Die Bücher spielen eben in einer frauenfeindlichen Welt, aber ich habe sie eigentlich nicht als frauenfeindlich empfunden. Es gab viele starke Frauencharaktere, die sich in dieser Welt in meinen Augen ziemlich gut behaupten können.
Die Serie dagegen... öhm, kein Kommentar. Die ist einfach nur noch widerlich-voyeuristisch-sexistisch. Ich glaube, ich höre jetzt auch mit dem Schauen auf, nachdem ich die fünfte Staffel fast nur noch mit Facepalmen verbracht habe. Die ganzen Vergewaltigungen finde ich echt abschreckend und die, die in den Büchern nicht zur Storyline gehörten, sondern nur billige Schockeffekte (*hust* Sansa *hust* Cersei *hust*) sind, finde ich ganz besonders widerlich. Also, in dem Aspekt ist die Serie einfach... ähm, bodenlos schlecht.
/rant Ende/
Die Serie ist grob in unserem Mittelalter angesiedelt und, wenn ich das so sagen darf, war das für Frauen ein ziemlich besch....eidenes Zeitalter.
Die Kirche und der Aberglaube tat sein Übriges dass Bild der Frau schlecht zu zeichnen. Frauen waren an den meisten Plagen schuld, waren von Natur aus Unrein, galten als Dumm und schwach und hatten nicht annähernd so viele Rechte wie Männer. In 9 von 10 Fällen waren es auch Frauen die auf dem Scheiterhaufen verbrannt wurden.
Und auch in der Serie / im Buch gibt es viele starke Frauencharakter. Die es auch im wahren Leben gab. Cersei Lannister, Caitlin Stark, Ollena Tyrell, um nur wenige zu nennen. SIe agieren halt innerhalb ihrer eigenen Möglichkeiten. Und da sind Buch und Serie sehr realistisch.
Leider haben Filme wie der Herr der Ringe oder der Hobbit oder sonst was für FantasyStreifen vielen eine eher verwaschenes Bild von der Rolle der Frau gezeichnet. Kämpferinnen die Seite an Seite mit den Männern ritten waren eher die Ausnahme. Und diese Frauen zahlten IMMER einen hohen Preis.
Ganz nebenbei. Das Frauen und Männer gleichgestellt sind ist auch in Deutschland noch recht frisch. Und Frauen haben für ihren heutigen Stand hart kämpfen müssen.
Da war die Antike erheblich weiter ;)
Natürlich ist die Serie Frauenfeindlich. Schließlich spielt sie in einer Frauenfeindlichen Welt. Und ich verstehe auch nicht, warum man sich darüber aufregt. Niemand regt sich schließlich auch darüber auf, das ein Weltkriegsfilm ein schlechtes Bild auf Deutsche wirft. Das war damals halt so, egal wie weit wir uns heute von diesem Bild distanziert haben.
Die Serie ist grob in unserem Mittelalter angesiedelt und, wenn ich das so sagen darf, war das für Frauen ein ziemlich besch....eidenes Zeitalter.
Die Kirche und der Aberglaube tat sein Übriges dass Bild der Frau schlecht zu zeichnen. Frauen waren an den meisten Plagen schuld, waren von Natur aus Unrein, galten als Dumm und schwach und hatten nicht annähernd so viele Rechte wie Männer. In 9 von 10 Fällen waren es auch Frauen die auf dem Scheiterhaufen verbrannt wurden.
Was ist das denn für eine bekloppte Troll-Logik? Okay, nehmen wir mal dein Beispiel und wenden es mal genauso an, wie du es vorgeschlagen hast: Wir drehen jetzt mal im Jahr 2016 einen Kriegsfilm, der alle Deutschen als kinderfressende Kriegsverbrecher darstellt und einen Punkt draus machen, dass ALLE für den Holocaust sind, während sie ihren Spitzbart zwirbeln, Bücher verbrennen und Hundewelpen ertränken. Und dann stellt sich der Regisseur hin und sagt "Nun, das war halt damals so.", wobei er sich darüber auf die Schulter klopft, dass er sich mit dem Thema auf intelligente und differenzierte Weise befasst hat. GENAU DAS passiert nämlich gerade mit Game of Thrones und Frauenfeindlichkeit.
Warum muss man auf jeder Seite erneut die gleichen Strohmänner niederschlagen? Das Argument zieht nicht! NIEMAND beschwert sich darüber, dass Game of Thrones in einer frauenfeindlichen Welt SPIELT. Die Leute regen sich darüber auf, dass die Serie seine Charaktere auf eine voyeuristische, frauenfeindliche Weise skriptet!
Catelyn, die in den Büchern ein Hauptcharakter ist, wurde in der Serie zum Stichwortgeber für Robb reduziert, hat alle ihre taktischen Beratungen verloren und das Drama um den Verlust ihrer Kinder wurde zur Seite geschoben, um sie zur 'Schlimmsten Mutter aller Zeiten' zu machen, weil sie den Bastard ihres Mannes nicht lieben konnte. Olenna ist auch ach so stark weil sie homophobe Witze reißt und Carol... äh, ja, im Grunde genommen kann ich ihr gar nicht mal so viel vorwerfen, auch wenn sie definitiv nicht Cersei ist. Dany und Brienne sind eigentlich bessere Beispiele für dieses "faux-empowerment"-Ding, auf welches die Ds so abfahren. Charaktere tun "badass", obwohl sie nur hohl und dumm sind und ihre eigenen frauenfeindlichen Einstellungen bestätigen. Dany, die krasse Königin, die aber nur unüberlegte, irrationale Entscheidungen trifft die keine Auswirkungen haben. Brienne, die krasse Ritterin, die nichts anderes kann als Leute grundlos und brutal ermorden. Wow, echt beeindruckend, was hier 'starke' Frauencharaktere sein sollen.
