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issachar
Beitrag #1, verfasst am 08.04.2009 | 22:46 Uhr
Was macht für euch eine gute Erotikgeschichte aus?
Sicher sind die Geschmäcker unterschiedlich.
Mir sagte mal ne Kumpeline, daß die Zeilen zur 'Handarbeit' anregen sollten. Also, was regt euch an? Wie muß eine Geschichte sein, damit ihr sie genießen könnt?
.. und was turnt euch total ab?
Sicher sind die Geschmäcker unterschiedlich.
Mir sagte mal ne Kumpeline, daß die Zeilen zur 'Handarbeit' anregen sollten. Also, was regt euch an? Wie muß eine Geschichte sein, damit ihr sie genießen könnt?
.. und was turnt euch total ab?
zuojenn
Beitrag #2, verfasst am 08.04.2009 | 23:26 Uhr
Hm, eine gute Erotikgeschichte ... sehr schwierig, weil die Geschmäcker da wirklich ganz unterschiedlich sind. Ich kann da nur von mir ganz persönlich sprechen, gebe aber direkt zu bedenken, dass meine Ansicht - wenn ich die Resonanz gewisser Geschichten vergleiche - wohl nicht ganz dem Mainstream entspricht.
Für mich persönlich muss sie vor allem Handlung haben. Nur Erotik ist mir zu flach, bei einer "reinen" Erotikgeschichte würde ich mich langweilen.
Was mich persönlich in den meisten Fällen schrecklich abtörnt sind all zu grafisch dargestellte Körperteile, wobei ich auch schon Texte gelesen habe, in denen es stimmig war. Aber ein wirklicher Antörner ist es für mich nicht, wobei ich zugeben muss, dass die meisten Leser das anders zu sehen scheinen (zumindest wenn man den Kommentaren auf diese Geschichten glaubt).
Ganz unangenehm find ich persönlich seltsame Synonyme für Körperteile. Wenn ich Worte wie "sein Speer", "ihre Liebesgrotte" usw. lese bin ich weg. Manche phantasievollen Bezeichnungen haben allerdings ein großes Humor-Potential, ich werfe mal die allseits beliebte "Lustgurke" oder, Achtung, sie kommt: die "Fleischpeitsche" in den Raum ...
Nun muss ich zugeben, dass mir "Penis" und "Vagina" auch nicht viel besser gefallen, und ich sie ungerne in jedem Satz lesen möchte .. von daher bin ich da schon etwas schwierig.
Ich bin wohl etwas verklemmt, liebe allerdings schöne Erotikszenen ... eine recht seltsame Mischung. Am liebsten sind mir nicht allzu detailierte Beschreibungen, die klarmachen, was Sache ist, ohne die Dinge komplett beim Namen zu nennen. Manchmal hat man Glück und findet sowas.
Generell muss ich sagen, dass ich das Knistern zuvor, das heranpirschen an die eigentliche Sache, meist viel interessanter finde. Der Moment, in denen den Figuren klar wird: "Jetzt gleich isses soweit" und sie so ein bisschen die Fassung verlieren und sich unbedingt gegenseitig wollen, finde ich am allerschönsten, und ich bekomme vor dem Rechner (oder dem Buch) Weinkrämpfe, wenn dieser Moment vom Autor völlig übergangen wird. Allerdings bekomme ich SCHREIkrämofe, wenn dann ausgeblendet wird. Ich WILL das LESEN! Wenigstens ein bisschen, danach gestehe ich den Figuren gerne ihre Privatsphäre zu, aber wenn sie schon schnackseln, will ich schon ein bisschen davon miterleben ...
Die Schwierigkeit an Erotikgeschichten sehe ich persönlich in der rasch aufkommenden Eintönigkeit. In einer Erotikstory wird es vermutlich mehrere erotische Momente geben, und da ist es schon kein Leichtes, keine Langeweile in den Beschreibungen aufkommen zu lassen. Auch wenn es eine gut beschriebene Sexszene ist - ich will sie nicht dreimal hintereinander lesen und die Szene wird keine Neue, nur weil das Pärchen die Stellung wechselt ...
Ebenfalls nicht so toll finde ich ständig wiederholte Bezeichnungen wie: Zunge bittet um Einlass/ plündert die Mundhöhle/ usw. Ich mag sowas nicht ... ich kann drüber hinweglesen, aber wenn es drei mal hintereinander geschrieben wird, dann *gähn*.
Generell mag ich es lieber, wenn sich die Beschreibungen auf die Empfindungen der Figuren beziehen, als auf die körperlichen Vorgänge.
Was in Sachen Erotik für mich gar nicht geht sind lustvoll erlebte Vergewaltigungen. Nein, also da ist Schluss. So beliebt das bei manchen Lesern zu sein schein - ich finde es widerwärtig.
Für mich persönlich muss sie vor allem Handlung haben. Nur Erotik ist mir zu flach, bei einer "reinen" Erotikgeschichte würde ich mich langweilen.
Was mich persönlich in den meisten Fällen schrecklich abtörnt sind all zu grafisch dargestellte Körperteile, wobei ich auch schon Texte gelesen habe, in denen es stimmig war. Aber ein wirklicher Antörner ist es für mich nicht, wobei ich zugeben muss, dass die meisten Leser das anders zu sehen scheinen (zumindest wenn man den Kommentaren auf diese Geschichten glaubt).
Ganz unangenehm find ich persönlich seltsame Synonyme für Körperteile. Wenn ich Worte wie "sein Speer", "ihre Liebesgrotte" usw. lese bin ich weg. Manche phantasievollen Bezeichnungen haben allerdings ein großes Humor-Potential, ich werfe mal die allseits beliebte "Lustgurke" oder, Achtung, sie kommt: die "Fleischpeitsche" in den Raum ...
Nun muss ich zugeben, dass mir "Penis" und "Vagina" auch nicht viel besser gefallen, und ich sie ungerne in jedem Satz lesen möchte .. von daher bin ich da schon etwas schwierig.
Ich bin wohl etwas verklemmt, liebe allerdings schöne Erotikszenen ... eine recht seltsame Mischung. Am liebsten sind mir nicht allzu detailierte Beschreibungen, die klarmachen, was Sache ist, ohne die Dinge komplett beim Namen zu nennen. Manchmal hat man Glück und findet sowas.
Generell muss ich sagen, dass ich das Knistern zuvor, das heranpirschen an die eigentliche Sache, meist viel interessanter finde. Der Moment, in denen den Figuren klar wird: "Jetzt gleich isses soweit" und sie so ein bisschen die Fassung verlieren und sich unbedingt gegenseitig wollen, finde ich am allerschönsten, und ich bekomme vor dem Rechner (oder dem Buch) Weinkrämpfe, wenn dieser Moment vom Autor völlig übergangen wird. Allerdings bekomme ich SCHREIkrämofe, wenn dann ausgeblendet wird. Ich WILL das LESEN! Wenigstens ein bisschen, danach gestehe ich den Figuren gerne ihre Privatsphäre zu, aber wenn sie schon schnackseln, will ich schon ein bisschen davon miterleben ...
Die Schwierigkeit an Erotikgeschichten sehe ich persönlich in der rasch aufkommenden Eintönigkeit. In einer Erotikstory wird es vermutlich mehrere erotische Momente geben, und da ist es schon kein Leichtes, keine Langeweile in den Beschreibungen aufkommen zu lassen. Auch wenn es eine gut beschriebene Sexszene ist - ich will sie nicht dreimal hintereinander lesen und die Szene wird keine Neue, nur weil das Pärchen die Stellung wechselt ...
Ebenfalls nicht so toll finde ich ständig wiederholte Bezeichnungen wie: Zunge bittet um Einlass/ plündert die Mundhöhle/ usw. Ich mag sowas nicht ... ich kann drüber hinweglesen, aber wenn es drei mal hintereinander geschrieben wird, dann *gähn*.
Generell mag ich es lieber, wenn sich die Beschreibungen auf die Empfindungen der Figuren beziehen, als auf die körperlichen Vorgänge.
Was in Sachen Erotik für mich gar nicht geht sind lustvoll erlebte Vergewaltigungen. Nein, also da ist Schluss. So beliebt das bei manchen Lesern zu sein schein - ich finde es widerwärtig.
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Ich lese keine reinen Erotikgeschichten - wie zuojenn schrieb, Handlung muss schon dabei sein.
Am besten ist es, wenn man auf sämtlich expliziten Wörter verzichtet, denn sonst klingt es meist entweder nach Medizinlehrbuch, zu vulgär oder einfach lächerlich.
Bei den Vergewaltigungen kann ich ebenfalls nur zuojenn zustimmen: Widerlich. Wenn jemand so etwas erregend findet, dann soll er bitte eine S/M Geschichte schreiben, damit minderjährige Leser gleich wissen, dass es nur gespielt ist und ECHTE Vergewaltigungen keineswegs schön sind.
