwachsene, jedenfalls.
Aber @ Lillian9: Wirklich? War es früher etwa merkwürdig, sowas wie "Herr der Ringe" zu lesen? Kann ich mir jezt ja kaum vorstellen🙃
Fantasy überhaupt, ja. Ich war da noch Teenager, da konnte man das noch als Phase antun, aber generell wurden Fantasy-Leser eher belächelt. Ähnlich wie Comic-Fans. Vor zehn, zwanzig Jahren waren das eben hauptsächlich noch Geeks, die bei Mama im Keller wohnen und sonst kein Leben haben. Oder eben Teenager. Nichts für Erwachsene, jedenfalls.
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Beitrag #18, verfasst am 19.03.2009 | 20:51 Uhr
Rodo
Fantasy überhaupt, ja. Ich war da noch Teenager, da konnte man das noch als Phase antun, aber generell wurden Fantasy-Leser eher belächelt. Ähnlich wie Comic-Fans. Vor zehn, zwanzig Jahren waren das eben hauptsächlich noch Geeks, die bei Mama im Keller wohnen und sonst kein Leben haben. Oder eben Teenager. Nichts für Erwachsene, jedenfalls.
Ehrlich?? Ich kann mich gar nicht daran erinnern, bei Mama im Keller gewohnt zu haben. 😉
Ich lese Fantasy und SF seit ich 12 bin und bin eigentlich frustiert über die Auswahl, die es in Deutschland an diesen Büchern gibt. Ich gehe schon gar nicht mehr in den Buchladen meines Vertrauens, weil mich das immer wieder sehr frustriert, wenn ich gerade mal vor ein oder zwei sehr unsortierten Regalen stehe. Und nach einem Buch suche, welches nicht gleich noch zehn Ableger hat, wo sich im Grunde der Inhalt von Band 1 immer wieder wiederholt. Ich bestelle mittlerweile generell im Internet, wobei mich das keineswegs glücklich macht. Viel lieber würde ich im Buchladen Stunden zubringen zwischen Büchern zu schwelgen , hier und dort mal zu blättern und reinzulesen, aber das ist schon lange nicht mehr möglich. Auch, weil man von manchen Verkäufern irgendwie komisch angesehen wird, wenn man überall mal reinblättert und so gar nichts findet, was man dann tatsächlich auch kauft.
JellylorumAber @ Lillian9: Wirklich? War es früher etwa merkwürdig, sowas wie "Herr der Ringe" zu lesen? Kann ich mir jezt ja kaum vorstellen🙃
Fantasy überhaupt, ja. Ich war da noch Teenager, da konnte man das noch als Phase antun, aber generell wurden Fantasy-Leser eher belächelt. Ähnlich wie Comic-Fans. Vor zehn, zwanzig Jahren waren das eben hauptsächlich noch Geeks, die bei Mama im Keller wohnen und sonst kein Leben haben. Oder eben Teenager. Nichts für Erwachsene, jedenfalls.
Ehrlich?? Ich kann mich gar nicht daran erinnern, bei Mama im Keller gewohnt zu haben. 😉
Ich lese Fantasy und SF seit ich 12 bin und bin eigentlich frustiert über die Auswahl, die es in Deutschland an diesen Büchern gibt. Ich gehe schon gar nicht mehr in den Buchladen meines Vertrauens, weil mich das immer wieder sehr frustriert, wenn ich gerade mal vor ein oder zwei sehr unsortierten Regalen stehe. Und nach einem Buch suche, welches nicht gleich noch zehn Ableger hat, wo sich im Grunde der Inhalt von Band 1 immer wieder wiederholt. Ich bestelle mittlerweile generell im Internet, wobei mich das keineswegs glücklich macht. Viel lieber würde ich im Buchladen Stunden zubringen zwischen Büchern zu schwelgen , hier und dort mal zu blättern und reinzulesen, aber das ist schon lange nicht mehr möglich. Auch, weil man von manchen Verkäufern irgendwie komisch angesehen wird, wenn man überall mal reinblättert und so gar nichts findet, was man dann tatsächlich auch kauft.
