Kitsch entsteht für mich vor allem durch übertrieben große Gesten und einen sehr schwülstigen Schreibstil. Ab und zu ein wenig Kitsch ist schon in Ordnung. Paare sind nunmal manchmal so. Das Entscheidende ist nur, dass sie nicht andauernd nur miteinander rumkitschen.
Ich hab auch den Eindruck, dass je mehr ein Paar von Anfang an miteinander rumkitscht, desto weniger Persönlichkeit haben beide und desto weniger hat die*r Autor*in in die Entwicklung der Beziehung gesteckt und was beide wirklich aneinander bindet. Nur ein ewiges "ich liebe dich so sehr und will bei dir bleiben" oder, in dramatischeren Geschichten ein ewiges "niemand kann uns trennen!" ohne dass außerhalb der Dialoge viel Entwicklung und wirklich echte Interaktion geschieht, wirkt sehr aufgesetzt und unecht. Natürlich kann man solche Dialoge wie oben einbringen, aber das dann eben nur am Rande und es muss zur Szene und den Charakteren wirklich passen.
In meinen Augen bauen Beziehungen in erster Linie auf tiefer Freundschaft auf (also: gute Beziehungen) und natürlich ist auch Anziehung ein Faktor für eine romantische und sexuelle Beziehung, aber eine wirkliche Verbindung zwischen beiden ist für mich das Wichtigste. Genau das lese ich auch gerne. Deshalb mag ich Slow Burn-Romances am liebsten und auch Childhood Friends, Friends to Lovers ... solche Tropes eben.
Btw. finde ich es vielen Geschichten auch oft furchtbar wie mit möglichen Ex-Partner*innen umgegangen wird. Ich finde es im realen Leben ebenso tief wie manche ihre Expartner*innen behandeln, die ihnen nie etwas getan haben, aber well ... Geschichten sind hier zuteils ein Spiegel der Gesellschaft und wie die Menschen Beziehungen betrachten.
Das sind leider auch nicht nur Teenager. Ich hab schon Erwachsene, also zumindest biologisch und rechtlich erwachsene Menschen, gesehen, die wie Biester aufeinander nach der Trennung losgingen, obwohl der andere eigentlich nichts wirklich Schlimmes getan hatte.
Ich würde es auch gerne mal (oder öfters) sehen, dass sich ein Paar trennen kann, weil etwa Lebensentwürfe, Ideologien, Sexualität uä. nicht übereingestimmt haben und man aus verschiedenen Gründen nicht auf einen Nenner kam, aber in denen beide ihre Freundschaft fortführen und bei denen nicht JEDE*R ehemalige Partner*in als absolutes Arschloch oder anderes dargestellt wird.
Ein Happy Ever After in einer Romanze ist zwar sehr schön, aber es ist kein Muss, das man auf Teufel komm raus erzwingen muss. Nur weil man sich von jemanden trennt, liebt man die Person ja auch nicht automatisch weniger, aber anscheinend scheinen das viele zu glauben und machen Drama like no tomorrow.
Davon abgesehen darf es auch ruhig mal eine polyamore Romanze sein, wenn es sich ergibt... oder ein Liebesdreieck, das zwar nicht in einer polyamore Romanze endet, aber in denen sich alle drei einander respektieren und sich fair behandeln. Ich feier das auch jedes Mal, wenn ich das sehe.
PS: Hab ein neues Wort gelernt. Plörre. 😆
Maneki-Neko92
Btw. finde ich es vielen Geschichten auch oft furchtbar wie mit möglichen Ex-Partner*innen umgegangen mit. Ich finde es im realen Leben ebenso tief wie manche ihre Expartner*innen behandeln, die ihnen nie etwas getan haben, aber well ... Geschichten sind hier zuteils ein Spiegel der Gesellschaft und wie die Menschen Beziehungen betrachten.
Das finde ich besonders in Slash-Geschichten manchmal echt arg. "Der Feind" ist dann das weibliche Wesen, das entweder ebenfalls Interesse hat oder gar mit einem der männlichen Protagonisten verbandelt ist/war. Ich mein, irgendwas muss der Mann ja an ihr gesehen haben. Mir gefällt es aber grundsätzlich nicht, eine Figur total zu verteufeln. Es sind ja doch meist normale Menschen.
Ich selbst bin nicht so der plüschige Mensch und tue mich oft schwer damit, das richtige Maß zu finden. Mir kommt vieles schnell übertrieben vor und oft ist dann (gead bei einem Maleslash-Pärchen) noch die Frage im Hinterkopf, ob das wohl zu viel ist und ob dann die Herren der Schöpfung quasi die Hände über dem Kopf zusammenschlagen, wenn ich einen männlichen Prora was Romantisches machen lasse. Ich versuche mich, davon freizumachen und einfach zu schreiben, wie es zur Figur passt, die eben auch mal weich und plüschig sein darf bzw. soll, aber es ist wirklich immer eine Gratwanderung. Wobei es ja Leute geben soll, die machen eben solche Sachen auch für die Frau oder den Mann, den sie schon seit Jahren an ihrer Seite haben. Einen Kaffee mit hübschen Muster servieren zum Beispiel. Oder einfach mal Blumen mitbringen. Was das angeht, schaue ich bei Figuren gerne mal darauf, welche "Sprache der Liebe" wohl zu ihr passen würde. Das Konzept finde ich sehr interessant und finde, dass es dabei hilft, erstens Abwechslung reinzukommen und zweitens auch IC zu bleiben, ohne es zu übertreiben.
