Ryvais
Kapitelüberschriften? Braucht man das?
Also ich finde nicht ... ich überles die immer, und wenn ich selber schreib, find ichs eh sinnvoller, die Kapitel durchzunummerieren.
Also ich habe festgestellt, ohne Kapitelnamen bin ich aufgeschmissen :D Vor allem wenn es darum geht, bei Geschichten, die ich schon einmal gelesen habe, irgendeine bestimmte Stelle wieder zu finden. Weil man sie sich noch einmal aus Interesse vor Augen führen will, weil man genau dieses Kapitel sehr spannend fand, whatever. Da ist eine Nummerierung tödlich. Du suchst dich wirklich dumm und dämlich.
Seitdem veruche ich meinen Kapiteln auch immer einen Namen zu geben. So können Leser ganz gezielt auf Kapitel zurückgreifen, wenn sie eine bestimmte Szene gerne nochmal lesen wollen :)
- Homer Simpson
Manchmal, wie zum Beispiel bei The Curious Incident of the Dog in the Night-Time, wo die Kapitel keine Namen haben, aber immerhin ungewöhnlich durchnummeriert sind, nämlich nur Primzahlen abbilden (Kapitel 1 heißt Two, Kapitel 2 heißt Three, Kapitel 3 heißt Five, ...), ist es dann durchaus kreativ und das freut mich, nur hilft das wenig bei der Verortung von Geschehnissen.
Was ich aber noch schlimmer finde sind fremdsprachige Kapitelnamen. Das kann selten berechtigt sein, aber oftmals ist das einfach nur Fehl am Platz. Ich bin mehrsprachig und kann lateinische, spanische, französische Kapitelnamen verstehen, ich lese auch Bücher in den Sprachen (abzüglich Latein), aber in einer deutschsprachigen Geschichte kann ich das nicht haben (es sei denn sie ist zweisprachig, aber das findet man ja nur sehr selten).
RosaSchatten
Was ich aber noch schlimmer finde sind fremdsprachige Kapitelnamen. Das kann selten berechtigt sein, aber oftmals ist das einfach nur Fehl am Platz. Ich bin mehrsprachig und kann lateinische, spanische, französische Kapitelnamen verstehen, ich lese auch Bücher in den Sprachen (abzüglich Latein), aber in einer deutschsprachigen Geschichte kann ich das nicht haben (es sei denn sie ist zweisprachig, aber das findet man ja nur sehr selten).
Würden dich englische Kapitelnamen auch stören, wenn es quasi die Songs als Soundtrack zu dem Kapitel wären? Ich mag zum Lesen gerne passende Musik hören und könnte mir grundsätzlich vorstellen, dass das eine Möglichkeit sein könnte. Nicht das ich das bisher irgendwo gesehen habe oder so gemacht habe. War nur ein Gedanke.
Aika86
RosaSchatten
Was ich aber noch schlimmer finde sind fremdsprachige Kapitelnamen. Das kann selten berechtigt sein, aber oftmals ist das einfach nur Fehl am Platz. Ich bin mehrsprachig und kann lateinische, spanische, französische Kapitelnamen verstehen, ich lese auch Bücher in den Sprachen (abzüglich Latein), aber in einer deutschsprachigen Geschichte kann ich das nicht haben (es sei denn sie ist zweisprachig, aber das findet man ja nur sehr selten).Würden dich englische Kapitelnamen auch stören, wenn es quasi die Songs als Soundtrack zu dem Kapitel wären? Ich mag zum Lesen gerne passende Musik hören und könnte mir grundsätzlich vorstellen, dass das eine Möglichkeit sein könnte. Nicht das ich das bisher irgendwo gesehen habe oder so gemacht habe. War nur ein Gedanke.
Mich würde es irritieren, wenn der Titel dann nicht zum Inhalt passt. Nur weil der Autor das beim Schreiben gehört hat, muss der Songtitel nicht zum Inhalt passen. Und letztendlich interessiert mich ehrlich gesagt nicht, was der Autor beim Schreiben hört. Ich bin aber generell nicht sehr Musiklastig veranlagt. Wenn ich Musik beim Schreiben höre, dann immer in einer Sprache, die ich nicht wirklich gut beherrsche, um nicht abgelenkt zu werden und dann geht es mir zumindest eher um den Rhythmus, als um den Text.
