Autor
Beitrag
H333
Wie Funktioniert das Stockholm Syndrom? Es wird sich wahrscheinlich nicht vermeiden Lassen das eine Hauptperson in einem späteren Teil einer meiner Geschichten an einem (leichten?) Fall des Stockholm Syndrom erkrankt aber da ich eigentlich nicht viel darüber weiß und schon aus Respekt vor den Tatsächlich betroffenen keinen Quatsch erzählen möchte bitte ich um Nachhilfe. Danke schon mal in voraus.
EDIT
In diesem Thread können alle Fragen gestellt werden, die sich um Psychologie drehen (für medizinische Fragen gibt es allerdings einen eigenen Bereich).
Ob nun Stockholm-Syndrom, Psychosen, Depression, bipolare Störungen, PTSD und so weiter.
(Panthera, Foren-Operator)
EDIT
In diesem Thread können alle Fragen gestellt werden, die sich um Psychologie drehen (für medizinische Fragen gibt es allerdings einen eigenen Bereich).
Ob nun Stockholm-Syndrom, Psychosen, Depression, bipolare Störungen, PTSD und so weiter.
(Panthera, Foren-Operator)
Beiträge: 2384
Rang: Pulitzerpreisträger
Beitrag #2, verfasst am 05.09.2014 | 10:48 Uhr
Hier bist du mit dieser Frage leider falsch.
Das gehört in den Nachhilfe-Bereich.
Schau mal hier:
http://forum.fanfiktion.de/t/4991/1
Viel Glück bei der Suche,
Kate
Das gehört in den Nachhilfe-Bereich.
Schau mal hier:
http://forum.fanfiktion.de/t/4991/1
Viel Glück bei der Suche,
Kate
Die Kunst im Leben ist es, im Regen zu tanzen, anstatt auf die Sonne zu warten.
– Unbekannt
– Unbekannt
Beiträge: 1125
Rang: Ghostwriter
Beitrag #3, verfasst am 05.09.2014 | 10:56 Uhr
Bin ja ein bisschen der Meinung das diese Frage generell P12 überschreitet. Oder irre ich?
Beiträge: 425
Rang: Paragraphenreiter
Schreibwerkstättler
Schreibwerkstatt-Autor
Tutorial-Autor
Beitrag #4, verfasst am 05.09.2014 | 10:58 Uhr
Hallöchen,
das ist in der Tat eine sehr komplexe Frage. Du musst dir dabei als erstes klar machen, dass es ein echtes, psychologisches Problem ist, du darfst es also nicht auf die leichte Schulter nehmen.
Das Stockholm-Syndrom tritt bei Geiselnahmen auf und führt dazu, dass das Opfer sich positiv zu dem Täter hingezogen fühlt. Dass es dazu kommt, liegt an ziemlich vielen Faktoren, die in so einer Situation auf gefährliche Weise zusammen wirken.
- Das Opfer kann nur einen Teil der Realität wahrnehmen. Es ist im Zweifelsfall mit dem Täter vollkommen alleine, es weiß nicht, was außerhalb passiert, bekommt nur mit, dass es nicht befreit wird. Die Bemühungen von Einsatzkräften, Freunden und Verwandten sind meistens nichts wahrnehmbar.
- Opfer und Täter befinden sich in einer extrem ungleichen Machtposition, im Endeffekt hat der Täter absolute Macht über das Opfer, was diesem klar ist. Es ist jeglicher Freiheit beraubt, hat keinerlei Möglichkeit mehr, über das eigene Leben zu bestimmen, alles wird durch den Täter dominiert. Das ist im Großen und Ganzen eine traumatische Erfahrung, kann aber zuweilen bei Menschen, die psychisch eh schon angeschlagen sind, aber auch zu einer kuriosen Art von Erleichterung führen, nicht mehr für sich selbst verantwortlich zu sein.
- Der Täter ist derjenige, der einen schlecht behandelt. Aber er ist auch der einzige, der überhaupt da ist. Mit zunehmender Zeit wird der Kontrast jeder noch so kleinen freundlichen Handlung (Essen lassen, Toilettengang etc.) überproportional wahrgenommen im Gegensatz zu seinen eventuellen Gewalttaten oder vollständigem Ignorieren. Da der Täter ein Mindestmaß an Interesse am Wohlergehen des Opfers hat, wird es immer zu irgendeiner Form von positiver Zuwendung kommen. Aufgrund der Oben beschriebenen Realitätsverzerrung bekommt dieser Aspekt noch mehr Wirkkraft.
- Es handelt sich um eine Ausnahmesituation gegenüber dem Alltag. So, wie bspw. im Zeltlager oder auf Klassenfahrt schnell Beziehungen entstehen, weil man rund um die Uhr zusammen ist und aufregende Dinge erlebt, danach aber im Alltag merkt, dass diese Person doch nicht so interessant ist, so ist auch eine Geiselnahme außerhalb dessen, was man normalerweise erlebt. Unsere Psyche ist sehr gut darin, Situationen so umzudeuten, dass sie möglichst nicht als traumatisch empfunden werden.
- Das führt auch zum nächsten Punkt: Unsere Psyche wird alles tun, um zu verhindern, dass wir einen Nervenzusammenbruch erleiden. So, wie Menschen mit einer furchtbaren Kindheit im schlimmsten Fall mit zunehmenden Alter Persönlichkeitsabspaltungen entwickeln, um erfahrene Gewalttaten aus ihrer Wahrnehmung zu verbannen, so wird das Opfer instinktiv, aber unbewusst versuchen, die positiven Handlungen des Täters zu sehen und die negativen auszublenden. Oder es geht noch weiter und fängt früher oder später an, die negativen Handlungen des Täters den anderen, denen außerhalb, den Einsatzkräften, der ungerechten Welt o.ä. zuzuschreiben. Der Täter wird damit in den Augen des Opfers selbst zum Opfer. So wird es möglich, die negativen Handlungen des Täters als etwas, was nicht zu seinem Wesen gehört, sondern zu dem er gezwungen wurde, anzusehen, während die positiven Dinge seinen eigentlichen Charakter beschreiben. Auf diese Weise kann die Psyche des Opfers vor dem Verstand rechtfertigen, den Täter zu mögen. Darüber hinaus gaukelt das Unterbewusstsein so dem Opfer vor, dass es auf gleicher Machtebene wie der Täter ist, was die Situation entschärft und die Illusion der Handlungsfreiheit gibt. In jedem Fall aber wird unser Unterbewusstsein alles tun, um das Bewusstsein des Opfers vor der eigentlichen Grausamkeit der Situation abzuschirmen.
