Fan heißt, dass ich in so ziemlich jedem Buch, sei es nun ein Buch mit nem jungen oder nem älteren Prota, am Ende einen der reiferen Begleiter oder gar den reiferen Hauptcharakter, wenns den denn gibt - leider kommt das ja, wie schon einige erwählt haben, nicht ganz so oft vor - dem jüngeren Helden bevorzuge.
Diese Charaktere sind einfach reifer, stärker, authentischer, gelassener - noch ein Aspekt der mir sehr gefällt, denen nimmt man auch ab, wenn sie gefährliche Situationen mit einer routinierten Ruhe angehen können. Ich mag weder den aufgeregt hektisch im Kreis rennenden Jüngling, noch den, der sich das erste Mal in seinem bisher 14jährigen Leben im Angesicht des Todes wiederfindet und cooler dreinblickt als Chuck Norris. Zweiteres ist unglaubwürdig, ersteres tatsächlich authentischer, wenn auch etwas nervig - aber dann nimmt man dem verängstigten Prota nicht ab, dass er danach den Bösewicht alleine besiegt.
That sad... Wenn ich schreibe greife ich dennoch auf jüngere Protagonisten zurück.
Nicht blutjung, das habe ich aufgegeben. Ich habe es einmal mit einem 14 jährigen versucht, damals vor 6 Jahren als ich selbst noch 12 war. Ich habe damals selbst erkannt, dass das so nicht klappt und ihn auf 15/16 wachsen lassen, nur um festzustellen, dass der 28 jährige Halbbruder/Begleider, der 32 jährige Beste Freund von besagtem Halbbruder/Begleiter und die 80/90jährigen Elfen nicht nur interessanter, cooler und stärker waren, als mein 14/15/16jähriger Prota, sondern dass der Prota auch trainieren konnte, wie er wollte und er seinen 28jährigen Halbbruder trotzdem nicht im Laufe des einen Jahres, das ich ihm dafür gegeben hätte, an Kampfkraft ebenbürtig werden könnte...
Seitdem habe ich daraus gelernt. Ich nutze Charaktere die entweder jung anfangen, aber innerhalb von wenigen Kapiteln min. 16/17 sind und dann auch noch lange bis mindestens 21 ihren Erwachsenen Begleitpersonen in so ziemlich allen Belangen unterlegen, oder aber die bereits mit 22-25 anfangen. Wirklich mit einem Prota über 25 Jahre will ich aber auch nicht arbeiten.
Junge Charakter einfach .... ja man muss es so sagen, leichter, weil flexibler.
Natürlich kann man auch mit älteren Charakteren faktisch machen was man will, aber...
... wenn man selbst noch jung ist, weiß man nunmal am ehesten wie junge Charaktere denken. Es macht denke ich (in der Regel) keinen Sinn für unter 18 jährige Autoren, Storys zu 40 Jährigen Helden zu schreiben, weil man selbst womöglich noch nicht die Reife besitzt, diese Charaktere authentisch handeln zu lassen.
... ältere Charaktere haben unter Umständen oder eigentlich schon ziemlich sicher (Reisegeschichten, wo der Charakter abseits der sonstigen GEsellschaft lebt/reist/whatever sind da wohl ne Ausnahme) ein vollständiges, verzweigtes und ausgebildetes Sozialleben. Er hat einen besten Freund, eine beste Freundin, einen Kreis an Arbeitskollegen, gott bewahre, er ist womöglich schon verheiratet und hat Kinder - dann würde die Liebesstory, die immer irgendwo drin verbraten ist, plötzlich entfallen oder ganz anders aussehen, dann geht es nicht mehr darum, den anderen auf einen Aufmerksam zu machen, sondern womöglich die Ehe zu retten.
... jüngere Charaktere sind flexibler... Weil sich die Kiddies noch entwickeln, kann man es ganz glaubhaft gestalten, wie der anfänglich risikofreudige und etwas hyperaktive XY mit 21 Jahren plötzlich ein Verantwortungsbewusster Charakter wurde. Tatsächlich muss man die Entscheidung wie sich der charakter entwickelt nicht einmal selbst treffen, man kann auch einfach selbst zusehen, was passiert, und irgendwie entwickelt sich dieser Charakter eben - und sei es nur, weil der/dem AutorIn der ein oder andere Charakterzug seines Helden am Ende selbst auf die Nerven geht. Bei älteren Charakteren muss man sich hingegen schon einiges einfallen lassen, um glaubhaft zu machen, dass der etwas narzistische, egoistische 40Jährige AB mit 41 plötzlich zu einem hilfsbereiten und selbstlosen Gentleman wird.
