FanFiktion.de - Forum / Allgemeines - Schreiben – Allgemein / Slash oder Hetero - Was bevorzugt ihr? Warum?
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MinusCelsius
Beitrag #351, verfasst am 12.10.2010 | 04:20 Uhr
Eben, in Mangas gibt es genug, woran die Slasher sich austoben können. Es besteht keine Notwendigkeit, sich an anderen Serien, Büchern und Filmen zu vergreifen.
Und 'Hochkonzentrat'? Das kriegt man in manchen Fandoms auch. Scheinbar wollen manche das ja so, da sollte es in einem Canon nicht stören.
Klischees wird es immer und überall geben, und in neueren Serien wird es ja auch ohne die ganz groben versucht (siehe Stargate Universe-Beispiel). Nur wie soll man eine ganze Serie über ein Thema - z.B. die Schwulenszene - machen, ohne dabei auf gängige Klischees einzugehen? Ich kenne wandelnde Klischees von Szeneschwulen; es gibt sie wirklich, also darf (und muss) es sie auch in einer realitätsnahen Serie geben. Nicht ausschließlich, aber ganz weglassen wäre wieder unrealistisch. Eine ziemliche Zwickmühle - und ein Kunststück, die Grenzen zwischen 'realistisch' und 'klischeeüberladen' zu finden.
Und 'Hochkonzentrat'? Das kriegt man in manchen Fandoms auch. Scheinbar wollen manche das ja so, da sollte es in einem Canon nicht stören.
Klischees wird es immer und überall geben, und in neueren Serien wird es ja auch ohne die ganz groben versucht (siehe Stargate Universe-Beispiel). Nur wie soll man eine ganze Serie über ein Thema - z.B. die Schwulenszene - machen, ohne dabei auf gängige Klischees einzugehen? Ich kenne wandelnde Klischees von Szeneschwulen; es gibt sie wirklich, also darf (und muss) es sie auch in einer realitätsnahen Serie geben. Nicht ausschließlich, aber ganz weglassen wäre wieder unrealistisch. Eine ziemliche Zwickmühle - und ein Kunststück, die Grenzen zwischen 'realistisch' und 'klischeeüberladen' zu finden.
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Beitrag #352, verfasst am 12.10.2010 | 04:58 Uhr
EchoTracer
Soviel dazu ^^
Eigentlich sind weniger Klischees in dem Sinne gemeint, welche von tatsächlichen Begebenheiten herrühren, also den wandelnden Klischeebildern, sondern solchen, welche Hollywood höchstselbst aufgebaut hat
Es gibt solche und solche Klischees und letztgenannte, also die Hollywoodschen, diese sind die schlimmen. Ich will da keine uralte Diskussion entflammen, das hatte ich vor gut 10 Jahren schon hinter mir gelassen. Grundsätzlich nervt es mich aber noch immer.
Eben, in Mangas gibt es genug, woran die Slasher sich austoben können. Es besteht keine Notwendigkeit, sich an anderen Serien, Büchern und Filmen zu vergreifen.
Und 'Hochkonzentrat'? Das kriegt man in manchen Fandoms auch. Scheinbar wollen manche das ja so, da sollte es in einem Canon nicht stören.
Klischees wird es immer und überall geben, und in neueren Serien wird es ja auch ohne die ganz groben versucht (siehe Stargate Universe-Beispiel). Nur wie soll man eine ganze Serie über ein Thema - z.B. die Schwulenszene - machen, ohne dabei auf gängige Klischees einzugehen? Ich kenne wandelnde Klischees von Szeneschwulen; es gibt sie wirklich, also darf (und muss) es sie auch in einer realitätsnahen Serie geben. Nicht ausschließlich, aber ganz weglassen wäre wieder unrealistisch. Eine ziemliche Zwickmühle - und ein Kunststück, die Grenzen zwischen 'realistisch' und 'klischeeüberladen' zu finden.
Soviel dazu ^^
Eigentlich sind weniger Klischees in dem Sinne gemeint, welche von tatsächlichen Begebenheiten herrühren, also den wandelnden Klischeebildern, sondern solchen, welche Hollywood höchstselbst aufgebaut hat
Es gibt solche und solche Klischees und letztgenannte, also die Hollywoodschen, diese sind die schlimmen. Ich will da keine uralte Diskussion entflammen, das hatte ich vor gut 10 Jahren schon hinter mir gelassen. Grundsätzlich nervt es mich aber noch immer.
"Alles ist persönlich, wenn man eine Person ist."
"Understanding is a three edged sword"
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MinusCelsius
Beitrag #353, verfasst am 12.10.2010 | 05:07 Uhr
Mit Hollywood kenne ich mich eh nicht SO gut aus. ;)
zuojenn
Beitrag #354, verfasst am 12.10.2010 | 10:55 Uhr
jack1603
Ich wäre auch gerne Mäuschen. Dann könnte ich mich mich besser verdrücken, wenn's peinlich wird.
Ansonsten ... interessanter Diskussionsverlauf. Dass die Amis doch etwas prüder sind als wir, stelle ich mir auch vor. Ich weiß, dass sie in der Black Dagger-Serie ein riesen Bohei um zwei homosexuelle Figuren machen. Deren Buch ist noch nicht geschieben, es steht aber schon fest, dass in diesem der Hauptplot nicht weitergehen wird, damit die Leser, die Schwulenszenen nicht lesen wollen, nichts verpassen.
Da ist man in Deutschland weit fortschrittlicher, da wird den Lesern zunehmend auch im Hetero-Liro der homosexuelle Sex hingelegt und fertig. Don't like? Heul doch. (c;
Weibliche Homosexualität füllt ganze Regale und wird von den "besseren" Literaten geschrieben.
Was ich ursprünglich sagen wollte, ist, dass man mit einem normalen Schulwissen (Sexualunterricht) und ein wenig Recherche (Bravo, whatever) in der Lage sein sollte, keine groben Schnitzer einzubauen. Natürlich kommt es trotzdem vor. Zahnpasta ... okay. ☺ Aua.
Es sollte heutzutage ja auch jeder wissen, dass die im Mittelalter noch keine Jeans trugen und keine Waschmaschinen besaßen ... findet sich trotzdem.
Aber mal ehrlich: Wenn man drüber stolpert, lässt man es den Autor wissen, amüsiert sich drüber und gut ist. Passiert ja nix Schlimmes, wenn jemand unrealistischen Sex schreibt ... ich glaube mal nicht, dass sich junge schwule Männer vor ihrem ersten Sex durch Harry/Draco-Fics beraten lassen und dann beherzt zur Zahnpasta greifen *g*.