Am besten ist es, wenn man auf sämtlich expliziten Wörter verzichtet, denn sonst klingt es meist entweder nach Medizinlehrbuch, zu vulgär oder einfach lächerlich.
Bei den Vergewaltigungen kann ich ebenfalls nur zuojenn zustimmen: Widerlich. Wenn jemand so etwas erregend findet, dann soll er bitte eine S/M Geschichte schreiben, damit minderjährige Leser gleich wissen, dass es nur gespielt ist und ECHTE Vergewaltigungen keineswegs schön sind.
Seepferdchen sind Pferdchen!
Lest meine Lovecraftian-Horror-Story: https://www.book-ebooks.com/schatten-ueber-ruchensee-16163043.html
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Beitrag #4, verfasst am 09.04.2009 | 10:25 Uhr
"Erotik"... dafür müsste es eine einheitliche Definition geben.
Da aber jeder etwas anderes darunter versteht, geht das nicht.
Pornos sind für manche anregend.
Ich gucke sie, um mich drüber lächerlich zu machen und nachzuvollziehen, woher die schlechten Sexszenen kommen (man glaubt gar nicht, wie gut das da nachvollziehbar ist!).
Gute Erotik lese ich gern, allerdings schafft hier kaum ein Autor, die Szene auch wirklich so darzustellen, dass es Erotik ist (mein Verständnis davon).
Da "Erotik = Sex" zu sein scheint (für manche Autoren), ist die Suche noch schwieriger. Ich will das Knistern, nicht das Reinstopfen. Ich will Gefühle, keine sinnfreien Synonyme. Ich will Niveau, keinen Lachkrampf.
Ist schwer, aber manche schaffen es. Allerdings sind es bisher nur wenige.
PS: Ich behaupte nicht, dass ich das immer so hinbekomme, wie ich es gern hätte...
Da aber jeder etwas anderes darunter versteht, geht das nicht.
Pornos sind für manche anregend.
Ich gucke sie, um mich drüber lächerlich zu machen und nachzuvollziehen, woher die schlechten Sexszenen kommen (man glaubt gar nicht, wie gut das da nachvollziehbar ist!).
Gute Erotik lese ich gern, allerdings schafft hier kaum ein Autor, die Szene auch wirklich so darzustellen, dass es Erotik ist (mein Verständnis davon).
Da "Erotik = Sex" zu sein scheint (für manche Autoren), ist die Suche noch schwieriger. Ich will das Knistern, nicht das Reinstopfen. Ich will Gefühle, keine sinnfreien Synonyme. Ich will Niveau, keinen Lachkrampf.
Ist schwer, aber manche schaffen es. Allerdings sind es bisher nur wenige.
PS: Ich behaupte nicht, dass ich das immer so hinbekomme, wie ich es gern hätte...
Ich bin ich. Ende, aus.
Story-Operator
Beitrag #5, verfasst am 14.04.2009 | 11:06 Uhr
Ich lese keine Geschichte, in der es vordergründig darum geht. Ein, zwei, von mir aus auch drei Szenen dürfen in einer langen Geschichte vorhanden sein, aber bei mehr beginne ich zu scrollen, so gut sie auch beschrieben sind.
Unter Erotik verstehe ich, dass es stilvoll bleibt und nicht ins Billige, Eklige abrutscht. Wann es ins Billige abrutscht, kommt auf die Geschichte und die Charaktere an. Manchmal passt Gefühlsduselei und seitenlanger sinnlicher Sex nicht, manchmal wirkt andererseits alles andere als letzteres hastig und als wäre es dem Autor peinlich, darüber zu schreiben.
Was ich absolut nicht mag, ist wenn einer der Charaktere zum Sexualobjekt wird und sich die sexuellen Vorlieben auf den Alltag auch abfärben: ich hätte sogar einmal versucht, eine vom Plot her wirklich spannende, interessante Story, die in der Kategorie Erotik zu finden war, zu lesen, habe aber dann leider nach ein paar weiteren Kapiteln kehrt machen müssen, weil genau das passiert ist. Wenn Sex in einer Geschichte so betont wird, dann brauche ich persönlich auch eine Romanze (auch wenn ich sonst nicht soooo scharf darauf bin- aber ich bin eben altmodisch), und ich kann es überhaupt nicht leiden, wenn einer der Partner eben als Objekt degradiert und mit ihm gemacht wird, was immer der andere Charakter will. Und das "Objekt" lässt es sich natürlich gefallen...
Mag sein, dass es sowas auch in der Realität gibt, aber ich will es einfach nicht lesen und finde es nicht im Geringsten erotisch.
Unter Erotik verstehe ich, dass es stilvoll bleibt und nicht ins Billige, Eklige abrutscht. Wann es ins Billige abrutscht, kommt auf die Geschichte und die Charaktere an. Manchmal passt Gefühlsduselei und seitenlanger sinnlicher Sex nicht, manchmal wirkt andererseits alles andere als letzteres hastig und als wäre es dem Autor peinlich, darüber zu schreiben.
Was ich absolut nicht mag, ist wenn einer der Charaktere zum Sexualobjekt wird und sich die sexuellen Vorlieben auf den Alltag auch abfärben: ich hätte sogar einmal versucht, eine vom Plot her wirklich spannende, interessante Story, die in der Kategorie Erotik zu finden war, zu lesen, habe aber dann leider nach ein paar weiteren Kapiteln kehrt machen müssen, weil genau das passiert ist. Wenn Sex in einer Geschichte so betont wird, dann brauche ich persönlich auch eine Romanze (auch wenn ich sonst nicht soooo scharf darauf bin- aber ich bin eben altmodisch), und ich kann es überhaupt nicht leiden, wenn einer der Partner eben als Objekt degradiert und mit ihm gemacht wird, was immer der andere Charakter will. Und das "Objekt" lässt es sich natürlich gefallen...
Mag sein, dass es sowas auch in der Realität gibt, aber ich will es einfach nicht lesen und finde es nicht im Geringsten erotisch.
I have seen beyond the bounds of infinity and drawn down demons from the stars... I have harnessed the shadows that stride from world to world to sow death and madness... Space belongs to me, do you hear?
― H.P. Lovecraft, From Beyond
― H.P. Lovecraft, From Beyond
Beiträge: 19181
Rang: Literaturgott
Beitrag #6, verfasst am 18.04.2009 | 18:00 Uhr
Ich finde auch, dass Erotikgeschichten nicht Sex in jedem Kapitel und Zeile bedeuten sollte. Eine tiefgründige Handlung, jedoch sollte es wirklich schon detaillierter beschrieben werden und ich finde, dass Erotik auch nicht gleich Sex heißen muss. Es geht auch ohne jegliche Penetration und sollte nicht flach sondern anregend sein. Man sollte beim Schreiben sich vielleicht auch einfach nur von eigegen Gefühlen leiten lassen und sich nichts abgucken von vorgeschriebenen Fakten, das wird mit der Zeit nämlich auch langweilig.
LG, Liv
LG, Liv
Es muss keinen Sinn ergeben, wenn es nur vage inspirierend ist.
EvilSeverus
Beitrag #7, verfasst am 19.04.2009 | 15:07 Uhr
Ich denke, das Problem liegt darin, dass vielen offenbar nicht klar ist, was Porno, Sex und Erotik eigentlich sind. Das fängt ja oft schon bei der Definition an. Für viele scheint die Rechnung nähmlich wie folgt auszusehen: Erotik = Sex = Porno
Ich schätze, ich bin nicht allein, wenn ich sage, dass diese 3 Dinge nicht unterschiedlicher sein könnten. Erotik hat selten etwas mit Sex zutun und Porno wenig mit Sex oder gar Erotik - diese 3 "Genres" verbindet nur die Tatsache, dass darin sexuelle Tätigkeiten thematisiert werden.
Ich nehme als Beispiel mal meine FF "Tote Katzen schwimmen besser". In der Geschichte gibt es einige sehr explizit beschriebene Sexszenen, die jedoch alle einen erotischen Hintergrund haben. Erotik hat für mich sehr viel mit Psychologie zutun.
So beschreibe ich in der Geschichte eine Liebesbeziehung zwischen Severus Snape und einer Muggel. Tja, und dabei tun die beiden, was Verliebte nun mal miteinander tun: Sie haben Sex - und das nicht zu knapp. Dabei spielt die hier im Thread oft erwähnte Gefühlswelt der Figuren eine wesentliche Rolle.
Später kommt noch die eine oder andere Affäre hinzu, die jedoch weniger mit "wahrer Liebe" zutun hat, sondern mehr mit Körperlicher. Aber auch hier spielt die Gefühlswelt der Charaktere eine wesentliche Rolle.
Gefühle. Emotionen. Gedanken. Das ist für mich Erotik.
