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Beitrag #51, verfasst am 31.03.2014 | 17:51 Uhr
SarahSmiles
Ich kann da nur von mir sprechen (jetzt nicht als fiktophil, aber aus anderem Grund beziehungsunfähig).
Natürlich möchte man auch gern mal in den Arm genommen werden, mit jemandem kuscheln und jemandem nahe sein.
Aber was will man machen, wenn es nicht geht?
Ich könnt mich ja auch nicht von irgendwem umarmen lassen oder gar mit irgendwem in die Kiste steigen, weil ich mich damit einfach nur total unwohl fühlen würde. Und da steckt man solche Bedürfnisse eben zurück.
Genauso könntest du jemanden, dessen größter Traum (vielleicht sogar Lebenswunsch) es ist, einmal ins Weltall zu fliegen, fragen, wie er es auf der Erde aushält.
Es geht. Weil es muss. Aber die Phantasie hilft einem da auch schon weiter.
Und irgendwann ist man ohnehin so eingefahren (abgestumpft?), dass man kaum noch zu irgendwelchen Gefühlen fähig ist, sondern einfach nur noch in seiner Traumwelt lebt. Wirklich lebt.
Alles andere hier ist eher ein funktionieren.
Aber wie gesagt, da kann ich jetzt nur von mir sprechen.
Ich weiss nicht, wie ich das Gefühlsleben eines rein fiktophilen Menschen einordnen kann... möchte ein ausschließlich fiktophiler nicht auch mal in den Arm genommen werden (intimer, als es Freunde könnten?) das ist es, was ich mich vor allem daran frage! Man kann ja vieles auf die ein oder andere Weise kompensieren (selbst körperliche Liebe) aber das diese Bedürfnisse gar nicht vorhanden sind, kann ichbezogenste nicht glauben. Und ob man dann hier als fiktophiler gnadenlos trennt, wäre die andere Frage...
Ich kann da nur von mir sprechen (jetzt nicht als fiktophil, aber aus anderem Grund beziehungsunfähig).
Natürlich möchte man auch gern mal in den Arm genommen werden, mit jemandem kuscheln und jemandem nahe sein.
Aber was will man machen, wenn es nicht geht?
Ich könnt mich ja auch nicht von irgendwem umarmen lassen oder gar mit irgendwem in die Kiste steigen, weil ich mich damit einfach nur total unwohl fühlen würde. Und da steckt man solche Bedürfnisse eben zurück.
Genauso könntest du jemanden, dessen größter Traum (vielleicht sogar Lebenswunsch) es ist, einmal ins Weltall zu fliegen, fragen, wie er es auf der Erde aushält.
Es geht. Weil es muss. Aber die Phantasie hilft einem da auch schon weiter.
Und irgendwann ist man ohnehin so eingefahren (abgestumpft?), dass man kaum noch zu irgendwelchen Gefühlen fähig ist, sondern einfach nur noch in seiner Traumwelt lebt. Wirklich lebt.
Alles andere hier ist eher ein funktionieren.
Aber wie gesagt, da kann ich jetzt nur von mir sprechen.
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"Das letzte mal hattest du Angst."
"Naja, da hatte ich auch ne Waffe an der Schläfe."
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#815
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#815
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Das ist eine sehr interessant Erklärung! Danke shy Lee...
Dann müsste man meiner Meinung nach an der Ursachen für diese "Unfähigkeit" Nähe zuzulassen arbeiten. Am besten mit professioneller Hilfe. (Zumindest, wenn man das jemandem Nahe sein vermisst!)
Aber du hast recht. Woher diesen Menschen nehmen, und nicht stehlen? Schon klar, dass man niemanden herbeizaubern kann, aber da gibt es dann wirklich nur folgende Möglichkeiten: 1. Wie gesagt dran arbeiten, dass man wieder bereit ist jemanden an sich ranzulassen (das kann lange dauern und sehr schmerzhaft sein, aber davor wegzulaufen und seine Bedürfnisse zu ignorieren ist keine Lösung!) ich hab da nicht leicht reden, sondern habe selbst genug unzulänglichkeiten an denen ich arbeiten müsste, aber keine davon so groß, dass sie mir ein bestimmtes Bedürfnis verwehrt.
Und 2. Aktiv auf die Suche gehen, (in der heutigen Zeit ist es ja leicht jemanden mit ähnlichen Ansichten etc. kennenzulernen) sich bewusst von seiner Traumwelt distanzieren. Manchmal merkt man erst hinterher, wie unglücklich man vorher war...
Wie gesagt: immer nur vorausgesetzt einem fehlt etwas! Wie einem auf die Dauer nicht fehlen könnte ist mir ein Rätsel, das ich gern verstehen würde.
Dann müsste man meiner Meinung nach an der Ursachen für diese "Unfähigkeit" Nähe zuzulassen arbeiten. Am besten mit professioneller Hilfe. (Zumindest, wenn man das jemandem Nahe sein vermisst!)
Aber du hast recht. Woher diesen Menschen nehmen, und nicht stehlen? Schon klar, dass man niemanden herbeizaubern kann, aber da gibt es dann wirklich nur folgende Möglichkeiten: 1. Wie gesagt dran arbeiten, dass man wieder bereit ist jemanden an sich ranzulassen (das kann lange dauern und sehr schmerzhaft sein, aber davor wegzulaufen und seine Bedürfnisse zu ignorieren ist keine Lösung!) ich hab da nicht leicht reden, sondern habe selbst genug unzulänglichkeiten an denen ich arbeiten müsste, aber keine davon so groß, dass sie mir ein bestimmtes Bedürfnis verwehrt.
Und 2. Aktiv auf die Suche gehen, (in der heutigen Zeit ist es ja leicht jemanden mit ähnlichen Ansichten etc. kennenzulernen) sich bewusst von seiner Traumwelt distanzieren. Manchmal merkt man erst hinterher, wie unglücklich man vorher war...
Wie gesagt: immer nur vorausgesetzt einem fehlt etwas! Wie einem auf die Dauer nicht fehlen könnte ist mir ein Rätsel, das ich gern verstehen würde.
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Beitrag #53, verfasst am 31.03.2014 | 18:16 Uhr
Joy Sander
Muss meinen Beitrag zitieren:
Wie füllt denn die "Beziehung" zu einem fiktiven Partner denn das eigene Leben aus? Also wie schafft er/sie es glücklich zu sein, ohne die körperliche Nähe?
Da ich nicht fiktofil bin, kann ich das leider nur sehr schwer nachvollziehen.