"Beiß die Zähne zusammen, Liebster; Draco war auch tapfer!"
Bei dem Treffen möchte ich gerne Mäuschen spielen - nicht aus Gehässigkeit, sondern aus blanker, persönlicher Neugierde.
Ich wäre auch gerne Mäuschen. Dann könnte ich mich mich besser verdrücken, wenn's peinlich wird.
Ansonsten ... interessanter Diskussionsverlauf. Dass die Amis doch etwas prüder sind als wir, stelle ich mir auch vor. Ich weiß, dass sie in der Black Dagger-Serie ein riesen Bohei um zwei homosexuelle Figuren machen. Deren Buch ist noch nicht geschieben, es steht aber schon fest, dass in diesem der Hauptplot nicht weitergehen wird, damit die Leser, die Schwulenszenen nicht lesen wollen, nichts verpassen.
Da ist man in Deutschland weit fortschrittlicher, da wird den Lesern zunehmend auch im Hetero-Liro der homosexuelle Sex hingelegt und fertig. Don't like? Heul doch. (c;
Weibliche Homosexualität füllt ganze Regale und wird von den "besseren" Literaten geschrieben.
Was ich ursprünglich sagen wollte, ist, dass man mit einem normalen Schulwissen (Sexualunterricht) und ein wenig Recherche (Bravo, whatever) in der Lage sein sollte, keine groben Schnitzer einzubauen. Natürlich kommt es trotzdem vor. Zahnpasta ... okay. ☺ Aua.
Es sollte heutzutage ja auch jeder wissen, dass die im Mittelalter noch keine Jeans trugen und keine Waschmaschinen besaßen ... findet sich trotzdem.
Aber mal ehrlich: Wenn man drüber stolpert, lässt man es den Autor wissen, amüsiert sich drüber und gut ist. Passiert ja nix Schlimmes, wenn jemand unrealistischen Sex schreibt ... ich glaube mal nicht, dass sich junge schwule Männer vor ihrem ersten Sex durch Harry/Draco-Fics beraten lassen und dann beherzt zur Zahnpasta greifen *g*.
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Beitrag #355, verfasst am 12.10.2010 | 12:00 Uhr
zuojenn
Entscheidung des Autors?
Oder vom Verlag diktiert?
Ich würde das als Autor nicht machen wollen...gut, dass man das Problem mit Veröffentlichungen auf FF.de nicht hat.
Ansonsten ... interessanter Diskussionsverlauf. Dass die Amis doch etwas prüder sind als wir, stelle ich mir auch vor. Ich weiß, dass sie in der Black Dagger-Serie ein riesen Bohei um zwei homosexuelle Figuren machen. Deren Buch ist noch nicht geschieben, es steht aber schon fest, dass in diesem der Hauptplot nicht weitergehen wird, damit die Leser, die Schwulenszenen nicht lesen wollen, nichts verpassen.
Entscheidung des Autors?
Oder vom Verlag diktiert?
Ich würde das als Autor nicht machen wollen...gut, dass man das Problem mit Veröffentlichungen auf FF.de nicht hat.
Joanne K. Rowling hat Recht
zuojenn
Beitrag #356, verfasst am 12.10.2010 | 12:08 Uhr
Sionon Klingensang
Ich vermute eine Verlagsentscheidung, weiß es aber nicht.
Ich würde sowas zwar auch nicht gerne machen; aber wenn du davon abhängig bist, dass jemand anders (der Verlag) den Spaß vorfinanziert und das finanzielle Risiko eines Flops trägt, musst du Kompromisse eingehen.
Dass eine Bestseller-Autorin überhaupt Homosexualität in eine Hetero-LiRo-Reihe einbaut, ist da schon etwas ganz Besonderes und stellte wohl zu Anfang ein ziemliches Risiko dar. Wer davon lebt, wird auch nicht mal eben locker flockig seinen Erfolg für eine "neue Idee" riskieren.
zuojenn
Ansonsten ... interessanter Diskussionsverlauf. Dass die Amis doch etwas prüder sind als wir, stelle ich mir auch vor. Ich weiß, dass sie in der Black Dagger-Serie ein riesen Bohei um zwei homosexuelle Figuren machen. Deren Buch ist noch nicht geschieben, es steht aber schon fest, dass in diesem der Hauptplot nicht weitergehen wird, damit die Leser, die Schwulenszenen nicht lesen wollen, nichts verpassen.
Entscheidung des Autors?
Oder vom Verlag diktiert?
Ich würde das als Autor nicht machen wollen...gut, dass man das Problem mit Veröffentlichungen auf FF.de nicht hat.
Ich vermute eine Verlagsentscheidung, weiß es aber nicht.
Ich würde sowas zwar auch nicht gerne machen; aber wenn du davon abhängig bist, dass jemand anders (der Verlag) den Spaß vorfinanziert und das finanzielle Risiko eines Flops trägt, musst du Kompromisse eingehen.
Dass eine Bestseller-Autorin überhaupt Homosexualität in eine Hetero-LiRo-Reihe einbaut, ist da schon etwas ganz Besonderes und stellte wohl zu Anfang ein ziemliches Risiko dar. Wer davon lebt, wird auch nicht mal eben locker flockig seinen Erfolg für eine "neue Idee" riskieren.
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Beitrag #357, verfasst am 12.10.2010 | 12:13 Uhr
zuojenn
Das leuchtet ein. Wobei die ganze Angelegenheit schon etwas Komisches hat. Nun ja...ich habe mir ja schon an den Kopf gegriffen als ich gelesen habe, dass das Kürzel "J.K. Rowling" daher rührt, dass man Angst hatte, Jungen würden ein von einer Frau geschriebenes Buch nicht lesen wollen.
Dass eine Bestseller-Autorin überhaupt Homosexualität in eine Hetero-LiRo-Reihe einbaut, ist da schon etwas ganz Besonderes und stellte wohl zu Anfang ein ziemliches Risiko dar. Wer davon lebt, wird auch nicht mal eben locker flockig seinen Erfolg für eine "neue Idee" riskieren.
Das leuchtet ein. Wobei die ganze Angelegenheit schon etwas Komisches hat. Nun ja...ich habe mir ja schon an den Kopf gegriffen als ich gelesen habe, dass das Kürzel "J.K. Rowling" daher rührt, dass man Angst hatte, Jungen würden ein von einer Frau geschriebenes Buch nicht lesen wollen.