Ich schätze, ich bin nicht allein, wenn ich sage, dass diese 3 Dinge nicht unterschiedlicher sein könnten. Erotik hat selten etwas mit Sex zutun und Porno wenig mit Sex oder gar Erotik - diese 3 "Genres" verbindet nur die Tatsache, dass darin sexuelle Tätigkeiten thematisiert werden.
Ich nehme als Beispiel mal meine FF "Tote Katzen schwimmen besser". In der Geschichte gibt es einige sehr explizit beschriebene Sexszenen, die jedoch alle einen erotischen Hintergrund haben. Erotik hat für mich sehr viel mit Psychologie zutun.
So beschreibe ich in der Geschichte eine Liebesbeziehung zwischen Severus Snape und einer Muggel. Tja, und dabei tun die beiden, was Verliebte nun mal miteinander tun: Sie haben Sex - und das nicht zu knapp. Dabei spielt die hier im Thread oft erwähnte Gefühlswelt der Figuren eine wesentliche Rolle.
Später kommt noch die eine oder andere Affäre hinzu, die jedoch weniger mit "wahrer Liebe" zutun hat, sondern mehr mit Körperlicher. Aber auch hier spielt die Gefühlswelt der Charaktere eine wesentliche Rolle.
Gefühle. Emotionen. Gedanken. Das ist für mich Erotik.
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Rang: Spiegelleser
Beitrag #8, verfasst am 19.04.2009 | 17:27 Uhr
Tja...es ist schwer zu definieren, was Erotik, Pornographie oder Sex sind (okay...bis auf beim letzten).
Aber wie sagte Mark C. Glassy:
Man weiß nicht was Pornographie ist, aber du weißt, wenn du welche siehst.
So ähnlich ist es wohl auch mit Erotik im vergleich zur einfachen emotionalen Geschichte.
Schöne Grüße,
Herr K.
Aber wie sagte Mark C. Glassy:
Man weiß nicht was Pornographie ist, aber du weißt, wenn du welche siehst.
So ähnlich ist es wohl auch mit Erotik im vergleich zur einfachen emotionalen Geschichte.
Schöne Grüße,
Herr K.
"Woran arbeiten Sie?" wurde Herr K. gefragt. Herr K. antwortete: "Ich habe viel Mühe, ich bereite meinen nächsten Irrtum vor." - Bert Brecht
Herr K. liest immer noch Bild, egal was der Forumsrang sagt!
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Beiträge: 630
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Beitrag #9, verfasst am 19.04.2009 | 18:36 Uhr
Erotik ist für mich, wenns so richtig prickelt. Und Porno ist einfach nur knallharte Beschreibung von Sex mit teilweise sehr ausgefallenen Szenen.
Erotik hat da eher etwas ästhetisches und meiner Meinung nach muss es auch gar nicht zum Sex kommen, dass etwas erotisch ist.
Erotik hat da eher etwas ästhetisches und meiner Meinung nach muss es auch gar nicht zum Sex kommen, dass etwas erotisch ist.
Beiträge: 1507
Rang: Sensationsreporter
Beitrag #10, verfasst am 20.04.2009 | 14:25 Uhr
Hallo!
Interessante Frage. Diskutiert zwar jeder drüber, aber hat noch keiner gestellt.
Ich mag Umschreibungen, also die Beschreibungen selbst. Sie können kurz und auch direkt sein, aber ich liebe schöne und abwechslungsreiche Sprache. Damit meine ich nicht "Fleischpeitsche" und Konsorten, sondern literarische Handlungs- und v. a. Gefühlsbeschreibungen.
Ich hab z. B. lang gebraucht, überhaupt den Klick auf den Erotik-Kategorie-Button zu wagen. Glücklicherweise war gleich die erste, die ich da gefunden habe, so eine hübsche Beschreibung, dass ich es doch lesen kann. (Weiß nicht, ob euch der Titel der Geschichte interessiert. Ich hab sie noch in den Favos, als einzige Erotik-Geschichte übrigens.) Ich mag es, wenn es verraucht ist und knistert. Und wenn es keine explizite Szene ist, verzichte ich auch auf Handlung drumherum - dann muss aber wirklich viel Gefühl drinstehen, und dann auch nicht "Oh Gott, Edwards Augen!", sondern was Gehaltvolles.
Interessante Frage. Diskutiert zwar jeder drüber, aber hat noch keiner gestellt.
Ich mag Umschreibungen, also die Beschreibungen selbst. Sie können kurz und auch direkt sein, aber ich liebe schöne und abwechslungsreiche Sprache. Damit meine ich nicht "Fleischpeitsche" und Konsorten, sondern literarische Handlungs- und v. a. Gefühlsbeschreibungen.
Ich hab z. B. lang gebraucht, überhaupt den Klick auf den Erotik-Kategorie-Button zu wagen. Glücklicherweise war gleich die erste, die ich da gefunden habe, so eine hübsche Beschreibung, dass ich es doch lesen kann. (Weiß nicht, ob euch der Titel der Geschichte interessiert. Ich hab sie noch in den Favos, als einzige Erotik-Geschichte übrigens.) Ich mag es, wenn es verraucht ist und knistert. Und wenn es keine explizite Szene ist, verzichte ich auch auf Handlung drumherum - dann muss aber wirklich viel Gefühl drinstehen, und dann auch nicht "Oh Gott, Edwards Augen!", sondern was Gehaltvolles.
Es MACHT keinen Sinn, es HAT (= Vorhaben lohnt sich) oder ERGIBT (= Sachverhalt erscheint schlüssig) Sinn. Erfolgsaussichten und Logik sind nicht synonym.
JenDaniels
Nuindae
Da kann ich nur zustimmen. Ich denke, dass Erotik eher was mit Sinnlichkeit und Ästhetik zu tun hat. Erotik heißt ja nicht immer gleich, dass es sich um Sexszenen handelt. Es muss halt irgendiwe prickelnd sein und das geht finde ich auch ohne Sex.
Erotik ist für mich, wenns so richtig prickelt. Und Porno ist einfach nur knallharte Beschreibung von Sex mit teilweise sehr ausgefallenen Szenen.
Erotik hat da eher etwas ästhetisches und meiner Meinung nach muss es auch gar nicht zum Sex kommen, dass etwas erotisch ist.
Da kann ich nur zustimmen. Ich denke, dass Erotik eher was mit Sinnlichkeit und Ästhetik zu tun hat. Erotik heißt ja nicht immer gleich, dass es sich um Sexszenen handelt. Es muss halt irgendiwe prickelnd sein und das geht finde ich auch ohne Sex.
Beiträge: 897
Rang: Kolumnenschreiber
Beitrag #12, verfasst am 26.04.2009 | 15:51 Uhr
Ich liebe Erotikgeschichten, in denen es keinen Geschlechtsverkehr gibt.
Geschichten über Selbstbefriedigung, Phantasien oder Fetische sind so viel spannender, als der traditionelle GV-Report. Dafür gibts Pornos.
Wobei sich Erotik von Porno auch darin unterscheidet, dass mehr angedeutet als beschrieben wird.
Geschichten über Selbstbefriedigung, Phantasien oder Fetische sind so viel spannender, als der traditionelle GV-Report. Dafür gibts Pornos.
Wobei sich Erotik von Porno auch darin unterscheidet, dass mehr angedeutet als beschrieben wird.
'Part of me suspects that I'm a loser, and the other part of me thinks I'm God Almighty.'
John Lennon
John Lennon
KLEO
Beitrag #13, verfasst am 08.05.2009 | 16:55 Uhr
Haha, ich bin zwar erst 16, würde meine Meinung aber auch gerne beilegen!
Also bei Erotikgeschichten finde ich, sollte man unbedingt mal einen Plot haben und nicht einfach so erotische Szenen oder einfach bloß Sexszenen herunter tippen lassen - außer es wäre ein OS, dann kann man eine Handlung auch irgendwie mehr in den Hintergrund rücken.
Wenn ich an Erotik denke, denke ich automatisch an Sex, wobei ich genau weiß, das Erotik nicht unbedingt etwas mit Intimverkehr zu tun haben muss. Erotik kann auch einfach nur eine sinnliche Berührung sein, muss aber auf jeden Fall gleichzeitig knisternd und anregend auf die Leser wirken.
Ich finde auch .. wie manche erwähnt haben .. das Sex und Erotik überhaupt nichts mit Porno zu tun hat/haben muss. Unter Pornographie verstehe ich persönlich menschliche Bezüge unter sexuelle Vorgägne in grob aufdringlicher Weise Oo und dass die Gesamtneigung ausschließlich oder auch überwiegend auf sexuelle Stimulation angelegt ist.
Jedenfalls würde ich sagen, dass man bei Erotikgeschichten, wie es bei normalen Stroys üblich ist, die Gefühle, als auch die Gedanken usw ihrer Protagnisten einfach nicht weglassen sollte, sonst würde alles einfach nur ein banaler Ablauf intimer Berührungen werden.