Z.B. Wenn ich mich in eine fiktive Figur verliebt hätte und ich an Beziehungen (in Bezug auf Liebe) nicht interessiert wäre, also dann würde ich das schon irgendwie beunruhigend finden.
Bitte versteht mich nicht falsch, das Wort krank mag ich hier nicht so gern, aber wenn man sich auf diese fiktive Person fixiert hat und für Liebesbeziehung mit realen Personen nicht interessiert ist, dann empfinde ich das schon als etwas, das beunruhigend ist. Zumindest für Außenstehende.
Oder sehe ich das falsch?
Ich möchte aber keinem damit irgendwie zu Nahe treten.
Edit: Gerade dieses Bedürfnis nach Nähe, das man in einer Liebesbeziehung hat, würde mir doch sehr fehlen. Denn das kann eine fiktive Person nun wirklicht nicht erfüllen.
Man möchte doch auch mal in den Arm genommen werden, sich küssen etc.
Muss meinen Beitrag zitieren:
Wie füllt denn die "Beziehung" zu einem fiktiven Partner denn das eigene Leben aus? Also wie schafft er/sie es glücklich zu sein, ohne die körperliche Nähe?
Die Kunst im Leben ist es, im Regen zu tanzen, anstatt auf die Sonne zu warten.
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SarahSmiles
Man kann sich selbst viel einreden 😉
Aber ich möcht auch niemandem etwas unterstellen.
Vielleicht sind sie wirklich glücklich mit ihrer Lebensweise und möchten tatsächlich nichts daran ändern. Das finde ich dann auch vollkommen okay.
Wie gesagt, diese Form der Fiktophilie kenne ich nicht.
Bei mir dient sie als Ausgleich, dass ich in den Tagträumereien und im Schreiben einen Weg einschlagen kann, der mir so derzeit noch nicht möglich ist.
Aber bei mir ist das keine Liebe im klassischen Sinn. Da sind keine Gefühle, die mich zu dieser Person oder diesem Charakter hinziehen.
edit:
@Joy:
Wenn wir mal folgende Optionen zur Auswahl nehmen:
1) Du bist im Geiste mit jemandem zusammen. Kannst dich in deiner Gedankenwelt mit ihm austauschen, ihr seid auf einer Wellenlänge, versteht euch super. Also das perfekte Pärchen.
Einziger Nachteil: Dein Partner ist nicht real.
Demnach kommt es also nicht zur körperlichen Nähe.
2) Du bist mit jemandem zusammen, aber ihr seid völlig unterschiedlich. Du magst den Menschen vielleicht, kannst ihn aber nicht lieben, egal wie sehr du es versuchst.
Er kann dich in den Arm nehmen, kann dich küssen, dir nahe sein.
Aber was bringt dir das, wenn du nicht glücklich bist? Weil dir bewusst ist, dass du ihn nicht liebst? Und vielleicht spürt er das ja auch.
Auf was verzichtet man also eher?
Die körperliche Zuneigung oder die geistige?
Was ist für einen Menschen wichtiger? Was kann er eher irgendwie anders ausgleichen?
Wie gesagt: immer nur vorausgesetzt einem fehlt etwas! Wie einem auf die Dauer nicht fehlen könnte ist mir ein Rätsel, das ich gern verstehen würde.
Man kann sich selbst viel einreden 😉
Aber ich möcht auch niemandem etwas unterstellen.
Vielleicht sind sie wirklich glücklich mit ihrer Lebensweise und möchten tatsächlich nichts daran ändern. Das finde ich dann auch vollkommen okay.
Wie gesagt, diese Form der Fiktophilie kenne ich nicht.
Bei mir dient sie als Ausgleich, dass ich in den Tagträumereien und im Schreiben einen Weg einschlagen kann, der mir so derzeit noch nicht möglich ist.
Aber bei mir ist das keine Liebe im klassischen Sinn. Da sind keine Gefühle, die mich zu dieser Person oder diesem Charakter hinziehen.
edit:
@Joy:
Wenn wir mal folgende Optionen zur Auswahl nehmen:
1) Du bist im Geiste mit jemandem zusammen. Kannst dich in deiner Gedankenwelt mit ihm austauschen, ihr seid auf einer Wellenlänge, versteht euch super. Also das perfekte Pärchen.
Einziger Nachteil: Dein Partner ist nicht real.
Demnach kommt es also nicht zur körperlichen Nähe.
2) Du bist mit jemandem zusammen, aber ihr seid völlig unterschiedlich. Du magst den Menschen vielleicht, kannst ihn aber nicht lieben, egal wie sehr du es versuchst.
Er kann dich in den Arm nehmen, kann dich küssen, dir nahe sein.
Aber was bringt dir das, wenn du nicht glücklich bist? Weil dir bewusst ist, dass du ihn nicht liebst? Und vielleicht spürt er das ja auch.
Auf was verzichtet man also eher?
Die körperliche Zuneigung oder die geistige?
Was ist für einen Menschen wichtiger? Was kann er eher irgendwie anders ausgleichen?
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#815
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Stroppinski
@SarahSmiles
Ich habe kein Verlangen nach körperlicher Intimität mit einem realen Menschen. In den Arm nehmen bei Freunden ist okay, aber nicht mehr. Bei dem Helden ist das ganz anders. Der darf alles. Aber im RL... nee, bitte nicht.
@Joy Sander
Nö. Ich finds gar nicht beunruhigend. Aber genau wie du es seltsam findest, dass man an realen Personen liebestechnisch nicht interessiert bist, finde ich es seltsam, reale Personen zu lieben. Sollte ich also reale Beziehungen beunruhigend finden? ;)
Nein, ich lasse das so stehen - die Leute sollen machen, wie sie wollen und was immer sie happy macht.
Joy Sander
Die körperliche Nähe zum Helden hab ich im Kopf. Die Vorstellung davon reicht mir völlig aus.
Ich habe kein Verlangen nach körperlicher Intimität mit einem realen Menschen. In den Arm nehmen bei Freunden ist okay, aber nicht mehr. Bei dem Helden ist das ganz anders. Der darf alles. Aber im RL... nee, bitte nicht.
@Joy Sander
Nö. Ich finds gar nicht beunruhigend. Aber genau wie du es seltsam findest, dass man an realen Personen liebestechnisch nicht interessiert bist, finde ich es seltsam, reale Personen zu lieben. Sollte ich also reale Beziehungen beunruhigend finden? ;)
Nein, ich lasse das so stehen - die Leute sollen machen, wie sie wollen und was immer sie happy macht.
Joy Sander
Muss meinen Beitrag zitieren:
Wie füllt denn die "Beziehung" zu einem fiktiven Partner denn das eigene Leben aus? Also wie schafft er/sie es glücklich zu sein, ohne die körperliche Nähe?