Wenn die Songtexte zum Inhalt passen und die Story generell einen Bezug zur Musik hat, dann fände ich die Titel ein durchaus nettes Muster. Also z.B. wenn der Charakter ein sehr Musikaffiner Mensch ist und vielleicht sogar den jeweiligen Song irgendwann im Kapitel hört bzw. an ihn denkt.
Was die Diskussion über die fremdsprachigen Kapitelnamen angeht: Nur, wenn sie zum Titel bzw. zur Story passen. Ich habe mal eine FF mit einem englischsprachigen Titel veröffentlicht (was ich schon sehr selten mache - aber in diesem Fall gab es keine knackige Übersetzung für dieses geflügelte Wort), und da habe ich mich eben für englische Kapitelnamen entschieden, weil sie zum Titel passten.
Ansonsten finde ich Kapitelnamen besonders interessant für die Ästhetik eines Textes. Wenn ich Erzählungen sehe, die gar keine Kapitelnamen haben, habe ich oft den Eindruck, ich verliere den Überblick. Sollte man später noch einmal in der Erzählung herumklicken bzw. herumblättern wollen, würde man vielleicht gar nicht wiederfinden, was man sucht.
Manchmal kann es eine Andeutung darüber sein, was im Kapitel vorkommt, aktuellstes Beispiel bei einem Projekt, das ich gerade baue "г – U4AII". Der Buchstabe am Anfang ist quasi die Nummerierung (hier jetzt aus dem kyrillischen Alphabet; Teil 1 dieser Erzählung wurde mit griechischen Buchstaben 'nummeriert') und diese etwas kryptische Nummer bzw. dieser Code spielt im Kapitel eine große Rolle. Eine Figur erhält eine anonyme Nachricht, in der nichts weiter als dieser Code steht. Während in Teil 1 die Nummerierung konsequent bis zum Ende durchgehalten wurde, wird jetzt in Teil 2 zwar mit dem kyrillischen Alphabet angefangen, doch das wird am Ende durch Sonderzeichen und zufällig aneinandergereihte Buchstaben bzw. Zahlen etc. ausgetauscht, weil die gesellschaftliche wie politische Ordnung, die in Teil 1 noch stabil war, nun vollständig aus den Fugen gerät - es herrscht Chaos, das bisherige System hat irreparable Fehler, was sich dann auch im Titel schon ankündigt ("Systemfehler"). Eine ästhetische Verschränkung von Titel der Erzählung und Kapitelnamen auf einer Metaebene ist zwar sicher kein Muss, aber wenn ich schon dabei bin, einen Text zu komponieren, dann ohne Gnade ^^
Vielleicht ist das absolut Geschmackssache, aber ich finde Bücher, in denen sich nicht die Mühe gemacht wurde, einen schöneren Kapitelnamen als "Kapitel 1" zu finden, wirken immer ein wenig lieblos... Es sei denn natürlich, das Schnörkellose hat auch mit der Gesamtästhetik des Werks zu tun. In einem John Grisham-Roman, der ja sowieso wahrscheinlich mit einem unprätentiösen Titel auffallen würde (Die Firma, Die Jury, etc. Wer kennt sie nicht? ^^), könnte das z.B. sehr gut zum Gesamtwerk passen.
Bei Texten auf FF.de sehe ich das Ganze anders: Wie in einem früheren Post erwähnt wurde, helfen auch mir solche Kapitelnamen, mich besser zu orientieren. Oftmals muss man ja doch etwas warten, bis neue Kapitel einer Geschichte erscheinen und dann will ich mir nicht mehr überlegen müssen, ob ich noch bei Kapitel 17 oder schon bei 21 war. Einen Titel erkenne ich dagegen sofort wieder.
Englische Kapitelnamen schrecken mich dabei meistens ab, Songtitel sowieso. Die brauchen wirklich einen guten Bezug zur Geschichte, ansosnten verstehe ich den Sinn dahinter nicht. Mich interessieren die Musik-Empfehlungen in den meisten Geschichten überhaupt nicht, zumal ich meistens ohnehin einen anderen Musikgeschmack habe.
