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zuojenn
Beitrag #1, verfasst am 04.04.2009 | 00:10 Uhr
Mich interessieren mal wieder eure Gedanken und Meinungen. Wie denkt ihr über Kitsch & Schnulz, bezogen auf Romanzen?
Wo hört die Romantik auf und wo beginnt der Kitsch?
Wie viel Kitsch ist erlaubt, bzw, braucht eine schöne Romanze vielleicht auch einen Hauch von Kitsch (das wahre Leben hat schließlich auch immer mal wieder welchen zu bieten *g*)
Bin gespannt, was ihr dazu zu sagen habt und lass euch erstmal schöne Grüße da.
Wo hört die Romantik auf und wo beginnt der Kitsch?
Wie viel Kitsch ist erlaubt, bzw, braucht eine schöne Romanze vielleicht auch einen Hauch von Kitsch (das wahre Leben hat schließlich auch immer mal wieder welchen zu bieten *g*)
Bin gespannt, was ihr dazu zu sagen habt und lass euch erstmal schöne Grüße da.
Story-Operator
Beitrag #2, verfasst am 04.04.2009 | 01:21 Uhr
Hmmm... Da verwischen, glaube ich, die Grenzen. Geschichten, die ansich glaubhaft und realistisch wären, können in den Kitsch abrutschen, wenn ein Happy End erzwungen wird. Wenn z.B. der unheilbar kranke Mann plötzlich die spontane Selbstheilung erfährt und dann die Frau heiratet und sie viele Kinder und ein Haus im Grünen haben.
Oder zu viele Liebeserklärungen und -schwüre, wenn man gerade erst mit dem Kerl zusammenkommt.
Oder die Liebe auf den allerallerallerersten Blick.
Oder auch Sex in jedem Kapitel, weil sie ja sooooo wild aufeinander sind, mit anschließenden Liebeserklärungen.
Oder überhaupt pure Romanze ohne einen Plot außerhalb der letzteren. Da helfen auch quasi- realistische Drama- Erzeuger wie Seitensprünge während der ersten Woche einer Beziehung, eine versuchte Vergewaltigung oder eine fürchterliche Kindheit nix. (quasi- realistisch nicht deshalb, weil sowas nicht vorkommt, sondern weil es meistens auch noch aufgesetzt wirkt, weil selbst den schlimmsten Romantikern das Turteln alleine zu fad ist)
Oder zu viele Liebeserklärungen und -schwüre, wenn man gerade erst mit dem Kerl zusammenkommt.
Oder die Liebe auf den allerallerallerersten Blick.
Oder auch Sex in jedem Kapitel, weil sie ja sooooo wild aufeinander sind, mit anschließenden Liebeserklärungen.
Oder überhaupt pure Romanze ohne einen Plot außerhalb der letzteren. Da helfen auch quasi- realistische Drama- Erzeuger wie Seitensprünge während der ersten Woche einer Beziehung, eine versuchte Vergewaltigung oder eine fürchterliche Kindheit nix. (quasi- realistisch nicht deshalb, weil sowas nicht vorkommt, sondern weil es meistens auch noch aufgesetzt wirkt, weil selbst den schlimmsten Romantikern das Turteln alleine zu fad ist)
I have seen beyond the bounds of infinity and drawn down demons from the stars... I have harnessed the shadows that stride from world to world to sow death and madness... Space belongs to me, do you hear?
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Beitrag #3, verfasst am 04.04.2009 | 05:32 Uhr
Kitsch?
Da denke ich hier vor allem an die diversen ernstgemeinten Slashgeschichten wo die Protagonisten rosa anlaufen und ihren Zukünftigen annuscheln: "Du bist süß..."
Solche Dutzidutzidu-Männchen kommen vielleicht in Mangas vor, aber im wirklichen Leben wohl kaum.
Da denke ich hier vor allem an die diversen ernstgemeinten Slashgeschichten wo die Protagonisten rosa anlaufen und ihren Zukünftigen annuscheln: "Du bist süß..."
Solche Dutzidutzidu-Männchen kommen vielleicht in Mangas vor, aber im wirklichen Leben wohl kaum.
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Beitrag #4, verfasst am 04.04.2009 | 09:47 Uhr
Kitsch ist für mich meistens unrealistisch. Klar, auch im normalen Leben gibts zuckersüße Augenblicke, aber die fallen zu 99% noch in die Romantik-Region. Ich kenne ein Pärchen, die haben sich gerade erst gefunden und sind wirklich sowas von goldig zusammen, dass ich jedesmal anfangen könnte zu quietschen, aber trotzdem ist das nicht kitschig (so seltsam sich das jetzt auch anhört) Es sieht einfach nicht so aus und es fühlt sich auch nicht nach Kitsch an.
Romanzen gehn auch ohne Kitsch, oder sollten auch ohne Kitsch funktionieren^^ Ich zumindest werde von Kitsch meistens abgeschreckt, weil mir dabei ziemlich übel wird.
*wink*
Kara
Romanzen gehn auch ohne Kitsch, oder sollten auch ohne Kitsch funktionieren^^ Ich zumindest werde von Kitsch meistens abgeschreckt, weil mir dabei ziemlich übel wird.
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Ich bin nicht halb so gefährlich, wie ich manchmal aussehe und viel gefährlicher, als ich meistens wirke.
"Laa shay'a waqi'un moutlaq bale kouloun moumkine!"
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Beitrag #5, verfasst am 04.04.2009 | 09:55 Uhr
Ich finde ein bisschen Kitsch ist okay...Ich finde Liebesbeziehungen im realen Leben nicht immer so schön.