Die körperliche Nähe zum Helden hab ich im Kopf. Die Vorstellung davon reicht mir völlig aus.
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Beitrag #56, verfasst am 31.03.2014 | 19:04 Uhr
@ShyLee: Ja, ist einleuchtend, aber ich kann nicht verstehen, wie mich die geistige "Verbindung" zu der fiktiven Person zufrieden stellen kann.
Naja, vielleicht bin ich da nicht offen genug, aber meiner Meinung nach kann eine fiktive Person niemals einen realen Menschen ersetzen.
Aber das ist nur meine Meinung und ich will niemandem etwas vorschreiben.
Sorry, wenn meine Fragen vielleicht seltsam oder befremdlich sind, aber betrügt man seinen fiktiven Partner, wenn man z.B. einen One night stand hat?
Ich bin einfach nur neugierig!
Naja, vielleicht bin ich da nicht offen genug, aber meiner Meinung nach kann eine fiktive Person niemals einen realen Menschen ersetzen.
Aber das ist nur meine Meinung und ich will niemandem etwas vorschreiben.
Sorry, wenn meine Fragen vielleicht seltsam oder befremdlich sind, aber betrügt man seinen fiktiven Partner, wenn man z.B. einen One night stand hat?
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Beitrag #57, verfasst am 31.03.2014 | 19:07 Uhr
Streng genommen ist eine Beziehung mit einer fiktiven Person ja nichts anderes, als eine Beziehung mit sich selbst.
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Beitrag #58, verfasst am 31.03.2014 | 19:21 Uhr
SarahSmiles
Ja, du hast völlig recht. Und das ist es ja gerade, was mich so irritiert.
Streng genommen ist eine Beziehung mit einer fiktiven Person ja nichts anderes, als eine Beziehung mit sich selbst.
Ja, du hast völlig recht. Und das ist es ja gerade, was mich so irritiert.
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Beitrag #59, verfasst am 31.03.2014 | 19:24 Uhr
Das erinnert mich an einen Artikel und das Zitat daraus: " Die Wahrheit ist, dass Du der Mensch bist, mit dem Du den Rest Deines Lebens verbringen wirst - und deswegen gibt es nichts wichtigeres als ein wirklich gutes, ein liebevolles Verhältnis zu Dir selbst zu bekommen."
http://selbstliebenow.de/selbstliebe.html
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Beitrag #60, verfasst am 31.03.2014 | 19:24 Uhr
SarahSmiles
Dann würde ich trotzdem nicht mit ihm Händchen halten, knutschen oder gar ins Bett klettern, weil asexuell. In Gedanken ist das was ganz anderes. Wahrscheinlich, weil man da den "Notschalter" betätigen und den imaginären Freund beiseite schieben kann, wenn man keine Lust mehr auf ihn hat.
aber wie wäre es denn, wenn der fiktionale Charakter plötzlich vor einem stehen würde aus Fleisch und Blut
Dann würde ich trotzdem nicht mit ihm Händchen halten, knutschen oder gar ins Bett klettern, weil asexuell. In Gedanken ist das was ganz anderes. Wahrscheinlich, weil man da den "Notschalter" betätigen und den imaginären Freund beiseite schieben kann, wenn man keine Lust mehr auf ihn hat.
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Nemesis of Reason
Beitrag #61, verfasst am 31.03.2014 | 19:59 Uhr
Ich finde das Argument "Lasst sie doch machen, wenn sie damit glücklich sind, geht doch keinen was an", nicht unbedingt unkritisch.
Beispielsweise bin ich mit zwei Leuten befreundet, die mal drogenabhängig waren. Keiner von beiden hätte sich in seiner Junkie-Zeit als unglücklich bezeichnet, nein, das Heroin hat sie ja glücklich gemacht, und was sie selbst mit sich machen, könnte einem doch egal sein, wenn sie damit glücklich sind - nichtwahr?
Trotzdem tut man das nicht. Warum? Weil man weiß, dass dieses "Glück", was sie da haben, mit etwas Abstand und gesundem Menschenverstand betrachtet, eine Illusion ist, und ihnen für ihr restliches Leben schadet.
Da die Forschung für sowas noch nicht weit ist, gibt es vermutlich keine Studien oder ähnliches, die beweisen oder widerlegen, dass Fiktophilie den Betroffenen schadet. Aber ich halte es nicht für undenkbar. Ich denke, es führt zu einer Verfremdung von der Wirklichkeit, einen Teil des Lebens - und Beziehungen gehören nunmal zum Leben - ausschließlich imaginär auszuleben.
Ich würde nicht bestreiten wollen, dass es sicher Leute gibt, die nunmal ausschließlich fiktophil und damit glücklich sind - aber ich glaube auch, dass viele, die das von sich behaupten (und ich kenne tatsächlich einige), darüber nur versuchen, realen Beziehungen zu entkommen. Bei einer gedachten Beziehung mit einer Figur ist alles immer so, wie man es sich wünscht, und der Partner ist perfekt - solcherlei Ansprüche kann man im realen Leben eben nicht erheben.
Letztendlich ist es schwer, sich darüber ein Bild zu machen, weil das Phänomen so unbekannt und unerforscht ist. Wenn es eine sexuelle Veranlagung wie Hetero-, Homo- oder was-es-sonst-noch-gibt-Sexualität ist, okay, dann sollen die Leute leben, wie sie möchten, aber es von vorneherein als solche zu sehen, ohne zu hinterfragen, ob da noch andere Ursachen sein könnten, finde ich, wird so etwas nicht gerecht.
my 50 cents. Man darf mich jetzt geteert und gefedert aus dem Thread werfen :')
Beispielsweise bin ich mit zwei Leuten befreundet, die mal drogenabhängig waren. Keiner von beiden hätte sich in seiner Junkie-Zeit als unglücklich bezeichnet, nein, das Heroin hat sie ja glücklich gemacht, und was sie selbst mit sich machen, könnte einem doch egal sein, wenn sie damit glücklich sind - nichtwahr?
Trotzdem tut man das nicht. Warum? Weil man weiß, dass dieses "Glück", was sie da haben, mit etwas Abstand und gesundem Menschenverstand betrachtet, eine Illusion ist, und ihnen für ihr restliches Leben schadet.
Da die Forschung für sowas noch nicht weit ist, gibt es vermutlich keine Studien oder ähnliches, die beweisen oder widerlegen, dass Fiktophilie den Betroffenen schadet. Aber ich halte es nicht für undenkbar. Ich denke, es führt zu einer Verfremdung von der Wirklichkeit, einen Teil des Lebens - und Beziehungen gehören nunmal zum Leben - ausschließlich imaginär auszuleben.
