Etwas, das langweilig ist, ist schon der Definition nach nicht perfekt.
Perfektion ist langweilig. Wenn alles perfekt wäre, wäre die Welt in Lenorduft getaucht und strahlend weiß. Aber die Welt ist nicht perfekt. Sie stinkt, sie hat ihre Schattenseiten, aber gerade das macht sie interessant. Ein perfektes Kunstwerk erfreut erst mal das Auge, aber irgendwann beginnt man, sich an den fehlenden Ecken und Kanten zu stören, weil es nichts bietet, woran das Auge hängen bleibt.
FSK 12 bedeutet: Der Gute bekommt das Mädchen.
FSK 16 bedeutet: Der Böse bekommt das Mädchen.
FSK 18 bedeutet: Jeder bekommt das Mädchen.
Ein Buch ohne Ecken und Kante und kleinere "Fehler" ist vielleicht perfekt, aber auch langweilig.
Ich hab so meine Zweifel, dass es diese Art von "Perfektion" überhaupt gibt.
Und - ich wiederhole mich - es gibt einen Unterschied zwischen "handwerklich gut" und "trifft meinen Geschmack", den hier viele nicht machen wollen oder können, obwohl sie in der Mittelstufe alle die Sache mit den Stilmitteln gelernt haben. Seltsam.
SilfirEtwas, das langweilig ist, ist schon der Definition nach nicht perfekt.
Perfektion ist langweilig. Wenn alles perfekt wäre, wäre die Welt in Lenorduft getaucht und strahlend weiß. Aber die Welt ist nicht perfekt. Sie stinkt, sie hat ihre Schattenseiten, aber gerade das macht sie interessant. Ein perfektes Kunstwerk erfreut erst mal das Auge, aber irgendwann beginnt man, sich an den fehlenden Ecken und Kanten zu stören, weil es nichts bietet, woran das Auge hängen bleibt.
Ich fürchte, hier gehen deine und meine Definition von "Perfekt" stark auseinander.
unter "perfekt" verstehe ich eben nicht, dass alles toll und strahlend weiß und in Lenorduft getaucht ist, sondern dass man es besser hätte nicht machen können.
Im Bezug auf ein Buch wäre Perfektion für mich eben nicht lauter grammatikalisch korrekte Sätze, sondern ein Text, der in sich stimmig ist - und wenn das bedeutet, dass nicht jeder Satz grammatikalisch richtig sein kann, dann ist das eben so. Wichtig ist hierbei nur, dass der Autor diese grammatikalisch falschen Sätze eben so gewollt hat und nicht einfach nur die Fehler nicht bemerkt hat.
Im Bezug auf Charaktere ist "perfekt" für mich auch nicht, dass jeder Charakter eine Mary Sue/Gary Stue sein soll, sondern dass die Charaktere in sich so stimmig und nachvollziehbar für den Leser sind, dass sie aus dem realen Leben hätten stammen können. Und wenn diese Charaktere die fiesen Nazis vom Block weiter sind, dann ist das eben so. (Wobei es natürlich auch noch die Definition "Charakter perfekt (im Sinne von superschön, superschlau, superstark) = Mary" gibt, das will ich gar nicht abstreiten. Nur ist sie gerade in dieser Diskussion nicht gemeint, fürchte ich.)
Und eben aus diesem Grunde ist Perfektion für mich nicht langweilig, sondern ein Ideal, das man anstreben sollte. Allerdings ist Perfektion für mich auch unerreichbar - irgendwas kann man immer besser machen.
Da sieht man es wieder... es gibt so viele Meinungen wie Menschen.
FSK 12 bedeutet: Der Gute bekommt das Mädchen.
FSK 16 bedeutet: Der Böse bekommt das Mädchen.
FSK 18 bedeutet: Jeder bekommt das Mädchen.