Allerdings sollten die Romanzen nicht zu unrealistisch sein. Sex im jeden Kapitel oder jeden Tag ein Sonnenuntergangsspaziergang sind einfach too much.
ich finde die Menge machts.
In eine wirklich gute Romanze gehört für mich auch ein Hauch von Kitsch.
Allerdings sollten die Romanzen nicht zu unrealistisch sein. Sex im jeden Kapitel oder jeden Tag ein Sonnenuntergangsspaziergang sind einfach too much.
ich finde die Menge machts.
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We might die from medication but we sure killed all the pain.
...as if you could kill time without injuring eternety.
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zuojenn
Beitrag #6, verfasst am 06.04.2009 | 11:55 Uhr
Interessant, das scheint ja schon recht unetrschiedlich gesehen zu werden, was denn nun überhaupt *kitschig* ist.
Ich persönlich finde eine romantische Szenerie (und diese Biester lauern an jeder Ecke!) oder eine simple Liebeserklärung mit tief in die Augen gucken schon irgendwie kitschig. Sowas kommt täglich im realen Leben vor, es ist also nichts wirklich unrealistisches, und doch schrillen bei mir, wenn ich es lese die Kitschalarm-Glocken. Und wenn ich es schreibe, laufe ich schreklich rot an und schäme mich *g*.
Andererseits sind solche Szenen auch wunderschön, solange sie nicht in jedem Kapitel drei mal vorkommen, oder?
Wenn man Kitsch also so recht streng definiert, geht eine Romanze wohl kaum ohne Kitsch. Oder es wird recht auffällig, weil man seine Protagonisten krampfhaft von allen schönen Orten dieser Erde fernhalten muss.
Unerträglich kitschig finde ich persönlich absolut übersüßtes Verhalten, wenn es nicht zu den Figuren passt. Dass 15-jährige Mädchen ein Kerzenmeer im Schlafzimmer aufbauen und Rosenblätter in die Badewanne schmeißen, mag ja noch gehen ... aber wenn erwachsene Männer damit anfangen, (bestenfalls bei nem Onenightstand) bekomme ich Lachkrämpfe.
Oder wenn eben diese erwachsenen Männer mit Kosewörter um sich werfen. Am besten noch mit -chen am Schluss *grusel*.
Überhaupt Kosewörter - im wahren Leben nennen sich viele "Schatz", ich weiß. Aber wenn ich das lese, dann schüttelt's mich immer etwas.
Ich persönlich finde eine romantische Szenerie (und diese Biester lauern an jeder Ecke!) oder eine simple Liebeserklärung mit tief in die Augen gucken schon irgendwie kitschig. Sowas kommt täglich im realen Leben vor, es ist also nichts wirklich unrealistisches, und doch schrillen bei mir, wenn ich es lese die Kitschalarm-Glocken. Und wenn ich es schreibe, laufe ich schreklich rot an und schäme mich *g*.
Andererseits sind solche Szenen auch wunderschön, solange sie nicht in jedem Kapitel drei mal vorkommen, oder?
Wenn man Kitsch also so recht streng definiert, geht eine Romanze wohl kaum ohne Kitsch. Oder es wird recht auffällig, weil man seine Protagonisten krampfhaft von allen schönen Orten dieser Erde fernhalten muss.
Unerträglich kitschig finde ich persönlich absolut übersüßtes Verhalten, wenn es nicht zu den Figuren passt. Dass 15-jährige Mädchen ein Kerzenmeer im Schlafzimmer aufbauen und Rosenblätter in die Badewanne schmeißen, mag ja noch gehen ... aber wenn erwachsene Männer damit anfangen, (bestenfalls bei nem Onenightstand) bekomme ich Lachkrämpfe.
Oder wenn eben diese erwachsenen Männer mit Kosewörter um sich werfen. Am besten noch mit -chen am Schluss *grusel*.
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Beitrag #7, verfasst am 06.04.2009 | 12:49 Uhr
zuojenn
Ja genauso sehe ich das auch. Es kommt immer auf die Situation an. Und in den wirklich guten Romanzen kommt meiner Meinung nach immer Kitsch vor. Man muss Kitsch halt mit Maß und Ziel verwenden^^
Ich persönlich finde eine romantische Szenerie (und diese Biester lauern an jeder Ecke!) oder eine simple Liebeserklärung mit tief in die Augen gucken schon irgendwie kitschig. Sowas kommt täglich im realen Leben vor, es ist also nichts wirklich unrealistisches, und doch schrillen bei mir, wenn ich es lese die Kitschalarm-Glocken. Und wenn ich es schreibe, laufe ich schreklich rot an und schäme mich *g*.
Andererseits sind solche Szenen auch wunderschön, solange sie nicht in jedem Kapitel drei mal vorkommen, oder?
Wenn man Kitsch also so recht streng definiert, geht eine Romanze wohl kaum ohne Kitsch. Oder es wird recht auffällig, weil man seine Protagonisten krampfhaft von allen schönen Orten dieser Erde fernhalten muss.
Unerträglich kitschig finde ich persönlich absolut übersüßtes Verhalten, wenn es nicht zu den Figuren passt. Dass 15-jährige Mädchen ein Kerzenmeer im Schlafzimmer aufbauen und Rosenblätter in die Badewanne schmeißen, mag ja noch gehen ... aber wenn erwachsene Männer damit anfangen, (bestenfalls bei nem Onenightstand) bekomme ich Lachkrämpfe.
Oder wenn eben diese erwachsenen Männer mit Kosewörter um sich werfen. Am besten noch mit -chen am Schluss *grusel*.