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Beitrag #19, verfasst am 19.03.2009 | 21:16 Uhr
Eve
Mein Vater der Comicfan auch nicht. Aber man konnte halt nicht so offen sein, denke ich. Ich habe vor allem von Frauen gehört, dass sie komisch angeguckt wurden und so und dass einige frühe SciFi-Autorinnen unter männlichen Pseudonymen geschrieben haben, weil man sie sonst nicht ernst genommen hätte.
Ehrlich?? Ich kann mich gar nicht daran erinnern, bei Mama im Keller gewohnt zu haben. 😉
Mein Vater der Comicfan auch nicht. Aber man konnte halt nicht so offen sein, denke ich. Ich habe vor allem von Frauen gehört, dass sie komisch angeguckt wurden und so und dass einige frühe SciFi-Autorinnen unter männlichen Pseudonymen geschrieben haben, weil man sie sonst nicht ernst genommen hätte.
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Beitrag #20, verfasst am 20.03.2009 | 08:26 Uhr
Ich weiß noch, als ich mir einst, in der finsteren Steinzeit, so um 1990 herum, das erste Mal "Der Herr der Ringe" in der Schulbibliothek auslieh.
"Was liest du denn da? Was ist das denn?", wurde ich von Schulkameraden gefragt und hab das Buch schnell in der Tasche verschwinden lassen.
Ich war übrigens auch die erste, die das Buch auslieh, obwohl es schon länger da stand (sah man an der Liste im Buchdeckel, wer es schon hatte und wer nicht).
Zwei Jahre später wollte ich das noch mal lesen, da war ich immer noch die bislang einzige.
Nehme mal an, wäre ich 10 Jahre später gekommen, dann hätte ich Wartezeiten in Kauf nehmen müssen.
Ich finde es gar nicht so tragisch, dass diese Bücher nun häufiger anzutreffen sind. Klar, sind gute und weniger gute dabei. Aber in den meisten Fällen wird man, wenn man Vampire oder Elfen mag, doch recht schnell fündig und findet auch etwas, das durchaus Lesenswert ist.
Viele schöne Bücher, die vielleicht seit Ende der 80 er irgendwo mit kleiner Auflage herum dümpelten werden nun, im Vampir-Hype, wieder mit aufgelegt und da findet sich sicherlich das ein oder andere darunter, dass die Aufmerksamkeit schon vorher verdient hätte. Aber es war halt lange Zeit nicht populär.
Dieses Phänomen, dass zeitweise ein bestimter Artikel, gehäuft und in verschiedener Variation mal auf dem Markt ist, findet man aber in allen Bereichen. Sei es nun bei Fernsehserien (an den Fantasy-Hype der 90er denk, der auf Hercules und Xena folgte. Da gab es einige recht gute Sendungen, anderen, die man nicht unbedingt anschauen wollte, das gleiche galt für die Mysterie-Sendungen die auf Akte X folgten. Da gab es glaube ich 5 oder 6 verschiedene dieser Art, die alle recht schnell wieder verschwanden).
Auch in anderen Buchbereichen ist dies spürbar. So waren Ende der 90er, als ich mit meiner Ausbildung fertig war, Bücher zum Thema: Weibliche Gottheiten & Hexen (wohl auch ein wenig noch mit durch den Mysterie-Hype verursacht) "in".
Die findet man mittlerweile nur noch vereinzelt, damals machten sie wirklich ein paar Regale im Laden aus.
Auch Bücher, die Frauen Tipps geben, sich beruflich besser durchzusetzen waren Ende der 90er mal ziemlich gefragt.
Die wurden dann durch Bücher, die eher in die andere Richtung, (Rückkehr zur Familie) gingen, abgelöst, konnten sich aber auch nicht allzu lange halten. Momentan findet man in meinem Buchladen, wo ich mich immer eindecke, zig Bücher zum Thema Abnehmen und Gesundheit...., die die anderen Ratgeber ersetzt haben.
