Sie richtete sich in den chaotischen Kissen ein bisschen auf und ließ sich von Oberyn die Haare aus dem Gesicht streichen. Es war hier in Dorne viel zu heiß für solcherlei Aktivitäten und gar nicht wie im Norden, wo die meisten es nur taten um sich warm zu halten oder doch um einen Erben zu zeugen. Etwas, dass sich heute gar nicht danach angefühlt hatte, es hatte wirklich Spaß gemacht.
Ein leichtes fast zufriedenes Lächeln klebte ihr in den Mundwinkeln. Sie wollte grade auf sein leises Gemurmeltes „Ich werde dich vermissen“, etwas erwidern als sie den leichten Klaps auf den Po spürte. Kurz verdunkelte sich ihre Miene ein bisschen, ehe sie den Kopf schief legte. Sie war kein Stück Vieh, und sie konnte es nicht leiden, wenn man sowas machte, jedenfalls erst nicht nach dem Akt. Desendra war doch keine Hure! Aber sie wusste, dass Oberyn sie so nicht sah, dass er einfach so war, dass das seine Art war.
„Wenn du das nochmal machst, dann lass ich dir deine Hand abschneiden und verfüttre sie an Ramsay“, man konnte den Schalk in ihrer Stimme hören als sie langsam aus dem Bett rutschte und sich ihr Hemd überzog. Als sie die Hose zugeschnürt hatte, hob sie noch einmal den Kopf. Sie würde ihm keine Versprechungen geben, die sie womöglich nicht halten konnte.
„Ich werde, wie immer, tun was nötig ist um mein Haus und meine Männer zu schützen“, auch wenn es sich barbarisch anhören mochte, das Kind, das ungeborene Leben würde für sie nicht an erster Stelle stehen. Sie war eine Kriegsherrin und keine Lady. „Mach dir keine großen Mühen, versuch deine Angelegenheiten hier zu regeln“, sie seufzte und stieg in die ledrigen Stiefel.
„Rosengarten mit seinen gespaltenen Zungen wird schwerer zu überzeugen sein als Stannis“, und dann gab es da noch die Kraken die wie schlechte Piraten an der Küste von Weiswasserhafen lungerten, so viel um dass sie sich kümmern musste…
Morgan
Leary schien während der letzten Monde erwachsen geworden zu sein, jedenfalls erschien es ihm so. Sie war nicht mehr, das Mädchen, dass ihren Vater verloren hatte. Sie war stärker geworden, klüger und hatte eine Energie die der ihrer Schwester gleichkam. Eine der man sich einfach nicht entziehen konnte. Er sah zu ihr hoch als sie sich aufrichtete, um sich noch mal für ein paar Stunden hinzulegen. „Sei einfach vorsichtig, besonders um Willys Willen. Er sollte seine Mutter nicht in einer sinnlosen Schlacht verlieren“, stellte er klar. Er wusste gar nicht was dann sein würde, wenn Leary wirklich… daran wollte Morgan keinen weiteren Gedanken verschwenden, sie würde überleben. Desendra die in der Schlacht ganz vorne ritt, würde viel eher sterben können als die Frau vor ihm. „Und lass dich nicht wieder vom Königsmörder um den Finger wickeln“, er drehte den Hasen weiter am Feuer und riss ihn dann ein Bein aus um die geröstete Haut mit den Zähnen abzunagen.
Sie würden noch weiter in den Süden ziehen und nicht zurück nach Hause wie die Nordmänner knurrten.
Man konnte spüren, dass ihnen die Sonne ziemlich aufs Gemüt schlug und dann war da noch ramsay Schnee der mit diesem spitzbübischen Grinsen durch die Lager schlich. Etwas zwischen ihm und der Lady hatte sich verändert, sie waren nicht mehr so innig wie noch vor wenigen Wochen. Morgan war aufmerksam, ihm fielen solche doch recht kleinen Dinge sofort auf. Was war geschehen?
Er war fast versucht leary danach zu fragen, beließ es aber erstmal, zog nur die Augenbrauen zusammen. „Weißt du ob der Bluthund noch am Leben ist?“, nicht, dass er sich darum scherte, aber sein möglicher Tod oder nur das Gerücht davon, würde Desendra sicher aus der Bahn werfen, etwas, dass bei politischen Gesprächen äußerst hinderlich sein konnte.
"Der König brauch seine Dame die ihn beschützt"-Zeira und Jack
"Nein eigentlich bist du verdammt kuschelig, wie ein kleines flauschiges Häschen, das man manchmal nervig findet, aber eigentlich nie loshaben will."-Finn zu Kahlia
Einen Augenblick war Oberyn überrascht von Desendras harschen Worten, aber er konnte den Schalk in ihren Augen erkennen und verstand. „In der Hoffnung, dass der Bastard daran erstickt, ist die Versuchung zwar groß, aber es wäre schade um meine Hand.“, leicht grinsend ließ Oberyn sich zurück in die Kissen fallen und beobachtete Desendra beim Anziehen.
Momente, Worte wie diese erinnerten ihn stets daran, dass Desendra anders war. Sie war keine gewöhnliche Frau, mit der er umspringen konnte, wie es ihm beliebte. Sie war eine Kriegsherrin und genau das machte sie für ihn so verführerisch. Zu etwas Besonderem und zu einer Frau, die es würdig war seinen Erben zu gebären. Sie machte Desendra keinen Hehl daraus, dass für sie ihr Haus und ihre Männer an erster Stelle standen, etwas anderes hatte Oberyn auch nicht erwartet. Aber würde das Kind überleben, würde es das stärkste Kind sein, das je geboren wurde. Wer einen Krieg überlebte, und war es nur als ungeborenes Leben, kannte alle Grausamkeiten der Welt und würde sie alle meistern.
„Bring das Kind wenigsten nicht leichtfertig in Gefahr.“, murmelte Oberyn während er sich aufsetzte und ebenfalls wieder anzog. Er war gewiss kein führsorgender Vater. Ellaria konnte ein Lied davon singen. Das war einfach nicht seine Art. Aber er brauchte einen starken Erben, damit Dorne nach seinem Tod nicht zerfiel.
Kaum, dass Desendra sich erhoben hatte, stand ihr die Sorge wieder ins Gesichts geschrieben. Sie trug viel Verantwortung und das war wohl der Preis dafür. „Stellt dem jungen Ser Loras einen hübschen Knaben in Aussicht und er wird sich Euch anschließen.“ Grinsend schlüpfte Oberyn in seine Hose. Die Neigungen des Tyrell Sprosses waren ein offenes Geheimnis. Aber es galt wohl nicht ihn, sondern Olenna Tyrell zu überzeugen. Ihr Sohn, der Lord von Rosengarten, würde es nie zu geben, aber in Wahrheit wurde Rosengarten von einer alten Frau regiert.
„Die Alte ist gerissen.“, stimmte Oberyn Desendra zu und strich sein Hemd glatt. „Und weitsichtig. Sie wird sich nicht mit kurzweiligem Reichtum zufrieden geben.“ Oberyn mochte sie nicht besonders. Er war ihr einmal begegnet, als junger Mann, und doch hatte sie ihn behandelt als wäre er gerade erst dem Schoß seiner Mutter entschlüpft. „Aber ich denke sie bewundert dich. Eine starke Frau, der die Männer aus den Händen fressen, ist ganz nach ihrer Vorstellung. Das könnte von Vorteil sein.“ Dennoch würde Olenna wohl immer das Wohl ihrer Familie, ihres Hauses über jegliche Sympathien stellen.
Leary
Morgan hatte Recht, damit, dass Willy seine Mutter nicht verlieren sollte. Aber falls dies doch der Fall sein würde und Leary sterben sollte, würde sie das nicht sinnlos tun, dafür würde Leary sorgen. „Ich werde vorsichtig sein.“, versicherte sie Morgan dennoch und schenkte ihm ein zuversichtliches Lächeln. „Dasselbe gilt aber auch für dich.“, fügte sie etwas zögernd hinzu. „Du weißt, dass Willy dich als Vater sieht und wenn es sich vermeiden lässt, dann soll er auch seinen Vater nicht verlieren.“ Falls Morgen nach der Annullierung ihrer Ehe überhaupt noch Willys Vater sein wollte und konnte. „Er kann nichts für meine Fehler.“, erinnerte Leary ihn und es klang schuldbewusst. Sie hatte kein Recht von Morgan irgendetwas zu verlangen, aber er hatte ein gutes Herz und an das zu appellieren, war sie ihrem Sohn schuldig.
Morgans Worte zu Jaime, tat Leary nur mit einer nichtssagenden Kopfbewegung ab. Vielleicht hatte sie sich in Jaime geirrt, aber Gefühle verschwanden nicht so einfach. Er hatte sie Jahre lang belogen und Leary hatte ehrlich versucht ihn dafür zu hassen, aber sie konnte es nicht. Wenn sie sich von Jaime fernhielt, dann um ihretwillen, um ihr gebrochenes Herz vor einer erneuten Enttäuschung zu schützen.
Leary wollte gerade gehen, um zumindest den Versuch zu unternehmen, noch etwas Schlaf zu finden, da erkundigte Morgan sich nach dem Bluthund. Leary hielt in der Bewegung inne. Nickend wandte sie sich wieder zu Morgan um. „Er war in Königsmund als ich ebenfalls dort war. Cersei hält ihn im Kerker gefangen.“ Das zumindest hatte sie Leary erzählt. „Sofern man ihr glauben kann, wohl lebend. Hylo…Ser Hatz…“ Leary fiel auf, dass Morgan ihn wohl nicht kannte. „Ein Ritter…oder wohl besser ehemaliger Ritter, den ich auf dem Weg hier her getroffen habe und der sich Desendra anschließen möchte, hat erzählt, dass Cersei Clegane und zwei von Desendras Männern hängen will. Der genaue Zeitpunkt ist wohl nicht bekannt und so wie ich Cersei kenne hängt es ganz von ihrem Belieben ab, aber die Hinrichtung wird wohl eher früher als später sein.“ Leary seufzte. Der Hund hatte es verdient, aber wohl nicht mehr oder weniger als jeder andere Mann. Und obwohl Desendra sich ihm gegenüber gelichgültig gab, glaubte Leary nicht daran. „Desendra weiß bereits davon. Ob sie etwas unternehmen wird, weiß ich allerdings nicht. So wie es scheint hält sie an ihren Plänen die Tyrells und die Baratheons betreffend fest.“ Leary zuckte die Schultern. Desendra wollte ihre Männer gewiss nicht sterben lassen, aber manchmal musste man für ein größeres Wohl Dinge tun, die man nicht tun wollte. Das hatte das nun begriffen.
