FanFiktion.de - Forum / Freie Arbeiten – Prosa - Fantasy / [Diskussion] Wie wenig Magie darf in Fantasy sein?
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Beitrag #1, verfasst am 13.08.2015 | 14:04 Uhr
Ich habe es hier jetzt nicht direkt mit einem Thread gefunden, sondern immer nur wieder angedeutet.
https://www.youtube.com/watch?v=D0OR85uwUh8 (leider Englisch)
Das ist ein Kommentar von George Martin zu übernatürlichen Kräften (i.e. Magie, auch wenn man es Macht, Energie oder Telekinese nennt).
Er sagt zu Beginn: Man braucht Magie, sonst ist (High-)Fantasy nur ein historischer Roman über eine Historie, die nicht passiert ist.
Stimmt ihr dem zu, bzw. was heißt überhaupt "keine Magie"?
Heißt "keine Magie": Ich habe eine Welt, und da setz ich jetzt (mehr oder weniger) die Zivilisationen des 1. Jahrtausends rein. Es gibt in dieser Welt keine anderen Rassen, keine ungewöhnlichen Tiere - kurzum, gar nichts.
Oder heißt es: Ja, "ungewöhnliche" Tiere habe ich schon, zum Beispiel (ich spinne mal) wird ein großes Imperium über sehr lange Zeit aufrecht erhalten, indem man auf Flugsaurieren reitet (die größten von denen hätten einen Menschen tragen können), aber die sind in ihren Handlungen eingeschränkt, weil sie warme Aufwinde zum fliegen brauchen, und in den Wäldern hängen Trolle genannte Neanderthaler rum - es ist nicht alltäglich, aber physikalisch ist es mehr oder weniger korrekt und wäre mit unseren Naturgesetzen vereinbar?
Oder heißt "keine Magie"... ja, das überlass ich jetzt mal euch.
Wie wenig Magie darf in Fantasy rein, sodass es überhaupt noch Fantasy ist, und wie sieht diese wenige Magie aus?
Meine Meinung: Ich finde, Fantasy sollte mindestens ein/e/n ungewöhnliche/s/n Kraft/Tier/Umstand beeinhalten, der/die/das die Menschen, Zwerge oder Jatravartidianer bedroht, ihr Leben beeinflusst oder ihre Zivilisation evtl. überhaupt erst ermöglicht, und dieser Umstand darf nicht darin bestehen, dass Glühbirnen an einem Baum wachsen und die alten Römer deshalb Abends länger aufbleiben können - es sei denn, die Glühlampen sind ein wichtiger Wirtschaftszweig etc.
Ihr seht hoffentlich, worauf ich hinaus will, und ich würde mich freuen, eure Meinungen zu diesem Thema zu lesen.
https://www.youtube.com/watch?v=D0OR85uwUh8 (leider Englisch)
Das ist ein Kommentar von George Martin zu übernatürlichen Kräften (i.e. Magie, auch wenn man es Macht, Energie oder Telekinese nennt).
Er sagt zu Beginn: Man braucht Magie, sonst ist (High-)Fantasy nur ein historischer Roman über eine Historie, die nicht passiert ist.
Stimmt ihr dem zu, bzw. was heißt überhaupt "keine Magie"?
Heißt "keine Magie": Ich habe eine Welt, und da setz ich jetzt (mehr oder weniger) die Zivilisationen des 1. Jahrtausends rein. Es gibt in dieser Welt keine anderen Rassen, keine ungewöhnlichen Tiere - kurzum, gar nichts.
Oder heißt es: Ja, "ungewöhnliche" Tiere habe ich schon, zum Beispiel (ich spinne mal) wird ein großes Imperium über sehr lange Zeit aufrecht erhalten, indem man auf Flugsaurieren reitet (die größten von denen hätten einen Menschen tragen können), aber die sind in ihren Handlungen eingeschränkt, weil sie warme Aufwinde zum fliegen brauchen, und in den Wäldern hängen Trolle genannte Neanderthaler rum - es ist nicht alltäglich, aber physikalisch ist es mehr oder weniger korrekt und wäre mit unseren Naturgesetzen vereinbar?
Oder heißt "keine Magie"... ja, das überlass ich jetzt mal euch.
Wie wenig Magie darf in Fantasy rein, sodass es überhaupt noch Fantasy ist, und wie sieht diese wenige Magie aus?