LG
Ich mag junge Protagonisten grundsätzlich lieber, aber nur, wenn eine gewisse Charakterentwicklung stattfindet. Also erstmal wirklich ein Teenager, der gerne auch unter Anderem diese Art von Problemen hat (die kann ich zumindest nachempfinden ^^) und ich mag es, wenn er später dann erwachsen geworden ist, weil er so viel gesehen hat und sich mit so vielem auseinandersetzen musste.
Allerdings können auch ältere Protagonisten durchaus interessant sein. Ich habe nur das Gefühl, dass es die im Bereich Urban-Fantasy so gut wie gar nicht gibt. An ihnen mag ich, dass man ihnen eine sehr viel längere Lebensgeschichte mit auf den Weg geben kann, sie sind erfahrener und weiser. Vor allem wenn sie in irgendeiner Weise Mentoren sind oder so etwas. Außerdem treffen sie oft die Entscheidungen ohne dabei unnötig aufopfernd oder übertrieben zu wirken.
Also ich mag eigentlich beides.
Lg
Donnerklang
- Albert Einstein
Und Charaktere wie Katniss finde ich nicht unglaubwürdig, die imo um einiges näher an den meisten realen 16/17jährigen Mädchen dran ist, als die wandelnden Hormonbomben wie Bella von Twilight.
Ich mag Charaktere ab 40+ in manchen Genres einfach selten. Die ich in manchen Genres kenne, finde ich unsympathisch, die werden auf depressed und "badass" getrimmt.
Aber ich verstehe es partout nicht, warum wir auch in der Erwachsenenliteratur so viele Hauptcharaktere haben, die vom Alter zwischen 16 und 25 liegen, anstatt einmal Charaktere zu haben, die zumindest 35 oder älter sind. Denn einmal ganz ehrlich, es ist das Problem, was auch schon angesprochen wurde: Ich nehme einfach einem 18jährigen Hüpfer einfach nicht ab, dass er innerhalb von ein paar Monaten Training auf demselben Stand ist, wie ein Schwertmeister Mitte 40, und sich damit qualifiziert, der Kommandant oder was auch immer zu sein.
Davon abgesehen muss ich halt sagen, dass ich mich persönlich mittlerweile einfach lieber mit dem Helden identifiziere, der schon ein paar Jahre Erfahrung hat, schon ein paar schlimme Dinge gesehen hat und einfach nach einem Sinn in all dem sucht, als mit dem Teen oder Tween, der oder die sich gerade so unbedingt beweisen will und unbedingt gegen Eltern und andere Bezugspersonen rebelliert.
Wobei ich mir gerade in der Erwachsenenliteratur auch gerne einmal mehr tatsächlich Kinder, also Charas zwischen... Sagen wir mal 8 und 12 wünschen würde, die halt eben nicht wie Harry Potter mehr oder weniger Problemlos durch ihr Abendteuer laufen, sondern Charaktere wie Lyra und Will aus His Dark Materials, die halt wirklich harte Dinge auch hart erleben.
Ich gehe selbst mit meinen Romanen wenn man so will einen Mittelweg. Ich habe einen sehr, sehr alten Hauptcharakter, der allerdings nicht menschlich ist, und einen Charakter, der im ersten Roman ein Kind und in den fortlaufenden Romanen Anfang bis Mitte 20 ist. Ist insofern auch interessant, weil ich dadurch dieselbe Situation aus zwei verschiedenen Blickwinkeln betrachten kann. :P
Außerhalb von Manga und Anime finde ich es ziemlich unlogisch, wenn ein zwölfjähriger gegen einen vierzigjährigen in einem Schwertkampf gewinnt (oder besser gesagt akzeptiere ich es da mehr). Aber wenn es nicht um Körperkraft geht, sondern zum Beispiel um einen Kampf mit Magie könnte meiner Meinung nach der zwölfjährige den vierzigjährigen besiegen (kommt alt darauf an, wie die Magie funktioniert, usw).
