@ Maginisha: Dann hast du uns ja ein wenig Übung voraus ^^ Gerade bei diesem SciFi-Gedöns tue ich mich sehr schwer (wie du ja auch aus erster Hand weißt), aber mittlerweile geht's echt. Und was die Frage mit der Sprache angeht: In meinem Fantasy-Zweiteiler habe ich darauf geachtet, dass die Figuren Redewendungen wie "Um Gottes Willen..." oder "Heilige Schei*e" etc. vermeiden, weil sie das Konzept von Religion nicht kennen. Zwar gibt es (vielleicht? keine Ahnung, tbh) eine alte Welt, in der schon Menschen auf einem anderen Planeten gelebt haben (könnte sogar unsere Welt sein, aber auch das weiß ich bis heute nicht), aber diese kennen die Menschen in der neuen Welt nicht. Sie leben schon seit ein paar Generationen in dieser neuen Welt, was nicht heißt, dass sich Wörtchen wie "verdammt" nicht doch gehalten haben können. In der SciFi-Welt, die ich gerade entwerfe (was Spaß macht, aber auch ein Kraftakt ist), umgehe ich solche Wendungen auch. Ist jetzt zwar nicht so wahnsinnig weitgreifend, aber immerhin ein Aspekt, auf den ich zu achten versuche.
Und was den Rest der Sprache angeht: Wahrscheinlich müsste man eine linguistische Prognose entwerfen, um die direkte Rede der Figuren schreiben zu können, aber da der Erzähler mit den mir vorhandenen Mitteln und Kenntnissen erzählt, die ich nur noch hier und dort anpassen muss, kann ich auch die direkte Rede der Figuren nicht unbedingt komplett anders gestalten. Am einfachsten wäre es tatsächlich, die Figuren so wenig wie möglich sprechen zu lassen, aber das funktioniert aufgrund der bisher vorherrschenden Plotstruktur nicht mehr. Figuren treffen sich, klären sich gegenseitig über Entdeckungen auf, etc. Würde ich meine Geschichte mit Bildern erzählen, wäre es einfacher.
Und was das Abkupfern angeht: Im Thread "Zwei dumme, ein Gedanke" habe ich dazu auch schonmal abgejammert, da ging es mir ähnlich wie dir, dass ich den Titel schon festgelegt hatte, eine Idee hatte - und dann habe ich angefangen, die Manga von Tsutomu Nihei zu lesen. Plötzlich dachte ich: "Ah, shit, here we go... Hätte ich mal besser nicht gegoogelt, was er noch so geschrieben hat." Während sein Zweiteiler Abara (und später auch Biomega und vor allem Blame!) dafür verantwortlich sind, wie meine SciFi-Welt jetzt aussieht (denn der Look ist atemberaubend bei Nihei, googeln lohnt sich hier für die Inspiration), bin ich auf seine aktuell laufende Reihe gestoßen, die sogar denselben Begriff im Titel hat, den ich ursprünglich abgewandelt für meine Idee nutzen wollte - Puppen. Nur haben sich die Puppen bei ihm völlig anders verhalten, als sie sich bei mir hätten verhalten sollen. Letztendlich habe ich alles dann umgeschmissen, obwohl ich mich mit dem Schreiben des Genres überhaupt nicht auskenne... Was ich damit sagen will: Wahrscheinlich siehst nur du die Gemeinsamkeit zwischen deinem Werk und dem, von dem du aus Versehen 'abzukupfern' befürchtest. Und wenn es doch jemand bemerkt: Du weißt ja, dass du die Idee hattest, bevor du auf die andere Geschichte gestoßen bist. Man kann in keinem Genre das Rad mehr neu erfinden.
Bei mir ist es mehr ein kleines Detail. Ding ist halt, dass es quasi genau DAS ist, was es auch in meiner Geschichte ist. Aber damit lebe ich jetzt einfach mal.
Das Sprachproblen habe ich zumindest für mich mehr oder weniger übers Fernsehen gelöst. Das tun die Leute bei mir nämlich quasi ständig. Und da es kaum Neues gibt, laufen eben immer wieder die alten Schinken. Da bleibt dann einiges hängen. ^_~
Aber es ist schon tricky, dass einem da nichts durchrutscht. Ich weiß noch, dass mir ein Reviewer mal "türkischen Honig" in einer Fantasywelt anmahnte. Ups. :D
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Maginisha
Stimmt, an die Puppen erinnere ich mich. ^_^
Bei mir ist es mehr ein kleines Detail. Ding ist halt, dass es quasi genau DAS ist, was es auch in meiner Geschichte ist. Aber damit lebe ich jetzt einfach mal.
Das Sprachproblen habe ich zumindest für mich mehr oder weniger übers Fernsehen gelöst. Das tun die Leute bei mir nämlich quasi ständig. Und da es kaum Neues gibt, laufen eben immer wieder die alten Schinken. Da bleibt dann einiges hängen. ^_~
Aber es ist schon tricky, dass einem da nichts durchrutscht. Ich weiß noch, dass mir ein Reviewer mal "türkischen Honig" in einer Fantasywelt anmahnte. Ups. :D
Na gut, also bei einem kleinen Detail würde ich jetzt als Leser wahrscheinlich eher weniger auf die Barrikaden gehen, sollte mir so etwas in einer FA hier auffallen. Wenn ein ganzer Plot inkl. Character Development und Setting irgendwie kopiert wurde, man quasi an den Namensvariationen sehen kann, dass da jemand bspw. ein riesiger Tolkien-Fan ist, dann wäre das eher was, das man ankreiden könnte. In deinem Fall würde ich mir also keine Sorgen machen ;-)
Hm, das mit dem Fernsehen ist eine clevere Idee. Wäre ich jetzt nicht so direkt drauf gekommen. Ehrlich gesagt habe ich mir darüber jetzt nicht so ausschweifende Gedanken gemacht, denn ich weiß ja auch nicht, wie viel Zeit zwischen 'meiner Lebensrealität' und der Realität der Figuren vergangen ist. Und ob das alles überhaupt zwingend auf der Erde spielt, weiß ich auch nicht. Über viele Sachen habe ich mir Gedanken gemacht, aber solche grundlegenden Infos kenne ich meistens selbst gar nicht, und ich finde sie die meiste Zeit auch gar nicht relevant - zumindest für meine Story sind sie nicht relevant. Das kann ja bei dir wiederum völlig anders aussehen ^^
Gerade bei diesem für mich unbekannten Terrain der SciFi tue ich mich mit Kunstgriffen schwer, die ich eigentlich total gerne mag und die ich auch schon im Genre selbst häufiger beobachtet habe. Ein Beispiel wäre in medias res.