Überhaupt Kosewörter - im wahren Leben nennen sich viele "Schatz", ich weiß. Aber wenn ich das lese, dann schüttelt's mich immer etwas.
Ja genauso sehe ich das auch. Es kommt immer auf die Situation an. Und in den wirklich guten Romanzen kommt meiner Meinung nach immer Kitsch vor. Man muss Kitsch halt mit Maß und Ziel verwenden^^
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Uiuiui...
Mir fällt da grad ne echte Begegnung ein....
Schätzchen und Bärchen liefen mir letztens über den Weg. Beide weeeeeeeeeeeeit über die 40 drüber. Sorry, aber das find ich noch nicht mal bei Teenies süß, sondern einfach brutalst überkitscht. Es klingt so nach Angeberei: "Schaut mal wie glücklich wir zusammen sind! Wir geben uns bescheuerte Kosenamen."
Wenn dagegen mein Opa zu meiner Oma halb im Scherz "mein Spatzerl" sagt, dann ist das romantisch, einfach weil er damit zeigen will, dass er sie nach 50 Jahren immer noch wahnsinnig lieb hat.
Und die Sache mit den Rosenblättern...
Mal ehrlich, wenn mein Mann sowas machen würde, wäre meine erste Frage: "Was hast du angestellt?" und die zweite "Wer soll das wieder wegputzen?"
Und wenn er mir ein Gedicht im Mondenschein vortragen würde, dann würde ich vermutlich nen Lachanfall kriegen, wie ihn die Welt noch nie gesehen hat *grins*
Mir fällt da grad ne echte Begegnung ein....
Schätzchen und Bärchen liefen mir letztens über den Weg. Beide weeeeeeeeeeeeit über die 40 drüber. Sorry, aber das find ich noch nicht mal bei Teenies süß, sondern einfach brutalst überkitscht. Es klingt so nach Angeberei: "Schaut mal wie glücklich wir zusammen sind! Wir geben uns bescheuerte Kosenamen."
Wenn dagegen mein Opa zu meiner Oma halb im Scherz "mein Spatzerl" sagt, dann ist das romantisch, einfach weil er damit zeigen will, dass er sie nach 50 Jahren immer noch wahnsinnig lieb hat.
Und die Sache mit den Rosenblättern...
Mal ehrlich, wenn mein Mann sowas machen würde, wäre meine erste Frage: "Was hast du angestellt?" und die zweite "Wer soll das wieder wegputzen?"
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"Bedenke, auch Gott hat Humor. Der beste Beweis dafür ist das Schnabeltier." <Dogma>
"Wir essen jetzt Opa -> Satzzeichen können Leben retten!"
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Schätzchen und Bärchen liefen mir letztens über den Weg. Beide weeeeeeeeeeeeit über die 40 drüber. Sorry, aber das find ich noch nicht mal bei Teenies süß, sondern einfach brutalst überkitscht.
Stimmt, wirkt ein wenig kitschig. Auf der anderen Seite, vielleicht ist dieses Paar wirklich schon kurz vor der Silberhochzeit. Und ich finde, da haben sie sich ihr Spätzchen und ihr Schätzchen verdient....🙂 (und das sogar mehr als ein Teenie-Pärchen, das gerade mal zwei Wochen zusammen ist)
Vielleicht haben sie sich ja wirklich schon immer so genannt, seitdem sie 20 waren und irgendwie stimmt es noch immer zwischen ihnen.
(Auch wenn es peinlich wirken kann, z.B. an der Kühltruhe im Supermarkt. "Spätzchen, guck mal, hier gibt es Fisch". Und das so laut, dass wirklich alle nun wissen, dass Erna "Spätzchen" heißt....😈)
Erzwungene Happy Ends finde ich auch kitschig. Wenn wirklich jeder, aber auch jeder am Ende unsagbar happy ist. Wenn für jeden ein Happy End konstruiert wird und es auch so wirkt. Wenn die beiden verfeindeten Zicken plötzlich zu besten Freundinnen mutieren, jeder einen Partner hat und mit dem glücklich wird....
Und sogar der Hamster im Käfig ist glücklich und hat einen anderen Hamster gefunden....
Stimmt, wirkt ein wenig kitschig. Auf der anderen Seite, vielleicht ist dieses Paar wirklich schon kurz vor der Silberhochzeit. Und ich finde, da haben sie sich ihr Spätzchen und ihr Schätzchen verdient....🙂 (und das sogar mehr als ein Teenie-Pärchen, das gerade mal zwei Wochen zusammen ist)
Vielleicht haben sie sich ja wirklich schon immer so genannt, seitdem sie 20 waren und irgendwie stimmt es noch immer zwischen ihnen.
(Auch wenn es peinlich wirken kann, z.B. an der Kühltruhe im Supermarkt. "Spätzchen, guck mal, hier gibt es Fisch". Und das so laut, dass wirklich alle nun wissen, dass Erna "Spätzchen" heißt....😈)
Erzwungene Happy Ends finde ich auch kitschig. Wenn wirklich jeder, aber auch jeder am Ende unsagbar happy ist. Wenn für jeden ein Happy End konstruiert wird und es auch so wirkt. Wenn die beiden verfeindeten Zicken plötzlich zu besten Freundinnen mutieren, jeder einen Partner hat und mit dem glücklich wird....
