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Rang: Literaturgott
Beitrag #101, verfasst am 08.08.2022 | 13:14 Uhr
Ich schreibe zur Zeit im Rammstein-Universum und was sich auch auf aufgrund des Plots anbot war, dass die Kapitelnamen Songtitel oder Songzitate sind. Natürlich müssen die auch inhaltlich zu dem Kapitel passen und dürfen nicht gleichzeitig zu viel verraten. In einem Kapitel wurde u.a. Kokain konsumiert und anstatt das Kapitel so zu nennen (es gibt einen Song mit dem Titel Kokain) hieß es dann "Die weiße Fee spannt ihren Bogen".
Ich weiß, dass ich es mir dadurch verhältnismäßig einfach mache, aber wenn es sich anbietet - warum nicht?
Ich weiß, dass ich es mir dadurch verhältnismäßig einfach mache, aber wenn es sich anbietet - warum nicht?
Feine Seele, ach so nackt , und ob ich steh ganz ohne Haut
(Sieh mich an )
Hoffnung kriecht aus Fleisch und Blut, das Unheil auf dem Frohsinn kaut
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Tutorial-Autor
Beitrag #102, verfasst am 09.08.2022 | 10:37 Uhr
Merkwürdigerweise sind mir Kapitelnamen bei Geschichten in Papierform vergleichsweise gleichgültig. Ich nehme sie zur Kenntnis, freue mich über gut gemachte, aber ich brauche sie nicht unbedingt.
Wenn ich jedoch elektronisch Medien lese, wünsche ich mir, zumindest bei längeren Werken, unbedingt Kapitelüberschriften.
Vielleicht liegt es daran, dass ich beim Blättern in einem „richtigen“ Buch einfach schneller eine Stelle wieder finde, wenn ich ungefähr weiß, wo ich sie finden kann, als wenn ich die Kapitel anklicken muss. Ich lese nämlich manche Stellen immer wieder und wieder.
Auf jeden Fall habe ich man manchen Werken hier auf Fanfiktion schon oft genug geflucht, wenn die Kapitel einfach nur durchnummeriert waren.
Was meine eigenen Geschichten angeht, so habe ich schon verschiedenes ausprobiert.
Bei den ersten beiden, relativ kurzen, gab es tatsächlich nur Nummern.
Danach habe ich versucht Titel zu verwenden, die zwar den Inhalt des Kapitels widerspiegeln, zwar neugierig machen, aber nicht zu viel verraten.
Auch schon beim Schreiben hatten die Kapitel Arbeitstitel, die mir halfen, den Überblick zu behalten. beim Patchworkschreiben ein absolutes Muss. 😉
Für die engültigen Titel habe ich verschiedene Wege beschritten.
Einmal habe ich ganz frei formuliert. Da gab es dann Titel wie „Die Welt steht still“ oder „Durch die Hölle“.
Bei einer anderen habe ich bekannte Zitate aus der Serie verwandt (ich schreibe über Sherlock BBC), die jeder Fan kennt, was erstaunlich gut zu dem Inhalt jedes einzelnen Kapitels passte.
Dann habe ich jedem Kapitel Zitate vorangestellt, die auf das Kapitel einstimmen sollten und jeweils ein einzelnes Wort daraus genutzt („Schweigen“, „Trost“).
Auch mit Liedern habe ich schon gearbeitet. Dabei hat dann ebenfalls ein kurzer Abschnitt des Liedtextes das Kapitel einleiten lassen. Eine Phrase daraus wurde dann der Titel.
Was die Wahl der Sprache angeht, so bin ich ganz grundsätzlich schon der Meinung, dass ein auf Deutsch geschriebener Text eine deutsche Überschrift haben sollte. Wenn jedoch Lieder und Zitate in einer anderen Sprache waren, meist auf Englisch, bin ich jedes Mal davon abgewichen.
Einmal gab es sogar einen schwedischen Titel. Dreimal dürft ihr raten, wo das entsprechende Kapitel spielte 😉
Wenn ich jedoch elektronisch Medien lese, wünsche ich mir, zumindest bei längeren Werken, unbedingt Kapitelüberschriften.
Vielleicht liegt es daran, dass ich beim Blättern in einem „richtigen“ Buch einfach schneller eine Stelle wieder finde, wenn ich ungefähr weiß, wo ich sie finden kann, als wenn ich die Kapitel anklicken muss. Ich lese nämlich manche Stellen immer wieder und wieder.
Auf jeden Fall habe ich man manchen Werken hier auf Fanfiktion schon oft genug geflucht, wenn die Kapitel einfach nur durchnummeriert waren.
Was meine eigenen Geschichten angeht, so habe ich schon verschiedenes ausprobiert.
Bei den ersten beiden, relativ kurzen, gab es tatsächlich nur Nummern.