Ich betone aber zur Sicherheit nochmal, dass ich keine Psychologin bin und dies lediglich meine Erklärung für das Aufkommen des Stockholm-Syndroms ist. Ich kann damit auch völlig daneben liegen. Fakt ist aber: Es ist eine psychologische Krankheit, die nicht romantisch verklärt werden darf.
das ist in der Tat eine sehr komplexe Frage. Du musst dir dabei als erstes klar machen, dass es ein echtes, psychologisches Problem ist, du darfst es also nicht auf die leichte Schulter nehmen.
Das Stockholm-Syndrom tritt bei Geiselnahmen auf und führt dazu, dass das Opfer sich positiv zu dem Täter hingezogen fühlt. Dass es dazu kommt, liegt an ziemlich vielen Faktoren, die in so einer Situation auf gefährliche Weise zusammen wirken.
- Das Opfer kann nur einen Teil der Realität wahrnehmen. Es ist im Zweifelsfall mit dem Täter vollkommen alleine, es weiß nicht, was außerhalb passiert, bekommt nur mit, dass es nicht befreit wird. Die Bemühungen von Einsatzkräften, Freunden und Verwandten sind meistens nichts wahrnehmbar.
- Opfer und Täter befinden sich in einer extrem ungleichen Machtposition, im Endeffekt hat der Täter absolute Macht über das Opfer, was diesem klar ist. Es ist jeglicher Freiheit beraubt, hat keinerlei Möglichkeit mehr, über das eigene Leben zu bestimmen, alles wird durch den Täter dominiert. Das ist im Großen und Ganzen eine traumatische Erfahrung, kann aber zuweilen bei Menschen, die psychisch eh schon angeschlagen sind, aber auch zu einer kuriosen Art von Erleichterung führen, nicht mehr für sich selbst verantwortlich zu sein.
- Der Täter ist derjenige, der einen schlecht behandelt. Aber er ist auch der einzige, der überhaupt da ist. Mit zunehmender Zeit wird der Kontrast jeder noch so kleinen freundlichen Handlung (Essen lassen, Toilettengang etc.) überproportional wahrgenommen im Gegensatz zu seinen eventuellen Gewalttaten oder vollständigem Ignorieren. Da der Täter ein Mindestmaß an Interesse am Wohlergehen des Opfers hat, wird es immer zu irgendeiner Form von positiver Zuwendung kommen. Aufgrund der Oben beschriebenen Realitätsverzerrung bekommt dieser Aspekt noch mehr Wirkkraft.
- Es handelt sich um eine Ausnahmesituation gegenüber dem Alltag. So, wie bspw. im Zeltlager oder auf Klassenfahrt schnell Beziehungen entstehen, weil man rund um die Uhr zusammen ist und aufregende Dinge erlebt, danach aber im Alltag merkt, dass diese Person doch nicht so interessant ist, so ist auch eine Geiselnahme außerhalb dessen, was man normalerweise erlebt. Unsere Psyche ist sehr gut darin, Situationen so umzudeuten, dass sie möglichst nicht als traumatisch empfunden werden.
- Das führt auch zum nächsten Punkt: Unsere Psyche wird alles tun, um zu verhindern, dass wir einen Nervenzusammenbruch erleiden. So, wie Menschen mit einer furchtbaren Kindheit im schlimmsten Fall mit zunehmenden Alter Persönlichkeitsabspaltungen entwickeln, um erfahrene Gewalttaten aus ihrer Wahrnehmung zu verbannen, so wird das Opfer instinktiv, aber unbewusst versuchen, die positiven Handlungen des Täters zu sehen und die negativen auszublenden. Oder es geht noch weiter und fängt früher oder später an, die negativen Handlungen des Täters den anderen, denen außerhalb, den Einsatzkräften, der ungerechten Welt o.ä. zuzuschreiben. Der Täter wird damit in den Augen des Opfers selbst zum Opfer. So wird es möglich, die negativen Handlungen des Täters als etwas, was nicht zu seinem Wesen gehört, sondern zu dem er gezwungen wurde, anzusehen, während die positiven Dinge seinen eigentlichen Charakter beschreiben. Auf diese Weise kann die Psyche des Opfers vor dem Verstand rechtfertigen, den Täter zu mögen. Darüber hinaus gaukelt das Unterbewusstsein so dem Opfer vor, dass es auf gleicher Machtebene wie der Täter ist, was die Situation entschärft und die Illusion der Handlungsfreiheit gibt. In jedem Fall aber wird unser Unterbewusstsein alles tun, um das Bewusstsein des Opfers vor der eigentlichen Grausamkeit der Situation abzuschirmen.
Ich betone aber zur Sicherheit nochmal, dass ich keine Psychologin bin und dies lediglich meine Erklärung für das Aufkommen des Stockholm-Syndroms ist. Ich kann damit auch völlig daneben liegen. Fakt ist aber: Es ist eine psychologische Krankheit, die nicht romantisch verklärt werden darf.
Foren-Operator
Story-Operator
Beitrag #5, verfasst am 05.09.2014 | 11:03 Uhr
Oh man, dabei habe ich darauf hingewiesen, dass der Nachhilfebereich UNTER Schreiben - Allgemein steht.
Zusätzlich zu Gipsys sehr ausführlicher Beschreibung möchte ich noch erwähnen, dass die vermeintliche Zuneigung des Opfers zum Täter auf reinem Selbstschutz basiert und keine tieferen Gefühle wie Liebe dahinterstecken! Möchte das nur noch erwähnen, da ich derart hanebüchenen Blödsinn schon in Geschichten gelesen habe.
Zusätzlich zu Gipsys sehr ausführlicher Beschreibung möchte ich noch erwähnen, dass die vermeintliche Zuneigung des Opfers zum Täter auf reinem Selbstschutz basiert und keine tieferen Gefühle wie Liebe dahinterstecken! Möchte das nur noch erwähnen, da ich derart hanebüchenen Blödsinn schon in Geschichten gelesen habe.
One Batch, Two Batch, Penny and Dime.
Frank Castle
Frank Castle
H333
Beitrag #6, verfasst am 05.09.2014 | 11:09 Uhr
das es sich dabei nicht um echte Liebe handelt war mir schon Klar Makojunike. Und vielleicht kann ja ein Mod den Trend verschieben.