Bei Star Wars (gut, keine reine Science-Fiction, aber doch wenigstens im Genre-Umfeld angesiedelt) gibt's auch keine Erklärungen, da wird einfach Leias Diplomatenschiff von Vader überfallen und schon kommt die Story ins Rollen. Wir wissen nichts über den Konflikt zwischen dem keimenden Imperium (das gibt's ja zu dem Zeitpunkt offiziell noch nicht) und der Allianz der Rebellen, wir kennen weder Darth Vader noch Leia und ihre Rollen in der ganzen Geschichte, aber wir wissen, dass mit Vader nicht gut Kirschen essen ist. Dann wird auch schon die geheime Kampfstation erwähnt, und zwei Androiden mit ausgeprägter Persönlichkeitsmatrix landen ausgerechnet auf Tatooine, wo Luke bereits darauf wartet, für die Quest abgeholt zu werden.
Ähnlich macht auch Nihei es in seinen SciFi-Manga. Bei Blame! beispielsweise geht's einfach los, der Protagonist Killy versucht am Anfang mit einem Jungen in Sicherheit zu kommen, doch der Junge stirbt nach nur wenigen Seiten und sie werden von jemandem angegriffen, von denen wir erst später erfahren, dass sie sog. "Siliziumleben" sind. Woher die kommen? Keine Ahnung. Was die wollen? Weiß ich auch nicht so richtig. Was treibt Killy da eigentlich? Weiß man erst viel später. Wo befinden sie sich da? Ist das die Erde? Oder was anderes? Weiß auch niemand so richtig. Ein wunderbarer Satz aus dem Klappentext einer der Bände lautet daher wie folgt: "Vielleicht in der Zukunft, vielleicht auf der Erde." Und dann ist Killy auch noch kein Freund der vielen Worte. Er stellt zwar Fragen, wenn er etwas nicht versteht, aber das wirklich wichtige World Building funktioniert hier bloß über die Zeichnungen. Ein richtiges 'Gefühl' für den Ort bekommt man als Leser aber trotzdem nicht, denn die fundamentale Welt außerhalb der Netzwerksphäre ist ein gigantischer verfallener Baukomplex, der immer noch gebaut und erweitert wird. Irgendwann erfährt man, dass Killy von 'ganz unten' kommt, also aus einer Ebene, die 5000 Ebenen unter der liegt, auf der er sich befindet, als er das sagt. Aber wie viele Ebenen es gibt, weiß man nicht. Auch nicht, wohin und in welche Richtung sich das Ganze ausdehnt, weiß man nicht. Es muss nicht zwangsläufig nach oben sein, denn es gibt Räume, in denen wird die Schwerkraft umgekehrt. Man geht durch eine Tür und läuft 'auf dem Boden' weiter, der auf der anderen Seite der Tür eigentlich eine Wand oder sogar die Decke wäre.
Eigentlich hätte ich sogar gerne eine Welt, die sich ähnlich wie diese aufbaut, auch würde ich gerne damit spielen, dass der Leser kaum etwas über die Welt weiß, und alles von den Figuren als selbstverständlich vorausgesetzt wird, aber das traue ich mich einfach nicht. Nicht bei meiner Detailverliebtheit, die sich gerade in der ersten Schreibphase wieder einschleicht, und bei meinem Bedürfnis, die Welt durchzuplanen und diesen Plan auch mitzuteilen. Es ist zwar keine Genre-Eigenart, die mir besonders bei Nihei gefallen hat, aber irgendwie merke ich, dass ich wenigstens einmal gerne so erzählen würde wie er, auch wenn wir unterschiedliche Medien dazu nutzen. Er zeichnet seine Welt und lässt die Figuren mit Gesten und Blicken handeln, während ich an das Wort gebunden bin. Vielleicht probiere ich das irgendwann einmal aus, in Form eines OS oder so ^^
Man kann dort übrigens auch Gebete, Kriegsschreie und Flüche finden. Ziemlich lustiges Spielzeug, selbst wenn man nicht auf der Suche nach was Bestimmten ist XD Direkt genutzt habe ich diese letzten Generatoren noch nicht, aber es kommen doch ganz gute Sachen dabei herum.
Nihei kenne ich nicht, aber es klingt interessant. Das “Problem” als Schreiber ist halt, dass man nicht auf Bilder zurückgreifen kann, sondern alles in Worte fassen muss.
Ich war nie ein Fan von ausschweifenden Beschreibungen, sondern habe mich eher knapp gefasst. Ich spiele aber gerade ein Handyspiel, das neben ziemlich schicken Grafiken auch wahnsinnig schöne literarische Beschreibungen bringt. Letztere haben mich so sehr beeindruckt, dass es mich eben zu dieser Geschichte getrieben hat, in die ich auch solche Beschreibungen einbringen möchte.
