Trotzdem danke für deine ausführliche Antwort (auch wenn es mir schwer fällt, ihr zu folgen).
Die Assoziation von "Küssen/Knutschen" zu "Angeleckt ist meins" ist mir nicht das erste Mal untergekommen. Nur hatte ich in diesem Fall die Gelegenheit meine Frage anzubringen.
"Unmöglich" war für mich eher in Bezug auf die umgangsprachliche Verwendung von "unmöglich" als Nutzung für unangemessenes, unpassendes oder nicht akzeptables Verhalten. (Duden.de Punkt 2)
Aus den im vorigen Post genannten Gründen finde ich die Assoziation schlicht unmöglich/unangemessen.
Um nun noch etwas zum eigentlichen Thema beizutragen:
Ich habe jetzt sehr lange in eigenen Werken hauptsächlich Hetero geschrieben (einfach weil es die Situation so ergeben hat). Allerdings habe ich mit Slash angefangen zu schreiben und allmählich sehne ich mich geradezu danach, wieder was mit diesem Thema zu schreiben. Es bietet einfach die Möglichkeit ganz andere Konfliktpunkte in den Plot zu bringen. Ich habe in einem aktuellen Projekt ein Homopärchen, aber … In der Welt in der die Geschichte spielt, ist das nichts Besonderes und sie sind auch nur Nebencharaktere. Sie sind das OTP der Geschichte und ich liebe ihre Beziehung und die Charaktere, aber … Mir fehlen da die Konflikte aus unserer Realität. (Diese Beziehung hat ohnehin quasi keine Konflikte. Sie ist schon lange etabliert und die Charaktere sind in den meisten Hinsichten auch gleicher Meinung.)
Ich finde es sehr interessant, dass ich mich jetzt plötzlich wieder nach Konflikten in Homobeziehungen sehne.
PS: Ich gehöre zu denjenigen, die nicht verstehen, dass man etwas nicht schreiben möchte, mit dem man sich nicht identifiziert. Würde ich danach gehen, könnte ich vieles nicht schreiben. Gerade im Genre Horror ist man ja doch mit einigen Wesenheiten konfrontiert, die nicht einmal menschlich sind. Dann habe ich Charaktere, bei denen ich es liebe sie zu hassen und ich schreibe sie extrem gern. Vielleicht, weil ich da ungestraft die kulturellen Moralvorstellungen über Bord werfen kann, mit denen ich aufgewachsen bin.
Just because you can't imagine something doesn't mean it is not real.
"Any intelligent fool can make things bigger, more complex and more violent. It takes a touch of genius, and a lot of courage, to move in the opposite direction."
Albert Einstein
Claudine
Zurück zu Dir – ich geh mal davon aus, nach allem, was ich bisher so rausgelesen hab, dass Du eher kein „Fandom“ im Serien-Sinn schreibst. Macht mir soweit keine Kopfschmerzen. Mein persönliches Hauptproblem bei solchen Sachen allgemein ist ja (neben ooc) dann doch mehr das „Explizite“, also das „nicht-Ausblenden“ ;). Sorry, falls das angreiflich wirkt, ist so nicht gemeint. Vor allem, weil ich ja Deine Geschichten auch nicht kenne.
Es handelt sich nicht um eine TV-Serie, nein. Sondern um ein Computerspiel (zu dem auch eine begleitende Buchreihe erschienen ist). Fandom ist für mich offen gestanden Fandom, ich mache da keine Unterschiede. :D
Aber wie alle Fandoms hat auch dieses "extreme" Fans, sprich "der Prota hat so oder so zu sein, alles andere wird gehatet". Es gibt eien Fraktion, die den Prota nur mit seinem Freund zusammensehen will und jede Frau, die dazwischen auftaucht, stört und muss aus Prinzip gedisst werden. Die anderen "Extremis" sehen den Prota stur als hyper-hetero, der nur mit weiblichen Self-Inserts zu tun haben darf. Beide Annahmen entsprechen nicht dem, was sich der Macher der Reihe gedacht hat (laut dem ist der Prota bisexuell, was aber dem Vertrieb des Game snicht gepasst hat, weil Gamer = laut Klischee überwiegend männlich, und die könnten sich ja offended fühlen, weil Baum), aber ja gut. Es sind Fans. Jeder will da seine eigene Wunschvorstellung sehen, was auch okay ist. Aber zu "haten", nur weil eine Story nicht der eigenen Vorstellung sexueller Ausrichtungen entspricht, empfinde ich schon als anmaßend. Eine derartig engstirnige Versteifung auf "hetero" oder "homo" entzieht sich komplett meinem Horizont.
Und den anderen „Kritik-Punkt“ versteh ich ja schon mal gar nicht, bei „poly“ geh ich persönlich schon mal davon aus, dass da mehr als ein Geschlecht mitmischt * schulterzuck *.
Ja, logisch. Es ist die "M x M x F"-Kombi, wobei es jetzt nicht mal ein Dreier ist, sondern einer der Kerle hat einfach eine Beziehung zu einem Mann und zugleich eine mit einer Frau - offen und im klaren Konsens. Sie leben auch alle drei unter einem Dach und funktionieren abseits von der einen oder anderen Bettszene als Familie, sprich emotionale Harmonie.
Was die von dir weiter oben angesprochenen expliziten Szenen angeht: die braucht man nicht dringend. Natürlich sind Zweisamkeit und ein Schuss Erotik dabei, aber es ist unnötig, die ganze Bandbreite eines Körperteilwortschatzes auszuschlachten und dabei eine IKEA-Bauanleitung in menschlichem Balz- und Paarungsverhalten zu verfassen. Bei Geschichten, die nicht mit "sie kommen endlich zusammen und die Sexszene istd as Sahnehäubchen" enden, wäre es irgendwie auch langweilig, grade wenn sich die Story über mehrere Jahre oder gar Jahrzehnte zieht. Da muss ich nicht andauernd was Explizites lesen, und das auch noch über mehrere Absätze oder gar Buchseiten. Leider verstehen viele (Autoren wie Leser) nicht, das Erotik ungleich Porno ist. Das sieht man hier im Archiv auch immer wieder. Und nein, ich will auch nicht lesen, wie sich ein Paar beim Küssen gegenseitig mit Sabber überschüttet. Daran ist NICHTS erotisch.
Ich würd aber auch nicht auf die Idee kommen, einen Autor/eine Autorin dafür anzugehen, welche Ideen derjenige zu Papier bringt. Trifft meinen Geschmack oder halt nicht, les ich oder halt nich. Da würden mir vorher noch n paar andere Kritikpunkte einfallen.
Ich würde mir wünschen, dass das mehr so handhaben würden, statt FF-Autoren vorzuhalten, welche Paare/sexuzellen Ausrichtungen sie schreiben dürfen und welche nicht, weil es ja nur DIE EINE WAHRHEIT gibt.
Wenn mir nicht gefällt, was Andere schreiben, muss ichs halt besser machen. Oder überhaupt erstmal selber :D.
Jepp. 😂
*hust* aber bitte nach Möglichkeit klar kommunizieren ;) *hust*
Da wären wir wieder beim Ausgangspunkt: In wie weit kann man das machen, ohne a) dem Leser vorab zu viel zu verraten und b) ohne die KB mit plotunrelevanten Pairinghinweisen zuzuspammen (die ich persönlich überhaupt nicht da lesen mag, wofür kann man in Fandoms die genutzten Charaktere als Hauptfiguren auswählen und somit schon verdeutlichen, wer da mit wem zugange ist - zumal ja noch der Hetero/MaleSlash/FemSlash/Mix/Divers-Hinweis dazu kommt, mit dem sich eh alles erübrigt).
K T Argento -
Kein Thema, ich merk ja selber öfter, wie schwer es ist, nicht missverstanden zu werden oder nichts misszuverstehen. Grad wenn man sein Gegenüber nicht kennt ;).
