Selbiges Trauerproblem habe ich auch mit ihrer Schwester, die ist mit dem Hauptcharakter zusammen und hoch schwanger von ihm. Auch sie hatte zu Lebzeiten ihrer Schwester ein schlechtes Verhältnis mit ihr, eben weil die ihre Kinder immer vernachlässigt hat und kurz bevor die Eltern starben, hat die hoch schwangere eine dieser Vernachlässigungen hautnah miterlebt, sodass die Wut auf ihre Schwester noch frisch ist, als diese stirbt.
Ich hoffe, ihr könnt mit meinem Geschreibsel noch was anfangen...
All these people saying they never got their Hogwarts letter: you got the letter. You went to Hogwarts. We were all there together.
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J.K. Rowling
Zur ausführlichen Antwort... :P
AlocadaWho
Erstmal finde ich die Story echt ausgereift und die Charakterentwicklung ziemlich glaubwürdig. wie du selbst sagst, hat das relativ wenig mit der Psychologie als solche zutun und mehr mit menschlicher Dynamik usw.
Danke :) Ironischer Weise ist es ein Charakter, der ursprünglich nur als "stoisch" geplant war, aber irgendwie war mir dann auf einmal klar, warum sie so stoisch war, wodurch sich auch der gesamte Verlauf der Geschichte verändert hat.
AlocadaWho
Prinzipiell ist es nicht unmöglich jemanden, der nur diesen einen Modus kennt, Vertrauen zu entlocken. Man muss eben nur genau die richtigen Saiten anschlagen. Die jenigen, bei denen der Charakter (in dem Fall die Protagonistin), ihre Probleme hat. Und zwar nicht so offensiv, sondern mehr oder weniger zufällig. Ich weiß ja nicht, was für ein Typ der Feldarzt ist.
Vertrauen entsteht vor Allem dann, wenn man in auswegslosen Situationen steckt und alleine nicht da raus kommt. Wenn man nicht anders kann als die Hilfe des anderen anzunehmen, weil es einfach die Vernunft ist, die dir sagt: Okay, das übersteigt meine Fähigkeiten, ich muss meine Schwäche zugeben.
Zum Beispiel könntest du sie krank werden oder sich verletzten lassen, das ist ja die ultimative Form der Schwäche. Und zuerst versucht sie allein damit zurecht zu kommen und scheitert, wird kränker. Er muss sie ja nichtmal heilen, aber er muss sie in dieser Position einfach auffangen und sie nicht "ausnutzen". Ihr zeigen, dass sie ihm gegenüber schwach sein kann, ohne dabei ihr Gesicht zu verlieren.
Und dann entsteht Vertrauen natürlich auch einfach über Ähnlichkeit (und Ehrlichkeit). Vielleicht offenbart er sich ihr, erzählt von seiner Vergangenheit, von seinen Befürchtungen und sie findet sich darin wieder (oder eben nicht). Man kann auch in ganz anderen Situationen Gemeinsamkeiten finden und darauf aufbauen.
Ich weiß nicht, ob das deine Frage beantwortet, aber in diese Richtung würde ich jedenfalls gehen :)
Der Grund, warum der Feldarzt es am Anfang überhaupt schafft zu ihr vorzudringen, ist dreierlei gewesen. Zum einen eine Mischung daraus, dass er halt sehr intelligent ist (eigentlich weit intelligenter als sie), anders als die meisten Leute, mit denen sie zu tun hat. Zum anderen hat sie effektiv eben eine Sache: SIe hat eine ziemlich deutliche Grenze, was Dinge angeht, die sie tut. Auch als Söldner tötet sie nicht gerne und da auch er es wichtig findet, nicht immer sofort zu töten und allgemein zu Gewalt zu greifen, sie dann auch bei Einsätzen unterstützt hat, der Truppe beizubringen, dass Töten ein großes "No no" ist, hat ihm halt Anerkennung gebracht bei ihr. Und zuletzt halt einfach, dass er ihren sehr, sehr trockenen Humor versteht.
Sie ist allerdings durchaus fähig zu sagen, dass sie Hilfe braucht, weil sie das als eine vollkommen logische Sache ansieht. Kurzum: In ein Gebäude mit 30 Wachen, die alle ausgeschaltet werden müssen, um die Geiseln aus dem Gebäude zu befreien, kann sie nicht alleine stürmen. Da auch der Arzt ganz gut mit Pistolen umgehen kann, hat er ihr in der Hinsicht öfter geholfen und umgekehrt. Aber wie gesagt, ein wichtiges Element dabei ist, dass sie da eben komplett eine auf Logik beruhende Entscheidung trifft, die sie als effektive Anführerin einer kleinen Söldnergruppe auch treffen muss.
Es gibt allerdings einen Zeitraum, in dem sie tatsächlich zu Beginn des dritten Bandes sehr verwundbar sein wird. Und zwar hat sie ein paar alte Kampfverletzungen, die sie auch behindern, bei denen sie allerdings wiederum zu stolz war, sie behandeln zu lassen. Mittlerweile hat er sie allerdings überredet, sich operieren zu lassen, was allerdings damit einher gehen wird, dass sie zumindest eine Woche bettlägerig sein wird und auch danach noch einmal ein, zwei Wochen brauchen wird, bis sie wieder auf der Höhe ist. Allerdings bin ich mir dabei nicht sicher, ob sie das nicht auch wieder rationalisiert, von wegen "Nun, das habe ich jetzt machen müssen, das war Gesundheit" und dergleichen.
Es ist halt eine komische Sache mit ihr und Vertrauen. Sie vertraut dem Arzt (und auch mittlerweile ein paar anderen Leuten), dass sie im Kampf da sind, wenn sie sie braucht. Sie vertraut ihm auch im Sinne dessen, dass er als Arzt seinen Job machen wird und entsprechende Situationen nicht ausnutzen wird. Wenn es allerdings darum geht, als Person und nicht als Kämpferin sich zu öffnen und zu vertrauen, hat sie allerdings ein Problem. Verständlich ausgedrückt?
Chromedust
zu Charakter 1, die Beziehung wird realistischerweise an ihrem ambivalenten Verhalten scheitern, bzw von ihrer Seite als ziemlich anstrengende on-off Beziehung enden, weil ihr die Nähe immer wieder zu viel werden wird, ihre Zweifel durchkommen und sie ihn wieder von sich stossen wird, dann sorgt die Sehnsucht wieder für Annäherung. Ob er das mitmacht oder sich dann irgendwann abgrenzt, das entscheidet sich an seinem Charakter.