Prinzipiell will ich sagen, dass ich es sehr mag, die Gedanken und das Fühlen der Hauptperson miterleben zu dürfen, darum sollte es sich nicht nur auf körperliche Ereignissne beziehen.
mhm ...ich hoffe, ich hab nicht nur Schrott geschrieben. ;D
Grúß, kleo.
Also bei Erotikgeschichten finde ich, sollte man unbedingt mal einen Plot haben und nicht einfach so erotische Szenen oder einfach bloß Sexszenen herunter tippen lassen - außer es wäre ein OS, dann kann man eine Handlung auch irgendwie mehr in den Hintergrund rücken.
Wenn ich an Erotik denke, denke ich automatisch an Sex, wobei ich genau weiß, das Erotik nicht unbedingt etwas mit Intimverkehr zu tun haben muss. Erotik kann auch einfach nur eine sinnliche Berührung sein, muss aber auf jeden Fall gleichzeitig knisternd und anregend auf die Leser wirken.
Ich finde auch .. wie manche erwähnt haben .. das Sex und Erotik überhaupt nichts mit Porno zu tun hat/haben muss. Unter Pornographie verstehe ich persönlich menschliche Bezüge unter sexuelle Vorgägne in grob aufdringlicher Weise Oo und dass die Gesamtneigung ausschließlich oder auch überwiegend auf sexuelle Stimulation angelegt ist.
Jedenfalls würde ich sagen, dass man bei Erotikgeschichten, wie es bei normalen Stroys üblich ist, die Gefühle, als auch die Gedanken usw ihrer Protagnisten einfach nicht weglassen sollte, sonst würde alles einfach nur ein banaler Ablauf intimer Berührungen werden.
Prinzipiell will ich sagen, dass ich es sehr mag, die Gedanken und das Fühlen der Hauptperson miterleben zu dürfen, darum sollte es sich nicht nur auf körperliche Ereignissne beziehen.
mhm ...ich hoffe, ich hab nicht nur Schrott geschrieben. ;D
Grúß, kleo.
Beiträge: 280
Rang: Kreuzworträtsler
Beitrag #14, verfasst am 21.05.2009 | 19:05 Uhr
ABBAWLVOB78
doch, der interessiert schon. habe bis jetzt nämlich noch keine einzige wirklich gehaltvolle erotik-geschichte gelesen. zugegeben: die ersten ffs die ich je gelesen habe, waren allesamt badfics und es wundert wohl keinen, wenn ich dadurch schon bald die finger von angeblich prickelnden ffs gelassen habe. xD"
Hallo!
(Weiß nicht, ob euch der Titel der Geschichte interessiert. Ich hab sie noch in den Favos, als einzige Erotik-Geschichte übrigens.) s.
doch, der interessiert schon. habe bis jetzt nämlich noch keine einzige wirklich gehaltvolle erotik-geschichte gelesen. zugegeben: die ersten ffs die ich je gelesen habe, waren allesamt badfics und es wundert wohl keinen, wenn ich dadurch schon bald die finger von angeblich prickelnden ffs gelassen habe. xD"
vava
Beitrag #15, verfasst am 05.06.2009 | 00:53 Uhr
Also ich lese meistens slash Stories aber ab und zu eine gute normale liegt auch drin.
was erotik angeht muss ich euch Recht geben: das "Kribbeln"davor ist meistens erotischer als die Sexszene an sich.
Was ich absolut abtörnend finde sind Rechtschreib und Grammatik Fehler. Nicht wenn es ein paar wenige Tippfehler sind oder Gross- Kleinverwechlungen. aber wenn dann grobe Fallfehler drin sind, lenken die mich völlig ab und ich würde am liebsten die Story korrigieren und erst dann richtig lesen. Bei solchen Geschichten höre ich einfach nach einer halben Seite auf zu lesen, auch wenn ich den Plot mehr als interessant finde.
was erotik angeht muss ich euch Recht geben: das "Kribbeln"davor ist meistens erotischer als die Sexszene an sich.
Was ich absolut abtörnend finde sind Rechtschreib und Grammatik Fehler. Nicht wenn es ein paar wenige Tippfehler sind oder Gross- Kleinverwechlungen. aber wenn dann grobe Fallfehler drin sind, lenken die mich völlig ab und ich würde am liebsten die Story korrigieren und erst dann richtig lesen. Bei solchen Geschichten höre ich einfach nach einer halben Seite auf zu lesen, auch wenn ich den Plot mehr als interessant finde.
Beiträge: 530
Rang: Graffitiwriter
vava hat Recht. Jede Art von Rechtschreib-, Grammatik-, Zeichensetzungsfehler lenkt, wenn entsprechend häufig, die Aufmerksamkeit auf sich. Das schadet jeder Geschichte, für Erotikgeschichten, die mit der Atmosphäre leben oder sterben, ist es der Nagel im Sarg.
Twilight Sparkle is best pony
pacos
Beitrag #17, verfasst am 06.06.2009 | 00:52 Uhr
Wenn ich ein, wie ich finde gelungenes, Beispiel anführen dürfte:
Robert Musil, "Die Verwirrungen des Zögling Törleß"
Erstens empfehlenswert zum Lesen und zweitens interessant vom Gedankengang her. Törleß ist ein Schüler in einem Jungeninternat (sieht man die Bezüge zum Slash? XD) und befindet sich mitten in seiner Pubertät. Seine beiden Kumpel quälen den Mitschüler Basini (nicht zu verwechseln mit Blaise, wie ich zwischendurch dummerweise mal dachte XD), der andere Mitschüler bestohlen hat, anstatt ihn zu melden und stellen allerhand Brutales mit ihm an (das Buch erschien 1906 und weist bereits nationalsozialistische Züge auf, um mal meiner Begeisterung für diesen Autor noch mehr Ausdruck zu verleihen ;D)
Durch diese Quälereien kommt auch Törleß sogesagt an ihn heran und eine kleine Szene, knapp ein bis zwei Seiten lang, fand ich sehr erotisch beschrieben und vor allem Dingen sehr gelungen auch was die Andeutung der Sexszene angeht (zu seiner Zeit war sogar das schon ungeheuerlich, erst Recht zwischen zwei Jungen C;)
Musil schafft es mit wenigen Worten eine spannungsgeladene Atmosphäre zu erschafen, den Leser richtig mitfiebern zu lassen und die unaufhaltsame Leidenschaft miterleben zu lassen. Und dabei ist das Expliziteste eine nackte Brust und eine Berührung der Haut.
Ich finde Musil ist ein Paradebeispiel, dass man sehr wohl auf die explizite Beschreibung der Sexszene verzichten kann, denn wenn man genug Vorarbeit leistet, dann hat die Fantasie des Lesers bereits Höhenflüge (vorausgesetzt man möchte sich davon mitziehen lassen...)
Als kleine Anekdote: Meine Mitschüler fanden diese Szene zwischen den beiden ekelhaft und pronographisch XD (man bedenke: eine nackte Brust und eine Hand darauf) Was man mit ein, zwei verhängnisvollen, lustverhangenen Wörtern nicht alles anstellen kann...
Absolut abtörnend für mich ist einfach diese explizite, extrem detailreiche Beschreibung von Sex, also Pornographie. Wenn ich wissen will, wie alles genau abläuft, dann schlag ich ein Anatomiebuch auf. Wo soll da noch Platz für Erotik oder gar Erregtheit (zumindest Geilheit) sein? Erotik ist eben dieses Ungewisse, Unaufhaltsame eines erregten Gefühlsausbruches und vor allem spannungsgeladen. Bei dem Bericht des Sexablaufes wird doch all dies außen vor gelassen und ist somit so interessant wie der Stickstoffkreislauf für einen Grundschüler.
Es ist niveauslos und, man verzeihe mir meinen Ausdruck, tierisch (wobei Tiere sich eigentlich wieder deutlich abgrenzen und mehr Würde beweisen, als so mancher Autor) und absolut ekelhaft. Schade ist eben, dass viele Sexszenen so ausgeschlachtet werden, dass es zur Pornographie verkommt und man eher tatsächlich an einen Schlachter denkt als an Erotik. (Dieses Fleischstück dringt in jenes Fleischstück ein und dann klatschen diese nochmal aufeinander...)
Die Szene ist, entgegen dem gesetzten Ziel des Autors, so kalt wie ein toter Fisch und erregt genauso viel. Nämlich Ekel.
Es ist einfach sehr enttäuschend, dass viele Autoren dem Anschein nach nur noch durch so eine dreiste Darstellung Aufmerksamkeit erregen können.