Sie würde es sicher nicht drauf anlegen. Ein Kind, dass in ihren Augen immer noch nicht mehr als die Sicherung ihres Thrones war. Sie würde es von Oberyn groß ziehen lassen und er würe ihr schwören müssen, dass er die Herkunft dieses Sprösslings geheim hielt, bis er oder sie alt genug war. Bis niemand sie mehr für schwach hielt, weil sie mal schwanger gewesen war.
Das war das Problem in einer Welt wie dieser, die Männer sahen in ihren Ehefrauen nicht mehr als Gebärmaschinen, als Möglichkeit Nachkommen zu schaffen und nicht als gleichgesinnte Partner.
Vielleicht war aus genau der Haltung jemand wie Cersei entsprungen. Jemand Giftiges. "Einen Knaben, ja?", sie legte etwas den Kopf schief als sie ihr leichtes Hemd wieder ordentlich zuknöpfte und sich den Gurt mit ihrem Schwert um die Hüfte schnallte. Ser Loras war also vernarrt in das Gleiche Geschlecht und so wie Oberyn gegrinst hatte, dieses biestige Lächeln mit den blitzend weißen Zähnen, schien er es nur aus dem einfachen Grund zu wissen, dass er es schonmal ausgetestet hatte. "Das mag sein...", aber würde das reichen? Sicher nicht. Desendra wusste nicht was Tyrell wollte, was die Frau mit faltiger Haut und so viel Stolz im Gesicht von jemanden wie ihr noch brauchen könnte. Den Süden teilte sie sich mit den Dornischen.
Was interessierte sie da der Rest von Westeros? Desendra würde es rausfinden müssen. Die junge Frau strich sich noch einmal durch die schulterlangen Haare und blickte Oberyn dieses Mal eine spur sanfter an. "Ich werde dir einen Raben zukommen lassen, sollte es Neuigkeiten geben", vielleicht hatte es nicht geklappt, sie wusste nicht ob sie so gebärfreudig war wie ihre Schwester. "Und du solltest mich auch auf dem Laufenden halten, während ich Verbündete um uns schare.
Zwar sind die Lennisters aus dem Süden vedrängt worden, aber die Bastarde schleichen schon wieder wie hungrige Hunde um die neu errichteten Grenzen." Sie hatte ihm damals das Leben gerettet, keine Entscheidung der Herzensgüte, sondern errechnetes Kalkül. Hoffentlich, würde Oberyn das nicht vergessen.
Morgan
Morgan schnaubte abfällig, als Leary ihm offenbare, dass Willy ihn noch immer als Vater sah. Schön und gut, aber er war es nicht und diese Tatsache schmerzte mehr, als er für möglich gehalten hatte. Sie würde immer schmerzen, eine ewigwährende, offene Wunde. Ob er sich jemals mit einer anderen Frau über diese Schönheit vor ihm hinwegtrösten würde? Wahrscheinlich nicht. Weil niemand so war wie Leary, da konnten hundert Monde ins Land ziehen. Aber auch das sagte er nicht, er hörte ihr bloß weiter zu, hörte ihre Zuversichtilichkeit und musste fast über ihre süße Art schmunzeln. Sie glaubte ncoh immer an so viele Dinge und auch wenn es ihr irgendwann mal den Kopf kosten könnte, war er doch froh über diesen Charakterzug. Über ihre ganze Art. Er hätte sie niemals an den Königsmörder verlieren dürfen, niemals. Der Bluthund war also noch am Leben und wurde von Cersei in Königsmund festgehalten. Eine Rettungsaktion war nahezu unmöglich ohne direkt einen Krieg anzufangen.
„Wahrscheinlich wird sie sich dennoch darum bemühen mit ihr zu verhandeln. Ich wette, dass es auch das ist worauf die Königin hinauswill. Desendra aus ihrer Vorhut locken. Sie wird Clegane erst hinrichten, wenn sie kein Stück einlenken wird, eine verzwickte Situation“, vielleicht war die Lady deshalb so scharf darauf, so schnell wie möglich zu den Tyrells und Baratheon zu kommen. Umso mehr Verbündete sie hatte umso schwerer würde es für Cersei werden sich öffentlich gegen sie zu stellen und den Bluthund einfach so hinzurichten. Das könnte für sie irgendwann zu einem Nachteil werden. Er starrte weiter ins Feuer, fuhr sich über die Ansätze seines Bartes und nickte.
Dieser Ritter war ihm unbekannt und auch völlig egal. Ein Mann mehr der in diesem Krieg sterben würde, was machte das schon. „Schlaf gut“, murmelte er dann und brachte es sogar über sich ihr ein kleines Lächeln zu schenken. „Du wirst die Ruhe brauchen, wenn wir morgen weiterreisen. Immer weiter in den Süden“, für ihn kein Problem, aber für die Nordmänner schon.
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"Nein eigentlich bist du verdammt kuschelig, wie ein kleines flauschiges Häschen, das man manchmal nervig findet, aber eigentlich nie loshaben will."-Finn zu Kahlia
Seine gutgemeinten Ratschläge, schienen Desendra kaum zu beruhigen und auch Oberyn musste eingestehen, dass die alte Lady Olenna alles andere als leicht zu durchschauen war. Für körperliche Freuden, wie sie bei ihrem Enkel durchaus Eindruck machen würden, war sie wohl zu alt. Land besaß sie genügend und Macht… Wer wusste schon wie lange die alte Frau noch lebte, viele Jahre würde sie ihre Macht jedenfalls nicht auskosten können. Noch während sich dieser Gedanke formte, kam ihm bereits an einer: „Lady Olenna Tyrell ist eine betagte Dame. Niemand würde sich wundern, wenn sie heute statt morgen den Löffel abgäbe…“ Vielsagend sah er Desendra an, sein schiefes Grinsen ließ jedoch offen, ob er den Vorschlag ernst meinte oder es ein bloßer, wenn auch makaberer Scherz war.
Als Desendras Blick ein wenig sanfter wurde, schenkte Oberyn ihr ein ehrliches Lächeln. „Ich werde dich über alles Wichtige unterrichten.“ Ihre Ehe entsprang politischem Kalkül, ihre Liebe körperlicher Lust; und dennoch empfand Oberyn auch ehrliche Bewunderung für Desendra. Er schätzte ihren Rat und ihre Entschlossenheit. Allein das wäre Grund einmal mehr zu zögern, ehe er ihr in den Rücken fiel, sollte sich eine Gelegenheit dazu bieten. Das und ihr möglicherweise ungeborenes Kind. Jedenfalls solange die Hoffnung bestand, dass Desendra wirklich schwanger war, konnte sie sich seiner Loyalität gewiss sein.
Er nickte Desendra zu, eher er sie gehen ließ. Es dämmerte mittlerweile und sie täte wohl gut die wenigen Stunden bis zu ihrem Aufbruch damit zu verbringen sich auszuruhen. Auch wenn sie stärker war als die meisten war sie nicht frei von den Bedürfnissen ihres Körpers. „Ruh dich aus. Ich sorge dafür, dass alles vorbereitet ist, wenn du aufbrechen willst.“, rief er ihr deshalb nach, ehe sie hinter der Biegung des Ganges verschwunden war. Ein Abschied. Etwas, bei dem Oberyn meist nur Abenteuerlust auf Neues empfand. Heute aber, glaubte er fast so etwas wie Bedauern tief in sich zu spüren.
Leary
Das Missfallen in Morgans Augen, wann immer das Gespräch nur im Entferntesten auf Jaime fiel, war deutlich zu erkennen. Vermutlich erinnerte Leary selbst Morgan immer wieder an ihn und an ihre Zuneigung zu ihm, die Morgan wie Verrat vorkommen musste. Vielleicht würde es deshalb niemals mit ihnen funktionieren, vielleicht würde es aber auch nur ein wenig Zeit brauchen bis Morgan ihr ohne diese Bitterkeit in die Augen sehen konnte. So oder so war es nicht an Leary ihn zu drängen.
„Gewiss, Desendra wird, sofern es irgendeine Hoffnung gibt sie zu retten, nichts unversucht lassen das zu tun. Aber Cersei verhandelt nicht.“ Ein dunkler Schatten huschte über Learys Mine. „Jedenfalls nicht zu akzeptablen Bedingungen. Ich fürchte selbst Desendra kann nicht viel tun.“ Wie oft hatte Leary Desendra für ihre kühnen, teils rücksichtslosen Pläne gescholten? Nun hoffte sie, dass ihre Schwester überhaupt irgendeinen Plan hatte, wie gnadenlos er auch sein mochte. Leary jedenfalls hatte keinen. „Sie wird Lennishort und Casterlystein zurückverlangen. Dinge, die Desendra ihr kaum überlassen wird.“ Die beiden Burgen lagen strategisch günstig. Von ihnen aus ließ sich Desendras Vormachtstellung sichern. „Wir können wohl nur hoffen.“ Hoffnung war in diesen Tagen ein rares Gut, aber umso wertvoller.
Morgans kleines Lächeln gab Leary Hoffnung. Zumindest die Freundschaft zu ihm schien noch nicht verloren. „Gute Nacht.“ Sie erwiderte sein Lächeln, ehe sie sich umwandte und sich auf den Weg zurück zu Desendras Gemächern machte. Als sie eintrat lag Willy noch immer schlafend auf Desendras Bett. Erschöpft, aber aufgewühlt legte Leary sich neben ihn und schloss ihren Sohn sanft in die Arme. Eine Weile betrachtete sie ihn. Er war gewachsen und seine hellen Haare waren ein wenig dunkler geworden. Golden. Zu lange war sie getrennt von ihm gewesen. Gerade, als der kleine Junge sich an sie kuschelte, fragte Leary wie sie es nur einen Tag ohne ihn ausgehalten hatte? Und mit diesem mütterlichen Gedanken übermannte sie schließlich der Schlaf.