Das Beschreibt soweit auch immer das, worauf ich gekommen bin, wenn ich die Situation durchgespielt habe. Ursprünglich bin ich davon ausgegangen, dass sie weglaufen würde, wenn sie drauf kommt, dass sie Gefühle für ihn entwickelt, aber zumindest das fällt nun weg, da sie den Jungen, den sie adoptieren will, nicht alleinlassen wird und auch nicht aus seinem jetzigen sozialen Umfeld reißen will.
Was den Arzt angeht ist er jene Art von Mensch, die eigentlich viel zu ehrlich und gut sind, um effektiv als Söldner zu arbeiten. Er hat eine Engelsgeduld (die sie übrigens auf die Palme bringt, da Geduld ihre größte Schwäche ist und er ihr das immer wieder wunderbar vor Augen führen kann) und ist effektiv ganz beseelt von dem Wunsch zu helfen. Aber dabei auch furchtbar, furchtbar naiv. Er glaubt halt effektiv, dass alle Menschen etwas gutes in sich tragen und übertreibt alles im Wunsch dies zu beweisen. Allerdings weiß er auch nicht so ganz, wie er mit ihr umgehen soll, was dazu führt, dass er sich soweit in der soweit ja nur platonischen Beziehung ziemlich herumkommandieren lässt und manchmal auch zustimmt, wenn er eigentlich anderer Meinung ist.
Chromedust
Charakter 2 lebt eine Fassade. Wenn man so eine Fassade lebt ist man darunter ein ziemlich unglücklicher Mensch und wird auch eher launenhaft und sprunghaft sein. Ausserdem wird Empathie zum Problem, da man nicht selektiv eine Art von Emotionen unterdrücken kann und dabei die anderen Emotionen intakt lassen. So eine Fassadepersönlichkeit geht immer mit einem Mangel an echter Empathie einher. Es kann im Rahmen so einer gedeckelten PTBS auch zu periodischen emotinalen zusammenbrüchen kommen, die sich zB in Gewalttätigkeit/Aggressivität, aber auch abgrundtiefer Depression oÄ äussert.
Was ich überlegt hatte, war, dass die Protagonistin (die auf ihn trifft, weil sie sich mit einer Organisation anlegt, die halt Menschenhandel vorrangig im sexuellen Kontext betreiben, und Leute sucht, die gewillt sind, ihr zu helfen) irgendwann ihn durch Zufall in einer Bar auffindet, als er halt effektiv gerade eine depressive Phase hat und effektiv nur ein Häufchen Elend ist. Außerdem habe ich überlegt, dass er effektiv ein enormes Problem hat, Situationen richtig zu erkennen, oder besser gesagt er, wenn er eben eine gute Phase hat, effektiv Angst nicht korrekt fühlt/verarbeitet. Weil dummes Zeug macht er definitiv und erklärt die Art, warum er es macht, obwohl er logisch gesehen weiß, dass es ihn in Gefahr bringt, mit "Es kann nicht schlimmer sein, als das, was mir schon passiert ist." Auf eine recht manische Art.
Chromedust
Bei 3 würde ich sagen, die dürfte so gestört sein, dass sie völlig unfähig ist mit dem Leben in "Freiheit" in irgendeiner Weise klarzukommen. Je nachdem wie sie dort emotional behandelt worden ist (evtl gab es ja da auch Empathie durch Erziehungspersonal) könnte das von schwersten Formen von Hospitalismus über schwere Persönlichkeitsstörungen hin so ziemlich alles sein, was da entsteht.
Hospitalismus klingt schon mal richtig. Effektiv was passiert, als sie flieht, ist, dass sie auf einem Schiff landen und als sie Ankommen (vollkommen unvertraut mit dem System von Staaten und dergleichen, sie haben sich auf dem Schiff eigentlich nur versteckt, ohne zu wissen, dass es etwas ist, dass sich bewegen kann) "Glück" haben, dass sie nicht vom Zollamt, sondern von Schmugglern als erstes aufgegriffen zu werden, wodurch sie zumindest nicht sofort zurückgeschickt werden. Der Schmuggler, der die beiden aufgreift, hat genug Mitleid, um sie zu einem Zirkustroupe zu bringen, weil dort "Freaks" nicht so auffallen (er hat ja keine Ahnung, was genau mit den beiden los ist). Das ist effektiv der Punkt, wo sie in die Handlung stolpern, bzw. der eine Charakter in die Handlung stolpert.
Meine Idee war, dass es teilweise Empathie zwischen den "Experimenten" gab, da ein Paar von denen eben nicht von Klein auf da waren, sondern irgendwann gefangen wurden, weil sie Kräfte hatten, die diese Firma interessierten. Es gab wahrscheinlich auch ein paar Wissenschaftler, die versucht haben, Vertrauen zu gewinnen, da sich das ganze einfacher machen lässt, wenn die Leute mit übermenschlichen Fähigkeiten sich nicht gegen dich wehren (gerade da dieser Charakter halt effektiv die Superkraft der "Immunität gegen das meiste" hat - also gegen Krankheiten, Gifte und damit natürlich auch Beruhigungs/Betäubungsmittel). Entsprechend ist davon auszugehen, dass die Forscher zumindest zum Teil oberflächlich freundlich waren.
Svenja2
einer Nebenfigur sind gerade die Eltern verstorben, soweit so gut... Die Eltern hatten nie wirklich Zeit für sie, sodass das Verhältnis mit einander immer relativ gestört war, auch wenn sie ihre Eltern vor anderen immer in Schutz genommen hat. Ist es da realistisch, dass sie gar nicht richtig trauern kann, weil die Wut sie beherrscht, dass ihre Eltern nie für sie da waren und sie jetzt das Gefühl bekommen hat, die Eltern hätten sie endgültig im Stich gelassen? Das ist für die Geschichte in sofern wichtig, weil das Mädchen eine Weile bei dem Hauptcharakter leben wird, bis ihre Oma, die in Zukunft für sie sorgen wird aus dem Krankenhaus kommt.
