Was haltet ihr von Historischer Fantasy? Im Grunde wäre das wohl ein Mix aus Urban Fantasy und Historie. Die Fantasy-Elemente speisen sich dabei oft (aber nicht immer) aus der Mythen- und Sagenwelt der Epoche (und der Region/des Landes), in welchem die Geschichte spielt.
Z.B. spielt die Geschichte historisch im alten Griechenland, und dabei spielt die griechische Mythologie dann eine wichtige Rolle. Vllt. wird der Protagonist von Lamien drangsaliert oder die Götter des Olymps führen ihn an der Nase herum.
Dabei sollte der historische Hintergrund aber im besten Fall KEINE bloße Kulisse sein, sondern die Gegebenheiten dieser Zeit einigermaßen korrekt wiedergeben, damit das ganze nicht wirkt wie eine eigene Fantasywelt, die nur (in dem Fall) vom antiken Griechenland inspiriert wurde.
Eig. ist das ganze ja ein Genre-/Setting-Mix (aus Urban Fantasy, Historie und ggf. Mythologie), weswegen ich es schwer finde, so eine Geschichte einzuordnen (wenn man so eine Story hier auf der Seite posten würde).
Also, eure Meinung?
FSK 12 bedeutet: Der Gute bekommt das Mädchen.
FSK 16 bedeutet: Der Böse bekommt das Mädchen.
FSK 18 bedeutet: Jeder bekommt das Mädchen.
Ich finde, bei dieser Genremischung ist es am besten, wenn der Fantasyanteil recht subtil bleibt, ansonsten empfinde ich das als ziemlich abgefahren. Ich persönlich mag es am liebsten, wenn sich die Fantasy hauptsächlich auf Mythologie und etwas Magie beschränkt, übernatürliche Wesen sollten nur spärlich vorkommen und am besten nicht zu viele (vielleicht beschränken auf ein bis zwei). So jedenfalls lese ich diese Art Geschichten am liebsten. Wenn die Fantasy sich dann auch noch mit Themen beschäftigt, die zu dieser Zeit und an diesem Ort aktuell waren, ist das ganz besonders toll.
Ich habe aber in der Form noch keine Geschichten gelesen. Hat jemand Beispiele? Bücher/ eigene Geschichten (vielleicht hier auf FF.de gepostet)? Würde mich aber sehr interessieren, wenn es solche Bücher geben würde! :) Ist mal was anderes ...
Ich habe vor Urzeiten mal so was (also historische Fantasy) geschrieben, es war aber schlecht (ich war vllt. 13), Szenario war das alte Ägypten (aber alle Personen waren fiktiv, sogar der Pharao oO) und es war total abgedreht und sue-beladen. Zum Glück ist der Schwarm mittlerweile im Nirvana verschollen.
Ich würde in ein Setting wie die Antike jetzt echt keine Vampire absetzen (Lamien dagegen schon, obwohl sie einige vampirische Züge haben, aber im Gegensatz zu Vampiren haben sie im antiken Griechenland in der dortigen Mythologie sehr wohl existiert), oder Werwölfe oder Elfen oder sowas. Das ganze muss schon irgendwie zusammenpassen, damit ich es als Historische Fantasy anerkenne (wenn tatsächlich mal Vampire im alten Rom auftauchen, ist das für mich weniger Historische Fantasy als Urban Fantasy vor geschichtlichem Hintergrund ...)
Ich habe derzeit ein Plotbunny, dass mir eintrichtert, ich soll gefälligst Historische Fantasy im Alten Ägypten schreiben (ich finde diese Epoche einfach total spannend, und es gibt zu wenig Geschichten mit altägyptischen Göttern, obwohl ich die viel interessanter finde als griechische/römische Götter). Ich muss die Idee einfach mal aufschreiben/notieren, sonst gibt mir das blöde Bunny niemals Ruhe.
Aber ja, wenn die Fantasy nicht einfach Fantasy ist, sondern einen mythologischen Hintergrund besitzt, und diese Elemente dann geschickt mit dem historischen Geschehen und Setting verwoben werden, ist das eine echt reizvolle Mischung.
Ich würde mich auch freuen, wenn man mir zu dem Themenbereich ein paar interessante Lesetipps geben würde. Vorzugsweise mit dem Alten Ägypten als Setting, aber andere Settings sind auch ok.