Das gleiche gilt für Fernsehsendungen. Nach DSDS hat doch fast jeder Sender eine Casting Show für irgendwas gemacht. Davor waren des massig Talk-Shows, von der glaube ich nur zwei "überlebt" haben. Auch die Gerichtsshows, liefen glaube ich mal 5 verschiedene auf diversen Sendern hintereinander, kommen mittlerweile aus der Mode.
Manchmal ist man, auch als Fan von etwas, auch überättigt. Aber für die, die gerne fündig werden möchten, gibt es denn dann doch das ein oder andere zu entdecken.
"Was liest du denn da? Was ist das denn?", wurde ich von Schulkameraden gefragt und hab das Buch schnell in der Tasche verschwinden lassen.
Ich war übrigens auch die erste, die das Buch auslieh, obwohl es schon länger da stand (sah man an der Liste im Buchdeckel, wer es schon hatte und wer nicht).
Zwei Jahre später wollte ich das noch mal lesen, da war ich immer noch die bislang einzige.
Nehme mal an, wäre ich 10 Jahre später gekommen, dann hätte ich Wartezeiten in Kauf nehmen müssen.
Ich finde es gar nicht so tragisch, dass diese Bücher nun häufiger anzutreffen sind. Klar, sind gute und weniger gute dabei. Aber in den meisten Fällen wird man, wenn man Vampire oder Elfen mag, doch recht schnell fündig und findet auch etwas, das durchaus Lesenswert ist.
Viele schöne Bücher, die vielleicht seit Ende der 80 er irgendwo mit kleiner Auflage herum dümpelten werden nun, im Vampir-Hype, wieder mit aufgelegt und da findet sich sicherlich das ein oder andere darunter, dass die Aufmerksamkeit schon vorher verdient hätte. Aber es war halt lange Zeit nicht populär.
Dieses Phänomen, dass zeitweise ein bestimter Artikel, gehäuft und in verschiedener Variation mal auf dem Markt ist, findet man aber in allen Bereichen. Sei es nun bei Fernsehserien (an den Fantasy-Hype der 90er denk, der auf Hercules und Xena folgte. Da gab es einige recht gute Sendungen, anderen, die man nicht unbedingt anschauen wollte, das gleiche galt für die Mysterie-Sendungen die auf Akte X folgten. Da gab es glaube ich 5 oder 6 verschiedene dieser Art, die alle recht schnell wieder verschwanden).
Auch in anderen Buchbereichen ist dies spürbar. So waren Ende der 90er, als ich mit meiner Ausbildung fertig war, Bücher zum Thema: Weibliche Gottheiten & Hexen (wohl auch ein wenig noch mit durch den Mysterie-Hype verursacht) "in".
Die findet man mittlerweile nur noch vereinzelt, damals machten sie wirklich ein paar Regale im Laden aus.
Auch Bücher, die Frauen Tipps geben, sich beruflich besser durchzusetzen waren Ende der 90er mal ziemlich gefragt.
Die wurden dann durch Bücher, die eher in die andere Richtung, (Rückkehr zur Familie) gingen, abgelöst, konnten sich aber auch nicht allzu lange halten. Momentan findet man in meinem Buchladen, wo ich mich immer eindecke, zig Bücher zum Thema Abnehmen und Gesundheit...., die die anderen Ratgeber ersetzt haben.
Das gleiche gilt für Fernsehsendungen. Nach DSDS hat doch fast jeder Sender eine Casting Show für irgendwas gemacht. Davor waren des massig Talk-Shows, von der glaube ich nur zwei "überlebt" haben. Auch die Gerichtsshows, liefen glaube ich mal 5 verschiedene auf diversen Sendern hintereinander, kommen mittlerweile aus der Mode.
Manchmal ist man, auch als Fan von etwas, auch überättigt. Aber für die, die gerne fündig werden möchten, gibt es denn dann doch das ein oder andere zu entdecken.