Robert Musil, "Die Verwirrungen des Zögling Törleß"
Erstens empfehlenswert zum Lesen und zweitens interessant vom Gedankengang her. Törleß ist ein Schüler in einem Jungeninternat (sieht man die Bezüge zum Slash? XD) und befindet sich mitten in seiner Pubertät. Seine beiden Kumpel quälen den Mitschüler Basini (nicht zu verwechseln mit Blaise, wie ich zwischendurch dummerweise mal dachte XD), der andere Mitschüler bestohlen hat, anstatt ihn zu melden und stellen allerhand Brutales mit ihm an (das Buch erschien 1906 und weist bereits nationalsozialistische Züge auf, um mal meiner Begeisterung für diesen Autor noch mehr Ausdruck zu verleihen ;D)
Durch diese Quälereien kommt auch Törleß sogesagt an ihn heran und eine kleine Szene, knapp ein bis zwei Seiten lang, fand ich sehr erotisch beschrieben und vor allem Dingen sehr gelungen auch was die Andeutung der Sexszene angeht (zu seiner Zeit war sogar das schon ungeheuerlich, erst Recht zwischen zwei Jungen C;)
Musil schafft es mit wenigen Worten eine spannungsgeladene Atmosphäre zu erschafen, den Leser richtig mitfiebern zu lassen und die unaufhaltsame Leidenschaft miterleben zu lassen. Und dabei ist das Expliziteste eine nackte Brust und eine Berührung der Haut.
Ich finde Musil ist ein Paradebeispiel, dass man sehr wohl auf die explizite Beschreibung der Sexszene verzichten kann, denn wenn man genug Vorarbeit leistet, dann hat die Fantasie des Lesers bereits Höhenflüge (vorausgesetzt man möchte sich davon mitziehen lassen...)
Als kleine Anekdote: Meine Mitschüler fanden diese Szene zwischen den beiden ekelhaft und pronographisch XD (man bedenke: eine nackte Brust und eine Hand darauf) Was man mit ein, zwei verhängnisvollen, lustverhangenen Wörtern nicht alles anstellen kann...
Absolut abtörnend für mich ist einfach diese explizite, extrem detailreiche Beschreibung von Sex, also Pornographie. Wenn ich wissen will, wie alles genau abläuft, dann schlag ich ein Anatomiebuch auf. Wo soll da noch Platz für Erotik oder gar Erregtheit (zumindest Geilheit) sein? Erotik ist eben dieses Ungewisse, Unaufhaltsame eines erregten Gefühlsausbruches und vor allem spannungsgeladen. Bei dem Bericht des Sexablaufes wird doch all dies außen vor gelassen und ist somit so interessant wie der Stickstoffkreislauf für einen Grundschüler.
Es ist niveauslos und, man verzeihe mir meinen Ausdruck, tierisch (wobei Tiere sich eigentlich wieder deutlich abgrenzen und mehr Würde beweisen, als so mancher Autor) und absolut ekelhaft. Schade ist eben, dass viele Sexszenen so ausgeschlachtet werden, dass es zur Pornographie verkommt und man eher tatsächlich an einen Schlachter denkt als an Erotik. (Dieses Fleischstück dringt in jenes Fleischstück ein und dann klatschen diese nochmal aufeinander...)
Die Szene ist, entgegen dem gesetzten Ziel des Autors, so kalt wie ein toter Fisch und erregt genauso viel. Nämlich Ekel.
Es ist einfach sehr enttäuschend, dass viele Autoren dem Anschein nach nur noch durch so eine dreiste Darstellung Aufmerksamkeit erregen können.
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Beitrag #18, verfasst am 06.06.2009 | 21:52 Uhr
Soein unglaublich sinnlich-subtiler Liebesakt kann auch ziemlich fehl am Platz sein. Es gab vor einiger Zeit eine Autorin , die Slashgeschichten im Fandom Riddick schrieb , bevor diese mit der Begründung der Pornographie von dieser Seite verbannt wurden. Ihre Geschichten zeichneten sich durch "schmutzige" Wortwahl und einfache Geilheit der Protagonisten aus , erhielten dadurch aber eine autentische Kraft. In Bestimmten Millieus sind Pornos einfach glaubwürdiger als angedeutetes Liebemachen auf Rosenblättern bei Kerzenschein.
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Beitrag #19, verfasst am 06.06.2009 | 22:58 Uhr
Wenn alles nur so angedeutet und umschrieben wird, dass nicht einmal klar ist, ob es sich überhaupt um Vaginalverkehr handelt, ist das ja auch nicht das wahre.
In den meisten Genres ist es auch nicht Aufgabe des Autors eine möglichst "stimmungsvolle" Szene zu schaffen, wo die Leser dann freimütig mitträumen können, sondern es soll "passen", zu Charakterisierung, Plot und Stil. Bei einer derben Soldatin wird eine Sexszene eben expliziter, bei einer prüden Prinzessin werden die Dinge eher nicht beim Namen genannt werden.
Und ebenso sollte eine Szene zum Stil der Geschichte passen. Wenn jemand sonst auch immer präzise und explizit schreibt, sollte er bei der Sexszene auch zu so bösen Worten wie "Glied" oder "Vagina" greifen. Wenn der Autor hingegen einen malerischen Stil hat, dann wirkt eine sehr "griffige" Szene natürlich seltsam.
In den meisten Genres ist es auch nicht Aufgabe des Autors eine möglichst "stimmungsvolle" Szene zu schaffen, wo die Leser dann freimütig mitträumen können, sondern es soll "passen", zu Charakterisierung, Plot und Stil. Bei einer derben Soldatin wird eine Sexszene eben expliziter, bei einer prüden Prinzessin werden die Dinge eher nicht beim Namen genannt werden.
Und ebenso sollte eine Szene zum Stil der Geschichte passen. Wenn jemand sonst auch immer präzise und explizit schreibt, sollte er bei der Sexszene auch zu so bösen Worten wie "Glied" oder "Vagina" greifen. Wenn der Autor hingegen einen malerischen Stil hat, dann wirkt eine sehr "griffige" Szene natürlich seltsam.
Meine Romane
Rebellion der Synthetiker: http://www.amazon.de/Rebellion-Synthetiker-Angela-Fleischer/dp/3943795268
Vagabunden des Alls: http://www.amazon.de/Vagabunden-des-Alls-ebook/dp/B007QY63PY
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Beitrag #20, verfasst am 13.07.2010 | 16:01 Uhr
Also... ich muss sagen, dass ich ja sehr gerne Erotik- Storys schreibe. Ich hab ja auch schon ein paar OS zu diesem Thema geschrieben (und ein paar davon kamen gut an)
Aber es ist sehr schwer, ein gutes Niveau bei so etwas zu halten, das ist wahr. Man muss aufpassen, dass die "Handlung" nichts ins lächerliche, billige, kitschige, eklige, allzu ausgefallene usw abrutscht- Stories, in denen es hauptsächlich um Sex dreht, sind eine heikle Geschichte.
Erotik hat wenig mit dem eigentlichen Akt zu tun- natürlich kann es Prickeln und Kribbeln, wenn man so etwas liest. Aber am Ende kommt es auf die Gefühle an, auf das, was der Hauptprotagonist fühlt. Vermutlich gibt es auch Geschichten, in denen es um Vergewaltigungen geht und ähnliches- aber das hat dann nichts mehr mit Erotik zu tun, sondern einfach nur mit der etwas abgedrehten Fantasie der Autoren.
Meiner Ansicht nach müssen beschriebene Aktszenen in die Story passen, wenn es kein OS ist. Natürlich kann sich eine Story hauptsächlich um das eine drehen- so lange das in die Story passt, weder erzwungen wirkt noch erzwungen ist, dann ist das meiner Meinung nach völlig in Ordnung.
Der Autor muss sich im klaren sein, auf was er sich in seiner Story fokussieren will- jeder hat seine eigene Art zu schreiben, doch wenn man eher einen bildlichen und präzisen Schreibstil hat, der auf Vulgär- und Dialektausdrücke eher verzichtet, dann macht es wenig Sinn, die Protagonisten im breitesten Slang während des Sex stöhnen zu lassen.
Was aber auch gar nicht geht, ist, wenn man zwanghaft versucht, in eine Erotikstory eine Handlung zu bringen- wenn wir ehrlich sind, lesen wir keine Storys von sagen wir Christine Feehand oder Lara Adrian oder J.R. Ward, um uns über die gesponnene Geschichte freuen zu können- da ich annehme, dass diese Autorinnen speziell für Frauen geschrieben wurden und von diesen gelesen waren, denke ich, dass Frauen eben genau danach suchen.
Etwas knisternde Erotik in einem Buch tut keinem was und kann manches auflockern- man sollte nur verhindern, dass es billig wirkt.