"So if everyone accepts a lie, will that lie become the truth?" - Ushiromiya Battler
Umineko no Naku Koro ni
Ich will keineswegs sagen dass es von heutiger Sicht gesehen in Ordnung ist wie in der Serie/im Buch die Frauen dargestellt werden. Und ich bin durchaus ein Fan von starken, selbstbewussten Frauen.
Allerdings muss man die Dinge auch reduzieren können.
Ich sagte ja nur, dass wenn man schon sagt ich siedel meine Geschichte in der und der Zeit an
und es sich vornimmt (wie Martin) es so realistisch wie möglich zu halten, kommt man nicht darum herum das Männer VERSUCHEN (!) die Frau zu dominieren. Das es nicht immer klappt ist klar. Starke Charakter gab es immer und das ist auch gut so. Sonst säßen wir immernoch im Mittelalter fest.
Und was meinen Vergleich angeht : ich wollte nur darauf hinweisen das man bei einer Serie /einemFilm/Buch was ein bestimmtes Thema aufgreift und von sich behauptet nichts zu beschönigen davon ausgehen dass es dieses dann doch durch eine Rosarote Brille betrachtet.
GoT ist eine Serie die nicht für Jugendliche oder Kinder gemacht ist, da sie durchaus ein Verstörendes Bild auf Frauen und zum Teil auch Männer wirft.
Aber ebenso gillt das für andere Bereiche. Ich pers. finde zum Beispiel das Twilight ein sehr fragwürdiges Bild von jungen Mädchen und Frauen zeichnet und es gibt noch mehr Beispiele. Aber das hat hier gerade nichts zu suchen und spiegelt nur meine Meinung wieder, also packt die Mistgabeln weck.
Am Ende sollte jeder für sich entscheiden ob er etwas gut oder schlecht findet.
Ich finde, man sollte sich grundsätzlich lieber zweimal oder dreimal überlegen, ob man eine Vergewaltigung in sein Buch / seine Serie / seine FF einbauen will, weil es generell ein sehr sensibles Thema ist und schnell alles andere als gut sein kann (vgl. GRR Martin).
Die Vergewaltigungen in GoT sind zum Teil unlogisch, haben keinen Mehrwert für den Plot und sind generell fragwürdig und ich frage mich, wer nur auf solche Ideen kommt.
Eins der schlimmsten Dinge an der Serie ist mMn die Beziehung zwischen Daenerys und Drogo. Nicht nur wird dabei Vergewaltigung verglorifiziert, so wie es eigentlich in der ganzen Serie damit und mit Mord und Totschlag gemacht wird, sondern es entsteht dabei allen ernstes noch echte Liebe. So ein Paar halte ich für mindestens genauso schädlich für das aktuelle Frauenbild und junge Mädchen, die die Serie sehen, wie Bella und Edward (und den lächerlichen Abklatsch davon: Grey und Anastasia oder wie die heißt), und die sich dann mit ihren Vorstellungen von einer Beziehungen an so etwas orientieren.
Also ja, ich halte GoT für frauenfeindlich und sexistisch.
"I wanted to present my female characters in great diversity, even in a society as sexist and patriarchal as the Seven Kingdoms of Westeros. Women would find different roles and different personalities, so women with different talents would find ways to work with it in a society according to who they are."
Und tatsächlich finden sich den Büchern so viele weibliche Charaktere, die stark sind, ohne deshalb gleich Meister mit Waffen oder "sexuell befreit" zu sein.
Etwa Sharna die Wirtin, Lady Smallwood, Alys Karstark, Wylla Manderly, Val usw.
Ganz zu schweigen davon wie Catelyn Stark in den Büchern tatsächlich eine Ratgeberin und Stützte für Robb ist und zwar eine recht vernünftige.
Die Serie zeichnet das Ganze wirklich mit dem grobem Pinsel.
Brienne und Arya sind kalte Kampfmaschinen, die sofort Leute ohne Gefühlsregung erschlagen; Margaery Tyrell wird von der mädchenhaften Unschuld zum Vamp mit Dekolletee bis zum Bauchnabel und von den Frauen in Dorne wollen wir gar nicht erst anfangen...
Wenn ich daran denke wie Ellaria Sand von einer liebenden Mutter und einer Frau von der es heißt "Even weeping, she has a strength in her" zu dieser rachsüchtigen Irren, die Kinder und ihre eigenen Verwandten tötet gemacht wird kommt mir nur noch das Speien.
Sagen wir so, die Serie tut sich sehr schwer damit starke weibliche Charaktere nuanciert und komplex zu zeichnen.
Es ist natürlich ein Riesenproblem dass wir nie in die Gedanken und Gefühle der Charaktere eintauchen können, sondern nur ihre Worte und Taten sehen können.
Toth
ZombotNatürlich ist die Serie Frauenfeindlich. Schließlich spielt sie in einer Frauenfeindlichen Welt. Und ich verstehe auch nicht, warum man sich darüber aufregt. Niemand regt sich schließlich auch darüber auf, das ein Weltkriegsfilm ein schlechtes Bild auf Deutsche wirft. Das war damals halt so, egal wie weit wir uns heute von diesem Bild distanziert haben.
Die Serie ist grob in unserem Mittelalter angesiedelt und, wenn ich das so sagen darf, war das für Frauen ein ziemlich besch....eidenes Zeitalter.
Die Kirche und der Aberglaube tat sein Übriges dass Bild der Frau schlecht zu zeichnen. Frauen waren an den meisten Plagen schuld, waren von Natur aus Unrein, galten als Dumm und schwach und hatten nicht annähernd so viele Rechte wie Männer. In 9 von 10 Fällen waren es auch Frauen die auf dem Scheiterhaufen verbrannt wurden.