Ist meiner rein subjektiven Erfahrung nach komplett realistisch. Ich bin selbst von meiner Mutter vernachlässigt und misshandelt worden und habe bei ihrem Tod null Trauer gefühlt.
einer Nebenfigur sind gerade die Eltern verstorben, soweit so gut... Die Eltern hatten nie wirklich Zeit für sie, sodass das Verhältnis mit einander immer relativ gestört war, auch wenn sie ihre Eltern vor anderen immer in Schutz genommen hat. Ist es da realistisch, dass sie gar nicht richtig trauern kann, weil die Wut sie beherrscht, dass ihre Eltern nie für sie da waren und sie jetzt das Gefühl bekommen hat, die Eltern hätten sie endgültig im Stich gelassen? Das ist für die Geschichte in sofern wichtig, weil das Mädchen eine Weile bei dem Hauptcharakter leben wird, bis ihre Oma, die in Zukunft für sie sorgen wird aus dem Krankenhaus kommt.
Selbiges Trauerproblem habe ich auch mit ihrer Schwester, die ist mit dem Hauptcharakter zusammen und hoch schwanger von ihm. Auch sie hatte zu Lebzeiten ihrer Schwester ein schlechtes Verhältnis mit ihr, eben weil die ihre Kinder immer vernachlässigt hat und kurz bevor die Eltern starben, hat die hoch schwangere eine dieser Vernachlässigungen hautnah miterlebt, sodass die Wut auf ihre Schwester noch frisch ist, als diese stirbt.
Ich hoffe, ihr könnt mit meinem Geschreibsel noch was anfangen...
Wie alt ist das Mädchen und war es schon vor dem Tod der Eltern wütend auf sie und falls ja, warum genau? Das spielt meiner Meinung nach bei der Trauerreaktion eine Rolle.
Grundsätzlich ist es möglich, dass das Kind nicht trauert und auch real keine Trauer empfindet (was man anderen vorspielt und was man tatsächlich fühlt sind ja nochmal zwei verschiedene Dinge), sondern in der Wut feststeckt. Dafür müsste man aber mehr über die Vorgeschichte und die Einstellung des Mädchens zu seinen Eltern wissen. Auch das Alter spielt in der Regel eine Rolle, denn mit zunehmender Lebenserfahrung werden Eltern und deren Verhalten anders beurteilt. Besonders sehr junge Kinder idealisieren alles was Eltern tun und haben keinerlei Unrechtsbewußtsein für die Dinge, die diese falsch machen.
Den zweiten Teil mit der Schwester habe ich nicht verstanden: Mit der hat das Mädchen auch ein schlechtes Verhältnis gehabt und nun ist auch diese verstorben und sie ist ebenfall wütend auf sie?
Svenja2einer Nebenfigur sind gerade die Eltern verstorben, soweit so gut... Die Eltern hatten nie wirklich Zeit für sie, sodass das Verhältnis mit einander immer relativ gestört war, auch wenn sie ihre Eltern vor anderen immer in Schutz genommen hat. Ist es da realistisch, dass sie gar nicht richtig trauern kann, weil die Wut sie beherrscht, dass ihre Eltern nie für sie da waren und sie jetzt das Gefühl bekommen hat, die Eltern hätten sie endgültig im Stich gelassen? Das ist für die Geschichte in sofern wichtig, weil das Mädchen eine Weile bei dem Hauptcharakter leben wird, bis ihre Oma, die in Zukunft für sie sorgen wird aus dem Krankenhaus kommt.
Selbiges Trauerproblem habe ich auch mit ihrer Schwester, die ist mit dem Hauptcharakter zusammen und hoch schwanger von ihm. Auch sie hatte zu Lebzeiten ihrer Schwester ein schlechtes Verhältnis mit ihr, eben weil die ihre Kinder immer vernachlässigt hat und kurz bevor die Eltern starben, hat die hoch schwangere eine dieser Vernachlässigungen hautnah miterlebt, sodass die Wut auf ihre Schwester noch frisch ist, als diese stirbt.
Ich hoffe, ihr könnt mit meinem Geschreibsel noch was anfangen...
Wie alt ist das Mädchen und war es schon vor dem Tod der Eltern wütend auf sie und falls ja, warum genau? Das spielt meiner Meinung nach bei der Trauerreaktion eine Rolle.
Grundsätzlich ist es möglich, dass das Kind nicht trauert und auch real keine Trauer empfindet (was man anderen vorspielt und was man tatsächlich fühlt sind ja nochmal zwei verschiedene Dinge), sondern in der Wut feststeckt. Dafür müsste man aber mehr über die Vorgeschichte und die Einstellung des Mädchens zu seinen Eltern wissen. Auch das Alter spielt in der Regel eine Rolle, denn mit zunehmender Lebenserfahrung werden Eltern und deren Verhalten anders beurteilt. Besonders sehr junge Kinder idealisieren alles was Eltern tun und haben keinerlei Unrechtsbewußtsein für die Dinge, die diese falsch machen.
Den zweiten Teil mit der Schwester habe ich nicht verstanden: Mit der hat das Mädchen auch ein schlechtes Verhältnis gehabt und nun ist auch diese verstorben und sie ist ebenfall wütend auf sie?
Das Mädchen ist 17, hat aber eben weil sie von ihren Eltern immer vernachlässigt wurde schon Länger eine Wut im Bauch. Die Schwangere ist die Schwester der verstorbenen Mutter, die vernachlässigte ist also ihre Nichte. Sie hat mitbekommen, wie ihre Nichte vernachlässigt wurde und hatte auch immer ein schlechtes Verhältnis zu ihrer Schwester. Ich hoffe, jetzt ist es klarer.
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J.K. Rowling
Das Mädchen ist 17, hat aber eben weil sie von ihren Eltern immer vernachlässigt wurde schon Länger eine Wut im Bauch. Die Schwangere ist die Schwester der verstorbenen Mutter, die vernachlässigte ist also ihre Nichte. Sie hat mitbekommen, wie ihre Nichte vernachlässigt wurde und hatte auch immer ein schlechtes Verhältnis zu ihrer Schwester. Ich hoffe, jetzt ist es klarer.
Also die Tante. ^^
Grundsätzlich geht jeder ziemlich individuell mit Trauer um. In deinem Fall stellt sich die Frage, um welche Vernachlässigung es sich handelt, das ist ein so dehnbarer Begriff.
Den eigenen Eltern verzeiht man dann doch einiges und die Gefühle für sie sind schwer kleinzukriegen. Diese Ambivalenz kann zu sehr heftigen Gefühle führen.