Joanne K. Rowling hat Recht
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zuojenn
Tschuldigung, aber seit wann ist man prüde, wenn man Slash nicht lesen will?
p.s.: außerdem stimmt das mit Sicherheit nicht, dass "die Amis" schlechter mit Schwulensex zurecht kommen, als wir. Vielleicht tragen die es nicht so offen zur Schau, aber der Ausbund an Slash-Fics im FF.net und Slash-Bildchen im DeviantArt straft diese Behauptung, sie würden allgemein weniger Slash lesen/schreiben, Lügen
Ansonsten ... interessanter Diskussionsverlauf. Dass die Amis doch etwas prüder sind als wir, stelle ich mir auch vor. Ich weiß, dass sie in der Black Dagger-Serie ein riesen Bohei um zwei homosexuelle Figuren machen. Deren Buch ist noch nicht geschieben, es steht aber schon fest, dass in diesem der Hauptplot nicht weitergehen wird, damit die Leser, die Schwulenszenen nicht lesen wollen, nichts verpassen.
Tschuldigung, aber seit wann ist man prüde, wenn man Slash nicht lesen will?
p.s.: außerdem stimmt das mit Sicherheit nicht, dass "die Amis" schlechter mit Schwulensex zurecht kommen, als wir. Vielleicht tragen die es nicht so offen zur Schau, aber der Ausbund an Slash-Fics im FF.net und Slash-Bildchen im DeviantArt straft diese Behauptung, sie würden allgemein weniger Slash lesen/schreiben, Lügen
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zuojenn
Beitrag #359, verfasst am 12.10.2010 | 13:45 Uhr
Artanis
Ist man nicht. Aber wenn in einer Serie, die auch von ihren sehr (!) expliziten Erotikszenen unterschiedlicher, durchaus ... ungewöhnlicher Spielarten, ein solcher Bohei (Plotstillstand!) betrieben wird, nur weil nun mal zwei Männlein inne Kiste springen, dann finde ich das arg strange.
Lover in Ketten oder SM-Fan auf Liebhaberinnensuche will auch nicht jeder leser, aber für diese Szenen wurde auch nicht der ganze Plot angehalten.
Artanis
Naja, offenbar scheint man da noch vorsichtiger damit umzugehen, zumindest auf dem großen Buchmarkt. Da ist der deutsche Buchmarkt einfach offener. Gesteh den Deutschen doch auch mal zu, irgendwo voraus zu sein 😉
zuojennAnsonsten ... interessanter Diskussionsverlauf. Dass die Amis doch etwas prüder sind als wir, stelle ich mir auch vor. Ich weiß, dass sie in der Black Dagger-Serie ein riesen Bohei um zwei homosexuelle Figuren machen. Deren Buch ist noch nicht geschieben, es steht aber schon fest, dass in diesem der Hauptplot nicht weitergehen wird, damit die Leser, die Schwulenszenen nicht lesen wollen, nichts verpassen.
Tschuldigung, aber seit wann ist man prüde, wenn man Slash nicht lesen will?
Ist man nicht. Aber wenn in einer Serie, die auch von ihren sehr (!) expliziten Erotikszenen unterschiedlicher, durchaus ... ungewöhnlicher Spielarten, ein solcher Bohei (Plotstillstand!) betrieben wird, nur weil nun mal zwei Männlein inne Kiste springen, dann finde ich das arg strange.
Lover in Ketten oder SM-Fan auf Liebhaberinnensuche will auch nicht jeder leser, aber für diese Szenen wurde auch nicht der ganze Plot angehalten.
Artanis
p.s.: außerdem stimmt das mit Sicherheit nicht, dass "die Amis" schlechter mit Schwulensex zurecht kommen, als wir. Vielleicht tragen die es nicht so offen zur Schau, aber der Ausbund an Slash-Fics im FF.net und Slash-Bildchen im DeviantArt straft diese Behauptung, sie würden allgemein weniger Slash lesen/schreiben, Lügen
Naja, offenbar scheint man da noch vorsichtiger damit umzugehen, zumindest auf dem großen Buchmarkt. Da ist der deutsche Buchmarkt einfach offener. Gesteh den Deutschen doch auch mal zu, irgendwo voraus zu sein 😉
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Artanis
In Amerika sind die Menschen unterschiedlicher. Es gibt da sehr konservative Menschen, es gibt aber auch solche, die dem gemeinen Deutschen um Jahrzehnte voraus sind. In Foren findet man meistens Leute, die überhaupt nichts mit dem Klischeebild des "Amis" zu tun haben. Wären da nicht deren Beschwerden über merkwürdige Bekannte, könnte man fast meinen, das Vorurteil wäre gänzlich falsch.
Aber aus Sicht der Verlage ist der Markt insgesamt offenbar eher konservativ...auf eine merkwürdige Art und Weise. In einer Geschichte spontan mit SM konfrontiert zu werden finde ich doch deutlich schockierender als ein Paar bei dem die Geschlechterkombination nicht meinen Vorlieben entspricht.
p.s.: außerdem stimmt das mit Sicherheit nicht, dass "die Amis" schlechter mit Schwulensex zurecht kommen, als wir. Vielleicht tragen die es nicht so offen zur Schau, aber der Ausbund an Slash-Fics im FF.net und Slash-Bildchen im DeviantArt straft diese Behauptung, sie würden allgemein weniger Slash lesen/schreiben, Lügen
In Amerika sind die Menschen unterschiedlicher. Es gibt da sehr konservative Menschen, es gibt aber auch solche, die dem gemeinen Deutschen um Jahrzehnte voraus sind. In Foren findet man meistens Leute, die überhaupt nichts mit dem Klischeebild des "Amis" zu tun haben. Wären da nicht deren Beschwerden über merkwürdige Bekannte, könnte man fast meinen, das Vorurteil wäre gänzlich falsch.
Aber aus Sicht der Verlage ist der Markt insgesamt offenbar eher konservativ...auf eine merkwürdige Art und Weise. In einer Geschichte spontan mit SM konfrontiert zu werden finde ich doch deutlich schockierender als ein Paar bei dem die Geschlechterkombination nicht meinen Vorlieben entspricht.
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zuojenn
Anscheinend empfinden die meisten Fantasy Romance-Leserinnen in Amerika BDSM als sexy, Slash aber nicht. Kann ich nachvollziehen. Ich mag beides nicht, würde mich aber trotzdem nicht unbedingt als "prüde" bezeichnen. Nur weil hier gerade Boys Love so gut ankommt, heißt das nicht, dass es wo anders genauso beliebt ist.