Was ist das denn für eine bekloppte Troll-Logik? Okay, nehmen wir mal dein Beispiel und wenden es mal genauso an, wie du es vorgeschlagen hast: Wir drehen jetzt mal im Jahr 2016 einen Kriegsfilm, der alle Deutschen als kinderfressende Kriegsverbrecher darstellt und einen Punkt draus machen, dass ALLE für den Holocaust sind, während sie ihren Spitzbart zwirbeln, Bücher verbrennen und Hundewelpen ertränken. Und dann stellt sich der Regisseur hin und sagt "Nun, das war halt damals so.", wobei er sich darüber auf die Schulter klopft, dass er sich mit dem Thema auf intelligente und differenzierte Weise befasst hat. GENAU DAS passiert nämlich gerade mit Game of Thrones und Frauenfeindlichkeit.
Warum muss man auf jeder Seite erneut die gleichen Strohmänner niederschlagen? Das Argument zieht nicht! NIEMAND beschwert sich darüber, dass Game of Thrones in einer frauenfeindlichen Welt SPIELT. Die Leute regen sich darüber auf, dass die Serie seine Charaktere auf eine voyeuristische, frauenfeindliche Weise skriptet!
Catelyn, die in den Büchern ein Hauptcharakter ist, wurde in der Serie zum Stichwortgeber für Robb reduziert, hat alle ihre taktischen Beratungen verloren und das Drama um den Verlust ihrer Kinder wurde zur Seite geschoben, um sie zur 'Schlimmsten Mutter aller Zeiten' zu machen, weil sie den Bastard ihres Mannes nicht lieben konnte. Olenna ist auch ach so stark weil sie homophobe Witze reißt und Carol... äh, ja, im Grunde genommen kann ich ihr gar nicht mal so viel vorwerfen, auch wenn sie definitiv nicht Cersei ist. Dany und Brienne sind eigentlich bessere Beispiele für dieses "faux-empowerment"-Ding, auf welches die Ds so abfahren. Charaktere tun "badass", obwohl sie nur hohl und dumm sind und ihre eigenen frauenfeindlichen Einstellungen bestätigen. Dany, die krasse Königin, die aber nur unüberlegte, irrationale Entscheidungen trifft die keine Auswirkungen haben. Brienne, die krasse Ritterin, die nichts anderes kann als Leute grundlos und brutal ermorden. Wow, echt beeindruckend, was hier 'starke' Frauencharaktere sein sollen.
Woher hast du diese Erkenntnis? Mir fällt nicht eine einzige Szene ein, die diese These untermauert. Dann mal los. Ich hätte gern ein paar Beispiele.
Oathkeeper
Toth
Brienne, die krasse Ritterin, die nichts anderes kann als Leute grundlos und brutal ermorden. Wow, echt beeindruckend, was hier 'starke' Frauencharaktere sein sollen.Woher hast du diese Erkenntnis? Mir fällt nicht eine einzige Szene ein, die diese These untermauert. Dann mal los. Ich hätte gern ein paar Beispiele.
Praktisch jede Szene nachdem sie und Jaime in Staffel 4 getrennt wurden und die Produzenten den Schluss zogen, dass ihre Reise durch die Riverlands zu 'langweilig' wäre und stattdessen ihren eigenen Mist geschrieben haben.
Im Detail...
- Anstatt ein junges Mädchen voll ritterlicher Ideale zu sein, die ernsthaft zerrüttet ist, wenn sie ihr erstes Leben nimmt, ist sie in der Serie von Anfang an ein eiskalter Killer, der sich auch nicht darum schert, ob sie da Freund oder Feind aufschlitzt.
- Ebenso attackiert sie Sandor praktisch nur deshalb, weil D&D eine Kampfszene zwischen den beiden haben wollten, völlig ohne Beachtung, dass die Situation auch hätte ausdiskutiert werden können, bzw. sie auch akzeptieren könnte, dass Arya bereits einen Beschützer hat. Sie deshalb kommt in der Szene als sture, steife und unvernünftige Kampfmaschine daher.
- Brienne the Brute ist ein Arsch zu Podrick und bringt ihm nix bei, ganz im Gegensatz zur Buchvorlage, wo sie ihn unter ihre Fittiche nimmt, um seine Knappenausbildung vernünftig fortzusetzen will, weil ihr der Junge auch wirklich ans Herz wächst.
- Dann natürlich ihre Attacke, bei der sie mehrere Vale-Ritter abschlachtet, weil sie es gewagt haben, Sansa zu eskortieren. Nur sie darf Starks beschützen, huh?
- Nachdem sie eine ganze Staffel lang eine Kerze angestarrt hatte, rennt sie im entscheidenden Moment los, um RACHE an Stannis zu üben und scheißt auf ihren Eid, Sansa zu retten, was nur deshalb nicht schief läuft weil 'revenge is a free action' zu gelten scheint. Die Ironie, diesen Mord ausgerechnet mit Oathkeeper zu begehen und dabei den Namen eines Usurpators zu beschwören, ist fast so symbolisch wie als Larry das Weiße Buch der Kingsguard wegschiebt, um weiter heißen Inzest mit Carol zu treiben.
- Hinterher noch das völlig kontextlose Einschüchtern von Davos. Was zur Hölle?
Wenn ich die sechste Staffel noch weiter gesehen hätte, würde mir bestimmt noch mehr einfallen. Das hier war nur das, was mir noch am offensichtlichsten erschien. Soll ich weiter machen?
"So if everyone accepts a lie, will that lie become the truth?" - Ushiromiya Battler
Umineko no Naku Koro ni
Toth
Oathkeeper
Toth
Brienne, die krasse Ritterin, die nichts anderes kann als Leute grundlos und brutal ermorden. Wow, echt beeindruckend, was hier 'starke' Frauencharaktere sein sollen.Woher hast du diese Erkenntnis? Mir fällt nicht eine einzige Szene ein, die diese These untermauert. Dann mal los. Ich hätte gern ein paar Beispiele.