Operator
Template-Designer
Bitte nicht weiter in diesem Thread antworten.
Die Frage gehört in den medizinischen Bereich, der bereits verlinkt wurde.
Verschieben ist nicht möglich.
Die Frage gehört in den medizinischen Bereich, der bereits verlinkt wurde.
Verschieben ist nicht möglich.
"Heilige Scheiße!", murmelte das Mädchen dumpf und starrte mit großen Augen in Richtung Bühne, auf der eine Band
in lässiger Aufmachung einen Song spielte, den sie sich schon mindestens fünfhundert Mal angehört hatte.
Ripped of Emotions. ‒ Ihre Hymne. Ihr Credo. Ihr abendliches Gebet.
‒ JD Ellliott, Musik im Blut, Manhattan City Lights 8 ‒
in lässiger Aufmachung einen Song spielte, den sie sich schon mindestens fünfhundert Mal angehört hatte.
Ripped of Emotions. ‒ Ihre Hymne. Ihr Credo. Ihr abendliches Gebet.
‒ JD Ellliott, Musik im Blut, Manhattan City Lights 8 ‒
Beiträge: 7699
Rang: Literaturgott
Beitrag #8, verfasst am 05.09.2014 | 19:17 Uhr
Wir klären erst noch einmal intern ab, ob und was wir mit dem Thread machen.
@Panthera: Er wurde schon verschoben - aus Schreiben Allgemein hierher.
@Panthera: Er wurde schon verschoben - aus Schreiben Allgemein hierher.
Operator
Template-Designer
Beitrag #9, verfasst am 05.09.2014 | 19:50 Uhr
H333
Das Stockholm-Syndrom ist mehr ein psychologisches Phänomen und keine Erkrankung.
In der Regel geschieht das während Geiselnahmen und innerhalb von Stunden oder Tagen.
Man könnte es als Überlebensstrategie bezeichnen. Es ist in solchen Fällen ja durchaus vernünftig, sich dem Täter gegenüber
solidarisch zu verhalten, um körperlichen Schaden abzuwenden.
Das Opfer kann sich sogar mit dem Täter anfreunden (nicht verlieben oder eher sehr, sehr selten), wenn dieser es rücksichtsvoll behandelt und nicht verletzt.
Bedrohungen mit einer Waffe ausgenommen, allerdings ist es sehr unwahrscheinlich, dass man einem Täter Sympathie entgegenbringt,
der einem Schusswunden oder Stichverletzungen zufügt, zumindest nicht in einem zeitlichen begrenzten Rahmen.
Eine andere Art von Bindung wäre zum Beispiel die, in der sich Opfer von jahrelangem Missbrauch nicht von ihrem Täter zu distanzieren vermögen.
Das ist kein Stockholm-Syndrom, nur damit das abgegrenzt wird.
Beim Stockholm-Syndrom sollte keine akute Gefahr für Leib und Leben vorliegen, die vom Täter ausgeht (eher das Gefühl, von der Umwelt im Stich gelassen worden zu sein).
Am besten erklärt sich das Phänomen folgendermaßen:
Dass Opfer von Entführungen oder Geiselnahmen ein positives emotionales Verhältnis zu den Tätern entwickeln, mit ihnen vertrauensvoll zusammenarbeiten, ist durchaus psychologisch erklärbar:
Zunächst verhalten sich die Opfer so, wie die Täter es wünschen, weil sie andernfalls negative Konsequenzen befürchten. Wenn sich die hilflosen Opfer von der Außenwelt im Stich gelassen fühlen, etwa weil die Polizei zunächst nur Zeit zu gewinnen versucht, wenden sie sich in dieser Situation des Kontrollverlusts den Geiselnehmern zu. Sobald diese ihnen Erleichterungen zugestehen, empfinden sie Dankbarkeit gegenüber den Verbrechern, ungeachtet der Tatsache, dass diese sie erst in die schlimme Situation gebracht haben. Für Kidnapper bzw. Geiselnehmer wiederum stellen die Opfer ein wertvolles Unterpfand dar, und sie versuchen zumeist auch, sie zu beschwichtigen. Geiselnehmer und Geiseln haben außerdem in den meisten Fällen ein gemeinsames Ziel: Sie wollen unverletzt überleben. Und sie grenzen sich von "denen da draußen" ab, entwickeln also ein Wir-Gefühl.
...das eine Hauptperson in einem späteren Teil einer meiner Geschichten an einem (leichten?) Fall des Stockholm Syndrom erkrankt aber da ich eigentlich nicht viel darüber weiß und schon aus Respekt vor den Tatsächlich betroffenen keinen Quatsch erzählen möchte bitte ich um Nachhilfe.
Das Stockholm-Syndrom ist mehr ein psychologisches Phänomen und keine Erkrankung.
In der Regel geschieht das während Geiselnahmen und innerhalb von Stunden oder Tagen.
Man könnte es als Überlebensstrategie bezeichnen. Es ist in solchen Fällen ja durchaus vernünftig, sich dem Täter gegenüber
solidarisch zu verhalten, um körperlichen Schaden abzuwenden.
Das Opfer kann sich sogar mit dem Täter anfreunden (nicht verlieben oder eher sehr, sehr selten), wenn dieser es rücksichtsvoll behandelt und nicht verletzt.
Bedrohungen mit einer Waffe ausgenommen, allerdings ist es sehr unwahrscheinlich, dass man einem Täter Sympathie entgegenbringt,
der einem Schusswunden oder Stichverletzungen zufügt, zumindest nicht in einem zeitlichen begrenzten Rahmen.
Eine andere Art von Bindung wäre zum Beispiel die, in der sich Opfer von jahrelangem Missbrauch nicht von ihrem Täter zu distanzieren vermögen.
Das ist kein Stockholm-Syndrom, nur damit das abgegrenzt wird.
Beim Stockholm-Syndrom sollte keine akute Gefahr für Leib und Leben vorliegen, die vom Täter ausgeht (eher das Gefühl, von der Umwelt im Stich gelassen worden zu sein).