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Das Problem ist nur, dass sich dann die Leute vermutlich beschweren würde, dass die Vampire, von denen man schreibt, so komisch sind…🙃
„YES, WE’RE ALL DIFFERENT!“
„I’m not…“
–––
Monty Python’s Life of Brian
Das Problem ist nur, dass sich dann die Leute vermutlich beschweren würde, dass die Vampire, von denen man schreibt, so komisch sind…🙃
Ich glaube, über diesen Berg sind wir seit Twilight schon lange drüber... 😁
Ich finde es auch am spannendsten/interessantesten, wenn der Fantasyanteil eher subtil und auf die entsprechende Mythen-/Sagenwelt beschränkt bleibt.
Ich habe vor Urzeiten mal so was (also historische Fantasy) geschrieben, es war aber schlecht (ich war vllt. 13), Szenario war das alte Ägypten (aber alle Personen waren fiktiv, sogar der Pharao oO) und es war total abgedreht und sue-beladen. Zum Glück ist der Schwarm mittlerweile im Nirvana verschollen.
Ich würde in ein Setting wie die Antike jetzt echt keine Vampire absetzen (Lamien dagegen schon, obwohl sie einige vampirische Züge haben, aber im Gegensatz zu Vampiren haben sie im antiken Griechenland in der dortigen Mythologie sehr wohl existiert), oder Werwölfe oder Elfen oder sowas. Das ganze muss schon irgendwie zusammenpassen, damit ich es als Historische Fantasy anerkenne (wenn tatsächlich mal Vampire im alten Rom auftauchen, ist das für mich weniger Historische Fantasy als Urban Fantasy vor geschichtlichem Hintergrund ...)
Ob ein bestimmtes Fantasyelement in der zeitgenössischen Mythologie schon vorkam, ist mir in Historischer Fantasy egal. Wenn man statt frei erfundener -die mich nicht stören- ursprünglich einer bestimmten Mythologie entstammende Fantasywesen benutzt, sollte man sich aber durchaus auf welche beschränken, die von der Region her, in denen die Menschen sie sich ausdachten, zum Zeitpunkt und am Ort der Geschichte hätten vorkommen können. Außerdem sollte die Geschichte in einem größeren Umfang auf die wirklichen zeitgenössischen Ereignisse, Zustände, Gebräuche und Fragen in der betreffenden Region eingehen. Sonst kann man gleich eine ganze eigene Fantasywelt erfinden oder Urban Fantasy, die in der realen Gegenwart spielt, schreiben.
Ich besuche in der Uni gerade ein Seminar über Monster in der Frühen Neuzeit. Seitdem bin ich vollkommen fasziniert von der Idee, mal eine Fantasy-Geschichte in dieser Zeit zu schreiben, in der die entsprechenden Monster/Kreaturen/usw. so dargestellt werden, wie sie damals gesehen wurden. Also zum Beispiel Vampire im 18. Jahrhundert waren etwas vollkommen anderes als das, was man seit Bram Stoker unter einem Vampir versteht. Oder Poltergeister im 16. Jahrhundert, wie sie vor Luther gesehen wurden.
Das Problem ist nur, dass sich dann die Leute vermutlich beschweren würde, dass die Vampire, von denen man schreibt, so komisch sind…🙃
Das wäre doch mal eine tolle Idee. Wozu lernt man so was denn sonst? ;) Und ein paar Vampire aus dem 18. Jahrhundert, warum nicht? Dracula und Nachfolger sind ja sowieso eig. eine bunte Mixtur aus Vampirmythen/-motiven vergangener Zeiten, gewürzt mit einer Prise Eigenfantasie. Zumindest wären das mal richtige Vampire (auch, wenn sie viele vllt. als komisch betrachten würden).
@Samira-Fan: Historische Fantasy sollte ja nicht nur Fantasy, sondern auch Historie sein. Peinliche Anachronismen und erfundene historische Großereignisse sollte man sich da wirklich sparen (es sei denn, man wählt sich - für letzteres! - eine Zeitperiode, die historisch ziemlich im Dunkeln liegt). Ich bin besonders bei Anachronismen und historischen Patzern immer sehr aufmerksam, v.a. in den Gebieten, in denen ich mich auskenne. (Wenn mir jemand z.B. Kleopatra als ägyptische - im Sinne von, ägyptischstämmig - Pharaonin andrehen will, obwohl sie eine Ptolemäerin war und daher griechicher Abstammung - oder wenn jemand im 13. Jahrhundert auf Rodrigo Borgia trifft ... oder irgendwelche Frauen im Kettenhemd und mit Schwert bewaffnet im Mittelalter völlig unbehelligt umherlaufen können ...)