Praktisch jede Szene nachdem sie und Jaime in Staffel 4 getrennt wurden und die Produzenten den Schluss zogen, dass ihre Reise durch die Riverlands zu 'langweilig' wäre und stattdessen ihren eigenen Mist geschrieben haben.
Im Detail...
- Anstatt ein junges Mädchen voll ritterlicher Ideale zu sein, die ernsthaft zerrüttet ist, wenn sie ihr erstes Leben nimmt, ist sie in der Serie von Anfang an ein eiskalter Killer, der sich auch nicht darum schert, ob sie da Freund oder Feind aufschlitzt.
- Ebenso attackiert sie Sandor praktisch nur deshalb, weil D&D eine Kampfszene zwischen den beiden haben wollten, völlig ohne Beachtung, dass die Situation auch hätte ausdiskutiert werden können, bzw. sie auch akzeptieren könnte, dass Arya bereits einen Beschützer hat. Sie deshalb kommt in der Szene als sture, steife und unvernünftige Kampfmaschine daher.
- Brienne the Brute ist ein Arsch zu Podrick und bringt ihm nix bei, ganz im Gegensatz zur Buchvorlage, wo sie ihn unter ihre Fittiche nimmt, um seine Knappenausbildung vernünftig fortzusetzen will, weil ihr der Junge auch wirklich ans Herz wächst.
- Dann natürlich ihre Attacke, bei der sie mehrere Vale-Ritter abschlachtet, weil sie es gewagt haben, Sansa zu eskortieren. Nur sie darf Starks beschützen, huh?
- Nachdem sie eine ganze Staffel lang eine Kerze angestarrt hatte, rennt sie im entscheidenden Moment los, um RACHE an Stannis zu üben und scheißt auf ihren Eid, Sansa zu retten, was nur deshalb nicht schief läuft weil 'revenge is a free action' zu gelten scheint. Die Ironie, diesen Mord ausgerechnet mit Oathkeeper zu begehen und dabei den Namen eines Usurpators zu beschwören, ist fast so symbolisch wie als Larry das Weiße Buch der Kingsguard wegschiebt, um weiter heißen Inzest mit Carol zu treiben.
- Hinterher noch das völlig kontextlose Einschüchtern von Davos. Was zur Hölle?
Wenn ich die sechste Staffel noch weiter gesehen hätte, würde mir bestimmt noch mehr einfallen. Das hier war nur das, was mir noch am offensichtlichsten erschien. Soll ich weiter machen?
Okay, deine relativ aggressive Art der Beantwortung meiner zugegebenermaßen etwas provkant klingenden Aufforderung, mir ein oder mehrere Beispiele zu liefern, zeigt mir, dass du so deine Schwierigkeiten mit "Serien-Brienne" zu haben scheinst. "Buch-Brienne" scheint dir da vlt. eher zuzusagen. Das ist ja auch nicht weiter verwerflich. Jeder hat ein Recht auf eine eigene Meinung. Und daher lasse ich es mir auch nicht nehmen, meine Sicht auf diese Figur hier darzulegen:
Ich finde sowohl die "Buch-Brienne" wie auch die aus der TV-Adaption sehr gelungen und faszinierend. Bei "Serien-Brienne" kommt für mich natürlich noch hinzu, dass sie durch die sympathsiche Gwendoline Christie auch noch authentisch visualisiert wird. Da passt meiner Meinung nach einfach alles. Und wenn man sich mit ihrem Wesen ein wenig auseinandersetzt, erscheinen nahezu alle ihre Handlungen aus ihrer Sicht absolut logisch. Auch wenn man selbst vielleicht anders gehandelt oder reagiert hätte. Aber das steht ja hier nicht zur Diskussion.
Um also auf deine Vorwürfe zurückzukommen, werde ich dann mal ihre deiner Meinung nach tumben oder sinnlosen Kampfszenen der Reihe nach aufdröseln:
Folge 2.05
Sie tötet zwei Mitglieder von Renlys Königsgarde, als diese auf sie losgehen, weil sie sie irrtümlich für die dessen Mörderin halten. Sie handelt hier lediglich aus reinem Selbstschutz. Wer hätte sich in dieser Situation anders verhalten? Ich hätte es genauso gemacht.
Anschließend will sie nicht einmal fliehen, weil sie immer noch an Renly hängt. Erst Catelyn Starks Worte und die Aussicht, gehängt zu werden, veranlassen sie dann, mit ihr zusammen die Flucht zu ergreifen.
Folge 2.10
Sie tötet drei Stark-Männer, als sie Jaime nach Königsmund eskortieren soll und ihre Tarnung aufzufliegen droht. Sie hat gar nicht vor, irgendjemanden zu töten. Sändig versucht sie, dem ganzen Theater mit Notlügen aus dem Weg zu gehen. Erst als die drei nicht locker lassen und sie sich in die Ecke gedrängt fühlt, ergreift sie die Flucht nach vorn und überrascht die drei Schergen. Auch hier eine absolut nachvollziehbare Handlung.
Folge 4.04/4.05 u. 5.02/5.03 u. 6.01
Hier gebe ich dir Recht. Zumindest teilweise. Sie verhält sich Podrick gegenüber absolut schäbig. Das ist korrekt. Aber Brienne ist nun einmal der Typ "Einzelgänger". Notgedrungen. Man bedenke, dass gerade die Männerwelt sie seit ihrer Kindheit ständig verarscht hat. Warum sich also also mit jemandem abgeben, der zu dem Geschlecht gehört, das sie ständig gedemütigt hat? Erst Jaimes eindringliche Bitte, sich Podricks anzunehmen, lässt sie klein beigeben. Jaime zuliebe. Auch hier finde ich ihre Handlungs- und Denkweise nachvollziehbar.