Abgesehen davon ist es bestimmt einfacher, bei einer BDSM-Szene einfach querzulesen, wenn man sie nicht mag, als sich als Nicht-Slashliebhaber durch eine ganze Slash-Romanze zu "quälen". Oder ging es hier nur um ein Nebenpärchen?
zuojenn
Was heißt "voraus sein"? Das, was ich von Amerika gesehen habe, bis jetzt, innerhalb von insgesamt 5 Wochen (ich sage damit nicht, dass ich Amerika wirklich "kenne", ich war ja bisher auch erst in 4 Staaten), ist in vielerlei Hinsicht Deutschland, bzw. EUROPA nicht voraus. In anderen Dingen wiederum schon. Aber hauptsächlich ist es dort einfach _anders_, als hier. Es gibt drüben einen Haufen Dinge, die sich hier nie etablieren würden, und umgekehrt. Klar kommt sehr vieles von drüben, aber längst nicht so viel, wie man glaubt. Vielleicht wird sich der Slash dort drüben auf dem Buchmarkt nie so sehr verbreiten, wie hier, weil die es einfach in Büchern nicht auch noch lesen wollen. Vielleicht sind wir hier ihnen in den Dingen wirklich voraus.
Aber das Klischee vom ach so prüden, stockkonservativen, hochreligiösen Amerikaner kommt doch nur davon, dass wir hier drüben nur die krassesten Meldungen präsentiert bekommen. Wenn ich gewusst hätte, wie es drüben läuft, ehe ich hin kam, hätte ich keinen derartigen Kulturschock erlitten. Umgekehrt ist es natürlich dasselbe. Wenn ich erzählen würde, was die Ami-Verwandten meines Mannes alles über Österreich dachten, nur weil sie es in den Medien sahen ...
Ist man nicht. Aber wenn in einer Serie, die auch von ihren sehr (!) expliziten Erotikszenen unterschiedlicher, durchaus ... ungewöhnlicher Spielarten, ein solcher Bohei (Plotstillstand!) betrieben wird, nur weil nun mal zwei Männlein inne Kiste springen, dann finde ich das arg strange.
Lover in Ketten oder SM-Fan auf Liebhaberinnensuche will auch nicht jeder leser, aber für diese Szenen wurde auch nicht der ganze Plot angehalten.
Anscheinend empfinden die meisten Fantasy Romance-Leserinnen in Amerika BDSM als sexy, Slash aber nicht. Kann ich nachvollziehen. Ich mag beides nicht, würde mich aber trotzdem nicht unbedingt als "prüde" bezeichnen. Nur weil hier gerade Boys Love so gut ankommt, heißt das nicht, dass es wo anders genauso beliebt ist.
Abgesehen davon ist es bestimmt einfacher, bei einer BDSM-Szene einfach querzulesen, wenn man sie nicht mag, als sich als Nicht-Slashliebhaber durch eine ganze Slash-Romanze zu "quälen". Oder ging es hier nur um ein Nebenpärchen?
zuojenn
Naja, offenbar scheint man da noch vorsichtiger damit umzugehen, zumindest auf dem großen Buchmarkt. Da ist der deutsche Buchmarkt einfach offener. Gesteh den Deutschen doch auch mal zu, irgendwo voraus zu sein 😉
Was heißt "voraus sein"? Das, was ich von Amerika gesehen habe, bis jetzt, innerhalb von insgesamt 5 Wochen (ich sage damit nicht, dass ich Amerika wirklich "kenne", ich war ja bisher auch erst in 4 Staaten), ist in vielerlei Hinsicht Deutschland, bzw. EUROPA nicht voraus. In anderen Dingen wiederum schon. Aber hauptsächlich ist es dort einfach _anders_, als hier. Es gibt drüben einen Haufen Dinge, die sich hier nie etablieren würden, und umgekehrt. Klar kommt sehr vieles von drüben, aber längst nicht so viel, wie man glaubt. Vielleicht wird sich der Slash dort drüben auf dem Buchmarkt nie so sehr verbreiten, wie hier, weil die es einfach in Büchern nicht auch noch lesen wollen. Vielleicht sind wir hier ihnen in den Dingen wirklich voraus.
Aber das Klischee vom ach so prüden, stockkonservativen, hochreligiösen Amerikaner kommt doch nur davon, dass wir hier drüben nur die krassesten Meldungen präsentiert bekommen. Wenn ich gewusst hätte, wie es drüben läuft, ehe ich hin kam, hätte ich keinen derartigen Kulturschock erlitten. Umgekehrt ist es natürlich dasselbe. Wenn ich erzählen würde, was die Ami-Verwandten meines Mannes alles über Österreich dachten, nur weil sie es in den Medien sahen ...
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Sionon Klingensang
Ne sehr lustige Geschichte dazu: In nem Anne-Hathaway-Forum ging es um ihren Film Havoc, wo sich sich Anne halt nackt zeigt, ist schon was her und soweit ich weiß ihre erste Erfahrung diesbzgl. gewesen. Leider waren nicht wenige amerikanischen Fans dieses Forums total entsetzt deswegen, während zwei Leutchen sich köstlich darüber amüsierten. Eine Holländerin und ich.
Also, je nachdem wen man da aus US of by-god-A antrifft, kann es sehr "lustig" werden.
Und ja, es gibt genüpgend Amis, die uns Lederhosenträgern um einiges voraus sind.
Den Eindruck hinsichtlich der Vermarktung von Fiktion habe ich auch, eben besonders im Bereich TV und Film. Es gibt Abweichler. Einige sehr nette Filme kommen aus den USA, zumeist aber eben Independentproduktionen. Auch Boys don't cry war Independent, wenngleich dann von FOX auf den Verleihmarkt gebracht.
Ein Negativ-Beispiel, dies allerdings -zur Ehrenrettung der US-Amerikaner- aus England kommend, war Kick it (Bend it) like Beckham. Eigentlich sollte die Beziehung zwischen den Figuren von Parminder Nagra und Keira Knightley keine freundschaftliche, sondern ne Liebesbeziehung sein - ein bisschen merkt man es noch und am Ende ist man nicht so sicher, ob die beiden im Ausland nicht doch.... wie dem auch sei, die Regisseurin Gurinder Chadha, kommt aus Kenia, die Familie stammt aber halt aus Indien, hat aus "Rücksichtnahme" vor Vertretern ihres Volkes die Lesbenstory abgeblasen. Ja, das dazu.
Nicht allein die Amis katzbuckeln, wenn es um sowas geht, vor der konservativen "vermeintlichen" Majorität (obs so ist, weiß ich nicht, müsste man Umfragewerte kennen - und damit meine ich nicht diese dummen Durchschnittswerte).... traurig, aber immer noch wahr.