(Die Mythologie ist 'ne andere Sache, da gibt es manchmal mehrere Varianten desselben Mythos, und wenn man sich an der Mythologie bedient, muss man sich wohl auf einen davon festlegen - es wäre ja komisch, wenn dieser Gott auf einmal Vater und dann wieder Bruder eines anderen Gottes ist, da muss sich schon entscheiden, ob es jetzt der Vater oder Bruder sein soll. Zumindest, wenn die Götter selbst eine Rolle spielen sollen und deren Verwandtschaftsgrade irgendwie Erwähnung finden.)
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Ich besuche in der Uni gerade ein Seminar über Monster in der Frühen Neuzeit. Seitdem bin ich vollkommen fasziniert von der Idee, mal eine Fantasy-Geschichte in dieser Zeit zu schreiben, in der die entsprechenden Monster/Kreaturen/usw. so dargestellt werden, wie sie damals gesehen wurden. Also zum Beispiel Vampire im 18. Jahrhundert waren etwas vollkommen anderes als das, was man seit Bram Stoker unter einem Vampir versteht. Oder Poltergeister im 16. Jahrhundert, wie sie vor Luther gesehen wurden.
Das Problem ist nur, dass sich dann die Leute vermutlich beschweren würde, dass die Vampire, von denen man schreibt, so komisch sind…🙃
Würde ich sofort lesen. Tatsächlich ist das etwas, was ich unheimlich interessant finde. Es steht nicht zufällig ein Skript dazu im Internet oder so?
Sweta90Ich besuche in der Uni gerade ein Seminar über Monster in der Frühen Neuzeit. Seitdem bin ich vollkommen fasziniert von der Idee, mal eine Fantasy-Geschichte in dieser Zeit zu schreiben, in der die entsprechenden Monster/Kreaturen/usw. so dargestellt werden, wie sie damals gesehen wurden. Also zum Beispiel Vampire im 18. Jahrhundert waren etwas vollkommen anderes als das, was man seit Bram Stoker unter einem Vampir versteht. Oder Poltergeister im 16. Jahrhundert, wie sie vor Luther gesehen wurden.
Das Problem ist nur, dass sich dann die Leute vermutlich beschweren würde, dass die Vampire, von denen man schreibt, so komisch sind…🙃
Würde ich sofort lesen. Tatsächlich ist das etwas, was ich unheimlich interessant finde. Es steht nicht zufällig ein Skript dazu im Internet oder so?
Ne, leider nicht, aus urheberrechtlichen Gründen darf man die Texte ja nicht öffentlich verfügbar machen 😢 Aber Das Seminar ist schon echt spannend, gerade weil wir einen sehr breiten Begriff haben, was ein "Monster" ist. Diese Woche ging es um Poltergeister in Pfarrhäusern.
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@Samira-Fan: Historische Fantasy sollte ja nicht nur Fantasy, sondern auch Historie sein. Peinliche Anachronismen und erfundene historische Großereignisse sollte man sich da wirklich sparen (es sei denn, man wählt sich - für letzteres! - eine Zeitperiode, die historisch ziemlich im Dunkeln liegt). Ich bin besonders bei Anachronismen und historischen Patzern immer sehr aufmerksam, v.a. in den Gebieten, in denen ich mich auskenne. (Wenn mir jemand z.B. Kleopatra als ägyptische - im Sinne von, ägyptischstämmig - Pharaonin andrehen will, obwohl sie eine Ptolemäerin war und daher griechicher Abstammung - oder wenn jemand im 13. Jahrhundert auf Rodrigo Borgia trifft ... oder irgendwelche Frauen im Kettenhemd und mit Schwert bewaffnet im Mittelalter völlig unbehelligt umherlaufen können ...)