Grob kann man die Trauer in vier Phasen einteilen (wobei man das nicht zu genau nehmen sollte):
Erste Phase: Leugnen, Nicht-wahr-haben-wollen
Zweite Phase: Intensive aufbrechende Emotionen
Dritte Phase: Suchen, Finden, Loslassen
Vierte Phase: Akzeptanz und Neuanfang
Dass man nach einem Verlust erst einmal nichts empfindet, ist sehr nachvollziehbar.
Ich denke auch, dass die Schwester Trauer empfinden würde. In diesen Fällen erinnert man sich auch an die guten Zeiten und es wird einem bewusst, dass es keine Möglichkeit mehr gibt, Probleme zu lösen oder anzugehen. Von daher wäre es wahrscheinlich dass die beiden Wut empfinden, die sich auf die Verstorbenen richtet.
in lässiger Aufmachung einen Song spielte, den sie sich schon mindestens fünfhundert Mal angehört hatte.
Ripped of Emotions. ‒ Ihre Hymne. Ihr Credo. Ihr abendliches Gebet.
‒ JD Ellliott, Musik im Blut, Manhattan City Lights 8 ‒
Svenja2Das Mädchen ist 17, hat aber eben weil sie von ihren Eltern immer vernachlässigt wurde schon Länger eine Wut im Bauch. Die Schwangere ist die Schwester der verstorbenen Mutter, die vernachlässigte ist also ihre Nichte. Sie hat mitbekommen, wie ihre Nichte vernachlässigt wurde und hatte auch immer ein schlechtes Verhältnis zu ihrer Schwester. Ich hoffe, jetzt ist es klarer.
Also die Tante. ^^
Grundsätzlich geht jeder ziemlich individuell mit Trauer um. In deinem Fall stellt sich die Frage, um welche Vernachlässigung es sich handelt, das ist ein so dehnbarer Begriff.
Den eigenen Eltern verzeiht man dann doch einiges und die Gefühle für sie sind schwer kleinzukriegen. Diese Ambivalenz kann zu sehr heftigen Gefühle führen.
Grob kann man die Trauer in vier Phasen einteilen (wobei man das nicht zu genau nehmen sollte):
Erste Phase: Leugnen, Nicht-wahr-haben-wollen
Zweite Phase: Intensive aufbrechende Emotionen
Dritte Phase: Suchen, Finden, Loslassen
Vierte Phase: Akzeptanz und Neuanfang
Dass man nach einem Verlust erst einmal nichts empfindet, ist sehr nachvollziehbar.
Ich denke auch, dass die Schwester Trauer empfinden würde. In diesen Fällen erinnert man sich auch an die guten Zeiten und es wird einem bewusst, dass es keine Möglichkeit mehr gibt, Probleme zu lösen oder anzugehen. Von daher wäre es wahrscheinlich dass die beiden Wut empfinden, die sich auf die Verstorbenen richtet.
ok, danke! Die Eltern hatten nie Zeit für sie, die Mutter, weil sie arbeiten war, der Vater hat sich lieber mit anderen Dingen beschäftigt und das Mädchen immer nur vor dem Fernseher geparkt. Ihre Tante war die einzige, der das aufgefallen ist und die auch mehrfach ein Machtwort gesprochen hat, was die Eltern aber nicht wirklich interessiert hat.
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Und zwar geht es darum, dass ein Charakter sich zwar an die eigene Kindheit erinnert, aber effektiv die Person, die sie einmal war, nicht als sich selbst erkennt. Also sie weiß kognitiv, dass sie die Person ist, an deren Kindheit und Jugend sie sich erinnert - aber sie fühlt sich nicht, als ob das so wäre.
Ist verständlich, was ich meine?
Gibt es dafür eine Bezeichnung?
Ich habe noch einmal eine Frage. Und zwar geht es mir gerade nur um eine konkrete Bezeichnung und darum, wie häufig das ist.
Und zwar geht es darum, dass ein Charakter sich zwar an die eigene Kindheit erinnert, aber effektiv die Person, die sie einmal war, nicht als sich selbst erkennt. Also sie weiß kognitiv, dass sie die Person ist, an deren Kindheit und Jugend sie sich erinnert - aber sie fühlt sich nicht, als ob das so wäre.
Ist verständlich, was ich meine?
Also ich habe nun hin und her überlegt, aber da passt irgendwie nichts. Klingt nach eine dissoziativen Störung, aber da würde der Charakter sich eher gar nicht erinnern.
Schwierig, klingt eher nach einem neurologischen Problem. Erinnert mich an das Buch von Oliver Saks " Der Mann, der seine Frau mit einem Hut verwechselte".
Dort wird beschrieben, wie Hirnverletzungen sich auswirken können. Allerdings war der Mann nicht mehr fähig, Gegenstände zu erkennen, ist also etwas ganz anderes.
in lässiger Aufmachung einen Song spielte, den sie sich schon mindestens fünfhundert Mal angehört hatte.
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Ich habe noch einmal eine Frage. Und zwar geht es mir gerade nur um eine konkrete Bezeichnung und darum, wie häufig das ist.
Und zwar geht es darum, dass ein Charakter sich zwar an die eigene Kindheit erinnert, aber effektiv die Person, die sie einmal war, nicht als sich selbst erkennt. Also sie weiß kognitiv, dass sie die Person ist, an deren Kindheit und Jugend sie sich erinnert - aber sie fühlt sich nicht, als ob das so wäre.
Ist verständlich, was ich meine?
Gibt es dafür eine Bezeichnung?
Warte Mal, sie hat also Erinnerungen an ihre Vergangenheit, aber hat das Gefühl, dass das nicht ihre Erinnerungen sind? Da gibt es mehrere Möglichkeiten.
Das könnte z.B. für einen psychotischen Zustand sprechen oder auch eine Schizophrenie.
Auch eine dissoziative Störung könnte passen (wie auch schon von Panthera erwähnt), weil damit oft der Verlust autobiographischer Gedächtnisinhalte einhergeht, aber nicht zwangsläufig, dass man sich an gar nichts erinnert. Allerdings fällt mir Anhieb keine Unterstörung ein, die da perfekt passen würde...
Oder eben eine Hirnstörung (da kann ich dir jetzt aber aus dem Stehgreif nicht sagen, wo genau da die Läsion liegen müsste).
Hm, ich würde dir empfehlen, mal im Bereich dissoziative Störungen genauer zu gucken, vielleicht findest du da etwas, das passt.