Österreich? Hmm, da kennen die ja nur den Gouvernator und der meinte: Er sei gegen Schwulenehen. Wenn solche geschlossen werden, dann nur zwischen Mann und Frau. ^^
In Amerika sind die Menschen unterschiedlicher. Es gibt da sehr konservative Menschen, es gibt aber auch solche, die dem gemeinen Deutschen um Jahrzehnte voraus sind. In Foren findet man meistens Leute, die überhaupt nichts mit dem Klischeebild des "Amis" zu tun haben. Wären da nicht deren Beschwerden über merkwürdige Bekannte, könnte man fast meinen, das Vorurteil wäre gänzlich falsch.
Aber aus Sicht der Verlage ist der Markt insgesamt offenbar eher konservativ...auf eine merkwürdige Art und Weise. In einer Geschichte spontan mit SM konfrontiert zu werden finde ich doch deutlich schockierender als ein Paar bei dem die Geschlechterkombination nicht meinen Vorlieben entspricht.
Ne sehr lustige Geschichte dazu: In nem Anne-Hathaway-Forum ging es um ihren Film Havoc, wo sich sich Anne halt nackt zeigt, ist schon was her und soweit ich weiß ihre erste Erfahrung diesbzgl. gewesen. Leider waren nicht wenige amerikanischen Fans dieses Forums total entsetzt deswegen, während zwei Leutchen sich köstlich darüber amüsierten. Eine Holländerin und ich.
Also, je nachdem wen man da aus US of by-god-A antrifft, kann es sehr "lustig" werden.
Und ja, es gibt genüpgend Amis, die uns Lederhosenträgern um einiges voraus sind.
Den Eindruck hinsichtlich der Vermarktung von Fiktion habe ich auch, eben besonders im Bereich TV und Film. Es gibt Abweichler. Einige sehr nette Filme kommen aus den USA, zumeist aber eben Independentproduktionen. Auch Boys don't cry war Independent, wenngleich dann von FOX auf den Verleihmarkt gebracht.
Ein Negativ-Beispiel, dies allerdings -zur Ehrenrettung der US-Amerikaner- aus England kommend, war Kick it (Bend it) like Beckham. Eigentlich sollte die Beziehung zwischen den Figuren von Parminder Nagra und Keira Knightley keine freundschaftliche, sondern ne Liebesbeziehung sein - ein bisschen merkt man es noch und am Ende ist man nicht so sicher, ob die beiden im Ausland nicht doch.... wie dem auch sei, die Regisseurin Gurinder Chadha, kommt aus Kenia, die Familie stammt aber halt aus Indien, hat aus "Rücksichtnahme" vor Vertretern ihres Volkes die Lesbenstory abgeblasen. Ja, das dazu.
Nicht allein die Amis katzbuckeln, wenn es um sowas geht, vor der konservativen "vermeintlichen" Majorität (obs so ist, weiß ich nicht, müsste man Umfragewerte kennen - und damit meine ich nicht diese dummen Durchschnittswerte).... traurig, aber immer noch wahr.
Österreich? Hmm, da kennen die ja nur den Gouvernator und der meinte: Er sei gegen Schwulenehen. Wenn solche geschlossen werden, dann nur zwischen Mann und Frau. ^^
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MinusCelsius
Beitrag #363, verfasst am 12.10.2010 | 19:41 Uhr
Ich glaube nicht, dass man sagen kann Amerika oder Europa hat den anderen was vorraus. In den USA gibt es bestimmt jede Menge White Trash, der mit Schrotflinte und dem kautabakspritzenden Gebrüll "GET OFF MY YARD" durchs Leben zieht. Aber wenn ich hier im Herz des Ruhrpotts auf die Straße gehe, kann Deutschland in Sachen White Trash locker mithalten. Mein Vermieter, zum Beispiel. 220 Kilo Lebendgewicht, auf dem Hof eine Müllhalde auf 4 Rädern und über den Kofferraum "Schalker bis in den Tod"; dazu gerne Ballonseide in den abartigen Schattierungen der Farbpalette.
Die Amis haben ein paar bibeltreue Gemeinden, wo alles noch wie zu Pilgrimzeiten zugeht - wir haben bayrische Bergdörfer, in denen man schon Probleme hat, aufladbare Batterien zu kaufen und Forscher noch immer versuchen, ein kabelloses Kommunikationsnetzwerk zu erfinden.
Die Amis haben ein paar bibeltreue Gemeinden, wo alles noch wie zu Pilgrimzeiten zugeht - wir haben bayrische Bergdörfer, in denen man schon Probleme hat, aufladbare Batterien zu kaufen und Forscher noch immer versuchen, ein kabelloses Kommunikationsnetzwerk zu erfinden.
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jack1603
Die Medien schreiben, was ihnen in den Kram passt, ganz offensichtlich. Was meine These, dass man nicht alles glauben sollte, was hier über Amerika (und drüben über uns) gebracht wird, bestärkt.
http://www.bz-berlin.de/aktuell/welt/schwarzenegger-kaempft-fuer-die-homo-ehe-article942539.html
http://www.lesbian.or.at/news/1226307209
http://www.tagesspiegel.de/politik/international/schwarzenegger-sagt-erneut-nein-zur-homo-ehe/1068420.html
Österreich? Hmm, da kennen die ja nur den Gouvernator und der meinte: Er sei gegen Schwulenehen. Wenn solche geschlossen werden, dann nur zwischen Mann und Frau. ^^
Die Medien schreiben, was ihnen in den Kram passt, ganz offensichtlich. Was meine These, dass man nicht alles glauben sollte, was hier über Amerika (und drüben über uns) gebracht wird, bestärkt.
http://www.bz-berlin.de/aktuell/welt/schwarzenegger-kaempft-fuer-die-homo-ehe-article942539.html
http://www.lesbian.or.at/news/1226307209
http://www.tagesspiegel.de/politik/international/schwarzenegger-sagt-erneut-nein-zur-homo-ehe/1068420.html
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Das war wohl mal ein freudscher Versprecher von ihm, den Dieter Hildebrandt mal vor Jahren aufgegriffen hat ^^
Man kann es mit Matthias Tretter sagen: Den Amerikanern kann man nur gratulieren. jemanden (eine gewisse Dame aus Alaska ^^) zu finden, der noch blöder ist als Bush, das ist eine Meisterleistung.