Und sogar der Hamster im Käfig ist glücklich und hat einen anderen Hamster gefunden....
zuojenn
Beitrag #10, verfasst am 06.04.2009 | 13:38 Uhr
Ach ja - am besten mit Doppelt- oder Dreifach-Hochzeiten 😖
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Ninniach
Hat dein Opa die Oma noch nicht ab und an "Mein Spatzerl" genannt, als sie erst 20 waren?
Ich finde ja solche Kosenamen allgemein recht albern, aber Verliebtheit ist eben eine Form der Geisteskrankheit. Kein Wunder also, wenn Betroffene sich seltsam verhalten.
"Schatz" oder "Liebling" finde ich in Ordnung, zumindest stört es mich in Büchern nicht großartig. In "Der kleine Lord" ist das ja sogar fast ein Handlungselement.
Allerdings fände ich es auch seltsam, wenn sich ein frischverliebtes Paar in einer Liebesgeschichte so nennen würde.
Aus irgendeinem Grund assoziiere ich das eher mit Paaren, die schon länger zusammen sind.
Und dann gibt es natürlich noch Leute, die Fremde einfach so mit Kosenamen ansprechen. In Teilen des englischen Sprachraums scheint es für ältere Damen üblich zu sein, Mädchen und sogar junge Frauen "Dear" oder "Honey" zu nennen.
In der Literatur akzeptabel, wenn man eben diese Art von Person darstellen will.
Schätzchen und Bärchen liefen mir letztens über den Weg. Beide weeeeeeeeeeeeit über die 40 drüber. Sorry, aber das find ich noch nicht mal bei Teenies süß, sondern einfach brutalst überkitscht. Es klingt so nach Angeberei: "Schaut mal wie glücklich wir zusammen sind! Wir geben uns bescheuerte Kosenamen."
Wenn dagegen mein Opa zu meiner Oma halb im Scherz "mein Spatzerl" sagt, dann ist das romantisch, einfach weil er damit zeigen will, dass er sie nach 50 Jahren immer noch wahnsinnig lieb hat.
Hat dein Opa die Oma noch nicht ab und an "Mein Spatzerl" genannt, als sie erst 20 waren?
Ich finde ja solche Kosenamen allgemein recht albern, aber Verliebtheit ist eben eine Form der Geisteskrankheit. Kein Wunder also, wenn Betroffene sich seltsam verhalten.
"Schatz" oder "Liebling" finde ich in Ordnung, zumindest stört es mich in Büchern nicht großartig. In "Der kleine Lord" ist das ja sogar fast ein Handlungselement.
Allerdings fände ich es auch seltsam, wenn sich ein frischverliebtes Paar in einer Liebesgeschichte so nennen würde.
Aus irgendeinem Grund assoziiere ich das eher mit Paaren, die schon länger zusammen sind.
Und dann gibt es natürlich noch Leute, die Fremde einfach so mit Kosenamen ansprechen. In Teilen des englischen Sprachraums scheint es für ältere Damen üblich zu sein, Mädchen und sogar junge Frauen "Dear" oder "Honey" zu nennen.
In der Literatur akzeptabel, wenn man eben diese Art von Person darstellen will.
Seepferdchen sind Pferdchen!
Lest meine Lovecraftian-Horror-Story: https://www.book-ebooks.com/schatten-ueber-ruchensee-16163043.html
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Beitrag #12, verfasst am 22.04.2009 | 15:53 Uhr
Hast schon recht, aber irgendwie merkt man als Außenstehender ob die Kosenamen ernst gemeint sind oder nur zu "Demonstrationszwecken" genutzt werden.
Mmmm... Wie soll ich das besser beschreiben?
Wenn ich meinen Mann mit Schatz anspreche, dann tu ich dass, weil ich es so meine.
Wenn ich ihn "Herzepotscherl" nenne, dann höchstens weil ich ihn aufziehen will.
Wenn ich aber lauthals durchs Geschäft "Schnuckiputzi, guck doch mal da!" rufe, dann empfinde ich das als höchst albern und eher als gezielte Demütigung des anderen, als als Liebesbeweis. Genauso gut könnte ich ihm ne Neonreklame an die Stirn pinnen wo draufsteht "MEINER!"
Alles sehr subjektiv, ich weiß.
Vor allem weil ich es absolut herzerfrischend finde, wenn mich meine amerikanische Bäckerin mit "Good Morning, Sweetheart!" begrüßt *grins*
Mmmm... Wie soll ich das besser beschreiben?
Wenn ich meinen Mann mit Schatz anspreche, dann tu ich dass, weil ich es so meine.
Wenn ich ihn "Herzepotscherl" nenne, dann höchstens weil ich ihn aufziehen will.
Wenn ich aber lauthals durchs Geschäft "Schnuckiputzi, guck doch mal da!" rufe, dann empfinde ich das als höchst albern und eher als gezielte Demütigung des anderen, als als Liebesbeweis. Genauso gut könnte ich ihm ne Neonreklame an die Stirn pinnen wo draufsteht "MEINER!"
Alles sehr subjektiv, ich weiß.
Vor allem weil ich es absolut herzerfrischend finde, wenn mich meine amerikanische Bäckerin mit "Good Morning, Sweetheart!" begrüßt *grins*
"Bedenke, auch Gott hat Humor. Der beste Beweis dafür ist das Schnabeltier." <Dogma>
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Fermin-Tenava
Beitrag #13, verfasst am 28.04.2009 | 14:40 Uhr
Ninniach
Das nenne ich aber eine nette Bäckerin :)
Ich finde Spitznamen wie Schnucki-Putzi und Schnuffel ebenfalls zum Grausen, insbesondere, wenn es dazu passende Handy-Klingeltöne gibt. Es kommt ja auch vor (zumindest in Fanfics), dass zuvor harte und abgebrühte Zyniker auf einmal anfangen, solche Verniedlichungen zu verwenden. Das ist meistens nur noch zum *Würg*
Wenn schon Spitznamen, dann ohne -chen am Ende und wenigstens halbwegs originell.