Beiträge: 17
Rang: ABC-Schütze
Beitrag #21, verfasst am 08.04.2009 | 00:33 Uhr
Ich muss sagen ich lese viel aber in meiner gesamten Fantasy-Laufbahn
habe ich erst 1-2 wirklich schlechte Bücher erwischt.
Und die hab ich auch nur durch Zufall gegriffen und nicht z.b. im
Internet bestellt, wo Empfehlungen und Kritik stehen.
Mfg, Migge
habe ich erst 1-2 wirklich schlechte Bücher erwischt.
Und die hab ich auch nur durch Zufall gegriffen und nicht z.b. im
Internet bestellt, wo Empfehlungen und Kritik stehen.
Mfg, Migge
Beiträge: 89
Rang: Schreibkraft
Beitrag #22, verfasst am 09.04.2009 | 19:29 Uhr
Früher fiel mind. jedes zweite Buch, das ich gelesen habe, in die Fantasy Kategorie.
Aber letztendlich habe ich nun genug davon. Man muss sich nur mal die ganzen Inhaltsanagben durchlesen. Ich finde das meiste ist einfach irgendwie gleich...
Und mittlerweile kotzen mich auch diese ganzen Helden und Auserwählten an, aber das gehört wohl zur Fantasy.
Jedenfalls um nicht vom eigentlichen Thema abzuweichen: Ich finde schon, dass die Bücher teilweise einen gewissen Anspruch verlieren. Mir fällt es schwer, in der angebotenen Auswahl wirklich noch die "guten" herauszusuchen. Meistens entpuppt es sich dann doch als Fehlgriff. Viele Stories sind so unglaublich einfallslos, weil die auf einem bestimmten Schema basieren, das man schon aus zig anderen Büchern kennt. Nur leider gleichen die wenigstens Autoren dies wirklich durch etwas Neues oder wenigstens Interessantes aus.
Hinzu kommt dann auch noch der Schreibstil. Manchmal ist dieser wirklich so mies oder unausgereift, da sind viele FFs, die ich schon gelesen habe, besser gewesen. Womit ich jetzt natürlich nicht sagen möchte, nur weill FF Autoren noch kein Buch veröffentlicht haben, können sie nicht so gut schreiben, wie Autoren, die schon ein Buch veröffentlicht haben. (Und hier stoppe ich mal, da ich mich sonst noch um Kopf und Kragen schreibe, ich hoffe, es geht hervor, was ich eigentlich damit meine)
Zum Schluss fällt mir hierbei noch ein, dass, als ich mein Praktikum in einer Buchhandlung gemacht habe, der Buchhändlicher für den Bereich Fantasy drei Viertel des Tisches, auf dem die neuen und tollen Fantasy Bücher präsentiert wurden, als schlecht oder auch totalen Mist bezeichnet hat. Ich glaube, so Unrecht hat er da gar nicht...
Mein Eindruck ist zumindest, dass das Niveau langsam aber sicher bergab geht und man mehr auf den großen Erfolg der Fantasyliteratur aus ist und dem Geld, was diese einbringt, als dem Leser wirklich noch was Anspruchsvolles zu bieten.
Aber letztendlich habe ich nun genug davon. Man muss sich nur mal die ganzen Inhaltsanagben durchlesen. Ich finde das meiste ist einfach irgendwie gleich...
Und mittlerweile kotzen mich auch diese ganzen Helden und Auserwählten an, aber das gehört wohl zur Fantasy.
Jedenfalls um nicht vom eigentlichen Thema abzuweichen: Ich finde schon, dass die Bücher teilweise einen gewissen Anspruch verlieren. Mir fällt es schwer, in der angebotenen Auswahl wirklich noch die "guten" herauszusuchen. Meistens entpuppt es sich dann doch als Fehlgriff. Viele Stories sind so unglaublich einfallslos, weil die auf einem bestimmten Schema basieren, das man schon aus zig anderen Büchern kennt. Nur leider gleichen die wenigstens Autoren dies wirklich durch etwas Neues oder wenigstens Interessantes aus.