Einer der Gründe, weswegen ich wohl dazu neige, sehr ausführlich, vielleicht zu ausführlich, zu werden. Tut mir leid, wenn man dann manchmal nicht folgen kann. Vielleicht löst sich das ja mal und ich hoffe, Du kriegst Deine Frage beantwortet, so allgemein.
Die Assoziation kommt vielleicht daher, dass manche Menschen eben so knutschen, als würden sie lecken, wer weiß.
Und ja, so im Nachhinein ist mir dann auch klar geworden, wie „unmöglich“ gemeint war. Sorry.
Zum Thema...
oder eher zum PS...
Das mit dem identifizieren hab ich mich auch schon mal gefragt. Ich mein, ich kenn mich ja nun wirklich nicht aus was schreiben angeht, aber ich dachte schon irgendwie, grad das macht den Reiz aus. Also, Sachen zu schreiben, die nicht der eigenen … Lebenswelt (?) entsprechen. Ja, klar, wenn einem etwas total gegen den Strich geht, hat man wohl auch keine Lust, sich da rein zu versetzen, aber irgendwie... hm, keine Ahnung. Ich kanns halt nur aus Leser-Sicht sagen. Und auch da scheinbar nicht besonders gut :/.
Severin -
Ja, klar, hast recht, Fandom is das Drumrum zu Film, Serie, Buch, Spiel, was auch immer. Ich hatte irgendwie im Hinterkopf, dass Du was „Historisches“ schreibst, hab ich wohl was verwechselt, Sorry.
Ich sag mal so, wenn mehr oder weniger „vorgegeben“, vorgelegt, ist, wer mit wem, auch nur eventuell, was haben könnte, ist das für mich ja noch weniger ne Frage.
Schon schade, wenn manche Leute so … unflexibel (kann man das so sagen?) sind und Alles und Jeden wegbeißen müssen. Ich kenn ja das Spiel und die Protagonisten nicht, aber auch in „meinen“ Fandoms gibs Fans von verschiedenen Pairings. Ich hab allerdings keinen Überblick, nicht mal ne Ahnung, ob und wie da Autoren angefeindet werden, wenn Jemandem das dort gezeichnete Paar nicht gefällt. Find ich immer wieder … seltsam, wenn ich sowas höre. Entzieht sich meinem Verständnis. Ich muss das ja nich mögen, aber ich seh ja, dass es für jede mögliche (und unmögliche) Kombi Jemanden gibt, der es mag.
Is ja putzig, „Dein“ Trio ;). Klingt ja gar nich mal so schlecht für mich :D. Man möchte sich fragen, ob diese „Gegner“ da wirklich „nur“ ein Problem mit speziell diesen Drei haben oder doch ein eher allgemeines Problem mit Beziehungen dieser Art. Aber eigentlich ist das auch egal, so oder so seh ich da keinen Grund, derart „Stellung“ zu beziehen. Aber gut, wie hat meine Mama immer gesagt – manche Leute kriegste nicht mehr groß ;).
Nee, eben, danke, und „die ganze Bandbreite eines Körperteilwortschatzes auszuschlachten“ ist schön gesagt, zumal das ja dann manchmal noch Blüten schlägt, da möcht man von Schleudertrauma vom Kopfschütteln sprechen :D.
Klar, Zweisamkeit und Erotik, wo sie schön aufgebaut und „angebracht“ sind – kein Problem. In Maßen 0:). Ich finds manchmal auch … knisternder, wenns nicht so ausgebreitet wird, wenn sich die Anziehung „sinnvoll“ aufbaut und dann halt beizeiten ausgeblendet wird.
Manchmal denk ich, ich bin die Einzige, die bei Erotik nicht sofort an Porno denkt, danke also dafür ;). Wie soll ich sagen... weil ich da eben nicht sicher sein kann, dass das in einer Geschichte nicht auch so verwechselt wird, bin ich bei Liebesgeschichten/Romantik/sowas eben nicht so wirklich unterwegs. Zumal ja dann auch gern „Erotik“ direkt dabei steht.
Mir sind auch schon Filme begegnet, wo das so gar nicht reinpasste, fand ich. Ich mein, Actionfilm mit Monstern, Technik, blabla … jau, da kann man das auch zwei Arten machen. Man kann die zwei (gern mitten in der größten Action) man eben n paar Minuten nackt „ringen“ lassen, oder – für mich persönlich viel schöner – langsam aufbauen, wie sie sich annähern, anziehen, immer engere Verbindung aufbauen und dann gegen Ende halt „kriegen“. Geht auch ohne nackt und dass man nicht mehr weiß, wo ein Körper aufhört und der andere anfängt.
Und damits noch n bisschen zum Thema passt – mir ist dabei ziemlich wurscht, welche Geschlechter oder Nicht-Geschlechter das sind.
Danke :). Und ja, wie gesagt, find ich auch mindestens zum Kopfschütteln.
Ok, zum Ausgangspunkt...
So mein ich nich, also dass ich alles in der KB haben muss. Mir reicht als kommuniziert, wenns als Hinweis da steht. Also wenn gen/mix/alles andere angegeben ist. Gern auch korrekt :D. Wenn dann gern auch oben drüber die Mitwirkenden stehen kann ich mir den Rest schon zusammenreimen.
Mit diesen Angaben (gen usw., Alter, Namen) ist es find ich recht einfach, nach Vorlieben zu filtern. In welche Richtung auch immer. Aber dafür müssen diese Angaben eben auch stimmen ;).
Ich bin auch da nicht per se gegen Paare, die ich so nicht sehe in der Serie. Ich weiß schon, dass hier und da gern mal beste Freunde zusammen kommen. Wenns dann P6 oder 12 is, kann mir die Geschichte trotzdem gefallen. Aber ab drüber is mir da eben meist zu viel Detail.
Ich bin da vielleicht zu einfach gestrickt, aber wieso können die sich nicht umeinander kümmern, sich lieben, ohne dass sie gleich … naja ;)?
–
Tschuldigung, bin wieder arg lang geraten, scheinbar kann ich nich kurz :/.
Aber dafür ist denk ich (hoff ich) erstmal alles gesagt.
Einen angenehmen Tag wünsche ich :)
Mit diesen Angaben (gen usw., Alter, Namen) ist es find ich recht einfach, nach Vorlieben zu filtern. In welche Richtung auch immer. Aber dafür müssen diese Angaben eben auch stimmen ;).
Genau das ist der Knackpunkt, an dem es hapert. So lange
- massig viele Geschichten fälschlich als GEN gekennzeichnet sind, obwohl romantische und/oder sexuelle Beziehungen thematisiert werden
- von den Autoren ein Haufen Figuren aus der Liste angekreuzt werden, obwohl die Hälfte davon keine tragende Rolle hat
werde ich nicht finden, was ich suche.
Neulich ausprobiert: Ich wollte ein bestimmtes Pairing lesen, also habe ich die Figuren A und B sowie HET und Liebesgeschichte in den Filter eingegeben.
Die Suche war für die Tonne. Warum? Ich bekam ganze 8 Ergebnisse. Nur eines davon enthielt tatsächlich A + B als Pairing (allerdings nicht romantisch), in allen anderen Fällen wurde A mit C, mit D und mit E verbandelt, während B nur eine Nebenrolle innehatte.
Eine handzahme und pflegeleichte NamYensa wäre total OOC.
Uuh, ja, da geb ich Dir absolut recht, NamYensa.
Ich suche gern nach „gen“, weil ich eben das nich so genau wissen will 0:), und werd dann auch gern … überrascht. Manchmal hilft ja noch dieses P_irgendwas, aber wenn schon eins falsch eingeordnet ist, dann auch das Andere.