Es gibt Parallelen wie ein Tarotdeck, Magie und das allgemeine mittelalterliche Setting. Allerdings ohne Homophobie; gleichgeschlechtliche Beziehungen sind dort ebenso Normalität, wie Heteropärchen (was auch eine Parallele zu dem Spiel ist). Was dem bei mir zugrunde liegt, dass es nie eine Kirche mit nur einem einzigen Gott gibt/gab und ebenso keinen Teufel. Wie genau das aussieht, weiß ich noch nicht, aber es hat dafür gesorgt, dass ich ein eigenes Tarot entwickeln musste, weil die Karte des Teufels (und andere “weltliche” Karten) dort eben enthalten sind.
Ja … Details … Hunderte Details und immer noch keinen Plot … Immerhin kann ich meinen Charakteren vertrauen, dass sie sich ihrem Charakter entsprechend verhalten und nicht irgendwelchen Unsinn machen, der zum Schluss keinen Sinn ergibt. Mal sehen, wie weit mich das bringt.
"Laa shay'a waqi'un moutlaq bale kouloun moumkine!"
Kara Silver
Nun, der fantasynamegenerator hat auch klassische Namen. Aus zig verschiedenen Ländern. Da kommen auch ganz normale Namen zustande. Gerade was die Namen für Städte und Länder angeht, wenn ich etwas klassisches brauche, finde ich ihn sehr hilfreich. Aber jedem, wie es ihm am besten nutzt :)
Man kann dort übrigens auch Gebete, Kriegsschreie und Flüche finden. Ziemlich lustiges Spielzeug, selbst wenn man nicht auf der Suche nach was Bestimmten ist XD Direkt genutzt habe ich diese letzten Generatoren noch nicht, aber es kommen doch ganz gute Sachen dabei herum.
Nihei kenne ich nicht, aber es klingt interessant. Das “Problem” als Schreiber ist halt, dass man nicht auf Bilder zurückgreifen kann, sondern alles in Worte fassen muss.
Ich war nie ein Fan von ausschweifenden Beschreibungen, sondern habe mich eher knapp gefasst. Ich spiele aber gerade ein Handyspiel, das neben ziemlich schicken Grafiken auch wahnsinnig schöne literarische Beschreibungen bringt. Letztere haben mich so sehr beeindruckt, dass es mich eben zu dieser Geschichte getrieben hat, in die ich auch solche Beschreibungen einbringen möchte.
Es gibt Parallelen wie ein Tarotdeck, Magie und das allgemeine mittelalterliche Setting. Allerdings ohne Homophobie; gleichgeschlechtliche Beziehungen sind dort ebenso Normalität, wie Heteropärchen (was auch eine Parallele zu dem Spiel ist). Was dem bei mir zugrunde liegt, dass es nie eine Kirche mit nur einem einzigen Gott gibt/gab und ebenso keinen Teufel. Wie genau das aussieht, weiß ich noch nicht, aber es hat dafür gesorgt, dass ich ein eigenes Tarot entwickeln musste, weil die Karte des Teufels (und andere “weltliche” Karten) dort eben enthalten sind.
Ja … Details … Hunderte Details und immer noch keinen Plot … Immerhin kann ich meinen Charakteren vertrauen, dass sie sich ihrem Charakter entsprechend verhalten und nicht irgendwelchen Unsinn machen, der zum Schluss keinen Sinn ergibt. Mal sehen, wie weit mich das bringt.
Wahrscheinlich hilft der Namegenerator mehr bei Fantasy-Settings? Soweit ich weiß, nutzt meine Schwester den auch manchmal, wenn sie als DM an unserer nächsten DnD-Kampagne feilt. Wenn ich nicht gerade auf die von mir verlinkte Webseite zugreife, dann lese ich viele Namen und versuche sie mir zu merken - beispielsweise im Vorspann einer Serie, bei der die Namen der Schauspieler*innen und anderer Produzent*innen etc. im Bild aufgelistet werden, während die Handlung schon läuft.
Für Orte nutze ich meistens dieselbe, o.g. Seite - oder letztens eine Liste mit Typenbezeichnungen für militärische Schiffe. Die Stadt, in der meine aktuelle Story spielt, besteht aus riesigen Gebäuden, die sowohl unterhalb der Wasseroberfläche als auch oberhalb bewohnt sind. Die oberen bewohnbaren 'Einheiten' tragen die Namen von herkömmlichen militärischen Schiffen, die unteren 'Einheiten' die Namen von militärischen U-Booten. Alle Namen waren in einer Liste zu finden, die bei Wikipedia steht ;D Alles NATO-Schiffe, wenn ich mich recht erinnere. Irgendwie ist das einfacher, als mir selbst was auszudenken, denn ich habe immer die Befürchtung, dass es am Ende - nun ja - eben ausgedacht klingt.