Hinzu kommt dann auch noch der Schreibstil. Manchmal ist dieser wirklich so mies oder unausgereift, da sind viele FFs, die ich schon gelesen habe, besser gewesen. Womit ich jetzt natürlich nicht sagen möchte, nur weill FF Autoren noch kein Buch veröffentlicht haben, können sie nicht so gut schreiben, wie Autoren, die schon ein Buch veröffentlicht haben. (Und hier stoppe ich mal, da ich mich sonst noch um Kopf und Kragen schreibe, ich hoffe, es geht hervor, was ich eigentlich damit meine)
Zum Schluss fällt mir hierbei noch ein, dass, als ich mein Praktikum in einer Buchhandlung gemacht habe, der Buchhändlicher für den Bereich Fantasy drei Viertel des Tisches, auf dem die neuen und tollen Fantasy Bücher präsentiert wurden, als schlecht oder auch totalen Mist bezeichnet hat. Ich glaube, so Unrecht hat er da gar nicht...
Mein Eindruck ist zumindest, dass das Niveau langsam aber sicher bergab geht und man mehr auf den großen Erfolg der Fantasyliteratur aus ist und dem Geld, was diese einbringt, als dem Leser wirklich noch was Anspruchsvolles zu bieten.
"You really don't understand, do you? I don't want whatever I want. Nobody does. Not really. What kind of fun would it be if I just got everything I ever wanted?" - Coraline
Beiträge: 142
Rang: Datentypist
Beitrag #23, verfasst am 20.04.2009 | 17:28 Uhr
Wens interessiert: Im Spiegel steht ein Artikel darüber. Natürlich mit Hinblick auf die erfolgreichsten Fantasy-Autoren, aber der Artikel entspricht dennoch genau diesem Thema. ;)
LG,
Nanashi.
LG,
Nanashi.
“The difficulty of literature is not to write, but to write what you mean; not to affect your reader, but to affect him precisely as you wish.”
Robert Louis Stevenson
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Beiträge: 166
Rang: Programmheftliebhaber
Beitrag #24, verfasst am 15.10.2013 | 17:40 Uhr
Fantasy hat in den letzten Jahren tatsächlich an Anhängern und Berühmtheit zugenommen und wie du sagtest gibt es in Buchhandlungen mitlerweile auch wirklich unnötige Bücher die es nichteinmal wert sind Bücher genannt zu werden.
Ich perönlich muss zugeben dass ich ein großer Fan der Fantasy Romane bin aber trotzde nicht jedes dahergekommene Buch lesen würde.
Für diese Ansammlung habe ich persönlich mehr als eine Theorie:
1. Fantasy ist wie der Name schon sagt nicht real, sondern Fantasie. Für die Menschen ist es eine geluungene Abwechslung aus dem Alltag zu entschwinden und beim Lesen eines Buches zu fantasieren. Im gegensatz zu Romanzen zum Beispiel kann man seine Fantasie wirklich aufblühen lassen, da es die Vorkommenden Orte und Wesen und sonst alles in unserer Welt einfach nicht gibt. Zum Beispiel Harry Potter: Es gibt keine Zauberer, Keine Zauberschule, keine Todesser, keine Animagi, kein Flohnetzwerk, kein Quidditch. Alle diese Dinge haben sich die Leser der Bücher selbst vorgestellt und keine Vorlage bekommen wie zum Beispiel: Sie Saßen an einem kleinen Runden Tisch, tranken Tee uund sahen ihren Kleinen Jungen beim Fussball spielen zu.
2. Fantasy hat meines Erachtens nach viel Mehr Auswahl: Gnome, Elfen, Hexen, Werwölfe, Vampire, Drachen,und so weiter. Man ann viel mehr Leute einbringen, es gibt mehr Auswahl für Handlungen in einem Buch und durch die vielen verschiedenen Wesen kann man viel mehr Charaktere erfinden, ohne dass der Leser verwirrt wird. (Ein herzloser Vampir, eine gute Hexe, ein Grimmiger Troll, ...) Wenn man viele Personen in einem Buch hat, dann ist das Normalerweise nicht angenehm für den Leser zu lesen, aber wenn verschiedene Pesonen als verschiedene Wesen vorkommen, und diese Wesen die ihnen zugeschriebenen Charaktereigenschaften übernehmen fällt es dem Leser wie gesagt viel EInfacher der Geschichte zu folgen.