Wobei ich da gar nicht an unsere bunte Truppe denken mag - andererseits, man kann über Herrn Westerwelle denken was man will, aber wieviele amerikanische Politiker in hochrangigen Ämtern kann man aufzählen, welche offen homosexuell sind und -neuerdings- mit dem Lebensgefährten verheiratet. Ich glaub, eher sprengen die das Capitol, als dass die sowas innerhalb der nächsten 30 Jahre dulden würden.
Es gibt zudem Entgleisungen .. egal, ob bei denen, hier oder in Österreich, da fehlen mir einfach nur die Worte.
Aber zurück zum Thread- Thema, wir gleiten irgendwie immer mehr ab... worum gings eigentlich nochmal?
Man kann es mit Matthias Tretter sagen: Den Amerikanern kann man nur gratulieren. jemanden (eine gewisse Dame aus Alaska ^^) zu finden, der noch blöder ist als Bush, das ist eine Meisterleistung.
Wobei ich da gar nicht an unsere bunte Truppe denken mag - andererseits, man kann über Herrn Westerwelle denken was man will, aber wieviele amerikanische Politiker in hochrangigen Ämtern kann man aufzählen, welche offen homosexuell sind und -neuerdings- mit dem Lebensgefährten verheiratet. Ich glaub, eher sprengen die das Capitol, als dass die sowas innerhalb der nächsten 30 Jahre dulden würden.
Es gibt zudem Entgleisungen .. egal, ob bei denen, hier oder in Österreich, da fehlen mir einfach nur die Worte.
Aber zurück zum Thread- Thema, wir gleiten irgendwie immer mehr ab... worum gings eigentlich nochmal?
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zuojenn
Öh. Ich hatte das "voraus sein" auch eigentlich nur auf den Buchmarkt bezogen, und da muss man es vermutlich auch Genre-abhängig betrachten.
Im LiRo ist es einfach so, dass sich bestimmte Subgenre hier nicht verkaufen, wenn sie nicht im großen Stil erstmal von "drüben" hier rüber gekarrt werden. Vor einigen Jahren war es der paranormale LiRo, bzw. dergleiche für Jugendliche. Gab es zuvor hier auch schon, fristete aber ein Schattendasein als Heftroman bis die ersten Amerikanerinnen (Hamilton, Ward, Kenyon, Meyer) hier veröffentlicht wurden.
Aktuell schwappt der RomanticThrill rüber. Floppte vor einiger Zeit in Deutschland mal grandios unter der Bezeichnung LadyThriller, jetzt, mit den amerikanischen Titeln, scheint es zu laufen.
Wäre doch cool, wenn es mal andersrum wäre 😎 Mit Slash für alle *Weltherrschaftslache*
Im LiRo ist es einfach so, dass sich bestimmte Subgenre hier nicht verkaufen, wenn sie nicht im großen Stil erstmal von "drüben" hier rüber gekarrt werden. Vor einigen Jahren war es der paranormale LiRo, bzw. dergleiche für Jugendliche. Gab es zuvor hier auch schon, fristete aber ein Schattendasein als Heftroman bis die ersten Amerikanerinnen (Hamilton, Ward, Kenyon, Meyer) hier veröffentlicht wurden.
Aktuell schwappt der RomanticThrill rüber. Floppte vor einiger Zeit in Deutschland mal grandios unter der Bezeichnung LadyThriller, jetzt, mit den amerikanischen Titeln, scheint es zu laufen.
Wäre doch cool, wenn es mal andersrum wäre 😎 Mit Slash für alle *Weltherrschaftslache*
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OT: aber du musst zugeben, "Lady Thriller" klingt irgendwie doof 🤫
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Beitrag #368, verfasst am 12.10.2010 | 22:29 Uhr
Lady Thriller klingt wie ein weiblicher Michael Jackson-Imitator. *grusel*
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Beitrag #369, verfasst am 13.10.2010 | 00:54 Uhr
Nachdem ich nochmal den Einganspost dieses Threads gelesen habe und mich gefragt habe, was in Andrastes Namen denn eine Mary Sue eigentlich ist, musste ich mal kurz reflektieren.
Ergebnis: Wenn, dann wäre meine derzeitige Hauptfigur schonmal keine Hetero-Variante und selbst das würde nicht stimmen. Zumindest was die Definition laut unser aller Wikipedia (das Glossar hier war irgendwie etwas "schwammig") angeht, würde es nicht stimmen.
Zwar rettet sie anderen Charakteren schonmal den Hintern, kommt aber wenigstens selbst auch in solche Lagen, dass andere sie raushauen müssen.
Interessant daran ist die Überlegung: Was ist mit dem Märchenprinzen - jenem jungen Mann auf den weißen Pferd, welcher -laut Jürgen von der Lippe- das Aschenputtel zu sich auf den Zossen zieht und in den Sonnenuntergang reitet.
Klassisch in Fantasy a la Krull. Aber darf die weibliche Heldin (sagen wir bei hrer Geliebten) dies auch? Oder ist es schon zu altmodisch. Dann aber die idealisierte, den Männern zudem noch überlegene junge Dame, die sich durch alle Feinde zu metzeln vermag, deren Umkehrung dies dann wäre, auch tabu ist.
Sicherlich, ich bin kein übermäßiger Freund, wenn es um Figuren sind, welche allzu platt daherkommen - so bin ich dennoch der unmaßgeblichen Ansicht, dass meine (Slash)Hauptfiguren, nicht nach klassischen Butch & Femme-Bild (auch wenn es eher der Selbstdefinition dienen soll, von außen nennt man das dann bspw. "Die ist der Mann in der Beziehung") einzuteilen sind.
Dennoch fand ich die Überlegung jenes klassische Märchenprinz-Bild auf meine weibl. Hauptfigur zu übertragen für eine Szene, um zumindest ein bisschen das Gefühl des guten alten "Perseus rettet Andromeda" zu haben.
Ist jetzt eher ein innerer Gedankengang, aber wie "darf" sich das in Slash (ob M / M oder F / F) verhalten?
Ergebnis: Wenn, dann wäre meine derzeitige Hauptfigur schonmal keine Hetero-Variante und selbst das würde nicht stimmen. Zumindest was die Definition laut unser aller Wikipedia (das Glossar hier war irgendwie etwas "schwammig") angeht, würde es nicht stimmen.
Zwar rettet sie anderen Charakteren schonmal den Hintern, kommt aber wenigstens selbst auch in solche Lagen, dass andere sie raushauen müssen.