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Maginisha
Maneki-Neko92
Btw. finde ich es vielen Geschichten auch oft furchtbar wie mit möglichen Ex-Partner*innen umgegangen mit. Ich finde es im realen Leben ebenso tief wie manche ihre Expartner*innen behandeln, die ihnen nie etwas getan haben, aber well ... Geschichten sind hier zuteils ein Spiegel der Gesellschaft und wie die Menschen Beziehungen betrachten.Das finde ich besonders in Slash-Geschichten manchmal echt arg. "Der Feind" ist dann das weibliche Wesen, das entweder ebenfalls Interesse hat oder gar mit einem der männlichen Protagonisten verbandelt ist/war. Ich mein, irgendwas muss der Mann ja an ihr gesehen haben. Mir gefällt es aber grundsätzlich nicht, eine Figur total zu verteufeln. Es sind ja doch meist normale Menschen.
Ich selbst bin nicht so der plüschige Mensch und tue mich oft schwer damit, das richtige Maß zu finden. Mir kommt vieles schnell übertrieben vor und oft ist dann (gead bei einem Maleslash-Pärchen) noch die Frage im Hinterkopf, ob das wohl zu viel ist und ob dann die Herren der Schöpfung quasi die Hände über dem Kopf zusammenschlagen, wenn ich einen männlichen Prora was Romantisches machen lasse. Ich versuche mich, davon freizumachen und einfach zu schreiben, wie es zur Figur passt, die eben auch mal weich und plüschig sein darf bzw. soll, aber es ist wirklich immer eine Gratwanderung. Wobei es ja Leute geben soll, die machen eben solche Sachen auch für die Frau oder den Mann, den sie schon seit Jahren an ihrer Seite haben. Einen Kaffee mit hübschen Muster servieren zum Beispiel. Oder einfach mal Blumen mitbringen. Was das angeht, schaue ich bei Figuren gerne mal darauf, welche "Sprache der Liebe" wohl zu ihr passen würde. Das Konzept finde ich sehr interessant und finde, dass es dabei hilft, erstens Abwechslung reinzukommen und zweitens auch IC zu bleiben, ohne es zu übertreiben.
Zum Glück hab ich das in letzter Zeit gar nicht mehr gelesen. Früher ist mir das jedoch öfter untergekommen, dass quasi alles Weibliche zur Erzfeindin erklärt wird. Erst recht, wenn sie mit dem Love Interest liebäugelt.
Insgesamt erwarte ich von Charakteren und der*m Autor*in schon auch ein gewisses Niveau, selbst wenn es in der Realität Menschen gibt, die eine ehemalige oder bestehende Beziehung in einer Schlammschlacht ausarten lassen. Klar gibt es die, aber mit denen bin und war ich auch nie besonders eng.
Und in Fiktion erwarte ich schon auch ein gewisses Niveau von den Charakteren, denn sonst könnte ich gleich Mitten im Leben und anderes Assiprogramm gucken.
Da ist dann eben nicht die Frage, ob es Konflikte gibt, sondern wie damit umgegangen wird.
Und sonst: Natürlich können Männer je nach Charakter und Situation genauso romantisch, sensibel, whatever sein. Da mögen sich zwar manche die Hände übern Kopf zusammenschlagen, aber die stehen ja auch nicht für alle Männer. ^^"
Das aus einer Vertrauensbasis wie einer bereits lange bestehenden Freundschaft Liebe inklusive sexueller Anziehung werden kann, ist in Bezug auf Romance wohl mein präferiertes Trope. Ich kann einem Paar, das einander kennt, bevor es zusammen in die Kiste springt, einfach mehr abgewinnen. Hier ist auf emotionaler Ebene auch viel mehr möglich und die Zuneigung wie die Fähigkeit, sich fallen zu lassen, wirken für mich als Leser deutlich überzeugender.
Ich bin meinem Fandom irgendwie auch dankbar, dass es beim Hauptchar bereits als Canon vorgibt, dass er sich trennen kann/muss, ohne dem jeweiligen Partner zu zürnen oder schlecht über ihn zu reden. Zumindest einer Frau, die ihn nach Strich und Faden ausgenutzt hat, hätte er zürnen können, hat aber nie auch nur ein Wort verlauten lassen, es schweigend akzeptiert und ist seiner Wege gegangen. Ich habe das nicht als Schwäche gewertet, im Gegenteil.
Dass das Thema Polyamorie einer Rarität gleichkommt, ist mir auch erst bewusst, seit ich es schreibe und mir immer wieder gesagt wird, dass eine solche Darstellung (ohne Eifersüchteleien) ziemlich selten ist. Aber gut, ich sehe auch keinen Unterhaltungsfaktor in Beziehungsdramen, dazu erzähle ich zu gerne Geschichten, die das Setting bestimmen, in dem die Figuren leben.
Ich bedauere, dass gerade SlashGeschichten von so vielen (toxischen) Extremen bestimmt werden und mache zu einem gewissen Teil den Anime- und Manga-Hype dafür verantwortlich. Eine Zeitlang habe ich Yaoi gelesen, und mir ist nicht eine Serie untergekommen, die nicht vollkommen albern-überdreht oder extrem toxisch war (oder beides auf einmal). Da setze ich lieber auf "stillere" und "reifere" Varianten der Geschichtenerzählung.