Natanael aus Bartimäus finde ich da ein gutes Beispiel. Er musste im ersten Teil zwar nicht kämpfen, aber seine Taten waren für einen zwölfjährigen ziemlich logisch.
Bei manchen zwölfjährigen Helden denke ich mir jedoch einfach nur entweder "sowas macht/schafft doch kein zwölfjähriger", oder "warum zur Hölle war er so dumm und hat das getan?"
Ich lese aber von Charakteren allen Alters gerne, solange sie gut ausgebaut sind. das ist mir nämlich eigentlich das wichtigste.
Geralt von Riva ist meiner Meinung nach ein gutes Beispiel für einen interessanten, reifen Helden.
Ich empfinde es als angenehmer von Figuren zu lesen, die vom Alter her nicht so nah bei mir liegen. Sie handeln in vielen Belangen einfach ganz anders und können, müssen nicht, aber können noch ein Vorbild für einen sein. Weiter macht es mir sehr viel Spaß, einen umfassenden Hintergrund für einen Charakter zu entwickeln. Charaktere im Alter von 10-15 bieten da nicht so viele Möglichkeiten wie Charaktere 30+.
Ich stimme auch dem zu, dass ältere Charaktere häufig, wenn auch nicht immer, glaubwürdiger handeln. Mit ihnen kann man ganz andere Abenteuer erleben. Ich verstehe aber auch, dass Jugendliche häufig lieber über Charaktere in ihrem Alter lesen, da sie sich mit diesen besser identifizieren können, mir war noch nie so danach.
Natürlich gibt es auch gute junge Helden. Ich habe die Harry Potter Bücher geliebt und tue das auch jetzt noch, aber es gibt auch immer wieder eher schlechte Beispiele. Eragons plötzliche "Superkräfte" wurden ja schon erwähnt.
Ich selbst bin mit den jungen Helden nie warm geworden, mich interessieren die ganzen pubertären Probleme der Helden wenig, jetzt noch weniger als früher. Auch in büchern, mit einem jungen Protagonisten, die ich gerne gelesen habe, wie z.B. Harry Potter, war ich immer faszinierter von den älteren Figuren, als von der Rasselband rund um Harry.
Aber ich denke, das dass ja zum Glück jeder für sich selbst entscheiden kann und es zumindest beides immer wieder in neuen Veröffentlichungen zu finden ist (auch wenn das so je nach Genre schon variiert, Science-Fiction hat mehr ältere Charaktere als Fantasy, zumindest habe ich das so beobachtet).
"The bird of Hermes is my name, eating my wings to make me tame" -Alucard
Mir kommt es so vor wie: "Wir haben jetzt einen erwachsenen Helden, das Buch ist voll erwachsen, lassen wir den Prota voll erwachsene Dinge tun und sagen, die edgy wirken."
Mir kommt die Darstellung jugendlicher Protas oft viel ehrlicher vor, weil es nicht deren Aufgabe, dass das Buch bloß so "erwachsen" (was nicht automatisch reif ist) wie möglich wirkt.
Also, ich mag es schon, wenn die Atmosphäre etwas rau ist, aber nicht auf diese Art, ist schwierig zu beschreiben. ^^"
In dem man halt sagt das der Jungspunt sehr Erwagsen werden musste weil halt er sich die Umgebung in der er Lebt gezwungen wurde. Um zu mindest gewisse Fähigkeiten zu entwicklen.
Den reifen Helden habe ich in meinen Fanfiktions ausprobiert. Dort ist die Hauptfigur ein Mann in den späten Dreissigern, der schon viel gesehen hat und dennoch immer noch in der "Blüte" seiner Kraft steht, wenn man es so nennen will. Ich finde, reifere Helden haben den Vorteil, das vieles, was bei jungen Helden als Sue-Artig rüberkommt, bei ihnen eher verziehen wird. Der Held kennt alte Geheimnisse anderer Kulturen? Bei einem 15 jährigen Held ein Deus ex Machina Moment, bei einem vierzigjährigen Helden, den man nicht schon sein ganzes Leben lang verfolgt hat, glaubt man eher noch, dass er sich irgendwann einmal mit der Geschichte dieser Kultur, mit dieser speziellen Art von Kampfkunst oder mit was auch immer befasst hat. Natürlich entschuldigt das nicht alles, aber es gibt einem gewisse Freiräume in Geschichten.
