Ich hätte da mal einige Fragen:
Könnte mir vielleicht jemand die Grundlage des Judentums erklären?
Wo liegt z.B. der Unterschied zwischen Chanukkah und Weihnachten?
Und wer genau war Judas?
Kenne mich leider nicht so gut mit Religionen aus, da ich selber noch nie Religionsunterricht in der Schule hatte.
Hoffe, jemand kann mir helfen. :D
Judas...Ist der 'Verräter'-Judas gemeint? Wenn ja, dann war er Teil der Jüngerschaft Jesu und hat ihn am Ende an die Römer verraten (daher kommen die Begriffe Judaskuss und Judasgeld)
Die Grundlagen des Judentums kann ich dir leider nicht erklären, da ich offengestanden nichts genaueres weiß.
Nun, du merkst es ist nicht viel, aber ich wollte dir immerhin schon mal eine Antwort geben. :)
Wenn speziellere Fragen auftauchen, kann man immer noch nachfragen, ob das hier jemand weiß.
Habe mir z.B. mehrere Wikieinträge durchgelesen. Da habe ich es aber nicht ganz verstanden. Ich dachte, hier könnte man es mir einfacher erklären.
@NemesisTyche: Danke für die Hilfe, hat mir schon etwas weitergeholfen~
Ich habe gegooglet. ^^
Habe mir z.B. mehrere Wikieinträge durchgelesen. Da habe ich es aber nicht ganz verstanden. Ich dachte, hier könnte man es mir einfacher erklären.
Naja, es ist ein bisschen problematisch, weil Du z.B. nach Weihnachten und Judas fragst. Das hat beides nicht wirklich etwas mit Judentum zu tun…
Schau vielleicht mal hier, falls Wikipedia mehr verwirrt als hilft.😄
„YES, WE’RE ALL DIFFERENT!“
„I’m not…“
–––
Monty Python’s Life of Brian
Wo liegt z.B. der Unterschied zwischen Chanukkah und Weihnachten?
In allem. Die einzige Gemeinsamkeit ist, dass beide Feiertage im Winter gefeiert werden. Deswegen glauben viele Leute fälschlich und vereinfachend, Chanukkah sei "das jüdische Weihnachten", was allerdings ein riesiger Blödsinn ist weil beide Feste einen total unterschiedlichen Ursprung und komplett unterschiedliche Bräuche haben. Weihnachten feiert die Geburt von Jesus, von dem die Christen glauben dass er der Messias und Gottessohn ist. Chanukkah ("Lichterfest" oder auch "ein großes Wunder geschah hier, eine Öllampe hat acht Tage lang gebrannt, deshalb essen wir jetzt acht Tage lang Frittiertes bis wir platzen!" ;-) feiert die Wiedereinweihung des Tempels von Jerusalem nach einem Aufstand, es ist ein Symbol für Durchhaltevermögen und Hoffnung. Und eigentlich ist es ein eher unwichtiger Feiertag, die richtig großen Feiertage sind Yom Kippur und Rosh Hashanah (Versöhnungstag und Neujahr, im Herbst), Pessach (Befreiung aus der Versklavung, im Frühjahr, deshalb von Ignoranten oft "jüdisches Ostern" genannt) und noch ein paar andere.
Der Link von Sweta funktioniert bei mir übrigens. Das ist ein guter Einstieg, weil "Erklär' mir mal das Judentum" ist ungefähr so einfach zu beantworten wie "Erklär mir mal Chemie" oder "Bring mir mal Hebräisch bei" ;-)
Irgendwie scheinen jüdische Feste/Feiertage immer öfter in Serien und Filmen aufzutauchen. Mitunter aber leider etwas anders oder "verzerrt" dargestellt. Gibt öfter mal Szenen oder zumindest Sätze, wo die einen Protas dann eben Weihnachten und die anderen, jüdischen Protas stattdessen Chanukkah feiern. Da kommts mitunter so rüber, als wärs einfach die jüdische Variante von Weihnachten. (Da hilfts mitunter auch nicht, wenn die Protas die Unterschiede erklären.)
~ Treguna mekoides trecorum satis dee ~
Wer sich vor dem Wolf fürchtet, der soll nicht in den Wald gehen. (estnisches Sprichwort)
* Nothing is forgotten, nothing is ever forgotten. * (Robin of Sherwood)
Ich vermute, das Problem der Verbindung von Chanukkah & Weihnachten kommt heutzutage oft vom Fernsehen.
Irgendwie scheinen jüdische Feste/Feiertage immer öfter in Serien und Filmen aufzutauchen. Mitunter aber leider etwas anders oder "verzerrt" dargestellt. Gibt öfter mal Szenen oder zumindest Sätze, wo die einen Protas dann eben Weihnachten und die anderen, jüdischen Protas stattdessen Chanukkah feiern. Da kommts mitunter so rüber, als wärs einfach die jüdische Variante von Weihnachten. (Da hilfts mitunter auch nicht, wenn die Protas die Unterschiede erklären.)