Ich versuche auch immer mal wieder, was „Neues“ zu finden, aber inzwischen nur noch, wenn ich Zeit habe, merke, dass ich heute geduldig bin und/oder nicht so leicht zu frustrieren :D. Oft endet der Abend dann aber auch so, dass ich mir eine meiner favorisierten und bereits für gut befundenen Geschichten durchlese 0:).
Manchmal versuch ichs durch die Hintertür, sozusagen, dass ich bei Autoren meines Vertrauens gucke, was die sonst noch so lesen. Aber irgendwann wirds auch da dann eng.
Oder ich guck in nem ganz anderen Fandom, aber wenn ich meine Lieblinge durch hab fehlt mir dann gern der Nerv irgendwann.
Also, zusammengefasst kann ich Deinen Frust verstehen, nachvollziehen und hab ich oft ebenso.
Bleibt nur die Hoffnung, dass irgendwann mal alles „richtig“ benannt wird, und die Filter wieder vollumfänglich zufriedenstellende Ergebnisse bringen ;).
Hm, ich glaub das könnt schon fast in den „Leser-Frust“, aber ich wollt trotzdem noch eben antworten 0:)
Einen angenehmen Tag wünsche ich :)
K T Argento
Um nun noch etwas zum eigentlichen Thema beizutragen:
Ich habe jetzt sehr lange in eigenen Werken hauptsächlich Hetero geschrieben (einfach weil es die Situation so ergeben hat). Allerdings habe ich mit Slash angefangen zu schreiben und allmählich sehne ich mich geradezu danach, wieder was mit diesem Thema zu schreiben. Es bietet einfach die Möglichkeit ganz andere Konfliktpunkte in den Plot zu bringen. Ich habe in einem aktuellen Projekt ein Homopärchen, aber … In der Welt in der die Geschichte spielt, ist das nichts Besonderes und sie sind auch nur Nebencharaktere. Sie sind das OTP der Geschichte und ich liebe ihre Beziehung und die Charaktere, aber … Mir fehlen da die Konflikte aus unserer Realität. (Diese Beziehung hat ohnehin quasi keine Konflikte. Sie ist schon lange etabliert und die Charaktere sind in den meisten Hinsichten auch gleicher Meinung.)
Ich finde es sehr interessant, dass ich mich jetzt plötzlich wieder nach Konflikten in Homobeziehungen sehne.
So ähnlich geht es mir auch. Irgendwo schrieb ich schon mal in einem Thread, dass für mich gerade Male-Slash-Beziehungen da viel Potential bieten. Mehr als "Er steht einfach nicht auf dich". Das fängt schon damit an, dass der Blick der meisten eben doch auf Heteropärchen ausgelegt ist. Man kann andere Situationen konstruieren, die mit einem Heteropaar so nicht stattfinden würden. Berührungspunkte, die sich durch die Geschlechtertrennung so nicht ergeben würden. Irgendwer schrieb, dass es zudem leichter sei, die Partner auf Augenhöhe zu bringen. Das finde ich auf gesellschaftlichem Hintergrund wiederum interessant, da ich an anderer Stelle oft den "Kampf um Gleichberechtigung" erlebe und dass diese gar nicht so leicht zu erreichen ist. Gleichzeitg hat man dann zwei Individuen, die eben genau in so einer Gesellschaft aufgewachsen sind und die ihre jeweiligen Vorstellungen mit in die Beziehung bringen. Und vielleicht lese bzw. schreibe ich am Ende vielleicht einfach gerne Männer, die Fehler einsehen und sich (für ihre Partnerschaft, nicht um dem anderen zu gefallen) entwickeln. Wer weiß. :D
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Ich finde es extrem interessant, zu lesen, dass man gerne Slash schreibt, um mehr Konfliktpotential zu haben - das ist nämlich oft das, was mich davon abhält, Slash zu lesen.(Und deshalb schließe ich mich hier mal an, verzeiht.)
Versteht mich bitte nicht falsch, das ist alles persönlicher Geschmack. Meine eigenen Storys sind meistens Mix, ich schreib Pairings lustig durcheinander, wie sie mir gerade gefallen - Fun fact, mein aktuellstes Projekt ist wirklich ziemlich Mix. Ich hab ein heterosexuelles Pärchen, ein lesbisches und ein schwules Pärchen, und einen bisexuellen Mann in Beziehungen mit Männern und Frauen. Hat sich einfach so ergeben, vielleicht liest sich das auch ganz schrecklich, aber mir gefällts so. Bildet irgendwie mein Umfeld ab, vielleicht deshalb.
Meiner Meinung nach kommt es - wie hier schon ein paar Mal erwähnt - auch auf die Art und Weise an, wie man sich selber identifiziert und zu welchen Grad man Sachen nachvollziehen kann. Ich hab kein Problem, schwule Paare zu schreiben, obwohl ich eine Cis-Frau bin, halte mich aber da bei Sexszenen gerne ein bisschen mehr zurück als bei lesbischer Erotik, aus dem simplen Grund, dass ich mich damit nicht auskenne. Sicher, kann man nachlesen und recherchieren, ich kenne Frauen, die schreiben fantastische Männer-Sexszenen, aber das ist nicht meins. Gefühle kann ich irgendwie besser nachvollziehen, und die sind auch immer ein Interpretationsspielraum, schließlich sind es meine OCs, die Gefühle pflanze ich ihnen ein. Bei Sex - ich weiß nicht. Wie sich verliebt sein anfühlt, weiß ich, wie sich schwuler Sex anfühlt, nicht - und bestimmt kann man das trotzdem feinfühlig und erotisch schreiben, aber das trau ich mir einfach nicht zu. Ich will nicht, das sich der nette Leser, der Sex mit Männern hat, über meine unbeholfen anatomischen Schilderungen entweder aufregt oder kaputtlacht 😂
Jetzt kommt mein persönliches ABER. Gerade, wenn man selber nicht hetero ist, kann es teilweise wirklich guttun, nicht-hetero Paare in der Literatur aufzustöbern. Klar, heute gibt es gute queere Buchreihen und es wird immer besser. Aber irgendwie - ich weiß nicht, ich lächle immer noch, wenn ich die Kaugummi-Werbung mit den beiden knutschenden Frauen sehe. Ist einfach ein gutes Gefühl in der heteronormativen Welt.
Das war einer der Gründe, warum ich angefangen habe, Fanfiction zu lesen und zu schreiben - irgendwie ist das damals das größte queere Sammelbecken gewesen, das ich gefunden habe. So viel Repräsentation! Gerade als Teenie war das herrlich.
So.
Jetzt bin ich langsam an dem Punkt, dass ich um viele Slash-Stories einen großen Bogen mache. Ich habe, just for fun, nach bisexuellen, weiblichen Charakteren gesucht. Ich habe nicht eine Story gefunden, die nicht a) das Coming-Out behandelt oder b) in der der bisexuelle Charakter irgendwann untreu wird ... Ach Leute.
Gut, dann Femslash. Gefunden habe ich gute Erotik, prima, lese ich gerne. Aber sobald ein bisschen mehr Plot dazukommt, haben wir eine Coming-Out Story.
MaleSlash? Viel, viel, viel Sex. Circa ein Drittel "Er darf nicht wissen, dass ich schwul bin, meine Eltern bringen uns um!" Lustigerweise findet sich hier in meinen Fandoms der größte Anteil an wirklichen Storys mit Plot: Harry und Draco bekommen ein Kind, Harry und Severus ziehen in die erste gemeinsame Wohnung, Harry und Tom Riddle stellen sich ihren Eltern vor (gut, das war ein dummer Witz, er sei mir gegönnt.) Das ist Geschmackssache, und auch nicht so meins, aber:
Ich würde so, so gerne Geschichten mit homosexuellen Paaren lesen, deren Dreh- und Angelpunkt nicht die Queerness ist! Gebt mir Anna und Elisabeth, die zusammen einen antiken Tempelschatz bergen müssen und dabei zueinanderfinden. Gebt mir Lisa und Eva, die nach sieben Jahren Beziehung merken, dass sie sich auseinanderleben und versuchen, was dagegen zu tun (wenn man reine Romanze will). Oder Tom und Andreas, die sich damit abfinden müssen, dass in ihrem Dienstbezirk ein Serienmörder umgeht.