Da muss ich Dir zustimmen, was die nichtmagischen Elemente der Welt betrifft. Genau das meinte ich mit "auf die wirklichen zeitgenössischen Ereignisse, Zustände, Gebräuche und Fragen in der betreffenden Region eingehen". Die einzige für mich akzeptable Ausnahme sind Was-wäre-Wenn-Geschichten, die sich die Frage stellen "Wie hätte es diesen oder jenen Aspekt der Geschichte verändert, wenn es die Fantasysache XY gäbe?"- wenn der Autor oder die Autorin sparsam mit Veränderungen umgeht und die vorgenommenen im Vergleich zur realen Geschichte sich begründet und logisch aus dem Fantasyelement herleiten lassen. (Rodrigo Borgia im 13. Jahrhundert in einem Setting ohne Zeitreisen, Rodrigo Borgia im 13. Jahrhundert in einem Setting mit Zeitreisen, aber ohne nach dem, was über ihn in der Geschichtswissenschaft bekannt ist, glaubwürdigen Grund, warum er eine ins 13. Jahrhundert unternimmt oder Kleopatra als Angehörige der Ethnie der Ägypter wären also meiner Meinung nach unzulässige Anachronismen.)
Was Dein Beispiel mit der Frau im Mittelalter mit dem Schwert betrifft: Im hohen Mittelalter erhielten manche adligen Mädchen durch ihre oder im Auftrag ihrer Väter eine Grundausbildung an der Waffe und beteiligten sich später selbst mit der Waffe in der Hand an Kämpfen. Mädchen und Frauen als Knappen und Ritterinnen, die nichtmagische menschliche Mädchen/Frauen sind, sind
allerdings in Historischer Fantasy ein peinlicher Anachronismus.
Die Grundausbildung an der Waffe dürfte wohl eher dazu gedient haben, die adligen Damen für den Fall der Fälle vorzubereiten - z.B., wenn die Dame in eine Lage gerät, in der sie auf sich selbst gestellt ist, oder wo sie (aufgrund der Abwesenheit ihres Gatten z.B.) ihr Heim verteidigen muss.
Auch so manche mittelalterliche Bäuerin wird wohl mal mit der Mistgabel auf feindliche Soldaten losgegangen sein. Das ist aber ein gewaltiger Unterschied zu einer echten Kriegerin/Soldatin/Ritterin/etc.
Sicher waren die Frauen vergangener Zeiten keine willenlosen, schwachen Dinger (bis auf die ein oder andere Ausnahme, die es immer geben wird), die alles mit sich machen ließen und zitternd in Ohnmacht fielen, wenn Gefahr drohte ...
Aber auf dem Boden der Tatsachen sollte man doch bleiben.
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Auch so manche mittelalterliche Bäuerin wird wohl mal mit der Mistgabel auf feindliche Soldaten losgegangen sein. Das ist aber ein gewaltiger Unterschied zu einer echten Kriegerin/Soldatin/Ritterin/etc.
Mir hat neulich mal jemand erklärt, dass es Söldnerinnen/Soldatinnen sehr wohl gab ... nur eben keine Ritterinnen, weil DAS sozusagen eine geschützte Berufsbezeichnung war.
Kann ich mir auch vorstellen; wenn man Kanonenfutter braucht, ist man weniger wählerisch.
Ansonsten ... ich nehme mir in "Was wäre wenn"-Geschichten, die offenkundig in einer anderen Welt spielen, die der realen mit ihrer Historie nur sehr entfernt ähnelt, alle Freiheiten die ich will. Wenn ich sage "In England gibt es Drachen, und die sind so verbreitet, dass sie zu Reittieren ausgebildet werden", dann kann ich damit so gut wie alles begründen - z.B. auch, dass England nie eine Seemacht war.
Ausnahme wäre da lediglich eine Welt in der alles historisch sein soll, bis auf die Tatsache, dass irgendein Mythenwesen (Werwölfe, Vampire, etc) real ist.
Dass Frauen im Heer mitgereist sind, ist ja bekannt, aber die Frage ist doch, ob sie tatächlich auch an Kampfhandlungen teilnehmen durften oder ob sie Hilfsarbeiten im Heerlager verrichteten bzw. vor/nach einer Schlacht ihre Rolle gespielt haben.
Bzw. ich kann mir vorstellen, dass es Ausnahmessituationen gab, in denen man auch Frauen aufs Schlachtfeld geschickt hat, aber die Regel wird es wohl nicht gewesen sein, dass Frauen im Krieg gekämpft haben.
Und Frauen, die als Männer verkleidet an Kampfhandlungen teilnahmen, gab es auch. Aber die sehe ich als Sonderfall an. Solange sie nicht aufflog, wurde eine solche Frau wie ein männlicher Soldat/Söldner behandelt.
Ja, klar, AU ist etwas anderes. Da darf dann auch King Henry VIII. auf einem Drachen reiten.