Sie macht Podrick deutlich, dass sie ihn nicht braucht und für ihre Mission für völlig unfähig hält. Seine rudimentären Reit- und Kochkünste bestärken ihren Eindruck dann natürlich. Trotzdem ist es ihr hoch anzurechnen, dass sie ihm das so deutlich sagt. Sie könnte sich auch einfach nachts davonschleichen und ihn seinem Schicksal überlassen. Kleinfinger hätte das vielleicht getan. Sie nicht. Und das ist großartig.
Noch deutlicher wird das, als sie in Folge 5.02 Podrick vor den Rittern des Tals rettet. Hier beweist sie Ritterlichkeit par excellence. Eigentlich wollte sie ihn die ganze Zeit loswerden. Und wenn er von den Gegnern getötet würde, käme ihr das doch recht, sollte man meinen. Aber so tickt Brienne eben nicht. Sie rettet ihn und tötet die beiden Angreifer.
Das zu dem Vorwurf, dass sie mehrere Ritter des Tals abschlachtet, weil sie es wagen, Sansa zu eskortieren. Den ersten Ritter des Tals tötet sie, als sie aus der Taverne flieht. das stimmt. Warum? Kleinfinger will sie im Auge behalten, als er sie "bittet" zu bleiben, weil die Straßen angeblich unsicher seien. Brienne ahnt jedoch eine Falle (schließlich kennt sie Kleinfinger und hat dessen hinterfotzige Art schon einmal miterleben dürfen) und ergreift absolut nachvollziehbar die Flucht. Den ersten beiden gibt sie einen Ellenbogenschlag ins Gesicht, der dritte spürt Eidwahrer. Es ist doch recht einfach: Wenn mich jemand bittet zu bleiben, ich dessen Bitte jedoch ablehne und gehe und sich mir dann zwei Kerle in den Weg stellen, dann stinkt die Sache zum Himmel. Ergo: Die wollen mir ans Leder. Und bevor die mir den Garaus machen, hau ich lieber ab. Egal wie. Und egal, ob ich dabei jemanden töte. Auch hier ist alles plausibel für mich.
Dass Brienne natürlich nicht erfreut darüber ist, dass Sansa ihre Hilfe ablehnt, und bei Kleinfinger bleibt, ist logisch. Aber Sansa hat das einzig Richtige getan. Kleinfinger hätte sie niemals gehen lassen. Dafür ist sie für seine Pläne viel zu wertvoll. Das weiß sie natürlich. Wenn sie auch nicht weiß, was genau er vorhat. Ich habe daher Sansas Ablehnung hier auch eher als ein "Wenn Euch Euer Leben lieb ist, dann verschwindet von hier sofort!" denn als eine wirlich so gemeinte Absage verstanden. Aber das natürlich Interpretationssache.
Deinen Vorwurf, im Gegensatz zum Buch bringe sie ihm nichts bei, halte ich auch für gewagt.
Zum einen sichert sie ihm in Folge 5.03 zu, ihn im Reiten und Schwertkampf zu unterrichten (und wie man Brienne kennt, steht sie zu ihrem Wort), zum anderen beweist er in Folge 6.01, dass ihre Ausbildung erste Früchte trägt, als er einen Bolton-Angreifer mit dem Schwert tötet. Okay, die Serienmacher haben darauf verzichtet, die beiden bei ihren täglichen "Trockenübungen" zu filmen. Aber damit komme ich klar.
Dass sie Podrick überhaupt dieses Angebot macht, ist übrigens auch ganz großes Kino. Sie weiß, dass sie ihn mies behandelt. Trotzdem beklagt er sich nicht, sondern lobt sie im Genzug für ihre Fähigkeiten mit dem Schwert. Sie ist also durchaus in der Lage, Selbstreflexion zu betreibenund ihr Verhalten zu überdenken.
Folge 5.10
Dass Brienne sich dazu durchringt, nicht weiter die Kerze im Auge zu behalten, sondern Rache für Renlys Ermordung zu nehmen, könnte damit zusammenhängen, dass sie sich in Windeseile vor Augen geführt hat, welches dieser beiden Ziele in allernächster Zukunft zu erreichen wohl wahrscheinlicher wäre. Zwar befindet sich Stannis für sie in greifbarer Nähe, allerdings besteht aufgrund des bevorstehenden Kampfes die Möglichkeit, dass dieser von einem der Boltons getötet und sie damit ihrer Rache beraubt würde. Eile ist hier also geboten. Da sie andererseits wochenlang vergeblich auf Sansas Signal gewartet hat, tendierte die Wahrscheinlich, dass das vereinbarte Zeichen ausgerechnet jetzt gesendet würde, gegen Null. Bei einem weiteren stupiden Beobachten des Fensters liefe sie also Gefahr, am Ende komplett leer auszugehen, was die Erfüllung ihrer Eide betrifft.
Ich bin mir absolut sicher, hätte man ihr in dieser Situation versprochen, dass sie einen ihrer Eide hundertprozentig erfüllt bekäme, sich an Stannis zu rächen oder Sansa zu retten, dass dann ihre Wahl auf das Stark-Mädchen gefallen wäre. Briennes bisherige Denk- und Vorgehensweise lässt im Grunde auch keine andere Schlussfolgerung zu. Sie hätte definitiv den Schutz der Stark-Tochter über ihre eigenen Rachegelüste gestellt. Eine Einschätzung, die im Übrigen auch Gwendoline Christie teilt, die nach Ausstrahlung dieser zehnten und letzten Folge in der im Anschluss auf Sky Atlantic gesendeten britischen Talkshow ‚Thronecast‘ zu Gast war und auf genau diese Frage der Gastgeberin Sue Perkins, für welche dieser beiden Optionen sich Brienne ihrer Meinung nach entschie-
den hätte, antwortete: „I like to think, she would have gone to Sansa.” [„Ich möchte denken, sie wäre zu Sansa gegangen.“]. Das schon mal dazu.