Entsprechend würde ich Titel in der Sprache wählen, in der auch der Text verfasst ist. Damit tue ich mich selbst auch schwer. Ich versuche, sozusagen den Inhalt des Kapitels in möglichst wenigen Worten zusammenzufassen, ohne zu viel zu verraten. Ziel ist ein Titel, der anfangs nett klingt und nach dem Lesen des Kapitels einen Sinn ergibt. Besonders schön finde ich mehrdeutige Titel, die ihre Bedeutung im Verlauf des Kapitels wandeln. Aber das gelingt mir leider nicht.
aeffle
Ich persönlich finde nicht, dass ein Buch Kapitel mit Namen haben muss. Besonders störend fand ich sogar Namen wie "Kapitel 1, in dem XY passiert". Das hat mir immer viel zu viel vorweg genommen. Tatsächlich war das ein sehr bekannter deutscher Autor, bei dem mir das auffiel (Erich Kästner, Michael Ende?).
Ende bei Jim Knopf. Keine Ahnung, obs Kästner auch gemacht hat. War jeweils wirklich die Zusammenfassung des Kapitels, wobei Jim Knopf wie die meisten Kinderbücher meiner Meinung nach nicht wirklich von der Spannung lebt, sondern vom Humor und den liebenswerten Figuren.
Jetzt bleibt es bei bloßer Durchnummerierung.
Cortes
Früher hab ich Kapitelnamen gemacht aber das wurde mir irgendwann zu viel Arbeit. Wollte ja auch immer das es irgendwie zum Kapitel passt.
Jetzt bleibt es bei bloßer Durchnummerierung.
Aber man kann ja auch das Kapitel erstmal schreiben und dann den Namen geben, dann passt es ja auch...
elderini
Ende bei Jim Knopf. Keine Ahnung, obs Kästner auch gemacht hat. War jeweils wirklich die Zusammenfassung des Kapitels, wobei Jim Knopf wie die meisten Kinderbücher meiner Meinung nach nicht wirklich von der Spannung lebt, sondern vom Humor und den liebenswerten Figuren.
1. Kapitelnamen
Ich finde, wer Kapiteln nur mit Nummern beschriftet, kanns auch gleich ganz sein lassen. Persönliche Meinung, muss man nicht teilen. Ausserdem mache ich selbst gerne Kapiteltitel, man kann da wunderbar all die Titel verbauen, die man mal für den Buchtitel ins Auge gefasst, dann aber aus verschiedenen Gründen nicht genommen hat. Für mich sind Kapiteltitel beim Lesen immer "Mini-Trailer", die mich aufs nächste Kapitel gespannt machen.
2. Klapptexte
Es juckt mich nicht, was gewisse Kritiker von einem Buch halten. Ich will wissen, worum es geht, nicht, ob der Inhalt "witzig, spannend, unterhaltsam" oder das Werk "bahnbrechend" ist. Das entscheide ich dann selbst.
3. Den Titel des Buches gross und den Namen des Autors klein, nicht anders herum.
Dieses Phänomen zeigt immer den Moment auf, in dem der Name eines Autors lauter spricht als seine Werke. Was, persönliche Meinung, muss niemand teilen, in vielen Fällen kein gutes Zeichen ist.
Ich kann doch nicht die Einzige sein, die auf die Kapitelnamen nicht mal wirklich achtet, oder?
Those who forget the past are doomed to repeat it.
The question is not, Can they reason?, nor Can they talk? but, Can they suffer?
- Jeremy Bentham
Funkensee
Ich kann diese Aversion gegen fehlende Kapitelnahmen nicht ganz nachvollziehen, ehrlich gesagt. Bewegt sich für mich auch auf einer vollkommen anderen Ebene als Werktitel oder Klappentexte.
Ich kann doch nicht die Einzige sein, die auf die Kapitelnamen nicht mal wirklich achtet, oder?
Ich achte beim Lesen auch nicht wirklich drauf, muss ich zugeben. Aber nachdem ich hier gelesen hatte, dass es generell erwünscht zu sein scheint, haben meine Stories inzwischen alle Kapiteltitel. Und letztendlich finde ich es nicht ausgesprochen schwer, mir da einen auszudenken. Vielleicht sind sie deshalb aber auch dann am Ende ziemlich schlecht. Keine Ahnung. Bisher hat sich kein Leser über schlechte Kapiteltitel beschwert. Bei Storytiteln gab's schon mal Anmerkungen, aber bei Kapiteln nicht. *shrug*
Ich persönlich finde gerade bei Geschichten die länger sind und unregelmäßig weitergeführt werden, die Erstellung von Kapitelnamen sinnvoll. Weil ich kann mir Beispielsweise einen Titel besser merken als eine Zahl um zu wissen, wo ich gegebenfalls hängen geblieben bin.