Mein Lieblingsbeispiel für so einen Augenroller ist bei Eragon zu finden (den ich nicht gesehen habe - ich kenne nur das Cinema Sins, das hat mir schon gereicht): Ra'zac und Urgals - so basically Nazgul und Urukai...? Dann noch der Name des Antagonisten Galbatorix... aus einem kleinen gallischen Dorf, blablabla. 'Tschuldigung, aber das ist irgendwie zu offensichtlich. Oder aber ich unterstelle hier was. Generell wirken die meisten tatsächlich verlegten/verfilmten High Fantasy-Storys irgendwie immer wie ein Tolkien-Rip-Off, da hat mir meistens schon der Klappentext gereicht, auch wenn ich Fantasy eigentlich echt gerne mag. Wahrscheinlich bediene ich mich deshalb immer der Engels- und Dämonennamen, denn die existieren auf ihre Weise schon, auch wenn sie die Mehrheit sicher noch nie gehört hat. Damit habe ich quasi schon ein Problem eines mir fremden Genres 'überwunden' - was nicht heißt, dass ich mir manche Namen nicht doch ausdenke. Die müssen aber einfach da sein, und nicht in eine schwere Kopfgeburt ausarten. Sonst beschäftige ich mich quasi mit Dingen, die mich vom Plotten abhalten ;D
Die Sache mit der nicht-existenten Homophobie in deiner Fantasy-Welt finde ich richtig gut! Ich habe schon oft davon gelesen, dass sich gerade queere Personen mal Fantasy-Settings wünschen, in denen das kein Thema ist, denn die Realität ist schon homophob genug. Eskapismus sieht eben anders aus, als sich auch noch in der Fiktion mit engstirnigen und verbohrten Personen zu beschäftigen. Deshalb wird das bei mir auch immer restlos gestrichen. Rassismus unter Menschen ebenfalls, ich habe die Nase voll davon, die Betroffenen sicher auch. Rassismus wird nur thematisiert, wenn es zwischen zwei Spezies zu Rassismus kommt. Weil sich darauf eben eine dystopische Ordnung aufbauen lässt, die zerschlagen werden kann. Oder aber ein Machtgefälle zwischen Menschen und Maschinen bzw. Mensch und Künstlicher Intelligenz. Da ist relativ schnell klar, wer den Kürzeren zieht.
Mit High Fantasy kenne ich mich jetzt nicht so dermaßen gut aus, dass ich Vergleiche ziehen könnte. Ich habe eine Lieblingsreihe … Joah, da gibt es auch einen ganz fiesen Bösen, der eine dunkle Armee hat und halt gegen den Prota kämpft. Eine Mangareihe, die im Prinzip das Gleiche behandelt … Allerdings ist beides Welten voneinander entfernt. Sprichwörtlich. Nicht nur durch das Medium, sondern auch in Darstellung und Thematik. Im Grunde geht es in Fantasy doch immer um das Gleiche. Gut gegen Böse und das Böse ist nunmal am Mächtigsten, wenn es eben übermächtig ist.
Ich glaube, die Unterschiede liegen da eher in der Frage, worauf der Fokus gesetzt wird. Und ich denke, das trifft auf alle Genre zu.
Das Problem mit einer nicht-homophoben Welt ist: Wie bringt man das Thema ein, ohne ein Schild hochzuhalten mit der Aufschrift “Schaut her, wie toll ich bin, bei mir existieren gleichgeschlechtliche Pärchen ohne Probleme!”?
Wenn es nicht subtil genug ist, passiert es leicht, dass es den Sinn und Zweck schlicht verfehlt, weil es als Aushängeschild missbraucht wird. Mal sehen, wie ich das noch mache. Bisher habe ich anklingen lassen, dass die Königin eine Geliebte hat, aber halt nur in einer Frage von ihr. “Denkt sie denn auch so?” Hab nicht mal ne Ahnung, ob das überhaupt jemandem auffällt, aber ich versuche es^^ Die Beiläufigkeit des Themas hat mir halt in dem Spiel so gefallen. Es wurde nicht groß auf die Flagge gemalt, sondern war eben einfach Teil davon.
Rassismus wird es allerdings bei mir geben. In welchem Ausmaß weiß ich noch nicht, aber es wird definitv mit drin sein.
"Laa shay'a waqi'un moutlaq bale kouloun moumkine!"
Kara Silver
Galbatorix ist übel. Da frage ich mich, was sich der Autor gedacht hat. Mit “Galbator” wäre er wohl besser gefahren. Die anderen beiden Namen … Hätte ich persönlich jetzt kein Problem damit, sie sind für mich weit genug entfernt.
Mit High Fantasy kenne ich mich jetzt nicht so dermaßen gut aus, dass ich Vergleiche ziehen könnte. Ich habe eine Lieblingsreihe … Joah, da gibt es auch einen ganz fiesen Bösen, der eine dunkle Armee hat und halt gegen den Prota kämpft. Eine Mangareihe, die im Prinzip das Gleiche behandelt … Allerdings ist beides Welten voneinander entfernt. Sprichwörtlich. Nicht nur durch das Medium, sondern auch in Darstellung und Thematik. Im Grunde geht es in Fantasy doch immer um das Gleiche. Gut gegen Böse und das Böse ist nunmal am Mächtigsten, wenn es eben übermächtig ist.
Ich glaube, die Unterschiede liegen da eher in der Frage, worauf der Fokus gesetzt wird. Und ich denke, das trifft auf alle Genre zu.
Das Problem mit einer nicht-homophoben Welt ist: Wie bringt man das Thema ein, ohne ein Schild hochzuhalten mit der Aufschrift “Schaut her, wie toll ich bin, bei mir existieren gleichgeschlechtliche Pärchen ohne Probleme!”?
Wenn es nicht subtil genug ist, passiert es leicht, dass es den Sinn und Zweck schlicht verfehlt, weil es als Aushängeschild missbraucht wird. Mal sehen, wie ich das noch mache. Bisher habe ich anklingen lassen, dass die Königin eine Geliebte hat, aber halt nur in einer Frage von ihr. “Denkt sie denn auch so?” Hab nicht mal ne Ahnung, ob das überhaupt jemandem auffällt, aber ich versuche es^^ Die Beiläufigkeit des Themas hat mir halt in dem Spiel so gefallen. Es wurde nicht groß auf die Flagge gemalt, sondern war eben einfach Teil davon.
Rassismus wird es allerdings bei mir geben. In welchem Ausmaß weiß ich noch nicht, aber es wird definitv mit drin sein.