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Dass Frauen im Heer mitgereist sind, ist ja bekannt, aber die Frage ist doch, ob sie tatächlich auch an Kampfhandlungen teilnehmen durften oder ob sie Hilfsarbeiten im Heerlager verrichteten bzw. vor/nach einer Schlacht ihre Rolle gespielt haben.
Laut einem wissenschaftlichen Buch, das ich für mein Studium las, ist der heutige historische Forschungsstand folgendermaßen:
Im hohen Mittelalter hielt, dass Mädchen und Frauen vom Knappen- und Rittertum ausgeschlossen waren, zumindest einige adlige Frauen nicht davon ab, sich selbst nicht "nur" an der Verteidigung der Burg, auf der sie lebten, zu beteiligen, sondern auch -ohne Verkleidung- an Angriffen auf Burgen von Feinden teilzunehmen. Als sich gegen Ende des Mittelalters jedoch das Kriegswesen immer mehr professionalisierte -die Bedeutung der Belagerung als Taktik nahm ab, während sie vorher die übliche gewesen war- und die üblichen Entfernungen zwischen Schlachtfeld und Wohnort deshalb immer mehr stiegen, führte dies zu einem völligen offiziellen Ausschluss von Frauen vom Kampfgeschehen bis auf Hilfsarbeiten.
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FSK 18 bedeutet: Jeder bekommt das Mädchen.
Bei dem Adel findet man schon mehr (auch mit Bildern). Halskrause 🙂. Kann ich mir aber bei meinem Nebenprotagonisten schlecht vorstellen. Ich denke mal, dass das auch nicht jeder getragen hat.
In Bezug auf Frauen im Mittelalter: Ich denke, sie wurden auch eingesetzt, um die Männer kochmäßig und medizinisch zu versorgen. Im Übrigen war Jeanne d'Arc auch eine Frau, die an Heerzügen teilgenommen hat.
-Severus Snape
Leseratte1990
In Bezug auf Frauen im Mittelalter: Ich denke, sie wurden auch eingesetzt, um die Männer kochmäßig und medizinisch zu versorgen. Im Übrigen war Jeanne d'Arc auch eine Frau, die an Heerzügen teilgenommen hat.
Ich glaube da spielt das Frauenbild dieser Zeit hauptsächlich geprägt durch die Kirche (Kreuzzüge usw.) eine große Rolle.
Die medzinische Versorgung unterlag wahrscheinlich seltenst oder nur für Handlangertätigkeiten (wie z.B. das Verbinden von Wunden) Frauen.
Man denke nur an die Hexenprozesse bei denen es nicht selten Heilkundige usw. getroffen hat (Gut, es gab Ausnahmen: Hildegard von Bingen, aber ich glaube diese Frauen lebten echt gefährlich, und mussten sehen, dass sie sich irgendwie zumindest ein stückweit schützen konnten, sich z.B. als Nonne unter den zweifelhaften Schutz der Kirche zu stellen etc..)
Jeanne d`Arc wurde als Gallionsfigur (es gibt wahrscheinlich auch einen Grund, warum die Schiffsfiguren weiblich waren) benutzt und dann aus Angst, ihr zuviel Macht zuzugestehen, von ihrem König der Kirche übergeben, um als Ketzerin verurteilt zu werden.
Hier hat auch der angebliche Auftrag von Gott Jeanne d`Arc nicht mehr geschützt, sondern sie eher noch ins Verderben gerissen.
Ich bezweifle stark, dass ein französisches Bauernmädchen in Rüstung eine schwere Klinge schwingend vom Ross springt und sich durch die gegnerische Armee schlägt.
Zwar ein beeindruckendes Bild, aber realistisch, nee nicht wirklich ...
Gerade die Gesellschaft des Mittelalters, hauptsächlich dominiert von Männern, hatte gar kein Interesse Frauen große Bedeutung und damit Aufgaben zu übertragen, es sei denn, es war zum eignen Nutzen (Unterstützung bei der Verteidigung des eigenen Grund und Bodens würde ich jetzt auch unter geschlechterübergreifenden Nutzen einordnen) und auch dann war es sicherlich immer ein riskanter Balanceakt für die Frauen.