Am besten erklärt sich das Phänomen folgendermaßen:
Dass Opfer von Entführungen oder Geiselnahmen ein positives emotionales Verhältnis zu den Tätern entwickeln, mit ihnen vertrauensvoll zusammenarbeiten, ist durchaus psychologisch erklärbar:
Zunächst verhalten sich die Opfer so, wie die Täter es wünschen, weil sie andernfalls negative Konsequenzen befürchten. Wenn sich die hilflosen Opfer von der Außenwelt im Stich gelassen fühlen, etwa weil die Polizei zunächst nur Zeit zu gewinnen versucht, wenden sie sich in dieser Situation des Kontrollverlusts den Geiselnehmern zu. Sobald diese ihnen Erleichterungen zugestehen, empfinden sie Dankbarkeit gegenüber den Verbrechern, ungeachtet der Tatsache, dass diese sie erst in die schlimme Situation gebracht haben. Für Kidnapper bzw. Geiselnehmer wiederum stellen die Opfer ein wertvolles Unterpfand dar, und sie versuchen zumeist auch, sie zu beschwichtigen. Geiselnehmer und Geiseln haben außerdem in den meisten Fällen ein gemeinsames Ziel: Sie wollen unverletzt überleben. Und sie grenzen sich von "denen da draußen" ab, entwickeln also ein Wir-Gefühl.
"Heilige Scheiße!", murmelte das Mädchen dumpf und starrte mit großen Augen in Richtung Bühne, auf der eine Band
in lässiger Aufmachung einen Song spielte, den sie sich schon mindestens fünfhundert Mal angehört hatte.
Ripped of Emotions. ‒ Ihre Hymne. Ihr Credo. Ihr abendliches Gebet.
‒ JD Ellliott, Musik im Blut, Manhattan City Lights 8 ‒
in lässiger Aufmachung einen Song spielte, den sie sich schon mindestens fünfhundert Mal angehört hatte.
Ripped of Emotions. ‒ Ihre Hymne. Ihr Credo. Ihr abendliches Gebet.
‒ JD Ellliott, Musik im Blut, Manhattan City Lights 8 ‒
Beiträge: 102
Rang: Bravoleser
Aus Erfahrung mit Betroffenen bin ich für meinen Teil zu dem Schluss gekommen, dass eine - wie auch immer geartete- Beziehung in der eine Mischung aus Sex und Gewalt im Vordergrund steht- worum es vermutlich bei dir gehen wird (vermute ich jetzt einfach mal)- erstens wahrscheinlich so alt ist wie die Menschheit selbst und zweitens quasi unmöglich zu verallgemeinern.
Es gibt kein: "Wenn das passiert, wird der Mensch so-und-so darauf reagieren" oder "Dieses Syndrom verläuft nach Schema F". Seit Anfang der Psychologie als Wissenschaft wird versucht, solche Muster herauszuarbeiten, und bis heute hat das nicht zufriedenstellend funktioniert. Nicht die Erkenntnisse der Psychologie können vorhersagen, wie Menschen sich in bestimmten Situationen verhalten- das Verhalten von Menschen kann im Nachhinein durch Erkenntnisse aus der Psychologie möglicherweise bestimmten Phänomenen zugeteilt werden.
Eine Mischung aus Angst und Abhängigkeit, in der gleichzeitig auch Sex und Zuneigung eine Rolle spielen konnte, war noch vor nicht allzu langer Zeit auch in Europa eine anerkannte, "normale" Beziehungsform. Wer kann sich als Außenstehender schon anmaßen zu bewerten, wo "Liebe" anfangen oder aufhören sollte, was noch als solche gilt und was nicht?
Versuch einfach, dich in deinen Charakter hinein zu denken. Wie würdest du in seiner/ihrer Situation reagieren? Die meisten Menschen passen sich sehr schnell an neue Lebensumstände an, setzen "Überleben" als höchste Priorität und treffen Entscheidungen, die dieses "Überleben" für sie in möglichst energiesparender, angenehmer Art und Weise wahrscheinlicher machen.
Menschen vermeiden Angst und suchen Verbundenheit.
Wie sie dieses Grundprinzip für sich im Einzelfall am ehesten lösen, was für sie höhere Priorität hat, welche Überzeugungen sie entwickeln und welche Entscheidungen sie damit treffen ist höchst individuell und extrem persönlich.
Also halte dich lieber nicht zu sehr an eine vage Syndrombeschreibung (die zwar davon abgegrenzt wird, aber vermutlich von den Reiz- Reaktionsmustern her im Grunde doch dasselbe Phänomen ist, das auf lange Sicht in Beziehungen mit häuslicher Gewalt oder Missbrauch passieren kann, nur eben in sehr komprimierter Form), sondern schreib deine eigene Version davon, wie es zu deinem Charakter passt. Entgegen anderslautender Gerüchte gibt es keine "falsche" oder "richtige" Reaktion auf extreme Ereignisse und auch keine psychologischen Gesetzmäßigkeiten in solchen Fällen.
Es gibt kein: "Wenn das passiert, wird der Mensch so-und-so darauf reagieren" oder "Dieses Syndrom verläuft nach Schema F". Seit Anfang der Psychologie als Wissenschaft wird versucht, solche Muster herauszuarbeiten, und bis heute hat das nicht zufriedenstellend funktioniert. Nicht die Erkenntnisse der Psychologie können vorhersagen, wie Menschen sich in bestimmten Situationen verhalten- das Verhalten von Menschen kann im Nachhinein durch Erkenntnisse aus der Psychologie möglicherweise bestimmten Phänomenen zugeteilt werden.
Eine Mischung aus Angst und Abhängigkeit, in der gleichzeitig auch Sex und Zuneigung eine Rolle spielen konnte, war noch vor nicht allzu langer Zeit auch in Europa eine anerkannte, "normale" Beziehungsform. Wer kann sich als Außenstehender schon anmaßen zu bewerten, wo "Liebe" anfangen oder aufhören sollte, was noch als solche gilt und was nicht?
Versuch einfach, dich in deinen Charakter hinein zu denken. Wie würdest du in seiner/ihrer Situation reagieren? Die meisten Menschen passen sich sehr schnell an neue Lebensumstände an, setzen "Überleben" als höchste Priorität und treffen Entscheidungen, die dieses "Überleben" für sie in möglichst energiesparender, angenehmer Art und Weise wahrscheinlicher machen.
Menschen vermeiden Angst und suchen Verbundenheit.
Wie sie dieses Grundprinzip für sich im Einzelfall am ehesten lösen, was für sie höhere Priorität hat, welche Überzeugungen sie entwickeln und welche Entscheidungen sie damit treffen ist höchst individuell und extrem persönlich.
