FanFiktion.de - Forum / Freie Arbeiten – Prosa - Fantasy / Fantasy-Saga Welcher Focus ist am Besten?
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Beitrag #1, verfasst am 13.08.2016 | 19:52 Uhr
Hi
Ich bin bei der Planung eines regelrechten Fantasy-Epos. Es dreht sich um eine eigene Welt mit teils sehr eigenen Gesetzen. Es gibt verschiedene Länder, verschiedene Figuren und verschiedene Subplots. Aber auch einen großen Main-Plot, der alles zusammenhält und am Ende alles 'rund' macht.
Die einzelnen Figuren (6-8 ca. kommt darauf an, was sich noch ergibt) sollen sich unter Anderem auf ihren Reisen begegnen, wobei nicht sicher ist, ob sie zusammen bleiben oder ihre Wege sich wieder trennen (zumindest für den Leser 😉). Auch soll offen bleiben, welche dieser Figuren den Weg überhaupt bis zum Ende, also der Auflösung, gehen kann.
Die Frage ist jetzt: Wo setze ich den Focus am Besten?
Lege ich den Focus auf die Welt/Handlung und springe innerhalb eines 'Bandes' zwischen den Figuren hin und her oder lege ich den Focus auf die Figuren, so dass quasi jeder 'Band' eine Haupt-Figur hat und die anderen lediglich erwähnt werden?
Ich als Leser kann mir beides vorstellen, wobei ich nicht weiß, ob der Bezug zu den Figuren verloren geht, wenn ich mische, also den Focus auf die Welt lege. Andererseits könnte das verwirrend für den Leser sein, wenn ein ständiger Wechsel stattfindet. So könnte man aber auch das Gesamtbild besser sehen...
Ich hab noch nicht so viele mehrteiligen Geschichten gelesen, als dass ich mir da einfach so eine Meinung bilden kann. Deshalb jetzt meine Frage:
Wo ist der Focus für den Leser am Besten aufgehoben?
Ich bin bei der Planung eines regelrechten Fantasy-Epos. Es dreht sich um eine eigene Welt mit teils sehr eigenen Gesetzen. Es gibt verschiedene Länder, verschiedene Figuren und verschiedene Subplots. Aber auch einen großen Main-Plot, der alles zusammenhält und am Ende alles 'rund' macht.
Die einzelnen Figuren (6-8 ca. kommt darauf an, was sich noch ergibt) sollen sich unter Anderem auf ihren Reisen begegnen, wobei nicht sicher ist, ob sie zusammen bleiben oder ihre Wege sich wieder trennen (zumindest für den Leser 😉). Auch soll offen bleiben, welche dieser Figuren den Weg überhaupt bis zum Ende, also der Auflösung, gehen kann.
Die Frage ist jetzt: Wo setze ich den Focus am Besten?
Lege ich den Focus auf die Welt/Handlung und springe innerhalb eines 'Bandes' zwischen den Figuren hin und her oder lege ich den Focus auf die Figuren, so dass quasi jeder 'Band' eine Haupt-Figur hat und die anderen lediglich erwähnt werden?
Ich als Leser kann mir beides vorstellen, wobei ich nicht weiß, ob der Bezug zu den Figuren verloren geht, wenn ich mische, also den Focus auf die Welt lege. Andererseits könnte das verwirrend für den Leser sein, wenn ein ständiger Wechsel stattfindet. So könnte man aber auch das Gesamtbild besser sehen...
Ich hab noch nicht so viele mehrteiligen Geschichten gelesen, als dass ich mir da einfach so eine Meinung bilden kann. Deshalb jetzt meine Frage:
Wo ist der Focus für den Leser am Besten aufgehoben?
Ich bin nicht halb so gefährlich, wie ich manchmal aussehe und viel gefährlicher, als ich meistens wirke.
"Laa shay'a waqi'un moutlaq bale kouloun moumkine!"
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Also lesen würde ich eher eine Geschichte, in denen die Perspektiven zusammen mit den Handlungsorten gewechselt werden (wenn ich es richtig verstanden habe, dass die Figuren sich an unterschiedlichen Orten befinden aber irgendwie miteinander verbunden sind). Das heißt aber nicht, dass ich es auch schreiben könnte. Perspektivenwechsel sollen sehr geschmeidig umgesetzt sein, dass es dem Leser nicht auffällt er aber trotzdem weiß aus welcher Perspektive eine Szene gerade erlebt wird. Stephen King (den man mögen kann oder nicht^^) ist für mich der unangefochtene Meister. Er schafft das in einem Absatz, ohne das es irgendwo holpert.
Auch "Das Lied von Eis und Feuer" ist ein herausragendes Beispiel von Perspektivenwechseln in Kapiteln, weil es jeder Entwicklung einen anderen Twist gibt, wenn man die Geschehnisse aus den Augen einer anderen Figur betrachtet.
Es kommt aber nicht darauf an, was dieser Autor oder dieses Buch gut macht, sondern das es da funktioniert für jemanden anderen in einem anderen Text vielleicht gar nicht.
Ich denke also, du solltest dir erst beantworten, womit du dich am wohlsten fühlst. Ein mehrteiliger Epos ist eine Sache für die man einen langen Atem braucht. Wirst du jede Figur so gerne schreiben, dass dieser Atem hält? Oder wäre es besser sich zumindest für die Einführung eine Hauptfigur rauszupicken, durch die erklärt wird, wie diese Welt funktioniert, und vielleicht in weiterer Folge auf andere Charas zurückzugreifen, wenn die Handlung es verlangt?
Ein so oder so macht man das, gibt es da nicht. Eher mach es so, wie es funktioniert. ^^
Auch "Das Lied von Eis und Feuer" ist ein herausragendes Beispiel von Perspektivenwechseln in Kapiteln, weil es jeder Entwicklung einen anderen Twist gibt, wenn man die Geschehnisse aus den Augen einer anderen Figur betrachtet.
Es kommt aber nicht darauf an, was dieser Autor oder dieses Buch gut macht, sondern das es da funktioniert für jemanden anderen in einem anderen Text vielleicht gar nicht.
Ich denke also, du solltest dir erst beantworten, womit du dich am wohlsten fühlst. Ein mehrteiliger Epos ist eine Sache für die man einen langen Atem braucht. Wirst du jede Figur so gerne schreiben, dass dieser Atem hält? Oder wäre es besser sich zumindest für die Einführung eine Hauptfigur rauszupicken, durch die erklärt wird, wie diese Welt funktioniert, und vielleicht in weiterer Folge auf andere Charas zurückzugreifen, wenn die Handlung es verlangt?
Ein so oder so macht man das, gibt es da nicht. Eher mach es so, wie es funktioniert. ^^
"I lived my life. Good and bad. Definitely not light as a feather", Laura Moon – American Gods
Quoth
Beitrag #3, verfasst am 13.08.2016 | 21:38 Uhr
Hängt das nicht eigentlich mehr vom Plot ab?
Ich treffe solche Entscheidungen immer nach dem Plotten und mache sie davon abhängig, ob "Action" und Charakterentwicklung gleichmäßig auf alle Charaktere verteilt sind oder ob bestimmte Charaktere zu bestimmten Zeitpunkten wichtiger sind.
Ich weiß nicht, ob ich da besondere Ansprüche habe, aber ich erwarte auch bei Buchreihen, dass jeder Band seine eigene Handlung hat, dass am Anfang jedes Bandes eine Art "Frage" aufgeworfen wird, die am Ende eine Antwort erhält. Das Buch muss sich natürlich trotzdem in die Gesamthandlung einfügen.
Wenn du also ein Buch einem Charakter widmest, würde ich tendenziell davon ausgehen, dass seine Geschichte danach vorbei ist und er in Folgebänden eher schmückendes Beiwerk ist (was nicht heißt, dass er gar keine Charakterentwicklung mehr haben dürfte).
Als Leser lese ich an sich beides, sofern für mich nicht völlig unverständlich ist, warum eine bestimmte Perspektive gewählt wurde.
Ich treffe solche Entscheidungen immer nach dem Plotten und mache sie davon abhängig, ob "Action" und Charakterentwicklung gleichmäßig auf alle Charaktere verteilt sind oder ob bestimmte Charaktere zu bestimmten Zeitpunkten wichtiger sind.
Ich weiß nicht, ob ich da besondere Ansprüche habe, aber ich erwarte auch bei Buchreihen, dass jeder Band seine eigene Handlung hat, dass am Anfang jedes Bandes eine Art "Frage" aufgeworfen wird, die am Ende eine Antwort erhält. Das Buch muss sich natürlich trotzdem in die Gesamthandlung einfügen.
Wenn du also ein Buch einem Charakter widmest, würde ich tendenziell davon ausgehen, dass seine Geschichte danach vorbei ist und er in Folgebänden eher schmückendes Beiwerk ist (was nicht heißt, dass er gar keine Charakterentwicklung mehr haben dürfte).
Als Leser lese ich an sich beides, sofern für mich nicht völlig unverständlich ist, warum eine bestimmte Perspektive gewählt wurde.
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Dein Main-Plot braucht einen Träger, der dem Leser einen Fokus auf diesen Plot gewährt. Natürlich kann es auch mehr als ein Charakter sein, aber damit der Leser vom Beginn des ersten Buches bis zum Ende des letzten nicht zu 'schwimmen' anfängt, müsste/n diese/r Charakter/e den Kern Deiner Erzählung (Konflikt, Bearbeitung des Konflikts, Lösung des Konflikts) durchgehend tragen können.
(Da eignen sich evtl. Charaktere mit einem ausreichenden Wissen und Überblick über die Probleme und Zusammenhänge Deiner Welten. Solche Einsichten können natürlich auch im Verlauf der Geschichte wachsen.)
Wenn die einzelnen Bände den Leser zu weit und zu lange von den Fokus-Charakteren 'wegreißen', besteht vielleicht die Gefahr der 'mangelnden Orientierung', sowohl verständnistechnisch als auch emotional.
Beispiel: In 'A song of ice and fire' haben Catelyn, Bran, Jon und (teilweise auch) Tyrion die Sicht des verstorbenen Eddard 'abgelöst', damit der Leser die Vorgänge in Winterfell und am Wall weiterhin 'verorten' kann. Ist von Martin m.E. ganz gut gelöst worden. Allerdings kenne ich auch Meinungen von Leuten, denen die Geschichte spätestens ab dem dritten oder vierten Band schon zu 'zerhackt' war.
Sicher Ansichtssache.
Als klar dürfte gelten, dass man eine Menge Talent zum Plotten und zum Verweben einzelner Handlungsstränge braucht, damit sich eine an vielen 'Fronten' stattfindende Geschichte nicht negativ zerfasert.
(Da eignen sich evtl. Charaktere mit einem ausreichenden Wissen und Überblick über die Probleme und Zusammenhänge Deiner Welten. Solche Einsichten können natürlich auch im Verlauf der Geschichte wachsen.)
Wenn die einzelnen Bände den Leser zu weit und zu lange von den Fokus-Charakteren 'wegreißen', besteht vielleicht die Gefahr der 'mangelnden Orientierung', sowohl verständnistechnisch als auch emotional.
Beispiel: In 'A song of ice and fire' haben Catelyn, Bran, Jon und (teilweise auch) Tyrion die Sicht des verstorbenen Eddard 'abgelöst', damit der Leser die Vorgänge in Winterfell und am Wall weiterhin 'verorten' kann. Ist von Martin m.E. ganz gut gelöst worden. Allerdings kenne ich auch Meinungen von Leuten, denen die Geschichte spätestens ab dem dritten oder vierten Band schon zu 'zerhackt' war.
Sicher Ansichtssache.
Als klar dürfte gelten, dass man eine Menge Talent zum Plotten und zum Verweben einzelner Handlungsstränge braucht, damit sich eine an vielen 'Fronten' stattfindende Geschichte nicht negativ zerfasert.