Desendra
Riet ihr Oberyn grade wirklich, sie solle die alte Tyrell umbringen? Von ihrem hübschen Thron stoßen? Nun... auffallen würde es wahrscheinlich wirklich nicht, aber eigentlich war es Desendras Ziel gewesen fair zu herrschen und nicht auf diese Weise. Nicht dadurch, dass sie jemanden tötete. Tatsächlich hielt die junge Frau recht große Stücke auf Olenna. Sie war wohl einige der wenigen Frauen die in Westeros, in ihrem eigenen, kleinen Königreich wirklich etwas zu sagen hatten. Vielleicht würde sie auch eine Verbündete werden, anstatt eine Gefahr die man ausschalten musste. Sie konnte nicht ganz ausmachen, ob Oberyn es nur als kleinen Witz meinte, als Scherz der die Stimmung heben sollte. Oder war er doch so berechnend, wie ihr manches Mal schon zugeflüstert worden war? Ihre Schritte hallten im Flur wieder. Dieses Kind war aus der gleichen Kälte, Schachzug wie ihre Ehe zu Oberyn entstanden. Wenn sie denn wirklich ein Kinde unter dem Herzen tragen würde. Wer konnte das schon sagen? Manchmal brauchte es mehrere Versuche, die sie in dem Fall aber einfach nicht hatten. Sie fuhr sich durch das kurz geschnittene Haar, als sie ihr Gemach betrat. Der Anblick der sich ihr bot, hatte etwas herzerwärmendes an sich. Leary mit Willy im Arm, beide dicht an dicht aneinander geschmiegt. Ein kleines, müdes Lächeln schob sich auf die Lippen der Manderly, ehe sie die Decke sanft über die beiden zog. Es war nicht schwer, nachdem sie sich umgezogen hatte, neben ihnen noch einen Platz zu finden. Und als sie dort so lag und dem Atem ihrer übrig gebliebenen Familie lauschte, war sie wirklich froh darüber, dass Leary wieder hier war, sie wieder unterstützen würde.
~
Der nächste Morgen kam mit Bediensteten die sie aus dem tiefen Schlaf rissen und ihr dann halfen sich fertig zu machen. Es würde eine lange Reise werden und so wie es schien, hatte Obern wirklich schon alles vorbereitet. Gut... wenigstens das lief vernünftig. Irgendwann, die Sonne stand schon recht hoch am Himmel, rüttelte sie an der Schulter ihrer Schwester. "Leary", sagte Desendra sanft. "Wach auf. Es wird Zeit."
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Desendras Stimme drang wie von weiter ferner zu ihr durch. Die dunklen Schatten des Schlafs lichteten sich langsam bis Leary blinzelnd das vertraute Gesicht ihrer Schwester über sich entdeckte. „Noch einen kurzen Augenblick. Ausreiten können wir auch später noch…“, murmelte sie verschlafen und wollte den Kopf wieder in den Kissen vergraben, da fiel ihr Blick auf Willy… Ruckartig schlug Leary die Augen auf. Die hellen Sandsteinwände des Raumes, in dem sie sich befand, waren nicht die ihres Zimmers in Weißwasserhafen und Desendras Augen waren nicht die vor Aufregung leuchtenden Augen des aufgeweckten Mädchens voller Tatendrang, das einst ihre Schwester gewesen war.
Als Leary sich aufsetzte, erinnerte sie sich wo sie war. Sie unterdrückte ein Gähnen und strich sich eine verirrte Haarsträhne aus dem Gesicht. „Guten Morgen.“, meinte sie mit einem halben Lächeln, nicht wissend, ob es tatsächlich ein guter Morgen war. Es schien bereits alles für ihre Abreise vorbereitet worden zu sein und Desendra schien aufbrechen zu wollen. Deshalb erhob Leary sich, um sich fertig zu machen und Desendra und ihre Männer nicht warten zu lassen.
Auch Willy war in der Zwischenzeit aufgewacht und musterte Desendra neugierig. Sie war seine Tante und doch war sie für ihn wohl mehr eine Fremde als eine enge Verwandte. Vorrangig war das Cerceis Schuld, aber auch die Meinungsverschiedenheit der beiden Schwestern hatte dazu beigetragen. Nun würde er umso mehr Zeit haben Desendra kennenzulernen. „Wieso hast du so kurze Haare? Seid Ihr die steinerne Lady, die zu allen so böse ist?“, fragte er schließlich neugierig und setzte sich auf, während Leary die wenigen Sachen, die sie bei sich trug in einen Stoffbeutel stopfte und sich die Haare zu einem Zopf flocht.
„Willy, so etwas fragt man nicht. Das ist Desendra, deine Tante und die mutigste und stärkste Person, die ich kenne.“, wies sie ihren Sohn sanft zurecht ehe sie in ihre Stiefel schlüpfte. „Entschuldige Desendra, du musst nicht antworten.“ Sie lächelte ihrer Schwester zu und reichte Willy dann etwas Brot und Käse als Frühstück. „Danke, M’Lady.“, murmelte dieser artig, aber distanziert. Leary stockte in ihrer Bewegung und blickte ihren Sohn überrascht an. „Ich bin deine Mutter, Willy. Du musst nicht so höflich mit mir sprechen.“ Leary ging vor ihm in die Hocke und blickte ihm forschend ins Gesicht. Willy schien zu zögern und schüttelte dann aber den Kopf. Eine schlichte Bewegung, die Learys Herz einen Knacks versetzte.
„Tante Cercei sagt meine Mutter ist tot.“ Tante Cercei?! Leary war sich nicht sicher, ob sie gehört hatte, was sie gehört hatte, deshalb lachte Leary nur unsicher, so als hätte Willy einen Scherz gemacht. „Nein, ich bin deine Mutter.“, sanft strich sie ihm über den blonden Schopf und schüttelte den Kopf. Willy aber verschränkte die Arme vor der Burst und schüttelte seinerseits ebenfalls den Kopf. „Seid Ihr nicht.“ Trotzig verzog der fünfjährige Knabe das Gesicht. In seinen Augen erkannte Leary, dass er glaubte die Wahrheit zu sagen. „Tante Cersei hat gesagt, dass Ihr mich irgendwann holen würdet. Ihr würdet mir nichts tun und ich soll nett zu euch sein, hat sie gesagt. Aber ich will zurück nach Hause.“ Nach Hause? Er konnte unmöglich Königsmund meinen?
Schockiert und hilflos blickte sie zu Desendra. Willys Worte verletzten sie, obgleich ihn keinen Vorwurf traf. Es war allein Cerceis Schuld, dass ihr eigener Sohn sie nicht wiedererkannte. „Ich werde sie umbringen…“, murmelte Leary mit zusammengebissenen Zähnen, ehe sie sich wieder erhob und etwas energischer die Sachen zusammenpackte. Im Augenblick war keine Zeit Willy die Wahrheit zu erklären, zumal es unklar war, ob er ihr glauben würde. Warum sollte er ihr auch vertrauen? Sie hatte ihn fortgeschickt, kaum dass er sprechen und gehen konnte, wenn er sie nun nicht wiedererkannte, war das wohl auch ihre Schuld.
Als schließlich alles gepackt war und auch Willy angezogen und reisefertig war, war es Zeit zum Aufbrechen. Leary war nicht lange genug in Dorne gewesen, um es zu vermissen, sodass ihr der Abschied nicht schwerfiel.
Desendra
Die steinerne Lady, die zu allen so böse war. Desendra fand dafür keine Worte und für einen kurzen Moment entglitten ihr jegliche Gesichtszüge. Sie wussten, dass besonders die Anhänger der Lennisters genau das in ihr sahen, was sicher Cersei und Jamie verdanken zu war, aber sie wollte dies nicht an Willy auslassen, der sicher nichts dafür konnte, dass man ihm diese Flausen in den Kopf gesetzt hatte. Sie sagte nichts, sondern schenkte ihm nur ein nachsichtiges Lächeln. "Mit kurzen Haaren kann man besser kämpfen, du hast doch immerhin auch welche", erinnerte sie ihn und richtete sich dann ihr leichtes Hemd. Es war ein weiter Ritt bis nach Rosengarten, wo sie auf hoffentlich neue Verbündete treffen würden. Der Morgen so gut wie er angefangen haben mochte, wurde immer schlechter und schlechter, als Willy seine eigene Mutter nicht länger erkennen zu schien. Desendra konnte den Schmerz in Learys Augen aufflackern sehen und war für einen Moment tatsächlich sprachlos. Cersei... hatte Leary etwas genommen, dass ihr keine Waffengewalt, keine Rache zurückbringen konnte. "Willy..", setzte sie an, aber der fünfjährige war trotzig und fand seine Heimat nicht bei seiner Mutter, sondern bei Cersei die ihm sicher jeden Wunsch von den Lippen abgelesen hatte. Bald schon waren sie reisefertig, nachdem sie die letzten Briefe gelesen und sich noch von Oberon verabschiedet hatte. Sie wusste, dass die Nordmänner zufriedener darüber sein würden, wieder näher in Richtung Heimat zu reiten. Und dann war da noch Ramsay, der in den letzten Tagen kaum ein einziges Wort mit ihr gesprochen hatte. Als sie auf dem Rücken von Schneller saß, ließ sie sich etwas hinter die Karwane fallen, die sie nach Rosengarten führen würde um ein Gespräch mit Ramsay zu suchen. Leary war unterdessen vorne mit ihrem neuen Ritter beschäftigt. Hylo wenn sie sich nicht irrte. "Ramsay", sprach sie ihn an, der Blick fast abwartend. "Wie erging es dir die letzten Tage, du hast wenig mit mir gesprochen."
Hylo
Er hatte die quängelnden Schreie des Jungen gehört, als er begriffen hatte, dass man ihn nicht zurück nach Königsmund bringen würde, sondern weiter Richtung Westen. Kein besonders gutes Zeichen für ihn, die Amme war schwer beschäftigt damit ihn im Zaum zu halten. "Es tut mir leid, Mylady. So ist das mit den Kindern, in diesen jungen Jahren, kennen sie noch keine Treue und wie sollen sie das auch? Sie sind noch zu klein um es zu verstehen", versuchte er sie zu trösten, auch wenn seine wenigen Worte das wohl kaum vermochten. "Eines Tages, da wird er euch wieder lieben, da bin ich mir sicher, ihr müsst nur genügend Zeit mit ihm verbringen. Ihn daran erinnern, wo seine Wurzeln sind", erklärte er ihr mit einem schwachen Lächeln auf den Zügen. "Ich bin wirklich neugierig was uns in Rosengarten erwartet, sicher das beste Festmahl, dass ihr je gesehen habt. Sie sind für ihre großzügigkeit bekannt, auch wenn die alte Lady Tyrell immer recht finster dreinschaut.