'Mein Stern' z.B. ist sehr schön, und ein Bekannter von mir nennt seine Freundin 'Eule'.
Damit kein Kitsch herauskommt, sollte zumindest einer der Liebenden kein absoluter Märchentraumprinz sein (d.h. gut aussehend und auch noch hochsensibel), der seine Freundin mit tausend süßlich-romantischen Augenblicken beglückt, damit diese ihm dann wie ein Drogensüchtiger hinterkriecht. Habe ich leider schon in einer Geschichte erlebt, und es hat richtig den Appetit verdorben.
Hast schon recht, aber irgendwie merkt man als Außenstehender ob die Kosenamen ernst gemeint sind oder nur zu "Demonstrationszwecken" genutzt werden.
Mmmm... Wie soll ich das besser beschreiben?
Wenn ich meinen Mann mit Schatz anspreche, dann tu ich dass, weil ich es so meine.
Wenn ich ihn "Herzepotscherl" nenne, dann höchstens weil ich ihn aufziehen will.
Wenn ich aber lauthals durchs Geschäft "Schnuckiputzi, guck doch mal da!" rufe, dann empfinde ich das als höchst albern und eher als gezielte Demütigung des anderen, als als Liebesbeweis. Genauso gut könnte ich ihm ne Neonreklame an die Stirn pinnen wo draufsteht "MEINER!"
Alles sehr subjektiv, ich weiß.
Vor allem weil ich es absolut herzerfrischend finde, wenn mich meine amerikanische Bäckerin mit "Good Morning, Sweetheart!" begrüßt *grins*
Das nenne ich aber eine nette Bäckerin :)
Ich finde Spitznamen wie Schnucki-Putzi und Schnuffel ebenfalls zum Grausen, insbesondere, wenn es dazu passende Handy-Klingeltöne gibt. Es kommt ja auch vor (zumindest in Fanfics), dass zuvor harte und abgebrühte Zyniker auf einmal anfangen, solche Verniedlichungen zu verwenden. Das ist meistens nur noch zum *Würg*
Wenn schon Spitznamen, dann ohne -chen am Ende und wenigstens halbwegs originell.
'Mein Stern' z.B. ist sehr schön, und ein Bekannter von mir nennt seine Freundin 'Eule'.
Damit kein Kitsch herauskommt, sollte zumindest einer der Liebenden kein absoluter Märchentraumprinz sein (d.h. gut aussehend und auch noch hochsensibel), der seine Freundin mit tausend süßlich-romantischen Augenblicken beglückt, damit diese ihm dann wie ein Drogensüchtiger hinterkriecht. Habe ich leider schon in einer Geschichte erlebt, und es hat richtig den Appetit verdorben.
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Beitrag #14, verfasst am 02.06.2009 | 12:05 Uhr
Kitschig finde ich es auch, wenn Frau Mann in Gedanken ständig anhimmelt, egal wann und wo. *hüstel* Und kitschig finde es auch, wenn sie den Kerl mit 18 ehelicht... *räusper* vor allem, wenn sie sich gerade mal ein Jahr kennen... *hust* Und sich dann die ewige Liebe schwören und dass sie die einzigen füreinander sind und so harmoniebedürftig sind, dass sie nicht einmal streiten. *hust* Ehrlich, irgendwann weiß man einfach, dass X Y wunderschön und perfekt findet.
Kitschig finde ich es auch, wenn ich irgendetwas von "seine Stimme klang wie fließender Honig" oder "Marmorbrust" lesen muss. Das schreit gerade zu nach Kitsch, meiner Meinung nach.
Und dieses "Spätzchen" und "Schnuckelchen" und so weiter... *würg* "Schatz", "Liebling" etc. finde ich okay, aber dieses -chen und -lein am Ende... *hust* *würg* Nein danke.
Hm, als kitschig empfinde ich es auch, wenn die Atmosphäre absolut perfekt ist, und der Typ sich dann zu ihr hinbeugt, ihr tief mit seinen Hundeaugen in die Äuglein blickt und inbrünstig "Ich liebe dich!" haucht. Oder auch diese Liebeserklärungen in superdramatischen Momenten, wenn sich das Pärchen gerade - oh weh! - trennen muss, und sie ihm (oder er ihr) dramatisch und mit Tränen in den Augen "Du bist mein Leben!" oder "Ich liebe dich!" zu schmettert. Nichts gegen ein "Ich liebe dich", aber wenn so etwas in eher unpassenden Momenten passiert... wirkt es echter und nicht so kitschig.
Kitschig finde ich es auch, wenn ich irgendetwas von "seine Stimme klang wie fließender Honig" oder "Marmorbrust" lesen muss. Das schreit gerade zu nach Kitsch, meiner Meinung nach.
Und dieses "Spätzchen" und "Schnuckelchen" und so weiter... *würg* "Schatz", "Liebling" etc. finde ich okay, aber dieses -chen und -lein am Ende... *hust* *würg* Nein danke.