Spannende Stories mit Plot haben oft Romanze. Wie schön wäre die Liebesgeschichte von Ron und Hermine (Beispiel, setze ein beliebiges hetero-canon Pair ein), komplett gleich, halt ein Subplot, aber es wären zwei Frauen? Oder, bei reiner Romanze: es gibt so viele Konflikte und Stationen im Leben, die interessant zu beleuchten sind. Die ganzen Royal-AUs, die hier rumschwirren, mit zwei Prinzen, und der Konflikt ist nicht, dass es zwei Männer sind, sondern dass der eine sein Reich nicht verlassen will und der andere bergeweise Schulden anhäuft und es verheimlicht.
Ich glaube, mein Standpunkt ist klar. ich wünsche mir Slash mit Selbstverständlichkeit. Und Outing.Stories sind gut und wichtig und können sehr spannend sein, aber selbst bei den großen queeren Reihen - es geht fast nur darum. Nie um die probleme, die die Hetero-Paare haben.
Das polarisiert bestimmt, ich lese vielleicht an den falschen Ecken, aber wie schön wäre es, als bisexuelle Frau eine Murder Mystery zu lesen, und die Komissarin richtet gerade mit ihrer Frau nebenbei die Wohnung ein - und dann entführt der Mörder ihren Exfreund? Sowas einfach. Ich mag Slash so gerne zu lesen, aber mir wäre es fast ein bisschen lieber, die Tatsache, dass es Slash ist, ist nicht der einzige Hook.
tltr: K T Argentos Nebencharakter-Homopärchen als romantischer Hauptplot in einem Krimi oder Action oder dark academica-Plot, bitte. Genau so.
Ich habe den Eindruck, vielen Leuten, die sich – mangels eines besseren Ausdrucks – in den meisten Kategorien des Lebens in einer Schiene befinden, die gut repräsentiert sind, geht das Verständnis dafür ab, warum es für Angehörige marginalisierter Personengruppen so wichtig und befreiend sein kann, sich auch mal repräsentiert zu sehen. Ich hatte da letztens erst wieder eine Diskussion, weil jemand nicht verstanden hat, wieso ich mich so gefreut habe, dass es in einem bestimmten Buch zu einem romantischen Subplot zwischen zwei Frauen gekommen ist, dessen Dreh- und Angelpunkt nicht die Queerness war.
Ich will so gerne Geschichten lesen, in denen nicht-Heterosexualität einfach wie etwas ganz Normales behandelt wird, wenn ich es schon in der Realität nicht haben kann. Auch, wenn ich mich im RL nicht mit allzu viel offensichtlicher Biphobie konfrontiert sehe (online ist eine sehr andere Frage …), bekomme ich doch immer wieder vermittelt, dass ich mich abseits der Norm bewege. Da flüchte ich hin und wieder gern in eine fiktionale Welt, in der das nicht so ist. Manchmal kann man auch im RL Glück haben – Anfang dieses Semesters wurde in der Uni in einem Kurs die Frage in den Raum geworfen (hat thematisch gerade gepasst), wer der Anwesenden nicht heterosexuell ist. Zu sehen, wie fast alle, inklusive Dozentin, die Hand heben, war ein unglaublich befreiendes Gefühl. Aber zu solchen Situationen kommt es selten, und solange will ich wenigstens eine Normalisierung in Geschichten sehen.
Those who forget the past are doomed to repeat it.
The question is not, Can they reason?, nor Can they talk? but, Can they suffer?
- Jeremy Bentham
art of aveline
Ich glaube, mein Standpunkt ist klar. ich wünsche mir Slash mit Selbstverständlichkeit. Und Outing.Stories sind gut und wichtig und können sehr spannend sein, aber selbst bei den großen queeren Reihen - es geht fast nur darum. Nie um die probleme, die die Hetero-Paare haben.
Das polarisiert bestimmt, ich lese vielleicht an den falschen Ecken, aber wie schön wäre es, als bisexuelle Frau eine Murder Mystery zu lesen, und die Komissarin richtet gerade mit ihrer Frau nebenbei die Wohnung ein - und dann entführt der Mörder ihren Exfreund? Sowas einfach. Ich mag Slash so gerne zu lesen, aber mir wäre es fast ein bisschen lieber, die Tatsache, dass es Slash ist, ist nicht der einzige Hook.
Jepp, jepp und noch mal jepp.
Und jetzt kommt die Ironie: Es GIBT diese Storys, aber sie finden kaum Publikum, weil sie eben nicht en vogue sind und kaum gesucht werden - oder man erwartet sie einfach nicht mehr, wenn man "Slash" oder "Mix" als Kategorie sieht und klickt deshalb weiter. :/
Ich genieße es so sehr, den durchaus spannenden Alltag meiner Protas zu beleuchten. Es sind immerhin - mehr oder weniger nebenberuflich - Assassinen, die ständig in irgendwelche Komplotte oder Mordserien reinstolpern. Da will mal eine Verschwörergruppe den machthabenden Fürsten abmurksen oder ein von einer Frau zurückgewiesener pyschopathischer Freak arbeitet sich mordend durch einen Stadtbezirk, weil er der Garde ein irres Räsel aufgeben und ihr zugleich den Stinkefinger zeigen will. Dazwischen normalere Dinge wie "zivile" Berufsfindung, Familienangelegenheiten, die Verwirklichung eigener/persönlicher Wünsche und Ziele ... es gibt so viel mehr als das ewig schnöde Coming out und "wir hören an der Stelle auf, an der sie sich kriegen, weil danach wird's eh fad" <-- wird es nicht. Aber vielleicht braucht man einfach etwas mehr Fantasie und Hirnschmalz, um so etwas zu schreiben, keine Ahnung. Ich würde mir jedenfalls wünschen, es gäbe mehr davon.
Ich denke, da kommt es auch ein wenig darauf an, was man denn schreiben will. Ich habe durchaus Geschichten, die nicht die Entwicklung einer Beziehung als Haupt- bzw. einzigen Plot haben. Das sind dann aber in erster Linie Fanfictions. (Was soll man machen, wenn es in der Serie nur Kerle und wirklich, wirklich durchgeknallte Weiber gibt, die alle EINEN Mann lieben oder besser gesagt vergöttern? :D) Einen queeren Nebencharakter hatte ich auch schon und auch bisexuelle Hauptcharaktere. Insofern ist nicht in allen Geschichten die Queerness an sich der (einzige) Problempunkt. Manchmal sind es auch psychotische Massenmörder oder machtgierige Dämonen. :D
Wenn es allerdings um Geschichten geht, die in der realen Welt spielen, versuche ich ja doch auch die Realität abzubilden. Ich verstehe den Wunsch nach "heiler Welt" und freue mich durchaus auch über solche Representationen (spontan muss ich das an die Polizistin aus "Only murders in the building" denken. Oder an die Anwältin aus "Jessica Jones", wobei die ja mit heiler Welt eher weniger am Hut hatte) aber ich habe durchaus auch schon die Kritik vernommen, dass diese "alles ist tutti" Darstellung ja nicht der Realität entspräche. Insofern stellt sich mir dann auch die Frage, ob man solche Problematiken einfach weglassen kann/darf/sollte oder ob sich dann auch wieder jemand veräppelt vorkommt.
Aber ich kann durchaus den Wunsch nach guter Repräsentation abseits von Klischees verstehen. Vielleicht wäre da selber machen eine Option? Eventuell würdne gute Vorbilder ja Schule machen.