~ Ezio Auditore da Firenze
Ich mag es übrigens, wenn Männer nicht immer dieses typische Männer-Rollenklischee erfüllen, sondern auch romantisch sind. Inklusive Duftkerzen, Rosenblüten und großen Gesten. Es heißt ja nicht gleichzeitig, dass sie immer so agieren. Ich finde es eher schade, wenn sie es überhaupt nicht tun.
Ich kenne in RL einen Mann, der sich immer schwer getan hat (und noch immer tut), über seine Gefühle zu sprechen. Er hat sich mal ziemlich krass mit seiner Frau gestritten. Es gab keine Entschuldigung von ihm, auch wenn er wusste, dass er im Unrecht ist. Er konnte das nicht. Was hat er stattdessen gemacht? Er hat ihr einen selbstgezimmerten Küchenschrank im Bauernstil geschenkt. Was ich bis heute eine extrem romantische Geste finde.
Von daher: Die Geste sollte definitiv zum Charakter passen, aber es gibt eben auch verschiedene Möglichkeiten der romantischen Gesten.
"Laa shay'a waqi'un moutlaq bale kouloun moumkine!"
Die beiden Jungs sind halt 16 Jahre, verhalten sich aber glaubwürdig und beide für sich recht reif... und ja, ich mag besonders Nezumi sehr gerne. Und beide sind als Paar einfach nur Liebe und der Beziehungskonflikt kommt von außen. (Kleiner Spoiler für den Beginn) Shion wuchs als reicher Junge in einer scheinbar utopischen Stadt auf und eines Tages, als beide noch Kinder waren, stand Nezumi mit Schusswunde an seinem Fenster, da er von der Regierung floh. Shion hat ihn notbedarfs verarztet und half ihn zu entkommen. Das fanden die Behörden raus und haben die Priviligien seiner Familie heruntergestuft. Als er 16 ist, soll er von der Regierung entführt werden und Nezumi hilft ihm zu entkommen.
In einem anderen Anime oder Buch wäre Nezumi wohl auch zu einem Edgelord geworden, hier ist er einfach ... er ist einfach liebenswürdig mit einer etwas raueren Schale. xD
Außerdem wird das Mädel in dem Love Triangle sehr gut behandelt.
Dann würde ich auch allgemein noch Shinsekai Yori empfehlen. Das spielt auch in einer utopischen / dystopischen Zukunft, in der es um Menschen mit besonderen Kräften geht, in der aber auch Bisexualität und Polyamorie als vollkommen gesehen wird.
Wobei mich persönlich auch nichts mit Teenagern/Jugendlichen als Protas interessiert. Aus dem Alter und Themenanspruch bin ich einfach raus und würde, wenn, etwas mit Protas um die 30 herum suchen. Die ganze Young- und New Adult-Schiene mit Schule, College und erstem Job funktioniert für mich emotional auch nicht mehr, aber da bin ich auch altersmäßig die Minderheit auf dieser Plattform, das weiß ich schon. ^.^
Zu Männern und Romantik/Sensibilität: Das Beispiel mit dem Bauernschrank als Entschuldigung ist ein wirklich schönes. Hier fungiert das Geschenk als das, was betroffener Mann einfach nicht für sich hat in Worte fassen können. Das klappt auch nicht bei jedem (ganz geschlechtsunabhängig). Einer meiner Protas hat auch große Probleme damit, seine Emotionen in Worte zu fassen, und drückt sich deshalb bevorzugt in Skizzen und Zeichnungen aus, in denen er sich gefühlvoller ausdrücken kann als verbal.
~ Ezio Auditore da Firenze
Es kann sich als schwierig herausstellen, eine Geste für einen Charakter zu finden. Gerade in den Anfängen als Autor hat man ja nun doch noch nicht so einen tiefen Kontakt zu seinen Charakteren. Kann mir vorstellen, dass gerade in diesen Fällen dann zu den allgemein präsentierten Klischees gegriffen wird.
Ich bin sehr froh, dass ich inzwischen einen Bezug zu meinen Charakteren habe, bei denen ich mich nicht mehr fragen muss. Ich weiß einfach, ob es zu einem passt oder nicht. Z.B. hatte ich tatsächlich einen Kerl, der die Wohnung mit Duftkerzen und Rosenblüten dekoriert hat. Er hat seine Freundin mit Frühstück und der typischen roten Rose ans Bett überrascht und alles. Seine andere Seite ist beinhart (Bouncer im Stripclub, Ex-Spec-Op) und er kann sogar eiskalt sein/wirken, wenn es die Situation erfordert. Das alles ist jedoch nicht aus dem Bedürfnis entstanden, möglichst gegensätzliche Seiten zu kreieren, es ist einfach so passiert. Und es passt zu ihm.
Die andere Seite ist dann, dass die Charaktere etwas anstellen, bei dem man keine Ahnung hat, wo das her kommt und es sich trotzdem richtig anfühlt. In meinem Fall versuche ich mich darauf zu verlassen, dass sie schon wissen was sie tun und früher oder später die Erklärung kommt. Bisher haben sie mich noch nicht im Stich gelassen und es war immer eine verdammt gute Erklärung.
"Laa shay'a waqi'un moutlaq bale kouloun moumkine!"