"Der König brauch seine Dame die ihn beschützt"-Zeira und Jack
"Nein eigentlich bist du verdammt kuschelig, wie ein kleines flauschiges Häschen, das man manchmal nervig findet, aber eigentlich nie loshaben will."-Finn zu Kahlia
Obwohl Ramsay den Aufbruch gen Westen herbeigesehnt hatte, ritt er am Ende und etwas abseits der Kolonne. Es war viel passiert hier in Dorne, Vieles über das er nachdenken musste. Während der Mordanschlag auf Desendra ihm gezeigt hatte, dass sie ihm nach wie vor mehr bedeutete als ihm lieb war, hatte Cersei ihm ein Angebot gemacht, dass er nur schwerlich abschlagen konnte. Ob er es tatsächlich annehmen wollte, wusste Ramsay noch nicht, doch wenn er eines wusste, dann das es nie schaden konnte, sich mehrere Optionen offen zu halten. Je nach dem, wie sich das Geschehen entwickelte, könnte Ramsay reagieren. Am Ende würde er so oder so zur Seite der Sieger zählen. Doch barg ein solch doppeltes Spiel auch gewisse Risiken. Doch Ramsay war ein risikofreudiger Mann. Was wäre das Leben schon ohne etwas Risiko.
Als Desendra sich zu ihm zurückfallen ließ, hob er den Kopf. Ihr schien aufgefallen, dass er sich in der letzten Zeit etwas zurückgezogen hatte. Nicht verwunderlich, wenn man ihre Meinungsverschiedenheit bedachte, die Ramsay noch immer zu schaffen machte, was er aber nie zugeben würde. Deshalb zuckte er nur die Schultern. „Alles im allen war Dorne aufschlussreicher als erwartet.“ Zumindest hatte er Desendra mit seinen Fähigkeiten helfen können den Drahtzieher hinter dem Anschlag auf sie ausfindig zu machen. Desendra selbst hatte sich um die Bestrafung gekümmert, auch wenn Ellarias Tod offiziell als Unfall galt. Ramsay kannte Desendra und er war beinahe stolz auf sie, dass sie dieses Mal keine Gnade gezeigt hatte. „Ich bin jedoch froh, dass es dir gut geht.“, rutschte es ihm heraus, ehe er darüber nachdachte.
Um diesen Worten nicht allzu viel Gewicht zu verliehen, fuhr er indes fort: „Allerdings bin ich überrascht deine Schwester wieder hier zu sehen.“ Ramsays Bemerkung klang spitz. „Du vertraust ihr doch nicht etwa? Darf ich dich daran erinnern, dass du mir freie Hand gegen sie zugesichert hast?“ Auch wenn Desendra Leary offenbar vergeben zu haben schien, Ramsay würde nicht vergessen, dass sie ihm sein Spielzeug gestohlen hatte, indem sie dem Königsmörder zur Flucht verholfen hatte. Dass sie nun ohne ihn zurückgekehrt war, mit einem neuen Ritter an ihrer Seite, machte es nicht besser. „Und wer ist dieser neue Ritter?“, erkundigte er sich etwas misstrauisch. „Kennt ihn hier irgendjemand außer ihr?“ Er schien etwas heruntergekommen und in seinem Auftreten so vollkommen anders als der Königsmörder, dass er kaum ihn ihr Beuteschema passte. Wieso aber dann war er hier?
Leary
Willys Worte hatten ein Gefühl von Verzweiflung in Leary hinterlassen. Verzweiflung, die jedoch nach und nach von Wut abgelöst wurde. Willy hatte geweint als man ihm erklärte, dass sie nicht zurück nach Königsmund reisen würden und geschrien, als man ihn gegen seinen Willen in die Kutsche zwang. Anfangs hatte Leary noch versucht ihren Sohn zu beruhigen, aber beinahe schien es als mache jedes ihrer Worte es schlimmer, anstatt besser. Schließlich hatte Leary ihn der Amme übergeben und sich entgegen ihrer Pläne dafür entscheiden zu Pferd zu reisen. Hatte sie gestern noch geglaubt einen kleinen Sieg gegen Cersei davon getragen zu haben, war sie heute eines Besseren belehrt worden. Cersei hatte ihr das genommen, dessen Leary sich sicher geglaubt hatte: ihren Sohn. Jaimes Sohn. Das Einzige, dass ihr von Jaime geblieben war.
Es war Hylos Stimme, die sie aus ihren Gedanken riss. Leary hob den Kopf und lächelte ihn matt an. Er meinte es gut, doch sie bezweifelte, dass er verstand, was er für eine Mutter bedeutete, wenn das eigene Kind sich gegen einen wandte. „Ich hoffe Ihr habt Recht, aber ich könnte es ihm nicht einmal übelnehmen, sollte es nicht so kommen. Ich hätte ihn niemals fortschicken dürfen.“ Ein Fehler, den Leary erst jetzt erkannte, jetzt da es zu spät schien.
Sie war froh, als Hylo das Gespräch auf Rosengarten lenkte und sie so von ihren finsteren Gedanken ablenkte. Als junges Mädchen hatte sie oft davon geträumt einmal Rosengarten zu sehen. Das solche Umstände sie einmal dorthin führen würden, hätte Leary sich jedoch nie ausmalen können. „Olenna Tyrell…“, murmelte Leary nachdenklich. Sie konnte die alte Lady nicht recht einschätzen. Sie hatte wohl mehr erlebt und gesehen, als viele andere und allein, dass sie sich mit Desendra treffen wollte, schien ein Lichtblick, aber was sie sich in ihrem Alter davon versprach, war Leary ein Rätsel. „Obwohl ihr Sohn Maes Tyrell Herr über Rosengarten ist, ist es doch sie, welche die Strippen zieht.“, erklärte Leary, aber vermutlich wusste Hylo das. „Ich habe gehört sie sympathisiert mit Desendras Kühnheit, aber man hört so einiges.“ Kurz grinste sie Hylo an. Er selbst hatte ihr einige Gerüchte über ihre Schwester und sie selbst erzählt, die nicht ferner von der Wahrheit sein konnten. „Ich hoffe nur, sie treibt kein falsches Spiel.“ Feinde hatte Desendra wahrlich genug.
Desendra
Ramsay hatte ihr das Leben gerettet mit der Intrige die gegen sie gesponnen worden war und jetzt trug sie wahrscheinlich Oberons Kind unter ihrem Herzen, noch so ein Punkt. Eine Schwangerschaft war ein langer Prozess und sie hoffte, dass sie sich zumindest in den letzten Monaten diese Art von Verschnaufspause würde leisten können. Sie wollte es geheim gehalten, das Kind nach Dorne bringen lassen, sobald sie konnte, es ging nicht um eine mütterliche Verbindung sondern um einen Erben und Oberon selbst würde ihn oder sie am Besten vorbereiten können, dort wäre es sicher und außer Gefahr. Es war ein guter Plan... oder? Ramsay hatte schon weitergeredet und Desendra hatte ihm nur mit halben Ohr zugehört, allerdings zuckten ihre Mundwinkel sanft als er sagt, dass er froh sei, dass es ihr gut ging. Ja... sie war auch erleichtert.
"Sie ist verzweifelt", stellte die Manderly ruhig fest. "Sie hat alles an Cersei verloren und ist noch immer meine Familie, Jamie gehört ihr nicht länger und sie hat mir ihre Hilfe zugesichert. Ich werde sehen wie gut oder wie schlecht sie sich machen wird.", versucht sie ihm zu erklären. Sie schätzte Ramsays Ehrlichkeit und in manchen Momenten sogar seine Brutalität, auch wenn sie sich schon manches Mal gegen sie selbst gerichtet hatte. "Keine Ahnung, er ist ein schmächtiger Mann, niemand der mir besonders gefährlich erscheint und notfalls wird er seinen Kopf verlieren", stellte sie fest und warf ihm einen kurzen Seitenblick zu. "Du bist einer meiner kühnsten Berater und ich möchte dich mehr an meiner Seite wissen. Du sollst dich nicht so von mir abwenden.", ihre Stimme klang fast streng, als sie sich ganz im Sattel umdrehte und den Ritter beobachtete. "Er könnte ein Spitzel sein, finde das heute Nacht für mich raus. Du bist immer noch sehr gefürchtet unter den Männern, er würde bei dir wohl am Ehesten einknicken."
Hylo
"Viele Ladys und Lords machen das mit ihren Kindern, damit sie an anderen Höfen lernen, das ist wichtig und gut für ihre Erziehung", versuchte er der armen Leary zu vermitteln der es momentan wirklich schwerhatte. Er bemerkte die Blicke von der eisernen Lady, wie sich ihre kalten Augen mitten in seine Brust bohrten und sie sich dann wieder dem Bastard der Boltons zuwandte. "Es gibt hässliche Gerüchte über die beiden, man sagt sie würde mit ihm und seinen Hunden schlafen, andere Mäuler, dass sie seinen Bastarderben in sich trägt und dieser sie bei der Geburt töten wird.", er erschauderte etwas. Was hatte das zu bedeuten? Wieso wurde ihm so misstrauisch begegnet? Vielleicht weil er sich nie selbst bei Desendra vorgestellt hatte, sondern mit Leary gereist war. Er senkte hastig den Kopf und wandte sich wieder ganz der anderen Manderly zu. "Sie treibt immer ein falsches Spiel, das ist es ja wodurch sich Rosengarten hält. Ihre Familie um sich geschart, alle lieblicher als der andere. Und alle gefährlich", fügte er noch hinzu.