Ganz davon abgesehen mag ich so Coming of Age Sachen, erste Liebe und Schmetterlingsgefühle selbst gerne lesen und schreibe es dementsprechend auch. Ob das nun "in" ist oder nicht, ist mir dabei schnuppe. Ich mag es einfach. Warum auch nicht? Es gibt andere, die lesen lieber etablierte Beziehungen. Ist auch völlig okay. Das muss ich doch weder bewerten noch verurteilen, nur weil es mich nicht so sehr interessiert.
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Maginisha
Wenn es allerdings um Geschichten geht, die in der realen Welt spielen, versuche ich ja doch auch die Realität abzubilden. Ich verstehe den Wunsch nach "heiler Welt" und freue mich durchaus auch über solche Representationen (spontan muss ich das an die Polizistin aus "Only murders in the building" denken. Oder an die Anwältin aus "Jessica Jones", wobei die ja mit heiler Welt eher weniger am Hut hatte) aber ich habe durchaus auch schon die Kritik vernommen, dass diese "alles ist tutti" Darstellung ja nicht der Realität entspräche. Insofern stellt sich mir dann auch die Frage, ob man solche Problematiken einfach weglassen kann/darf/sollte oder ob sich dann auch wieder jemand veräppelt vorkommt.
Geschichten, die in der realen Welt spielen, sind natürlich immer eine etwas andere Frage. Über eine Story, die in unserer Realität spielt, in der, was weiß ich, die Prota bisexuell ist und in ihrem Leben noch nie irgendeine Diskriminierung dafür erfahren hat [ja, ständige Fragen nach einem Dreier seitens männlicher Personen nach dem Outing werte ich auch als Diskriminierung], wäre ich auch nur bedingt glücklich. Allerdings kann man Diskriminierungserfahrungen auch erwähnen und darstellen, ohne dass sich die ganze Geschichte nur um besagte Diskriminierung bzw. generell die Queerness dreht. Natürlich haben solche Geschichten vor allem im Rahmen von Gesellschaftskritik auch eine Berechtigung, aber ich habe es gern, wenn der/die Prota in erster Linie ein Mensch ist, und erst in zweiter Linie queer. Ich habe nichts dagegen, wenn z.B. irgendwann erwähnt wird, dass der schwule Prota Weihnachten nicht mag, weil er da bei seiner homophoben Familie sein muss, aber die Geschichte sollte sich nicht darüber definieren.
selber machen: ja, wenn ich nicht so langsam schreiben würde ^^
Edit: Auch, wenn ich es natürlich gerne lese, die Repräsentation muss nicht einmal unbedingt an den Hauptcharakteren passieren. Ich erinnere mich an ein Buch, in dem die Mentor-Figur des Protagonisten – älterer Mann mit viel Autorität und hohem sozialen Status – in einem Nebensatz erwähnt, dass er ein Gespräch mit seinem Ehemann geführt hat. Der Prota nimmt das einfach zur Kenntnis und geht nicht auf den Ehemann, sondern auf den Gesprächsinhalt ein. Die Szene habe ich dreimal gelesen, glaube ich. So kann gute Repräsentation auch funktionieren.
Those who forget the past are doomed to repeat it.
The question is not, Can they reason?, nor Can they talk? but, Can they suffer?
- Jeremy Bentham
art of aveline
Ich glaube, mein Standpunkt ist klar. ich wünsche mir Slash mit Selbstverständlichkeit. Und Outing.Stories sind gut und wichtig und können sehr spannend sein, aber selbst bei den großen queeren Reihen - es geht fast nur darum. Nie um die probleme, die die Hetero-Paare haben.
Das polarisiert bestimmt, ich lese vielleicht an den falschen Ecken, aber wie schön wäre es, als bisexuelle Frau eine Murder Mystery zu lesen, und die Komissarin richtet gerade mit ihrer Frau nebenbei die Wohnung ein - und dann entführt der Mörder ihren Exfreund? Sowas einfach. Ich mag Slash so gerne zu lesen, aber mir wäre es fast ein bisschen lieber, die Tatsache, dass es Slash ist, ist nicht der einzige Hook.tltr: K T Argentos Nebencharakter-Homopärchen als romantischer Hauptplot in einem Krimi oder Action oder dark academica-Plot, bitte. Genau so.
Du sprichst mir aus dem Herzen, besser hätte ich es nicht formulieren können! Ich bin selber bisexuell, ertappe mich aber doch dabei, mehr Geschichten mit Hetero-Pairings zu verfolgen. Allerdings nicht, weil das meine Präferenz ist bzw. ich nicht auch alle anderen Arten von Pairings lesen würde. Es gibt nur viel zu wenig Geschichten, die erwachsene Beziehungen so ganz neben dem eigentlichen Plot verfolgen und dabei dann noch Diversität zu finden ist wie die Suche nach der Nadel im Heuhaufen.
Früher hatte ich (selber semi-ungeoutet) sogar das Gefühl, ich könne gar nicht "einfach so" über solche Pairings schreiben, ohne dabei auf Themen wie Outing etc. einzugehen und das hat mich dann schon im Vorhinein abgeschreckt. War natürlich Schwachsinn, rückblickend betrachtet ... Auch jetzt taste ich mich erst so langsam heran. Und tatsächlich gab es schon Lesende, die in einem meiner Projekte verwundert davon waren, dass der bisexuelle Protagonist einfach ganz frei gegenüber seiner Partnerin von früheren Beziehungen zu Männern redet und daraus kein Problem erwächst; dass er auch gegenüber seinen Eltern/Umfeld geoutet ist und es in der Geschichte einfach keine Probleme aufgrund/durch seine Sexualität gibt - da hieß es dann auch, das wäre irgendwo unrealistisch. Für mich habe ich aber beschlossen, dass es schon genug echtes queeres Leid in der Welt gibt, da muss ich meine Figuren nicht dasselbe durchmachen lassen, was mich teils selber betrifft. Zumindest muss es, wie Funkensee schreibt, nicht die ganze Geschichte und Figuren prägen. Macht mich einfach nicht glücklich, auch wenn man ebenso eine gute Geschichte daraus machen kann.
Funkensee
Maginisha
Wenn es allerdings um Geschichten geht, die in der realen Welt spielen, versuche ich ja doch auch die Realität abzubilden. Ich verstehe den Wunsch nach "heiler Welt" und freue mich durchaus auch über solche Representationen (spontan muss ich das an die Polizistin aus "Only murders in the building" denken. Oder an die Anwältin aus "Jessica Jones", wobei die ja mit heiler Welt eher weniger am Hut hatte) aber ich habe durchaus auch schon die Kritik vernommen, dass diese "alles ist tutti" Darstellung ja nicht der Realität entspräche. Insofern stellt sich mir dann auch die Frage, ob man solche Problematiken einfach weglassen kann/darf/sollte oder ob sich dann auch wieder jemand veräppelt vorkommt.