Meine Meinung: Ich finde, Fantasy sollte mindestens ein/e/n ungewöhnliche/s/n Kraft/Tier/Umstand beeinhalten, der/die/das die Menschen, Zwerge oder Jatravartidianer bedroht, ihr Leben beeinflusst oder ihre Zivilisation evtl. überhaupt erst ermöglicht, und dieser Umstand darf nicht darin bestehen, dass Glühbirnen an einem Baum wachsen und die alten Römer deshalb Abends länger aufbleiben können - es sei denn, die Glühlampen sind ein wichtiger Wirtschaftszweig etc.
Ihr seht hoffentlich, worauf ich hinaus will, und ich würde mich freuen, eure Meinungen zu diesem Thema zu lesen.
Ich hoffe, ich habe keinen großen Mist verzapft - wenn doch, fühlt euch frei, mich damit zu bewerfen.
Beiträge: 141
Rang: Datentypist
Beitrag #2, verfasst am 20.08.2015 | 15:19 Uhr
Jain... Man braucht keine Magie im direkten Umfeld der Hauptpersonen um Fantasy zu haben, ABER sie muss in der Welt irgendwie verwurzelt sein. Sei es tief im Hintergrund, wo aus Elfen Orks gemacht wurden oder Götter aus Langeweile Zwerge erschufen, oder in Form von Artefakten, Überbleibseln alter Zeit, die immernoch eine Gewisse Macht haben. Und vielleicht taucht dann doch noch ein Untoter oder Magier auf, wenn auch im Hintergrund. Wenn man Magie ganz weglässt, und alles wissenschaftlich macht, dann Hat man LowSciFi oder einen Pseudohistorischen Roman...
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Schreibwerkstättler
Schreibwerkstatt-Autor
Beitrag #3, verfasst am 23.08.2015 | 15:51 Uhr
Nein, man braucht keine Magie. Ich liebe Magie genauso sehr wie der nächste Fantasyfan, aber man braucht sie nicht um Fantasy zu schreiben.
Man lese beispielsweise "A Brother's Price" von Wen Spencer. Keine Spur von Magie zu finden, aber das Setting als SciFi zu bezeichnen wäre lächerlich, da sich Wissenschaft und Technik größtenteils auf dem Stand des Wilden Westens befinden.
Wenn ich mich recht entsinne, kommt auch "Gulliver's Reisen" ohne Magie aus, und das ist definitiv weder realistisch noch SciFi. Oder "Die Schaurige Geschichte von Violet, Sunny und Klaus" - hat es irgendwann einmal ein mysteriöses "Dorf der Vogelfreunde" gegeben, in dem Leute auf dem Scheiterhaufen verbrannt wurden? Oder eine Sägemühle in der die Mitarbeitenden nur mit Rabattmarken bezahlt wurden? Wahrscheinlich nicht, aber Sci Fi ist es auch nicht.
Und dann gibt es auch jede Menge Bücher, in denen Wissenschaft auf eine Art und Weise funktioniert, die eigentlich magisch ist. Die "Thursday Next" Serie beispielsweise ... das Reisen in die literarische Welt mag als wissenschaftlich bezeichnet werden, aber niemand würde ernsthaft behaupten, es sei mit ausreichend weit entwickelter Technologie realistisch.
Man lese beispielsweise "A Brother's Price" von Wen Spencer. Keine Spur von Magie zu finden, aber das Setting als SciFi zu bezeichnen wäre lächerlich, da sich Wissenschaft und Technik größtenteils auf dem Stand des Wilden Westens befinden.
Wenn ich mich recht entsinne, kommt auch "Gulliver's Reisen" ohne Magie aus, und das ist definitiv weder realistisch noch SciFi. Oder "Die Schaurige Geschichte von Violet, Sunny und Klaus" - hat es irgendwann einmal ein mysteriöses "Dorf der Vogelfreunde" gegeben, in dem Leute auf dem Scheiterhaufen verbrannt wurden? Oder eine Sägemühle in der die Mitarbeitenden nur mit Rabattmarken bezahlt wurden? Wahrscheinlich nicht, aber Sci Fi ist es auch nicht.
Und dann gibt es auch jede Menge Bücher, in denen Wissenschaft auf eine Art und Weise funktioniert, die eigentlich magisch ist. Die "Thursday Next" Serie beispielsweise ... das Reisen in die literarische Welt mag als wissenschaftlich bezeichnet werden, aber niemand würde ernsthaft behaupten, es sei mit ausreichend weit entwickelter Technologie realistisch.