Ich würde nicht bestreiten wollen, dass es sicher Leute gibt, die nunmal ausschließlich fiktophil und damit glücklich sind - aber ich glaube auch, dass viele, die das von sich behaupten (und ich kenne tatsächlich einige), darüber nur versuchen, realen Beziehungen zu entkommen. Bei einer gedachten Beziehung mit einer Figur ist alles immer so, wie man es sich wünscht, und der Partner ist perfekt - solcherlei Ansprüche kann man im realen Leben eben nicht erheben.
Letztendlich ist es schwer, sich darüber ein Bild zu machen, weil das Phänomen so unbekannt und unerforscht ist. Wenn es eine sexuelle Veranlagung wie Hetero-, Homo- oder was-es-sonst-noch-gibt-Sexualität ist, okay, dann sollen die Leute leben, wie sie möchten, aber es von vorneherein als solche zu sehen, ohne zu hinterfragen, ob da noch andere Ursachen sein könnten, finde ich, wird so etwas nicht gerecht.
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AngelOfAfterlife
Hab mich schon gefragt, wann ein solches Argument auftaucht... 😟
Wie erwiesen ist, machen Drogen den Körper kaputt. Damit schadet sich der Junkie also selbst.
Und ja, in solchen Fällen sollte man als Außenstehender eingreifen.
Aber wo zerstört nun die fiktive Beziehung zu einem fiktiven (oder meinetwegen auch einem realen, unerreichbaren) Charakter den Betroffenen? Wo schadet er sich mit diesem Verhalten?
So lange er ansonsten weiterhin noch soziale Kontakte pflegt (was auch bei Junkies oftmals nicht mehr der Fall ist. Sie schotten sich komplett ab) und auch nicht unter Realitätsverlust leidet, dass er vielleicht gar nicht einmal weiß, dass es nur eine Illusion ist, warum muss dann mit allen Mitteln dagegen vorgegangen werden?
Nur weil es "abnormal" ist, weil es eben nicht der gesellschaftlichen Norm entspricht?
Ich finde das Argument "Lasst sie doch machen, wenn sie damit glücklich sind, geht doch keinen was an", nicht unbedingt unkritisch.
Beispielsweise bin ich mit zwei Leuten befreundet, die mal drogenabhängig waren. Keiner von beiden hätte sich in seiner Junkie-Zeit als unglücklich bezeichnet, nein, das Heroin hat sie ja glücklich gemacht, und was sie selbst mit sich machen, könnte einem doch egal sein, wenn sie damit glücklich sind - nichtwahr?
Trotzdem tut man das nicht. Warum? Weil man weiß, dass dieses "Glück", was sie da haben, mit etwas Abstand und gesundem Menschenverstand betrachtet, eine Illusion ist, und ihnen für ihr restliches Leben schadet.
Hab mich schon gefragt, wann ein solches Argument auftaucht... 😟
Wie erwiesen ist, machen Drogen den Körper kaputt. Damit schadet sich der Junkie also selbst.
Und ja, in solchen Fällen sollte man als Außenstehender eingreifen.
Aber wo zerstört nun die fiktive Beziehung zu einem fiktiven (oder meinetwegen auch einem realen, unerreichbaren) Charakter den Betroffenen? Wo schadet er sich mit diesem Verhalten?
So lange er ansonsten weiterhin noch soziale Kontakte pflegt (was auch bei Junkies oftmals nicht mehr der Fall ist. Sie schotten sich komplett ab) und auch nicht unter Realitätsverlust leidet, dass er vielleicht gar nicht einmal weiß, dass es nur eine Illusion ist, warum muss dann mit allen Mitteln dagegen vorgegangen werden?
Nur weil es "abnormal" ist, weil es eben nicht der gesellschaftlichen Norm entspricht?
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"Das letzte mal hattest du Angst."
"Naja, da hatte ich auch ne Waffe an der Schläfe."
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Beitrag #63, verfasst am 31.03.2014 | 20:17 Uhr
ShyLee
Nur weil man es (noch) nicht weiß, heißt das nicht, dass kein Schaden entsteht.
ShyLee
Das hat niemand verlangt / behauptet.
Aber wo zerstört nun die fiktive Beziehung zu einem fiktiven (oder meinetwegen auch einem realen, unerreichbaren) Charakter den Betroffenen? Wo schadet er sich mit diesem Verhalten?
Nur weil man es (noch) nicht weiß, heißt das nicht, dass kein Schaden entsteht.
ShyLee
warum muss dann mit allen Mitteln dagegen vorgegangen werden?
Das hat niemand verlangt / behauptet.
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Beitrag #64, verfasst am 31.03.2014 | 20:34 Uhr
Lapislazuli67
Vielleicht entsteht ja auch keiner 😉
Bisher sind die meisten pubertären Schwärmereien für den Lieblingsstar ja auch harmlos gewesen.
Obwohl es auch da leider schon Ausnahmen gab.
Trotzdem wird dieses Verhalten nicht weiter hinterfragt, sondern akzeptiert, weil es eben als natürlich angesehen wird, dass ein Teenager eine solche Phase durchläuft.
Und wenn man sich bei Teenies keine Gedanken macht, warum dann umso mehr bei einem Erwachsenen?
Lapislazuli67
Noch nicht. 😉
Aber man sieht ja schon eine gewisse Tendenz.
ShyLee
Aber wo zerstört nun die fiktive Beziehung zu einem fiktiven (oder meinetwegen auch einem realen, unerreichbaren) Charakter den Betroffenen? Wo schadet er sich mit diesem Verhalten?
Nur weil man es (noch) nicht weiß, heißt das nicht, dass kein Schaden entsteht.
Vielleicht entsteht ja auch keiner 😉
Bisher sind die meisten pubertären Schwärmereien für den Lieblingsstar ja auch harmlos gewesen.
Obwohl es auch da leider schon Ausnahmen gab.
Trotzdem wird dieses Verhalten nicht weiter hinterfragt, sondern akzeptiert, weil es eben als natürlich angesehen wird, dass ein Teenager eine solche Phase durchläuft.
Und wenn man sich bei Teenies keine Gedanken macht, warum dann umso mehr bei einem Erwachsenen?
Lapislazuli67
ShyLeewarum muss dann mit allen Mitteln dagegen vorgegangen werden?
Das hat niemand verlangt / behauptet.
Noch nicht. 😉
Aber man sieht ja schon eine gewisse Tendenz.