Danach habe ich versucht Titel zu verwenden, die zwar den Inhalt des Kapitels widerspiegeln, zwar neugierig machen, aber nicht zu viel verraten.
Auch schon beim Schreiben hatten die Kapitel Arbeitstitel, die mir halfen, den Überblick zu behalten. beim Patchworkschreiben ein absolutes Muss. 😉
Für die engültigen Titel habe ich verschiedene Wege beschritten.
Einmal habe ich ganz frei formuliert. Da gab es dann Titel wie „Die Welt steht still“ oder „Durch die Hölle“.
Bei einer anderen habe ich bekannte Zitate aus der Serie verwandt (ich schreibe über Sherlock BBC), die jeder Fan kennt, was erstaunlich gut zu dem Inhalt jedes einzelnen Kapitels passte.
Dann habe ich jedem Kapitel Zitate vorangestellt, die auf das Kapitel einstimmen sollten und jeweils ein einzelnes Wort daraus genutzt („Schweigen“, „Trost“).
Auch mit Liedern habe ich schon gearbeitet. Dabei hat dann ebenfalls ein kurzer Abschnitt des Liedtextes das Kapitel einleiten lassen. Eine Phrase daraus wurde dann der Titel.
Was die Wahl der Sprache angeht, so bin ich ganz grundsätzlich schon der Meinung, dass ein auf Deutsch geschriebener Text eine deutsche Überschrift haben sollte. Wenn jedoch Lieder und Zitate in einer anderen Sprache waren, meist auf Englisch, bin ich jedes Mal davon abgewichen.
Einmal gab es sogar einen schwedischen Titel. Dreimal dürft ihr raten, wo das entsprechende Kapitel spielte 😉
"Wenn aber die Welt selbst verrückt ist, wer soll dann erkennen, worin der Wahnsinn liegt. Vielleicht ist es Wahnsinn, sich Träumen hinzugeben, vielleicht ist es aber auch Wahnsinn normal zu sein. "
Don Quichotte de la Mancha
"Klugscheißen, der Weg zur dunklen Seite der Macht er ist."
frei nach Yoda
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Rang: Literaturgott
Beitrag #103, verfasst am 09.08.2022 | 10:48 Uhr
Jodis
Merkwürdigerweise sind mir Kapitelnamen bei Geschichten in Papierform vergleichsweise gleichgültig. Ich nehme sie zur Kenntnis, freue mich über gut gemachte, aber ich brauche sie nicht unbedingt.
Wenn ich jedoch elektronisch Medien lese, wünsche ich mir, zumindest bei längeren Werken, unbedingt Kapitelüberschriften.
Vielleicht liegt es daran, dass ich beim Blättern in einem „richtigen“ Buch einfach schneller eine Stelle wieder finde, wenn ich ungefähr weiß, wo ich sie finden kann, als wenn ich die Kapitel anklicken muss. Ich lese nämlich manche Stellen immer wieder und wieder.
Auf jeden Fall habe ich man manchen Werken hier auf Fanfiktion schon oft genug geflucht, wenn die Kapitel einfach nur durchnummeriert waren.
Das fühle und bestätige ich. Auf echtes Papier gedruckt fällt die Orientierung leichter. Digital ist es einfach nur ein Wust ohne Marker, den ein Kapiteltitel darstellt. Das Schlagwort, das man sich bei Lesepausen merken kann, um den raschen Wiedereinstieg zu finden.
"Es wird immer Menschen geben, die dich zu ihrem Problem machen, weil sie mit ihren eigenen nicht klarkommen."
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Schreibwerkstättler
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Beitrag #104, verfasst am 09.08.2022 | 14:32 Uhr
Vom Kampf mit Kapitelnamen kann ich auch ein Lied singen...
Bei meiner FF hab ich mich anfangs mehr oder weniger unbewusst dafür entschieden, Kapitelnamen nur aus einem Wort bestehen zu lassen, weil ich das in Büchern immer so stylish finde, aber irgendwann bin ich davon weggekommen und nun bestehen sie teilweise aus kompletten Lied-Zeilen (die zum Kapitel passen), teilweise auch aus Wortkonstellationen. Ist jetzt super uneinheitlich, aber diese Uneinheitlichkeit hat irgendwie auch ihren eigenen Charme, red ich mir jedenfalls ein.
Bei meiner FF hab ich mich anfangs mehr oder weniger unbewusst dafür entschieden, Kapitelnamen nur aus einem Wort bestehen zu lassen, weil ich das in Büchern immer so stylish finde, aber irgendwann bin ich davon weggekommen und nun bestehen sie teilweise aus kompletten Lied-Zeilen (die zum Kapitel passen), teilweise auch aus Wortkonstellationen. Ist jetzt super uneinheitlich, aber diese Uneinheitlichkeit hat irgendwie auch ihren eigenen Charme, red ich mir jedenfalls ein.