"Eure Herrin sticht in ein Schlangennest und sollte aufpassen nicht gebissen zu werden. Die Sandschlangen zum Beispiel, ich meine Oberons Bastardmädchen, fürchten sich alle um den Anspruch auf den dornischen Thron. Wenn Desendra zum Beispel einen rechtmäßigen Erben gebärt, verfällt ihr Anspruch gänzlich und das Kind würde wahrscheinlich drei Tage später tot gefunden werden. Ähnlich wird sich das bei den Tyrells Verhalten. Die Lady sollte vorsichtig sein und... weniger bedrohlich wirken, als sie das mit ihrem Herr bisher tut. Sie hat den Süden fast fest in ihrem Griff. Zwei Baratheons die noch fehlen und Rosengarten. Man könnte auch denken, dass sie bloß ihre Macht ausbreiten will. Ihr solltet sie gut beraten", schlug er dann leise vor. "Ihr wirkt auf mich wie jemand, der das kann."
"Der König brauch seine Dame die ihn beschützt"-Zeira und Jack
"Nein eigentlich bist du verdammt kuschelig, wie ein kleines flauschiges Häschen, das man manchmal nervig findet, aber eigentlich nie loshaben will."-Finn zu Kahlia
Manchmal wunderte sich Ramsay über Desendras weiches Herz. Leary hatte sie mehr als einmal hintergangen und doch war Desendra gewillt ihr noch eine Chance zu geben. Dann aber erinnerte sich Ramsay daran, dass – hätte Desndra kein so gutes Herz – er selbst wohl längst nicht mehr bei ihr wäre.
„Ich werde ein Auge auf sie haben.“, murmelte Ramsay daher nur einlenkend. Beinahe war er ein wenig enttäuscht darüber, dass er in Leary kein neues Spielzeug finden würde, aber kam Zeit, kam Rat. Ein verräterisches Wort und sie würde sich wünschen nie wieder gekommen zu sein.
Desendra schien den neuen Ritter ihres Gefolges nicht zu kennen. In der Tat machte er einen recht einfältigen und schmächtigen Eindruck. Doch oft waren es genau diese Männer, unscheinbar und unauffällig, die ein doppeltes Spiel trieben. Damit kannte Ramsay sich aus… „Ich werde ihn…befragen.“, versicherte er und ein gemeines Grinsen huschte über seine Lippen. „Und ich werde gewiss Antworten erhalten.“ Wenn Ramsay eines konnte, dann Menschen zum reden zu bringen. Selbst ein unschuldiger würde jedes Verbrechen, dessen man ihn bezichtigte, gestehen, wäre Ramsay erst mit ihm fertig.
Dass Desendra nicht wollte, dass er sich weiter von ihr abwandte, schmeichelte Ramsay und beinahe rührte es ihn, sofern ein Mann wie er etwas wie Rührung empfinden konnte. „Du weißt, du kannst dich auf mich verlassen.“, antwortete Ramsay und zu seiner eigenen Überraschung meinte er es ehrlich. Er würde es nie offen eingestehen, aber er würde für Desendra mehr tun als für jeden anderen Menschen. Aber ihr weiterhin nah zu sein, brachte auch strategische Vorteile. In engsten Vertrauten suchte man einen Verräter als letztes. Ramsay hatte sich noch für keine Seite entschieden, so oder so aber wäre es von Vorteil die gute Beziehung zu Desendra nicht aufs Spiel zu setzen.
Einen Moment lang schwieg Ramsay und ließ seinen Blick über die Landschaft wanden, die allmählich etwas furchtbarer zu werden schien, dann wandte er sich wieder an Desendra. „Wie willst du die Tyrells auf deine Seite ziehen?“ Ramsay war die letzten Tage zu beschäftigt mit seinen Gedanken gewesen, um Desendra danach zu fragen. Hatte sie überhaupt einen Plan?
Leary
Als Hylo auf ihre Schwester und Ramsay zu sprechen kam, folgte Leary seinem Blick zu den beiden. Gerüchte interessierten sie nicht mehr, nicht seit sie wusste wie wenig Wahrheit diese oft beinhalteten. Deshalb zuckte sie nur die Schultern. „Es ist Desendras Sache mit wem sie verkehrt oder nicht.“ Leary ging es nichts an und Hylo auch nicht.
Er schien zu bemerken, dass sie nicht über ihre Schwester sprechen wollte und kam zurück auf Olenna Tyrell. Hylo schien ihr nicht zu trauen, was Learys Sorge wachsen ließ. „Nun Desendra reist nicht alleine, sondern mit einer Armee im Rücken. Die Tyrells würden sich keinen Gefallen tun sich ihr entgegenzustellen.“ Jedenfalls nicht offen. „Irgendetwas kann Desendra ihnen wohl bieten, sonst würden sie nicht mit ihr verhandeln.“ Großer Einfluss schuf Neider und Neid ließ aus ihnen Feinde wachsen. Aber Desendra wäre nicht so dumm Olenna Tyrell blind zu vertrauen.
Dass Hylo sie für fähig hielt, ihre Schwester gut zu beraten, ließ Leary matt lächeln. „Das letzte Mal als ich in beratender Funktion tätig war, ist eine Schlacht ausgebrochen.“, murmelte Leary und erinnerte sich an König Robert, der sie noch am Abend vor der Schlacht zu seiner Beraterin ernannt hatte. Lange hatte sie ihm nicht gedient und nun lag der König im Sterben. „Aber sofern Desendra nach meiner Meinung fragt, werde ich ihr mit bestem Wissen und Gewissen zur Seite stehen.“ Sie lächelte Hylo an, ehe sie einen erneuten Blick über die Schulter warf.
Desendra ritt noch immer neben dem Bastard. Eine Verbindung, die Leary Bauchschmerzen bereitete. Sie kannte Ramsay nicht gut, aber sie erinnerte sich daran, was er mit Jaime getan hatte und so etwas tat niemand, der noch ganz bei Trost war. Er war unberechenbar und genau das machte ihn so gefährlich. „Ich fürchte nur solange Ramsay an ihrer Seite reitet, wird sie mehr auf seine Meinungen geben als auf die meine.“ Wer konnte es ihr verübeln, Ramsay hatte sie – im Gegensatz zu Leary – noch nie verraten.
"Danke", sie wusste das zu schätzen, besonders weil sie Ramsays Einstellung gegenüber Leary kannte und er sie wahrscheinlich am liebsten tot sehen würde. Sie teilte diese negativen Gefühle gegenüber ihrer Schwester nicht. Jedenfalls nicht mehr so wie sie früher einst, es war nicht mehr nur Hass zwischen ihnen, Leary war eben von ihrem dummen, törichten Herzen gelenkt worden und sie konnte es ihr nicht mal besonders übel nehmen, so hätte sie unter anderen Umständen vielleicht ähnlich gehandelt. Sie musste sofort an den Bluthund denken, an sein zerfetztes Gesicht und wie sehr sie ihn geliebt hatte. Er war noch immer der Gefangene der Königin und mit jedem Tag wuchs und wuchs ihre Angst, dass sie bald ein Brief erreichen würde, der ihr mitteilte, dass man ihn hingerichtet hatte. Sie wollte alles daran setzen ihn zu retten, aber wie sollte sie dort einfallen? Die Goldröcke waren Cersei noch immer treu und niemand würde ihr für den Bluthund ins Verderben folgen.
Kurz schimmerte die Trauer in ihren sonst so unnahbaren Augen und sie blinzelte den Schmerz davon. "Sei nicht zu hart mit ihm", in Desendras Stimme schwang der Schalk der deutlich herausklingen ließ, dass es ihr eigentlich egal war auf welche Art Ramsay vorhatte Hylo zu befragen, selbst wenn der Ritter dabei ein Auge verlieren würde... er könnte am Ende eben doch ein einfacher Spion sein und ihre Schwester fasste viel zu schnell Vertrauen. "Wir haben einen gemeinsamen Feind. Die Tyrells machen kein besonders großen Hehl daraus, dass sie die Lennisters nicht ausstehen können, außerdem sind sie machtversessen, sie wollen den Thron von Westeros am liebsten für sich selbst und sie eine zeitlang in den Glauben zu lassen, sie würden ihn auch bekommen, sollte für sie hoffentlich genug Ansporn sein, mir zur helfen.
Außerdem gibt es dort die schöne Margaery Tyrell und der Ritter der Rosen, Loras. Sie ist eine kleine Hure und macht für genügend Macht eigentlich für jeden die Beine breit und ihm werden ein paar hässliche Gerüchte nachgesagt, dass er bei jeder Frau schlaff bleibt", ihre Augen glänzten etwas. "Das werden wir uns zur Nutze machen, Maes Tyrell hat selbst kaum Einfluss, aber Ornella wird härter zu knacken sein."
Hylo
"Sie haben auch eine mächtige Armee in ihrem Rücken und wenn ich mich nicht irre, das Vertrauen von Renly Baratheon der doch einiges an Gefolgschaft hat und sich mit den Tyrells verbündet hat. Sie warten alle nur noch darauf, dass der König abtritt. Die hässlichen Gerüchte, Joffrey sei nicht der rechtmäßige König, weil er nichts weiter als ein Bastard ist, kennst du sicher.
Demnach hätte als Nächstes Stannis einen Anspruch auf den Thron und der Krieg beginnt. Und sicher werden sich die Starks dann auch einmischen und eure Schwester ist mitten drin in diesem Kampf und das auch noch als Frau! Verzeiht... ganz so war das nicht gemeint... ich glaube nur, dass man es dann einfach schwerer hat", stammelte er und hatte schon das Gefühl der Lady mächtig auf die Füße getreten zu sein. "Das werdet ihr gut machen, sie beraten meine ich, ihr seid von reinem Herzen und am Ende ist das doch das einzige was wirklich zählt", erklärte er und wollte den Bastards der Bolton keines Blickes mehr würdigen. Ein unheimlicher Kumpane.
"Sie gibt wirklich viel auf ihn, wie mir scheint, dabei wird er doch der erste sein, der ihr ein messer in den Rücken stechen wird, sobald die erste Schlacht verloren ist. Sie hat noch keinen herben Verlust erlebt und das ist nicht unbedingt vom Vorteil", er ließ den Satz einen Moment nachdenklich in der Luft hängen, so viel Politik um die sich die Manderlys Sorgen müssen, dabei waren sie eigentlich ein sehr kleines Haus. Doch jetzt ritten ehemalige Vasallen der Lennisters, einige Nordmänner und Dornische mit ihr, die alle ihre Banner trugen und natürlich das der Manderlys, eine handvoll Soldaten und einige Söldner die zu Rittern geschlagen worden waren. Sie waren ein mächtiger Trupp, das konnte jeder sehen. "Was habt ihr nun mit eurem Sohn vor? Ich... meine nur, wie ihr dieses Problem lösen wollt? Was sagt euer Gemahl denn dazu?"