Geschichten, die in der realen Welt spielen, sind natürlich immer eine etwas andere Frage. Über eine Story, die in unserer Realität spielt, in der, was weiß ich, die Prota bisexuell ist und in ihrem Leben noch nie irgendeine Diskriminierung dafür erfahren hat [ja, ständige Fragen nach einem Dreier seitens männlicher Personen nach dem Outing werte ich auch als Diskriminierung], wäre ich auch nur bedingt glücklich. Allerdings kann man Diskriminierungserfahrungen auch erwähnen und darstellen, ohne dass sich die ganze Geschichte nur um besagte Diskriminierung bzw. generell die Queerness dreht. Natürlich haben solche Geschichten vor allem im Rahmen von Gesellschaftskritik auch eine Berechtigung, aber ich habe es gern, wenn der/die Prota in erster Linie ein Mensch ist, und erst in zweiter Linie queer. Ich habe nichts dagegen, wenn z.B. irgendwann erwähnt wird, dass der schwule Prota Weihnachten nicht mag, weil er da bei seiner homophoben Familie sein muss, aber die Geschichte sollte sich nicht darüber definieren.
selber machen: ja, wenn ich nicht so langsam schreiben würde ^^
Edit: Auch, wenn ich es natürlich gerne lese, die Repräsentation muss nicht einmal unbedingt an den Hauptcharakteren passieren. Ich erinnere mich an ein Buch, in dem die Mentor-Figur des Protagonisten – älterer Mann mit viel Autorität und hohem sozialen Status – in einem Nebensatz erwähnt, dass er ein Gespräch mit seinem Ehemann geführt hat. Der Prota nimmt das einfach zur Kenntnis und geht nicht auf den Ehemann, sondern auf den Gesprächsinhalt ein. Die Szene habe ich dreimal gelesen, glaube ich. So kann gute Repräsentation auch funktionieren.
Das erinnert mich daran, dass irgendein Typ bei "The Mentalist" auf einmal von "mein Mann" sprach und ich so: O_O. Okay, hab ich jetzt nicht mit gerechnet. Cool. :D
Mit Problemen meinte ich gar nicht mal unbedingt Diskriminierung. Die Schwierigkeit fängt ja durchaus schon bei der beschränkteren Auswahl bei der Findung eines möglichen Partners bzw. einer Partnerin an. Der Großteil der Bevölkerung ist halt hetero. Da ist ja allein schon die prozentuale Chance, dass der Mensch, der einem zufällig begegnet, auf sexueller Ebene kompatibel ist, geringer. (Der Seelenpartner in Buxtehude nützt mir halt nichts, wenn ich selbst in Freiburg wohne.) Und dann kommt natürlich noch der menschliche Teil obendrauf. Schließlich bilden sich ja auch bei Heteros nicht einfach so Paare, nur weil sie theoretisch könnten. Wie finde ich also bei dieser geringen Auswahl, von denen auch noch jede Menge Idioten sind, den Richtigen? Funktioniert natürlich auch mit Hetero, aber ich stelle es mir halt noch einen Ticken schwieriger vor. Dadurch ist dann der Erfolg wiederum gleich wieder noch ein bisschen märchenhafter. Keine Ahnung, ob man jetzt eher versteht, warum mich das reizt. :D
Ist aber, wie gesagt, nicht zwangsläufig der Aufhänger. Da kommt es sehr auf das Setting und das Genre an.
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Maginisha
Das erinnert mich daran, dass irgendein Typ bei "The Mentalist" auf einmal von "mein Mann" sprach und ich so: O_O. Okay, hab ich jetzt nicht mit gerechnet. Cool. :D
Und das ist in Wirklichkeit genau die Art Repräsentation, die es braucht, um heteronormative Strukturen aufzubrechen ^^
Mit Problemen meinte ich gar nicht mal unbedingt Diskriminierung. Die Schwierigkeit fängt ja durchaus schon bei der beschränkteren Auswahl bei der Findung eines möglichen Partners bzw. einer Partnerin an. Der Großteil der Bevölkerung ist halt hetero. Da ist ja allein schon die prozentuale Chance, dass der Mensch, der einem zufällig begegnet, auf sexueller Ebene kompatibel ist, geringer. (Der Seelenpartner in Buxtehude nützt mir halt nichts, wenn ich selbst in Freiburg wohne.) Und dann kommt natürlich noch der menschliche Teil obendrauf. Schließlich bilden sich ja auch bei Heteros nicht einfach so Paare, nur weil sie theoretisch könnten. Wie finde ich also bei dieser geringen Auswahl, von denen auch noch jede Menge Idioten sind, den Richtigen? Funktioniert natürlich auch mit Hetero, aber ich stelle es mir halt noch einen Ticken schwieriger vor. Dadurch ist dann der Erfolg wiederum gleich wieder noch ein bisschen märchenhafter. Keine Ahnung, ob man jetzt eher versteht, warum mich das reizt. :D
Ist aber, wie gesagt, nicht zwangsläufig der Aufhänger. Da kommt es sehr auf das Setting und das Genre an.
Ich weiß nicht mal, ob das wirklich so ins Gewicht fällt. Zumindest, wenn man in einem halbwegs toleranten Land geoutet ist, funktioniert vieles nach dem Prinzip "gleich und gleich gesellt sich gern". Ich merke an mir selbst, dass in meinem sozialen Umfeld der Anteil an nicht-heterosexuellen Leuten sehr viel höher ist als in der gesamten Gesellschaft (vermutlich immer noch, wenn man eine großzügige Dunkelziffer dazurechnet). Wenn man wo lebt, wo man sich nicht gefahrlos outen kann, hat man ohnehin noch ganz andere Probleme.
Insofern – Beziehungen, das Liebesleben und das sexuelle Leben generell sind ohnehin so individuell, dass man sich, finde ich, wenig Gedanken darüber zu machen braucht, wie schnell ein Charakter in Abhängigkeit von seiner Sexualität an einen Partner kommt. Ich sollte als bisexuelle Frau z.B. ja eigentlich eine größere Auswahl an potenziellen Partnern haben, das hilft mir aber herzlich wenig, wenn ich die Leute, für die ich mich interessiere, sowieso grundsätzlich nicht haben kann. Ob das jetzt daran liegt, dass sie eine inkompatible Sexualität haben, in einer Beziehung sind, oder schlicht kein Interesse haben, ist dann schon egal ^^
Those who forget the past are doomed to repeat it.
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- Jeremy Bentham
Funkensee
Maginisha
Das erinnert mich daran, dass irgendein Typ bei "The Mentalist" auf einmal von "mein Mann" sprach und ich so: O_O. Okay, hab ich jetzt nicht mit gerechnet. Cool. :D
Volle Zustimmung! EInfach Alltagszeug. Das muss auch gar nicht so extrem krampfig rüberkommen, oder immer und überall sein. Aber sowas ist einfach nett, und da kann dann auch keiner ersthaft was von "Woke" schreien. (ja, manche tuns trotzdem).
@Funkensee, Coronet und Severin: wilkommen im Club! Wie schön , dass man doch manchmal Leute findet mit der gleichen Ansicht. Ich mache es mir für die restliche öde Stunde in der Bahn jetzt zur Aufgabe, Storys mit so einer Art Beziehung zu suchen. Wirds bestimmt geben :D zum Selber schreiben: ich bilde mir ein, das mach ich schon. Lustigerweise sind in beiden Projekten die schwulen Paare mit Abstand am beliebtesten ... mh, woran das wohl liegen mag XD Aber vielleicht macht es ja echt die Mischung.
Zum Thema Partner finden als bisexuelle Frau (was ist das hier, ein Club? Sonst sucht man die immer ohne Ende, hier tummeln sie sich...): oh, ja. Ich fühle, was Funkensee sagt, und gerade deshalb belaste ich meine OCs mit diesen Problemen nicht gerne. Ja, ist realistisch, aber in Actionfilmen geht der Held auch nicht erst mal aufs Klo. WENN sie sich dann finden, finden sie sich.
Und das ist der springende Punkt: gerade in der Community findet sich eigentlich recht schnell zusammen,was zusammen gehört. Ich z.B. musste und wollte mich glücklicherweise gar nicht groß outen. Ich hab einfach gesagt, die Frau gefällt mir - wie auch der Mann gefällt mir. Und dann kennt man wen, der wen kennt, und es hat sich. Auch gerade in Zeiten von Internet und Co.
Lustigerweise (von wegen märchenhafter Erfolg, jemanden zu finden im Becken mit kleinerer Auswahl): einen gescheiten Partner zu finden ist für mich bis jetzt immer deutlich schwieriger gewesen als eine Partnerin. Müsste es nicht eigentlich andersherum sein, weil Chancenverteilung und so? Manchmal gibts echt Zufälle.