Komm mir bloß nicht eines Abend tot nach Hause, sagte sie. Das mache ich nicht mit. - Dann lass ich es wohl besser. ('Kein Land für alte Männer', Cormac McCarthy)
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Beitrag #5, verfasst am 14.08.2016 | 10:40 Uhr
Vielen lieben Dank für die Antworten, die helfen mir schon sehr weiter. 'Das Lied von Eis und Feuer' bzw. 'Game of Thrones' wäre meine einzige Referenz zu sowas gewesen, aber da ich nur die Serie kenne und es noch nicht gelesen habe, habe ich mich nicht getraut, es als solche zu nutzen.
@Quoth Genau so sehe ich das bei verschiedenen Bänden auch. Sie brauchen eine in sich abgeschlossene Handlung. Das ist es auch, weshalb ich so hin und her gerissen bin, denn da würde es sich einfach anbieten, einen einzigen Charakter zu nehmen und dessen Weg zu beschreiben. Allerdings habe ich Angst, dass die Haupthandlung nicht offensichtlich genug wird.
Sehr interessant ist es für mich, dass die Handlung von SoIaF bei manchen Lesern 'zerhackt' vorkommt. Genau das wäre für mich das Problem, wenn ich den Focus auf die Welt setze. Man könnte das Große Ganze betrachten, müsste aber notgedrungen zwischen den Charakteren springen. Andererseits gefällt es mir auch nicht, dass ein Charakter 'fertig' ist, wenn 'sein' Band vorbei ist. Das würde wohl auch nicht funktionieren, da sie schlussendlich alle mehr oder weniger an einem Ort landen.
Jetzt überlege ich gerade, ab wann es zu hektisch wird, wenn ich zwischen den Charakteren wechsle... (Wie gesagt, die literarische Referenz fehlt mir leider) Wenn ein Kapitel so um die 4.000 bis 5.000 Wörter hat und ich alle zwei bis drei Kapitel zu einem anderen Charakter schwenke, sollte das doch noch gehen. Wie ist es bei Martin? Wie häufig schwenkt der bei besagten Bänden um? (Ich MUSS diese Bücher lesen XD)
@Reeba Dass es nicht leicht wird, alle Fäden so zu verknüpfen, dass es auch für den Leser ein schönes Gesamtbild mit gut gesäumten Kanten (*ggg*) gibt, weiß ich. Deshalb habe ich mich auch nicht gescheut, diese Frage hier zu stellen. Bis die Geschichte on geht, vergehen nämlich noch mindestens zwei Jahre und somit kann man das hier schwerlich als Eigenwerbung sehen XD
@Quoth Genau so sehe ich das bei verschiedenen Bänden auch. Sie brauchen eine in sich abgeschlossene Handlung. Das ist es auch, weshalb ich so hin und her gerissen bin, denn da würde es sich einfach anbieten, einen einzigen Charakter zu nehmen und dessen Weg zu beschreiben. Allerdings habe ich Angst, dass die Haupthandlung nicht offensichtlich genug wird.
Sehr interessant ist es für mich, dass die Handlung von SoIaF bei manchen Lesern 'zerhackt' vorkommt. Genau das wäre für mich das Problem, wenn ich den Focus auf die Welt setze. Man könnte das Große Ganze betrachten, müsste aber notgedrungen zwischen den Charakteren springen. Andererseits gefällt es mir auch nicht, dass ein Charakter 'fertig' ist, wenn 'sein' Band vorbei ist. Das würde wohl auch nicht funktionieren, da sie schlussendlich alle mehr oder weniger an einem Ort landen.
Jetzt überlege ich gerade, ab wann es zu hektisch wird, wenn ich zwischen den Charakteren wechsle... (Wie gesagt, die literarische Referenz fehlt mir leider) Wenn ein Kapitel so um die 4.000 bis 5.000 Wörter hat und ich alle zwei bis drei Kapitel zu einem anderen Charakter schwenke, sollte das doch noch gehen. Wie ist es bei Martin? Wie häufig schwenkt der bei besagten Bänden um? (Ich MUSS diese Bücher lesen XD)
@Reeba Dass es nicht leicht wird, alle Fäden so zu verknüpfen, dass es auch für den Leser ein schönes Gesamtbild mit gut gesäumten Kanten (*ggg*) gibt, weiß ich. Deshalb habe ich mich auch nicht gescheut, diese Frage hier zu stellen. Bis die Geschichte on geht, vergehen nämlich noch mindestens zwei Jahre und somit kann man das hier schwerlich als Eigenwerbung sehen XD
Ich bin nicht halb so gefährlich, wie ich manchmal aussehe und viel gefährlicher, als ich meistens wirke.
"Laa shay'a waqi'un moutlaq bale kouloun moumkine!"
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thorne
Beitrag #6, verfasst am 14.08.2016 | 12:28 Uhr
A Song of Ice and Fire fängt damit an, dass alle POV-Charaktere (außer Daenerys) an den gleichen Ort kommen, d.h. die Geschichte nur zwei Ausgangspunkte hat, und sich die Kapitel am Anfang sehr stark ergänzen. Ich glaube, das trägt signifikant dazu bei, dass man gut in die Geschichte hinein findet und auch Lust hat, der Handlung weiter zu folgen, wenn die Erzählstränge räumlich trennen.
Das Problem bei GRRM ist aber, dass er nach dem dritten Band immer mehr den roten Faden verliert. Immer neue POV-Charaktere berichten von immer neuen Nebenschauplätzen und irgendwann war ich genervt, weil ich das Gefühl hatte, das führt alles nirgendwo hin und er kann sich einfach nicht aufs Wesentliche konzentrieren.
Immerhin besser als andersrum. Wenn die Leser schon am Anfang nicht in die Story kommen, ist es viel fataler. Ich kämpfe mich gefühlt seit Monaten durch Imajica von Clive Barker. Eigentlich lese ich relativ schnell, aber die Vorgeschichte ist so furchtbar langatmig, und es gibt so viele verschiedene Figuren, zwischen denen gesprungen wird, dass es mich einfach nicht so recht in die Handlung saugt. Deswegen lese ich zwischendurch immer wieder andere Sachen, bei denen ich unbedingt wissen will wie's weitergeht.
Einen Fokus auf die Welt setzten ist extrem schwierig. Dazu muss der Plot sehr 'übergeordnet' sein, wie jetzt im Fall von GRRM, der ja sehr stark historisch geprägte Fantasie schreibt. Man will eine Geschichte aber ja bis zu einem gewissen Grad durch die Augen der Figuren erleben. D.h. du musst erst mal eine überschaubare Anzahl Figuren so aufbauen, dass sie eine Türe in die Welt aufmachen. Danach kannst du natürlich noch weitere Charaktere einführen, wenn es die Geschichte erfordert. Ein großer Teil der Frustration mit ASOIAF kommt aber wie ich schon sagte daher, dass man mit so vielen Charakteren konfrontiert wird, von denen sich viele als Nebenfiguren herausstellen und immer unklarer wird, weswegen ihre Geschichte nicht nur als Fussnote erwähnt wird. Irgendwann hat man keine Lust mehr, sich auf etwas Neues einzulassen.
Ich bin außerdem skeptisch, was Reihen angeht, die von vornherein auf mehr als sagen wir mal drei Bände ausgelegt sind. In den meisten Fällen trägt der Hauptplot nicht so weit, es wird immer konfuser und verfranster und dazu kommt noch der Druck, dass nicht zuviel Zeit zwischen den Erscheinungsdaten liegt, damit die Leute auch dabei bleiben. Das schlägt sich meistens auch nicht gerade in der Qualität nieder. Ein Problem ist ja auch das Lektorieren - je mehr Bände, desto weiter muss vorausgeplant werden. Man kann ja nicht mehr vom vierten Band in den ersten zurückspringen, um noch etwas einzubauen, auf das man sich später beruft usw. Wenn man schon viele (lange) Fanfiction geschrieben hat, ist man das meistens gewöhnt, aber, um ehrlich zu sein, schlägt sich das fehlende Editing ganz oft nicht besonders vorteilhaft nieder.
Wie dem auch sei, Geschmäcker sind ja verschieden. Ich glaube, du wärst gut beraten, dir ein paar Reihen anzusehen, um rauszufinden, in welche Richtung du gehen möchtest. :)
Nebenbei, danke fürs Threaderöffnen, ich finde die Beiträge hier sehr interessant. ^^
Das Problem bei GRRM ist aber, dass er nach dem dritten Band immer mehr den roten Faden verliert. Immer neue POV-Charaktere berichten von immer neuen Nebenschauplätzen und irgendwann war ich genervt, weil ich das Gefühl hatte, das führt alles nirgendwo hin und er kann sich einfach nicht aufs Wesentliche konzentrieren.
Immerhin besser als andersrum. Wenn die Leser schon am Anfang nicht in die Story kommen, ist es viel fataler. Ich kämpfe mich gefühlt seit Monaten durch Imajica von Clive Barker. Eigentlich lese ich relativ schnell, aber die Vorgeschichte ist so furchtbar langatmig, und es gibt so viele verschiedene Figuren, zwischen denen gesprungen wird, dass es mich einfach nicht so recht in die Handlung saugt. Deswegen lese ich zwischendurch immer wieder andere Sachen, bei denen ich unbedingt wissen will wie's weitergeht.
Einen Fokus auf die Welt setzten ist extrem schwierig. Dazu muss der Plot sehr 'übergeordnet' sein, wie jetzt im Fall von GRRM, der ja sehr stark historisch geprägte Fantasie schreibt. Man will eine Geschichte aber ja bis zu einem gewissen Grad durch die Augen der Figuren erleben. D.h. du musst erst mal eine überschaubare Anzahl Figuren so aufbauen, dass sie eine Türe in die Welt aufmachen. Danach kannst du natürlich noch weitere Charaktere einführen, wenn es die Geschichte erfordert. Ein großer Teil der Frustration mit ASOIAF kommt aber wie ich schon sagte daher, dass man mit so vielen Charakteren konfrontiert wird, von denen sich viele als Nebenfiguren herausstellen und immer unklarer wird, weswegen ihre Geschichte nicht nur als Fussnote erwähnt wird. Irgendwann hat man keine Lust mehr, sich auf etwas Neues einzulassen.
Ich bin außerdem skeptisch, was Reihen angeht, die von vornherein auf mehr als sagen wir mal drei Bände ausgelegt sind. In den meisten Fällen trägt der Hauptplot nicht so weit, es wird immer konfuser und verfranster und dazu kommt noch der Druck, dass nicht zuviel Zeit zwischen den Erscheinungsdaten liegt, damit die Leute auch dabei bleiben. Das schlägt sich meistens auch nicht gerade in der Qualität nieder. Ein Problem ist ja auch das Lektorieren - je mehr Bände, desto weiter muss vorausgeplant werden. Man kann ja nicht mehr vom vierten Band in den ersten zurückspringen, um noch etwas einzubauen, auf das man sich später beruft usw. Wenn man schon viele (lange) Fanfiction geschrieben hat, ist man das meistens gewöhnt, aber, um ehrlich zu sein, schlägt sich das fehlende Editing ganz oft nicht besonders vorteilhaft nieder.
Wie dem auch sei, Geschmäcker sind ja verschieden. Ich glaube, du wärst gut beraten, dir ein paar Reihen anzusehen, um rauszufinden, in welche Richtung du gehen möchtest. :)
Nebenbei, danke fürs Threaderöffnen, ich finde die Beiträge hier sehr interessant. ^^
Quoth
Beitrag #7, verfasst am 14.08.2016 | 12:39 Uhr
thorne
Interessante Anekdote an der Stelle: ich habe mal einen VHS-Workshop zu Fantasy-Geschichten besucht. Unter den Teilnehmern waren so drei "Weltenbastler", die unglaublich viel über die Welt wussten und von da aus dann einen Plot basteln wollten, während der Rest eher die Welt um drei zentrale Figuren herum gebastelt hat.
Ersteren fiel es unglaublich schwer, einen roten Faden zu entwickeln, während die übrigen am Ende des Workshops überwiegend eine Grundlage geschaffen hatten, aus der man danach ziemlich problemlos eine Geschichte stricken konnte.