Beiträge: 36
Rang: Buchstabierer
Hm. Also meine Titel für Geschichten mache ich immer gerne nichtssagend. "Der Anschlag" oder "Kälte" oder "37 Grad".
Aber Kapitel? Was ich für Kapitelüberschriften liebe, sind Zitate, die nicht als solche zu erkennen sind (also im Sinne von keine Anführungszeichen oder so - da gäbe es zum Beispiel "Das Gesetz ändert sich, das Gewissen nicht" von Sophie Scholl oder auch Zitate aus der Bibel), oder Lebensweisheiten
Was sich auch immer gut anbietet, sind Sätze oder Wörter, die entweder in der Geschichte genannt werden oder aber das Kapitel gut zusammenfassen. Ich glaube, das ist jetzt ein furchtbar schlechtes Beispiel, aber wenn das Kapitel auf einen Kompromiss hinführt bzw die Charaktere am Ende/irgendwo im Kapitel einen Kompromiss eingehen, könnte man es auch ganz gut "Der Kompromiss" nennen. Vielleicht etwas nichtssagend, aber eine treffende Überschrift.
Aber Kapitel? Was ich für Kapitelüberschriften liebe, sind Zitate, die nicht als solche zu erkennen sind (also im Sinne von keine Anführungszeichen oder so - da gäbe es zum Beispiel "Das Gesetz ändert sich, das Gewissen nicht" von Sophie Scholl oder auch Zitate aus der Bibel), oder Lebensweisheiten
Was sich auch immer gut anbietet, sind Sätze oder Wörter, die entweder in der Geschichte genannt werden oder aber das Kapitel gut zusammenfassen. Ich glaube, das ist jetzt ein furchtbar schlechtes Beispiel, aber wenn das Kapitel auf einen Kompromiss hinführt bzw die Charaktere am Ende/irgendwo im Kapitel einen Kompromiss eingehen, könnte man es auch ganz gut "Der Kompromiss" nennen. Vielleicht etwas nichtssagend, aber eine treffende Überschrift.
Ich sarkastisch? Niemals!
Beiträge: 73
Rang: Schreibkraft
Beitrag #106, verfasst am 10.10.2022 | 23:05 Uhr
Ich finde, eine gute Überschrift sollte auch nicht zu viel verraten. Ich zumindest mag es gar nicht, wenn ich mir am Titel schon die Handlung ableiten kann. Daher bemühe ich mich auch, wie SoriaSilvan möglichst ein Wort zu finden, das die Handlung zusammenfasst und trotzdem erst einmal nichtssagend ist. Idealerweise ist das dann für mich ein Wort, dessen Bezug zum Kapitel man hinterher versteht - und das vielleicht sogar noch zweideutig ist und in beiden Bedeutungen passend.
Die Sprache ist auch für mich wichtig. Ein deutscher Text sollte nach Möglichkeit auch deutsche Titel haben und nur in Ausnahmefällen abweichen. Ich glaube, ich habe einmal ein Kapitel (ausnahmsweise ;) ) in einer fiktiven Sprache benannt, weil es gerade gepasst hat. Sicher bin ich mir aber nicht - es ist gut möglich, dass ich ihn später doch wieder ins Deutsche übersetzt habe.
Die Sprache ist auch für mich wichtig. Ein deutscher Text sollte nach Möglichkeit auch deutsche Titel haben und nur in Ausnahmefällen abweichen. Ich glaube, ich habe einmal ein Kapitel (ausnahmsweise ;) ) in einer fiktiven Sprache benannt, weil es gerade gepasst hat. Sicher bin ich mir aber nicht - es ist gut möglich, dass ich ihn später doch wieder ins Deutsche übersetzt habe.
"[...] la mejor autoridad es aquella que acepta ser cuestionada, igual que las mejores personas son las que tienen dudas y se hacen preguntas." - Fernando Marías
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Rang: ABC-Schütze
Beitrag #107, verfasst am 11.11.2022 | 08:35 Uhr
Kommt drauf an mal plakativ, mal irreführend, mal lustig und mal simpel.
Aktuell halte ich es so dass ich meine Kapitel immer mit 'Die Sache mit' oder 'Es war einmal' anfangen lasse, da es in zwei Zeitebenen spielt. So weiß der Leser gleich am Titel ob Gegenwart oder Vergangenheit gerade ansteht.
Aktuell halte ich es so dass ich meine Kapitel immer mit 'Die Sache mit' oder 'Es war einmal' anfangen lasse, da es in zwei Zeitebenen spielt. So weiß der Leser gleich am Titel ob Gegenwart oder Vergangenheit gerade ansteht.