Versteh mich nicht falsch, ich mag die Thematik "verschiedene Lebewesen teilen eine Welt und es gibt einen Konflikt zwischen Gut und Böse" - das hat Tolkien nun auch nicht erfunden ^^ Wenn man sich seine Werke genauer anguckt, dann findet man auch einige 'Anleihen' (obwohl das noch untertrieben ist) an die altenglischen Klassiker wie Beowulf etc. Smaug basiert im Prinzip auf einer Szene aus Beowulf, der Plot aus Der Hobbit eben auch. Was es nicht zu einer irgendwie schlechteren Geschichte macht. Aber es wirkt eben generischer. Wenn man die Inspirationsquelle nicht kennt, dann würde man vielleicht nicht darauf kommen.
Bei den meisten High Fantasy Geschichten habe ich aber eben das Problem, dass ich mich nicht in die Fiktion mitnehmen lassen kann, weil es eben eine offensichtlich ausgedachte Geschichte ist. Wenn sie mir nicht wie eine 'existierende' Welt präsentiert wird, sondern ich ständig die Autorperson im Kopf habe, wie sie sich krampfhaft coole Fantasy-Namen ausdenkt, dann wirkt die Story bei mir nicht. Ich lese auch eine Mangareihe, die sich der High Fantasy-Sachen bedient (Schwarzer König als Antagonist, der alle Monster für sich rekrutiert, um die Menschen, Elfen und Zwerge zu besiegen - ja, es gibt auch einen alten Konflikt zwischen Elfen und Zwergen), aber sie macht das mit einem Augenzwinkern. Die Drifters (so heißt die Reihe auch), die in diese Welt 'teleportiert' werden (vermutlich würde man hier also eher von Portal Fantasy sprechen, wie bei Narnia), sind historische Personen, die den Krieg entscheiden sollen. Drifters vs. Ends, so nennen sich die 'bösen' Drifters, die auch historische Personen sind. Das wiederum hat mich von Anfang an abgeholt, weil mir eine durchdachte Welt gezeigt wurde, die der Autor selbst vielleicht nicht so richtig ernst nimmt. Das macht Spaß zu lesen, einfach weil es manchmal regelrecht absurd wird. Und die Namen der meisten Figuren sind eben nicht ausgedacht, weil sie tatsächlich existiert haben. Die Spielart gefällt mir also hier besonders, auch wenn die Story an sich - böser Overlord gegen unterlegene gute Seite - nichts Neues ist. Dass aber Toyohisa Shimazu, ein Samurai aus dem 16. Jahrhundert, auf Butch Cassidy und den antiken Feldherrn Hannibal trifft, ist einfach nur lustig ^^
Ich denke, was die fehlende Homophobie angeht, solltest du es einfach mit der Beiläufigkeit belassen. Wenn ein Mann sagt: "Lasst meinen Mann in Ruhe!", dann wird das nicht weiter kommentiert, als wäre es etwas 'Besonderes' oder 'Andersartiges'. Und wenn es einfach als gegeben hingenommen wird, dann rutscht man m.E. nicht in diese Aushängeschild-Situation ab. Es passiert einfach, und gut ist. Aber das sollte dich nicht davon abhalten, es zu beschreiben, egal in welcher Form. Wenn die Königin ihre Liebhaberin beschreibt, und das aus der Sicht einer vielleicht Verliebten, dann driftet es eben unter Umständen in Kitsch ab, weil sie die rosarote Brille anhat - kommt hier halt auf die Figur an sich an. Aber wirkt das wie das Aushängeschild des Autoren? Auf mich eher nicht, die Figur schildert es ja, sofern du einen personalen Erzähler bemühst.
Und das leidige Thema Rassismus: Wie gesagt, den gibt's bei mir auch, allerdings selten oder gar nicht zwischen Menschen. Die Hautfarbe interessiert niemanden, jeder Mensch ist gleich viel wert, weil es eine andere Spezies gibt, die man evtl. gemeinschaftlich bekämpfen will (oder eher vermeintlich gemeinschaftlich). Nicht-Menschen wurden in meinem letzten Zweiteiler rassistisch behandelt und verfolgt. Und die Konstellation Mensch vs. Maschine/K.I. birgt auch nochmal neue Herausforderungen, die ich noch austeste, weil K.I.s streng genommen nicht emotional handeln. Eher rein rational-logisch. Und das allein kann ein Problem sein, glaube ich. Zumindest ist es das, worauf es bei mir gerade hinausläuft... Ich muss mich dringend ans Plotten setzen, merke ich gerade ;D
Ein Grund, warum ich gern den namegenerator nutze. Dann komme ich weniger in ‘Versuchung’ meine Namen bunt zu mischen. Ich nutze halt für eine Bevölkerungsgruppe nur eine der Möglichkeiten und dann auch dazu passende Städte- und Ländernamen. Zumindest, sofern mich meine Charaktere lassen. Die haben nämlich die Eigenheit, sich ihre Namen immer selbst auszusuchen. So wurde z.B. meine ursprüngliche Asha zu Ahsa und Umar zu Umbra. Beides habe ich stets beim ersten Versuch falsch geschrieben und musste ausbessern. Irgendwann habe ich aufgegeben. Es gibt noch mehr Geschichten von eigensinnigen Wahlnamen, aber das würde jetzt ausufern.
Rassismus ist leider auch ein immer noch aktuelles Thema in unserer Welt, ebenso wie Homophobie. Es ist mMn allerdings schwieriger in Fiktion zu umgehen. Gerade in Fantasy, wenn es verschiedene Rassen und mitunter Welten gibt. Es wäre zu einem Grad unrealistisch, den ich keinem Autor abkaufen könnte. Es ist schlicht zu unwahrscheinlich, dass es keinerlei Vorurteile zwischen verschiedenen Spezies gibt.