Edit: Hier mal die allgemein beschreibung einer dissoziativen Störung: "Das allgemeine Kennzeichen der dissoziativen oder Konversionsstörungen besteht in teilweisem oder völligem Verlust der normalen Integration der Erinnerung an die Vergangenheit, des Identitätsbewusstseins, der Wahrnehmung unmittelbarer Empfindungen sowie der Kontrolle von Körperbewegungen." (mehr dazu hier -> http://www.icd-code.de/icd/code/F44.88.html)
Das würde ja unter teilweise oder völligen Verlust der normalen Integration der Erinnerung an die Vergangenheit passen... also vielleicht einfach "sonstige Dissoziative Störungen"? Wobei dissoziative Störungen sich meist im Zusammenhang mit traumatischen Ereignissen/psychischer Dauerbelastung entwickeln. Ist das gegeben?
Sonst nämlich vielleicht doch eher ein psychotischer Zustand.
Zur Erklärung: Der Charakter hat einen Mord begangen und ist dabei selbst fast tödlich verletzt worden. Allerdings hatte sie Glück: Während sie von einer Kugel getroffen wurde, ist diese durchs Auge und dann aber wieder an der Schläfe ausgetreten, so dass das Gehirn nicht wirklich verletzt wurde. Da Kameraaufzeichnungen allerdings zeigen, wie sie am Kopf getroffen wird, nutzt sie das um mit einer neuen Identität unterzutauchen. Nur fängt sie relativ schnell an, sich mit ihrer Alten Identität gar nicht mehr zu identifizieren. Das ist für sie eine andere Person, auch wenn sie deren Erinnerungen hat. Wie gesagt: Logisch gesehen weiß sie, dass sie diese Person ist - aber von ihrem Gefühl her ist sie es eben nicht mehr.
Zur Erklärung: Der Charakter hat einen Mord begangen und ist dabei selbst fast tödlich verletzt worden. Allerdings hatte sie Glück: Während sie von einer Kugel getroffen wurde, ist diese durchs Auge und dann aber wieder an der Schläfe ausgetreten, so dass das Gehirn nicht wirklich verletzt wurde. Da Kameraaufzeichnungen allerdings zeigen, wie sie am Kopf getroffen wird, nutzt sie das um mit einer neuen Identität unterzutauchen. Nur fängt sie relativ schnell an, sich mit ihrer Alten Identität gar nicht mehr zu identifizieren. Das ist für sie eine andere Person, auch wenn sie deren Erinnerungen hat. Wie gesagt: Logisch gesehen weiß sie, dass sie diese Person ist - aber von ihrem Gefühl her ist sie es eben nicht mehr.
In diesem Fall würde ich eher mit PTSD argumentieren. Dies kann langfristig zum abtrennen von Empfindungen führen, um sich vor Flashbacks zu schützen. Man stumpft ab und vermeidet jegliche Trigger, so dass man sich immer mehr von der Umwelt zurückzieht.
Dissoziationen bedeuten den Verlust der Identität, das hieße aber auch, dass man nicht mehr über diese Erinnerungen verfügt. Zum Beispiel eine Fugue, in diesem Fall von Dissoziation würde der Betroffene sein altes Leben verlassen und eine neue Identität annehmen, sich allerdings nicht mehr an die alte Identität erinnern, weshalb das hier nicht passt.
Die Fugue würde aber als Reaktion auf ein heftiges Trauma gut passen, allerdings ist das kein Akt, den ein Betroffener willentlich steuern kann. Es passiert als Reaktion auf ein schweres Trauma, als Schutzmecnhanismus, damit die Person intakt bleiben kann oder zumindest funktionstüchtig. Deine Protagonistin würde sich allerdings nicht mehr erinnern, was zuvor passiert ist. Auch nicht an ihre Kindheit.
Dein Charakter distanziert sich willentlich von ihrem bisherigen Leben. Das würde ich nicht unbedingt als psychisch krank bezeichnen. Mehr eine willtenlich gesteuerte Entscheidung, selbst wenn diese nicht unbedingt "gesund" ist. Sich selbst zu verleugnen, bedeutet aber nicht, dass man krank ist. Das machen auch ganz normale und gesunde Menschen, die vielleicht von einer Psychotherapie profitieren würden, aber diese nicht unbedint nötig haben.
in lässiger Aufmachung einen Song spielte, den sie sich schon mindestens fünfhundert Mal angehört hatte.
Ripped of Emotions. ‒ Ihre Hymne. Ihr Credo. Ihr abendliches Gebet.
‒ JD Ellliott, Musik im Blut, Manhattan City Lights 8 ‒
Die Sache ist halt, dass sie sich zwar dazu entschlossen hat, fortan anders vorzugehen (da zumindest ihrer Auffassung her, ihr Leben bis dahin davon geprägt wurde, dass andere Gewalt über sie hatten und jetzt wollte sie halt sicher gehen von Anfang an Kontrolle über ihr eigenes Leben zu haben und nach ihren eigenen Regeln zu leben), aber sie hat nie die bewusste Entscheidung getroffen sich selbst so von der Person, die sie mal war, abzukapseln, dass sie nun eben nicht mal mehr das Gefühl hat dieselbe Person zu sein. Es fällt mir gerade schwer das genau auszudrücken. @.@ Effektiv, laut ihrem Empfinden, ist es so, als wäre sie eine andere Person, die nur im selben Körper lebt. Und das war auch eben nichts, was sofort da war, sondern etwas, dass nach einem halben Jahr oder so später eingesetzt hat.
Die Sache ist halt, dass sie sich zwar dazu entschlossen hat, fortan anders vorzugehen...
Effektiv, laut ihrem Empfinden, ist es so, als wäre sie eine andere Person, die nur im selben Körper lebt. Und das war auch eben nichts, was sofort da war, sondern etwas, dass nach einem halben Jahr oder so später eingesetzt hat.
Hier liegt dann aber keine psychische Störung vor. Dein Charakter ist nicht krank, sondern folgt bewussten Entscheidungen.
Sich als andere Person als früher zu empfinden, ist ein ganz gewöhnlicher Prozess, den man öfters im Leben durchläuft und nicht unbedingt traumatische Wurzeln haben muss.
Dafür gibt es auch keine klinische Bezeichnung, weil es keine Krankheit ist.
Wenn du sie krank haben möchtest, würde sich PTSD anbieten. Ansonsten hat sich die Person schlicht verändert und weiterentwickelt.
in lässiger Aufmachung einen Song spielte, den sie sich schon mindestens fünfhundert Mal angehört hatte.