Das stimmt, und das ist ein us-amerikanisches kulturelles Phänomen.
Erstens gibt es in den USA eine wesentlich größere jüdische Bevölkerung, sodass dort auch der "Ottonormalbürger" besser über jüdische Sitten, Gebräuche und Traditionen Bescheid weiß und nicht alles extra erklärt werden muss, einfach weil es alltäglicher ist.
Zweitens gibt es eine gewisse Tendenz, aus sozialem Druck und kommerziellen Interessen eine allgemeine "Holiday Season" zu kreieren. Traditionell schenkt man an jedem Abend von Chanukkah "gelt" also eine Münze (das eigentliche Fest des Schenkens ist Purim, im Spätwinter/Frühjahr), aber gerade wenig religiös praktizierende Familien schenken inzwischen mehr zu Chanukkah damit die Kinder keine großen neidischen Szenen mit ihren Freunden, die Weihnachtsgeschenke bekommen, ausfechten müssen. Und natürlich wollen die üblichen Verdächtigen auch Glückwunschkarten, Geschenkpapier und Zeugs im Allgemeinen verkaufen und betreiben dementsprechend ein auf Chanukkah ausgerichtetes "Zielgruppenmarketing" ...
So ist zumindest mein Eindruck.
Gaya LupinIch vermute, das Problem der Verbindung von Chanukkah & Weihnachten kommt heutzutage oft vom Fernsehen.
Irgendwie scheinen jüdische Feste/Feiertage immer öfter in Serien und Filmen aufzutauchen. Mitunter aber leider etwas anders oder "verzerrt" dargestellt. Gibt öfter mal Szenen oder zumindest Sätze, wo die einen Protas dann eben Weihnachten und die anderen, jüdischen Protas stattdessen Chanukkah feiern. Da kommts mitunter so rüber, als wärs einfach die jüdische Variante von Weihnachten. (Da hilfts mitunter auch nicht, wenn die Protas die Unterschiede erklären.)
Das stimmt, und das ist ein us-amerikanisches kulturelles Phänomen.
Erstens gibt es in den USA eine wesentlich größere jüdische Bevölkerung, sodass dort auch der "Ottonormalbürger" besser über jüdische Sitten, Gebräuche und Traditionen Bescheid weiß und nicht alles extra erklärt werden muss, einfach weil es alltäglicher ist.
Zweitens gibt es eine gewisse Tendenz, aus sozialem Druck und kommerziellen Interessen eine allgemeine "Holiday Season" zu kreieren. Traditionell schenkt man an jedem Abend von Chanukkah "gelt" also eine Münze (das eigentliche Fest des Schenkens ist Purim, im Spätwinter/Frühjahr), aber gerade wenig religiös praktizierende Familien schenken inzwischen mehr zu Chanukkah damit die Kinder keine großen neidischen Szenen mit ihren Freunden, die Weihnachtsgeschenke bekommen, ausfechten müssen. Und natürlich wollen die üblichen Verdächtigen auch Glückwunschkarten, Geschenkpapier und Zeugs im Allgemeinen verkaufen und betreiben dementsprechend ein auf Chanukkah ausgerichtetes "Zielgruppenmarketing" ...
So ist zumindest mein Eindruck.
Das würde ich auch so sehen. Es gibt ja inzwischen auch den Brauch, dass jüdische Kinder an jedem Tag von Chanukka ein (kleines) Geschenk bekommen, was dann teilweise sogar wieder Neid bei ihren nicht-jüdischen Freunden hervorruft😄 Aber so muss das in Ami-Land sein, deswegen gibt es ja auch Kwanzaa😉
Lapislazuli67
Der Link ist leider kaputt, Sweta ^^.