Hm, als kitschig empfinde ich es auch, wenn die Atmosphäre absolut perfekt ist, und der Typ sich dann zu ihr hinbeugt, ihr tief mit seinen Hundeaugen in die Äuglein blickt und inbrünstig "Ich liebe dich!" haucht. Oder auch diese Liebeserklärungen in superdramatischen Momenten, wenn sich das Pärchen gerade - oh weh! - trennen muss, und sie ihm (oder er ihr) dramatisch und mit Tränen in den Augen "Du bist mein Leben!" oder "Ich liebe dich!" zu schmettert. Nichts gegen ein "Ich liebe dich", aber wenn so etwas in eher unpassenden Momenten passiert... wirkt es echter und nicht so kitschig.
Was FSK Aussagen bedeuten:
FSK 12 bedeutet: Der Gute bekommt das Mädchen.
FSK 16 bedeutet: Der Böse bekommt das Mädchen.
FSK 18 bedeutet: Jeder bekommt das Mädchen.
FSK 12 bedeutet: Der Gute bekommt das Mädchen.
FSK 16 bedeutet: Der Böse bekommt das Mädchen.
FSK 18 bedeutet: Jeder bekommt das Mädchen.
witch
Beitrag #15, verfasst am 02.06.2009 | 19:30 Uhr
Kitsch?! Hm!
Ich glaube, das ist für jeden Menschen etwas anderes, denn jeder empfindet anders.
Und das ist auch gut so.
Kitsch ausschließen kann man in einer Romanze vermutlich gar nicht und zwar aus eben diesem Grunde. Was für den einen eine wunderschöne und gefühlvolle Szene ist, empfindet der andere vielleicht als Kitsch. Worte, die der eine Leser als gut gewählt und treffend bezeichnet, sind für den anderen wohlmöglich ein Grund zum Lachen.
Wichtig ist doch eigentlich, dass man seinem eigenen Stil treu bleibt und nur das schreibt, was man selbst auch wirklich nachvollziehen kann.
LG, WITCH
Ich glaube, das ist für jeden Menschen etwas anderes, denn jeder empfindet anders.
Und das ist auch gut so.
Kitsch ausschließen kann man in einer Romanze vermutlich gar nicht und zwar aus eben diesem Grunde. Was für den einen eine wunderschöne und gefühlvolle Szene ist, empfindet der andere vielleicht als Kitsch. Worte, die der eine Leser als gut gewählt und treffend bezeichnet, sind für den anderen wohlmöglich ein Grund zum Lachen.
Wichtig ist doch eigentlich, dass man seinem eigenen Stil treu bleibt und nur das schreibt, was man selbst auch wirklich nachvollziehen kann.
LG, WITCH
MoonshineSoul
Beitrag #16, verfasst am 01.07.2010 | 20:28 Uhr
tja... mit dem kitsch is das so ne sache... Ich denke es kommt auf die Hauptperson an... zu manchen passt das zu anderen nicht so ganz!!
Im großen un ganzen bin ich dafür das kitsch in maßen vorkommt!! (ganz ohne, das is mir dann doch zu trocken!!)
Ich denke der kitsch fängt an wenn zum wiederhohlten mal so etwas wie 'ich liebe dich viel mehr als du mich'
'nein das is nich wahr'
usw...
vorkommt^^ oder halt ähnliches!!
Aber vorallem ist es wichtig das man gut schreibt, wenn man jetzt das kitsch zeug besser schreiben kann, als ohne, sollte man das auch machen, selbst wenn andere das nicht so mögen (es gibt immer welche die es mögen und nicht... is ja klar!!)
Im großen un ganzen bin ich dafür das kitsch in maßen vorkommt!! (ganz ohne, das is mir dann doch zu trocken!!)
Ich denke der kitsch fängt an wenn zum wiederhohlten mal so etwas wie 'ich liebe dich viel mehr als du mich'
'nein das is nich wahr'
usw...
vorkommt^^ oder halt ähnliches!!
Aber vorallem ist es wichtig das man gut schreibt, wenn man jetzt das kitsch zeug besser schreiben kann, als ohne, sollte man das auch machen, selbst wenn andere das nicht so mögen (es gibt immer welche die es mögen und nicht... is ja klar!!)
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Beitrag #17, verfasst am 15.09.2010 | 20:36 Uhr
Vorallem ist es wichtig, dass die Charaktere sich nicht am Anfang des ersten Kapitels treffen & zwanzig Zeilen später schon unheimling ineinander verliebt sind...
So etwas kann ich echt gar nicht haben & wenn sie dann auch nur noch Liebesbekundungen folgen, dann sollte man überlegen, ob man nicht doch lieber eine andere Geschichte lesen will. ;)
Obwohl ich Kitsch ab & zu in Story's schon angebracht finde, das ist dann dieser "waaahhh!" effekt, wo man immer neidisch wird. ;D
Aber wie gesagt, meiner Meinung nach, sollten die Charaktere sich in realistischer Geschwindigkeit annhähern, sodass die Liebe sich langsam entwickelt. Langgezogene, schwierige Beziehungen, bei denen es auch noch Nebenhandlungen gibt, also das Augenmerk nicht nur auf die Liebe der zwei Personen gelegt wird, dass mag ich am meisten. Denn stört es nicht alle, wenn eine Geschichte von sagen wir mal 20 Kapiteln, in jedem nur von den gleichen Personen berichtet, die sich unsterblich Lieben? Wie wäre es da mit ein wenig Dramatik?