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ShyLee
Eben weil es für Teenager normal ist, eine solche Phase zu durchlaufen. Aber als Dauerzustand ist es halt nicht normal.
Lapislazuli67
Du vielleicht ^^.
Trotzdem wird dieses Verhalten nicht weiter hinterfragt, sondern akzeptiert, weil es eben als natürlich angesehen wird, dass ein Teenager eine solche Phase durchläuft.
Und wenn man sich bei Teenies keine Gedanken macht, warum dann umso mehr bei einem Erwachsenen?
Eben weil es für Teenager normal ist, eine solche Phase zu durchlaufen. Aber als Dauerzustand ist es halt nicht normal.
Lapislazuli67
Das hat niemand verlangt / behauptet.
ShyLeeNoch nicht. 😉
Aber man sieht ja schon eine gewisse Tendenz.
Du vielleicht ^^.
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Also ich hab noch nie was von diesem Wort gehört und es klingt irgendwie nach einer seltsamen Neigung^^...So wie es kürzlich mal im WTF Thread gepostet war mit dieser Webseite, die sich irgendwelche erotischen Fantasien mit Mario Figuren etc. zurecht legt, ist es bei mir sicher nicht...
Aber ich projiziere sehr viele Gefühle in fiktionale Charas. Dabei ist es mir sehr wichtig, dass es um die Figur geht. Ich kann einen Schauspieler toll, sympathisch und attraktiv finden wie Ryan Gosling z.B.. Trotzdem empfinde ich für ihn oder sie nichts^^ Es verfolgt mich nicht in mein reales Leben.
Anders sieht es mit liebgewonnen Charakteren aus. Die fühlen sich teilweise wirklich beunruhigend echt in meinem Kopf an. Vergleichbar an Stellenwert ungefähr mit echten guten Freunden. Man leidet, lacht mit ihnen, denkt an sie und liebt sie. Z.B. Harry Potter. Als ich jünger war, bin ich auch ziemlich sicher, dass ich für ihn geschwärmt habe. Und jetzt ist da einfach dieses warme, sentimentale Gefühl wenn ich an ihn und wirklich an ihn und nicht die Geschichte denke. Ich hab ihn einfach gern, will dass es ihm gut geht und er glücklich ist. Eben das was man sich für Menschen, die man liebt auch wünscht. Trotzdem mag ich persönlich keinen Self-Insert. Für mich ist ganz klar, dass ICH nicht in Harry's Leben gehöre. Ich bin die stille unsichtbare Beobachterin von oben, die ihn auf seinem Weg begleitet hat und deswegen lieb gewonnen hat, aber er kennt mich nicht und das stört auch nicht. (Fanfictions deswegen bitte nur mit Bekannten Figuren in den Hauptrollen.)
Das mag verrückt klingen, aber ich sag immer: Ich hab ein grosses Herz und da ist genug Platz für all die realen und die fiktiven Menschen in meinem Leben🙃
Aber ich projiziere sehr viele Gefühle in fiktionale Charas. Dabei ist es mir sehr wichtig, dass es um die Figur geht. Ich kann einen Schauspieler toll, sympathisch und attraktiv finden wie Ryan Gosling z.B.. Trotzdem empfinde ich für ihn oder sie nichts^^ Es verfolgt mich nicht in mein reales Leben.
Anders sieht es mit liebgewonnen Charakteren aus. Die fühlen sich teilweise wirklich beunruhigend echt in meinem Kopf an. Vergleichbar an Stellenwert ungefähr mit echten guten Freunden. Man leidet, lacht mit ihnen, denkt an sie und liebt sie. Z.B. Harry Potter. Als ich jünger war, bin ich auch ziemlich sicher, dass ich für ihn geschwärmt habe. Und jetzt ist da einfach dieses warme, sentimentale Gefühl wenn ich an ihn und wirklich an ihn und nicht die Geschichte denke. Ich hab ihn einfach gern, will dass es ihm gut geht und er glücklich ist. Eben das was man sich für Menschen, die man liebt auch wünscht. Trotzdem mag ich persönlich keinen Self-Insert. Für mich ist ganz klar, dass ICH nicht in Harry's Leben gehöre. Ich bin die stille unsichtbare Beobachterin von oben, die ihn auf seinem Weg begleitet hat und deswegen lieb gewonnen hat, aber er kennt mich nicht und das stört auch nicht. (Fanfictions deswegen bitte nur mit Bekannten Figuren in den Hauptrollen.)
Das mag verrückt klingen, aber ich sag immer: Ich hab ein grosses Herz und da ist genug Platz für all die realen und die fiktiven Menschen in meinem Leben🙃
“The only thing worth writing about is the human heart in conflict with itself.”
William Faulkner
William Faulkner
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Lapislazuli67
Es ist in unserer heutigen Gesellschaft auch nicht normal, kein Fleisch zu essen.
Und? Daran stört sich ja auch keiner.
Es ist auch nicht normal, über Wochen hinweg täglich meinetwegen nur Salat zu essen. Das interessiert aber auch niemanden.
Und was die Gesundheit betrifft: Zucker ist nachweislich ungesund für die Zähne.
Süßstoffe stehen im Verdacht, Krebs auszulösen.
Und was passiert?
Richtig. Nichts.
Gibt dennoch genügend Zucker und Süßstoffe in unseren Lebensmitteln.
Aber sobald sich die Gefühlswelt von jemandem zu denen der Norm unterscheiden, ist es gleich eine Mega-Attraktion!
Und dann auf einmal muss dem armen Menschen, der mit seiner Lebensweise vielleicht sogar glücklich ist, aus dieser Misere heraus geholfen werden.
Versteh ich einfach nicht.
Das ist alles.
edit: Das mit dem Zucker und der Gesundheit beziehe ich nicht auf deine Antwort.
Ging eher darum aufzuzeigen, dass es noch mehr "Dinge" gibt, die für eine Person schädlich sind und dennoch fühlt sich niemand dafür verantwortlich und es wird sogar von den meisten akzeptiert.
ShyLeeTrotzdem wird dieses Verhalten nicht weiter hinterfragt, sondern akzeptiert, weil es eben als natürlich angesehen wird, dass ein Teenager eine solche Phase durchläuft.
Und wenn man sich bei Teenies keine Gedanken macht, warum dann umso mehr bei einem Erwachsenen?
Eben weil es für Teenager normal ist, eine solche Phase zu durchlaufen. Aber als Dauerzustand ist es halt nicht normal.
Es ist in unserer heutigen Gesellschaft auch nicht normal, kein Fleisch zu essen.
Und? Daran stört sich ja auch keiner.