@Maginisha: was ich richtig gut versteh, und das konnte ich gar nicht so in Worte fassen: die Freude, wenns dann doch passt und man sich entgegen der Wahrscheinlichkeit findet. Das stimmt! Das Element mag ich auch bei Slash, weil es da einfach ein bisschen besser reinpasst. Muss gerade an die Jungs in meinem Projekt denken: "Er ist sicher nicht schwul." "Äh, doch, ist er." "WARUM HATS MIR DANN KEINER GESAGT?"
Sowas ist wirklich gut manchmal :D
Zurück zum Hauptthema: ich habe letztens ein Buch aus der "Love is queer"-Reihe gelesen. Nun sagt allein der Titel, was hier der Dreh- und Angelpunkt ist, war für mich auch voll ok, zumal es um new adult ging und die Autorin selber pansexuell ist. Ich hab also mit einem nicht unerheblichen Anteil von sich-selber-finden, Zweifel, erste Gefühle usw gerechnet. Alles tutti! Les ich gerne mal, wenn es Romanzen sind.
Der Protagonist ist schon länger geoutet - angenehme Überraschung - und sitzt im Flugzeug. Er tritt einen neuen Job an. Okay.
Den kompletten Flug denkt der junge Mann über NICHTS anderes nach als übers Schwulsein. Einfach so. Ohne Zusammenhang.
Okay, vielleicht einfach einen Moment gehabt: weitergelesen. Bei jedem Regenbogen, jedem Blick, jedem Straße überqueren - der Love Interest ist nicht mal im Blick - denkt der Protagonist weiter im inneren Monolog über seine Sexualität nach. Huh?
Klar, es ist sicher Thema. Aber ganz ehrlich: ich bin nicht straight und ich denke wann über meine Sexualität nach? Ab und zu bestimmt. Aber so? Sorry, das hab ich noch nie erlebt.
Wisst ihr, wenn man sein Coming Out hat, wenn man sich verliebt, wenn man Diskriminierungen erfährt, ist das Thema, und in einem Roman noch mehr. Aber mir kann doch keiner erzählen, dass er so denkt. Jeden Tag.
Dann versteh ich, wenn man kein Slash liest
Was? Doppelte Chancen und trotzdem niemand gefunden? Kann doch nicht sein! (Das war nicht ernst gemeint. Ich hoffe, du verzeihst mir den Scherz und hast den Spruch hoffentlich noch nicht im RL an den Kopf bekommen.)
Ich schlag aber gleich mal den Bogen mit dem, was art of aveline geschrieben hat. Ich kenne viele in Beziehungsdingen sehr reflektierte Frauen, während der Anteil an Männern, die dieses Kriterium erfüllen, eher gering ist. Auch etwas, was eine Beziehungsfindung schwierig machen kann. (Ich schreibe ja zumeist nur Maleslash.) Und auch hier spreche ich halt eher von Wahrscheinlichkeiten. Im Einzelfall ist der Grund natürlich egal, aber die Chancen werden ja mit jedem Kriterium geringer.
Aber, wie gesagt, meine neueste Theorie ist ja, dass ich einfach nur gerne Kerle lese, die für ihre Beziehung an sich arbeiten. Wishfullfillment at its best. :D
Das mit dem dauernden Drübernachdenken ist aber echt schräg. Es passiert dich noch mehr im Leben. Zumal auf dem Weg zu einem neuen Job. Da hat man doch andere Sorgen. o_Ô
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Maginisha
@Funkensee
Was? Doppelte Chancen und trotzdem niemand gefunden? Kann doch nicht sein! (Das war nicht ernst gemeint. Ich hoffe, du verzeihst mir den Scherz und hast den Spruch hoffentlich noch nicht im RL an den Kopf bekommen.)
haha, keine Sorge :D Ich habe zwar aktuell einen Partner, aber von ihm abgesehen waren alle Interessensobjekte bislang nicht zu haben. Doof gelaufen. Schon ein bisschen bitter, wenn der Partner einem eine – in mancherlei Hinsicht – offene Beziehung anbietet und man dieses Angebot dann nicht annehmen kann, weil man sich zu unfähig anstellt. Aber ich schweife ab ^^
Zurück zum Thema: Wishfulfillment ist natürlich auch so ein Faktor. Ich lese insgesamt, abseits von der Sexualität, gerne funktionierende Beziehungen. Lieber im Moment, wenn sie nicht heterosexueller Natur sind. Da kann man jetzt natürlich auch sagen, dass das unrealistisch ist, aber die Freiheit, das trotzdem gern zu lesen, nehme ich mir jetzt einfach heraus. Es muss ja nicht immer alles so scheiße laufen wie in der Realität.
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In Büchern haben mich queere Liebesgeschichten noch nie gestört.
Beim Schreiben ist es tatsächlich so, dass in "meinem" Fandom nur sehr zaghaft mit einer queeren Figur experimentiert wurde. Da ich bevorzugt canontreu schreibe, habe ich daher wenig queer geschrieben (zwei OCs, die queere Figur aus dem Canon; dazu habe ich noch ein paar Figuren in der Planung, deren Sexualität in der Serie nicht (aus)erzählt wird). Sexszenen bereiten mir allerdings weniger Sorgen - ich schreibe eher selten eine, egal mit welchen Beteiligten; das ist nicht mein Genre.
Ich mag Slash nicht um mehr Konfliktpotenzial zu haben, sondern um anderes Konfliktpotenzial zu. Natürlich gibt es Überschneidungen, wie z.B. Eifersucht oder die Eltern, die nicht mit dem Partner einverstanden sind. Aber es gibt eben auch völlig andere Dinge. Z.B. Anerkennung durch die Gesellschaft (das muss nichtmal mit Coming Out kombiniert werden) oder die Frage nach Kindern bzw. wie das Pärchen Elternschaft erreichen könnte. (Das Ob ist wieder etwas, das was auch Heteropaare haben.)
Ich finde es jedenfalls sehr interessant, dass bezüglich Literatur offenbar Interesse an totaler Normalisierung von Nicht-Hetero-Pairings besteht. Das macht mir Hoffnung für mein Fantasywerk, denn bisher hatte ich starke Zweifel, ob das so umsetzbar ist (aka sich verkaufen würde). In diesem Fall gibt es nämlich keine moralische Wertung eines Pärchens, weil es bei mir keine Kirche gab/gibt, die drohend den Finger gehoben und alles außer Hetero verbannt hat. Die Königin hat eine Frau als Geliebte, die Bäckerin ist auch in eine Frau verliebt, zwei der männlichen Nebencharaktere haben eine Beziehung. Das alles ist jedoch so selbstverständlich in die Struktur der Erzählung eingewebt, dass ich nicht weiß, ob das überhaupt im ersten Moment auffällt. (Und ich hab noch keine Ahnung, wie ich das einem Lektor beibringen soll, weil es einfach keine wichtige Rolle für den Plot spielt. Aber gut: Problem für mein Zukunfts-Ich.)
PS: Es ist keine Romanze, sondern ein Coming-Of-Age-Roman. Die junge Protagonistin bekommt tatsächlich dann einen männlichen Partner, aber auch das ist kein wichtiger Plotpunkt und ich weiß auch noch nicht, wie detailliert ich darauf eingehe. Wichtiger ist das, was die beiden ohne die Liebe verbindet und was sie trennt.
Just because you can't imagine something doesn't mean it is not real.
"Any intelligent fool can make things bigger, more complex and more violent. It takes a touch of genius, and a lot of courage, to move in the opposite direction."