Ripped of Emotions. ‒ Ihre Hymne. Ihr Credo. Ihr abendliches Gebet.
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ich hoffe, dass ich in diesem Fred richtig bin.
Ich arbeite zur Zeit an einer Geschichte über einen Sadisten. Ich weiß, dass dieses Thema ein heikles, und sehr weitläufiges Thema ist, bei dem viele Dinge durchaus miteinander verschwimmen.
Ich stecke zur Zeit noch mitten in der Recherche-Arbeit. Mich interessiert dabei vor allem eine Frage: Wie äußert sich Sadismus?
Ich hoffe, dass mir der ein oder andere hier vllt. einen hilfreichen Link zukommen lassen kann.
WICHTIG: Es geht mir nicht um den körperlichen Ausdruck von Sadismus (Der Protagonist ist kein Schläger, er betreibt - flapsig gesagt - Psychoterror). Es wird auch um eine sexuelle Komponente des Sadismus gehen, allerdings nicht um S/M, sondern eher um Machtspiele, und Sexverweigerung. Vielleicht gibt es auch dazu den ein oder anderen hilfreichen Link?
Ich möchte mich wirklich auf diesem Gebiet ausreichend informieren, bevor ich loslege. Leider bin ich nicht der Recherche-Profi und könnte deshalb echt Hilfe brauchen. Hilfreiche Tipps nehme ich (natürlich) auch gerne per privater Mail entgegen.
Vielen Dank im Vorraus,
PibisTochter
Wir bitten um Ihr Verständnis.
Raise your wand for Alan Rickmann /*
Hallo in die Runde,
ich hoffe, dass ich in diesem Fred richtig bin.
Ich arbeite zur Zeit an einer Geschichte über einen Sadisten. Ich weiß, dass dieses Thema ein heikles, und sehr weitläufiges Thema ist, bei dem viele Dinge durchaus miteinander verschwimmen.
Ich stecke zur Zeit noch mitten in der Recherche-Arbeit. Mich interessiert dabei vor allem eine Frage: Wie äußert sich Sadismus?
Ich hoffe, dass mir der ein oder andere hier vllt. einen hilfreichen Link zukommen lassen kann.
Zum Einstieg vielleicht diesen Artikel lesen: http://www.sueddeutsche.de/wissen/psychologie-der-sadist-unter-uns-1.1799935
Und danach mit der "Der dunklen Triade" weitermachen: http://www.spektrum.de/magazin/persoenlichkeit-die-dunkle-traide/1330913
http://www.spektrum.de/magazin/persoenlichkeit-die-dunkle-traide/1330913
Wenn es bei dir um sexuell motivierten Sadismus gehen soll, würde das bei graphischer Darstellung ein AVL-Rating nötig machen, da dieses Thema als entwicklungsbeeinträchtigend eingestuft wird.
Vielleicht hilft auch dieser Übersichtsartikel über Sadomasochismus: http://www.seele-und-gesundheit.de/diagnosen/sadomasochismus.html
in lässiger Aufmachung einen Song spielte, den sie sich schon mindestens fünfhundert Mal angehört hatte.
Ripped of Emotions. ‒ Ihre Hymne. Ihr Credo. Ihr abendliches Gebet.
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Zum Einstieg vielleicht diesen Artikel lesen: http://www.sueddeutsche.de/wissen/psychologie-der-sadist-unter-uns-1.1799935
Und danach mit der "Der dunklen Triade" weitermachen: http://www.spektrum.de/magazin/persoenlichkeit-die-dunkle-traide/1330913
http://www.spektrum.de/magazin/persoenlichkeit-die-dunkle-traide/1330913
Wenn es bei dir um sexuell motivierten Sadismus gehen soll, würde das bei graphischer Darstellung ein AVL-Rating nötig machen, da dieses Thema als entwicklungsbeeinträchtigend eingestuft wird.
Vielleicht hilft auch dieser Übersichtsartikel über Sadomasochismus: http://www.seele-und-gesundheit.de/diagnosen/sadomasochismus.html
Wow, vielen Dank schonmal dafür, ich werde sie Stück für Stück durcharbeiten.
Auch das Stichwort "dunkle Triade" war mir bislang nicht bekannt, habe es aber kurz überflogen, und sicherlich finde ich damit einige mehr Seiten, die mir weiterhelfen.
Das mit AVL-Rating habe ich zur Kenntnis genommen. Ich gehe erstmal nicht davon, dass das notwendig sein wird. Das Augenmerk liegt eher auf einem (bewusst) unerfüllten Verlangen, und daher eben nicht auf genauen Handlungen. Aber ob und wie sich das am Ende genau gestaltet, wird sich erst beim Schreiben zeigen. Ihr wisst ja, wie das ist ;)
Ich nehme übrigens auch weiterhin gerne jederzeit Tipps und hilfreiche Links entgegen :)
Wir bitten um Ihr Verständnis.
Raise your wand for Alan Rickmann /*
Es kann ja vorkommen, dass man nach einem Unfall oder so vergisst wer man ist oder sich nicht mehr an die letzten 10 Jahre seines Lebens erinnern kann und dann nach einiger Zeit weiß man aus heiterem Himmel wieder alles.
Bis zu wie viele Monate oder Wochen nach dem Erinnerungsverlust ist es noch möglich sich wieder an alles zu erinnern?
Und wenn man sich wieder erinnert, erinnert man sich dann auch daran, dass man sich eine Zeit lang nicht erinnern konnte oder sind die Wochen des 'Nichterinnerns' im Kopf des betroffenen nicht existent??
Vielleicht ein bisschen umständlich meine Frage, aber ich hoffe ihr könnt mir dennoch helfen 🙂
Hallo ich hab mal eine Frage!
Es kann ja vorkommen, dass man nach einem Unfall oder so vergisst wer man ist oder sich nicht mehr an die letzten 10 Jahre seines Lebens erinnern kann und dann nach einiger Zeit weiß man aus heiterem Himmel wieder alles.
Bis zu wie viele Monate oder Wochen nach dem Erinnerungsverlust ist es noch möglich sich wieder an alles zu erinnern?
Und wenn man sich wieder erinnert, erinnert man sich dann auch daran, dass man sich eine Zeit lang nicht erinnern konnte oder sind die Wochen des 'Nichterinnerns' im Kopf des betroffenen nicht existent??