Seit Renly sie als Kind davor bewahrt hat, eine "Witzfigur" zu sein, verehrte sie ihn und daher war sie, was seine Person betraf, auch ein wenig verblendet und engstirnig. Sie wusste, dass er den geringsten Anspruch auf den Thron hatte, dennoch war er ihr Held, der Mann, für den sie ihr Leben hingeben würde, auch wenn er sich nicht für Frauen interessierte. Das ist für Außenstehende in der Tat eine extrem grezwertige Denkweise, aber für Brienne selbst eben absolut typisch. Mit ein Grund dafür, dass ich diesen Charakter so faszinierend finde. Er hat einzigartige Schwächen. Und dann richtet sie Stannis natürlich auch im Namen ihres heißgeliebten Renly hin. Aus ihrer Sicht absolut okay.
Folge 6.04
Sie hat das Gespräch mit Davos - und möglicherweise auch mit Melisandre - gesucht, um sich sich ihren aufgestauten Frust von der Seele zu reden. Nicht irgendjemandem gegenüber, sondern exakt denjenigen, die Stannis sehr nahe und damit auf Seite des Feindes standen und die sie mitverantwortlich für Renlys Ermordung macht. Und wenn man sich Davos' Blick einmal ansieht, als sie die beiden stehen lässt, scheint dessen ihr hintergeworfener Blick trotz seiner Ergebenheit Stannis gegenüber möglicherweise Verständnis wenn nicht sogar Respekt für Briennes Handlungsweise zu zeigen. Dass sie, um ihren
Herrn zu rächen, den seinigen getötet hat – vor allem wenn man bedenkt, dass Davos bei der „Geburt“ des tödlichen Schattens dabei war und dieses Hexenwerk im Nachhinein aufs schärfste verurteilt hat. Ich persönlich denke jedenfalls nicht, dass er in Brienne ein mordlüsternes Ungeheuer sieht sondern
eine Frau, die Ehre und Loyalität gegenüber ihrem Herrn oder ihrer Herrin über alles stellt.
Folge 4.10
Hier magst du Recht haben, dass die Drehbuchautoren ein adäquates Mittel gesucht haben, um den "Hund" (wie in den Büchern auch) erst einmal verschwinden und dessen Schicksal im Unklaren zu lassen. Vielleicht hätte man das auch anders lösen können. Aber sei es drum. Fürs Drehbuch kann weder Brienne noch Ms Christie was...
Die Szene bis zum finalen Kampf ist einfach wunderbar exemplarisch dafür, wie stur die Frau an ihren Prinzipien festhält und wie sehr sie rationale Gesichtspunkte außer Acht und sich von ihren Emotionen und ihrem Willen leiten lässt. Trotz der Aussage des ‚Bluthunds‘, Arya zu beschützen, und der Entscheidung des Mädchens, bei ihm zu bleiben – welches im Grunde Bestätigung genug für den Wahrheitsgehalt seiner Worte hätte sein müssen –, glaubt Brienne ihm nicht und empfindet diesen möglicherweise auch wegen seines ungepflegten Äußeren sowie seines recht grobschlächtigen Wesens als keine gute Gesellschaft für das Stark-Mädchen. Sicher hätten beide das auch anders lösen können. Aber so sind die Charaktere nun einmal gezeichnet.
Der anschließende Zweikampf ist meiner Meinung nach also im Grunde nichts anderes als ein gegenseitiges riesengroßes Missverständnis, da keiner der beiden dem anderen traut. Ohne diese Fehleinschätzung hätte Arya Stark mit Brienne und dem ‚Bluthund‘ eigentlich das perfekte Beschützerduo gehabt. Beide sind außergewöhnliche Krieger und viel mehr Schutz geht eigentlich nicht. Charakterlich jedoch trennen die beiden Welten. Während Brienne loyal, pflichtbewusst und vollkommen in Erfüllung ihres Eides handelt und auch keinerlei finanzielle Interessen verfolgt, beabsichtigt der ‚Bluthund‘ Arya nur so lange zu beschützen, bis er sie irgendwo sicher und gewinnbringend abliefern kann...
Wo ich dir vollkommen zustimme, ist dass Brienne -- einmal auf Kampfmous umgeschaltet - eine gnadenlose und kaltblütige Furie ist. Ich finde das großartig. Das macht diese Figur so einzigartig, so besonders. Weicher Kern, harte Schale.
So, das war jetzt reichlich und ich hoffe, ich konnte meinen Standpunkt bezüglich Brienne einigermaßen darstellen.
Vielleicht solltest Du dir die entsprechenden Szenen einfach noch einmal in Ruhe ansehen, denn ich habe das Gefühl, du hast das eher im ICE-Tempo gemacht.?
Ich halte die Serie absolut nicht für frauenfeindlich. Die Serie zeigt nichts, was man nicht auch auf die heutige Zeit übertragen könnte. Egal in welcher Hinsicht.
Oathkeeper
Ich halte die Serie absolut nicht für frauenfeindlich. Die Serie zeigt nichts, was man nicht auch auf die heutige Zeit übertragen könnte. Egal in welcher Hinsicht.