Joanne K. Rowling hat Recht
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Schreibwerkstättler
Beitrag #4, verfasst am 04.09.2015 | 00:36 Uhr
Ich finde auch, dass man Magie nicht zwingend als das Fantasykriterium nehmen sollte. Magie als Fähigkeit auf keinen Fall - man nehme ein paar Drachen, ganz ohne Magie, und schon ist es Fantasy.
Magie als irgendein (magischer) Umstand, der die Welt grundlegend von unserer eigenen unterscheidet, die Existenz von Fantasywesen, um mal ein Beispiel zu nennen - vielleicht schon eher. Grundsätzlich würde ich Sionon zustimmen (auch wenn ich keins der Beispiele kannte), da ich mich zu erinnern meine, dass ich schon Bücher gelesen habe, wo ich mir dachte - hm, eigentlich keine Magie, aber Fantasy ist es trotzdem. Spontan fällt mir zwar keins ein, aber das Prinzip sollte funktionieren.
Aber um mal ein Fast-Beispiel zu bringen: Die Chroniken von Araluen von John Flanagan. Es gibt in den zehn Bänden durchaus Wesen oder Vorkommnisse, die ich als magisch bezeichnen würde (auch wenn sie sich auf die gesamte Welt kaum auswirken). Andere Bände hingegen kommen völlig ohne auch nur Andeutungen von Magie aus, und für mich ist es trotzdem Fantasy. Einfach, weil es eine andere Welt ist.
Magie als irgendein (magischer) Umstand, der die Welt grundlegend von unserer eigenen unterscheidet, die Existenz von Fantasywesen, um mal ein Beispiel zu nennen - vielleicht schon eher. Grundsätzlich würde ich Sionon zustimmen (auch wenn ich keins der Beispiele kannte), da ich mich zu erinnern meine, dass ich schon Bücher gelesen habe, wo ich mir dachte - hm, eigentlich keine Magie, aber Fantasy ist es trotzdem. Spontan fällt mir zwar keins ein, aber das Prinzip sollte funktionieren.
Aber um mal ein Fast-Beispiel zu bringen: Die Chroniken von Araluen von John Flanagan. Es gibt in den zehn Bänden durchaus Wesen oder Vorkommnisse, die ich als magisch bezeichnen würde (auch wenn sie sich auf die gesamte Welt kaum auswirken). Andere Bände hingegen kommen völlig ohne auch nur Andeutungen von Magie aus, und für mich ist es trotzdem Fantasy. Einfach, weil es eine andere Welt ist.
"Die allermutigste Handlung ist immer noch, selbst zu denken. Laut." - Coco Chanel
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Beitrag #5, verfasst am 04.09.2015 | 00:47 Uhr
Ich würde sagen, zu Fantasy gehört auch Steampunk, wo alternative (und physikalisch unmögliche) Technologie die Rolle der Magie übernimmt.
Beiträge: 48
Rang: Bildzeitungsleser
Beitrag #6, verfasst am 21.12.2015 | 00:34 Uhr
Magie und Fantasy sind meiner Meinung nach sehr eng miteinander verwoben. Es ist schwer viele Dinge ohne Magie zu beschreiben, aber das liegt nur an den Stereotypen. Elfen sind immer magisch begabt, Drachen sind Wesen der Magie und eng mit ihr verbunden. Aber sowas ist immer von dem Autor abhängig. Es kann sein, dass die Wissenschaft die Magie verdrängt hat, wodurch keiner mehr Magie anwenden kann. Oder die Magie ist einfach eine allgegenwärtige Kraft wie der Wind. Keiner kann den Wind kontrollieren, aber er ist da.
Es hängt allein vom Autor ab und wie er seine Welt erschafft, ob Magie vorhanden oder abwesend ist. Das Genre Fantasy beschreibt nur, das Aussehen der Welt und ihre Eigenschaften, wie Infrastruktur, Kulturen, Völker, usw. Man könnte auch eine Fantasygeschichte in der Zukunft schreiben. Solange der Autor alles glaubhaft erklärt, muss Magie nicht zwingend vorkommen.
Es hängt allein vom Autor ab und wie er seine Welt erschafft, ob Magie vorhanden oder abwesend ist. Das Genre Fantasy beschreibt nur, das Aussehen der Welt und ihre Eigenschaften, wie Infrastruktur, Kulturen, Völker, usw. Man könnte auch eine Fantasygeschichte in der Zukunft schreiben. Solange der Autor alles glaubhaft erklärt, muss Magie nicht zwingend vorkommen.
Bin nicht krank oder verrückt ... nur gut drauf :D
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