Ich will jetzt nicht irgendwie behaupten, dass "über die Welt zum Plot" nie funktionieren kann, ich denke nur, das zeigt, dass es schwieriger ist (v.a. als Anfänger). Ist vielleicht so, als würde dir jemand sagen: "Schreib jetzt eine Geschichte in England" oder als wenn jemand sagt: "Schreib eine Geschichte über einen erfolglosen Polizisten aus London."
thorne
Wenn das von vornherein auf eine bestimmte Zahl Bände ausgelegt ist, seh ich da nicht so das große Problem, normalerweise merkt man beim Plotten ja, wie viele Bücher die Handlung trägt. Blöder ist es imho, wenn man erst nur einen schreiben wollte, dann merkt, dass der erfolgreich ist und sich schließlich noch unmotivierte Handlung für fünf Folgebände aus den Ohren zieht.
Einen Fokus auf die Welt setzten ist extrem schwierig. Dazu muss der Plot sehr 'übergeordnet' sein, wie jetzt im Fall von GRRM, der ja sehr stark historisch geprägte Fantasie schreibt. Man will eine Geschichte aber ja bis zu einem gewissen Grad durch die Augen der Figuren erleben. D.h. du musst erst mal eine überschaubare Anzahl Figuren so aufbauen, dass sie eine Türe in die Welt aufmachen. Danach kannst du natürlich noch weitere Charaktere einführen, wenn es die Geschichte erfordert. Ein großer Teil der Frustration mit ASOIAF kommt aber wie ich schon sagte daher, dass man mit so vielen Charakteren konfrontiert wird, von denen sich viele als Nebenfiguren herausstellen und immer unklarer wird, weswegen ihre Geschichte nicht nur als Fussnote erwähnt wird. Irgendwann hat man keine Lust mehr, sich auf etwas Neues einzulassen.
Interessante Anekdote an der Stelle: ich habe mal einen VHS-Workshop zu Fantasy-Geschichten besucht. Unter den Teilnehmern waren so drei "Weltenbastler", die unglaublich viel über die Welt wussten und von da aus dann einen Plot basteln wollten, während der Rest eher die Welt um drei zentrale Figuren herum gebastelt hat.
Ersteren fiel es unglaublich schwer, einen roten Faden zu entwickeln, während die übrigen am Ende des Workshops überwiegend eine Grundlage geschaffen hatten, aus der man danach ziemlich problemlos eine Geschichte stricken konnte.
Ich will jetzt nicht irgendwie behaupten, dass "über die Welt zum Plot" nie funktionieren kann, ich denke nur, das zeigt, dass es schwieriger ist (v.a. als Anfänger). Ist vielleicht so, als würde dir jemand sagen: "Schreib jetzt eine Geschichte in England" oder als wenn jemand sagt: "Schreib eine Geschichte über einen erfolglosen Polizisten aus London."
thorne
Ich bin außerdem skeptisch, was Reihen angeht, die von vornherein auf mehr als sagen wir mal drei Bände ausgelegt sind. In den meisten Fällen trägt der Hauptplot nicht so weit, es wird immer konfuser und verfranster und dazu kommt noch der Druck, dass nicht zuviel Zeit zwischen den Erscheinungsdaten liegt, damit die Leute auch dabei bleiben. Das schlägt sich meistens auch nicht gerade in der Qualität nieder. Ein Problem ist ja auch das Lektorieren - je mehr Bände, desto weiter muss vorausgeplant werden. Man kann ja nicht mehr vom vierten Band in den ersten zurückspringen, um noch etwas einzubauen, auf das man sich später beruft usw. Wenn man schon viele (lange) Fanfiction geschrieben hat, ist man das meistens gewöhnt, aber, um ehrlich zu sein, schlägt sich das fehlende Editing ganz oft nicht besonders vorteilhaft nieder.
Wenn das von vornherein auf eine bestimmte Zahl Bände ausgelegt ist, seh ich da nicht so das große Problem, normalerweise merkt man beim Plotten ja, wie viele Bücher die Handlung trägt. Blöder ist es imho, wenn man erst nur einen schreiben wollte, dann merkt, dass der erfolgreich ist und sich schließlich noch unmotivierte Handlung für fünf Folgebände aus den Ohren zieht.
Beiträge: 214
Rang: Zeitungskonsument
Beitrag #8, verfasst am 14.08.2016 | 13:08 Uhr
Ich persönlich würde es bevorzugen, eine Hauptperson pro Band zu nehmen. Ins Besondere wenn es dann soviele Personen wären wie in Game of Thrones ;) Bis zu ungefähr 4 Hauptpersonen kann man da auch einfach Perspektivenwechsel einbauen. Sind es mehr, wird das schnell etwas verwirrend. Grundsätzlich tönt die Idee sehr gut und ich möchte dir Mut machen, es zumindest zu probieren. Jeder kann an einer Aufgabe scheitern, doch ausprobieren sollte man es trotzdem ;)
Die, die alles verloren haben, sind frei, jemand zu werden.
Sie bezahlen einen hohen Preis, aber so verhält es sich immer mit wahrer Größe.
Gefunden auf: myzitate.de Jon Skovron - Pakt der Diebe.
Sie bezahlen einen hohen Preis, aber so verhält es sich immer mit wahrer Größe.
Gefunden auf: myzitate.de Jon Skovron - Pakt der Diebe.
Beiträge: 2673
Rang: Bestsellerautor
Beitrag #9, verfasst am 14.08.2016 | 13:16 Uhr
thorne
Das ist der Grund, weshalb ich eben eine begrenzte Zahl Hauptakteure haben möchte, die die Geschichte aus verschiedenen Blickwinkeln erzählen. Damit der Leser was zum 'Festhalten' hat. Vier stehen schon fest, die restlichen werden mit der Weiterentwicklung der Welt erscheinen. Es gibt einen Nebencharakter, der in ALLEN Erzählungen auftauchen wird und dessen 'Anmerkungen' zum Schluss einen Sinn ergeben werden. (So wie ein Weltuntergangsverkünder, dem man erst glaubt, wenn der Weltuntergang genau so eintritt, wie er vorher gesagt hat XD)
Der Hauptplot IST übergeordnet. Es geht im Prinzip darum das große Geheimnis der Welt zu enthüllen, das einen 'Ahhhhh'-Effekt beim Leser hervorrufen soll. So wie es oft in Fernsehserien ist, man rätselt, wie das alles zusammenhängt und zum Schluss fügen sich die Puzzleteile in ein ganzes Bild. Doch um zu dieser Enthüllung zu kommen, müssen die Charaktere ihren Weg gehen und mit ihren Erlebnissen die Puzzleteile hinzufügen.
Quoth
Kann ich mir gut vorstellen. Da die Charaktere einen nicht unerheblichen Einfluss auf die Entwicklung des Plots haben, weiß ich nicht, ob ich mir eine Geschichte nur über eine Welt ausdenken könnte XD Ich denke, mit der Welt ist es so, wie mit den Charakteren. Als Schöpfer kannst du alles wissen, aber du musst deinen Lesern nicht alles mitteilen. Um eine Geschichte in einer 'fremden' Welt zu schaffen, muss man diese Welt jedoch erst mal kennen. Sonst ist es wie thorne schrieb: Man kann nicht einfach in den ersten Band zurückspringen, um dort etwas zu ändern. Von daher sollte die Welt vorher fertig existieren.
thorne
Quoth
Das sehe ich genauso wie Quoth. Einen übergeordneten Plot zu haben, der sich von Anfang an durch alle Bände zieht/ziehen soll, ist leichter unterzubringen, als wenn man sich plötzlich noch was dazu ausdenken soll.
Mir ist noch eine Referenz eingefallen. Die Comicserie Elfquest. Auch ein inzwischen riesiges Universum. Die Originalserie hatte eine Haupthandlung und dann immer kleiner werdende Unterhandlungen, die im Großen die Geschichte erzählt haben. Der Erzählfocus lag dabei auf einer kleineren Anzahl Charakteren, die man (möglicherweise durch die Bilder) schnell kannte und sich mit ihnen identifizieren konnte. Allerdings ist das etwas anderes als ich anstrebe. Ähnlich vielleicht, doch immer noch zu anders... Vll weils auf Erwachsene ausgelegt sein soll XD
Velutina
Danke dir :) So schnell werde ich jedenfalls nicht aufgeben und da ich ohnehin mit einer sehr langen Arbeitszeit rechne, werde ich wohl auch nicht so schnell mutlos XD
Einen Fokus auf die Welt setzten ist extrem schwierig. Dazu muss der Plot sehr 'übergeordnet' sein, wie jetzt im Fall von GRRM, der ja sehr stark historisch geprägte Fantasie schreibt. Man will eine Geschichte aber ja bis zu einem gewissen Grad durch die Augen der Figuren erleben. D.h. du musst erst mal eine überschaubare Anzahl Figuren so aufbauen, dass sie eine Türe in die Welt aufmachen. Danach kannst du natürlich noch weitere Charaktere einführen, wenn es die Geschichte erfordert. Ein großer Teil der Frustration mit ASOIAF kommt aber wie ich schon sagte daher, dass man mit so vielen Charakteren konfrontiert wird, von denen sich viele als Nebenfiguren herausstellen und immer unklarer wird, weswegen ihre Geschichte nicht nur als Fussnote erwähnt wird. Irgendwann hat man keine Lust mehr, sich auf etwas Neues einzulassen.
Das ist der Grund, weshalb ich eben eine begrenzte Zahl Hauptakteure haben möchte, die die Geschichte aus verschiedenen Blickwinkeln erzählen. Damit der Leser was zum 'Festhalten' hat. Vier stehen schon fest, die restlichen werden mit der Weiterentwicklung der Welt erscheinen. Es gibt einen Nebencharakter, der in ALLEN Erzählungen auftauchen wird und dessen 'Anmerkungen' zum Schluss einen Sinn ergeben werden. (So wie ein Weltuntergangsverkünder, dem man erst glaubt, wenn der Weltuntergang genau so eintritt, wie er vorher gesagt hat XD)
Der Hauptplot IST übergeordnet. Es geht im Prinzip darum das große Geheimnis der Welt zu enthüllen, das einen 'Ahhhhh'-Effekt beim Leser hervorrufen soll. So wie es oft in Fernsehserien ist, man rätselt, wie das alles zusammenhängt und zum Schluss fügen sich die Puzzleteile in ein ganzes Bild. Doch um zu dieser Enthüllung zu kommen, müssen die Charaktere ihren Weg gehen und mit ihren Erlebnissen die Puzzleteile hinzufügen.
Quoth
Interessante Anekdote an der Stelle: ich habe mal einen VHS-Workshop zu Fantasy-Geschichten besucht. Unter den Teilnehmern waren so drei "Weltenbastler", die unglaublich viel über die Welt wussten und von da aus dann einen Plot basteln wollten, während der Rest eher die Welt um drei zentrale Figuren herum gebastelt hat.
Ersteren fiel es unglaublich schwer, einen roten Faden zu entwickeln, während die übrigen am Ende des Workshops überwiegend eine Grundlage geschaffen hatten, aus der man danach ziemlich problemlos eine Geschichte stricken konnte.
Ich will jetzt nicht irgendwie behaupten, dass "über die Welt zum Plot" nie funktionieren kann, ich denke nur, das zeigt, dass es schwieriger ist (v.a. als Anfänger). Ist vielleicht so, als würde dir jemand sagen: "Schreib jetzt eine Geschichte in England" oder als wenn jemand sagt: "Schreib eine Geschichte über einen erfolglosen Polizisten aus London."