Interessant daran ist die Überlegung: Was ist mit dem Märchenprinzen - jenem jungen Mann auf den weißen Pferd, welcher -laut Jürgen von der Lippe- das Aschenputtel zu sich auf den Zossen zieht und in den Sonnenuntergang reitet.
Klassisch in Fantasy a la Krull. Aber darf die weibliche Heldin (sagen wir bei hrer Geliebten) dies auch? Oder ist es schon zu altmodisch. Dann aber die idealisierte, den Männern zudem noch überlegene junge Dame, die sich durch alle Feinde zu metzeln vermag, deren Umkehrung dies dann wäre, auch tabu ist.
Sicherlich, ich bin kein übermäßiger Freund, wenn es um Figuren sind, welche allzu platt daherkommen - so bin ich dennoch der unmaßgeblichen Ansicht, dass meine (Slash)Hauptfiguren, nicht nach klassischen Butch & Femme-Bild (auch wenn es eher der Selbstdefinition dienen soll, von außen nennt man das dann bspw. "Die ist der Mann in der Beziehung") einzuteilen sind.
Dennoch fand ich die Überlegung jenes klassische Märchenprinz-Bild auf meine weibl. Hauptfigur zu übertragen für eine Szene, um zumindest ein bisschen das Gefühl des guten alten "Perseus rettet Andromeda" zu haben.
Ist jetzt eher ein innerer Gedankengang, aber wie "darf" sich das in Slash (ob M / M oder F / F) verhalten?
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"Understanding is a three edged sword"
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Beitrag #370, verfasst am 18.09.2022 | 19:02 Uhr
Ich habe keinerlei Präferenz. Ich habe sowohl Slash als auch Hetero schon geschrieben. Zugegeben, nur Male-Slash. Aber nicht, weil mir WxW nicht passen würde. Es hat sich einfach noch keine Storyidee gemeldet.
Beim Lesen halte ich es ähnlich, allerdings unter Vorbehalten. Betrifft es Charaktere in einem Fandom, die dort weder homo/hetero noch ineinander verliebt waren, muss es schlüssig aufgebaut werden, warum besagte Charaktere sich jetzt ausgerechnet ineinander verlieben und zusammen sein wollen. Die Trope “nach außen hin hassen sie sich, aber sie sind schon immer heimlich ineinander verliebt” muss ebenfalls gut begründet werden. Man kann sie nicht einfach nutzen und sagen “isso”. Die Wandlung muss vernünftig und dem Charakter entsprechend schlüssig dargestellt werden.
Das gleiche gilt für Charaktere, die sich plötzlich in jemand anderen verlieben sollen. Es reicht nicht, den bisherigen Charakter zu einem Feindbild zu machen. Diese Unsitte empfinde ich ohnehin immer als einen Schlag ins Gesicht des ursprünglichen Schöpfers, da damit meist völlige Ignoranz gegenüber der ursprünglichen Charakterisierung einher geht.
Das gleiche gilt für freie Arbeiten, wobei man da als Autor natürlich mehr Möglichkeiten hat, weil man nicht an schon bestehende Charaktere gebunden ist.
Beim Lesen halte ich es ähnlich, allerdings unter Vorbehalten. Betrifft es Charaktere in einem Fandom, die dort weder homo/hetero noch ineinander verliebt waren, muss es schlüssig aufgebaut werden, warum besagte Charaktere sich jetzt ausgerechnet ineinander verlieben und zusammen sein wollen. Die Trope “nach außen hin hassen sie sich, aber sie sind schon immer heimlich ineinander verliebt” muss ebenfalls gut begründet werden. Man kann sie nicht einfach nutzen und sagen “isso”. Die Wandlung muss vernünftig und dem Charakter entsprechend schlüssig dargestellt werden.
Das gleiche gilt für Charaktere, die sich plötzlich in jemand anderen verlieben sollen. Es reicht nicht, den bisherigen Charakter zu einem Feindbild zu machen. Diese Unsitte empfinde ich ohnehin immer als einen Schlag ins Gesicht des ursprünglichen Schöpfers, da damit meist völlige Ignoranz gegenüber der ursprünglichen Charakterisierung einher geht.
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Transition is not quick and easy. It is slow and painful. But that doesn't mean it is not worth the effort or the pain.
Just because you can't imagine something doesn't mean it is not real.
"Any intelligent fool can make things bigger, more complex and more violent. It takes a touch of genius, and a lot of courage, to move in the opposite direction."
Albert Einstein
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Beitrag #371, verfasst am 11.12.2022 | 10:53 Uhr
Man traut sichs zwar heutzutage gar nicht mehr, zu sagen, aber: Ich bevorzuge tatsächlich hetero und kann mit anderem nicht viel anfangen. Ich hab nichts dagegen, wenn sowas mal in einem kurzen Nebenstrang vorkommt bzw wenn es Nebencharaktere betrifft.
Schreiben tue ich selbst aber ausschließlich über hetero-pairings. Mag ich halt nun mal am liebsten. Heißt ja nicht, dass ich andere Orientierungen nicht akzeptiere. (Wäre auch komisch, so als nicht-hetero). Wirklich begründen kann ich es nicht. Außer eben damit, dass es nunmal mein Geschmack ist.
Schreiben tue ich selbst aber ausschließlich über hetero-pairings. Mag ich halt nun mal am liebsten. Heißt ja nicht, dass ich andere Orientierungen nicht akzeptiere. (Wäre auch komisch, so als nicht-hetero). Wirklich begründen kann ich es nicht. Außer eben damit, dass es nunmal mein Geschmack ist.
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Beitrag #372, verfasst am 11.12.2022 | 14:40 Uhr
Die sexuelle Präferenz der Figuren ist mir vollkommen egal, solange sie ...
a) nicht den Plot ersetzt und jedes zweite Kapitel aus Bettsport besteht und
b) keine Machtspielchen darstellt. Mit Dom-/Sub-Fantasien kann ich nichts anfangen, es widert mich an. Für mich muss Sex auf Augenhöhe und ohne "Unterwürfigkeit" stattfinden, ganz egal, ob es "nur ein Spiel" ist oder nicht.
Insofern: Geschlecht = vollkommen wumpe. Seltsame Fetische und Kinks = nein danke.
a) nicht den Plot ersetzt und jedes zweite Kapitel aus Bettsport besteht und
b) keine Machtspielchen darstellt. Mit Dom-/Sub-Fantasien kann ich nichts anfangen, es widert mich an. Für mich muss Sex auf Augenhöhe und ohne "Unterwürfigkeit" stattfinden, ganz egal, ob es "nur ein Spiel" ist oder nicht.