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Maginisha
Das mit den Skizzen stelle ich mir herausfordernd vor zu schreiben. Beschreibst du auch, was er malt? (Ich hatte ja grad einen, der wollte lieber singen. Das war auch...interessant. >_<)
Je nach Situation wird es auch beschrieben, ja - inklusive Wirkungsweise auf den Betrachter, aus dessen Sicht die Bildbetrachtung erfolgt. So lässt sich auch das Verstehen und Werten der visuellen Botschaft gut für den Leser ausdrücken, finde ich. Wer aus Eigeninteresse noch tiefer gehen will, kann auch jede der Skizzen, Zeichnungen und Gemälde googeln, um die Auslegung durch Eigenbetrachtung nachzuvollziehen. Die Werke sind samt und sonders öffentlich zugängliches Kulturgut.
~ Ezio Auditore da Firenze
(Ich überlege mir gerade, wie es wohl ist, wenn ich mal wieder an die Orte komme, an denen meine Geschichten gespielt haben. Ob sich da eigene Erinnerungen mit denen der Figuren vermischen?)
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Maginisha
Ach, verstehe. Es sind also vorhandene Werke. Trotzdem sehr cool, wenn man sich das nochmal ansehen kann. ^__^
(Ich überlege mir gerade, wie es wohl ist, wenn ich mal wieder an die Orte komme, an denen meine Geschichten gespielt haben. Ob sich da eigene Erinnerungen mit denen der Figuren vermischen?)
Interessante Frage. ^.^
Ist mir bisher noch nie passiert. Dafür kamen mir aber Ideen, was ich noch in der Story anpassen könnte (so im Detail) oder ich habe an bestimmten Orten, an denen eine spezielle Szene gespielt hat, länger gestanden, um die Szenerie auf mich wirken zu lassen (und sie natürlich auch zu genießen - ist ja schon toll, etwas vor sich zu haben, was direkt mit etwas in Verbindung steht, was man selbst geschaffen hat)
~ Ezio Auditore da Firenze
Aber klar, trifft ja auch nicht jedermanns Geschmack.
Es ist aber leider auch wirklich so, dass eine lange Zeit Boys Love / Yaoi, nennt es wie ihr wollt, oft sehr toxische Beziehungstropes und die schlimmsten Klischees und Stereotypen repliziert.
Allein diese klischeehaften Uke und Seme-Typen. Die kamen vor allem auf, denke ich, weil unerfahrene Mädchen nicht verstanden haben, dass nur weil ein Mann sensibler, weiblicher, whatever ist, sich deshalb nicht wie ein weinerliches Kind benimmt. 😒
in letzter Zeit ist es etwas besser geworden, von dem was ich gesehen und gelesen habe, imo.
Zum anderen Thema: Jop, da muss man seine Charaktere gut kennen. Aber genau das macht den Charaktere und deren Beziehung aus, diese Dinge, die echt wirken und deren Beziehung greifbarer machen.
Und das alles nur, weil ich Elton Johns Your Song gehört habe. In meinem Kopf ist das alles so kitschig, aber ich kann einfach nicht widerstehen und muss meine beinharte SciFi-Geschichte für ein paar Tage liegenlassen, um dieses kleine Ding zu schreiben, das da in meinem Kopf reift ;D
Ein bisschen Character Development und Fluff sind ja manchmal auch nicht verkehrt.
Erzaehlerstimme
Es ist so weit - das zweite Mal in meinem Leben habe ich das Bedürfnis eine Romanze zu schreiben...
Und das alles nur, weil ich Elton Johns Your Song gehört habe. In meinem Kopf ist das alles so kitschig, aber ich kann einfach nicht widerstehen und muss meine beinharte SciFi-Geschichte für ein paar Tage liegenlassen, um dieses kleine Ding zu schreiben, das da in meinem Kopf reift ;D
Ein bisschen Character Development und Fluff sind ja manchmal auch nicht verkehrt.
Ich kann das verstehen - der Song ist jedenfalls 1A.
Aber ich verstehe auch leider nicht, warum dass Romanzen stets so verpönt sind. Es gibt viele "kitschige" Romanzen die trotzdem tiefe Charakter, eine gute Storyline, aber eben auch den Kitsch haben, den ich mag.
Vielleicht denken bei Romanze halt einfach nur alle an heisse Frau kriegt heissen Mann oder böser Junge kriegt liebes Mädchen, welches ihn bekehrt.
Und so weiter.
dabei ist das Genre gross und Character Development und Fluff sind wirklich nicht verkehrt:D
Antjenia
Erzaehlerstimme
Es ist so weit - das zweite Mal in meinem Leben habe ich das Bedürfnis eine Romanze zu schreiben...
Und das alles nur, weil ich Elton Johns Your Song gehört habe. In meinem Kopf ist das alles so kitschig, aber ich kann einfach nicht widerstehen und muss meine beinharte SciFi-Geschichte für ein paar Tage liegenlassen, um dieses kleine Ding zu schreiben, das da in meinem Kopf reift ;D
Ein bisschen Character Development und Fluff sind ja manchmal auch nicht verkehrt.Ich kann das verstehen - der Song ist jedenfalls 1A.
Aber ich verstehe auch leider nicht, warum dass Romanzen stets so verpönt sind. Es gibt viele "kitschige" Romanzen die trotzdem tiefe Charakter, eine gute Storyline, aber eben auch den Kitsch haben, den ich mag.