Wow, du musst ein furchtbar nihilistisches Bild unserer Zeit haben. Ich packe an dieser Stelle mal die Links, auf die ich hier im Thread schon einmal verwiesen habe, denn die Stellen meinen eigenen Standpunkt noch besser dar, als ich es gerade formulieren könnte:
http://gotgifsandmusings.tumblr.com/post/117645193922/got-meta-depiction-vs-endorsement-and-sexism
http://gotgifsandmusings.tumblr.com/post/123409023652/got-season-5-sexism-part-1
http://gotgifsandmusings.tumblr.com/post/123922642411/got-season-5-sexism-part-2
http://gotgifsandmusings.tumblr.com/post/124109868702/got-season-5-sexism-part-3
http://gotgifsandmusings.tumblr.com/post/124532561942/got-season-5-sexism-part-4
http://gotgifsandmusings.tumblr.com/post/125213217952/got-season-5-sexism-part-5
http://gotgifsandmusings.tumblr.com/post/126291377407/got-season-5-sexism-part-6
http://gotgifsandmusings.tumblr.com/post/126457132427/got-season-5-sexism-part-7
http://gotgifsandmusings.tumblr.com/post/127506668146/got-season-5-sexism-part-8
http://gotgifsandmusings.tumblr.com/post/128738011302/got-season-5-sexism-part-9-final-part
Und das ist nur Staffel 5!
Auf die Brienne-Fragen gehe ich gleich noch ein, wenn ich Zeit habe.
"So if everyone accepts a lie, will that lie become the truth?" - Ushiromiya Battler
Umineko no Naku Koro ni
Toth
Oathkeeper
Ich halte die Serie absolut nicht für frauenfeindlich. Die Serie zeigt nichts, was man nicht auch auf die heutige Zeit übertragen könnte. Egal in welcher Hinsicht.Wow, du musst ein furchtbar nihilistisches Bild unserer Zeit haben. Ich packe an dieser Stelle mal die Links, auf die ich hier im Thread schon einmal verwiesen habe,
Bei einem Film, in dem eine Frau mit ihrer Armee aus tausenden Kastrierten einen ganzen Kontinent erobert, wird ernsthaft darüber diskutiert ob hochgezogene Auenbrauen frauenfeindlich sind?
Was sind denn dann die Darstellung von den Unbefleckten, von Theon (der sogar von seiner Schwester verhöhnt wird weil er "nicht mehr kann") usw. usf.?
Das ist dann vermutlich eine männerfreundliche Darstellung? ?
Unnini
Bei einem Film, in dem eine Frau mit ihrer Armee aus tausenden Kastrierten einen ganzen Kontinent erobert, wird ernsthaft darüber diskutiert ob hochgezogene Auenbrauen frauenfeindlich sind?Was sind denn dann die Darstellung von den Unbefleckten, von Theon (der sogar von seiner Schwester verhöhnt wird weil er "nicht mehr kann") usw. usf.?
Das ist dann vermutlich eine männerfreundliche Darstellung? ?
Ich habe zehn Essays gepostet, die den blatanten Sexismus der Serie herausarbeiten und du hängst dich an Augenbrauen auf? Von denen ich jetzt auch ehrlich gesagt etwas stutzig bin, was du damit meinst.
Die Art und Weise, wie der Umgang von dem Ding, das da Asha ersetzt, mit Theon präsentiert wird, fällt tatsächlich in Teil 8 als "Toxic Masculinity" dargestellt. Die Produzenten gehen davon aus, dass nur knallharte Typen ohne Emotionen, die kein Problem mit Gewalt haben, 'echte Kerle' sind. Deswegen wurde diese abartige Szene, in der sie Theon empfiehlt zu sterben, sollte er nicht sein Trauma abschütteln können, als etwas positives dargestellt. Die Produzenten reden im Bonusmaterial von 'tough love' und dass genau so etwas das ist, was Theon gerade braucht. *kotz-Smiley*
Jetzt zu Brienne...
Folge 2.05
Sie tötet zwei Mitglieder von Renlys Königsgarde, als diese auf sie losgehen, weil sie sie irrtümlich für die dessen Mörderin halten. Sie handelt hier lediglich aus reinem Selbstschutz. Wer hätte sich in dieser Situation anders verhalten? Ich hätte es genauso gemacht.
Anschließend will sie nicht einmal fliehen, weil sie immer noch an Renly hängt. Erst Catelyn Starks Worte und die Aussicht, gehängt zu werden, veranlassen sie dann, mit ihr zusammen die Flucht zu ergreifen.
Da hätte ich dir vor ein paar Jahren noch zugestimmt. Doch schau dir die Szene noch einmal an! Der entscheidende Satz war ganz im Gegensatz zum Buch nicht, dass sie leben soll, sondern dass sie Rache üben soll. Im Buch redet Catelyn ihr diese idiotische Idee schon im nächsten Kapitel aus, während Brienne in dem Chaos ruhig verbleibt. Ich habe gerade noch einmal nachgelesen und Catelyn beobachtet, dass Brienne keineswegs die Wachen brutal niedermacht, sondern wo möglich versucht, sie auszuknocken, während Catelyn selbst erfolgreich Ser Robar davon überzeugt, die Waffen zu strecken und sie ziehen lassen. Im Buch ist es Loras, der die Wachen in seiner Wut off-screen niedermacht.
Folge 2.10
Sie tötet drei Stark-Männer, als sie Jaime nach Königsmund eskortieren soll und ihre Tarnung aufzufliegen droht. Sie hat gar nicht vor, irgendjemanden zu töten. Sändig versucht sie, dem ganzen Theater mit Notlügen aus dem Weg zu gehen. Erst als die drei nicht locker lassen und sie sich in die Ecke gedrängt fühlt, ergreift sie die Flucht nach vorn und überrascht die drei Schergen. Auch hier eine absolut nachvollziehbare Handlung.
Eher nachvollziehbar, ja, vor allem weil zu Fuß eine Verfolgungsjagd wie in den Büchern nicht vorgesehen war. Trotzdem zeigt ihre kalte Reaktion hinterher, dass sie kein Problem damit hat, Verbündete abzuschlachten, um ihre Ziele zu erreichen. Jaime zeigte sich entsetzter!