"Der König brauch seine Dame die ihn beschützt"-Zeira und Jack
"Nein eigentlich bist du verdammt kuschelig, wie ein kleines flauschiges Häschen, das man manchmal nervig findet, aber eigentlich nie loshaben will."-Finn zu Kahlia
„Hast du mich jemals unangebrachte Mittel verwenden sehen?“, fragte Ramsay mit hochgezogenen Augenbrauen und Schalk in den Augen, als Desendra ihn ermahnte nicht zu hart mit Hylo umzuspringen. Im Grunde wusste er, dass ihr nichts an der Unversehrtheit oder dem Leben des Mannes lag. Ihrer Schwester aber möglicherweise schon… Wie es schien schloss Leary Menschen nur allzu schnell in ihr Herz. Eine törichte Eigenschaft, die Ramsay sich möglicherweise zu Nutzen machen konnte, um sie in Schach zu halten.
Desendra schien nicht ohne Plan nach Rosengarten zu reiten. Sie kannte ihre Verbündeten ebenso wie ihre Feinde. „Macht lockt selbst die Vorsichtigsten in die Falle.“, stimmte Ramsay grinsend zu. Und so schlau die alte Lady auch sein mochte, Ramsay war gerissener. „Dass der Ritter der Rosen zweifelhaften Vorlieben frönt, ist auch mir zu Ohren gekommen. Es sollte nicht schwer sein einem seiner Liebhaber habhaft zu werden, solltest du weitere Informationen benötigen. Er wird gewiss ein paar interessanter Lieder für uns singen.“ Aber auch die Information für sich, konnte für die Tyrells unschöne Wellen schlagen. Dennoch tat Desendra wohl gut daran Olenna Tyrell nicht zu unterschätzen.
„Und was wenn du die Tyrells auf deine Seite gezogen hast. Was machst du mit Stannis?“ Stannis war ein zäher, grimmiger und wortkarger Mann, ihn zu beeindrucken würde schwer werden. „Er ist der rechtmäßige Thronfolger, sollten die Gerüchte über Joffrey stimmen. Stellst du dich ihm in einer offenen Schlacht?“ Mit der Armee der Tyrells wäre Desendra Stannis wohl zahlenmäßig überlegen, jedenfalls so lange die Starks ihre Füße still halten würden. Doch riefen die Starks zu den Waffen… Wer wusste schon, ob die Nordmänner als ihre Vasallen nicht Desendra den Rücken kehren und sich ihrem Herrn anschließen würden? „Ich denke egal was passiert, wir sollten versuchen die Starks aus all dem herauszuhalten.“, murmelte Ramsay mit finsterer Mine. Doch Eddard Stark war ein allzu rechtschaffener Mann. Es gab nicht viel, das man ihm würde bieten können. Macht schien ihn nicht zu interessieren und auch Geld reizte ihn nicht.
Leary
Dass man es als Frau schwer hatte, damit hatte Hylo Recht. Während Männer sich vorrangig darum bemühen mussten ihre Macht zu sichern, hatte Desendra sich erst den Respekt ihr Gefolgsleute erarbeiten müssen. Und obwohl sie mittlerweile erfolgreiche Kriegsherrin war, gab es noch immer Leute, die ihre Position anzweifelten. „Sollte es wirklich zu einem Krieg um den Thron kommen, wird die kommende Zeit für ganz Westeros schwer werden.“, murmelte Leary in Gedanken an die Schlacht bei Casterlystein. Keine schöne Erinnerung. Ein Gemetzel, das sie hoffte, nie wieder erleben zu müssen. „Aber noch ist der König nicht tot.“ Und so es die Götter wollten, würden es vielleicht nicht so bald dazu kommen.
Was die Gerüchte über Cerceis ältesten Sohn betraf, so wusste Leary, dass sie der Wahrheit entsprachen. Jaime selbst hatte es ihr erzählt, doch obwohl er sie all die Jahre belogen hatte, würde sie seine Vaterschaft nie gegen ihn verwenden. „Selbst wenn die Gerüchte wahr sind, man wird nicht beweisen können, wer Joffreys leiblicher Vater ist.“ Was Stannis aber gewiss nicht davon abhielt, den Thron für sich zu beanspruchen. Vielleicht war ein Krieg unausweichlich, auch wenn Leary sich das nur schwer eingestehen wollte.
Was Ramsay betraf, musste Leary ihm zustimmen. Auf die Treue des Bastards war wohl nicht viel zu geben. Aber sie war nicht in der Position Desendra zu belehren, nicht aufgrund eines bloßen Gefühls und ohne Beweise. Und ohne diese würde ihr auch ein reines Herz am Ende nicht sehr viel weiterhelfen. „Vielleicht sollte ich den Bastard mal genauer unter die Lupe nehmen.“, murmelte sie nachdenklich, ehe Hylo ihre Gedanken auf ein ganz anderes Thema lenkte.
„Willy.“, murmelte Leary und seufzte. “Ich weiß nicht.“, gestand sie. „Ich glaube nicht, dass ich Morgan damit behelligen sollte. Nach der Annullierung unserer Ehe, ist er weder mein Ehemann, noch ist er Willys leiblicher Vater.“ Sie zuckte ratlos die Schultern. „Vielleicht wenn ich genügend Zeit mit Willy verbringen…vielleicht erinnert er sich dann.“ Vielleicht aber hatte Cercei all seine Erinnerungen auch ausgelöscht. Leary hat selbst schon mit dem Gedanken gespielt, Morgan um Hilfe zu bitten. Möglich, dass Willy sich an ihn erinnerte. Aber Morgan hatte genug zu tun und wohl auch genug andere Sorgen. Außerdem hatte sie ihm versprochen, ihm nicht im Weg zu stehen, sollte er die Vergangenheit hinter sich lassen wollen.
Desendra
"Nein noch nie, du bist eindeutig der frommste Mann der mir jemals unter die Augen getreten ist", sagte sie bloß amüsiert als sie den Schalk in seinen Augen funkeln sah. Sie wusste, dass er brutal und kaltblütig war wenn es drauf ankam und sie hoffte inständig, dass dies genau die Eigenschaft war, die Hylo am Ende genügend Angst machen würde, dass er möglicherweise mit der Wahrheit rausrücken würde. Falls er ein Spion sein sollte und selbst wenn nicht, würde er sich so hüten überhaupt einer zu werden.
"Um den Liebhaber werden wir uns auf jeden Fall kümmern, der kann uns einige pikante Details liefern", das war wichtig, dass sie irgendwo ihre Finger im Spiel hatte, selbst bei so einem frevelhaften Akt. "Stannis ja...", sie ließ ein Seufzen erklingen, Stannis war ein ganz anderes Problem wenn sie ehrlich war. Er war kaltherzig und würde sich weder für ihren Charme noch für ihre schmeichelnden Worte begeistern lassen. "Vielleicht kommt mir dort der Ruf der kalten Lady zu Gute", überlegte sie laut. "Ich denke, dass er erfahrene Krieger mehr schätzen wird als irgendwelche Geschichten und vielleicht könnnen wir uns das ja zu Nutze machen", es war dennoch ein schwieriges Unterfangen und Ramsay hatte mit jedem weiteren Wort natürlich recht. "Ich... nein, das würde ich nicht. Zuerst will ich, dass die Lennisters verschwinden und dann kann ich mich um Stannis kümmern.
Bis dahin wäre ein Bündnis das Beste. Ich weiß, dass die Lennisters ihre Fühler schon in andere Richtungen ausgestreckt haben, wir müssen uns einfach mit so vielen Männern wie möglich bewaffnen", der Thron war noch in weiter ferne und auf den Weg dorthin konnten noch einige schlimme Dinge geschehen. "Ja... das sollten wir wohl wirklich", Eddard war viel zu rechtschaffend und würde ihr einen ehrlichen Strich durch die Rechnung machen können.
Hylo
"Er liegt im Sterben", beharrte Hylo leise und man konnte fast einen Hauch Trauer in seiner Stimme hören. Der König... er hatte ihn geschätzt und es war eine Schande, dass er nun bald dahinscheiden würde. Wenn er noch bei voller Kraft wäre, dann wäre es viel sicherer in den sieben Königslanden, aber so erhoben sich neue Könige die ihre gierigen Klauen schon jetzt nach dem roten Bergfried ausstreckten.
Was für eine Schande das doch eigentlich war. "Beweisen wohl nicht, aber er sieht seinem Vater eben kein Stück ähnlich, ich kann schon verstehen wieso das manche behaupten und sich an diesen Gerüchten festklammern. Wer weiß, vielleicht wird sich der Vater ja bald selbst zu Wort melden, der echte meine ich. Wenn er gegen Cersei steht jedenfalls.", überlegte Hylo nachdenklich und trieb sein Pferd dann zu einem schnelleren Trab an, damit es gut über den kleinen Hügel kam, wenigstens ließen sie jetzt die Hitze etwas hinter sich, auch wenn es noch immer ziemlich warm war. "Ja, vielleicht. Aber es könnte doch gut sein, dass er sich an Morgan erinnert, er war ja wenigstens einen kleinen Teil seines Lebens bei ihm, ich finde schon, dass es ein Versuch wert wäre", er nickte nochmals.
"Zeit verbringen ist eine gute Idee, schade, dass Kinder so klein und ehrlich sind, das macht es so schwer sie vom Gegenteil zu überzeugen und auf ihn wirkt es sicher so, als hättet ihr ihn entführt und nicht andersrum, auch wenn ich das nicht zugeben will, war das ein recht schlauer Schachzug von Cersei."