Vielleicht denken bei Romanze halt einfach nur alle an heisse Frau kriegt heissen Mann oder böser Junge kriegt liebes Mädchen, welches ihn bekehrt.
Und so weiter.
dabei ist das Genre gross und Character Development und Fluff sind wirklich nicht verkehrt:D
Ich habe jedenfalls in den knappen 5,5 Jahren, in denen ich jetzt schon schreibe (ich weiß, ist noch nicht besonders lang ^^), gelernt, dass man die Feste feiern muss, wie sie fallen. Was im Kopf ist und unbedingt raus will, das sollte man nicht unterdrücken. Und wenn man es nur für sich selbst schreibt, aber nie veröffentlicht.
Habe mich dazu entschieden, das Ganze als eine Fingerübung aufzuziehen. Keine zu 100% bis ins kleinste Detail ausgearbeitete Story mit 20+ Kapiteln, sondern einfach ein bisschen runtergeschriebenes Storytelling, das zwar eine Handlung verfolgt, aber auch sprunghaft Episoden erzählt. Dann geht's hoffentlich mit meinem anderen und eigentlichen Prio-Projekt weiter ^^ Veröffentlichen werde ich es trotzdem, aber halt mit der Ankündigung, dass es kein ausgewachsener Roman wird.
Und ja, es gibt natürlich viele, viele Facetten der Romance und der Liebesgeschichte, aber es sind häufig die typischen Konstellationen, die zum Klischee geronnen sind. Allerdings glaube ich auch nicht, dass ich mit diesem kleinen Projekt für Zwischendurch das Rad neu erfinde ;D Dafür müsste ich schon mehr Zeit investieren, aber darum geht es in dem Fall einfach gar nicht. Manchmal finde ich es sehr befreiend, dass man nicht die arbeitsreiche Vorbereitungsphase mitnimmt, sondern einfach nochmal drauf los schreibt. Dafür sind solche kleinen Fingerübungen total schön.
Erzaehlerstimme
Habe mich dazu entschieden, das Ganze als eine Fingerübung aufzuziehen. Keine zu 100% bis ins kleinste Detail ausgearbeitete Story mit 20+ Kapiteln, sondern einfach ein bisschen runtergeschriebenes Storytelling, das zwar eine Handlung verfolgt, aber auch sprunghaft Episoden erzählt. Dann geht's hoffentlich mit meinem anderen und eigentlichen Prio-Projekt weiter ^^ Veröffentlichen werde ich es trotzdem, aber halt mit der Ankündigung, dass es kein ausgewachsener Roman wird.
Und ja, es gibt natürlich viele, viele Facetten der Romance und der Liebesgeschichte, aber es sind häufig die typischen Konstellationen, die zum Klischee geronnen sind. Allerdings glaube ich auch nicht, dass ich mit diesem kleinen Projekt für Zwischendurch das Rad neu erfinde ;D Dafür müsste ich schon mehr Zeit investieren, aber darum geht es in dem Fall einfach gar nicht. Manchmal finde ich es sehr befreiend, dass man nicht die arbeitsreiche Vorbereitungsphase mitnimmt, sondern einfach nochmal drauf los schreibt. Dafür sind solche kleinen Fingerübungen total schön.
Fett: Das ist doch genau das, was ein guter Schreiberling ausmacht. Wer nicht mehr schreibt, weil es ihm Spass macht, hat vielleicht auch einfach nicht die richtige Bestimmung (meine bescheidene Meinung). Gerade als Hobby-Autor, der keine Deadlines und nichts hat, finde ich das gar nicht verkehrt. Und hochladen darf man ja - gerade hier - alles. Es ist schliesslich ein Archiv. Da müsste man ja theoretisch nicht einmal irgendeinen Hinweis machen. Aber es ist natürlich nett und fairer.
Kurisv: Ja. Aber wenn man sich im Genre etwas mehr bewegt, dann gibt es unendlich viele Romane usw. die aussergewöhnliche, gute und manchmal auch normale Stories haben, die perfekt passen,aber auch das Rad nicht neu erfunden haben und sich nicht den Klischees bedienen. Vielleicht darf man sich da auch einfach nicht zu sehr von FF.de blenden lassen. Ich will niemanden beleidigen, aber hier tummeln sich eben doch noch viele neue und vor allem auch junge Autor*innen. Das macht ihre Werke keinesfalls schlechter, nur weniger reif. Ich bin ja das beste Beispiel. Meine Geschichten von vor 10 Jahren finde ich mittlerweile scheusslich, weil sie einfach diese kindliche/Teenie-Leben und Ansicht hatten.
Und ganz viele Menschen verbinden die Romanzen eben einfach genau damit. Dabei ist das Genre viel breiter gefächert.Das hört sich jetzt an, als würde ich ständig Romanzen lesen haha. Tue ich eigentlich gar nicht, also sorry für diese Ultra-Verfechter-Rede.
Antjenia
Erzaehlerstimme
Habe mich dazu entschieden, das Ganze als eine Fingerübung aufzuziehen. Keine zu 100% bis ins kleinste Detail ausgearbeitete Story mit 20+ Kapiteln, sondern einfach ein bisschen runtergeschriebenes Storytelling, das zwar eine Handlung verfolgt, aber auch sprunghaft Episoden erzählt. Dann geht's hoffentlich mit meinem anderen und eigentlichen Prio-Projekt weiter ^^ Veröffentlichen werde ich es trotzdem, aber halt mit der Ankündigung, dass es kein ausgewachsener Roman wird.