Wildfang
Leseratte1990
In Bezug auf Frauen im Mittelalter: Ich denke, sie wurden auch eingesetzt, um die Männer kochmäßig und medizinisch zu versorgen. Im Übrigen war Jeanne d'Arc auch eine Frau, die an Heerzügen teilgenommen hat.Ich glaube da spielt das Frauenbild dieser Zeit hauptsächlich geprägt durch die Kirche (Kreuzzüge usw.) eine große Rolle.
Die medzinische Versorgung unterlag wahrscheinlich seltenst oder nur für Handlangertätigkeiten (wie z.B. das Verbinden von Wunden) Frauen.
Man denke nur an die Hexenprozesse bei denen es nicht selten Heilkundige usw. getroffen hat (Gut, es gab Ausnahmen: Hildegard von Bingen, aber ich glaube diese Frauen lebten echt gefährlich, und mussten sehen, dass sie sich irgendwie zumindest ein stückweit schützen konnten, sich z.B. als Nonne unter den zweifelhaften Schutz der Kirche zu stellen etc..)
Hast Du da eine Quelle?
Wir sollten sehr vorsichtig damit sein, dem Mittelalter mehr Misogynie zu unterstellen als wir heute beobachten. Erstens mal ist es eine sehr ungenaue Zeitbezeichnung (die Hochzeit der Hexenverfolgung war übrigens in der frühen Neuzeit), und in der Zeit änderten sich solche Dinge häufiger, zweitens war das auch regional unterschiedlich.
Außerdem ist medizinische Versorgung eine, nun ja, Versorgung, und sowas wurde und wird gern an Frauen abgeschoben.
Im Mittelalter gab es (anders als vielleicht in der frühen Neuzeit) so gut wie keine hochoffizielle Schulmedizin. Was machte die Bauersfrau, wenn ihre Kinder krank waren? Ging sie zum nächstebesten Mann und fragte den um Rat, weil er es ja bestimmt besser wusste? Eher nicht.
Und ... gucken wir mal in andere Länder. Es gibt Länder, da ist Ärztin heute noch ein Frauenberuf mit entsprechend schlechter Bezahlung.
Konsistent ist über die Zeit im Patriarchat nur, dass Frauen nicht geachtet (also, platt gesagt, gut bezahlt) wurden für das, was sie taten. Was sie tun durften oder nicht tun durften, hing sehr von der Zeit ab, beziehungsweise davon ob Männer diese Jobs wollten oder nicht.
Die stereotypische Kräuterfrau wurde nicht als Hexe verfolgt, weil sie in eine Männerdomäne eindrang und sich geheimes Wissen aneignete. (Wenn sie denn überhaupt öfter verfolgt wurde als andere Frauen - das ist auch kontrovers diskutiert) Ich bin mir ziemlich sicher, dass das Wissen um Heilkräuter schon immer von Frauen tradiert wurde. In der Zeit vor dem Telefon wäre es ziemlich dumm gewesen, bei jedem Bauchweh des Babys zehn Kilometer zu einem Arzt zu rennen (wenn es einen gab, wie erwähnt).
Klar, es gab keine Ärztinnen, und wenn es für ihr Wissen geachteten Frauen gab, dann war diese Achtung nicht offiziell in einen Titel gegossen. Selber Unterschied wie zwischen der Hausfrau und dem Sternekoch. Es gibt wenige und gab früher gar keine berühmten Sterneköchinnen, das heißt aber nicht, dass Frauen nicht gekocht hätten.
Ich bin für mich persönlich immer der Meinung gewesen, egal wie abwegig etwas ist, wenn es eine gute Begründung/Herleitung dafür gibt, warum zum Teufel nicht ...
Zu deiner Argumenation Sionon:
Ich habe die Hexenprozesse nicht direkt mit dem Mittelalter in Verbindung gebracht, auch das dies regional unterschiedlich waren, ja, auch da geh ich mit.
Und ja, der Begriff Mittelalter umfasst eine lange Zeitspanne, die man durchaus differenziert betrachten sollte.
Fakt ist aber, die Kirche hatte, zeitlich spätestens ab Beginn des ersten Kreuzzugs (im Jahre 1096) bis ungefähr zur Aufklärung, einfach einen enormen Einfluss auf die Gesellschaft in Europa (ja, ja jetzt nicht gleich wieder spitzfindig werden, ich weiss schon das es Europa nicht gab ...).
Übrigens begannen die ersten kirchlichen Verfolgungen, aufgrund von Häresie (als die man auch Jeanne D`Arcs direkte Kommunikation mit Gott bezeichnen könnte) und nicht als Hexenverfolgung, aber das nur am Rande.