Aragorn Elessar (88 Jahre, von JRR Tolkien)
Bilbo Beutlin (55 Jahre oder so, ebenfalls JRR Tolkien)
Hildegunst von Mythenmetz (uralt, Schriftsteller, allerdings nicht menschlich, von Walter Moers)
Meister Hora (alt wie die Zeit? aus Momo, Michael Ende, eher ein unterstützender Charakter und nicht der Held)
Eddard Stark (Vater von fünf Kindern, Lord und wohl der Hauptheld des ersten Buches vom Lied von Eis und Feuer, GRR Martin)
der Witcher (sicher nicht mehr blutjung, möglicherweise doch etwas abgefuckt, aber immerhin nicht dem Alk oder den Weibern verschrieben)
Wirklich alte Charaktere als Hauptprotas in Filmen und Büchern ist allerdings deutlich schwieriger zu finden, sowohl im Fantasy- als auch in anderen Bereichen. Gerade vieles der High Fantasy denke ich lebt durch das Erschaffen einer neuen Welt, die der Leser erst noch kennen lernen muss. Ein junger Prota, der sich auch gerade erst in dieser Welt zurechtfinden muss, kann einen da viel besser an die Hand nehmen als der reife Held, für den Blumschnagawaggas keine Neuigkeiten mehr sind und der darüber kaum ein Wort verlieren wird.
Aber wie Elderini schon so schön ausgeführt hat, haben auch reifere Charas ihren Reiz. Oft gibt es dann eben mehrere Protas, junge wie alte, die die unterschiedlichen Aufgaben erfüllen können. (Die neugierigen, aber unwissenden, eher kindlich dargestellten Hobbits treffen wie der Leser unbedarft auf die reiche Welt Tolkiens und die ernsteren und erhabeneren Charaktere. Eddard Starks Sicht wird mit denen seiner Kinder (und vieler anderer) ergänzt. Meister Hora unterstützt ein junges Mädchen. Den Witcher begleiten andere, mit jungen, frischen Sichten auf die Welt, der Sänger, das Mädchen...) Die Liste könnte noch ewig so weitergehen^^
Ich selbst schreibe Geschichten mit einem solchen Dualismus ebenfalls gerne. Ein alter, erfahrer Prota trifft auf ein Kind/jungen Prota und beide profitieren von der Begegnung.
Kommt bei einem jungen Helden natürlich wie "realistisch" der junge Held beschrieben wird.
Schreibe momentan selbst Geschichten aus der Jugend meiner erwachsenen Charaktere, wie sie sich früher angestellt haben und was sie erlebt haben, sie geprägt hat und auch zu dem gemacht was sie heute als erwachsene "Helden" sind.
Bei gewissen phantastischen Völkern ist auf Grund der höheren Lebensspanne vielleicht auch das, was man als Jugend bezeichnet, anders als menschlichen Völkern.
Reifere Charaktere wie Sir Bowen (Dragonheart), Drizzt Do'Urden (Saga vom Dunkelf), Corfe Caer Inaf (Die Königreiche Gottes), Cadman Wyland (Der Held von Avalon/ Beowuls Kinder) u,a. sind sicher gute Beispiele.
@Missing Tales : Ich denke mal im Bezug auf richtig alte Helden das Cohen der Barbar (Scheibenwelt; Terry Pratchett) nicht zählt? 😂
* "May God grant us the wisdom to discover right, the will to choose it, and the strength to make it endure. Amen."
* "Ein ritter sô gelêret was, daz er an den buochen las, swaz er dar an geschriben vant."
* "A Knight is sworn to valour! His heart knows only virtue! His blade defends the helpless! His might upholds the weak! His word speaks only truth! His wrath undoes the wicked!"
Yvain de Leonais
Man darf allerdings nicht außer Acht lassen, daß ein jeder "Held" einmal klein angefangen hat, also auch mal jung und in gewisset Weise unerfahren war. 😉
Genau das! Ich persönlich mag es, wenn der Prota einer Geschichte vom "Blutungen" zum "reifen Helden wird". Das ist die für mich schönste Charakterentwicklung, die ein Prota in einer Fantasygeschichte machen kann.