Es ist auch nicht normal, über Wochen hinweg täglich meinetwegen nur Salat zu essen. Das interessiert aber auch niemanden.
Und was die Gesundheit betrifft: Zucker ist nachweislich ungesund für die Zähne.
Süßstoffe stehen im Verdacht, Krebs auszulösen.
Und was passiert?
Richtig. Nichts.
Gibt dennoch genügend Zucker und Süßstoffe in unseren Lebensmitteln.
Aber sobald sich die Gefühlswelt von jemandem zu denen der Norm unterscheiden, ist es gleich eine Mega-Attraktion!
Und dann auf einmal muss dem armen Menschen, der mit seiner Lebensweise vielleicht sogar glücklich ist, aus dieser Misere heraus geholfen werden.
Versteh ich einfach nicht.
Das ist alles.
edit: Das mit dem Zucker und der Gesundheit beziehe ich nicht auf deine Antwort.
Ging eher darum aufzuzeigen, dass es noch mehr "Dinge" gibt, die für eine Person schädlich sind und dennoch fühlt sich niemand dafür verantwortlich und es wird sogar von den meisten akzeptiert.
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"Naja, da hatte ich auch ne Waffe an der Schläfe."
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Beitrag #68, verfasst am 31.03.2014 | 21:08 Uhr
ShyLee
Damit bist du nicht die Einzige.
Versteh ich einfach nicht.
Damit bist du nicht die Einzige.
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ShyLee
Du behauptest schon wieder Dinge, die niemand gesagt hat. Vielleicht bleibst du einfach mal bei dem, was tatsächlich geschrieben wurde? *Augen roll*
Und deine Vergleiche sind einfach ... unpassend.
Kleine Kinder nuckeln gern. Es beruhigt / tröstet sie. Ist eine völlig normale Phase, aus der die Kinder allerdings in der Regel irgendwann rauswachsen.
Eine 25-jährige Person, die imer noch am Daumen nuckelt, ist offenbar aus dieser Phase nicht rausgewachsen. Ob es ihr schadet? Keine Ahnung.
Was ich aber weiß: Sie hat offenbar nicht gelernt, sich anders selbst zu beruhigen / trösten und ist in dieser Phase stecken geblieben. Und das ist nicht normal, da ist was schief gelaufen.
Ich würde diese Person allerdings nicht davon abhalten, weiter zu nuckeln, wenn ihr das hilft und sie keinen Änderungsbedarf sieht. Mal ganz davon abgesehen, dass ich mich ohnehin nicht einmischen würde, wenn ich dieser Person nicht sehr nahe stehe.
@Makojunkie: Übrigens ist asexuell =/= automatisch beziehungsunfähig. Auch bei Asexualität gibt es ein sehr weites Spektrum und es gibt sehr wohl asexuelle Menschen, die (glückliche) Beziehungen führen. Ob nun mit oder ganz ohne Sexualität.
Aber sobald sich die Gefühlswelt von jemandem zu denen der Norm unterscheiden, ist es gleich eine Mega-Attraktion!
Und dann auf einmal muss dem armen Menschen, der mit seiner Lebensweise vielleicht sogar glücklich ist, aus dieser Misere heraus geholfen werden.
Versteh ich einfach nicht.
Das ist alles.
Du behauptest schon wieder Dinge, die niemand gesagt hat. Vielleicht bleibst du einfach mal bei dem, was tatsächlich geschrieben wurde? *Augen roll*
Und deine Vergleiche sind einfach ... unpassend.
Kleine Kinder nuckeln gern. Es beruhigt / tröstet sie. Ist eine völlig normale Phase, aus der die Kinder allerdings in der Regel irgendwann rauswachsen.
Eine 25-jährige Person, die imer noch am Daumen nuckelt, ist offenbar aus dieser Phase nicht rausgewachsen. Ob es ihr schadet? Keine Ahnung.
Was ich aber weiß: Sie hat offenbar nicht gelernt, sich anders selbst zu beruhigen / trösten und ist in dieser Phase stecken geblieben. Und das ist nicht normal, da ist was schief gelaufen.
Ich würde diese Person allerdings nicht davon abhalten, weiter zu nuckeln, wenn ihr das hilft und sie keinen Änderungsbedarf sieht. Mal ganz davon abgesehen, dass ich mich ohnehin nicht einmischen würde, wenn ich dieser Person nicht sehr nahe stehe.
@Makojunkie: Übrigens ist asexuell =/= automatisch beziehungsunfähig. Auch bei Asexualität gibt es ein sehr weites Spektrum und es gibt sehr wohl asexuelle Menschen, die (glückliche) Beziehungen führen. Ob nun mit oder ganz ohne Sexualität.
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Beitrag #70, verfasst am 31.03.2014 | 21:19 Uhr
Lapislazuli67
Das ist mir klar. Ich bin nur schlichtweg zu faul/unmotiviert nach dem passenden Deckel zu suchen. Meine Ansprüche sind auch nicht gering.
@Makojunkie: Übrigens ist asexuell =/= automatisch beziehungsunfähig. Auch bei Asexualität gibt es ein sehr weites Spektrum und es gibt sehr wohl asexuelle Menschen, die (glückliche) Beziehungen führen. Ob nun mit oder ganz ohne Sexualität.
Das ist mir klar. Ich bin nur schlichtweg zu faul/unmotiviert nach dem passenden Deckel zu suchen. Meine Ansprüche sind auch nicht gering.
One Batch, Two Batch, Penny and Dime.
Frank Castle
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AYT
Beitrag #71, verfasst am 31.03.2014 | 21:19 Uhr
Was solchen Menschen am ehesten schadet ist wohl die Inakzeptanz, die sie vonseiten ihrer Mitmenschen erfahren. Sie wissen, dass ihre Vorlieben als „unnormal“ abgestempelt werden, und da entstehen erst der Frust und die Unzufriedenheit, die mit einer solchen Schwärmerei einhergehen (können). Eine psychische Störung würde man in dem Fall wohl erst dann diagnostizieren, wenn der Patient tatsächlich einen Leidensdruck verspürt. Da wirkt die ganze Sache mit der Abnormalität und Verurteilung durch andere als Selbstkatalysator.
Dass ein Betroffener darunter leidet, dass er für jemand Unerreichbares schwärmt, kommt vor, aber das ist bei Weitem nicht immer so. Ihr habt doch sicher alle schon mal diese Ankreuz-Spielchen a la „[x] geistig mit einem fiktiven Charakter zusammen“ gesehen, und da wird die ganze Sache auch eher als Jux aufgezogen. Klar mag es auch krankhafte Fälle von Fiktophilie geben, aber gleich alles, was damit zu tun hat, als bedenklich zu bezeichnen, nur weil man selbst es nicht nachvollziehen kann… Ich weiß nicht. Vielleicht bin ich auch einfach zu naiv, aber ich plädiere da für Toleranz anstelle sturen Beharrens auf das, was „gesellschaftlich anerkannt“ ist.