Nach einem Schädel-Hirn-Trauma oder einer Gehirnerschütterung kann man unter Amnesie leiden.
Andere Gründe wären Demenz, Alkoholmissbrauch oder starke Medikamente (z.B. Barbiturate).
Es gibt verschiedene Formen, deren Auswirkungen unterschiedlich sind.
Anterograde Amnesie: Die vorwärtswirkende Amnesie ist die häufigste Gedächtnisstörung. Es gelingt den Betroffenen nicht mehr oder nur schlecht, neue Gedächtnisinhalte aufzunehmen und abzuspeichern.
Retrograde Amnesie: Die rückwirkende Amnesie bedeutet, dass die Betroffenen alle Ereignisse, die im Zeitraum vor einer Hirnschädigung liegen, nicht mehr abrufen können. Vorherige Bilder oder Zusammenhänge lassen sich nicht mehr ins Bewusstsein holen.
Die retrograde Amnesie findet sich am häufigsten nach einer Hirnverletzung (Hirntrauma). Sie kann Sekunden, Minuten, Tage, aber auch Wochen oder Monate dauern. Eine retrograde Amnesie kann sich zwar manchmal wieder aufhellen, aber ein gewisser Gedächtnisverlust bleibt meist bestehen.
Sehr häufig nach Unfällen zeigt sich die Kongrade Amnesie. Der Gedächtnisverlust bezieht sich nur auf das Ereignis selbst. Dieses ist wie aus der Erinnerung gelöscht. Die rückwirkende Erinnerung funktioniert problemlos, auch Neues kann der Betroffene aufnehmen und im Gedächtnis verankern.
Wird ein traumatisches Ereignis aus psychischen Gründen verdrängt (es liegt kein körperlicher Schaden vor), spricht man von psychogener Amnesie.
Der Betroffene wird eher Erinnerungslücken in der Vergangeheit aufweisen als in in der Gegenwart. Alles vor dem Unfall könnte also löchrig sein.
in lässiger Aufmachung einen Song spielte, den sie sich schon mindestens fünfhundert Mal angehört hatte.
Ripped of Emotions. ‒ Ihre Hymne. Ihr Credo. Ihr abendliches Gebet.
‒ JD Ellliott, Musik im Blut, Manhattan City Lights 8 ‒
Ich hätte da mal eine Frage. In meiner einen Geschichte soll es einen Charakter mit extremen sozialen Ängsten geben. Er oder sie (Bin mir da nicht sicher) traut sich kaum aus dem Haus zu gehen geschweige, den sein bekanntes Viertel zu verlassen. Die Person redet fast nie mit anderen und versteckt sich normalerweise, wenn ein anderer Mensch in seine Nähe kommt. Es gibt nur drei Personen denen dieser Charakter sich traut und selbst unter diesen ist er sehr unkommunikativ. Er spricht kaum und wen dann ist das was er ausdrücken will nicht auf den ersten Blick ersichtlich. Manchmal redet er auch von Sachen die garnicht da zu sein scheinen. Er scheint zurück geblieben, da es in vielen Fällen sehr schwierig ist ihm Sachen zu erklären oder ihm einfach nur zu vermitteln was man will. Außerdem spielt er selbst mit fast 15 Jahren noch mit Spielzeug und scheint mehr in seiner eigenen Welt zu leben.
Der Haken an der Sache ist aber, dass er in manchen Fällen trotzdem sehr intelligent sein kann. Er nimmt alles um sich wahr und verpackt es in seiner eigenen kleinen Welt. So schafft er es Schlüsse zu ziehen, auf die kaum ein anderer gekommen wäre und hilft somit einem meiner Hauptfiguren, welcher bei der Polizei arbeitet, bei seiner Arbeit.
Die Fragen sind nun: was für eine psyschische Krankheit/Störung könnte oben genanntes Verhalten auslösen und wie könnten diese entstehen. Dabei möchte ich um kreativere Vorschläge als, seine Eltern wurden getötet oder etwas in der Art haben, wen dies möglich ist.
Danke für alle Antworten,
mit freundlichen Grüßen
TheDemon
TheDemon
Die Fragen sind nun: was für eine psyschische Krankheit/Störung könnte oben genanntes Verhalten auslösen und wie könnten diese entstehen. Dabei möchte ich um kreativere Vorschläge als, seine Eltern wurden getötet oder etwas in der Art haben, wen dies möglich ist.
Was heißt hier kreativ? ?
So wie du das beschreibst, klingt das schwer nach Asperger-Syndrom (eine Störung im Spektrum des Austismus). Soziale Phobien lösen keine kognitiven Defizite aus, sie beeinträchtigen das Verhalten eines Betroffenen.
Du beschreibst aber eingeschränkte kognitive wie kommunikative Fähigkeiten, da würde ich eher Autismus zugrundelegen. Diese Menschen haben oft Inselbegabungen (sind zum Beispiel sehr gut mit Zahlen) und sind sozial sehr gehemmt, können auch nur schwer Beziehungen zu ihrer Umwelt aufbauen.
Asperger wäre eine mildere Form des Autismus, ist aber durchaus einschränkend für die Betroffenen. Sie benötigen oft ritualisierte Handlungen, um sich sicher zu fühlen und können nicht gut mit Veränderungen umgehen. Auch sind sie oft nicht fähig, andere Menschen zu lesen, sie können die Mimik anderer nicht lesen und sprechen durch sie hindurch, statt mit ihnen.
Eine Übersicht über diese Entwicklungsstörung findet sich bei Wikipedia: https://de.wikipedia.org/wiki/Asperger-Syndrom
Wenn ein Kind, das in dieses Spektrum fällt, in seiner Entwicklung zudem nicht gefördert wurde, kann die Störung natürlich schlimmere Züge annehmen. In diesem Punkt kann man also private Tragödien mit einbauen, wie zum Beispiel Verlust der Eltern oder deren Ablehnung, die zur Verschlechterung des Zustandes führt und den Rückzug des Betroffenen schlimmer macht.
in lässiger Aufmachung einen Song spielte, den sie sich schon mindestens fünfhundert Mal angehört hatte.
Ripped of Emotions. ‒ Ihre Hymne. Ihr Credo. Ihr abendliches Gebet.