Ich denke, ihr versteht was ich meine. Oder ist da jemand vollkommen anderer Meinung? :)
So etwas kann ich echt gar nicht haben & wenn sie dann auch nur noch Liebesbekundungen folgen, dann sollte man überlegen, ob man nicht doch lieber eine andere Geschichte lesen will. ;)
Obwohl ich Kitsch ab & zu in Story's schon angebracht finde, das ist dann dieser "waaahhh!" effekt, wo man immer neidisch wird. ;D
Aber wie gesagt, meiner Meinung nach, sollten die Charaktere sich in realistischer Geschwindigkeit annhähern, sodass die Liebe sich langsam entwickelt. Langgezogene, schwierige Beziehungen, bei denen es auch noch Nebenhandlungen gibt, also das Augenmerk nicht nur auf die Liebe der zwei Personen gelegt wird, dass mag ich am meisten. Denn stört es nicht alle, wenn eine Geschichte von sagen wir mal 20 Kapiteln, in jedem nur von den gleichen Personen berichtet, die sich unsterblich Lieben? Wie wäre es da mit ein wenig Dramatik?
Ich denke, ihr versteht was ich meine. Oder ist da jemand vollkommen anderer Meinung? :)
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Beitrag #18, verfasst am 15.09.2010 | 21:21 Uhr
Interessant, dass "Perfektion" schon oft als Faktor genannt wurde, der den Kitschfaktor drastisch erhöht.
Denn unrealistisch ist das ja eigentlich nicht.
Meiner Erfahrung nach halten sich Verliebte gegenseitig regelmäßig für viel perfekter als sie sind.
In meinem Beitrag zum Wettbewerb um die "grottigste Liebesgeschichte" war einer der Protagonisten nicht gerade ein Märchenprinz...was aber keineswegs verhinderte, dass er so wahrgenommen wurde.
Mildert es den Kitsch, wenn man als Autor ein paar Schritte zurücktritt und dem Leser sagt "Dieser Mensch ist nicht perfekt. Die Person aus deren Sicht ich schreibe denkt das nur"?
Und die perfekte Situation...sicher, sie ist selten, aber sie tritt wahrscheinlich recht oft auf. Man darf nicht vergessen, dass es auch Leute gibt, die eigens herausfinden, wo man die schönsten Sonnenuntergänge beobachten kann, um dort ihr Liebesgeständnis loszuwerden.
Auch der Zufall sorgt gelegentlich dafür, dass solche Momente vorkommen.
Gibt es Dinge, die im realen Leben passieren und dort völlig in Ordnung sind, in Geschichten aber kitschig?
Denn unrealistisch ist das ja eigentlich nicht.
Meiner Erfahrung nach halten sich Verliebte gegenseitig regelmäßig für viel perfekter als sie sind.
In meinem Beitrag zum Wettbewerb um die "grottigste Liebesgeschichte" war einer der Protagonisten nicht gerade ein Märchenprinz...was aber keineswegs verhinderte, dass er so wahrgenommen wurde.
Mildert es den Kitsch, wenn man als Autor ein paar Schritte zurücktritt und dem Leser sagt "Dieser Mensch ist nicht perfekt. Die Person aus deren Sicht ich schreibe denkt das nur"?
Und die perfekte Situation...sicher, sie ist selten, aber sie tritt wahrscheinlich recht oft auf. Man darf nicht vergessen, dass es auch Leute gibt, die eigens herausfinden, wo man die schönsten Sonnenuntergänge beobachten kann, um dort ihr Liebesgeständnis loszuwerden.
Auch der Zufall sorgt gelegentlich dafür, dass solche Momente vorkommen.
Gibt es Dinge, die im realen Leben passieren und dort völlig in Ordnung sind, in Geschichten aber kitschig?
Seepferdchen sind Pferdchen!
Lest meine Lovecraftian-Horror-Story: https://www.book-ebooks.com/schatten-ueber-ruchensee-16163043.html
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Beiträge: 26
Rang: ABC-Schütze
Beitrag #19, verfasst am 16.09.2010 | 08:39 Uhr
Also ich gehe mal davon aus, das wir hier von Kitsch in Schriftform reden, oder? In dem Fall läuten bei mir immer die Alarmglocken bei einem übermäßigen Gebrauch von Adjektiven. Wenn jede Geste und jedes Gefühl noch einmal EXTRA beschrieben und womöglich dann auch noch kommentiert wird. Dann löst Kitsch die Romantik ab. Mir ist es da deutlich lieber, wenn meiner eigenen Fantasie noch ein bisschen Raum gegeben wird. Wenn klare Worte eine Szene erschaffen, die stimmungsvoll ist, aber noch Raum für eigene Interpretation lässt.
Liebe Grüße
Colli
"Schreiben heißt mit Worten verfilmen" Ezra Pound
Colli
"Schreiben heißt mit Worten verfilmen" Ezra Pound
TiaraLilien
Beitrag #20, verfasst am 24.09.2010 | 21:18 Uhr
colli26
Der Meinung bin ich auch.
^^
Also ich gehe mal davon aus, das wir hier von Kitsch in Schriftform reden, oder? In dem Fall läuten bei mir immer die Alarmglocken bei einem übermäßigen Gebrauch von Adjektiven. Wenn jede Geste und jedes Gefühl noch einmal EXTRA beschrieben und womöglich dann auch noch kommentiert wird. Dann löst Kitsch die Romantik ab. Mir ist es da deutlich lieber, wenn meiner eigenen Fantasie noch ein bisschen Raum gegeben wird. Wenn klare Worte eine Szene erschaffen, die stimmungsvoll ist, aber noch Raum für eigene Interpretation lässt.
Der Meinung bin ich auch.
^^
Story-Operator
Kitsch ist meiner Meinung nach das Fehlen von Konflikt (egal ob dieser Konflikt von der Beziehung selbst oder von außen kommt).
Nur Fluff, nur süße Szenen, maximal ein bisschen Humor. Absolute Liebe auf den allerersten Blick.