Auch finde ich es gut wenn man gerade im Spielebereich erkennen kann, ob es sich um einen Teil handelt, den ich schon kenne oder nicht, wegen der Spoilergefahr.
Was ich übrigen absolut unsinnig finde, sind bei deutsch geschriebenen Geschichten Titel und Kapitelnamen die in englisch gehalten werden, besonders mit der Begründung, das höre sich ja soooo viel besser an. Bitte was aber sollen denn die machen, die kein bis wenig Englisch können und sich das selbst mühsam Wort für Wort übersetzen oder sowas wie Google Translate verwenden? Was dabei rauskommt ist ja manches Mal grausiger, als wenn sich der/die Autor/in selbst die Mühe gemacht hätte sich selbst etwas passendes zu überlegen, das jeder versteht, auch wenn es möglicherweise halt etwas länger ist und vielleicht nicht so toll klingt ;)
Funkensee
Ich kann diese Aversion gegen fehlende Kapitelnahmen nicht ganz nachvollziehen, ehrlich gesagt. Bewegt sich für mich auch auf einer vollkommen anderen Ebene als Werktitel oder Klappentexte.
Ich kann doch nicht die Einzige sein, die auf die Kapitelnamen nicht mal wirklich achtet, oder?
Ich würde es nicht als Aversion gegen fehlende Kapitelnahmen, sondern als Affinität für Kapiteltitel bezeichnen. Ich für meinen Teil bevorzuge Kapiteltitel, aber es geht bei weitem nicht so weit, dass ich eine Geschichte oder ein Buch nicht lese, weil es keine Kapiteltitel hat.
Lest ihr die Geschichte dann nicht, wenn Kapitelnamen fehlen? Also rangiert das als Wegklickgrund?
Wie gesagt, beim Lesen achte ich nicht darauf, ob da Kapitelnamen vergeben worden sind, ich lese die Geschichte dennoch, denn der Inhalt ist es, der mich interessiert.
(Ich gestehe, dass ich so wie Ken nun aber auch Kapitelnamen vergeben habe, weil ich schon gerne möchte, dass meine Geschichte gelesen wird)
elderini
Funkensee
Ich kann diese Aversion gegen fehlende Kapitelnahmen nicht ganz nachvollziehen, ehrlich gesagt. Bewegt sich für mich auch auf einer vollkommen anderen Ebene als Werktitel oder Klappentexte.
Ich kann doch nicht die Einzige sein, die auf die Kapitelnamen nicht mal wirklich achtet, oder?Ich würde es nicht als Aversion gegen fehlende Kapitelnahmen, sondern als Affinität für Kapiteltitel bezeichnen. Ich für meinen Teil bevorzuge Kapiteltitel, aber es geht bei weitem nicht so weit, dass ich eine Geschichte oder ein Buch nicht lese, weil es keine Kapiteltitel hat.
"Listen, what I said before John, I meant it. I don't have friends; I've just got one."-Sherlock
"Käwinn, ich wems dir gleich einen vorm wirsing, kriegste nen privatkonzert vone engelchen!"
Wenn der Autor nur Kapitelnamen macht, um die Leser nicht zu vergraulen, kann ich mir vorstellen, dass die einfach nicht passend sind oder lieblos wirken.
Kapitelnamen sind ein tolles Stilelement, dass eben allen ein wenig anders gefällt. Beispielsweise kann man die Nummerierung einfach umkehren (z.B. wie Fitzek das mal gemacht hat) und die Leser so auf eine völlig neue Ebene heben.
Auch Dinge wie '42 Tage vor der Angst' bauen bereits eine gewisse Grundspannung auf, während dass einfach durchnummerierte Kapitel eben weniger tun.
Wenn man Kapitelnamen nicht als Stilelement benutzt, so dienen sie der Übersicht. Und da gibt es eben Menschen, die können sich besser merken, dass das eben einfach in '15' geschah oder das es im Kapitel 'Wut und Wahn' geschah oder dass es im Kapitel '42 Tage vor der Angst' geschah.
Für mich ist das so: Jeder wies ihm gefällt. Bei mir haben auch nicht alle Kapitel unbedingt Namen. Aber manchmal braucht eine Geschichte das für mich einfach. Das muss aber jeder Autor selber hören und entscheiden.
Antjenia
Ich finde immer noch, dass die (fehlende) Beschriftung zum Buch passen muss.