Dies zeigt aber auch wieder wieviel Macht die Kirche hatte. Frauen in der Kirchenhierarchie (definitiv Patriarcht) waren nicht `vorgesehen`, Nonnen standen am unteren Ende der Machtstrukturen, ansonsten niente.
Wie soll sich eine Frau intensiv mit dem menschlichen Körper beschäftigen, wenn sie nicht lesen kann, und schon gar nicht durch Leichenbeschau lernen kann ...
Was meinst du, würde wohl mit einer Frau passieren, die zur damaligen Zeit einen toten menschlichen Körper auf seine Anatomie untersucht hätte?
Zumal laut Kirche der Mensch nur mit unversehrtem Körper auferstehen kann. Solch Situationen waren bei Männern schon nicht ohne, bei Frauen - äh ja, ich glaub wir lassen das (vergleiche doch mal die Strafen bei Männlein und Weiblein bei Ehebruch (Stichwort Walther von der Vogelweide usw...)
Sionon Klingensang :" Außerdem ist medizinische Versorgung eine, nun ja, Versorgung, und sowas wurde und wird gern an Frauen abgeschoben."
-> Wenn du mit Versorgung= Pflege und z.B. verbinden meinst, da hab ich gar nicht widersprochen.
Und Ärzte gab es schon (natürlich nicht wie heute!), dies kann man in der Tat nachlesen, aber kein einzig erwähnter Leibarzt eines Königs / Adeligen war eine Frau.
Männerdomäne und Kräuterhexe hab ich so auch nicht in Verbindung gebracht.
Das Kräuterwissen sicherlich oft in Frauenhänden lag, da stimme ich dir voll zu, aber nicht durch `theoretisches`Lernen und wissenschaftlichen Austausch, sondern durch Erfahrungen und Weitergabe von`Familienrezepten`.
Schreiben und Lesen (was beinahe als kirchliches Vorrecht galt), Wissen um die Antamonie, Kriegshandwerk waren in den durch die Kirche dominierten Jahrhunderten für Frauen tabu, alles andere ist schlicht abwegig.
Und natürlich fiel die Betreuung von Schwangeren und Babys Normalsterblicher in Frauenhände (außer es waren Königinnen, auch hier ist die Behandlung durch männliche Leibärzte schriftlich festgehalten), weil es genau das tut, wo wir anscheinend einer Meinung sind; es fällt in den Bereich Pflege und Versorgung.
Und falsch, es gab berühmte Leibärzte, schau z.B. mal Mitte/ Ende des Mittelalters nach Großbritannien, da gab es Leibärzte mit einem gewissen Ruf.
Sionon Klingensang: "Und ... gucken wir mal in andere Länder. Es gibt Länder, da ist Ärztin heute noch ein Frauenberuf mit entsprechend schlechter Bezahlung."
-> Hast du da eine Quelle? Wo ? In Europa (der Begriff ist auch hier großzügig anzusetzen) ? Eher nicht, nicht Ärzte ... Krankenschwestern, Pflegerinnen, Hebammen ja absolut ...
Sionon Klingensang: "Was sie tun durften oder nicht tun durften, hing sehr von der Zeit ab, beziehungsweise davon ob Männer diese Jobs wollten oder nicht."
-> Ja, genau das hab ich doch eigentlich gesagt, und angesehene Berufe (mit Autorität und einem gewissen Maß an Macht ) wie z.B. Ärzte wollten Männer und sicherlich nicht um diese mit Frauen konkurrieren ...
Eine historische Vampir Romance.
Zeit: 6. Jhd auf Kreta
Meine Vampire existieren in unserer realen Welt im Verborgenen. Daher halte ich mich so eng wie möglich an die historischen Gegebenheiten.
Auslöser für die Idee war, wie sich mein römisches Herrscherpaar aus Band 3 gefunden und verliebt hat.
Für meinen römischen Herrscher habe ich schon viel aus dem 1. Jhd. recherchiert und ich mag das Setting voll. Habe schon immer eine Schwäche für die alten Römer gehabt.
Klar, jetzt muss ich dann wieder neu recherchieren, aber so viel hatte sich noch nicht geändert und er stammt ja aus dem 1. Jhd.
Macht auf jeden Fall gerade viel Spaß die Liebesgeschichte der beiden zu schreiben.