Und ja, es gibt natürlich viele, viele Facetten der Romance und der Liebesgeschichte, aber es sind häufig die typischen Konstellationen, die zum Klischee geronnen sind. Allerdings glaube ich auch nicht, dass ich mit diesem kleinen Projekt für Zwischendurch das Rad neu erfinde ;D Dafür müsste ich schon mehr Zeit investieren, aber darum geht es in dem Fall einfach gar nicht. Manchmal finde ich es sehr befreiend, dass man nicht die arbeitsreiche Vorbereitungsphase mitnimmt, sondern einfach nochmal drauf los schreibt. Dafür sind solche kleinen Fingerübungen total schön.Fett: Das ist doch genau das, was ein guter Schreiberling ausmacht. Wer nicht mehr schreibt, weil es ihm Spass macht, hat vielleicht auch einfach nicht die richtige Bestimmung (meine bescheidene Meinung). Gerade als Hobby-Autor, der keine Deadlines und nichts hat, finde ich das gar nicht verkehrt. Und hochladen darf man ja - gerade hier - alles. Es ist schliesslich ein Archiv. Da müsste man ja theoretisch nicht einmal irgendeinen Hinweis machen. Aber es ist natürlich nett und fairer.
Kurisv: Ja. Aber wenn man sich im Genre etwas mehr bewegt, dann gibt es unendlich viele Romane usw. die aussergewöhnliche, gute und manchmal auch normale Stories haben, die perfekt passen,aber auch das Rad nicht neu erfunden haben und sich nicht den Klischees bedienen. Vielleicht darf man sich da auch einfach nicht zu sehr von FF.de blenden lassen. Ich will niemanden beleidigen, aber hier tummeln sich eben doch noch viele neue und vor allem auch junge Autor*innen. Das macht ihre Werke keinesfalls schlechter, nur weniger reif. Ich bin ja das beste Beispiel. Meine Geschichten von vor 10 Jahren finde ich mittlerweile scheusslich, weil sie einfach diese kindliche/Teenie-Leben und Ansicht hatten.
Und ganz viele Menschen verbinden die Romanzen eben einfach genau damit. Dabei ist das Genre viel breiter gefächert.Das hört sich jetzt an, als würde ich ständig Romanzen lesen haha. Tue ich eigentlich gar nicht, also sorry für diese Ultra-Verfechter-Rede.
Na ja, ich fand den Hinweis irgendwie nicht schlecht, damit keine Erwartungen entstehen, die ich nicht erfüllen kann/will. Es geht nur ums Schreiben an sich, ums Umsetzen einer kleinen Idee, die 'abreagiert' werden muss, damit ich mich demnächst wieder dem anderen Projekt widmen kann. Und anscheinend ist es doch nicht so 'kitschig' wie zunächst von mir befürchtet. Es ist immer noch dark genug, weil immerhin ich es bin, die die Geschichte schreibt. Typische Tropes, von denen ich nicht genug kriegen kann, sind also weiterhin vorhanden ^^ Das hat mir an dem kleinen Projekt gefallen, auch wenn es noch nicht ganz fertig ist. Es gibt keine langwierige Planungsphase, man schreibt einfach drauf los. Zwischendurch ist das echt schön, wenn man mal von der schwierigen Kopfarbeit genug hat.
Und bei deiner Anmerkung zum kursiven Teil stimme ich dir zu, man muss aber wahrscheinlich in jedem Genre tiefer graben, bis man was gefunden hat, das einem gefällt ;-) Tatsächlich lese ich überhaupt keine Romanzen und manche Klischees springen einen ja auch in verlegten oder verfilmten Storys an. Und wenn es nur der Romance-Trope ist, weil der Hauptcharakter einen Love interest 'braucht' (was m.E. nicht der Fall ist, ich kann gut ohne einen romantischen Subplot leben, sehr gut sogar). Es gibt nur wenige Storys, die mir diesen Subplot als notwendig und dann auch noch als akzeptabel verkaufen konnten. Noch weniger haben es sogar geschafft, mir ein "Aww, wie süß" zu entlocken. Vielleicht ist meine Aussage aus dem ursprünglichen Post deshalb ein wenig unterkomplex ^^
Und keine Sorge, ich verstehe das nicht als Ultra-Verfechter-Rede. Du sprichst lediglich einen richtigen Punkt an, auf den ich nicht eingegangen bin, weil ich mich im Genre an sich nicht gut auskenne. Um ehrlich zu sein habe ich danach auch keinerlei Bedürfnis ;D Was nicht heißt, dass ich das Genre 'verabscheue', sondern dass es mich einfach nicht interessiert. Ganz neutral gesprochen.
Und ich kann dich verstehen. Wahrscheinlich schreibe ich genau aus diesem Grund gerade nur Nebenprojekte oder OS. Man kann einfach schreiben und verarbeiten und kreativ sein.
Das stimmt. Dieser ständige Zwang nach einem Love Interest nervt mich selber wirklich auch. Gerade iM HP-Bereich finde ich das auch ganz schlimm. Dort geht eine Story nur mit Loveinterest...