Ich wünschte ich könnte sagen: Ich beurteile keine Ideen. Wenn ich jedoch die Anzahl von Geschichten sehe, in denen Tony Stark plötzlich eine Tochter/Schwester mit Superkräften hat, die letztendlich mit Loki oder Steve verpaart wird - ja, ich beurteile Ideen, denn der x-te Aufguss einer langweiligen Idee, ist eben der x-te Aufguss einer langweiligen Idee. (Und das war nur ein Beispiel aus einem Fandom.)
Es gibt immer noch Perlen im Archiv, doch die Anzahl der schlechten oder schlecht geschriebenen Geschichten scheint mir noch mehr zu überwiegen, als noch vor 13 Jahren. RGZ wird teilweise übelst mit den Füßen getreten, schlüssige Charakterisierungen sind kaum vorhanden und Logik wird scheinbar als unnötig angesehen, damit der Charakter in eine bestimmte Situation gezwungen werden kann. Bei Fanfiction kommt noch dazu, dass Fandomwissen entweder nur rudimentär vorhanden ist oder nach eigenem Gusto einfach ignoriert wird, was nicht in den Kram passt.
Eine Geschichte zu finden, die spannend und gut geschrieben ist, ist jedenfalls schwierig geworden. Am ehesten hat man noch Treffer bei Favoritenlisten favorisierter Autoren.
Ich finde diese Entwicklung sehr schade. Das Schreibhandwerk ist eine wundervolle Tätigkeit, die nicht nur einen selbst erfüllen kann, sondern auch andere auf eine Reise schicken kann, aus der sie gewachsen hervortreten. Was bei schlechten Geschichten jedoch nicht funktioniert. Die sind mMn genau genommen Zeitverschwendung für den Autoren und für die Leser.
Just because you can't imagine something doesn't mean it is not real.
"Any intelligent fool can make things bigger, more complex and more violent. It takes a touch of genius, and a lot of courage, to move in the opposite direction."
Albert Einstein
K T Argento
Interessant, dass dieses Thema wohl nicht alt wird. Ich habe in letzter Zeit viel gestöbert. Auch in Fandoms und Genre, die ich normalerweise links liegen lasse. Gefühlt gibt es nur noch 1% Geschichten, die tatsächlich gut sind.
Ich wünschte ich könnte sagen: Ich beurteile keine Ideen. Wenn ich jedoch die Anzahl von Geschichten sehe, in denen Tony Stark plötzlich eine Tochter/Schwester mit Superkräften hat, die letztendlich mit Loki oder Steve verpaart wird - ja, ich beurteile Ideen, denn der x-te Aufguss einer langweiligen Idee, ist eben der x-te Aufguss einer langweiligen Idee. (Und das war nur ein Beispiel aus einem Fandom.)
Es gibt immer noch Perlen im Archiv, doch die Anzahl der schlechten oder schlecht geschriebenen Geschichten scheint mir noch mehr zu überwiegen, als noch vor 13 Jahren. RGZ wird teilweise übelst mit den Füßen getreten, schlüssige Charakterisierungen sind kaum vorhanden und Logik wird scheinbar als unnötig angesehen, damit der Charakter in eine bestimmte Situation gezwungen werden kann. Bei Fanfiction kommt noch dazu, dass Fandomwissen entweder nur rudimentär vorhanden ist oder nach eigenem Gusto einfach ignoriert wird, was nicht in den Kram passt.
Eine Geschichte zu finden, die spannend und gut geschrieben ist, ist jedenfalls schwierig geworden. Am ehesten hat man noch Treffer bei Favoritenlisten favorisierter Autoren.
Ich finde diese Entwicklung sehr schade. Das Schreibhandwerk ist eine wundervolle Tätigkeit, die nicht nur einen selbst erfüllen kann, sondern auch andere auf eine Reise schicken kann, aus der sie gewachsen hervortreten. Was bei schlechten Geschichten jedoch nicht funktioniert. Die sind mMn genau genommen Zeitverschwendung für den Autoren und für die Leser.
Wahrscheinlich bezieht sich diese Entwicklung nicht bloß auf Archive wie dieses hier, sondern generell auf den Buchmarkt?