Der "Blutjunge" ist vor allem für den Leser viel leichter, wie Missing Tales schon angesprochen hat - insofern es eine Welt ist, in der es so viel Neues gibt. Der erfahrende Held wird ja keine Miene verziehen, auch nicht nachfragen. Was geht: Er trifft auf einen jungen und unerfahrenen Prota und erklärt ihm alles (oder man baut jede Erklärung im Erzähltext ein). Allerdings gibt es auch Welten, in der der "reife Held" auch Neues entdecken kann. Wenn er schon alles gewohnt ist und auch alte Geschichten kennt, aber dann plötzlich Wesen xy vor ihm steht, wobei die eigentlich ausgestorben sind oder sowas.
Welche Art von Charakter am besten passt, ist Situationsabhängig^^ Aber das Aufeinandertreffen von unreifen und erfahrenen Charas ist, finde ich, in jeder möglichen Welt etwas Schönes.
So ist der Held nicht zu jung um die korrekte Entscheidung treffen zu können aber auch nicht so allwissend das er die korrekte Entscheidung richtig umsetzen kann.
Nun die Frage : Wo beginnt die goldne Mitte bei mir?
Lindo aus dem Anime Musical ist 18 und beginnt für mich die goldne Mitte. ;)
Inu yasha aus inu yasha ist über 100 Jahre alt und damit zu alt für die goldne Mitte. Songoku aus Dragonball war am Anfang 12 und damit zu jung für die goldne Mitte. Am Ende von Dragonball war er 19. Am Anfang von Dragonball Z 24 unf am dessen Ende 47 (psychisch 40)).
Oder ein Prota, der 40 ist, ein Mensch, aber er ist nie wirklich aus seinem Dorf herausgekommen. Da kennt er jeden Stein beim Namen, vielleicht ist er auch schon in irgendwas richtig gut. Aber dann muss er aus der vertrauten Umgebung weg.
Mal33
Ich mag weder den Blutjungen noch den reifen Held. Ich bin da für die goldne Mitte.
So ist der Held nicht zu jung um die korrekte Entscheidung treffen zu können aber auch nicht so allwissend das er die korrekte Entscheidung richtig umsetzen kann.
Nun die Frage : Wo beginnt die goldne Mitte bei mir?
Lindo aus dem Anime Musical ist 18 und beginnt für mich die goldne Mitte. ;)
Inu yasha aus inu yasha ist über 100 Jahre alt und damit zu alt für die goldne Mitte. Songoku aus Dragonball war am Anfang 12 und damit zu jung für die goldne Mitte. Am Ende von Dragonball war er 19. Am Anfang von Dragonball Z 24 unf am dessen Ende 47 (psychisch 40)).
Junge Helden haben da oft einige Vorteile:
- man kann als Leser zusammen mit ihnen diese fremde Welt entdecken und lernen, sich dort zurechtzufinden
- es ist sehr befriedigend, zu sehen, wie sie im Laufe der Geschichte wachsen
- sie können Fehler machen, ohne "dumm" zu sein. Man verzeiht ihnen Übereifer, Hitzköpfigkeit und Naivität mehr
- sie haben noch nicht so viele Verpflichtungen wie ältere Helden (z.B. Heldenreise wäre schwierig mit Beruf, Frau und acht Kindern)
- sie sind noch formbarer, die Geschehnisse der Geschichte prägen sie tendenziell stärker als ältere Helden, die schon alles gesehen haben
- weil sie jung sind, haben sie eventuell einen anderen Blick auf die Gesellschaft als ältere Leute, die "das schon immer so gemacht haben"
Aber ältere Helden sind dadurch interessant, weil sie oft andere Probleme haben als die Jundspunde. So ergeben sich vielleicht gerade durch ihre Eingebundenheit Konflikte. Und mit dem Alter muss nicht unbedingt Verbitterung kommen ^^
An gefestigte Charaktere, die nicht formbar sind, wie ein Klumpen Lehm, erinnere ich mich wesentlich besser. Und man muss ja auch reifere Charaktere nicht immer in Welten handeln lassen, die ihnen schon bekannt sind. Man kann auch mit ihnen neue Welten entdecken. Sie müssen auch nicht automatisch "abgefuckt" sein (weil das Wort oben mal verwendet wurde) - das ist genauso langweilig, weil es (vor allem in gewissen Genres) einfach zu häufig verwendet wird. Es muss nicht jede erwachsene Heldin hunderttausend Traumata hinter sich haben, die sie zu einer bitteren, desilusionierten Alkoholikerin gemacht haben (an Traumata mangelt es ja lustigerweise den Jungen auch oft nicht, im Fantasy-Bereich). Und ich finde es ehrlich gesagt wesentlich interessanter, das Weltbild einer 30- bis 50-Jährigen Frau zusammenbrechen zu sehen, als das eines 17-jährigen Mädchens, das sich eigentlich noch gar keines hat aufbauen können.