Tieren werden beispielsweise auch unterschiedliche eigenschaften zugeschrieben (dr esel ist faul und der fuchs hinterlistig)
Ich perönlich muss zugeben dass ich ein großer Fan der Fantasy Romane bin aber trotzde nicht jedes dahergekommene Buch lesen würde.
Für diese Ansammlung habe ich persönlich mehr als eine Theorie:
1. Fantasy ist wie der Name schon sagt nicht real, sondern Fantasie. Für die Menschen ist es eine geluungene Abwechslung aus dem Alltag zu entschwinden und beim Lesen eines Buches zu fantasieren. Im gegensatz zu Romanzen zum Beispiel kann man seine Fantasie wirklich aufblühen lassen, da es die Vorkommenden Orte und Wesen und sonst alles in unserer Welt einfach nicht gibt. Zum Beispiel Harry Potter: Es gibt keine Zauberer, Keine Zauberschule, keine Todesser, keine Animagi, kein Flohnetzwerk, kein Quidditch. Alle diese Dinge haben sich die Leser der Bücher selbst vorgestellt und keine Vorlage bekommen wie zum Beispiel: Sie Saßen an einem kleinen Runden Tisch, tranken Tee uund sahen ihren Kleinen Jungen beim Fussball spielen zu.
2. Fantasy hat meines Erachtens nach viel Mehr Auswahl: Gnome, Elfen, Hexen, Werwölfe, Vampire, Drachen,und so weiter. Man ann viel mehr Leute einbringen, es gibt mehr Auswahl für Handlungen in einem Buch und durch die vielen verschiedenen Wesen kann man viel mehr Charaktere erfinden, ohne dass der Leser verwirrt wird. (Ein herzloser Vampir, eine gute Hexe, ein Grimmiger Troll, ...) Wenn man viele Personen in einem Buch hat, dann ist das Normalerweise nicht angenehm für den Leser zu lesen, aber wenn verschiedene Pesonen als verschiedene Wesen vorkommen, und diese Wesen die ihnen zugeschriebenen Charaktereigenschaften übernehmen fällt es dem Leser wie gesagt viel EInfacher der Geschichte zu folgen.
Tieren werden beispielsweise auch unterschiedliche eigenschaften zugeschrieben (dr esel ist faul und der fuchs hinterlistig)
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Rang: Schreibkraft
Beitrag #25, verfasst am 12.07.2014 | 17:36 Uhr
Mir geht es da genau so. Die Fantasy ist glaube ich eher in dem Bereich Vampire, Orks, Elfen und Elben Massenware. Ich selber mag gerne realitätsbezogene Fantasy-Romane (also Urban-Fantasy). Gute Werwolfsgeschichten sind eher rar und Vampire waren nach Twilight bei mir sehr schnell out. Auch wenn ich gerne mal Dracula lesen würde. Ist ja auch ein Fantasy-Klassiker. Ich finde auch, dass Fantasy so viel mehr zu bieten hat. Wenn man sich mal die ganzen Sagen und Legenden aus den unterschiedlichen Regionen von Deutschland und aus der ganzen Welt anguckt, kann man damit bestimmt noch viele andere Geschichten schreiben. Da gibt es total viele Wesen, die genauso interessant sind, wie Werwölfe und Vampire. Zum Beispiel aus der Eifel die Roggenmuhme oder andere Wesen wie Weiße Frauen und Irrlichter. Meine Lieblingsautorin ist momentan Maggie Stiefvater. Sie schreibt eher abseits vom Mainstream und hat zum Beispiel eine Geschichte über Ley-Linien, Wahrsagen und paranormale Aktivitäten geschrieben.
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