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TheDemon
Ich hätte da mal eine Frage. In meiner einen Geschichte soll es einen Charakter mit extremen sozialen Ängsten geben. Er oder sie (Bin mir da nicht sicher) traut sich kaum aus dem Haus zu gehen geschweige, den sein bekanntes Viertel zu verlassen.
Neben Kanner-/Atypischen-Autismus oder Asperger-Syndrom bzw. sozialen Phobien gäbe es da auch noch die Möglichkeit, dass dein Charakter schlicht weg über verminderte kognitive Fähigkeiten verfügt und ihn aus diesem Grund die Welt um ihn herum schlicht überfordert, weshalb er die Konfrontation damit meidet.
Die Person redet fast nie mit anderen und versteckt sich normalerweise, wenn ein anderer Mensch in seine Nähe kommt. Es gibt nur drei Personen denen dieser Charakter sich traut und selbst unter diesen ist er sehr unkommunikativ. Er spricht kaum und wen dann ist das was er ausdrücken will nicht auf den ersten Blick ersichtlich. Manchmal redet er auch von Sachen die garnicht da zu sein scheinen. Er scheint zurück geblieben, da es in vielen Fällen sehr schwierig ist ihm Sachen zu erklären oder ihm einfach nur zu vermitteln was man will. Außerdem spielt er selbst mit fast 15 Jahren noch mit Spielzeug und scheint mehr in seiner eigenen Welt zu leben.
Der Haken an der Sache ist aber, dass er in manchen Fällen trotzdem sehr intelligent sein kann. Er nimmt alles um sich wahr und verpackt es in seiner eigenen kleinen Welt. So schafft er es Schlüsse zu ziehen, auf die kaum ein anderer gekommen wäre und hilft somit einem meiner Hauptfiguren, welcher bei der Polizei arbeitet, bei seiner Arbeit.
Das ist jetzt ganz sicherlich KEIN psychologisches Nachschlagewerk, aber du kannst dir ja mal den Kinderfilm "Rico, Oskar und die Tieferschatten" anschauen. Da sind zwar sowohl das hochbegabte Kind als auch das minderbegabte Kind sehr klischeehaft dargestellt, aber es ist eben auch ein Kinderfilm, wo die Stereotypen sehr deutlich dargestellt werden sollen, um den jungen Zuschauen es leichter zu machen, zu differenzieren.
Aber hier hat das minderbegabte Kind genau die Rolle, die du anstrebst, wenn es auch deutlich kommunikativer ist als dein Charakter. Rico ist nicht der Hellste, aber das heißt nicht, dass er nicht auch mal gute Ideen haben kann. Gerade weil an manche Erklärungsansätze sehr kreativ herangegangen wird - dessen Ergebnisse manche als dumm bezeichnen mögen.
Statt wie Rico vergleichsweise unvoreingenommen der Welt gegenüber zu stehen, könnte dein Charakter eben schon mehr schlechte als gute Erfahrungen gesammelt haben. Vielleicht haben seine Eltern eben kein Verständnis für seine Schwierigkeiten, was den Druck und auch den Leidensdruck deutlich erhöht, wenn man nicht anerkannt wird, wie man ist und ständige Zurückweisung erlebt. Da manifestieren sich auch schon mal Bindungsängste, die sich ja auch auf platonische Beziehungen auswirken können. Oder er steht im Schatten seiner Geschwister. Oder wird von denen als Belastung empfunden. Vielleicht ist er aber auch in der Nachbarschaft seit frühster Kindheit isoliert - Überbehütung der Eltern? Ausgrenzung durch Nachbarskinder? Es braucht nicht immer den Verlust eines Elternteils.
Zum Thema Autismus hätte ich sonst noch ein paar Quellen, die ich letztens auch für eine Geschichte brauchte. Daher lass ich die dir mal hier:
http://aspies.de (zu Asperger-Autismus)
http://autismus-kultur.de/ (Autismus allgemein)
http://www.planet-wissen.de/natur/forschung/hirnforschung/pwieautismusderblindespiegel100.html (Autismus allgemein)
https://www.youtube.com/watch?v=9U38EIt2kb4 (Planet Wissen Beitrag zu Autismus in voller Länge)
https://innerwelt.wordpress.com/ (Blog zu Kanner/Asperger-Autismus)
https://quergedachtes.wordpress.com (Blog zu Asperger-Autismus)
Sonst such im Netz mal den Beitrag von Quarks und Co, der ist auch noch sehr gut.
Zu Autisten sei allerdings gesagt, dass sie sehr unterschiedlich sind. Da gilt auch wie bei Nicht-Autisten "Jeder Jeck is anders". Manche mögen z. B. Berührung gar nicht, anderen macht sie nichts aus, während ein dritter unheimlich empfindlich auf bestimmte Stimmfrequenzen oder Geräusche reagiert. Und weils eben dieses breite Spektrum gibt, heißt's wohl auch Autismus-Spektrum-Störung. Es gibt eben auch Autisten, die sehr gesellig sind und/oder menschliche Nähe sehr schätzen.
Hoffe, das hilft dir etwas weiter.
Nun möchte ich wissen, damit das auch glaubhaft klingt:
1.) Gibt es so eine Hypnose, damit Menschen schreckliche Dinge vergessen und wieder normal leben können?
2.) Wie lange würde es dauern, also so eine Behandlung, bis der Mensch Psychisch wieder im Einklang ist?
Vielen lieben Dank
Lg
Toreador
1.) Gibt es so eine Hypnose, damit Menschen schreckliche Dinge vergessen und wieder normal leben können?
Nein, das ist Humbug. Hypnosetherapie wird zwar eingesetzt, aber da geht es mehr um Schmerzbehandlung, Suchtverhalten, Depressionen/Schizophrenie oder Schlafstörungen.
Hier ein Überblick bei Wikipedia: https://de.wikipedia.org/wiki/Hypnotherapie
Toreador
2.) Wie lange würde es dauern, also so eine Behandlung, bis der Mensch Psychisch wieder im Einklang ist?
Hypnosetherapie wirkt sehr rasch. Mit ein paar Sitzungen sollte Linderung eingetreten sein, aber man kann damit keine Amnesie induzieren.
Es geht schließlich nicht um "Showhypnose", die auch nur kurzfristige Effekte hat.
Wäre schön, wenn man partiell unschöne Erinnerungen loswerden könnte, aber das fällt eher in der Bereich von Fantasy oder Science Fiction.
in lässiger Aufmachung einen Song spielte, den sie sich schon mindestens fünfhundert Mal angehört hatte.
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