Also halte dich lieber nicht zu sehr an eine vage Syndrombeschreibung (die zwar davon abgegrenzt wird, aber vermutlich von den Reiz- Reaktionsmustern her im Grunde doch dasselbe Phänomen ist, das auf lange Sicht in Beziehungen mit häuslicher Gewalt oder Missbrauch passieren kann, nur eben in sehr komprimierter Form), sondern schreib deine eigene Version davon, wie es zu deinem Charakter passt. Entgegen anderslautender Gerüchte gibt es keine "falsche" oder "richtige" Reaktion auf extreme Ereignisse und auch keine psychologischen Gesetzmäßigkeiten in solchen Fällen.
"Start writing the stories that only you can tell, because there will always be better writers than you, and there will always be smarter writers than you- but you are the only you"- Neil Gaiman
H333
Beitrag #11, verfasst am 08.09.2014 | 11:11 Uhr
Also körperliche Gewalt wollte ich in dem Fall eigentlich vermeiden der sexuelle zwang sollte durch Drohungen ausgeübt werden.
Beiträge: 102
Rang: Bravoleser
Beitrag #12, verfasst am 08.09.2014 | 13:55 Uhr
Auch Drohnungen (psychische Gewalt) sind eine massive Form von Gewalt. Es wird nicht dadurch besser, nur weil man danach keine Spuren sieht.
Und, falls das eventuell missverständlich war: ich wollte damit Beziehungen ohne Gleichberechtigung und Respekt auf keinen Fall gut heißen. Zum Glück sind viele Menschen heute sensibler für (ungewolltes) Machtgefälle und haben oft doch genug Selbstwertgefühl um zu spüren, dass irgendwas grade falsch läuft, wenn sie in eine missbräuchliche Beziehung rutschen.
Ich will damit nur sagen, Gewalt- welcher Form auch immer- in Beziehungen passiert öfter als man denkt, und nicht nur in spektakulären Fällen die in der Zeitung stehen, sondern auch ganz normal hinter normalen Haustüren- noch bis weit in die 50er Jahre waren Frauen in Amerika und Europa aufgrund kultureller Umstände von Männern extrem abhängig- in vielen Kulturen gelten Frauen heute noch als Bürger zweiter Klasse, und manche Menschen haben scheinbar noch nicht wirklich ernsthaft dazu gelernt. Auch den umgekehrten Fall gibt es: Männer, die- oft durch psychische Gewalt- von ihren Frauen vollkommen unterdrückt werden und nicht wissen, was sie dagegen tun können.
Es fängt oft in Kleinigkeiten schon an (Beleidigungen... entwürdigende Sprüche... "Macho"-Gehabe... seltsame Regeln, wie "Du kannst nicht Auto fahren, also tust du´s auch nicht") - und selbst wenn das Ungleichgewicht massiv und offensichtlich wirkt, bleibt die Beziehung dabei trotzdem oft komplizierter als man glaubt.
Die scheinbar offensichtliche Frage: "Warum läufst du nicht weg/trennst dich nicht" können viele Betroffenen nicht mal für sich selbst beantworten. Jemand, der bedrohlich auftritt kann z.B. ironischerweise gleichzeitig ein Gefühl von Sicherheit auslösen und Gedanken triggern, wie: "Ich muss nur alles richtig machen dann passiert sowas auch nicht mehr/ wenn man ihn richtig kennen lernt ist er ganz anders/ er ist vielleicht nicht perfekt, aber wenigstens liebt er mich doch, oder?"
Beziehungen, in denen körperliche oder psychische Gewalt vorherrscht- und zwar als spontanes Phänomen; bewusstes, einvernehmliches (idR. vorübergehendes) Machtgefälle z.B. in BDSM kann und sollte etwas ganz anderes sein- sind nicht einmal immer böse gemeint. Auch nicht vom vermeintlichen Täter. Oft sind sie einfach nur schrecklich unreif, und alle Beteiligten "können" oder wissen es eben nicht besser.
Keine Ahnung was du schreiben willst- ich für meinen Teil bin überzeugt, dass in missbräuchlichen Beziehungen immer irgendwie ein unguter Beigeschmack mitschwingt. Es hat etwas emotional ziemlich Kleinkind- haftes vom Täter, dieses: "Du gehörst mir, nur ich bin wichtig" und etwas sehr selbstzerstörerisches vom "Opfer", in Gedanken wie: "Vielleicht hab ich es so verdient", "Wenigstens würde er mich nicht umbringen (wirklich...?)", "Besser so als ganz alleine..."
Falls du mit dem Gedanken spielst, das Stockholm- Syndrom als eine Art Kink zu benutzen, quasi eine erotische (BDSM-) Fantasie von totalem Machtaustausch, in der Er massiv bedrohlich auftritt und sie überraschend angetan davon ist, wärs vielleicht hilfreicher einen doppelten Boden zu nutzen, d.h. klar zu machen, dass es sich um ein einvernehmliches, abgesprochenes Rollenspiel handelt, in dem keiner der beiden ernsthaft in Gefahr gerät... sonst sind undifferenzierte Vergewaltigungsfantasien hier glaub ich nicht sooo gern gesehen... (und mal ehrlich, sowas wäre es dann ja doch vielleicht, oder...?)
Und, falls das eventuell missverständlich war: ich wollte damit Beziehungen ohne Gleichberechtigung und Respekt auf keinen Fall gut heißen. Zum Glück sind viele Menschen heute sensibler für (ungewolltes) Machtgefälle und haben oft doch genug Selbstwertgefühl um zu spüren, dass irgendwas grade falsch läuft, wenn sie in eine missbräuchliche Beziehung rutschen.
Ich will damit nur sagen, Gewalt- welcher Form auch immer- in Beziehungen passiert öfter als man denkt, und nicht nur in spektakulären Fällen die in der Zeitung stehen, sondern auch ganz normal hinter normalen Haustüren- noch bis weit in die 50er Jahre waren Frauen in Amerika und Europa aufgrund kultureller Umstände von Männern extrem abhängig- in vielen Kulturen gelten Frauen heute noch als Bürger zweiter Klasse, und manche Menschen haben scheinbar noch nicht wirklich ernsthaft dazu gelernt. Auch den umgekehrten Fall gibt es: Männer, die- oft durch psychische Gewalt- von ihren Frauen vollkommen unterdrückt werden und nicht wissen, was sie dagegen tun können.