Außerdem wurden die ganzen Stereotypen und Klischees schon ausreichend bedient- Storys alla Jungfrau in Nöte wird von weißem Ritter gerettet und beide verlieben sich unsterblich, vögeln wild rum und heiraten schlussendlich, sind genauso ausgelutscht wie Geschichten über ach so unabhängige Frauen, die auf einen muskulösen Adonis treffen, der sooo finster ist und oh Wunder oh Mirakel verlieben sich beide- nachdem sie es wie die Wilden getrieben haben, aus Adonis wird Mr. Teddybär und die beiden leben glücklich und zufrieden bis an ihr lebensende- ein bisschen Realismus muss in solchen Storys schon stecken^^
Also müssen solche Storys auch irgendwo originell und humorvoll sein- nichts ist schrecklicher, als eine Erotikstory, deren Autor sich für den Sexperten schlechthin hält und genau jeden Handgriff beschreibt, oder der sich selbst vor eben jenem Akt ekelt. Man muss das, was man da schreibt, locker nehmen und ja nicht zu ernst- es geht um Fantasie und nichts sonst.
Soo- das ist ein bisschen lang geworden... *räusper*
LG, Lilly
p.s. Wer mal Lust hat, kann ja mal in meine Story "The Devils Game" reinschauen und mir mitteilen, was er davon hält- ohne jetzt die Werbetrommel für mich rühren zu wollen xD
Aber es ist sehr schwer, ein gutes Niveau bei so etwas zu halten, das ist wahr. Man muss aufpassen, dass die "Handlung" nichts ins lächerliche, billige, kitschige, eklige, allzu ausgefallene usw abrutscht- Stories, in denen es hauptsächlich um Sex dreht, sind eine heikle Geschichte.
Erotik hat wenig mit dem eigentlichen Akt zu tun- natürlich kann es Prickeln und Kribbeln, wenn man so etwas liest. Aber am Ende kommt es auf die Gefühle an, auf das, was der Hauptprotagonist fühlt. Vermutlich gibt es auch Geschichten, in denen es um Vergewaltigungen geht und ähnliches- aber das hat dann nichts mehr mit Erotik zu tun, sondern einfach nur mit der etwas abgedrehten Fantasie der Autoren.
Meiner Ansicht nach müssen beschriebene Aktszenen in die Story passen, wenn es kein OS ist. Natürlich kann sich eine Story hauptsächlich um das eine drehen- so lange das in die Story passt, weder erzwungen wirkt noch erzwungen ist, dann ist das meiner Meinung nach völlig in Ordnung.
Der Autor muss sich im klaren sein, auf was er sich in seiner Story fokussieren will- jeder hat seine eigene Art zu schreiben, doch wenn man eher einen bildlichen und präzisen Schreibstil hat, der auf Vulgär- und Dialektausdrücke eher verzichtet, dann macht es wenig Sinn, die Protagonisten im breitesten Slang während des Sex stöhnen zu lassen.
Was aber auch gar nicht geht, ist, wenn man zwanghaft versucht, in eine Erotikstory eine Handlung zu bringen- wenn wir ehrlich sind, lesen wir keine Storys von sagen wir Christine Feehand oder Lara Adrian oder J.R. Ward, um uns über die gesponnene Geschichte freuen zu können- da ich annehme, dass diese Autorinnen speziell für Frauen geschrieben wurden und von diesen gelesen waren, denke ich, dass Frauen eben genau danach suchen.
Etwas knisternde Erotik in einem Buch tut keinem was und kann manches auflockern- man sollte nur verhindern, dass es billig wirkt.
Außerdem wurden die ganzen Stereotypen und Klischees schon ausreichend bedient- Storys alla Jungfrau in Nöte wird von weißem Ritter gerettet und beide verlieben sich unsterblich, vögeln wild rum und heiraten schlussendlich, sind genauso ausgelutscht wie Geschichten über ach so unabhängige Frauen, die auf einen muskulösen Adonis treffen, der sooo finster ist und oh Wunder oh Mirakel verlieben sich beide- nachdem sie es wie die Wilden getrieben haben, aus Adonis wird Mr. Teddybär und die beiden leben glücklich und zufrieden bis an ihr lebensende- ein bisschen Realismus muss in solchen Storys schon stecken^^
Also müssen solche Storys auch irgendwo originell und humorvoll sein- nichts ist schrecklicher, als eine Erotikstory, deren Autor sich für den Sexperten schlechthin hält und genau jeden Handgriff beschreibt, oder der sich selbst vor eben jenem Akt ekelt. Man muss das, was man da schreibt, locker nehmen und ja nicht zu ernst- es geht um Fantasie und nichts sonst.
Soo- das ist ein bisschen lang geworden... *räusper*
LG, Lilly
p.s. Wer mal Lust hat, kann ja mal in meine Story "The Devils Game" reinschauen und mir mitteilen, was er davon hält- ohne jetzt die Werbetrommel für mich rühren zu wollen xD
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Beitrag #21, verfasst am 16.12.2015 | 14:58 Uhr
Da ich jetzt - nach anfänglichem Widerstreben - selber in diesem Genre hochlade, möchte ich auch mal meinen Senf dazugeben. ;)
Widerstrebend deshalb, weil im Erotik-Bereich für mein Empfinden sehr viele Stories eher in Richtung Porno mit expliziten Sexszenen gehen, oft noch mit ein bisschen BDSM und/oder Doktorspielen oder Vergewaltigungsfantasien gewürzt. Treffender gesagt:
EvilSeverus
Es fällt also grundsätzlich erst mal schwer, eine Geschichte einzustellen, die nicht ausschließlich von sexuellen Aktivitäten lebt. Ich stelle das auch an der Reaktion einiger Leser fest: obwohl die Story durchaus sexuelle Komponenten hat, liegt der Schwerpunkt eher auf dem Erzählerischen. Meine Co-Autorin und ich haben uns wirklich Mühe gegeben, eine spannende Geschichte zu entwickeln, aber die Hauptsache scheint für einige Leser eben doch zu sein, wann wer mit wem in die Kiste hüpft und vor allem wie. Ich habe mich schon öfters gefragt, ob wir unsere Geschichte überhaupt richtig einsortiert haben. ;)
Erotik kann eben auch nur angedeutet sein. Eine Berührung kann für mich erotisch sein, oder ein Blick. Gerammel dagegen nicht. Es ist ein bisschen schade, dass die Kategorie "Erotik" - letztlich auch durch variable Definition - leider eher ein wenig schmuddelig rüberkommt. Das zeigt auch die Anzahl von anonymen Favos, die sich wirklich auffällig häufen. Es kommt mir so vor, als wäre eine Erotikgeschichte als Favo immer noch etwas, was man lieber für sich behält und heimlich liest, und das finde ich schade. Andererseits kann ich es auch verstehen, wenn man sich die KBs durchliest.
Eine Geschichte, die "zur Handarbeit" anregen soll, gehört für mich eher in die Pornoecke. Und das ist ja hier bekanntlich nicht erlaubt. Was ich früher so vor allem im englischsprachigen Bereich gefunden habe, hatte rein gar nichts mit Erotik zu tun und wirkt viel zu oft unfreiwillig komisch. Wenn dann noch der Anspruch dazu kommt, den Leser aufgeilen zu müssen, liest sich das wie ein Drehbuch für PWP. Irgendwie wird dann noch eine Geschichte darum gestrickt, die aber im Prinzip nur Beiwerk ist. Ich denke schon, dass es auch Ausnahmen gibt. Das Dumme ist nur, dass ich die Kategorie "Erotik" schon gar nicht mehr nach diesen Ausnahmen durchwühlen möchte. Aber das passiert wahrscheinlich in vielen anderen Genres auch, also will ich mich nicht beklagen. Das Problem dabei ist eben nur, dass man selber das Gefühl hat, in der falschen Kategorie hochzuladen, weil die Erwartungshaltung - und die Definition - der meisten Leser einfach ganz anders ist als die eigene.
Widerstrebend deshalb, weil im Erotik-Bereich für mein Empfinden sehr viele Stories eher in Richtung Porno mit expliziten Sexszenen gehen, oft noch mit ein bisschen BDSM und/oder Doktorspielen oder Vergewaltigungsfantasien gewürzt. Treffender gesagt:
EvilSeverus
Ich denke, das Problem liegt darin, dass vielen offenbar nicht klar ist, was Porno, Sex und Erotik eigentlich sind. Das fängt ja oft schon bei der Definition an. Für viele scheint die Rechnung nähmlich wie folgt auszusehen: Erotik = Sex = Porno
(...) Erotik hat selten etwas mit Sex zutun und Porno wenig mit Sex oder gar Erotik - diese 3 "Genres" verbindet nur die Tatsache, dass darin sexuelle Tätigkeiten thematisiert werden.