Wenn der Autor nur Kapitelnamen macht, um die Leser nicht zu vergraulen, kann ich mir vorstellen, dass die einfach nicht passend sind oder lieblos wirken.
Oh, da würde mich jetzt natürlich die Meinung bei meinen Lesern interessieren, wie das bei mir wirkt. Denn ich mache sie letztendlich ja auch nur für die Leser, weil sie offenbar erwünscht sind. (diese Anmerkung kam vor ein paar Monaten nämlich schon mal) Schade, dass der Austausch dahingehend hier nicht so da ist XD
Allerdings muss ich sagen, dass ich nicht finde, dass es gleich "lieblos" ist, nur weil ich Kapiteltitel nicht für mich, sondern für andere mache. Ist ja nicht so, als würde ich deshalb nicht darüber nachdenken und irgendwas dahinschreiben. Ich schreibe die Kapiteltitel genau wie den Text, ich denke lediglich nicht besonders viel darüber nach. Das ist beim Storytitel etwas anders. Da überlege ich mir durchaus länger, ob der wirklich passt und erwäge auch Alternativen. Bei Kapiteln nehme ich halt das Erste, was mir dazu in den Sinn kommt. Und ändere es höchstens dann noch einmal, wenn ich im Verlauf der Story feststelle, dass es sonst zu unschönen Dopplungen kommen würde. "Lieblos" würde ich deshalb jetzt nicht nennen. Ob es wirklich immer passend ist? Keine Ahnung. Vielleicht würde ich mit etwas mehr Nachdenken einen "besseren" Titel finden. Aber da - das gebe ich durchaus zu - verwende ich die Zeit lieber auf den Inhalt des Kapitels.
Letztendlich stimme ich aber deinem letzten Satz vor allem zu, nämlich dass es jeder so machen muss, wie es zu ihm und zur Geschichte passt. Ich könnte mir wirklich sehr viele Varianten von Kapiteltiteln vorstellen und da wären durchaus auch welche mit ausschließlich Zahlen dabei ;)
Als Wegklickgrund bei anderen würde ich sie nicht bezeichnen. Allerdings wertschätze ich gute Kapiteltitel ähnlich wie andere Elemente, die eine Geschichte für mich lesenswert machen. Von daher machen fehlende Titel sie nicht schlechter, aber gute besser. :)
Home is where your story begins.
Antjenia
Ich finde immer noch, dass die (fehlende) Beschriftung zum Buch passen muss.
Wenn der Autor nur Kapitelnamen macht, um die Leser nicht zu vergraulen, kann ich mir vorstellen, dass die einfach nicht passend sind oder lieblos wirken.
Kapitelnamen sind ein tolles Stilelement, dass eben allen ein wenig anders gefällt. Beispielsweise kann man die Nummerierung einfach umkehren (z.B. wie Fitzek das mal gemacht hat) und die Leser so auf eine völlig neue Ebene heben.
Auch Dinge wie '42 Tage vor der Angst' bauen bereits eine gewisse Grundspannung auf, während dass einfach durchnummerierte Kapitel eben weniger tun.
Wenn man Kapitelnamen nicht als Stilelement benutzt, so dienen sie der Übersicht. Und da gibt es eben Menschen, die können sich besser merken, dass das eben einfach in '15' geschah oder das es im Kapitel 'Wut und Wahn' geschah oder dass es im Kapitel '42 Tage vor der Angst' geschah.
Für mich ist das so: Jeder wies ihm gefällt. Bei mir haben auch nicht alle Kapitel unbedingt Namen. Aber manchmal braucht eine Geschichte das für mich einfach. Das muss aber jeder Autor selber hören und entscheiden.
Genau das. Ich verstehe, wenn jemand lieber Kapitelnamen haben kann, ist halt eine persönliche Präferenz, aber aus manchen Posts in diesem Thread klingt heraus, dass fehlende Kapitelnamen ein Wegklickgrund sind, und das kann ich nicht ganz nachvollziehen.
Bei meiner derzeitigen FF hab ich das Gefühl, dass Kapitelnamen einfach nicht passend wären, ich habs versucht, aber es gefällt mir atmosphärisch nicht. Deshalb sind die Kapitel einfach durchnummeriert, bei einer anderen FF, die noch nicht online ist, habe ich aber schon Kapitelnamen. Wieder, weil es einfach besser passt.