An Homosexualität ist man hierzulande vor nicht allzu langer Zeit mit einer ähnlichen Einstellung herangegangen und tut es tw. auch heute noch, obwohl wir uns hier wahrscheinlich alle einig sind, dass Homosexualität KEINE Krankheit/psychische Störung/Phase/whatnot ist. Warum kann man sich da nicht auch der Fiktophilie ein wenig öffnen?
Dass ein Betroffener darunter leidet, dass er für jemand Unerreichbares schwärmt, kommt vor, aber das ist bei Weitem nicht immer so. Ihr habt doch sicher alle schon mal diese Ankreuz-Spielchen a la „[x] geistig mit einem fiktiven Charakter zusammen“ gesehen, und da wird die ganze Sache auch eher als Jux aufgezogen. Klar mag es auch krankhafte Fälle von Fiktophilie geben, aber gleich alles, was damit zu tun hat, als bedenklich zu bezeichnen, nur weil man selbst es nicht nachvollziehen kann… Ich weiß nicht. Vielleicht bin ich auch einfach zu naiv, aber ich plädiere da für Toleranz anstelle sturen Beharrens auf das, was „gesellschaftlich anerkannt“ ist.
An Homosexualität ist man hierzulande vor nicht allzu langer Zeit mit einer ähnlichen Einstellung herangegangen und tut es tw. auch heute noch, obwohl wir uns hier wahrscheinlich alle einig sind, dass Homosexualität KEINE Krankheit/psychische Störung/Phase/whatnot ist. Warum kann man sich da nicht auch der Fiktophilie ein wenig öffnen?
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Beitrag #72, verfasst am 31.03.2014 | 21:21 Uhr
Hm, ich muss AngelOfAfterlife recht geben.
Wer sagt denn, dass dieses Verhalten nicht krank ist?
Bitte, ich will hier keinem zu Nahe treten oder alle in einen Topf werfen, aber Gefühle auf einen imaginären Partner zu projizieren und sich auf ihn zu fixieren, das kann auf Dauer nicht gesund sein.
Ein Teenager befindet sich in einer kompletten Umbauphase seines Körpers und auch seines Gehirns. Da ist alles, was nicht der Norm entspricht cool, angesagt und muss unbedingt gemacht werden.
Man lehnt sich bewusst gegen die Eltern und andere Erwachsene auf, egal was auch gesagt wird. Einen Star oder eine fiktive Figura anzuhimmeln ist da noch völlig okay, solange es nicht krankhaft wird. Krankhaft wird es mmn dann, wenn man sein Leben ausschließlich nach der Person richtet, seine sozialen Kontakte vernachlässigt und sich auch sonst von aller Welt abschottet.
Man will da anders sein.
Als erwachsene Person bleibt es natürlich jedem selbst überlassen, was er tut und was nicht, aber eben diese Art von "Beziehung" zu führen, kann wirklich nicht gesund sein. Ich bin keine Psychologin, aber es KÖNNTE zu eventuellen Stöhrungen der Persönlichkeit führen etc.
Denn dieses Phänomen wurde nicht erforscht und man weiß daher noch nichts über den Verlauf und die Wirkung davon.
Irgendwie erinnert mich das gerade an Leute, die permanent an ihrem Smartphone hängen und nichts Anderes mehr tun.
Aber wie gesagt: Das sind alles nur Theorien und ich will damit keinen verletzen! Sollte sich doch jemand dadurch angegriffen fühlen, dann tut es mir leid.
Wer sagt denn, dass dieses Verhalten nicht krank ist?
Bitte, ich will hier keinem zu Nahe treten oder alle in einen Topf werfen, aber Gefühle auf einen imaginären Partner zu projizieren und sich auf ihn zu fixieren, das kann auf Dauer nicht gesund sein.
Ein Teenager befindet sich in einer kompletten Umbauphase seines Körpers und auch seines Gehirns. Da ist alles, was nicht der Norm entspricht cool, angesagt und muss unbedingt gemacht werden.
Man lehnt sich bewusst gegen die Eltern und andere Erwachsene auf, egal was auch gesagt wird. Einen Star oder eine fiktive Figura anzuhimmeln ist da noch völlig okay, solange es nicht krankhaft wird. Krankhaft wird es mmn dann, wenn man sein Leben ausschließlich nach der Person richtet, seine sozialen Kontakte vernachlässigt und sich auch sonst von aller Welt abschottet.
Man will da anders sein.
Als erwachsene Person bleibt es natürlich jedem selbst überlassen, was er tut und was nicht, aber eben diese Art von "Beziehung" zu führen, kann wirklich nicht gesund sein. Ich bin keine Psychologin, aber es KÖNNTE zu eventuellen Stöhrungen der Persönlichkeit führen etc.
Denn dieses Phänomen wurde nicht erforscht und man weiß daher noch nichts über den Verlauf und die Wirkung davon.
Irgendwie erinnert mich das gerade an Leute, die permanent an ihrem Smartphone hängen und nichts Anderes mehr tun.
Aber wie gesagt: Das sind alles nur Theorien und ich will damit keinen verletzen! Sollte sich doch jemand dadurch angegriffen fühlen, dann tut es mir leid.
Die Kunst im Leben ist es, im Regen zu tanzen, anstatt auf die Sonne zu warten.
– Unbekannt
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Beitrag #73, verfasst am 31.03.2014 | 21:27 Uhr
Makojunkie
Das heißt, du klassifizierst dich als "beziehungsunfähig" aus Nicht-Wollen und nicht aus Nicht-Können heraus - macht für mich durchaus einen Unterschied.
So, wie die / der TE es beschreibt, kann er / sie sich das gar nicht aussuchen.
Lapislazuli67
@Makojunkie: Übrigens ist asexuell =/= automatisch beziehungsunfähig. Auch bei Asexualität gibt es ein sehr weites Spektrum und es gibt sehr wohl asexuelle Menschen, die (glückliche) Beziehungen führen. Ob nun mit oder ganz ohne Sexualität.
Das ist mir klar. Ich bin nur schlichtweg zu faul/unmotiviert nach dem passenden Deckel zu suchen. Meine Ansprüche sind auch nicht gering.
Das heißt, du klassifizierst dich als "beziehungsunfähig" aus Nicht-Wollen und nicht aus Nicht-Können heraus - macht für mich durchaus einen Unterschied.