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Desendra schien sich der Gefahren, aber auch ihrer Chancen bewusst. Ihr Unterfangen war eine Herausforderung, aber Ramsay hatte Herausforderungen noch nie gescheut. „Deine Männer vertrauen dir. Du bist weit gekommen…und ich sehe keinen Grund, warum du es nicht noch weiterbringen solltest.“ Ein flüchtiges, zuversichtliches Lächeln huschte über Ramsays Lippen. Obwohl er Desendra nach dem was vorgefallen war, nicht mehr vollends vertrauten konnte, glaubte er doch an sie. Genug, um ihr zu verfolgen, aber möglicherweise nicht genug, um auch bei ihr zu bleiben… Er dachte an das Mädchen, das ihm in Dorne Cerceis Angebot unterbreitet hatte. Ein verlockendes Angebot. Aber wer, wenn nicht Ramsay wusste, dass man niemandem vertrauen sollte? Er konnte sich nur auf sich selbst und seine Fähigkeiten verlassen und momentan, schienen diese ihm in Desendras Händen besser aufgehoben.
Sie kamen gut voran, dennoch würde es wohl noch ein paar Tage dauern, bis sie Rosengarten erreichen würden. Bald senkte sich die Nacht herein und Ramsay schlug vor ein Lager aufzuschlagen. Vermutlich wollte Desendra wie er selbst sobald wie möglich ankommen, aber Rosengarten war ein gefährliches Terrain, das man besser ausgeschlafen und mit wachem Geist betrat. „Wir sollten ein Nachtlager aufschlagen, damit wir im Morgengrauen gleich weiterreiten können.“ Ramsay zügelte sein Pferd. Außerdem hätte er nichts gegen etwas Wein und etwas Gutes zu Essen. Und vielleicht würde er die Nacht auch einmal wieder in Desendras Zelt verbringen, nun da sie sich ausgesprochen hatten.
Leary
„Ich schätze der echte Vater das kleinen Prinzen, tut gut daran, seine Vaterschaft zu verschweigen.“, murmelte Leary und folgte Hylo den kleinen Hügel hinauf. Jedenfalls bezweifelte sie, dass es Jaime gut bekommen würde, wenn er gestand, dass er mit der Frau seines Königs, seiner Schwester einen Sohn gezeugt hatte. Und aus seinen Kindern schien Jaime sich ohnehin nicht besonders viel zu machen. Vielleicht war es unfair so von ihm zu denken, er hatte nie die Möglichkeit gehabt, sich um Willy zu kümmern, aber in manchen Augenblicken konnte Leary nicht anders, als ihm das vorzuwerfen.
Je weiter sie gen Norden ritten, desto milder wurde die Luft. Obwohl es nach wie vor angenehm warm war, hatte Leary bald wieder das Gefühl frei atmen zu können. Anders als in Dorne, wo die Luft trocken und die Hitze drückend gewesen war. „Ein Schachzug den Cersei noch bereuen wird.“, antwortete Leary auf Hylos Aussage und ihre Mine verdüsterte sich einen Augenblick. Irgendwann würde Cercei für alles, was sie getan hatte bezahlen.
Was Morgan anging, hatte Hylo wohl recht. Schaden würde es nicht Willy mit Morgan zusammenzubringen und zu sehen, was passierte. Sie hatte ihren Sohn schon verloren, schlimmer konnte es nicht werden und obwohl sie Morgan tief verletzt hatte, war er kein kaltherziger Mann. Vermutlich würde er ihr helfen, vielleicht nicht ihretwillen, aber Willy zuliebe. „Ich werde mit Morgan sprechen, sobald wir das Lager für die Nacht aufschlagen.“, stimmte Leary zu und lächelte Hylo an. Er war älter und erfahrener als sie und sie war dankbar für seinen Rat.
Desendra
"Sowas aus deinem Munde...", lächelte sie etwas und doch hörte es sich aus Desendras Mund wie ein ehrliches Kompliment an. Ramsay war zwar ein Lügner und sicher auch gefährlich, wie ein Hund der sein eigenes Herrchen beißen würde, aber er warf nicht grundlos mit Komplimenten um sich, er setzte sie sparsam ein und deshalb glaubte sie ihm in diesem Moment auch jedes einzelne Wort. "Das ist ein guter Vorschlag", sie hob die Hand und die Männer hinter ihr hielten an, Lager wurden aufgebaut, ihr Zelt errichtet, dass mit dem Zeichen der Manderlys und der Sonne der Martells bestückt war. Am Ende war Oberyn noch immer ihr Mann und über diese Tatsache war sie mehr als nur glücklich, für den Moment. Fast unauffällig zuckte ihre Hand zu ihrem Bauch, trug sie wirklich sein Kind? Es löste ein seltsames Gefühl in ihr aus. "Begleite mich in mein Zelt", bat sie Ramsay dann. "Und trink noch einen Wein mit mir", am liebsten wäre sie doch die nacht einfach durchgeritten, aber sie musste ihre Männer schonen und sich selbst ebenfalls ein wenig. "Es wird sicher auch essen geben", sie stieg von Schneller ab und klopfte dem Schimmel liebevoll den Hals, ehe sie auf ihr Zelt zuschritt und zuließ, dass eine ihrer Zofen hinter ihr herlief. "Lasst mir ein Bad ein", die Frau warf Ramsay einen kurzen Blick zu, zögerte dann aber nicht sondern tat wie ihr geheißen. "Bedien dich", wies sie den Bastard mit einem schmunzeln an und schlüpfte schon einmal aus ihren Stiefeln. Sie und er... waren sich viel zu lange nicht mehr nah gewesen.
Hylo
"Tut er das Mylady?", in Hylos Stimme klang irgendwas mit, es war schwer einzuordnen, nicht unbedingt ein Vorwurf, nein, es klang eher als würde er das nicht glauben. "Mag sein, dass es für ihn gut wäre aber für unsere Seite sicher nicht. Wenn Cerseis Kinder allesamt Bastarde sind, haben die Lennisters nicht länger einen Anspruch auf den eisernen Thron. Er würde damit vielen einen Gefallen tun, eigentlich ganz Westeros", er war ehrlich und wollte die Lady dabei dennoch um keinen Preis verärgern. Er nickte nur, es dauerte nicht lange, dann hielt die Karawane inne und die Männer machten sich daran das Lager aufzuschalgen, er stieg ebenfalls ab um leary dann von ihrem Pferd zu helfen wie es sich für einen Ritter gehörte. "Ich stehe euch immer bei Mylady, egal um was es geht oder was ihr benötigt. Ihr müsst nur darum bitten. Immerhin... bin ich mehr oder minder wegen euch erst hergekommen", seine Mundwinkel verzogen sich zu einem aufrichtigen Lächeln. "Soll ich euch noch zu Morgans Zelt begleiten? oder kann ich euch irgendwie anders helfen? Ihr müsst es nur sagen und euer Ritter ist für euch da!"
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"Nein eigentlich bist du verdammt kuschelig, wie ein kleines flauschiges Häschen, das man manchmal nervig findet, aber eigentlich nie loshaben will."-Finn zu Kahlia
Es kam Ramsay nicht in den Sinn Desendras Angebot abzulehnen. Zumal er hungrig von dem langen Ritt war. Und nun da sie ihren Ehemann zurückgelassen hatte, gehörte sie wieder ganz ihm allein. Ein Gedanke, der ihm gefiel. Jedes Gespräch, jede Nacht mit ihr, konnte seinen Einfluss nur festigen. Geschickt sprang Ramsay von seinem Pferd und schüttelte seine leicht verkrampften Muskeln etwas aus. Ehe er Desendra in ihr Zelt folgte, drückte er einem der einfachen Soldaten wortlos sein Pferd in die Hand.
Wie Desendra gesagt hatte, standen bereits Speisen und Wein bereit. Ramsay zögerte nicht lange und bediente sich. Mit einem leisen seufzen ließ er sich auf einen der Stühle nieder, schob sich eine Traube in den Mund und beobachtete Desendra wie sie sich ihrer Stiefel entledigte. Als sie zu ihm blickte, grinste er sie breit und erwartungsvoll an. „Du willst doch nicht etwa schon aufhören.“, neckte er sie. Desendra und er hatte schon viele intime Augenblicke miteinander verbracht und doch war es immer wieder ein Erlebnis, wenn der Stoff von ihrem Körper zu Boden glitt. Allein der Gedanke ließ das Blut in Ramsays Venen schneller fließen, aber noch war er geduldig genug, weshalb er sie nur wartend und mit einem auffordernden Grinsen anblickte.
Während die Zofen die Wanne mit Wasser befüllt, schenkte Ramsay Desendra und ihm selbst etwas Wein ein. Guter dornischer Wein. Ramsay nahm einen großen Schluck davon und ließ die Süße auf seiner Zunge zergehen. So wenig er Oberyn mochte, so sehr schätze er doch die kulinarischen Köstlichkeiten seines Landes.
Leary
„Ich bezweifle, dass Cersei den Thron so einfach aufgeben wird. Anspruch hin oder her.“, murmelte Leary. Sie würde wohl auch nicht davor zurückschrecken sämtliche Thronanwärter aus dem Weg zu schaffen bis nur noch sie übrig wäre. Nein, Leary blieb dabei, es würde nur Schaden anrichten, wenn jemand erfuhr, wer der wirkliche Vater ihres ältesten Sohnes war. Weder Jaime noch Cersei würden das Geheimnis je ausplaudern und Leary tat gut daran es ebenfalls für sich zu behalten, zumal sie nichts beweisen konnte.
Als es Abend wurde, schlugen sie ein Lager auf. Sie kamen langsamer voran als es Leary und wohl auch Desendra lieb war, aber übermüdete übellaunige Soldaten waren keine Hilfe. Zumal die Verhandlungen mit den Tyrells wohl alles andere als einfach werden würden. Mit etwas steifen Gliedern vom Reiten ließ Leary sich von Hylo vom Pferd helfen. Sie kannte ihn zwar erst wenige Tage, aber schon in dieser kurzen Zeit, war er ein Vertrauter geworden. Leary vertraute ihm mehr als den meisten anderen Männern hier, die schon länger Teil von Desendras Gefolge waren. „Ihr seid ein guter Ritter, Sir Hylo Hatz.“, lächelte Leary über seine Worte. Ein wenig erinnerte Hylo sie an ihren alten Freund Sir Marlon. Sie hatte ihn nun schon lange nicht mehr gesehen und hoffte, dass es ihm gut ging. „Aber ich denke, ich finde Morgans Zelt alleine. Wenn Ihr nur mein Pferd etwas Wasser geben könntet?“ Dankend nickte sie ihm zu, während sie ihm die Zügel ihres Pferdes in die Hand drückte und sich dann auf die Suche nach Morgan machte.