Mit der Normalität der gleichgeschlechtlichen Charaktere werde ich es genauso halten, wie du vorgeschlagen hast. Beiläufig bleiben. Die Königin ist bisher noch kein maßgeblicher Charakter, von daher wird es wohl bei der bisherigen kleinen Erwähnung bleiben, aber es gibt definitiv noch mehr Gelegenheiten. Wie du schon sagtest: “Lass meinen Mann in Ruhe!”
Ich wünsche dir viel Erfolg beim Plotten!
"Laa shay'a waqi'un moutlaq bale kouloun moumkine!"
Kara Silver
Ah, das meinst du. Da habe ich dich falsch verstanden. Es ist mir auch sehr wichtig, dass mir eine Welt nicht erklärt wird (in Ermangelung einer besseren Formulierung), sondern dass sie einfach IST. Eine Welt muss existieren, dann kann der Leser auch darin eintauchen.
Ein Grund, warum ich gern den namegenerator nutze. Dann komme ich weniger in ‘Versuchung’ meine Namen bunt zu mischen. Ich nutze halt für eine Bevölkerungsgruppe nur eine der Möglichkeiten und dann auch dazu passende Städte- und Ländernamen. Zumindest, sofern mich meine Charaktere lassen. Die haben nämlich die Eigenheit, sich ihre Namen immer selbst auszusuchen. So wurde z.B. meine ursprüngliche Asha zu Ahsa und Umar zu Umbra. Beides habe ich stets beim ersten Versuch falsch geschrieben und musste ausbessern. Irgendwann habe ich aufgegeben. Es gibt noch mehr Geschichten von eigensinnigen Wahlnamen, aber das würde jetzt ausufern.
Rassismus ist leider auch ein immer noch aktuelles Thema in unserer Welt, ebenso wie Homophobie. Es ist mMn allerdings schwieriger in Fiktion zu umgehen. Gerade in Fantasy, wenn es verschiedene Rassen und mitunter Welten gibt. Es wäre zu einem Grad unrealistisch, den ich keinem Autor abkaufen könnte. Es ist schlicht zu unwahrscheinlich, dass es keinerlei Vorurteile zwischen verschiedenen Spezies gibt.
Mit der Normalität der gleichgeschlechtlichen Charaktere werde ich es genauso halten, wie du vorgeschlagen hast. Beiläufig bleiben. Die Königin ist bisher noch kein maßgeblicher Charakter, von daher wird es wohl bei der bisherigen kleinen Erwähnung bleiben, aber es gibt definitiv noch mehr Gelegenheiten. Wie du schon sagtest: “Lass meinen Mann in Ruhe!”
Ich wünsche dir viel Erfolg beim Plotten!
Wegen der Unwahrscheinlichkeit von fehlendem Rassismus: Stimme ich dir zu. Der immer wieder aufgegriffene Konflikt zwischen Elfen und Zwergen fällt m.E. in diese Sparte. Es gibt immer dieses Etepetete vs. Im-Dreck-Wühlen. Und das Misstrauen gegenüber dem anderen, obwohl man am Ende merkt, dass man doch zusammenarbeiten kann. Solche Geschichten sind ja auch schön - jemand springt über seinen Schatten und merkt, dass seine Vorurteile null und nichtig sind. In der Hinsicht birgt das also viel Erzählpotenzial. Dennoch versuche ich den typisch menschlichen Rassismus und die Homophobie wegzulassen, denn 1. mag ich das Thema nicht besonders, es geht mir in der Realität schon auf den Sack, dabei bin ich nicht einmal betroffen und 2. glaube ich an manchen Tagen, dass ich aus der Sicht eines Betroffenen nicht realistisch genug schreiben kann, denn ich wurde noch nie rassistisch beleidigt. Ich sage nicht, dass man das nicht probieren darf, aber ich fühle mich einfach nicht wohl damit. Es fällt mir leichter, aus der Sicht eines Nicht-Menschen zu schreiben, der Menschen hasst (und andersherum), als über einen Schwarzen zu schreiben, der von Weißen diskriminiert wird. Einfach, weil ich nicht schwarz bin und diese Erfahrung nicht teile. Vermutlich darf man mein Nicht-Mensch-Beispiel gerne als Allegorie verstehen, aber nun ja, es ändert nichts an der Tatsache, dass ich mich damit nicht wohlfühlen würde.
Danke & dir auch noch viel Spaß beim Plotten/Schreiben! :)
Keine Ahnung, was passieren soll.
Während ich das hier tippe denke ich mir: Muss etwas passieren? Ich denke ja. Aber was?
Ich bin so froh, dass meine BFF am Montag vorbei kommt und mir hilft. Ich bin und bleibe eben ein Plotter XD
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Kara Silver
Es ist jetzt soweit. Zwei Kapitel sind fertig und gefallen mir auch ganz gut. Jetzt hab ich den Anfang von Kapitel 3 und weiß, was am Ende passiert, aber dazwischen? Nix. Nada. Nothing.
Keine Ahnung, was passieren soll.
Während ich das hier tippe denke ich mir: Muss etwas passieren? Ich denke ja. Aber was?