Those who forget the past are doomed to repeat it.
The question is not, Can they reason?, nor Can they talk? but, Can they suffer?
- Jeremy Bentham
Naschi
Lest ihr die Geschichte dann nicht, wenn Kapitelnamen fehlen? Also rangiert das als Wegklickgrund?
Ich formuliere es mal so: Bei gedruckten Büchern ist es mir egal, da habe ich (reale) Seiten, an denen ich mich orientiere kann.
Virtuell: Ja, da will ich Titel, zwecks Orientierung. Zahlen sind da einfach nichtssagend für mich. Und ja, wenn mich eine KB + Anfangssätze nicht absolut vom Hocker reißen, lese ich eine kapitelnamenlose Story auch nicht und klicke sie weg.
~ Ezio Auditore da Firenze
Funkensee
Ich kann diese Aversion gegen fehlende Kapitelnahmen nicht ganz nachvollziehen, ehrlich gesagt. Bewegt sich für mich auch auf einer vollkommen anderen Ebene als Werktitel oder Klappentexte.
Ich kann doch nicht die Einzige sein, die auf die Kapitelnamen nicht mal wirklich achtet, oder?
Also mir sind Kapitelnamen vollkommen egal als Leserin.
Nachdem ich nicht so viele Geschichten hier lese, um sie aus den Augen zu verlieren, kann ich mich, wenn ich in einer Geschichte etwas wieder suche, an der Handlung (vorher - nachher geschehen) orientieren und finde alles leicht wieder.
Als Autorin habe ich schon manchmal welche gehabt, wenn es sich so ergeben und für mich richtig angefühlt hat. Aber ich würde mich nicht zwingen, welche aus den Fingern zu saugen.
Im gedruckten Buch kann man Lesezeichen zwischen die Seiten stecken. Hier kann man sich virtuelle Lesezeichen setzen, um zu wissen, wie weit man beim Lesen ist.
Antjenia
Auch Dinge wie '42 Tage vor der Angst' bauen bereits eine gewisse Grundspannung auf, während dass einfach durchnummerierte Kapitel eben weniger tun.
Nachdem ich Foreshadowing generell nicht mag und bei häufiger Verwendung schon mal aufhöre, eine Geschichte zu lesen, würde mich das nun wirklich stören. Aber ich vergesse Kapiteltitel ja gleich wieder, also wäre es noch nicht sofort ein Wegklickgrund, aber evtl. ein gar-nicht-erst-lesen-Grund, wenn ich noch nicht in die Geschichte eingetaucht bin. ;)
@Ken:
Ganz ehrlich, ich weiss es ncht. wie gesagt, ich kann mir das einfach 'vorstellen'. Vielleicht habe ich aber auch schon Kapitelnamen gelesen, die 'mehr für den Leser' waren, die mich voll vom Hocker gehauen haben.
Es ist mehr eine Beobachtung an mir selbst. Eine Ausgabe meiner Geschichte (btw diejenige, weshalb ich den Thread wiederbelebt) habe, hat in ihrer ursprünglichen Form Kapitelnamen. Aber die sind unkreativ und von einer jüngeren Version meiner selbst und ich weiss einfach noch, dass ich die gemacht habe, weil ich dachte, jede Geschichte muss Kapitelnamen haben. Entstanden ist sowas Scheussliches wie 'Der Ball; Teil 1', 'Der Ball; Teil 2'.
Ob das jetzt auf alle anzuwenden ist, ist wie in jedem Fall, dahingestellt. Aber weil es mir selbst so ergangen ist, kann ich es mir durchaus vorstellen.
@CoraLan:
Hihi, da sind wir ja tiptop beim Diskussionspunkt: Für dich ist das Foreshadowing, für andere einfach Spannungsaufbau.
Es kommt natürlich auch auf die Verwendung an.
Aber hier sieht man es ja schön: Was der eine toll findet, ist für den anderen doof.
Genau deshalb bleibe ich dabei: Wer findet es passt(nicht), der schreibt (nicht). Wer findet es passt (nicht), der liest (nicht).
Antjenia
Genau deshalb bleibe ich dabei: Wer findet es passt(nicht), der schreibt (nicht). Wer findet es passt (nicht), der liest (nicht).
Genau so sehe ich es auch. Es gibt immer irgendwen, dem etwas nicht gefällt und (hoffentlich) jemanden, dem es gefällt. Geschmäcker sind verschieden. :)