Es fängt oft in Kleinigkeiten schon an (Beleidigungen... entwürdigende Sprüche... "Macho"-Gehabe... seltsame Regeln, wie "Du kannst nicht Auto fahren, also tust du´s auch nicht") - und selbst wenn das Ungleichgewicht massiv und offensichtlich wirkt, bleibt die Beziehung dabei trotzdem oft komplizierter als man glaubt.
Die scheinbar offensichtliche Frage: "Warum läufst du nicht weg/trennst dich nicht" können viele Betroffenen nicht mal für sich selbst beantworten. Jemand, der bedrohlich auftritt kann z.B. ironischerweise gleichzeitig ein Gefühl von Sicherheit auslösen und Gedanken triggern, wie: "Ich muss nur alles richtig machen dann passiert sowas auch nicht mehr/ wenn man ihn richtig kennen lernt ist er ganz anders/ er ist vielleicht nicht perfekt, aber wenigstens liebt er mich doch, oder?"
Beziehungen, in denen körperliche oder psychische Gewalt vorherrscht- und zwar als spontanes Phänomen; bewusstes, einvernehmliches (idR. vorübergehendes) Machtgefälle z.B. in BDSM kann und sollte etwas ganz anderes sein- sind nicht einmal immer böse gemeint. Auch nicht vom vermeintlichen Täter. Oft sind sie einfach nur schrecklich unreif, und alle Beteiligten "können" oder wissen es eben nicht besser.
Keine Ahnung was du schreiben willst- ich für meinen Teil bin überzeugt, dass in missbräuchlichen Beziehungen immer irgendwie ein unguter Beigeschmack mitschwingt. Es hat etwas emotional ziemlich Kleinkind- haftes vom Täter, dieses: "Du gehörst mir, nur ich bin wichtig" und etwas sehr selbstzerstörerisches vom "Opfer", in Gedanken wie: "Vielleicht hab ich es so verdient", "Wenigstens würde er mich nicht umbringen (wirklich...?)", "Besser so als ganz alleine..."
Falls du mit dem Gedanken spielst, das Stockholm- Syndrom als eine Art Kink zu benutzen, quasi eine erotische (BDSM-) Fantasie von totalem Machtaustausch, in der Er massiv bedrohlich auftritt und sie überraschend angetan davon ist, wärs vielleicht hilfreicher einen doppelten Boden zu nutzen, d.h. klar zu machen, dass es sich um ein einvernehmliches, abgesprochenes Rollenspiel handelt, in dem keiner der beiden ernsthaft in Gefahr gerät... sonst sind undifferenzierte Vergewaltigungsfantasien hier glaub ich nicht sooo gern gesehen... (und mal ehrlich, sowas wäre es dann ja doch vielleicht, oder...?)
"Start writing the stories that only you can tell, because there will always be better writers than you, and there will always be smarter writers than you- but you are the only you"- Neil Gaiman
H333
Beitrag #13, verfasst am 08.09.2014 | 14:08 Uhr
es sollte sich schon um eine echte Entführung handeln die geschieht Teilt sich halt in Teil 2 auf werdend eine der Haupersonen die andre sucht ist diese gefangen und ich wollte zwischen beiden Handlungen wegseln. Dem Letzten Post entnehme ich das du von einem Männlichen Täter ausgehst. Warum ich habe das in Keinster weiße angedeutet.
Beiträge: 7699
Rang: Literaturgott
@H333: Ich verstehe kein Wort von deinem letzten Beitrag.
Aber zu deinem vorherigen kann ich nur sagen, sexueller Zwang löst garantiert kein Stockholm-Syndrom aus. Also kannst du das gleich lassen. Das Opfer muss sich mit dem Täter identifizieren können, ein gemeinsames Ziel haben, so wie Panthera es erklärt hat.
Eine missbräuchliche Beziehung hat nichts mit Stockholm-Syndrom zu tun.
Aber zu deinem vorherigen kann ich nur sagen, sexueller Zwang löst garantiert kein Stockholm-Syndrom aus. Also kannst du das gleich lassen. Das Opfer muss sich mit dem Täter identifizieren können, ein gemeinsames Ziel haben, so wie Panthera es erklärt hat.
Eine missbräuchliche Beziehung hat nichts mit Stockholm-Syndrom zu tun.
H333
Beitrag #15, verfasst am 08.09.2014 | 17:54 Uhr
also mein letzter Beitrag sollte aussagen das ich die Geschichte teilen wollte einmal spielt sie bei der entführten Frau und einmal bei ihrer besten Freundin die nach ihr sucht das wechselt sich ab. UND ich war/bin verwirrt das alle von einem Mann als Entführer ausgehen. Warum? Ich hab nie behautet das es ein Männlicher Täter ist.
Beiträge: 7699
Rang: Literaturgott
Beitrag #16, verfasst am 08.09.2014 | 18:00 Uhr
H333
Und was hat diese Auskunft mit der Frage zu tun, was für eine Art "Beziehung" dir da vorschwebt?
Dass hier meist von einem männlichen Täter ausgegangen wird, liegt wohl daran, dass diese auch im wahren Leben weit in der Überzahl sind. Dann schreib einfach gleich dazu, dass du weibliche Protas hast, dann weiß jeder gleich Bescheid.
also mein letzter Beitrag sollte aussagen das ich die Geschichte teilen wollte einmal spielt sie bei der entführten Frau und einmal bei ihrer besten Freundin die nach ihr sucht das wechselt sich ab. UND ich war/bin verwirrt das alle von einem Mann als Entführer ausgehen. Warum? Ich hab nie behautet das es ein Männlicher Täter ist.
Und was hat diese Auskunft mit der Frage zu tun, was für eine Art "Beziehung" dir da vorschwebt?
Dass hier meist von einem männlichen Täter ausgegangen wird, liegt wohl daran, dass diese auch im wahren Leben weit in der Überzahl sind. Dann schreib einfach gleich dazu, dass du weibliche Protas hast, dann weiß jeder gleich Bescheid.
H333
Beitrag #17, verfasst am 08.09.2014 | 18:10 Uhr
das die Beziehung Missbräuchlich nun kann es den ein in irgend einer vor sexuelle Beziehung zwischen Entführer und Entführungsopfer geben die nicht Missbräuchlich ist?
Beiträge: 7699
Rang: Literaturgott
Beitrag #18, verfasst am 08.09.2014 | 18:42 Uhr
H333
Wenn es tatsächlich eine "Beziehung" ist (mit erzwungenem Sex?), dann ist eine solche wohl immer missbräuchlich, ja.