Kann ich mir gut vorstellen. Da die Charaktere einen nicht unerheblichen Einfluss auf die Entwicklung des Plots haben, weiß ich nicht, ob ich mir eine Geschichte nur über eine Welt ausdenken könnte XD Ich denke, mit der Welt ist es so, wie mit den Charakteren. Als Schöpfer kannst du alles wissen, aber du musst deinen Lesern nicht alles mitteilen. Um eine Geschichte in einer 'fremden' Welt zu schaffen, muss man diese Welt jedoch erst mal kennen. Sonst ist es wie thorne schrieb: Man kann nicht einfach in den ersten Band zurückspringen, um dort etwas zu ändern. Von daher sollte die Welt vorher fertig existieren.
thorne
Ich bin außerdem skeptisch, was Reihen angeht, die von vornherein auf mehr als sagen wir mal drei Bände ausgelegt sind. In den meisten Fällen trägt der Hauptplot nicht so weit, es wird immer konfuser und verfranster und dazu kommt noch der Druck, dass nicht zuviel Zeit zwischen den Erscheinungsdaten liegt, damit die Leute auch dabei bleiben. Das schlägt sich meistens auch nicht gerade in der Qualität nieder. Ein Problem ist ja auch das Lektorieren - je mehr Bände, desto weiter muss vorausgeplant werden. Man kann ja nicht mehr vom vierten Band in den ersten zurückspringen, um noch etwas einzubauen, auf das man sich später beruft usw. Wenn man schon viele (lange) Fanfiction geschrieben hat, ist man das meistens gewöhnt, aber, um ehrlich zu sein, schlägt sich das fehlende Editing ganz oft nicht besonders vorteilhaft nieder.
Quoth
Wenn das von vornherein auf eine bestimmte Zahl Bände ausgelegt ist, seh ich da nicht so das große Problem, normalerweise merkt man beim Plotten ja, wie viele Bücher die Handlung trägt. Blöder ist es imho, wenn man erst nur einen schreiben wollte, dann merkt, dass der erfolgreich ist und sich schließlich noch unmotivierte Handlung für fünf Folgebände aus den Ohren zieht.
Das sehe ich genauso wie Quoth. Einen übergeordneten Plot zu haben, der sich von Anfang an durch alle Bände zieht/ziehen soll, ist leichter unterzubringen, als wenn man sich plötzlich noch was dazu ausdenken soll.
Mir ist noch eine Referenz eingefallen. Die Comicserie Elfquest. Auch ein inzwischen riesiges Universum. Die Originalserie hatte eine Haupthandlung und dann immer kleiner werdende Unterhandlungen, die im Großen die Geschichte erzählt haben. Der Erzählfocus lag dabei auf einer kleineren Anzahl Charakteren, die man (möglicherweise durch die Bilder) schnell kannte und sich mit ihnen identifizieren konnte. Allerdings ist das etwas anderes als ich anstrebe. Ähnlich vielleicht, doch immer noch zu anders... Vll weils auf Erwachsene ausgelegt sein soll XD
Velutina
Ich persönlich würde es bevorzugen, eine Hauptperson pro Band zu nehmen. Ins Besondere wenn es dann soviele Personen wären wie in Game of Thrones ;) Bis zu ungefähr 4 Hauptpersonen kann man da auch einfach Perspektivenwechsel einbauen. Sind es mehr, wird das schnell etwas verwirrend. Grundsätzlich tönt die Idee sehr gut und ich möchte dir Mut machen, es zumindest zu probieren. Jeder kann an einer Aufgabe scheitern, doch ausprobieren sollte man es trotzdem ;)
Danke dir :) So schnell werde ich jedenfalls nicht aufgeben und da ich ohnehin mit einer sehr langen Arbeitszeit rechne, werde ich wohl auch nicht so schnell mutlos XD
Ich bin nicht halb so gefährlich, wie ich manchmal aussehe und viel gefährlicher, als ich meistens wirke.
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Operator
Template-Designer
Kara Silver
Bin zwar kein Fantasy-Schreiber im klassischen Sinn, bei mir war das mehr Realität, die nicht jedem zugänglich ist (Vampire, die unter uns leben, mit eigener Gesellschaftsstruktur, Geschichte und Lebensweisen).
Es ist derzeit ja eher gebräuchlich, pro Buch den Fokus auf einen Charakter zu haben, aber ich fand das zu einschränkend und in meinem Fall nicht durchführbar, da es drei Charaktere gab, die gleichzeitig etwas Einschneidendes erleben. Das in verschiedene Bücher aufzuteilen, hätte sich nur unnötig gezogen oder wäre gar nicht durchführbar gewesen, weil man die Spannung dann durch die erste Geschichte rausgenommen hätte.
Band 1 bis 5 drehte sich um dieses Dreigestirn, aber auch noch um andere Nebencharaktere, aus deren Sicht auch geschrieben wurde. Zum Teil agierten die Charaktere auch abwechselnd, weil sie sich zugleich in einer Szene befanden (was an und für sich realistischer ist, da in echten Interaktionen ja auch nicht nur ein Aspekt beleuchtet wird). Auch Nebencharas erhielten eine Stimme, wenn ihre Erfahrungen mehr Licht ins Dunkel für die Hauptcharas gebracht haben.
Bände 6 & 7 haben die Welt dann erweitert und neue Charaktere eingeführt, während die alten den Rahmen geboten haben.
Band 8 hat dann alles aufgelöst, was in Band 1 und folgenden angedeutet wurde. Da lag der Fokus in der ersten Hälfte dann auf den alten Charas und dann wurde ein neuer Charakter eingeführt, um sich mit den Folgen des Ereignisses auseinanderzusetzen und das Feindbild zu relativieren.
In deinem Fall klingt das so, als würde die Geschichte von wechselnden Perspektiven profitieren können. Die Geschichte kann man ja gut anhand der Erlebnisse verschiedener Aktuere vorantreiben und irgendwann zusammenführen.
Die Frage ist jetzt: Wo setze ich den Focus am Besten?
Lege ich den Focus auf die Welt/Handlung und springe innerhalb eines 'Bandes' zwischen den Figuren hin und her oder lege ich den Focus auf die Figuren, so dass quasi jeder 'Band' eine Haupt-Figur hat und die anderen lediglich erwähnt werden?
Bin zwar kein Fantasy-Schreiber im klassischen Sinn, bei mir war das mehr Realität, die nicht jedem zugänglich ist (Vampire, die unter uns leben, mit eigener Gesellschaftsstruktur, Geschichte und Lebensweisen).
Es ist derzeit ja eher gebräuchlich, pro Buch den Fokus auf einen Charakter zu haben, aber ich fand das zu einschränkend und in meinem Fall nicht durchführbar, da es drei Charaktere gab, die gleichzeitig etwas Einschneidendes erleben. Das in verschiedene Bücher aufzuteilen, hätte sich nur unnötig gezogen oder wäre gar nicht durchführbar gewesen, weil man die Spannung dann durch die erste Geschichte rausgenommen hätte.
Band 1 bis 5 drehte sich um dieses Dreigestirn, aber auch noch um andere Nebencharaktere, aus deren Sicht auch geschrieben wurde. Zum Teil agierten die Charaktere auch abwechselnd, weil sie sich zugleich in einer Szene befanden (was an und für sich realistischer ist, da in echten Interaktionen ja auch nicht nur ein Aspekt beleuchtet wird). Auch Nebencharas erhielten eine Stimme, wenn ihre Erfahrungen mehr Licht ins Dunkel für die Hauptcharas gebracht haben.
Bände 6 & 7 haben die Welt dann erweitert und neue Charaktere eingeführt, während die alten den Rahmen geboten haben.
Band 8 hat dann alles aufgelöst, was in Band 1 und folgenden angedeutet wurde. Da lag der Fokus in der ersten Hälfte dann auf den alten Charas und dann wurde ein neuer Charakter eingeführt, um sich mit den Folgen des Ereignisses auseinanderzusetzen und das Feindbild zu relativieren.
In deinem Fall klingt das so, als würde die Geschichte von wechselnden Perspektiven profitieren können. Die Geschichte kann man ja gut anhand der Erlebnisse verschiedener Aktuere vorantreiben und irgendwann zusammenführen.
"Heilige Scheiße!", murmelte das Mädchen dumpf und starrte mit großen Augen in Richtung Bühne, auf der eine Band
in lässiger Aufmachung einen Song spielte, den sie sich schon mindestens fünfhundert Mal angehört hatte.
Ripped of Emotions. ‒ Ihre Hymne. Ihr Credo. Ihr abendliches Gebet.
‒ JD Ellliott, Musik im Blut, Manhattan City Lights 8 ‒
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thorne
Beitrag #11, verfasst am 15.08.2016 | 08:26 Uhr
Kara Silver
Genau, es gibt aber 'Case of the Week' oder 'Season-Story Arc'-Serien, und Serien, die fast ohne solche Abstufungen auskommen. Ein prominentes Beispiel eines gescheiterten Gesamtkonzepts war Lost; da waren die Handlungsbogen der Staffeln schon kaum noch auszumachen, weil es grundsätzlich nie ne Auflösung, sondern immer nur ne Fokusverschiebung gab.
Insofern ist schon die Frage, ob man etwas im Stil von ASOIAF oder LOTR schreibt (kein Band in sich abgeschlossen) oder was wie meinetwegen Harry Potter (jeder Band funktioniert so halbwegs als Standalone).
Kara Silver
Okay, es ging mir gar nicht um einen übergreifenden Handlungsbogen, sondern darum, wie zentral die Haupthandlung für alle Bücher ist, also ob es "die Handlung" ist, oder eher eine Klammer, die die jeweiligen Subplots zusammen hält. Je weniger in sich geschlossene Geschichten eine Serie hat, desto schwieriger wird es imo, das sinnvoll durchzuführen. Und ich würde vom umgekehrten Fall ausgehen: der erste Band muss sich erst mal beweisen, und wenn der funktioniert, kann man immer noch weiter ausholen. Nur wenn der erste Band als Versuchsballon nicht funktioniert, weil er einfach nur der erste Teil von 5 ist, stelle ich es mir halt schwierig vor, das bis zum Ende durchzuziehen. Aber vielleicht verstehe ich das Prinzip von Fantasy-Serien einfach nicht ausreichend. ;)
Der Hauptplot IST übergeordnet. Es geht im Prinzip darum das große Geheimnis der Welt zu enthüllen, das einen 'Ahhhhh'-Effekt beim Leser hervorrufen soll. So wie es oft in Fernsehserien ist, man rätselt, wie das alles zusammenhängt und zum Schluss fügen sich die Puzzleteile in ein ganzes Bild. Doch um zu dieser Enthüllung zu kommen, müssen die Charaktere ihren Weg gehen und mit ihren Erlebnissen die Puzzleteile hinzufügen.
Genau, es gibt aber 'Case of the Week' oder 'Season-Story Arc'-Serien, und Serien, die fast ohne solche Abstufungen auskommen. Ein prominentes Beispiel eines gescheiterten Gesamtkonzepts war Lost; da waren die Handlungsbogen der Staffeln schon kaum noch auszumachen, weil es grundsätzlich nie ne Auflösung, sondern immer nur ne Fokusverschiebung gab.
Insofern ist schon die Frage, ob man etwas im Stil von ASOIAF oder LOTR schreibt (kein Band in sich abgeschlossen) oder was wie meinetwegen Harry Potter (jeder Band funktioniert so halbwegs als Standalone).
Kara Silver
QuothWenn das von vornherein auf eine bestimmte Zahl Bände ausgelegt ist, seh ich da nicht so das große Problem, normalerweise merkt man beim Plotten ja, wie viele Bücher die Handlung trägt. Blöder ist es imho, wenn man erst nur einen schreiben wollte, dann merkt, dass der erfolgreich ist und sich schließlich noch unmotivierte Handlung für fünf Folgebände aus den Ohren zieht.
Das sehe ich genauso wie Quoth. Einen übergeordneten Plot zu haben, der sich von Anfang an durch alle Bände zieht/ziehen soll, ist leichter unterzubringen, als wenn man sich plötzlich noch was dazu ausdenken soll.