Trotzdem ist es ihr hoch anzurechnen, dass sie ihm das so deutlich sagt. Sie könnte sich auch einfach nachts davonschleichen und ihn seinem Schicksal überlassen.
Oh, dass sie einen jungen Mann nicht in der Wildnis aussetzt, sollte meiner Ansicht nach nichts positives sein, sondern grundlegendes menschliches Verhalten. Dass dir so etwas als mögliche Folge aus ihren Interaktionen einfällt, zeigt doch eigentlich, dass die Messlatte für Brienne the Brute wahnsinnig tief liegt. Mir würde für positive Interaktion einfallen, dass sie ihm ja auch vielleicht zeigen könnte, wie man seinen Knappenjob richtig macht. Was so ziemlich genau das ist, was Buch-Brienne tut.
Dass sie Podrick überhaupt dieses Angebot macht, ist übrigens auch ganz großes Kino. Sie weiß, dass sie ihn mies behandelt. Trotzdem beklagt er sich nicht, sondern lobt sie im Genzug für ihre Fähigkeiten mit dem Schwert.
Wow, das ist ausgesprochen toll, dass er wie ein Seehund Beifall klatschen kann. Und bei einer Serie so inkonsequent wie dieser, fällt es mir schwer, zu glauben, dass sie ihn off-screen trainieren lässt. Zumal die Bordellszene keinen Zweifel daran lässt, dass Podrick genau das kann, was die Produzenten für lustig halten, nicht mehr, nicht weniger...
Sie hat das Gespräch mit Davos - und möglicherweise auch mit Melisandre - gesucht, um sich sich ihren aufgestauten Frust von der Seele zu reden.
Sehr poetisch, was du da alles reininterpretierst. Ändert allerdings nix daran, dass sie in dieser Szene Melisandre praktisch gar nicht wahr nimmt und stattdessen einzig damit brüstet, Stannis umgebracht zu haben und das mit drohend angelegtem Schwert Davos unter die Nase zu reiben, ohne zu wissen, wer dieser Typ überhaupt ist und welche Verbindung zu Stannis er hat. Das einzige, was Davos der Logik zufolge in diesem Moment denken könnte, ist "Was bei allen Höllen hat die Frau für ein Problem?!?".
Während Brienne loyal, pflichtbewusst und vollkommen in Erfüllung ihres Eides handelt und auch keinerlei finanzielle Interessen verfolgt, beabsichtigt der ‚Bluthund‘ Arya nur so lange zu beschützen, bis er sie irgendwo sicher und gewinnbringend abliefern kann...
Woher soll sie das wissen? Du projizierst massenhaft eigenen Wissen in einen Charakter hinein, der das unmöglich haben kann. Sie hat Sandor praktisch noch nie gesehen! Und Sandor selbst wurde in dem Dialog als derjenige mit den rationalen Argumenten dargestellt, der eben genau das, was du ihm vorwirfst, abgestritten hat.
Wo ich dir vollkommen zustimme, ist dass Brienne -- einmal auf Kampfmous umgeschaltet - eine gnadenlose und kaltblütige Furie ist. Ich finde das großartig. Das macht diese Figur so einzigartig, so besonders. Weicher Kern, harte Schale.
Ich würde eher sagen, harte Schale, harter Kern. Zumindest in der Serie mit Ausnahme der Szenen, die man noch aus dem Buch heraus gerettet hat. Buch-Brienne ist ein Softie. Sie ist idealistisch, ehrenhaft, ein wahrlich idealer Ritter. Und vor allem ist sie eine Frau, die sich der Unangepasstheit ihrer Rolle bewusst ist, die ständig mit ihrer Umwelt deswegen im Konflikt steht, aber nie daran zweifelt, dass sie sich wohl in ihrer Haut fühlt.
Und allen voran ist behandelt sie alle Leute um sie herum respektvoll und lehnt ihre Weiblichkeit nie ab. Das die Produzenten ihr ikonisches "Are you so craven?" um Jaime von seinen suizidalen Gedanken abzubringen durch ein entnervtes "You sound like a woman" ersetzt haben, spricht meiner Ansicht Bände. Nur um mal auf die Sexismus-Diskussion zurückzukommen, um die es hier eigentlich geht.
"So if everyone accepts a lie, will that lie become the truth?" - Ushiromiya Battler
Umineko no Naku Koro ni
Mir ging es lediglich darum, die für mich immer noch nicht nachvollziehbare These, Brienne sei ein mordlüsterndes Monster, das keine Rücksicht auf Freund oder Feind nimmt, erklärt zu wissen und dementsprechend meinen Standpunkt hier kundzutun.
Das habe ich getan.
Oathkeeper
Ich finde sowohl die "Buch-Brienne" wie auch die aus der TV-Adaption sehr gelungen und faszinierend. Bei "Serien-Brienne" kommt für mich natürlich noch hinzu, dass sie durch die sympathsiche Gwendoline Christie auch noch authentisch visualisiert wird. Da passt meiner Meinung nach einfach alles.
Da mir der Serien-Jaime genauso wenig gefällt, liegt es wohl daran ... *lach*
Außerdem wurden von allen Stark Kindern die Mädchen beide verschohnt und das ist doch nett :D
Fra Fra Fra Fra Fra Fra Fra Franzi
OHEO FRANZI OHEO FRANZI
Vogelfrei und kriminell Franzi ist ein Dieb
Franziska Snow
Ich finde nicht dass GoT frauenfeindlich ist, sondern dass es einfach zeigt wie Frauen damals behandelt worden sind, zu zeiten des mittelalters
Urghh.... mein Herz... mein armes, armes Historikerherz... Autsch...
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Umineko no Naku Koro ni