Das stimmt. Ist auch das Gute Recht von jedermann, zu entscheiden was man lesen will. Und schreiben will. Da will ich auch nichts dreinreden :) Ich bin glaube ich nur so leidenschaftlich geworden, weil Romanzen von vielen bereits im Vornherein relativ abschätzig behandelt werden.
Aber es ist schon komisch, dass das auch außerhalb des Romanzen-Genres fast schon erwartet wird. Woran liegt das? Muss Romanze sein? Hätte zum Beispiel Hunger Games nicht auch ohne das funktioniert? Oder ist die Liebe und Partnersuche bei vielen so ein essentieller Bestandteil des Lebens, das sie sie automatisch in jede Geschichte reinprojizieren?
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Maginisha
Aber es ist schon komisch, dass das auch außerhalb des Romanzen-Genres fast schon erwartet wird. Woran liegt das? Muss Romanze sein? Hätte zum Beispiel Hunger Games nicht auch ohne das funktioniert? Oder ist die Liebe und Partnersuche bei vielen so ein essentieller Bestandteil des Lebens, das sie sie automatisch in jede Geschichte reinprojizieren?
Das frage ich mich auch oft.
Wahrscheinlich spielt hier die Figurensympathie mit rein. Charakteren, die man mag, gönnt man die Liebe?
~ Ezio Auditore da Firenze
Severin Sesachar
Maginisha
Aber es ist schon komisch, dass das auch außerhalb des Romanzen-Genres fast schon erwartet wird. Woran liegt das? Muss Romanze sein? Hätte zum Beispiel Hunger Games nicht auch ohne das funktioniert? Oder ist die Liebe und Partnersuche bei vielen so ein essentieller Bestandteil des Lebens, das sie sie automatisch in jede Geschichte reinprojizieren?
Das frage ich mich auch oft.
Wahrscheinlich spielt hier die Figurensympathie mit rein. Charakteren, die man mag, gönnt man die Liebe?
Oh - das ist ein richtig interessanter Gesichtspunkt! An sowas habe ich nicht gedacht. Aber das macht für mich irgendwie relativ Sinn. Es ist ja auch immer noch eine weit verbreitete Meinung, dass man nur mit einer Beziehung glücklich werden kann...
Antjenia
Severin Sesachar
Maginisha
Aber es ist schon komisch, dass das auch außerhalb des Romanzen-Genres fast schon erwartet wird. Woran liegt das? Muss Romanze sein? Hätte zum Beispiel Hunger Games nicht auch ohne das funktioniert? Oder ist die Liebe und Partnersuche bei vielen so ein essentieller Bestandteil des Lebens, das sie sie automatisch in jede Geschichte reinprojizieren?Das frage ich mich auch oft.
Wahrscheinlich spielt hier die Figurensympathie mit rein. Charakteren, die man mag, gönnt man die Liebe?Oh - das ist ein richtig interessanter Gesichtspunkt! An sowas habe ich nicht gedacht. Aber das macht für mich irgendwie relativ Sinn. Es ist ja auch immer noch eine weit verbreitete Meinung, dass man nur mit einer Beziehung glücklich werden kann...
Hm, darüber habe ich aus dieser Perspektive noch nicht nachgedacht. Wahrscheinlich spielt das eine Rolle, Severin.
Und was die Darstellung von Love Interests angeht - grundsätzlich bin ich damit einverstanden, wenn es denn innerhalb der Story einen Sinn ergibt und nicht den Hauptteil einnimmt. Es ist in Ordnung für mich, wenn eine Figur sich in eine andere verliebt, aber wenn es eigentlich primär um etwas völlig anderes geht, dann gehen mir Szenen oder Passagen, in denen geschmachtet wird, tierisch auf die Nerven, denn damit verliere ich z.B. die Hauptstory, wegen der ich mich für die Lektüre o.Ä. entschieden habe, aus den Augen. Es ist nämlich ein Unterschied, ob ich SciFi-Roman oder Romanze mit SciFi-Elementen auf mein Buch schreibe. Beides weckt Erwartungen.
Grundsätzlich bin ich aber immer dafür zu haben, wenn zwei Figuren zueinander finden. Wenn ich beim Schreiben merke "Okay, da sind tensions, die ich vorher nicht eingeplant habe - warum nicht?", dann baue ich das auch ein. Aber wie gesagt nur, wenn die Figuren es möchten. Dieser Teil nimmt dann aber nicht den Hauptteil der Story ein, sondern wird vielleicht immer mal wieder angedeutet und kommt erst am Ende, sofern ein positives Ende für die Figuren herauskommt (ja, mir sind Figuren auch schon 'aus Versehen' gestorben - also es war nicht geplant, aber der Plot ging plötzlich in die Richtung und dann waren sie weg) so richtig zum Tragen. Dann kann es sein, dass sie zueinander finden - oder halt auch nicht.
Es gibt in ein paar meiner neueren Storys tatsächlich häufiger auch einen kleinen Subplot dieser Art, der aber immer mit Problemen konfrontiert wird. Die Hauptstory sorgt meistens dafür, dass die Sache schnell im Sande verläuft ;D Die Figuren, die sich eigentlich anziehend finden, werden irgendwie getrennt und suchen nacheinander, im ganz physischen Sinne. Dystopische Gesellschaftssysteme sind eben selten gnädig. Es kann also sein, dass in einer Dark Fantasy-Erzählung aus meiner Feder durchaus ein Subplot mit romantischen Elementen vorkommt, aber es geht primär um die Dark Fantasy. Sonst hätte ich die Story in der Kategorie Paranormal Romance eingeordnet.