Okay, es ging mir gar nicht um einen übergreifenden Handlungsbogen, sondern darum, wie zentral die Haupthandlung für alle Bücher ist, also ob es "die Handlung" ist, oder eher eine Klammer, die die jeweiligen Subplots zusammen hält. Je weniger in sich geschlossene Geschichten eine Serie hat, desto schwieriger wird es imo, das sinnvoll durchzuführen. Und ich würde vom umgekehrten Fall ausgehen: der erste Band muss sich erst mal beweisen, und wenn der funktioniert, kann man immer noch weiter ausholen. Nur wenn der erste Band als Versuchsballon nicht funktioniert, weil er einfach nur der erste Teil von 5 ist, stelle ich es mir halt schwierig vor, das bis zum Ende durchzuziehen. Aber vielleicht verstehe ich das Prinzip von Fantasy-Serien einfach nicht ausreichend. ;)
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Beitrag #12, verfasst am 15.08.2016 | 10:53 Uhr
thorne
An und für sich sollten die Bände schon allein stehen können und es soll keinesfalls wie bei Lost laufen, dass nur neue Fragen auftauchen, aber keine Antworten. Wie gesagt: Puzzleprinzip. Allerdings denke ich, sollte man den ersten Band vor dem zweiten lesen, da es auch für den Leser ermüdend wäre, wenn alles neu erklärt würde. Und vor allem würde es dann ausufern.
Gerade wegen dem in-Band-Handlungsbogen kam ja mein Gedanke auf, den Focus des jeweiligen Bandes auf eine Person zu beziehen. LOTR geht noch, da drei Bände eine absehbare 'Zeit'. Es hätte ebenso gut in einen einzigen Band gepasst. Doch das wären wohl zu viele Seiten geworden XD
Ich denke, gerade bei großen Serien, die sich über mehrere Bände erstrecken ist es wichtig, dass sie alleine stehen können. Bei drei bis fünf Bänden kann ich mir vorstellen, dass es ohne Abschluss der Einzelbände funktioniert, weil es absehbar ist. Bei mehr kann ich es mir fast nicht vorstellen, weil es zu lang wäre. Ich stelle es mir einfach schwierig vor, die Spannung so lange aufrecht zu erhalten. Ich glaub auch nicht, dass das mit Fantasy direkt zu tun hat. Das gleiche Prinzip könnte man bestimmt auch auf eine Krimiserie anwenden.
Kara SilverQuothWenn das von vornherein auf eine bestimmte Zahl Bände ausgelegt ist, seh ich da nicht so das große Problem, normalerweise merkt man beim Plotten ja, wie viele Bücher die Handlung trägt. Blöder ist es imho, wenn man erst nur einen schreiben wollte, dann merkt, dass der erfolgreich ist und sich schließlich noch unmotivierte Handlung für fünf Folgebände aus den Ohren zieht.
Das sehe ich genauso wie Quoth. Einen übergeordneten Plot zu haben, der sich von Anfang an durch alle Bände zieht/ziehen soll, ist leichter unterzubringen, als wenn man sich plötzlich noch was dazu ausdenken soll.
Okay, es ging mir gar nicht um einen übergreifenden Handlungsbogen, sondern darum, wie zentral die Haupthandlung für alle Bücher ist, also ob es "die Handlung" ist, oder eher eine Klammer, die die jeweiligen Subplots zusammen hält. Je weniger in sich geschlossene Geschichten eine Serie hat, desto schwieriger wird es imo, das sinnvoll durchzuführen. Und ich würde vom umgekehrten Fall ausgehen: der erste Band muss sich erst mal beweisen, und wenn der funktioniert, kann man immer noch weiter ausholen. Nur wenn der erste Band als Versuchsballon nicht funktioniert, weil er einfach nur der erste Teil von 5 ist, stelle ich es mir halt schwierig vor, das bis zum Ende durchzuziehen. Aber vielleicht verstehe ich das Prinzip von Fantasy-Serien einfach nicht ausreichend. ;)
An und für sich sollten die Bände schon allein stehen können und es soll keinesfalls wie bei Lost laufen, dass nur neue Fragen auftauchen, aber keine Antworten. Wie gesagt: Puzzleprinzip. Allerdings denke ich, sollte man den ersten Band vor dem zweiten lesen, da es auch für den Leser ermüdend wäre, wenn alles neu erklärt würde. Und vor allem würde es dann ausufern.
Gerade wegen dem in-Band-Handlungsbogen kam ja mein Gedanke auf, den Focus des jeweiligen Bandes auf eine Person zu beziehen. LOTR geht noch, da drei Bände eine absehbare 'Zeit'. Es hätte ebenso gut in einen einzigen Band gepasst. Doch das wären wohl zu viele Seiten geworden XD
Ich denke, gerade bei großen Serien, die sich über mehrere Bände erstrecken ist es wichtig, dass sie alleine stehen können. Bei drei bis fünf Bänden kann ich mir vorstellen, dass es ohne Abschluss der Einzelbände funktioniert, weil es absehbar ist. Bei mehr kann ich es mir fast nicht vorstellen, weil es zu lang wäre. Ich stelle es mir einfach schwierig vor, die Spannung so lange aufrecht zu erhalten. Ich glaub auch nicht, dass das mit Fantasy direkt zu tun hat. Das gleiche Prinzip könnte man bestimmt auch auf eine Krimiserie anwenden.
Ich bin nicht halb so gefährlich, wie ich manchmal aussehe und viel gefährlicher, als ich meistens wirke.
"Laa shay'a waqi'un moutlaq bale kouloun moumkine!"
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Beitrag #13, verfasst am 15.08.2016 | 13:45 Uhr
Kara Silver
Wie soll das funktionieren? 😮 Bei Serien ist doch das genau der Vorteil, dass sie aufeinander aufbauen, selbst wenn es wechselnde Protagonisten gibt.
Ich finde es gibt nichts Schlimmeres und Nervtötenderes als Serien, die in jedem Buch dieselben Infos wiederkauen, um sie zu einem "stand alone" zu machen. Das ist ätzend. ^^
Warum sollte man die Bücher getrennt voneinander lesen? Wozu braucht es dann Serien?
Aber ein entsprechender Hinweis ist natürlich willkommen. Für mich gibt es nicht Schlimmeres, als mitten in einer Serie anzufangen, weil der Autor nicht ordentlich kenntlich gemacht hat, dass die der x-te Teil einer Serie ist.
Ich denke, gerade bei großen Serien, die sich über mehrere Bände erstrecken ist es wichtig, dass sie alleine stehen können.
Wie soll das funktionieren? 😮 Bei Serien ist doch das genau der Vorteil, dass sie aufeinander aufbauen, selbst wenn es wechselnde Protagonisten gibt.
Ich finde es gibt nichts Schlimmeres und Nervtötenderes als Serien, die in jedem Buch dieselben Infos wiederkauen, um sie zu einem "stand alone" zu machen. Das ist ätzend. ^^
Warum sollte man die Bücher getrennt voneinander lesen? Wozu braucht es dann Serien?
Aber ein entsprechender Hinweis ist natürlich willkommen. Für mich gibt es nicht Schlimmeres, als mitten in einer Serie anzufangen, weil der Autor nicht ordentlich kenntlich gemacht hat, dass die der x-te Teil einer Serie ist.
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Beitrag #14, verfasst am 15.08.2016 | 14:02 Uhr
Panthera
Ich finde es gibt nichts Schlimmeres und Nervtötenderes als Serien, die in jedem Buch dieselben Infos wiederkauen, um sie zu einem "stand alone" zu machen. Das ist ätzend. ^^
Warum sollte man die Bücher getrennt voneinander lesen? Wozu braucht es dann Serien?
Aber ein entsprechender Hinweis ist natürlich willkommen. Für mich gibt es nicht Schlimmeres, als mitten in einer Serie anzufangen, weil der Autor nicht ordentlich kenntlich gemacht hat, dass die der x-te Teil einer Serie ist.
Das meinte ich nicht^^ Es ging mir darum, dass die Bände in der Handlung abgeschlossen sind. Gerade große Serien erstrecken sich ja über Jahre was die Veröffentlichung angeht. Da wäre es für mich mehr als nur lästig, wenn ich Teil 3 (wahlweise andere Zahl einfügen) fertig habe und mir denke: WTF? Warum ist ausgerechnet hier Schluss? Es gibt hundert verschiedene Fäden, die alle noch nicht verknüpft sind!
Wenn die Handlung innerhalb eines Buches abgeschlossen ist, passiert das nicht. Die große Rahmenhandlung ist ja immer noch da und lässt einen weiterfiebern und auf das nächste Buch warten. Aber es ist nicht so ein WTF-Moment...
Kara SilverBei Serien ist doch das genau der Vorteil, dass sie aufeinander aufbauen, selbst wenn es wechselnde Protagonisten gibt.Ich denke, gerade bei großen Serien, die sich über mehrere Bände erstrecken ist es wichtig, dass sie alleine stehen können.
Wie soll das funktionieren? 😮
Ich finde es gibt nichts Schlimmeres und Nervtötenderes als Serien, die in jedem Buch dieselben Infos wiederkauen, um sie zu einem "stand alone" zu machen. Das ist ätzend. ^^
Warum sollte man die Bücher getrennt voneinander lesen? Wozu braucht es dann Serien?
Aber ein entsprechender Hinweis ist natürlich willkommen. Für mich gibt es nicht Schlimmeres, als mitten in einer Serie anzufangen, weil der Autor nicht ordentlich kenntlich gemacht hat, dass die der x-te Teil einer Serie ist.
Das meinte ich nicht^^ Es ging mir darum, dass die Bände in der Handlung abgeschlossen sind. Gerade große Serien erstrecken sich ja über Jahre was die Veröffentlichung angeht. Da wäre es für mich mehr als nur lästig, wenn ich Teil 3 (wahlweise andere Zahl einfügen) fertig habe und mir denke: WTF? Warum ist ausgerechnet hier Schluss? Es gibt hundert verschiedene Fäden, die alle noch nicht verknüpft sind!
Wenn die Handlung innerhalb eines Buches abgeschlossen ist, passiert das nicht. Die große Rahmenhandlung ist ja immer noch da und lässt einen weiterfiebern und auf das nächste Buch warten. Aber es ist nicht so ein WTF-Moment...
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Beitrag #15, verfasst am 15.08.2016 | 14:55 Uhr
Kara Silver
Ah, okay. ^^ Das stimmt, man sollte nicht alle Handlungsstränge offen lassen. Wenn einer zum Ende zugeknüpft wird, genügt mir das aber.
Aber ich bin auch nicht böse, wenn das nicht klappt, wenn ich nicht gerade fünf Jahre auf ein Buch warten muss. Eventuell veröffentlicht man diese Art von Serie am besten erst, wenn sie fertig geschrieben sind, um die Intervalle kurz zu halten. Zudem man das Gesamtwerk dann sowieso besser im Griff hat.
Das meinte ich nicht^^ Es ging mir darum, dass die Bände in der Handlung abgeschlossen sind. Gerade große Serien erstrecken sich ja über Jahre was die Veröffentlichung angeht. Da wäre es für mich mehr als nur lästig, wenn ich Teil 3 (wahlweise andere Zahl einfügen) fertig habe und mir denke: WTF? Warum ist ausgerechnet hier Schluss? Es gibt hundert verschiedene Fäden, die alle noch nicht verknüpft sind!
Ah, okay. ^^ Das stimmt, man sollte nicht alle Handlungsstränge offen lassen. Wenn einer zum Ende zugeknüpft wird, genügt mir das aber.
Aber ich bin auch nicht böse, wenn das nicht klappt, wenn ich nicht gerade fünf Jahre auf ein Buch warten muss. Eventuell veröffentlicht man diese Art von Serie am besten erst, wenn sie fertig geschrieben sind, um die Intervalle kurz zu halten. Zudem man das Gesamtwerk dann sowieso besser im Griff hat.
"Heilige Scheiße!", murmelte das Mädchen dumpf und starrte mit großen Augen in Richtung Bühne, auf der eine Band
in lässiger Aufmachung einen Song spielte, den sie sich schon mindestens fünfhundert Mal angehört hatte.
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Beitrag #16, verfasst am 15.08.2016 | 20:27 Uhr
Du möchtest für eine Veröffentlichung schreiben? Habe ich das jetzt richtig herausgelesen?