Ich bin so froh, dass meine BFF am Montag vorbei kommt und mir hilft. Ich bin und bleibe eben ein Plotter XD
Wieder einmal können wir einen Club aufmachen ^^
Mein SciFi-Projekt stagniert momentan auch, weil ich keine wirklich zündende Idee habe. Stattdessen lenke ich mich erfolgreich mit einem anderen Projekt ab, das sich so runterschreiben lässt... Mangelnde Disziplin lässt grüßen ;D
Wir gucken gerade eine Sc-Fi-Serie und da kann man natürlich viele Sachen einfach optisch unterbringen. Kleidung, Gebäude, Maschinen, Frisuren, whatever. Das alles wirkt natürlich. Wäre ich jetzt in bekannten Gefilden, zum Beispiel Fantasy, kein Ding. Beschreib ich halt ne schöne oder schreckliche Landschaft, Kleidung, Wesen, wie auch immer. Mag ich, kann ich. Aber in dieser Welt soll ja quasi alles anders sein und das soll man beim Lesen natürlich auch spüren. Gleichzeitig will ja nun keiner ellenlange Beschreibungen lesen. Gnah, it's making me wahnsinnig.
Aber immerhin hab ich so gestern schon mal ne KB für das neue Projekt verfasst. Mal sehen, vielleicht schreibe ich das auch ein bisschen parallel. Da hat man was zu tun, wenn es bei einem Projekt stagniert. ;)
Home is where your story begins.
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Andauril
Kennt ihr das auch? Ihr habt jahrelang fest in einem Genre geschrieben, und auf einmal - wie aus heiterem Himmel - habt ihr eine Idee, einen Geistesblitz, der euch zu einer neuen Geschichten inspiriert. (...)
Kennt ihr das auch? Was sind eure Erfahrungen? Zu welchen Settings/Genres haben euch diese Blitzideen geführt? Wie geht ihr damit um? Wie an das unbekannte Setting/Genre heran?
Zum Ausgangsthema dieses Threads...
Ich hab diesen Herbst zum allerersten Mal oneshots im "Genre" Fluff geschrieben, unter Inspiration der prompts vom Flufftober 2022 bei Tumblr, einer Art challenge, bei der für jeden Tag ein fluff-Stichwort bereitsteht, zu dem man schreiben soll/kann/darf.
Ich war in der Vergangenheit schon mal hier registriert (mit 13 und dann später nochmal mit 19/20) und hatte damals nie das Bedürfnis, fluff zu schreiben, das hätte ich langweilig gefunden. Dieses Jahr hab ich plötzlich ein bisschen Gefallen daran gefunden; obwohl das Canonwerk am ehesten Scifi/Horror zuzuordnen ist, lässt es durch viele zwischenmenschlich warme Momente und viele sympathische Charaktere durchaus Raum für "Friede, Freude, Eierkuchen"-FFs und... ich weiß nicht warum, aber irgendwie find ich es einfach entspannend und angenehm, ab und zu oneshots der Art zu schreiben. Meine längere FF hat mehr als genug Drama und Probleme; das ist also eine Abwechslung. Mal abgesehen davon, dass es natürlich auch eine Ablenkung von der echten Welt ist, die mir zur Zeit (wie sicher vielen von uns) so viel Angst macht wie noch nie in meinem Leben.
Ich glaub, dass das mir bisher eigentlich eher unvertraute Genre fluff mich zur Zeit irgendwie "zu sich zieht", diese oneshots sind natürlich eindeutig weniger herausfordernd als meine lange, mehr oder weniger durchgeplante, rechercheintensive FF; sie sind toll um runterzukommen und vergleichsweise meinen Kopf abzuschalten, aber gleichzeitig etwas zu schaffen, dass hoffentlich wenigstens ein paar Menschen ein gutes Gefühl bereitet, wenigstens temporär. Ich glaub, das ist der Sinn von fluff. Weiterhin hab ich gemerkt, dass ich mich in diesem Genre bei weitem nicht so sehr beim Thema Feedback/Reviews unter Druck setze, sondern eingehendes so wie ausbleibendes Feedback viel lockerer nehme.
Kennt ihr das auch? Ihr habt jahrelang fest in einem Genre geschrieben, und auf einmal - wie aus heiterem Himmel - habt ihr eine Idee, einen Geistesblitz, der euch zu einer neuen Geschichten inspiriert. Aber deren Setting oder Genre ist völlig anders als das gewohnte. Diese Idee und die Geschichte treibt euch in die Arme eines Genres oder Settings, mit dem ihr euch bis dato gar nicht beschäftigt habt, oder mit dem ihr gar nichts anfangen könnt, dass euch vielleicht sogar anfangs abgeschreckt hat. Und ihr könnt nicht anders und müsst es aufschreiben. (...)
Kennt ihr das auch? Was sind eure Erfahrungen? Zu welchen Settings/Genres haben euch diese Blitzideen geführt? Wie geht ihr damit um? Wie an das unbekannte Setting/Genre heran?
Yup.
Ich hab mir vor ein paar Wochen eine Serienfraktur an der Wirbelsäule zugezogen und wurde dadurch von 100 auf 0 katapultiert. Außer Hörbücher ging nichts. Irgendwann konnte ich zumindest stundenweise ein Handygame zocken und TV gucken.
Dann landete ich bei guten Freunden auf deren riesigen Privatbesitz in den Ardennen, zum Auskurieren und damit meine Hunde mehr Auslauf haben. Da geben sich illustere Gestalten aus behördlichem Umfeld quasi die Klinke in die Hand.
Irgendwie habe ich bei der Gelegenheit zu viel James Bond geguckt, obwohl ich den eigentlich nie so richtig leiden konnte - und ZACK.
Hmpf.
Ich bin ein fürchterlicher Chaot. Klar, ich liebe Bastelarbeit, Welten bauen, Denk- und Sozialsysteme etc.. aber Schreiben läuft meistens "aus den Fingern gesogen" und da mir mein innerer Monk stets auf einer Schulter sitzt, gerne auf drei Bildschirmen und gleichzeitig Schreiben, Mindmap mit wichtigen Informationen (Schreibweise von Orten/Namen etc) und 20 Fenster mit paraleller Recherche offen.