Was mich nur nervt, ist dieses krampfhafte Einbauen eines romantischen Subplots, selbst wenn die Figuren überhaupt keine Chemie in diese Richtung haben. Wozu brauchte bspw. Captain America im MCU die Nichte seiner eigentlichen Angebeteten, die nachher sowieso wieder rausgeschrieben wurde? Was für ein Quatsch - und OoC noch dazu. Der Film hätte auch wunderbar ohne funktioniert, denn sie kam nachher gar nicht mehr vor und spielte für ihn als Figur eine marginale Rolle, hatte keinerlei Impact auf ihn oder die Story, wenn man es genauer betrachtet. Ebenso die Freundin in Deadpool. Die Begründung für diese eingebaute Lovestory kam sogar vom Filmstudio: "Sonst kommen keine weiblichen Zuschauer ins Kino." - Ähm, wtf?! Ich kenne eine Menge Frauen, die sich einfach gerne einen lustigen wie derben Actionfilm angeguckt hätten, ohne Lovestory. Sie wären damit äußerst zufrieden gewesen.
Nochmal zusammenfassend (einfach, weil ich versuche, meine Meinung zu diesem Thema irgendwie zu festigen bzw. abzustecken):
- Romantischer Subplot ist okay, solange er Sinn ergibt und nur einen kleinen Teil ausmacht, sofern die Story einen anderen Schwerpunkt hat.
- Wenn Romanze draufsteht, sollte allerdings schon Romanze drin sein.
- Romantischer Subplot geht nicht, wenn nicht einmal die Figuren es wollen oder es OoC rüberkommt.
- Es gibt genügend wirklich gute Geschichten, in denen überhaupt gar kein romantischer Subplot drin war, die trotzdem hervorragend funktioniert haben und richtig gut sind - auch für die weibliche Zielgruppe. Denn - Überraschung, wer hätte das gedacht!? - Frauen sind keine homogene Masse, die alle auf dasselbe stehen.
Maginisha
Aber es ist schon komisch, dass das auch außerhalb des Romanzen-Genres fast schon erwartet wird. Woran liegt das? Muss Romanze sein? Hätte zum Beispiel Hunger Games nicht auch ohne das funktioniert? Oder ist die Liebe und Partnersuche bei vielen so ein essentieller Bestandteil des Lebens, das sie sie automatisch in jede Geschichte reinprojizieren?
Das frage ich mich auch oft.
Wahrscheinlich spielt hier die Figurensympathie mit rein. Charakteren, die man mag, gönnt man die Liebe?
Das ist eine sehr interessante Theorie, die gut stimmen kann. Generell lese ich alles und muss auch nicht immer eine Liebesgeschichte dabeihaben.
Wie bereits geschrieben wurde: Wenn es als Subplot in einem Thriller passt, warum nicht. Doch es muss nicht unbedingt sein, es gibt viele Bücher, die auch ohne Liebesgeschichte spannend sind.
Zugegeben hat der Großteil meiner Geschichte mindestens den Liebes-Subplot, aber der war immer von Anfang an miteingeplant. Wobei das teilweise damit zusammenhängt, dass ich in meinen Augen große Mühe habe, romantische Szenen zu schreiben - deshalb "trainiere" ich das, indem das immer wieder in meinen Geschichten vorkommt.
Allerdings bin ich sehr empfindlich, was Kitsch angeht. Wenn die ganze Welt nur noch rosarot ist, alles einen süßen Spitznamen bekommt und die Perfektion überall vorhanden ist, bin ich weg. Ich möchte bei aller Romantik doch noch Realität sehen und das ist dann oftmals nicht mehr der Fall.
Ich persönlich mag geschriebene Beziehungen, in denen es wirklich kracht. Denn für mich gehört so etwas einfach dazu, das dient auch dem gegenseitigen Austausch. Das heißt nicht, dass mit Schimpfworten um sich geworfen wird, doch manchmal staut sich einfach Frust an und der wird dann dabei rausgelassen. Und für mich lebt eine funktionierende Beziehungen auch von diesen Dingen - richtige Streitereien lese ich in Geschichten viel zu selten, was ich schade finde.
"Any three-year-old child knows that."
"Any three-year-old child may know it, but even a 100-year-old person finds it difficult to practice it."
Erzaehlerstimme
Ebenso die Freundin in Deadpool. Die Begründung für diese eingebaute Lovestory kam sogar vom Filmstudio: "Sonst kommen keine weiblichen Zuschauer ins Kino." - Ähm, wtf?! Ich kenne eine Menge Frauen, die sich einfach gerne einen lustigen wie derben Actionfilm angeguckt hätten, ohne Lovestory. Sie wären damit äußerst zufrieden gewesen.
Hmm, Deadpool ist dann aber ja immer noch nicht pink. Um Frauen effizient anzulocken hätte man seinen Anzug besser pink als rot gemacht :D
Nein, im Ernst. Ich hätte mir Deadpool ohne Freund auch nicht angeguckt, weil ich generell wenig gerne solche Superhelden-Action-Filme gucke. Das es eine Lovestory gab wusste ich nicht mal, bis ich den Film gesehen habe. Und dann fand ich die sehr lieblos und etwas....irritierend.