Du hattest aber in deinem ersten Beitrag geschrieben, dass du das Stockholm-Syndrom verwenden möchtest.
In einer Situation, wo der Täter dem Opfer droht, ihm also gefährlich wird und es verletzt, entwickelt sich dieses Syndrom aber nicht. Und nu?
Schreib deine Täter-Opfer-Beziehung, aber nenne das dann nicht Stockholm-Syndrom.
das die Beziehung Missbräuchlich nun kann es den ein in irgend einer vor sexuelle Beziehung zwischen Entführer und Entführungsopfer geben die nicht Missbräuchlich ist?
Wenn es tatsächlich eine "Beziehung" ist (mit erzwungenem Sex?), dann ist eine solche wohl immer missbräuchlich, ja.
Du hattest aber in deinem ersten Beitrag geschrieben, dass du das Stockholm-Syndrom verwenden möchtest.
In einer Situation, wo der Täter dem Opfer droht, ihm also gefährlich wird und es verletzt, entwickelt sich dieses Syndrom aber nicht. Und nu?
Schreib deine Täter-Opfer-Beziehung, aber nenne das dann nicht Stockholm-Syndrom.
H333
Beitrag #19, verfasst am 08.09.2014 | 20:50 Uhr
genau wegen solchen Einzelheiten hatte ich ja diesen Trend eröffnet
Operator
Template-Designer
H333
Klar, wenn es kein echtes Opfer gibt. Zum Beispiel, wenn die Entführte und der Entführer zusammenarbeiten und nur so tun, als würde ein Verbrechen stattfinden, um die Familie um Geld zu erleichtern. Diese Beziehung wäre dann nicht missbräuchlich, solange die Machtverhältnisse nicht kippen und der Entführer die Entführung echt macht, weil er es sich anders überlegt hat.
(Schau dir mal die Komödie "Die unglaubliche Entführung der verrückten Mrs. Stone" an, dort entwickelt sich tatsächlich ein Stockholm-Syndrom, wenn auch recht absurd dargestellt, zwischen Täter und Opfer, weil der erpresste Ehemann sich weigert, seine Frau freizukaufen und darauf hofft, dass sie von den Entführern umgebracht wird, die sich dann zusammentun. Da hättest du dann die Umwelt, die als Feind wahrgenommen wird und die Wandlung der Täter in die Beschützer. Allerdings hat das Ganze keinerlei sexuelle Komponente.)
Wichtig! Bei diesem Thema sind folgende Regeln besonders zu beachten:
Sexuelle Gewalt:
darf in Geschichten thematisiert werden, solange der Umgang mit ihr sensibel und verantwortungsbewusst erfolgt. Dies bedeutet, dass der Autor das Thema weder verharmlosen noch glorifizieren darf, noch darf die Grenze zur Pornographie überschritten werden.
Sexuelle Gewalt ist für die Opfer häufig mit einer langfristigen psychischen Schädigung (psychisches Trauma) verbunden. Die Reaktion kann bis zu schweren Depressionen, Psychosen, Schuldgefühlen, Angstzuständen, Panikattacken und Suizidversuchen oder vollendetem Suizid reichen, jedoch ist die Schwere der Reaktionen sehr individuell und nicht bei allen Betroffenen gleichartig.
Ein Umgang mit dieser Thematik erfordert also viel Fingerspitzengefühl. Wenn in einer Geschichte beschrieben wird, dass Vergewaltigungsopfer Gefallen an dieser Form des sexuellen Missbrauchs finden, oder sich als Folge sogar in den Vergewaltiger verlieben, so liegt hier definitiv kein sensibler, verantwortungsbewusster oder auch nur realistischer Umgang mit dem Thema vor.
Prinzipiell ist anzuraten, Szenen, die sexuelle Gewalt enthalten, besser nicht explizit zu beschreiben.
Eine Geschichte, die sexuelle Gewalt enthält, muss mindestens auf P16 oder gegebenenfalls P16-Slash geratet werden.
Jugendbeeinträchtigende Texte:
Hierbei handelt es sich im Wesentlichen um Texte, die Material beinhalten, welches auf Kinder und Jugendliche verstörend wirken kann. Dies ist beispielsweise der Fall bei einem Charakter, dessen Hauptbeschäftigung aus Mord und Zerstörung besteht oder bei Geschichten, die ein verfremdetes Bild von Sexualität präsentieren, z.B. in dem diese mit Gewalt verbunden wird.
Derartige Texte sind insofern nicht die Grenze zur Jugendgefährdung überschritten wird, auf FanFiktion.de prinzipiell zulässig, sie müssen allerdings zwingend mit einem P18-AVL oder gegebenenfalls P18-AVL Slash Rating versehen werden.
das die Beziehung Missbräuchlich nun kann es den ein in irgend einer vor sexuelle Beziehung zwischen Entführer und Entführungsopfer geben die nicht Missbräuchlich ist?
Klar, wenn es kein echtes Opfer gibt. Zum Beispiel, wenn die Entführte und der Entführer zusammenarbeiten und nur so tun, als würde ein Verbrechen stattfinden, um die Familie um Geld zu erleichtern. Diese Beziehung wäre dann nicht missbräuchlich, solange die Machtverhältnisse nicht kippen und der Entführer die Entführung echt macht, weil er es sich anders überlegt hat.
(Schau dir mal die Komödie "Die unglaubliche Entführung der verrückten Mrs. Stone" an, dort entwickelt sich tatsächlich ein Stockholm-Syndrom, wenn auch recht absurd dargestellt, zwischen Täter und Opfer, weil der erpresste Ehemann sich weigert, seine Frau freizukaufen und darauf hofft, dass sie von den Entführern umgebracht wird, die sich dann zusammentun. Da hättest du dann die Umwelt, die als Feind wahrgenommen wird und die Wandlung der Täter in die Beschützer. Allerdings hat das Ganze keinerlei sexuelle Komponente.)
Wichtig! Bei diesem Thema sind folgende Regeln besonders zu beachten:
Sexuelle Gewalt:
darf in Geschichten thematisiert werden, solange der Umgang mit ihr sensibel und verantwortungsbewusst erfolgt. Dies bedeutet, dass der Autor das Thema weder verharmlosen noch glorifizieren darf, noch darf die Grenze zur Pornographie überschritten werden.