Dann muss ich dir leider etwas Unschönes sagen - Fantasy Epen über mehrere Bände sind gerade einfach nicht der Shit.
Bitte, bitte lass dich von Game of Thrones nicht blenden - das ist nicht so berühmt, weil jeder die Bücher kannte - sondern weil die Serie rausgekommen ist.
Ich habe mich mit mehreren Agenturen unterhalten, als es um meinen Fantasyepos ging. Mehrfach. Wirklich namhafte Agenturen, die ausschließlich große Verlage beliefern. Dafür ist gerade einfach nicht die Zeit. Das Genre ist momentan durch - und die Leser mehr als gesättigt. Vor allem durch die vielen Verfilmungen (auch Hobbit und Co. haben dazu beigetragen). Das Risiko eine unbekannte Autorin mit einem mehrbändigen Fantasyepos in einem gerade unsexy Genre zu verlegen, das geht so gut wie niemand ein.
Auf Verlagshomepages steht teilweise auch explizit, dass mehrteilige Reihen nicht angenommen werden (bei manchen habe ich schon gelesen, dass sie Rad der Zeit auch nett finden, aber trotzdem keine 32 Bände verlegen möchten).
Das Weltenplanen und bauen macht wahnsinnig Spaß, gar keine Frage. Aber du reitest dich da in etwas rein, das dir evtl. nicht mal ermöglicht, überhaupt veröffentlicht zu werden, obwohl du genau das möchtest. Gerade als Debut empfiehlt sich ein einzelner Band (muss aber nicht, wenn das Genre passt).
Du kannst es lediglich als Einzelband verkaufen (sprich, es ist wirklich sehr in sich abgeschlossen) und dann bei Bedarf und gutem Verkauf sagen: Hey, das ist eh eine Reihe, habt ihr Bock? Ob das aber in dem Genre überhaupt geht ... da bin ich mir nicht wirklich sicher. Die deutschen Verlage haben da ihre bevorzugten Autoren und das Genre wird von ihnen bestimmt. Ich suche dir gerne mal bei Bedarf z.B. ein Gespräch mit einer Agentur heraus, die mir gesagt haben, in welchem Stil überhaupt etwas geht und warum dies oder jenes nicht gemacht wird.
Zu deiner Frage mit der Kapiteltrennung: Ja, ich habe einen Fantasy-Epos veröffentlicht. Ist aber auch das am schlechtesten gekaufte Buch von mir, muss man auch klipp und klar sagen. Ich habe meinen Charakteren bis zum nächsten Sprung keine 3000 Wörter gegönnt. Hat den Vorteil, dass man seine Welt herumzeigen kann, damit der Leser eine Menge an Infos erhält, mit denen er nachher auch was anfangen kann.
Dann muss ich dir leider etwas Unschönes sagen - Fantasy Epen über mehrere Bände sind gerade einfach nicht der Shit.
Bitte, bitte lass dich von Game of Thrones nicht blenden - das ist nicht so berühmt, weil jeder die Bücher kannte - sondern weil die Serie rausgekommen ist.
Ich habe mich mit mehreren Agenturen unterhalten, als es um meinen Fantasyepos ging. Mehrfach. Wirklich namhafte Agenturen, die ausschließlich große Verlage beliefern. Dafür ist gerade einfach nicht die Zeit. Das Genre ist momentan durch - und die Leser mehr als gesättigt. Vor allem durch die vielen Verfilmungen (auch Hobbit und Co. haben dazu beigetragen). Das Risiko eine unbekannte Autorin mit einem mehrbändigen Fantasyepos in einem gerade unsexy Genre zu verlegen, das geht so gut wie niemand ein.
Auf Verlagshomepages steht teilweise auch explizit, dass mehrteilige Reihen nicht angenommen werden (bei manchen habe ich schon gelesen, dass sie Rad der Zeit auch nett finden, aber trotzdem keine 32 Bände verlegen möchten).
Das Weltenplanen und bauen macht wahnsinnig Spaß, gar keine Frage. Aber du reitest dich da in etwas rein, das dir evtl. nicht mal ermöglicht, überhaupt veröffentlicht zu werden, obwohl du genau das möchtest. Gerade als Debut empfiehlt sich ein einzelner Band (muss aber nicht, wenn das Genre passt).
Du kannst es lediglich als Einzelband verkaufen (sprich, es ist wirklich sehr in sich abgeschlossen) und dann bei Bedarf und gutem Verkauf sagen: Hey, das ist eh eine Reihe, habt ihr Bock? Ob das aber in dem Genre überhaupt geht ... da bin ich mir nicht wirklich sicher. Die deutschen Verlage haben da ihre bevorzugten Autoren und das Genre wird von ihnen bestimmt. Ich suche dir gerne mal bei Bedarf z.B. ein Gespräch mit einer Agentur heraus, die mir gesagt haben, in welchem Stil überhaupt etwas geht und warum dies oder jenes nicht gemacht wird.
Zu deiner Frage mit der Kapiteltrennung: Ja, ich habe einen Fantasy-Epos veröffentlicht. Ist aber auch das am schlechtesten gekaufte Buch von mir, muss man auch klipp und klar sagen. Ich habe meinen Charakteren bis zum nächsten Sprung keine 3000 Wörter gegönnt. Hat den Vorteil, dass man seine Welt herumzeigen kann, damit der Leser eine Menge an Infos erhält, mit denen er nachher auch was anfangen kann.
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Hallo Kakyuu :)
Danke erstmal, dass du dir die Zeit genommen hast, um die Problematiken aufzuzeigen. Das weiß ich wirklich zu schätzen. Doch dir fehlen ein paar essenzielle Infos, weshalb mich deine Warnungen eigentlich kalt lassen.
Zum einen befinde ich mich gerade in der Planungsphase und habe noch ein anderes Projekt, das ich zuerst fertigstellen und veröffentlichen will. Eigentlich sollte ich sagen 'wir', denn es ist ein Partnerprojekt, wie es auch dieses Fantasy-Epos sein wird. Entsprechend viel Zeit wird vergehen, bis ich/wir überhaupt an einen Verlag herantreten werde. Ich rechne hier nicht in Monaten, sondern in Jahren. Geschätzt 5-8, eher mehr. Bis dahin sieht der Markt schon wieder ganz anders aus.
Game of Thrones war zwar der Funke, der diese Idee zum Laufen gebracht hat, mehr jedoch nicht. Genau genommen war es lediglich das Intro. Entsprechend weit entfernt wird diese Geschichte auch angesiedelt sein.
Das Wichtigste ist jedoch: Ich bzw. wir werden diese Geschichte schreiben. So oder so. Und wenn sie nicht verlegt wird, dann werden wir sie online veröffentlichen. So einfach ist es. Wir wissen, dass die Möglichkeit besteht, dass niemand diese Geschichte haben will, doch deshalb schreiben wir nicht. Wir schreiben, weil es uns Spaß macht und wir das wollen. Trotzdem danke für die Warnungen :)
3000 Worte sind nicht gerade viel... Bist du denn innerhalb der Geschichte zu den gleichen Charakteren zurückgekehrt? Wie viele Hauptakteure waren das bei dir? Ich würde das gern besser einschätzen können...
Danke erstmal, dass du dir die Zeit genommen hast, um die Problematiken aufzuzeigen. Das weiß ich wirklich zu schätzen. Doch dir fehlen ein paar essenzielle Infos, weshalb mich deine Warnungen eigentlich kalt lassen.
Zum einen befinde ich mich gerade in der Planungsphase und habe noch ein anderes Projekt, das ich zuerst fertigstellen und veröffentlichen will. Eigentlich sollte ich sagen 'wir', denn es ist ein Partnerprojekt, wie es auch dieses Fantasy-Epos sein wird. Entsprechend viel Zeit wird vergehen, bis ich/wir überhaupt an einen Verlag herantreten werde. Ich rechne hier nicht in Monaten, sondern in Jahren. Geschätzt 5-8, eher mehr. Bis dahin sieht der Markt schon wieder ganz anders aus.
Game of Thrones war zwar der Funke, der diese Idee zum Laufen gebracht hat, mehr jedoch nicht. Genau genommen war es lediglich das Intro. Entsprechend weit entfernt wird diese Geschichte auch angesiedelt sein.
Das Wichtigste ist jedoch: Ich bzw. wir werden diese Geschichte schreiben. So oder so. Und wenn sie nicht verlegt wird, dann werden wir sie online veröffentlichen. So einfach ist es. Wir wissen, dass die Möglichkeit besteht, dass niemand diese Geschichte haben will, doch deshalb schreiben wir nicht. Wir schreiben, weil es uns Spaß macht und wir das wollen. Trotzdem danke für die Warnungen :)
3000 Worte sind nicht gerade viel... Bist du denn innerhalb der Geschichte zu den gleichen Charakteren zurückgekehrt? Wie viele Hauptakteure waren das bei dir? Ich würde das gern besser einschätzen können...
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Beitrag #18, verfasst am 16.08.2016 | 11:53 Uhr
Ich sags euch nur, wie es ist und so unwichtig sollte euch diese Info nicht sein. Aber gut, müsst ihr selber wissen, wie viel Zeit ihr nachher auf etwas verwendet, das nachher keinerlei Mehrwert für euch als Autoren hat. Ebenso ist die Planungs und Schreibzeit, die ihr einkalkuliert eher kritisch zu sehen - bei einem Epos mit verdammt vielen Figuren und Handlungen sollte man am Stück schreiben, weil man sonst wirklich üble Schnitzer einbaut, weil man schlichtweg nicht alles im Kopf behält. Ein Fantasy-Epos ist nichts, was man sich über Jahre aus dem Ärmel schüttelt (weil man mega viel Zeit verschwendet, wenn man das tut und immer alles selbst nachschlagen und lesen muss) - sondern etwas, das man sehr konsequent durchziehen sollte.
Die Charaktere sind ... öh ... zu im ersten Band ca. zu zehnt im zweiten Band sind sie mehr, bzw. gleich viele, aber es leben nicht mehr alle von ihnen, daher fallen dann Kapitel weg, es kommen neue Blickwinkel hinzu und das letzte Kapitel ist z.B. auch immer aus der Sicht von einem Charakter der niemals in Erscheinung tritt bis zu eben diesem besagten letzten Kapitel. Die Zeitsprünge passieren dann innerhalb des Wechsels zum nächsten Charakter - manchmal weiß der Leser wie viel Zeit vergangen ist, manchmal nicht.
Die Charaktere sind ... öh ... zu im ersten Band ca. zu zehnt im zweiten Band sind sie mehr, bzw. gleich viele, aber es leben nicht mehr alle von ihnen, daher fallen dann Kapitel weg, es kommen neue Blickwinkel hinzu und das letzte Kapitel ist z.B. auch immer aus der Sicht von einem Charakter der niemals in Erscheinung tritt bis zu eben diesem besagten letzten Kapitel. Die Zeitsprünge passieren dann innerhalb des Wechsels zum nächsten Charakter - manchmal weiß der Leser wie viel Zeit vergangen ist, manchmal nicht.
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Beitrag #19, verfasst am 16.08.2016 | 12:56 Uhr
Kakyuu
Da ist eben die Frage, was für uns der Mehrwert ist. So wie ich das sehe, unterscheiden sich deine Prioritäten von unseren einfach^^ Ich bilde mir auch nicht ein, dass ich irgendwann von der Schriftstellerei leben kann. Es ist möglich und wäre echt fantastisch, ja, ist aber doch relativ unwahrscheinlich. So bin ich weder mental noch anders auf Gedeih und Verderb auf meine Fähigkeiten als Schriftstellerin angewiesen. Meiner Schreibpartnerin geht es auch nicht anders. Von daher ist der Mehrwert schon allein die Geschichte, die wir zu Papier bringen werden. Alles darüber hinaus ist... Bonus.