Es fällt also grundsätzlich erst mal schwer, eine Geschichte einzustellen, die nicht ausschließlich von sexuellen Aktivitäten lebt. Ich stelle das auch an der Reaktion einiger Leser fest: obwohl die Story durchaus sexuelle Komponenten hat, liegt der Schwerpunkt eher auf dem Erzählerischen. Meine Co-Autorin und ich haben uns wirklich Mühe gegeben, eine spannende Geschichte zu entwickeln, aber die Hauptsache scheint für einige Leser eben doch zu sein, wann wer mit wem in die Kiste hüpft und vor allem wie. Ich habe mich schon öfters gefragt, ob wir unsere Geschichte überhaupt richtig einsortiert haben. ;)
Erotik kann eben auch nur angedeutet sein. Eine Berührung kann für mich erotisch sein, oder ein Blick. Gerammel dagegen nicht. Es ist ein bisschen schade, dass die Kategorie "Erotik" - letztlich auch durch variable Definition - leider eher ein wenig schmuddelig rüberkommt. Das zeigt auch die Anzahl von anonymen Favos, die sich wirklich auffällig häufen. Es kommt mir so vor, als wäre eine Erotikgeschichte als Favo immer noch etwas, was man lieber für sich behält und heimlich liest, und das finde ich schade. Andererseits kann ich es auch verstehen, wenn man sich die KBs durchliest.
Eine Geschichte, die "zur Handarbeit" anregen soll, gehört für mich eher in die Pornoecke. Und das ist ja hier bekanntlich nicht erlaubt. Was ich früher so vor allem im englischsprachigen Bereich gefunden habe, hatte rein gar nichts mit Erotik zu tun und wirkt viel zu oft unfreiwillig komisch. Wenn dann noch der Anspruch dazu kommt, den Leser aufgeilen zu müssen, liest sich das wie ein Drehbuch für PWP. Irgendwie wird dann noch eine Geschichte darum gestrickt, die aber im Prinzip nur Beiwerk ist. Ich denke schon, dass es auch Ausnahmen gibt. Das Dumme ist nur, dass ich die Kategorie "Erotik" schon gar nicht mehr nach diesen Ausnahmen durchwühlen möchte. Aber das passiert wahrscheinlich in vielen anderen Genres auch, also will ich mich nicht beklagen. Das Problem dabei ist eben nur, dass man selber das Gefühl hat, in der falschen Kategorie hochzuladen, weil die Erwartungshaltung - und die Definition - der meisten Leser einfach ganz anders ist als die eigene.
Story-Operator
Ich finde schon, dass zur Erotik auch Sex dazugehört. Ein Blick und eine Berührung alleine fallen für mich unter Liebesromanze, P12-P16. Bei Erotik P18 erwarte ich mehr. Da erwarte ich schon, dass es "zur Sache kommt" und nicht erst das große Knistern, und dann wird angedeutet oder gar abgeblendet.
Ob etwas pornographisch ist, entscheidet für mich - ganz nach ff.de-Richtlinien - die 2/3 zu 1/3-Regelung. Wenn die Sexszenen mehr als 1/3 betragen, dann ist es ein Porno (für meinen Geschmack sogar meistens schon eher, aber gut). Erst recht wenn der Rest der Handlung eigentlich nur Alibi ist. Vergewaltigung ist auf ff.de übrigens nur erlaubt, wenn sie sensibel behandelt wird, und dazu gehört eindeutig, dass sie nicht als "erotisch" dargestellt wird.
Was ich als unerotisch empfinde, sind derbe Wörter (dann doch lieber die klinischen, bzw. neutralen oder gleich weglassen - jeder weiß, was gemeint ist, auch wenn nicht explizit "Penis" und "Vagina" dastehen, oder, noch schlimmer, die ekligen oder blumigen Entsprechungen) und "Erotik" a'la IKEA.
Es ist eine Sache der Beschreibung. Ich habe jetzt schon öfter gehört, dass Sex nicht erotisch ist. Ich kann diesen Standpunkt allerdings überhaupt nicht nachvollziehen. Für mich kann Sex sehr erotisch sein. Natürlich auch unerotisch (manchmal ist das durchaus auch so gewollt). Aber eine "Erotik"-Geschichte, in der der Sex (welche Art auch immer) weggelassen wird, würde mich jetzt überhaupt nicht interessieren. Das wäre für mich eine Verfehlung des Genres. Und ich würde es auch eher unter "Liebesromanze" oder wahlweise auch "Drama" einordnen.
Ich selbst würde nicht unter der Kategorie "Erotik" schreiben. Ich könnte nicht mal unter "Liebesromanze" schreiben. Streng genommen. Ich finde mehr als 2, 3 Sexszenen in einer langen Geschichte wirklich mühsam. Zu schreiben und oft auch zu lesen.
Ob etwas pornographisch ist, entscheidet für mich - ganz nach ff.de-Richtlinien - die 2/3 zu 1/3-Regelung. Wenn die Sexszenen mehr als 1/3 betragen, dann ist es ein Porno (für meinen Geschmack sogar meistens schon eher, aber gut). Erst recht wenn der Rest der Handlung eigentlich nur Alibi ist. Vergewaltigung ist auf ff.de übrigens nur erlaubt, wenn sie sensibel behandelt wird, und dazu gehört eindeutig, dass sie nicht als "erotisch" dargestellt wird.
Was ich als unerotisch empfinde, sind derbe Wörter (dann doch lieber die klinischen, bzw. neutralen oder gleich weglassen - jeder weiß, was gemeint ist, auch wenn nicht explizit "Penis" und "Vagina" dastehen, oder, noch schlimmer, die ekligen oder blumigen Entsprechungen) und "Erotik" a'la IKEA.
Es ist eine Sache der Beschreibung. Ich habe jetzt schon öfter gehört, dass Sex nicht erotisch ist. Ich kann diesen Standpunkt allerdings überhaupt nicht nachvollziehen. Für mich kann Sex sehr erotisch sein. Natürlich auch unerotisch (manchmal ist das durchaus auch so gewollt). Aber eine "Erotik"-Geschichte, in der der Sex (welche Art auch immer) weggelassen wird, würde mich jetzt überhaupt nicht interessieren. Das wäre für mich eine Verfehlung des Genres. Und ich würde es auch eher unter "Liebesromanze" oder wahlweise auch "Drama" einordnen.
Ich selbst würde nicht unter der Kategorie "Erotik" schreiben. Ich könnte nicht mal unter "Liebesromanze" schreiben. Streng genommen. Ich finde mehr als 2, 3 Sexszenen in einer langen Geschichte wirklich mühsam. Zu schreiben und oft auch zu lesen.
I have seen beyond the bounds of infinity and drawn down demons from the stars... I have harnessed the shadows that stride from world to world to sow death and madness... Space belongs to me, do you hear?
― H.P. Lovecraft, From Beyond
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Beitrag #23, verfasst am 16.12.2015 | 18:50 Uhr
Ich schreibe momentan auch an einer Erotikstory und will die zwei eigentlich nicht nonstop rumvögeln lassen, das finde ich eher langweilig und ermüdend. Auch will ich nicht zur "Handarbeit" anregen, da gibt es bessere Stories auf anderen Websites dafür. Die Wortwahl ist dann aber auch derber und einstweilen plump. Manchmal denke ich, ich hätte es eher als Romanze verpackt...
Gnah...
Gnah...
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Rang: Kreuzworträtsler
Altais
Natürlich gehört Sex dazu! ;) Ich meinte nur, dass es nicht *ausschließlich* um die eine Sache geht, wenn man in dieser Sparte schreibt. Für mich war es eben eher schwierig, meine Geschichte dort unterzubringen, obwohl Sex eine große Rolle darin spielt. Ich hatte - nach Reinlesen in diverse andere Texte - ein bisschen die Befürchtung, dass es bei Erotik weniger auf die Geschichte als auf die Sexszenen ankommt. Ich hätte sie auch unter "Übersinnliches" oder "Horror" einstellen können, aber dort erwartet man vielleicht eher keinen erotischen Kontext.
Erotische Literatur ist, wie ich finde, sowieso schwierig zu kategorisieren. Früher galten Gothic Novels als erotisch, was heute niemand mehr so sehen würde, weil sie die Erotik in Metaphern verpackt haben. Dracula war ja für die Viktorianer quasi Porn und stand deswegen auf dem Index. Wenn man sowas heute liest, fragt man sich, warum. Aber es macht Spaß, diese beiden Genres - Erotik und Schauerliteratur - miteinander zu verbinden. Denn heute darf man ungehemmt beschreiben, was die Viktorianer weglassen oder mit Blutsaugern umschreiben mussten. ;)
Altais
Ja, das kann ich gut nachvollziehen - aber wenn die 1/3-Regelung greifen soll, ist das bei einer langen Geschichte nicht viel, und wird dann vermutlich den Erwartungen nicht mehr gerecht. Mein Eindruck ist, dass Leser in dieser Sparte hauptsächlich deswegen solche Geschichten lesen - weil sie in (fast) jedem Kapitel eine Bettszene erwarten und viele Autoren dem auch nachkommen (können). Vielleicht ist deswegen der Erotik-Bereich deswegen irgendwie anrüchig (hab ich zumindest den Eindruck, weil die meisten Favos anonym sind). Mir stellt sich da eben auch die Frage, ob Erotik als Genre tatsächlich etwas mit Pornografie zu tun hat, und ob ich mich da wiederfinden kann oder lieber doch in ein anderes Genre wechsle. Da geht es mir ähnlich wie @Unit01. Die Übergänge sind wahrscheinlich fließend. Mich würde es schon interessieren, ob in anderen Genres auch explizite Sexszenen geschrieben werden. Ob es z.B. Sci-Fi, Steampunk oder Drama gibt, in dem Erotik eine große Rolle spielt, oder ob man solche Geschichten als Autor lieber doch unter Erotik einstellen sollte. Denn wenn man Sex in Fantasy oder Gruselstories miteinfließen lässt, handelt es sich ja immer noch um eine erotische Geschichte.