Sexuelle Gewalt ist für die Opfer häufig mit einer langfristigen psychischen Schädigung (psychisches Trauma) verbunden. Die Reaktion kann bis zu schweren Depressionen, Psychosen, Schuldgefühlen, Angstzuständen, Panikattacken und Suizidversuchen oder vollendetem Suizid reichen, jedoch ist die Schwere der Reaktionen sehr individuell und nicht bei allen Betroffenen gleichartig.
Ein Umgang mit dieser Thematik erfordert also viel Fingerspitzengefühl. Wenn in einer Geschichte beschrieben wird, dass Vergewaltigungsopfer Gefallen an dieser Form des sexuellen Missbrauchs finden, oder sich als Folge sogar in den Vergewaltiger verlieben, so liegt hier definitiv kein sensibler, verantwortungsbewusster oder auch nur realistischer Umgang mit dem Thema vor.
Prinzipiell ist anzuraten, Szenen, die sexuelle Gewalt enthalten, besser nicht explizit zu beschreiben.
Eine Geschichte, die sexuelle Gewalt enthält, muss mindestens auf P16 oder gegebenenfalls P16-Slash geratet werden.
Jugendbeeinträchtigende Texte:
Hierbei handelt es sich im Wesentlichen um Texte, die Material beinhalten, welches auf Kinder und Jugendliche verstörend wirken kann. Dies ist beispielsweise der Fall bei einem Charakter, dessen Hauptbeschäftigung aus Mord und Zerstörung besteht oder bei Geschichten, die ein verfremdetes Bild von Sexualität präsentieren, z.B. in dem diese mit Gewalt verbunden wird.
Derartige Texte sind insofern nicht die Grenze zur Jugendgefährdung überschritten wird, auf FanFiktion.de prinzipiell zulässig, sie müssen allerdings zwingend mit einem P18-AVL oder gegebenenfalls P18-AVL Slash Rating versehen werden.
"Heilige Scheiße!", murmelte das Mädchen dumpf und starrte mit großen Augen in Richtung Bühne, auf der eine Band
in lässiger Aufmachung einen Song spielte, den sie sich schon mindestens fünfhundert Mal angehört hatte.
Ripped of Emotions. ‒ Ihre Hymne. Ihr Credo. Ihr abendliches Gebet.
‒ JD Ellliott, Musik im Blut, Manhattan City Lights 8 ‒
in lässiger Aufmachung einen Song spielte, den sie sich schon mindestens fünfhundert Mal angehört hatte.
Ripped of Emotions. ‒ Ihre Hymne. Ihr Credo. Ihr abendliches Gebet.
‒ JD Ellliott, Musik im Blut, Manhattan City Lights 8 ‒
H333
Beitrag #21, verfasst am 11.09.2014 | 21:59 Uhr
Da Teil eins so unbeliebt ist kommt es nun wohl nicht zu der Entführungs- Geschichte aber das hat mich zum Nachdenken gebracht und ich denke die Frage passt ganz gut in den Psychologie Trend. Teil eins wird kaum gelesen aber da in Teil zwei erzwungener Femslash vorgekommen wäre hätte er wohl 20 mal mehr Zugriffe gehabt. Was sagte das von Psychologie Standpunkt über die Leser aus? Viellicht kann ich daraus ja eine Geschichte Machen ein Psychologe der das verhalten von FF Lesern untersucht und verrückt wird.
Beiträge: 7699
Rang: Literaturgott
Die letzten Beiträge habe ich nun gelöscht, da sie nichts mit dem eigentlichen Thread-Thema zu tun haben.
Und nein, diese Frage passt nicht in einen Psychologie-Nachhilfe-Thread. Die gehört eher ins Schreiben Allgemein in einen der vielen Threads, die sich mit Leserverhalten beschäftigen. Und davon gibts genügend.
Und nein, diese Frage passt nicht in einen Psychologie-Nachhilfe-Thread. Die gehört eher ins Schreiben Allgemein in einen der vielen Threads, die sich mit Leserverhalten beschäftigen. Und davon gibts genügend.
Sol Martell
Beitrag #23, verfasst am 02.01.2015 | 18:29 Uhr
Äh... Hallo...
Folgendes Problem:
In einer meiner Storys kommt ein schizophrener Charakter vor. Leider habe ich festgestellt, dass ich relativ wenig Ideen habe, wie man das glaubhaft rüberbringen kann. Hat einer von euch Erfahrung mit schizophrenen Charas in Geschichten? Oder kennt ihr ein Buch/eine FF in der es glaubhaft thematisiert und geschrieben ist?
Danke jedenfalls im Voraus
LG Tooth
Folgendes Problem:
In einer meiner Storys kommt ein schizophrener Charakter vor. Leider habe ich festgestellt, dass ich relativ wenig Ideen habe, wie man das glaubhaft rüberbringen kann. Hat einer von euch Erfahrung mit schizophrenen Charas in Geschichten? Oder kennt ihr ein Buch/eine FF in der es glaubhaft thematisiert und geschrieben ist?
Danke jedenfalls im Voraus
LG Tooth
Beiträge: 6325
Rang: Literaturgott
Schreibwerkstättler
Schreibwerkstatt-Autor
Beitrag #24, verfasst am 02.01.2015 | 19:17 Uhr
Toothless Nightfury
Meinst du damit as er sehr verrückt ist und sehrr.... todesdurstig?
Äh... Hallo...
Folgendes Problem:
In einer meiner Storys kommt ein schizophrener Charakter vor. Leider habe ich festgestellt, dass ich relativ wenig Ideen habe, wie man das glaubhaft rüberbringen kann. Hat einer von euch Erfahrung mit schizophrenen Charas in Geschichten? Oder kennt ihr ein Buch/eine FF in der es glaubhaft thematisiert und geschrieben ist?
Danke jedenfalls im Voraus
LG Tooth
Meinst du damit as er sehr verrückt ist und sehrr.... todesdurstig?
•you played with a heart whos fireproof•
Sol Martell
Beitrag #25, verfasst am 02.01.2015 | 19:31 Uhr
Nein, schizophren beschreibt normalerweise einen Menschen mit einer Persönlichkeitsstörung, also zwei (oder mehr, das heißt dann aber Multiple Persönlichkeitsstörung, glaube ich...) Persönlichkeiten in einem Körper. Mal ganz salopp beschrieben. Und nein, mein Chara ist nicht mörderisch oder so... Eigentlich ziemlich harmloser Kerl.