Kakyuu
Ok, danke für die Info :)
Ich sags euch nur, wie es ist und so unwichtig sollte euch diese Info nicht sein. Aber gut, müsst ihr selber wissen, wie viel Zeit ihr nachher auf etwas verwendet, das nachher keinerlei Mehrwert für euch als Autoren hat.
Da ist eben die Frage, was für uns der Mehrwert ist. So wie ich das sehe, unterscheiden sich deine Prioritäten von unseren einfach^^ Ich bilde mir auch nicht ein, dass ich irgendwann von der Schriftstellerei leben kann. Es ist möglich und wäre echt fantastisch, ja, ist aber doch relativ unwahrscheinlich. So bin ich weder mental noch anders auf Gedeih und Verderb auf meine Fähigkeiten als Schriftstellerin angewiesen. Meiner Schreibpartnerin geht es auch nicht anders. Von daher ist der Mehrwert schon allein die Geschichte, die wir zu Papier bringen werden. Alles darüber hinaus ist... Bonus.
Kakyuu
Die Charaktere sind ... öh ... zu im ersten Band ca. zu zehnt im zweiten Band sind sie mehr, bzw. gleich viele, aber es leben nicht mehr alle von ihnen, daher fallen dann Kapitel weg, es kommen neue Blickwinkel hinzu und das letzte Kapitel ist z.B. auch immer aus der Sicht von einem Charakter der niemals in Erscheinung tritt bis zu eben diesem besagten letzten Kapitel. Die Zeitsprünge passieren dann innerhalb des Wechsels zum nächsten Charakter - manchmal weiß der Leser wie viel Zeit vergangen ist, manchmal nicht.
Ok, danke für die Info :)
Ich bin nicht halb so gefährlich, wie ich manchmal aussehe und viel gefährlicher, als ich meistens wirke.
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thorne
Beitrag #20, verfasst am 16.08.2016 | 13:26 Uhr
Kaykuu, danke für die Insights. Das ist total interessant. ^^
Ich glaube allerdings auch, dass man sich von dem, was auf dem deutschen Markt geht, nicht abhalten lassen sollte, das zu schreiben, was man schreiben will. Es steht zu hoffen, dass die Leute irgendwann mal einsehen, dass man nicht alles, was interessant ist aus dem Ausland einkaufen muss (re: so ziemlich alles was mit Kultur zusammenhängt, Musik, Filme, Serien, Bücher, Comics, Computerspiele usw.). Üben wir uns einfach mal in Optimismus, dass die wüstenartigen Zustände in der deutschen Kulturlandschaft irgendwann ein Ende finden. :3
Das heißt natürlich auch, dass die Werke von deutschsprachigen Autorinnen ein ähnliches Niveau erreichen müssten wie die englischsprachige Avantgarde. (und das sehe ich gerade leider gar nicht)
Ich muss übrigens wiedersprechen, A Song of Ice and Fire war auch schon vor der HBO Serie ein Erfolg, hat mehrere Awards, Nominierungen bekommen und Plätze auf den Bestseller-Listen belegt. Jetzt ist es halt ein phänomenaler Megaseller, und klar, das ist wie ein Sechser im Lotto, aber gleichzeitig kann man sich auch mal angucken, was so die Supererfolge der letzten Jahrzehnte sind; da ist wirklich viel Fantasy dabei. Ich meine, die aktuell erfolgreichsten Filmfranchises (MCU, Star Wars) sind Fantasy. SyFy hat das erste Magicians-Buch als Serie adaptiert, Starz verfilmt gerade American Gods. In den USA boomt der Markt. Und wenn die deutschen Verlage/Fernsehsender nicht so damit beschäftigt wären, immer nur nach etablierten Sachen zu suchen, würde ihnen vielleicht auffallen, dass sie auch den eigenen Nachwuchs fordern könnten.
Ich glaube allerdings auch, dass man sich von dem, was auf dem deutschen Markt geht, nicht abhalten lassen sollte, das zu schreiben, was man schreiben will. Es steht zu hoffen, dass die Leute irgendwann mal einsehen, dass man nicht alles, was interessant ist aus dem Ausland einkaufen muss (re: so ziemlich alles was mit Kultur zusammenhängt, Musik, Filme, Serien, Bücher, Comics, Computerspiele usw.). Üben wir uns einfach mal in Optimismus, dass die wüstenartigen Zustände in der deutschen Kulturlandschaft irgendwann ein Ende finden. :3
Das heißt natürlich auch, dass die Werke von deutschsprachigen Autorinnen ein ähnliches Niveau erreichen müssten wie die englischsprachige Avantgarde. (und das sehe ich gerade leider gar nicht)
Ich muss übrigens wiedersprechen, A Song of Ice and Fire war auch schon vor der HBO Serie ein Erfolg, hat mehrere Awards, Nominierungen bekommen und Plätze auf den Bestseller-Listen belegt. Jetzt ist es halt ein phänomenaler Megaseller, und klar, das ist wie ein Sechser im Lotto, aber gleichzeitig kann man sich auch mal angucken, was so die Supererfolge der letzten Jahrzehnte sind; da ist wirklich viel Fantasy dabei. Ich meine, die aktuell erfolgreichsten Filmfranchises (MCU, Star Wars) sind Fantasy. SyFy hat das erste Magicians-Buch als Serie adaptiert, Starz verfilmt gerade American Gods. In den USA boomt der Markt. Und wenn die deutschen Verlage/Fernsehsender nicht so damit beschäftigt wären, immer nur nach etablierten Sachen zu suchen, würde ihnen vielleicht auffallen, dass sie auch den eigenen Nachwuchs fordern könnten.
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Beitrag #21, verfasst am 16.08.2016 | 13:48 Uhr
Als Autor musst du immer auch Opportunist sein. Es reicht nie im Leben, wenn man veröffentlicht werden will, dass man das schreibt, worauf man selber Bock hat. Das ist einfach ein Fakt, den viele Autoren in ihren romantischen kreativen Hirnen verdrehen und das auch nicht verstehen wollen. Aber wir reden hier auch von Marketing, Spartendominanz, alteingesessenen Hierarchien usw. Und gerade im High Fantasy Bereich ist genau das alles halt sehr präsent und zum kotzen festgefahren. Schön ist das nicht - nur muss man als Autor halt selbst schauen, wo man dann hinwill.
Ich schreibe auch was mir gefällt - allerdings gepaart mit einer Mischung, was der Markt auch für mich hergibt. Rein das, was mir gefällt - das kann ich mal als Selfpublishing Witzchen machen, keine Sau interessiert sich für Pferderennen zu Zeiten des zweiten Weltkriegs (nur mal als Beispiel), aber nicht, wenn ich Bücher verkaufen will - und das möchte ich nun mal als Autor, denn ich stecke ja auch Lebenszeit in meine Bücher, die mir nachher dann keiner vergütet. Wenn ich FFs schreibe, dann ist das was anderes, oder Sachen, die nur Oneshots sind und niemals ein Buch ergeben würden - da schreib ich einfach, worauf ich lustig bin. Aber sonst habe ich schon den Markt im Auge.
Gerade sind z.B. Liebesromane der Shit. Das wird es allerdings von mir nicht geben. Ich hasse Liebesromane, die sonst nichts an Inhalt haben (laufen aber wie bescheuert). Aber ich würde den Markt halt auch derzeit nicht mit noch mehr High Fantasy beliefern - ich muss eh noch meinen dritten Teil schreiben, dann ist die Sache durch und dann fasse ich High Fantasy auch nicht mehr an, bis das wieder vielversprechend wird.
Wenn ihr den High Fantasy Roman also mit viel Sülz und Liebe verseht - das funktioniert aktuell :)
Und ja, das Ausland spielt auch noch eine große Rolle. Auch deswegen hab ich mein Pseudonym international gestaltet, damit keiner direkt die Assoziation haben kann - das ist deutsch, das ist minderwertig - leider weit verbreitet.
Ich schreibe auch was mir gefällt - allerdings gepaart mit einer Mischung, was der Markt auch für mich hergibt. Rein das, was mir gefällt - das kann ich mal als Selfpublishing Witzchen machen, keine Sau interessiert sich für Pferderennen zu Zeiten des zweiten Weltkriegs (nur mal als Beispiel), aber nicht, wenn ich Bücher verkaufen will - und das möchte ich nun mal als Autor, denn ich stecke ja auch Lebenszeit in meine Bücher, die mir nachher dann keiner vergütet. Wenn ich FFs schreibe, dann ist das was anderes, oder Sachen, die nur Oneshots sind und niemals ein Buch ergeben würden - da schreib ich einfach, worauf ich lustig bin. Aber sonst habe ich schon den Markt im Auge.
Gerade sind z.B. Liebesromane der Shit. Das wird es allerdings von mir nicht geben. Ich hasse Liebesromane, die sonst nichts an Inhalt haben (laufen aber wie bescheuert). Aber ich würde den Markt halt auch derzeit nicht mit noch mehr High Fantasy beliefern - ich muss eh noch meinen dritten Teil schreiben, dann ist die Sache durch und dann fasse ich High Fantasy auch nicht mehr an, bis das wieder vielversprechend wird.
Wenn ihr den High Fantasy Roman also mit viel Sülz und Liebe verseht - das funktioniert aktuell :)
Und ja, das Ausland spielt auch noch eine große Rolle. Auch deswegen hab ich mein Pseudonym international gestaltet, damit keiner direkt die Assoziation haben kann - das ist deutsch, das ist minderwertig - leider weit verbreitet.
..::.. In a world full of people only some want to fly ..::..
.:- Isn't that crazy? -:.
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Quoth
Beitrag #22, verfasst am 16.08.2016 | 14:18 Uhr
Kakyuu
Ich würde ja eher sagen, als Autor, der unbedingt veröffentlichen will, muss man immer auch Opportunist sein.
So wie Kara Silver das schildert, scheint Veröffentlichung mehr so ein "Wenn's klappt, super, wenn nicht, ist auch okay." zu sein.
Und wenn man primär um des Schreibens willen schreibt, wüsste ich nicht, warum man zwingend den Markt im Blick haben soll, selbst wenn man schon mit dem Gedanken spielt, die Geschichte ein paar Verlagen anzubieten. Solange eben Veröffentlichen nicht das Hauptziel der Aktion ist.
Im Endeffekt betrachte ich Schreiben als Hobby wie jedes andere auch (und wie sehr viele Hobbys kann man dem auch professionell nachgehen, muss man aber halt nicht). Ich seh da auch nicht die Notwendigkeit, irgendwie die aufgewendete Lebenszeit vergütet zu bekommen - das erwarte ich ja auch nicht, wenn ich lese oder wandere (Stricken zählt nicht, da kommen ja - wenn's gut läuft - Klamotten bei raus :'D).
Als Autor musst du immer auch Opportunist sein. Es reicht nie im Leben, wenn man veröffentlicht werden will, dass man das schreibt, worauf man selber Bock hat. Das ist einfach ein Fakt, den viele Autoren in ihren romantischen kreativen Hirnen verdrehen und das auch nicht verstehen wollen. Aber wir reden hier auch von Marketing, Spartendominanz, alteingesessenen Hierarchien usw. Und gerade im High Fantasy Bereich ist genau das alles halt sehr präsent und zum kotzen festgefahren. Schön ist das nicht - nur muss man als Autor halt selbst schauen, wo man dann hinwill.
Ich würde ja eher sagen, als Autor, der unbedingt veröffentlichen will, muss man immer auch Opportunist sein.
So wie Kara Silver das schildert, scheint Veröffentlichung mehr so ein "Wenn's klappt, super, wenn nicht, ist auch okay." zu sein.
Und wenn man primär um des Schreibens willen schreibt, wüsste ich nicht, warum man zwingend den Markt im Blick haben soll, selbst wenn man schon mit dem Gedanken spielt, die Geschichte ein paar Verlagen anzubieten. Solange eben Veröffentlichen nicht das Hauptziel der Aktion ist.