Albert Einstein
Um das klarzustellen: Ich habe nichts gegen Kinder. Ich habe etwas gegen Erwachsene, die toxische Beziehung=Kinder-Vorstellungen haben. Und da ist es mir egal, ob es vom Paar selbst aus kommt oder vom Umfeld. Wenn das zu oft Thema ist in einer Geschichte, bin ich weg, weil es - wie gesagt - höchst übergriffig ist.
Bei einem homosexuellen Paar fällt dieser Druck dankenswerterweise weg - außer der Autor kommt auf die bescheuerte Idee, MPreg haben zu wollen. Da scrolle ich auch schnell weiter, bzw. klicke auf das kleine Kreuzchen oben rechts.
Ich bedauere, dass die meisten Slash-Storys entweder ein Machtungleichgewicht haben (Dom/Sub) oder MPreg beinhalten oder das oben erwähnte Coming Out das einzige Plotziel ist. Umgekehrt nervt mich das Kinder- oder zumindest Heiratsgetue bei den Het-Paaren, wobei die Frau irgendwie immer diejenige ist, die auf die Hochzeit giert, um wie ein Prinzesschen auszusehen und sich feiern zu lassen (anstatt das die Beziehung gefeiert wird).
All diese weitverbreiteten Tropes, denen man überall begegnet, machen mir Romanzen/Liebesgeschichten unleidlich, und das hat in keinem der Fälle etwas mit der Partnerwahl nach Geschlecht/Sexualität zu tun. Es ist mehr das Menschliche, das mich interessiert. Und unter all den Oberflächlichkeiten ("Oh Gott, welches Kleid kann ich anziehen?") und dem unrealistischem Fantasy-Drama (Kerl schwanger, weil Baum) findet man eben oft Dinge, die abschrecken und nicht zum Lesen einladen ...
Da bin ich völlig bei dir.
Schwangerschaft und Geburt werden ohnehin zu sehr romantisiert. Nicht, dass ich aus eigener Erfahrung sprechen würde, aber Schwangerschaft ist vor allem schmerzhaft und unbequem. Sodbrennen, ständiger Harndrang, Ziehen der Mutterbänder, Übelkeit (nicht nur am Morgen), geschwollene Füße/Beine. Und von der Geburt fange ich gar nicht erst an. Das allein wäre schon ein großes Nope von mir.
Ein Kind sollte man nicht bekommen, weil es "die Krönung der Liebe" ist, sondern weil man sich dafür entscheidet, sich den Rest seines Lebens um ein anderes Wesen zu kümmern und zu sorgen. Das hört nämlich nicht einfach auf, nur weil 18 oder 20 Jahre vergangen sind.
Leider ist es gerade in romantischer Fiktion so, dass Schwangerschaft, Geburt und Kinder irgendwie den Beweis darstellen, dass die Beziehung funktioniert und erfolgreich ist. Was einfach nicht der Fall ist.
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"Any intelligent fool can make things bigger, more complex and more violent. It takes a touch of genius, and a lot of courage, to move in the opposite direction."
Albert Einstein
Das kann ich aus eigener Erfahrung so nicht unterschreiben. *lächel*
Es mag Frauen geben, die das volle Programm 24/7 mitnehmen, ja.
Aber die meisten Schwangerschaften verlaufen ohne Schmerzen, unbequem wird es erst in den letzten paar Wochen, ebenso tauchen der Harndrang und die geschwollenen Beine erst dann auf.
Die Übelkeit beschränkt sich gewöhnlich auf den Morgen und verliert sich nach wenigen Wochen.
K T Argento
@SeSa
Schwangerschaft ist vor allem schmerzhaft und unbequem. Sodbrennen, ständiger Harndrang, Ziehen der Mutterbänder, Übelkeit (nicht nur am Morgen), geschwollene Füße/Beine.
Leider hat nicht jeder Geschenkpapier.
Müssen Geschenke denn eingewickelt sein?
***
Wenn sich jeder so gesittet benähme, wie er es von anderen verlangt, wär es schon viel angenehmer auf dieser Welt.
***
Stellt euch vor, da wär ein provozierender Post und keiner läse ihn ...
RivischesEtwas
Das kann ich aus eigener Erfahrung so nicht unterschreiben. *lächel*
Es mag Frauen geben, die das volle Programm 24/7 mitnehmen, ja.
Aber die meisten Schwangerschaften verlaufen ohne Schmerzen, unbequem wird es erst in den letzten paar Wochen, ebenso tauchen der Harndrang und die geschwollenen Beine erst dann auf.
Die Übelkeit beschränkt sich gewöhnlich auf den Morgen und verliert sich nach wenigen Wochen.K T Argento
@SeSa
Schwangerschaft ist vor allem schmerzhaft und unbequem. Sodbrennen, ständiger Harndrang, Ziehen der Mutterbänder, Übelkeit (nicht nur am Morgen), geschwollene Füße/Beine.
Nur der erste Satz meines Posts war an SeSa gerichtet. Nicht der ganze Post. Das war wohl missverständlich. Das nächste Mal mache ich einen doppelten Absatz.
Ich kann zwar nicht aus eigener Erfahrung sprechen, doch ich durfte die Schwangerschaft meiner Freundin begleiten. Was "gewöhnlich" ist und was nicht, ist eben von Frau zu Frau unterschiedlich. In romantischer Fiktion ist es jedoch so, dass Schwangerschaft immer Regenbögen und Sonnenschein ist. Und genau DAS war mein Punkt.
Meine beste Freundin hatte übrigens auch tagsüber immer wieder Übelkeit. Bei ihrem Sohn war das nach den ersten Wochen vorbei, bei ihrer Tochter nicht. Tja … Shit happens oder so? Ist ihre Erfahrung nicht valide, nur weil es nicht den allgemeinen Berichten entspricht? Vielleicht sprechen viele Frauen auch nicht über solche Probleme, aus Angst für schwach oder zu weich zu erscheinen. Ich meine … Es gibt vieles, über das Frauen nicht reden weil es gesellschaftlich nicht akzeptiert wird. Stichwort Menstruation. Wie viele Frauen beschönigen das Thema oder vermeiden es? Gerade wenn Männer anwesend sind? Wie viele Männer sagen da "das will ich gar nicht wissen"?
Aber damit beende ich dieses Thema, sonst wird es zu off topic.
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Albert Einstein
K T Argento
Schwangerschaft und Geburt werden ohnehin zu sehr romantisiert.
Das ist nicht mal mein persönliches Problem. Je nach Frau verlaufen Schwangerschaften sehr unterschiedlich (dasselbe gilt für den Monatszyklus - nicht jede liegt dann halbtot in der Ecke rum oder beißt aggressiv um sich, das ist auch Klischee). Mein problem ist der ZWANG, die ERWARTUNGSHALTUNG, die immer und immer wieder in Dialogen und inneren Monologen durchgenudelt wird, sodass man irgendwann nur noch an Gehirnwäsche denken kann.
Mir ist es am liebsten, wenn Schwangerschaften einfach passieren und pragmatisch-unaufgeregt damit umgegangen wird. Weder "Störche-Partys" mit viel weiblichem Gequietsch und dem Herumzeigen von Babykleidung inklusive Planung der zukünfrigen Universität des Babys noch überzogenes Drama, bei der die werdene Mutter sich emotional so gebärdet, als sei sie nicht mal allein lebensfähig, ganz zu schweigen dazu fähig, Verantwortung für ein Kind zu übernehmen (und am Ende ist dann doch alles Friede, Freue, Eierkuchen) ...
Mich stört das Mindset generell mehr als die Begleitumstände. Meinetwegen darf eine fiktive Schwangerschaft auch dem Lustwandeln in einem Park bei Sonnenschein gleichen, aber affektiertes Gesülze oder Effekthascherei durch Drama brauch ich nicht. Das sind zwei - für mich - unerträgliche Phänomene. ^.^
[Sorry für OT, das hatte jetzt nichts mit Slash vs. Hetero zu tun]