Oder auch ein Happy End, wo keines angebracht ist. Wenn z.B. der ewige Playboy, der die Braut noch vor einem Monat betrogen hat, nach dem Läuten der Hochzeitsglocken plötzlich zum braven Pantoffelheld wird, damit alle Happy End-Liebhaber zufrieden sind.
Wenn der/die Gehörnte heldenhaft jegliche Sünden vergibt und vergisst.
Jegliches Fehlen von Gefühlskälte, Eifersucht, Wut, Rachsucht, Verlustangst und psychischer Grausamkeit (bzw. aller negativen Gefühle, die in so einer Liebesgeschichte vorkommen können).
Nur Fluff, nur süße Szenen, maximal ein bisschen Humor. Absolute Liebe auf den allerersten Blick.
Oder auch ein Happy End, wo keines angebracht ist. Wenn z.B. der ewige Playboy, der die Braut noch vor einem Monat betrogen hat, nach dem Läuten der Hochzeitsglocken plötzlich zum braven Pantoffelheld wird, damit alle Happy End-Liebhaber zufrieden sind.
Wenn der/die Gehörnte heldenhaft jegliche Sünden vergibt und vergisst.
Jegliches Fehlen von Gefühlskälte, Eifersucht, Wut, Rachsucht, Verlustangst und psychischer Grausamkeit (bzw. aller negativen Gefühle, die in so einer Liebesgeschichte vorkommen können).
I have seen beyond the bounds of infinity and drawn down demons from the stars... I have harnessed the shadows that stride from world to world to sow death and madness... Space belongs to me, do you hear?
― H.P. Lovecraft, From Beyond
― H.P. Lovecraft, From Beyond
Beiträge: 6881
Rang: Literaturgott
Schreibwerkstättler
Schreibwerkstatt-Autor
Beitrag #22, verfasst am 14.12.2010 | 00:29 Uhr
Altais
Am besten noch zwischen Erzfeinden, die sich vorher gehasst und verabscheut haben. *zumgeslashtenHarryPotterfandomschielt* Ein tiefer Blick, eine Berührung und auf einmal können sie an nichts anderes mehr denken als daran, wie sie den anderen ins Bett bekommen. *gnarf* 😋
Absolute Liebe auf den allerersten Blick.
Am besten noch zwischen Erzfeinden, die sich vorher gehasst und verabscheut haben. *zumgeslashtenHarryPotterfandomschielt* Ein tiefer Blick, eine Berührung und auf einmal können sie an nichts anderes mehr denken als daran, wie sie den anderen ins Bett bekommen. *gnarf* 😋
Bücher sind auch nur tätowierte Bäume.
Beiträge: 1017
Rang: Literaturkritiker
Beitrag #23, verfasst am 15.12.2010 | 01:50 Uhr
Rune
Das hat doch was:
A: Ich hasse dich!
B: Ich dich auch!
A und B blickten sich an, ihre Lippen trafen sich und... und... und...
Ist das den nicht, das geforderte Drama, die riesigen Gefühle, Altais
😄
(Achtung! Dieser Beitrag enthält IRONIE)
Am besten noch zwischen Erzfeinden, die sich vorher gehasst und verabscheut haben. *zumgeslashtenHarryPotterfandomschielt* Ein tiefer Blick, eine Berührung und auf einmal können sie an nichts anderes mehr denken als daran, wie sie den anderen ins Bett bekommen. *gnarf* 😋
Das hat doch was:
A: Ich hasse dich!
B: Ich dich auch!
A und B blickten sich an, ihre Lippen trafen sich und... und... und...
Ist das den nicht, das geforderte Drama, die riesigen Gefühle, Altais
Gefühlskälte, Eifersucht, Wut, Rachsucht, Verlustangst und psychischer Grausamkeit???
😄
(Achtung! Dieser Beitrag enthält IRONIE)
Beiträge: 456
Rang: Annoncenschreiber
Schreibwerkstättler
Schreibwerkstatt-Autor
Beitrag #24, verfasst am 15.12.2010 | 09:03 Uhr
Was ein Ende einer Geschichte kitschig macht denke ich ist, wenn trotz aller Komplikationen vorher plötzlich alles Friede Freude Eierkuchen ist und die Schwierigkeiten wie weggeblasen sind. Vor 2 Absätzen noch große Krise und dann ist alles wieder in bester Ordnung... naja
Kitschig finde ich persönlich auch, wie hier schonmal erwähnt, viel zu jung heiraten, sich blind dem anderen überlassen (auch wenn man ihn erst 3 tage kennt), und natürlich schwanger werden (da kanns dann aber Ausnahmen geben).
Kitschig finde ich persönlich auch, wie hier schonmal erwähnt, viel zu jung heiraten, sich blind dem anderen überlassen (auch wenn man ihn erst 3 tage kennt), und natürlich schwanger werden (da kanns dann aber Ausnahmen geben).
DarkDraconar
Beitrag #25, verfasst am 29.12.2011 | 15:02 Uhr
Ich finde, dass es zu schnulzig wird, wenn nur dieses beinahe heuchlerische Gelabber kommt "Oh ich liebe dich so sehr...." *kotz*
Ich mag besonders die prickelnde Erotik in Romanzen, wo es auch mal endlich zur Sache kommt und nicht nur Küsschen und Händchen halten, wie bei naiven Schulteenies.
Ich mag besonders die prickelnde Erotik in Romanzen, wo es auch mal endlich zur Sache kommt und nicht nur Küsschen und Händchen halten, wie bei naiven Schulteenies.