Eine meiner Nebenjobs im realen Leben besteht aus Fachartikel verfassen. Da muss ich mich sehr oft in wissenschaftliche Studien und fachliche Interpretationen einlesen, um dann einen leserverständlichen und am besten noch unterhaltsamen Senf daraus zu basteln. Auf Abruf. Mit Zeichenanzahl-Vorgabe und Zeichenbasierter Abrechnung. Schreibblockade? "Hast du kein Bock mehr? Soll es jemand anders machen?" Ist übrigen der Tod jeder "lustbetonten" Kreativität .. 😬
Die "Himmelherrgott-dann-halt-Bond" FF läuft mir gut von der Hand. Das überrascht mich sehr, denn bislang habe ich freizeitmäßig nur geschrieben, wenn mich ein Genre/Setting völlig mitreißen konnte. Hier muss ich relativ viel abgleichen und überlegen, ob DAS in den Canon passt, obwohl ich es aus Monk-Realitätscheck-Sicht so niemals darstellen würde.
Tatsächlich finde ich die emotionale Distanz zu der FF recht entspannt. Hatte mich dazu gezwungen, in Lichtgeschwindigkeit einen Plot und ein Char-Mindmap hinzusemmeln, bevor ich mir die erste Zeile erlaubt hab. Dadurch kann ich jetzt sehr unbesorgt mein Chaos frönen, ohne mich komplett zu verzetteln.
Alles in allem: sehr interessante Erfahrung und mittlerweile verstehe ich mich sogar mit Bond ganz gut.
Liebe Grüße,
Varg
SEK-Beamter: "Das war keine Blendgranate, das war ein Irritationstäuschkörper!"
butterfly-dimensions
Andauril
Kennt ihr das auch? Ihr habt jahrelang fest in einem Genre geschrieben, und auf einmal - wie aus heiterem Himmel - habt ihr eine Idee, einen Geistesblitz, der euch zu einer neuen Geschichten inspiriert. (...)
Kennt ihr das auch? Was sind eure Erfahrungen? Zu welchen Settings/Genres haben euch diese Blitzideen geführt? Wie geht ihr damit um? Wie an das unbekannte Setting/Genre heran?
Zum Ausgangsthema dieses Threads...
Ich hab diesen Herbst zum allerersten Mal oneshots im "Genre" Fluff geschrieben, unter Inspiration der prompts vom Flufftober 2022 bei Tumblr, einer Art challenge, bei der für jeden Tag ein fluff-Stichwort bereitsteht, zu dem man schreiben soll/kann/darf.
Ich war in der Vergangenheit schon mal hier registriert (mit 13 und dann später nochmal mit 19/20) und hatte damals nie das Bedürfnis, fluff zu schreiben, das hätte ich langweilig gefunden. Dieses Jahr hab ich plötzlich ein bisschen Gefallen daran gefunden; obwohl das Canonwerk am ehesten Scifi/Horror zuzuordnen ist, lässt es durch viele zwischenmenschlich warme Momente und viele sympathische Charaktere durchaus Raum für "Friede, Freude, Eierkuchen"-FFs und... ich weiß nicht warum, aber irgendwie find ich es einfach entspannend und angenehm, ab und zu oneshots der Art zu schreiben. Meine längere FF hat mehr als genug Drama und Probleme; das ist also eine Abwechslung. Mal abgesehen davon, dass es natürlich auch eine Ablenkung von der echten Welt ist, die mir zur Zeit (wie sicher vielen von uns) so viel Angst macht wie noch nie in meinem Leben.
Ich glaub, dass das mir bisher eigentlich eher unvertraute Genre fluff mich zur Zeit irgendwie "zu sich zieht", diese oneshots sind natürlich eindeutig weniger herausfordernd als meine lange, mehr oder weniger durchgeplante, rechercheintensive FF; sie sind toll um runterzukommen und vergleichsweise meinen Kopf abzuschalten, aber gleichzeitig etwas zu schaffen, dass hoffentlich wenigstens ein paar Menschen ein gutes Gefühl bereitet, wenigstens temporär. Ich glaub, das ist der Sinn von fluff. Weiterhin hab ich gemerkt, dass ich mich in diesem Genre bei weitem nicht so sehr beim Thema Feedback/Reviews unter Druck setze, sondern eingehendes so wie ausbleibendes Feedback viel lockerer nehme.
Den Flufftober gibt es auch? xD Ich kenne den Fluffcember. Daran werde ich teilnehmen.
Hat bei mir auch einiges gebraucht, um von der Vorstellung abzukommen, dass jede Story einen Riesenkonflikt benötigt.
Für einen One-Shot darf man diese typische Geschichtenstruktur ruhig mal aufgeben und meist schreibt man sie ohnehin für Fandoms, in denen die Ereignisse im Canon traurig oder grausam genug sind.
Auf das Thema bezogen:
Meine Lieblingsgenres sind allgemein Fantasy, aber vor allem Steampunk, Dark Fantasy und Horror.
Die meisten oder zumindest einige meiner Lieblingswerke lassen sich auch einem oder mehreren dieser Genres zuordnen, und ich höre auch gerne vertonte Creepypastas zb.
Aber besonders an Dark Fantasy und Horror hab ich mich nie so recht herangetraut. Diese Werke müssen diese packende und düstere Atmosphäre haben und jedes Mal, wenn ich mich daran versuche, hab ich den Eindruck, ich sei nicht gut genug.
Allmählich trau ich mich dennoch dran und Halloween ist die perfekte Gelegenheit um einen One-Shot zu schreiben.
Ich hör mir auch diverse Videos zu Horror-Schreibtipps an oder lese mir Artikel dazu durch. Selbstzweifel wird man halt immer haben und es zu gewissen Anteilen auch ganz gut so, wenn man etwas selbstkritisch ist.