So, wie die / der TE es beschreibt, kann er / sie sich das gar nicht aussuchen.
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Beitrag #74, verfasst am 31.03.2014 | 21:39 Uhr
Lapislazuli67
"Nicht-mehr-Wollen" wäre die passende Klassifizierung. Beziehungen hatte ich schon und alle aus eigenem Antrieb abgebrochen. Seit ich den Gedanken, man müsse einen Partner haben, um von der Gesellschaft akzeptiert zu werden, von mir abgestoßen habe, ist der ganze damit verbundene Druck weg und ja - es lebt sich die meiste Zeit des Jahres so viel entspannter. Einzig die Hormone und jetzt der Frühling bringen da noch Chaos im Kopf.
Wie ein Fiktophiler fühlt, kann ich nur ein wenig nachvollziehen (in Bezug darauf, warum man einen fiktiven Charakter einem Realen vorzieht). Nicht nachvollziehen kann ich, wie man dauerhaft mit dieser Figur leben kann, als ob sie neben einem steht, geschweige denn seinen Freunden und Verwandten davon erzählt, als ob sie real wäre.
Das heißt, du klassifizierst dich als "beziehungsunfähig" aus Nicht-Wollen und nicht aus Nicht-Können heraus - macht für mich durchaus einen Unterschied.
So, wie die / der TE es beschreibt, kann er / sie sich das gar nicht aussuchen.
"Nicht-mehr-Wollen" wäre die passende Klassifizierung. Beziehungen hatte ich schon und alle aus eigenem Antrieb abgebrochen. Seit ich den Gedanken, man müsse einen Partner haben, um von der Gesellschaft akzeptiert zu werden, von mir abgestoßen habe, ist der ganze damit verbundene Druck weg und ja - es lebt sich die meiste Zeit des Jahres so viel entspannter. Einzig die Hormone und jetzt der Frühling bringen da noch Chaos im Kopf.
Wie ein Fiktophiler fühlt, kann ich nur ein wenig nachvollziehen (in Bezug darauf, warum man einen fiktiven Charakter einem Realen vorzieht). Nicht nachvollziehen kann ich, wie man dauerhaft mit dieser Figur leben kann, als ob sie neben einem steht, geschweige denn seinen Freunden und Verwandten davon erzählt, als ob sie real wäre.
One Batch, Two Batch, Penny and Dime.
Frank Castle
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Ninji
Wo ist der *Like* bzw. *Zustimm* Button?
Lapislazuli67
Kannst du dir denn aussuchen, in wen du dich verliebst?
Für einen Asexuellen ist es ohnehin schon schwer genug, überhaupt einen Partner zu finden, der damit umgehen kann und den Asexuellen eben als solchen akzeptiert und ihn nicht zu irgendwelchen Bedürfnissen drängt / zwingt.
Wenn du dann aber noch Ansprüche hast (und die hat nunmal jeder Mensch), dann gestaltet das die Sache noch komplizierter und es ist die sprichwörtliche Suche nach der Nadel im Heuhaufen.
Ich kann verstehen, wenn jemand damit nicht seine Zeit vergeuden will.
edit:
Lapislazuli67
Dann ist es eben nicht normal.
Aber warum kümmert das denn überhaupt irgendwen?
Warum muss man das der Person denn noch unter die Nase reiben, dass es nicht normal ist?
Warum kann man sie denn nicht einfach damit leben lassen?
So lange keine gesundheitliche Gefährdung dadurch entsteht, dass evtl. der Daumen abstirbt, was ich aber eher für unwahrscheinlich halte.
Probleme wird sie mit dem Verhalten doch erst dann bekommen, wenn andere Menschen das mitkriegen und meinen, warum auch immer einschreiten zu müssen.
Was solchen Menschen am ehesten schadet ist wohl die Inakzeptanz, die sie vonseiten ihrer Mitmenschen erfahren. Sie wissen, dass ihre Vorlieben als „unnormal“ abgestempelt werden, und da entstehen erst der Frust und die Unzufriedenheit, die mit einer solchen Schwärmerei einhergehen (können). Eine psychische Störung würde man in dem Fall wohl erst dann diagnostizieren, wenn der Patient tatsächlich einen Leidensdruck verspürt. Da wirkt die ganze Sache mit der Abnormalität und Verurteilung durch andere als Selbstkatalysator.
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Lapislazuli67
Das heißt, du klassifizierst dich als "beziehungsunfähig" aus Nicht-Wollen und nicht aus Nicht-Können heraus - macht für mich durchaus einen Unterschied.
So, wie die / der TE es beschreibt, kann er / sie sich das gar nicht aussuchen.
Kannst du dir denn aussuchen, in wen du dich verliebst?
Für einen Asexuellen ist es ohnehin schon schwer genug, überhaupt einen Partner zu finden, der damit umgehen kann und den Asexuellen eben als solchen akzeptiert und ihn nicht zu irgendwelchen Bedürfnissen drängt / zwingt.
Wenn du dann aber noch Ansprüche hast (und die hat nunmal jeder Mensch), dann gestaltet das die Sache noch komplizierter und es ist die sprichwörtliche Suche nach der Nadel im Heuhaufen.
Ich kann verstehen, wenn jemand damit nicht seine Zeit vergeuden will.
edit:
Lapislazuli67
Eine 25-jährige Person, die imer noch am Daumen nuckelt, ist offenbar aus dieser Phase nicht rausgewachsen. Ob es ihr schadet? Keine Ahnung.
Was ich aber weiß: Sie hat offenbar nicht gelernt, sich anders selbst zu beruhigen / trösten und ist in dieser Phase stecken geblieben. Und das ist nicht normal, da ist was schief gelaufen.
Dann ist es eben nicht normal.
Aber warum kümmert das denn überhaupt irgendwen?
Warum muss man das der Person denn noch unter die Nase reiben, dass es nicht normal ist?
Warum kann man sie denn nicht einfach damit leben lassen?
So lange keine gesundheitliche Gefährdung dadurch entsteht, dass evtl. der Daumen abstirbt, was ich aber eher für unwahrscheinlich halte.
Probleme wird sie mit dem Verhalten doch erst dann bekommen, wenn andere Menschen das mitkriegen und meinen, warum auch immer einschreiten zu müssen.
A rose is a rose but a scar lasts forever.
"Das letzte mal hattest du Angst."
"Naja, da hatte ich auch ne Waffe an der Schläfe."
"Das war lustig."
#815
"Das letzte mal hattest du Angst."
"Naja, da hatte ich auch ne Waffe an der Schläfe."
"Das war lustig."
#815