+VGer
Der Link von Sweta funktioniert bei mir übrigens. Das ist ein guter Einstieg, weil "Erklär' mir mal das Judentum" ist ungefähr so einfach zu beantworten wie "Erklär mir mal Chemie" oder "Bring mir mal Hebräisch bei" ;-)
Ich habe ihn gerade noch mal ausprobiert, ich komme noch ans Ziel. Die Seite ist wohl eigentlich für Kinder gedacht, aber wenn man wirklich einen Einstieg von Null haben will, ist das bestimmt nicht das schlechteste…🙂
„YES, WE’RE ALL DIFFERENT!“
„I’m not…“
–––
Monty Python’s Life of Brian
*mal auf Fehlersuche geht*
Aber so muss das in Ami-Land sein, deswegen gibt es ja auch Kwanzaa😉
Das würde ich auch so sehen. Es gibt ja inzwischen auch den Brauch, dass jüdische Kinder an jedem Tag von Chanukka ein (kleines) Geschenk bekommen, was dann teilweise sogar wieder Neid bei ihren nicht-jüdischen Freunden hervorruft😄
Dass man an jedem Abend ein kleines Geschenk (meistens eben Geld) und maximal am letzten Abend etwas Größeres bekommt ist soweit Tradition ... natürlich gibt es inzwischen auch Leute die das voll übertreiben, aber es gibt auch Familien denen Santa Claus zu Weihnachten den ganzen Spielzeugladen untern Baum kippt ;-)
Bei uns in der Familie gab's für jeden Tag so eine hübsche 2€ oder 5€ Sonderprägungsmünze und am letzten Tag ein Buch oder einen Film – aber wir hatten ja Weihnachten auch noch. ;-)
Es gibt übrigens zwei Judas untern den Jüngern von Jesus
Nur dass der andere Judas noch einen zweiten Namen hat, unter dem er im Matthäus- und im Markusevangelium auftaucht - Thaddäus.
Judas Iskariot ist jedenfalls eindeutig zu identifizieren.
http://www.hagalil.com/
Hier findet der interessierte Laie eigentliche alle Antworten auf seine Fragen.
Wenn ein Mitglied jüdischer Religion an einem wichtigen Fest nicht zuhause ist, sondern in der Fremde sozusagen, oder an sich sowieso schon alleine - gibt es dann im entsprechenden Ort oder in der entsprechenden Stadt, Gemeinschaften, die das dann zusammen feiern?
It's louder than the bombs that come screaming in..."
-Flunk
Wenn ein Mitglied jüdischer Religion an einem wichtigen Fest nicht zuhause ist, sondern in der Fremde sozusagen, oder an sich sowieso schon alleine - gibt es dann im entsprechenden Ort oder in der entsprechenden Stadt, Gemeinschaften, die das dann zusammen feiern?
Ich denke, er wird die nächste Synagoge ansteuern und Tante Google bemühen, um im Veranstaltungskalender nachzusehen, was so ansteht.
In Stuttgart hat am 16.12. zum Beispiel das feierliche Anzünden der Chanukka-Lichter stattgefunden.
Einfach mal "jüdische Gemeinde" + Stadt eingeben und sich durchwühlen.
in lässiger Aufmachung einen Song spielte, den sie sich schon mindestens fünfhundert Mal angehört hatte.
Ripped of Emotions. ‒ Ihre Hymne. Ihr Credo. Ihr abendliches Gebet.
‒ JD Ellliott, Musik im Blut, Manhattan City Lights 8 ‒
It's louder than the bombs that come screaming in..."
-Flunk
Danke für die Antwort. Dann weiß ich Bescheid. Es ging mir ja hauptsächlich darum, dass es noch einigermaßen realistisch ist, wenn ich etwas solches beschreibe :)
Es kommt aber auch darauf an, welcher Richtung der Jude angehört. Einige, die progressiv sind, werden sicher nichts mit einem orthodoxen Gottesdienst anzufangen wissen (und werden ihm wahrscheinlich auch schlecht folgen können) - und umgekehrt auch.
ich würde einem Protagonisten gern einen leichten jiddischen Einschlag verpassen. Jetzt redet er Hochdeutsch.
Ich habe echt null Ahnung von der Sache und bei sowas kann sehr viel schief gehen.
Vorschläge? Ein Roman mit viel Dialekt drin z.B.? Ein Sachbuch? Beispiele? Muss echt nicht durchgehend sein, nur ein paar markante Wörter / Satzkonstruktionen.
Vielen Dank im Voraus
sam
Ich fürchte allerdings, ohne zumindest etwas Sprachkenntnisse - um die Begriffe im Wörterbuch bezüglich der Bedeutungsnuancen und des Kontextes, in dem sie verwendet werden, besser einschätzen zu können - ist es ziemliches Glücksspiel, einer Figur Wörter in den Mund zu legen, die man im Wörterbuch gefunden hat.
Das klingt vielleicht nicht ermutigend, aber: Wenn es für deine Geschichte nicht entweder so wichtig ist, dass du dir die Mühe antun willst, die Sprache ein bisschen zu lernen, oder du jemanden kennst / im Forum findest, der deine Übersetzungen Korrektur lesen kann, würde ich es ehrlich gesagt lassen.