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Beitrag #373, verfasst am 30.12.2022 | 10:23 Uhr
Für mich kommen nur hetero-Geschichten infrage, einfach, weil ich mich, wie eine Userin zuvor schon so treffend schrieb, damit besser identifizieren und deshalb darüber schreiben kann.
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Rang: Literaturgott
Beitrag #374, verfasst am 30.12.2022 | 11:14 Uhr
Kann mir mal jemand das "damit identifizieren" erklären, da ich es so oft höre und es mich jedes Mal aufs Neue ratlos zurücklässt?
Wen ich nach dieser Handhabe gehen würde, dürfte ich z.B. auch kein Harry Potter lesen, denn ich bin kein Zauberer. Kein Twilight, denn ich bin kein Vapir. Kein Herr der Ringe, denn Hobbits und Elben existieren nicht in meinem Umfeld. Kein Warrior Cats, denn ich bin keine Katze. *Liste an dieser Stelle ins Unendliche fortführen*
Ich begreife nicht, wie man da einen Unterschied bei der Sexualität machen kann, wenn einen an anderen Stellen nicht mal die Rasse des Protagonisten stört - oder dessen Profession, die von Bordsteinaschwalbe über Auftragskiller bis hin zu Gott persönlich reicht.
Vielleicht ist das wieder so ein Kopfding bei mir, sprich meine konsequente Logik. Ich würde einfach gerne verstehen, was da nun der Unterschied ist, dass man sich mit tausend Andersartigkeiten identifizieren kann, bei Sexualität hört es aber auf.
[Das ist kein Angriff und keine Kritik, sondern wirklich und wahrhaftig ratloses Unverständnis, das gerne eine schlüssige Erklärung für das Identifikations-Argument hätte. Kann/Mag es jemand verständlich erklären für mich? Danke.]
Wen ich nach dieser Handhabe gehen würde, dürfte ich z.B. auch kein Harry Potter lesen, denn ich bin kein Zauberer. Kein Twilight, denn ich bin kein Vapir. Kein Herr der Ringe, denn Hobbits und Elben existieren nicht in meinem Umfeld. Kein Warrior Cats, denn ich bin keine Katze. *Liste an dieser Stelle ins Unendliche fortführen*
Ich begreife nicht, wie man da einen Unterschied bei der Sexualität machen kann, wenn einen an anderen Stellen nicht mal die Rasse des Protagonisten stört - oder dessen Profession, die von Bordsteinaschwalbe über Auftragskiller bis hin zu Gott persönlich reicht.
Vielleicht ist das wieder so ein Kopfding bei mir, sprich meine konsequente Logik. Ich würde einfach gerne verstehen, was da nun der Unterschied ist, dass man sich mit tausend Andersartigkeiten identifizieren kann, bei Sexualität hört es aber auf.
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Ich würde mich an diese Frage gerne anhängen, ich versteh's nämlich auch nicht. Schon klar – über etwas zu schreiben, das man selbst nicht erlebt hat, erfordert wesentlich mehr Recherche, als wenn man in den eigenen Erfahrungsschatz greifen kann (wobei auch der natürlich immer individuell ist und nur mit Vorsicht auf andere übertragen werden sollte). Aber das hat Autoren ja selten abgehalten; Literatur wäre ziemlich eintönig, wenn alle nur über Dinge und Charaktere schreiben, mit denen sie sich selbst identifizieren können.
Wenn sich eine Geschichte als Hauptthematik um etwas drehen soll, das man selbst nicht erlebt hat und das vielleicht auch zusätzlich emotional behaftet ist – okay, verstehe ich. Ich würde mir jetzt, random Beispiel, als weiße Europäerin auch nicht zumuten, aus Sicht eines Afroamerikaners über dessen Rassimuserfahrungen in den USA zu schreiben. Aber wenn mein Protagonist einfach zufällig dunkle Haut hat, in den USA lebt und dort ein Abenteuer erlebt? Wieso nicht. Erfordert natürlich mehr Recherche, als wenn ich eine in Mitteleuropa spielende Geschichte über eine Frau Anfang 20 schreiben würde, aber das hält mich ja nicht ab.
Um zum eigentlichen Thema zurückzukommen – ich persönlich schreibe alles und lese alles. Sämtliche sexuelle Orientierungen und Beziehungsformen, immer her damit, was halt gerade passt. Mich würde es freuen, wenn sich mehr heterosexuelle Autoren oder Autoren generell daran wagen würden, Slash zu schreiben (nicht nur auf den Fanfic-Bereich bezogen) – insbesondere FemSlash sehe ich, wenn auch in den letzten Jahre häufiger, immer noch eher selten, und ich lese es gern. Wenn man sich unsicher ist, ob man etwas korrekt dargestellt hat, gibt es ja auch sensitivity reader, die drüberschauen können. Im Endeffekt soll aber natürlich jeder nur das schreiben, womit er sich wohlfühlt.
Wenn sich eine Geschichte als Hauptthematik um etwas drehen soll, das man selbst nicht erlebt hat und das vielleicht auch zusätzlich emotional behaftet ist – okay, verstehe ich. Ich würde mir jetzt, random Beispiel, als weiße Europäerin auch nicht zumuten, aus Sicht eines Afroamerikaners über dessen Rassimuserfahrungen in den USA zu schreiben. Aber wenn mein Protagonist einfach zufällig dunkle Haut hat, in den USA lebt und dort ein Abenteuer erlebt? Wieso nicht. Erfordert natürlich mehr Recherche, als wenn ich eine in Mitteleuropa spielende Geschichte über eine Frau Anfang 20 schreiben würde, aber das hält mich ja nicht ab.
Um zum eigentlichen Thema zurückzukommen – ich persönlich schreibe alles und lese alles. Sämtliche sexuelle Orientierungen und Beziehungsformen, immer her damit, was halt gerade passt. Mich würde es freuen, wenn sich mehr heterosexuelle Autoren oder Autoren generell daran wagen würden, Slash zu schreiben (nicht nur auf den Fanfic-Bereich bezogen) – insbesondere FemSlash sehe ich, wenn auch in den letzten Jahre häufiger, immer noch eher selten, und ich lese es gern. Wenn man sich unsicher ist, ob man etwas korrekt dargestellt hat, gibt es ja auch sensitivity reader, die drüberschauen können. Im Endeffekt soll aber natürlich jeder nur das schreiben, womit er sich wohlfühlt.
Be gay. Do crime.
Those who forget the past are doomed to repeat it.
The question is not, Can they reason?, nor Can they talk? but, Can they suffer?
- Jeremy Bentham
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