Im Endeffekt betrachte ich Schreiben als Hobby wie jedes andere auch (und wie sehr viele Hobbys kann man dem auch professionell nachgehen, muss man aber halt nicht). Ich seh da auch nicht die Notwendigkeit, irgendwie die aufgewendete Lebenszeit vergütet zu bekommen - das erwarte ich ja auch nicht, wenn ich lese oder wandere (Stricken zählt nicht, da kommen ja - wenn's gut läuft - Klamotten bei raus :'D).
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Beitrag #23, verfasst am 16.08.2016 | 14:22 Uhr
Was mir hier so ein bisschen... naja, nicht sauer aufstößt, aber irgendwie gegen den Strich geht, ist das Gefühl, dass man als Autor unbedingt was in Buchform veröffentlicht haben MUSS. Ich will nicht MÜSSEN. Punkt. Wenn ich mit einem Buch an einen Verlag oder eine Agentur herantrete, dann sollen sie mich nehmen, weil ihnen mein Werk gefällt und sie glauben, dass es Geld einbringt. Aber ich werde nie schreiben, was der Markt will, weil es eben gerade IN ist. Denn dann passieren ganz sicher zwei Dinge:
1. Ich verliere die Lust am Schreiben, weil es nicht ist, was ich gern schreiben möchte.
2. Mein Stil leidet darunter und die Geschichte wird nicht die Qualität erreichen, die ich von mir gewohnt bin und die ich haben will.
Beides ist eher kontraproduktiv für ein gutes Buch. Und wenn mir hundert Agenturen mein Manuskript hinterherwerfen und sagen, ich soll wiederkommen, wenn ich etwas geschrieben habe, das sich verkaufen lässt, dann sollen sie. Wenn ich den Mist sehe, der teilweise auf dem Markt landet, dann wird mir ganz übel. So (etwas) will ich nicht schreiben. Und wenn ich damit Milliardärin werden würde. Never ever.
Trotzdem fühle ich mich als vollständiger Autor. Das wird mir auch niemand mehr nehmen können. So MUSS ich als Autor nicht Opportunist sein. Ich kann ich sein. Ich habe schon oft und lange genug versucht, mich nach dem Wind der anderen zu biegen und nur festgestellt, dass mir das nur schadet. Warum sollte ich dann gerade bei meiner Leidenschaft wieder damit anfangen?
Aber ich glaub, das geht grad etwas am Thema vorbei^^ Also mal zurück dazu...
Es wird definitiv kein Sülz-Roman werden. Im Leben gibt es auch nicht nur einen Handlungsstrang, also warum ein Buch so schreiben? Liebe wird wohl vorkommen, genauso wie wohl Mord, Horrorelemente eventuell auch, aber nichts davon wird so sehr in den Vordergrund gerückt werden, dass man sagen kann: DAS ist ein Fantasy-Liebesroman. Oder wahlweise die anderen Themen^^
1. Ich verliere die Lust am Schreiben, weil es nicht ist, was ich gern schreiben möchte.
2. Mein Stil leidet darunter und die Geschichte wird nicht die Qualität erreichen, die ich von mir gewohnt bin und die ich haben will.
Beides ist eher kontraproduktiv für ein gutes Buch. Und wenn mir hundert Agenturen mein Manuskript hinterherwerfen und sagen, ich soll wiederkommen, wenn ich etwas geschrieben habe, das sich verkaufen lässt, dann sollen sie. Wenn ich den Mist sehe, der teilweise auf dem Markt landet, dann wird mir ganz übel. So (etwas) will ich nicht schreiben. Und wenn ich damit Milliardärin werden würde. Never ever.
Trotzdem fühle ich mich als vollständiger Autor. Das wird mir auch niemand mehr nehmen können. So MUSS ich als Autor nicht Opportunist sein. Ich kann ich sein. Ich habe schon oft und lange genug versucht, mich nach dem Wind der anderen zu biegen und nur festgestellt, dass mir das nur schadet. Warum sollte ich dann gerade bei meiner Leidenschaft wieder damit anfangen?
Aber ich glaub, das geht grad etwas am Thema vorbei^^ Also mal zurück dazu...
Es wird definitiv kein Sülz-Roman werden. Im Leben gibt es auch nicht nur einen Handlungsstrang, also warum ein Buch so schreiben? Liebe wird wohl vorkommen, genauso wie wohl Mord, Horrorelemente eventuell auch, aber nichts davon wird so sehr in den Vordergrund gerückt werden, dass man sagen kann: DAS ist ein Fantasy-Liebesroman. Oder wahlweise die anderen Themen^^
Ich bin nicht halb so gefährlich, wie ich manchmal aussehe und viel gefährlicher, als ich meistens wirke.
"Laa shay'a waqi'un moutlaq bale kouloun moumkine!"
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thorne
Beitrag #24, verfasst am 16.08.2016 | 17:31 Uhr
Kakyuu
Ich sehe halt im Umkehrschluss, dass es die Tendenz gibt, sein/das Publikum zu unterschätzen und es für dümmer zu halten, als es ist. Das ist imo einer der Gründe, warum hierzulande soviel Schund produziert wird: weil man glaubt, für die Leute, die sowas lesen oder gucken, reicht das schon. Insofern ist an dem Vorurteil, dass viele deutsche Sachen unterdurchschnittlich sind, leider was dran.
Ich denke halt, man muss das demokratischer angehen und als Arbeitsthese nehmen, dass die Leute wollen genau das lesen, was ich auch lesen möchte und deswegen schreibe. Das geht natürlich nicht, wenn es vorwiegend relevant ist, dass sich was verkauft, das sehe ich ein. Je nachdem was man schreiben will, ist es vielleicht kein so großer Kompromiss, ein paar Zugeständnisse an den Markt zu machen. Aber insgesamt ist es ein Teufelskreis, der alles verhindert, was irgendwie interessant wäre.
Als Autor musst du immer auch Opportunist sein. Es reicht nie im Leben, wenn man veröffentlicht werden will, dass man das schreibt, worauf man selber Bock hat.
Ich sehe halt im Umkehrschluss, dass es die Tendenz gibt, sein/das Publikum zu unterschätzen und es für dümmer zu halten, als es ist. Das ist imo einer der Gründe, warum hierzulande soviel Schund produziert wird: weil man glaubt, für die Leute, die sowas lesen oder gucken, reicht das schon. Insofern ist an dem Vorurteil, dass viele deutsche Sachen unterdurchschnittlich sind, leider was dran.
Ich denke halt, man muss das demokratischer angehen und als Arbeitsthese nehmen, dass die Leute wollen genau das lesen, was ich auch lesen möchte und deswegen schreibe. Das geht natürlich nicht, wenn es vorwiegend relevant ist, dass sich was verkauft, das sehe ich ein. Je nachdem was man schreiben will, ist es vielleicht kein so großer Kompromiss, ein paar Zugeständnisse an den Markt zu machen. Aber insgesamt ist es ein Teufelskreis, der alles verhindert, was irgendwie interessant wäre.
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Beitrag #25, verfasst am 16.08.2016 | 18:34 Uhr
Kara Silver
Das ist so ein bisschen der Grund, warum ich nicht gut mit anderen Autoren kann. Der Tipp war nicht bös gemeint, aber die Leute nehmen einem das sehr krumm, wenn man ihnen die Wahrheit sagt. Jedenfalls liest sich das in deinem Text so, als wenn du genau das tust.
@thorne
Das Zugeständnis an den Markt kann winzig sein, du musst nicht zwingend die Dreiecksromanze bringen, die gerade so hip ist. Vielleicht musst du nur dein Setting etwas verlegen, oder deine Hauptfigur verändern, und manchmal hat man ja auch etwas, das einfach so marktkompatibel ist, weil einem der Sinn danach steht und das gerade passt. Aber die absolute Vermeidung von Klischees und allem, worauf der Markt Bock hat, führt halt auch absolut dazu, dass es keine Sau interessiert, was man schreibt - die Klischees gibt es ja, weil sie ankommen und wenn ich etwas verkaufen möchte, dann sollte ich gucken, ob mein Markt das auch haben will. Ich bin eigentlich Sales Managerin - und ich kann meinen Kunden im Beruf ja auch keinen alten Schund andrehen, den sie schon vor 20 Jahren hatten - die wollen was Neues, was sie aber trotzdem auch irgendwie "kennen" - oder was gut zu begreifen ist. Und wenn ich nicht darauf eingehe, was sie wollen, verliere ich sie als Kunden. Auf dem Buchmarkt eben nicht anders.
Was mir hier so ein bisschen... naja, nicht sauer aufstößt, aber irgendwie gegen den Strich geht, ist das Gefühl, dass man als Autor unbedingt was in Buchform veröffentlicht haben MUSS. Ich will nicht MÜSSEN. Punkt. Wenn ich mit einem Buch an einen Verlag oder eine Agentur herantrete, dann sollen sie mich nehmen, weil ihnen mein Werk gefällt und sie glauben, dass es Geld einbringt. Aber ich werde nie schreiben, was der Markt will, weil es eben gerade IN ist. Denn dann passieren ganz sicher zwei Dinge:
1. Ich verliere die Lust am Schreiben, weil es nicht ist, was ich gern schreiben möchte.
2. Mein Stil leidet darunter und die Geschichte wird nicht die Qualität erreichen, die ich von mir gewohnt bin und die ich haben will.
Beides ist eher kontraproduktiv für ein gutes Buch. Und wenn mir hundert Agenturen mein Manuskript hinterherwerfen und sagen, ich soll wiederkommen, wenn ich etwas geschrieben habe, das sich verkaufen lässt, dann sollen sie. Wenn ich den Mist sehe, der teilweise auf dem Markt landet, dann wird mir ganz übel. So (etwas) will ich nicht schreiben. Und wenn ich damit Milliardärin werden würde. Never ever.
Trotzdem fühle ich mich als vollständiger Autor. Das wird mir auch niemand mehr nehmen können. So MUSS ich als Autor nicht Opportunist sein. Ich kann ich sein. Ich habe schon oft und lange genug versucht, mich nach dem Wind der anderen zu biegen und nur festgestellt, dass mir das nur schadet. Warum sollte ich dann gerade bei meiner Leidenschaft wieder damit anfangen?
Aber ich glaub, das geht grad etwas am Thema vorbei^^ Also mal zurück dazu...
Es wird definitiv kein Sülz-Roman werden. Im Leben gibt es auch nicht nur einen Handlungsstrang, also warum ein Buch so schreiben? Liebe wird wohl vorkommen, genauso wie wohl Mord, Horrorelemente eventuell auch, aber nichts davon wird so sehr in den Vordergrund gerückt werden, dass man sagen kann: DAS ist ein Fantasy-Liebesroman. Oder wahlweise die anderen Themen^^
Das ist so ein bisschen der Grund, warum ich nicht gut mit anderen Autoren kann. Der Tipp war nicht bös gemeint, aber die Leute nehmen einem das sehr krumm, wenn man ihnen die Wahrheit sagt. Jedenfalls liest sich das in deinem Text so, als wenn du genau das tust.
@thorne
Das Zugeständnis an den Markt kann winzig sein, du musst nicht zwingend die Dreiecksromanze bringen, die gerade so hip ist. Vielleicht musst du nur dein Setting etwas verlegen, oder deine Hauptfigur verändern, und manchmal hat man ja auch etwas, das einfach so marktkompatibel ist, weil einem der Sinn danach steht und das gerade passt. Aber die absolute Vermeidung von Klischees und allem, worauf der Markt Bock hat, führt halt auch absolut dazu, dass es keine Sau interessiert, was man schreibt - die Klischees gibt es ja, weil sie ankommen und wenn ich etwas verkaufen möchte, dann sollte ich gucken, ob mein Markt das auch haben will. Ich bin eigentlich Sales Managerin - und ich kann meinen Kunden im Beruf ja auch keinen alten Schund andrehen, den sie schon vor 20 Jahren hatten - die wollen was Neues, was sie aber trotzdem auch irgendwie "kennen" - oder was gut zu begreifen ist. Und wenn ich nicht darauf eingehe, was sie wollen, verliere ich sie als Kunden. Auf dem Buchmarkt eben nicht anders.
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