Ich finde schon, dass zur Erotik auch Sex dazugehört. Ein Blick und eine Berührung alleine fallen für mich unter Liebesromanze, P12-P16. Bei Erotik P18 erwarte ich mehr. Da erwarte ich schon, dass es "zur Sache kommt" und nicht erst das große Knistern, und dann wird angedeutet oder gar abgeblendet.
Natürlich gehört Sex dazu! ;) Ich meinte nur, dass es nicht *ausschließlich* um die eine Sache geht, wenn man in dieser Sparte schreibt. Für mich war es eben eher schwierig, meine Geschichte dort unterzubringen, obwohl Sex eine große Rolle darin spielt. Ich hatte - nach Reinlesen in diverse andere Texte - ein bisschen die Befürchtung, dass es bei Erotik weniger auf die Geschichte als auf die Sexszenen ankommt. Ich hätte sie auch unter "Übersinnliches" oder "Horror" einstellen können, aber dort erwartet man vielleicht eher keinen erotischen Kontext.
Erotische Literatur ist, wie ich finde, sowieso schwierig zu kategorisieren. Früher galten Gothic Novels als erotisch, was heute niemand mehr so sehen würde, weil sie die Erotik in Metaphern verpackt haben. Dracula war ja für die Viktorianer quasi Porn und stand deswegen auf dem Index. Wenn man sowas heute liest, fragt man sich, warum. Aber es macht Spaß, diese beiden Genres - Erotik und Schauerliteratur - miteinander zu verbinden. Denn heute darf man ungehemmt beschreiben, was die Viktorianer weglassen oder mit Blutsaugern umschreiben mussten. ;)
Altais
Ich finde mehr als 2, 3 Sexszenen in einer langen Geschichte wirklich mühsam. Zu schreiben und oft auch zu lesen.
Ja, das kann ich gut nachvollziehen - aber wenn die 1/3-Regelung greifen soll, ist das bei einer langen Geschichte nicht viel, und wird dann vermutlich den Erwartungen nicht mehr gerecht. Mein Eindruck ist, dass Leser in dieser Sparte hauptsächlich deswegen solche Geschichten lesen - weil sie in (fast) jedem Kapitel eine Bettszene erwarten und viele Autoren dem auch nachkommen (können). Vielleicht ist deswegen der Erotik-Bereich deswegen irgendwie anrüchig (hab ich zumindest den Eindruck, weil die meisten Favos anonym sind). Mir stellt sich da eben auch die Frage, ob Erotik als Genre tatsächlich etwas mit Pornografie zu tun hat, und ob ich mich da wiederfinden kann oder lieber doch in ein anderes Genre wechsle. Da geht es mir ähnlich wie @Unit01. Die Übergänge sind wahrscheinlich fließend. Mich würde es schon interessieren, ob in anderen Genres auch explizite Sexszenen geschrieben werden. Ob es z.B. Sci-Fi, Steampunk oder Drama gibt, in dem Erotik eine große Rolle spielt, oder ob man solche Geschichten als Autor lieber doch unter Erotik einstellen sollte. Denn wenn man Sex in Fantasy oder Gruselstories miteinfließen lässt, handelt es sich ja immer noch um eine erotische Geschichte.
Beiträge: 90
Rang: Bravoleser
Beitrag #25, verfasst am 20.12.2015 | 13:14 Uhr
Auch für mich gehört Sex und explizite Szenen zur Erotik unbedingt dazu, aber eben nicht als Selbstzweck, sondern vom Autor als Handlungswerkzeug benutzt, eine gewisse Erotik überhaupt rüberzubringen. Insofern war ich richtiggehend enttäuscht, als ich in der Rubrik "Erotik" stöberte und entweder Slash oder BDSM-Storys sichtete. Oder Schüler-Lehrer-Geschichten, die mir etwas zu (entschuldigt diesen Ausdruck) pubertär geraten waren.
Auch konnte ich leider bislang nicht anhand der Review- bzw. Sternchen-Zahlen erkennen, ob die Geschichten gut waren, denn scheinbar hab ich nicht den Mainstream-Geschmack, der sich im Wesentlichen auf die beiden erstgenannten Themen beschränkt.
Aber ich habe die Hoffnung noch nicht aufgegeben. Selbst schreibe ich liebend gerne genau in der Art, wie ich es mir zu lesen wünsche: nämlich dass es durchaus zur Sache geht, aber mit einer gewissen Ästhetik und glaubhaft. Gerade jene glaubhafte Schilderung der Gefühle ist es ja, die in meinen Augen die Erotik transportiert.
Ha - die einzige Geschichte, die ich selbst bislang bei Erotik eingestellt habe, verarbeitet sogar diese Enttäuschung und mischt von der Handlung her eine Portion BDSM hinein, als wenn ich mich als Autorin über dieses Subgenre unterbewusst lustig machen wollte. Und dass die Leser das ähnlich sehen wie ich, hab ich dann im Feedback zu lesen bekommen. Einer war dabei anfangs irritiert und unterstellte mir, ich hätte noch schlechter in der SM-Szene recherchiert als die Autorin von 50 Shades, was mir wirklich geschmeichelt hat - denn ich wollte gerade jene Wirkung erzeugen, dass die Leser begreifen, dass der Durchschnittsbürger wenig Ahnung davon hat (da wurde mein Wissen als Autorin verwechselt mit dem naiven Umgang meiner Figuren mit dem Thema).
Übrigens auf die Frage hin, ob es explizite Szenen in FF gibt (hab ich das richtig verstanden?) - ja, und ob!
Wenn ich mich nicht hier in der freien Prosa aufhalte, schreibe ich FF für die TV-Serie Doctor Who, bei der es sich um eine P12-SciFi-Familienserie handelt. Hier in der FF toben sich dann diejenigen aus, die eben auch die Erwachsenen-Inhalte ausleben möchten, was ich absolut nachvollziehen kann. Ähnlich wie bei Harry Potter geht es in den Filmen nicht über Küssen hinaus.
Und das finde ich völlig ok und manchmal enorm gelungen; die Schreiber müssen halt das Rating anpassen.
Auch konnte ich leider bislang nicht anhand der Review- bzw. Sternchen-Zahlen erkennen, ob die Geschichten gut waren, denn scheinbar hab ich nicht den Mainstream-Geschmack, der sich im Wesentlichen auf die beiden erstgenannten Themen beschränkt.
Aber ich habe die Hoffnung noch nicht aufgegeben. Selbst schreibe ich liebend gerne genau in der Art, wie ich es mir zu lesen wünsche: nämlich dass es durchaus zur Sache geht, aber mit einer gewissen Ästhetik und glaubhaft. Gerade jene glaubhafte Schilderung der Gefühle ist es ja, die in meinen Augen die Erotik transportiert.
Ha - die einzige Geschichte, die ich selbst bislang bei Erotik eingestellt habe, verarbeitet sogar diese Enttäuschung und mischt von der Handlung her eine Portion BDSM hinein, als wenn ich mich als Autorin über dieses Subgenre unterbewusst lustig machen wollte. Und dass die Leser das ähnlich sehen wie ich, hab ich dann im Feedback zu lesen bekommen. Einer war dabei anfangs irritiert und unterstellte mir, ich hätte noch schlechter in der SM-Szene recherchiert als die Autorin von 50 Shades, was mir wirklich geschmeichelt hat - denn ich wollte gerade jene Wirkung erzeugen, dass die Leser begreifen, dass der Durchschnittsbürger wenig Ahnung davon hat (da wurde mein Wissen als Autorin verwechselt mit dem naiven Umgang meiner Figuren mit dem Thema).
Übrigens auf die Frage hin, ob es explizite Szenen in FF gibt (hab ich das richtig verstanden?) - ja, und ob!
Wenn ich mich nicht hier in der freien Prosa aufhalte, schreibe ich FF für die TV-Serie Doctor Who, bei der es sich um eine P12-SciFi-Familienserie handelt. Hier in der FF toben sich dann diejenigen aus, die eben auch die Erwachsenen-Inhalte ausleben möchten, was ich absolut nachvollziehen kann. Ähnlich wie bei Harry Potter geht es in den Filmen nicht über Küssen hinaus.
Und das finde ich völlig ok und manchmal enorm gelungen; die Schreiber müssen halt das Rating anpassen.
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