Es ist ja selbst bei Sprachen, die man nur nicht wirklich gut, aber zumindest ein bisschen kann, schon relativ leicht, versehentlich was Peinliches zu sagen / schreiben... ich möchte lieber gar nicht wissen, wie hoch das Risiko ist, wenn man wirklich nur ein Wörterbuch und vielleicht ein paar aufgeschnappte Sätze aus anderen Texten zur Verfügung hat. (Dieser Gedanke hat mich bisher auch immer gebremst, wenn ich mal wieder Lust hatte, Figuren irgendwas in einer Sprache sagen zu lassen, die ich überhaupt nicht kann. Die Versuchung ist da - allein schon wegen des anderen, unverwechselbaren Klangs, den man damit der Sprechweise einer bestimmt Figur geben kann. Aber wenn ich mir vorstelle, etwas hochzuladen, und einfach keine Kontrolle darüber zu haben, ob da in den fremdsprachigen Passagen wirklich das steht, was ich meine, das da steht, dann ist das kein schöner Gedanke.)
Ich kenne eine Geschichte hier im Archiv, wo relativ viel Jiddisch eingestreut wird - falls du mal reinlesen magst, schicke ich dir den Link per Mail - aber da hat die Autorin halt auch die Sprache ein Stück weit gelernt. Ob wirklich alle ihre Übersetzungen stimmen, kann ich nicht garantieren, weil ich die Sprache selbst nicht kann und nur so gerade eben meistens (aber nicht immer) verstehe, was in den entsprechenden Passagen gesagt wird. Aber zumindest kenne ich die Autorin als sehr sorgfältig in ihren Recherchen.
Hallo allerseits,
ich würde einem Protagonisten gern einen leichten jiddischen Einschlag verpassen. Jetzt redet er Hochdeutsch.
Ich habe echt null Ahnung von der Sache und bei sowas kann sehr viel schief gehen.
Vorschläge? Ein Roman mit viel Dialekt drin z.B.? Ein Sachbuch? Beispiele? Muss echt nicht durchgehend sein, nur ein paar markante Wörter / Satzkonstruktionen.
Vielen Dank im Voraus
sam
Hi, ich denke, ich kann dir helfen. Ich selbst kann zwar, wie jeder andere deutsche Muttersprachler auch, Jiddisch sehr gut verstehen, aber beim aktiven Bilden von Sätzen muss ich passen, abgesehen von einigen Wörtern. Obwohl wir ja wirklich viel in der deutschen Sprache haben, was jiddisch ist. Wer hätte z.B. gedacht, dass "schwitzen" und "schleppen" aus dem Jiddischen kommen?
Nun zur Hilfe: Ich hab einen sehr gut Freund, der sich deine Texte ansehen könnte, um dann die Übersetzungen zu liefern, sofern es keine hockomplexen Dialoge sind, die sich mit bspw. Astrophysik befassen.
@Melmoth: Mich würde diese Story auch interessieren. Man, hier gibts ja wirklich Schätze!
Im Nachwort ist wenn ich mich recht entsinne eine Bemerkung des Übersetzers zum Jiddischem und wie es im Comic verwendet wird.
Der Adoptivvater (jüdisch) meiner Protagonistin ist gestorben. Die Beiden sind nicht blutsverwandt, darf sie trotzdem Schiwa sitzen oder kann der zuständige Rabbiner / die Chewra Kadischa das verbieten bzw. sagen, dass sie nicht erwünscht ist?
(Sieh mich an )
Hoffnung kriecht aus Fleisch und Blut, das Unheil auf dem Frohsinn kaut
Ever Dream
Der Adoptivvater (jüdisch) meiner Protagonistin ist gestorben. Die Beiden sind nicht blutsverwandt, darf sie trotzdem Schiwa sitzen oder kann der zuständige Rabbiner / die Chewra Kadischa das verbieten bzw. sagen, dass sie nicht erwünscht ist?
Ich hab mal gegoogelt, da ich das auch nicht genau weiß. Zumindest in den USA wäre es folgendermaßen:
Once a child has been adopted, the adoptee must be treated as if it were biologically the adopter’s own. The adoptee is required to honor and respect his/her parents in accordance with the laws of the Torah. Furthermore, while the child is not required to mourn, sit shiva, or recite the Kaddish at the loss of a parent; due to the emotional connection it is accepted as common practice.
Käme wohl auch darauf an, ob das Kind selbst jüdisch ist. Wobei ich davon ausgehe, dass eine Konversion stattgefunden hat, sobald das Kind adoptiert wurde.
If the child is not Jewish upon adoption, he must go through a full conversion ceremony prior to the adoptee’s Bar (or Bat) Mitzvah. Additionally, a child adopted from unknown parents must also go through a conversion to be considered Jewish. Upon the date of the Bar (or Bat) Mitzvah the child must choose whether or not to accept Judaism. Once the adoptee has consented to the values and responsibilities of becoming a Jew, he is considered a full member within the Jewish community.
in lässiger Aufmachung einen Song spielte, den sie sich schon mindestens fünfhundert Mal angehört hatte.
Ripped of Emotions. ‒ Ihre Hymne. Ihr Credo. Ihr abendliches Gebet.
‒ JD Ellliott, Musik im Blut, Manhattan City Lights 8 ‒