― H.P. Lovecraft, From Beyond
Altais
Ich kann diese ganzen hitzköpfigen, trotzigen, unreifen Charaktere einfach nicht mehr sehen ^^
Kommt für mich auf die Umsetzung an ^^ Also bei einigen wirds wirklich nervig, wenn sie sich allzu pubertär verhalten und einfach nur aus Prinzip gegen alles rebellieren, weil Jugendliche ja rebellieren müssen.
Wobei "formbarer" ja auch nicht völlig profillos bedeutet, denn das grundsätzliche Temperament eines Menschen ändert sich ja so gut wie nicht. Ansonsten sehr gute Punkte zum Thema ältere Charaktere, das spricht auf jeden Fall für diese.
Ich kann diese ganzen hitzköpfigen, trotzigen, unreifen Charaktere einfach nicht mehr sehen ^^
Das kann ich gut nachvollziehen. Deswegen mag ich mir auch gewisse populäre Animes nicht angucken wollen.
Habe ja selbst das Problem in einigen meiner Geschichten mit den jugendlichenb Versionen meiner Helden zu arbeiten, also quasi als Prequel was meine (Fantasy- & RPG-basierten) "Helden" in ihrer Kindheit und Jugend erlebt haben, wobei es da auch wenn mehr um jugendlichen Leichtsinn und Unwissenheit dreht als um Rebellentum.
* "May God grant us the wisdom to discover right, the will to choose it, and the strength to make it endure. Amen."
* "Ein ritter sô gelêret was, daz er an den buochen las, swaz er dar an geschriben vant."
* "A Knight is sworn to valour! His heart knows only virtue! His blade defends the helpless! His might upholds the weak! His word speaks only truth! His wrath undoes the wicked!"
Bei jugendlichen Protagonisten kommt es natürlich drauf an, wie die geschrieben sind. Ich hab es persönlich auch erlebt, dass es sehr reife Jugendliche gibt und ich denke Charaktere wie Harry beispielsweise, oder auch Katniss, sind da relativ realistisch geschrieben. Einen "Klischee-Teenager" bräucht ich nun nicht als Protagonisten und auf den 0815 Bauernjungen kann ich auch verzichten.
Ich bin inzwischen durch Zufall zu einer "reiferen" Protagonistin gekommen, weil eine geplante Kurzgeschichte sich explosionsartig zu einer langen Story ausgewachsen hat und muss sagen: es macht sehr großen Spaß, sie zu schreiben.
Wobei die Figur eigentlich eher zwischen den beiden Polen liegt, denn sie ist eine recht junge Mutter (sie wäre zwischen 25 - 30 Jahre alt, wenn sie ein Mensch wäre).
Ich fnde, die Geschichte gewinnt sehr viel durch die Beziehung zu und Sorge um ihre Töchter.
Der Leserliebling (und eventuell auch primäre Identifikationsfigur) scheint aber eindeutig die Tochter zu sein, die als Mensch etwa 10 - 12 Jahre alt wäre. Ich muss hierbei aber dringend anmerken, dass das Katzenalter sich nicht linear auf das Menschenalter übertragen lässt, denn während ein neugeborenes Kitten innerhalb eines Jahres zu einer erwachsenen Katze (als Mensch etwa 18) heranwächst, altert eine erwachsene Katze in derselben Zeitspanne nur um etwa vier, fünf Menschenjahre. (Also wäre die Protagonistin als Mensch bei der Geburt ihrer beiden Töchter mindestens 20 Jahre alt gewesen)