Mit Morgan zu sprechen, war seit ihrer Flucht mit Jaime ein Drahtseilakt. Wohl deswegen war Learys Magen ein wenig flau als sie Morgans Zelt betrat. „Morgan, ich weiß, du willst das vielleicht nicht hören, aber ich muss mit die über Willy sprechen.“
Desendra
Sie mochte diese einfache, entspannte Stimmung mit Ramsay, weil er in ihr nicht bloß die Herrin und Herrscherin sah. Die Kämpferin... nein, er sah in ihr noch immer eine schöne Frau und sie genoss das sehr. Deshalb hörte Desendra auch nicht auf, sondern begann die Knöpfe ihres luftigen Hemdes zu öffnen. "Leistest du mir etwas Gesellschaft in der Badewanne?", fragte sie ihn nur und konnte nicht verhindern, dass ihre Mundwinkel sich zu einem Zucken erhoben. Ihr fehlte seine Nähe sehr, ihr fehlte es sich einfach bei ihm fallen lassen zu könnenn. Die Wanne war bald befüllt und Desendra griff nach ihrem Weinglas, als sie sich schließlich gänzlich entkleidete.
Alles was sie noch am Leibe trug, nachdem ihre Zofe endlich das Zelt verlassen hatte. In einer eleganten Bewegung ließ die junge Frau sich in das mit Rosenschaum bestückte Wasser gleiten und blinzelte Ramsay abwartend an. "Was ist? Brauchst du noch eine extra Einladung?", fragte sie und klang dabei ziemlich amüsiert. Er sollte endlich zu ihr kommen, sie wollte ihm endlich wieder nah sein und all das hinter sich lassen, all der Streit und die schlechten Worte, das sollte nicht mehr zwischen ihnen stehen. Ramsay musste auf ihrer Seite sein, besonders in diesen harten Zeiten.
Morgan
Leary hielt sich eigentlich von ihm Fern und ein Teil von Morgan war darüber sehr zufrieden und der andere Teil? Weniger... sie fehlte ihm, selbst die fade Ehe die sie gehabt hatten... es war einfach vorbei gewesen weil sie ihn nie so geliebt hatte wie den verdammten Königsmörder und das kratzte immer noch sehr an seinem Stolz. Als sie dann allerdings doch ihn aufsuchte und Willy ansprach, wurde seine Miene eine Spur dunkler. Er wollte nicht über Willy reden, darüber dass er noch immer kinderlos und ohne Erben war.
Natürlich machte er sich Sorgen um den kleinen Spross, der nichts dafür konnte, dass er in diese komische Konstellation geboren war und doch darunter leiden musste.
"Was gibt es denn?", er wischte sich das schwitzige Haar aus der Stirn und sah sie fragend an. "Möchtest du erstmal was trinken? Gewürzwein? Die Augenringe werden bei dir auch immer tiefer und so wie du aussiehst, könntest du auch mal wieder ein bisschen Schlaf gebrauchen", er meinte das nicht böse und seine Stimme war ziemlich sanft. Er machte sich noch immer Sorgen um leary und dass sie sich zu sehr darin verrannte. "Er ist wieder hier oder? Du hast ihn doch aus Cerseis Fängen befreien können?"
"Der König brauch seine Dame die ihn beschützt"-Zeira und Jack
"Nein eigentlich bist du verdammt kuschelig, wie ein kleines flauschiges Häschen, das man manchmal nervig findet, aber eigentlich nie loshaben will."-Finn zu Kahlia
Ramsay hatte gehofft, dass sie ihn dies fragen würde, doch auch wenn sie es nicht getan hätte, hätte Ramsay es gewiss nicht nehmen lassen zu ihr in die Wanne zu steigen. Doch Ramsay wäre nicht Ramsay, wenn er ihr so einfach gab, um was sie ihn bat. Und so blieb er noch einige Augenblick sitzen, während er Desendra mit brennenden Blicken musterte. „Wenigstens eine Einladung noch.“, entgegnete Ramsay mit einem Grinsen, ehe er sich schließlich doch erhob. Gemächlich stellte seinen Becher beiseite und begann damit sich seinen Stiefeln zu entledigen. In Desendras Augen stand Ungeduld geschrieben und ihm gefiel es sie noch ein wenig länger auf die Folter zu spannen. So zog er sich in aller Ruhe aus, ehe er sich mit breitem Grinsen zu ihr in die Wanne gesellte.
Einen Augenblick war Ramsay versucht sich einfach nur zurückzulehnen, das warme Wasser zu genießen und zu warten, ob Desendra noch ungeduldiger würde. Als er ihr so gegenüber saß und ihre Beine die seinen berührten, entscheid Ramsay sich um… Beinahe plötzlich beugte er sich zu ihr vor, legte eine Hand an ihren Nacken und zog sie in einen fordernden Kuss. Seit sie Dorne verlassen hatten, verlangte es Ramsay danach das zu tun. Denn auch wenn er durch seine Beziehung zu Desendra erhoffte, seinen Einfluss zu mehren, so war es doch mehr zwischen ihnen als schlichtes Kalkül. Nicht nur Ramsay hatte eine gewisse Macht über sie…
Leary
Es war noch immer warm hier im Süden und Leary war froh das bald die Nacht hereinbrechen und für etwas Abkühlung sorgen würde. Morgans Kommentar zu ihren Augenringen tat sie mit einem Schulter Zucken ab. Der Krieg forderte von jedem seinen Tribut. Etwas Schlaf würde Leary in der Tat guttun, aber in letzter Zeit plagten sie, kaum dass sie in den Schlaf gefallen war, Albträume, die sie meist alsbald wieder erwachen ließen. Dennoch gab sie Morgan mit einem Nicken recht und ließ sich von ihm gerne einen Becher Gewürzwein reichen.
„Ja, Willy ist hier. Ihm geht es gut, es ist nur … ich glaube die Reise und der Aufenthalt in Königsmund haben ihn ein wenig verwirrt.“ Angespannt fuhr Leary sich durchs Haar. „Es scheint Cersei hat ihn einer Art Gehirnwäsche unterzogen…jedenfalls erkennt er mich nicht wieder.“ Sie seufzte und nippte an ihrem Wein. „Heute Morgen hat er mir an den Kopf geworfen, ich sei nicht seine Mutter und er wollte zurück nach Königsmund.“ Noch immer war Leary von den Worten ihres Sohnes tief getroffen. Nur böse sein, konnte sie ihm nicht. „Ich dachte, vielleicht kannst du einmal mit ihm sprechen. Vielleicht erkennt er dich wieder.“ Bittend sah Leary ihn an. Wenn Willy Morgan wiedererkannte und Vertrauen zu ihm fasste, vielleicht würde Morgan ihm dann erklären können, dass nicht sie, sondern Cersei in diesem Spiel die „Böse“ war.
„Ich weiß, ich habe dir versprochen, dass ich dich nicht mit der Vergangenheit belaste und ich weiß, dass Willy dich immer daran erinnert, was in unsere Ehe gefehlt hat, aber ich weiß nicht, was ich sonst tun soll. Und ich ertrag es nicht, wenn Cersei dieses Spiel gewinnt.“ Wenn es Cersei gelang ihr Willy wegzunehmen, hätte sie es endgültig geschafft und Leary alles genommen, was ihr lieb und teuer war.
Desendra
Ramsay musste immer irgendwie mit ihr spielen, es war ein ständiges Hin und Her. Katz und Maus. Sie wusste, dass sie ihm nicht vertrauen durfte und doch sehnte sich ihr ganzes Herz danach, sich ihm hinzugeben, ihm zu glauben, dass er für sie nur das Beste wollte und sie nicht jederzeit mit einem Messer am Hals ausliefern würde.
Sie war... vielleicht schwanger, das Kind von Oberon Martell. Vielleicht. Wie würde Ramsay reagieren? Wahrscheinlich sollte sie ihn nicht in ihre Wanne einladen, es könnten böse Zungen behaupten, ihr Kind wäre dann ein Bastard. Sollte... ihre Monatsblutung demnächst ausbleiben. Sachte fuhren ihre Hände durch das lauwarme Wasser, dessen oberflächlich sanft von dem ganzen Pulvern schimmerte. Ramsay riss sie aus den Gedanken, ein überraschendes Keuchen glitt ihr über die Lippen.
Er... küsste sie, grob und ein wenig wild, wie die Männer im Norden es taten und ihr gefiel es. Sie lehnte sich ihm entgegen, das Wasser schwappte über den Wannenrand und sie seufzte etwas in den Kuss, während ihre Hand schon an seiner Brust hinabfuhr. Vielleicht war sie nicht schwanger, vielleicht... tat das hier alles nichts zur Sache.
Morgan
"Mh", Willy war einst sein Kind gewesen, irgendwie. Er hatte es zumindest glauben gewollt, obwohl ein Teil von ihm, ihm immer gesagt hatte, dass es nicht sein konnte, dass es viel zu einfach gewesen war, nachdem Leary das erste Mal bei ihm im Bett gelegen hatte. So schnell wurde doch keine Frau schwanger. Seine Miene verfinsterte sich etwas, er hätte dieses perfekte Leben mit ihr haben können, hätte es den Königsmörder nicht gegeben und das frustrierte ihn noch immer ungemein. "Es ist sicher nicht leicht für ihn, er ist klein und hat nicht besonders viel Zeit mit dir verbracht. Er hält dich wohl wirklich für eine Fremde und dann hat Cersei ihm auch noch diese bösen Flausen in den Kopf gesetzt...", er hatte doch wirkliches Mitleid mit Leary, ihren Sohn auf diese Art zu verliere, war schrecklich. Deshalb nickte er auch.
"Nein, schon gut.", er legte ihr sanft eine Hand auf den Arm und drückte sie etwas. "Ich spreche mit ihm, vielleicht erkennt er mich ja wieder? Er wird sicher Zeit brauchen, aber irgendwann... wird es besser, du darfst ihn nur nicht aufgeben."
"Der König brauch seine Dame die ihn beschützt"-Zeira und Jack
"Nein eigentlich bist du verdammt kuschelig, wie ein kleines flauschiges Häschen, das man manchmal nervig findet, aber eigentlich nie loshaben will."-Finn zu Kahlia