Ich persönlich finde z.B. überhaupt gar nichts mehr auf dem Buchmarkt interessant, mir kommt alles durchgelutscht und ausgeleiert vor. Und wenn ich dann mal einen verlegten Roman aufschlage, rolle ich nur noch mit den Augen, weil mich der Stil ankotzt, die Figuren ankotzen oder gleich die ganze Story auf Seite 1 schon ankotzt. Weiß nicht, woran es liegt. Vielleicht sehe ich das alles auch viel kritischer, weil ich selbst schreibe und mir unbewusst denke: "Aus der Story hätte man viel mehr machen können - Idee ist gut, aber die Umsetzung ist [in meinen Augen!] mangelhaft." So entstehen die meisten meiner Ideen - ich sehe oder lese etwas Schlechtes bis Mittelmäßiges und mache daraus, was ich mir vom Material gewünscht hätte.
In den Fandoms bin ich mittlerweile fast gar nicht mehr - also eigentlich gar nicht mehr - unterwegs, weil mich FAs mehr interessieren. Einfach, weil ich dasselbe festgestellt habe wie du: mich spricht nichts mehr davon an. Entweder verstehe ich es einfach nicht, weil ich älter bin als die Leute, die diese Storys schreiben, oder aber ich bin überhaupt nicht mehr begeisterungsfähig und verpasse den nächsten heißen Scheiß, weil ich dann unbewusst doch schon denke "Früher war alles besser!" xD Und die nächste AU-Story, die alles an den Figuren ignoriert, bis auf ihre Namen, brauche ich wirklich nicht.
Vielleicht hilft es, wenn man sich immer wieder bewusst macht, dass man nicht (mehr) zur Zielgruppe gehört. Hilft mir jedenfalls an manchen Tagen ^^
Auf der anderen Seite: Wenn ich auf diese Plattform komme als neue Leserin/neuer Leser und hier nichts finde, was meinen Geschmack trifft gehe ich wieder. Dafür sind heute die Unterhaltungsmedien zu manigfaltig, als das ich mich Wochen und Monate mit Dingen herumschlage, die mir nicht zusagen.
Das führt dazu, dass nur noch Herzblut in Sachen gesteckt wird, die anklang finden. Wie viel Mühe und Zeit investiert man auf Dauer in ein Projekt, dass weder finanziell entlohnt wird, noch jedwedes Feedback bekommt?
Da gibt es sicherlich ein paar Schreiber*innen die dran bleiben. Aber der Großteil wird sich Projekte suchen, wo es irgendwelche Anerkennung gibt. (Beim Töpferkurs in der VHS trifft man wenigstens noch nette Leute ;))
Ausserdem befinden wir uns hier auf einer Plattform wo Laien schreiben. Schlägt man zu sehr aus der Art (was die Idee angeht) sind die Leser*innen erst mal skeptisch. Da wird lieber das "gute Alte" gelesen was man schon kennt (z.B. die Slow Burn Romance zwischen Draco und Harry).
Da sitzt halt in den seltesten Fällen ein Lektor/eine Lektorin hinter, der/die einem Hilft den Plot auf den Punkt genau perfekt auszuarbeiten. (Wenn es also sehr viel aufwendiger wird als ein recht simpler Romantik Plot zwischen zwei oder drei Partein).
@Erzaehlerstimme: Hmmm ... es gibt schon noch sehr gute Bücher. Vielleicht hilft dir sowas wie Goodreads deine Nische zu finden, die dich immer noch begeistern kann? Das ist halt wie mit Spotify. In der Masse ist es schwierig die Kunst zu finden, die einen ehrlich begeistert. Ich kann mir nur schwerlich vorstellen, dass in der ganzen Welt der Literatur nur noch "der gleiche Mist" produziert wird.
Erzaehlerstimme
Ich persönlich finde z.B. überhaupt gar nichts mehr auf dem Buchmarkt interessant, mir kommt alles durchgelutscht und ausgeleiert vor. Und wenn ich dann mal einen verlegten Roman aufschlage, rolle ich nur noch mit den Augen, weil mich der Stil ankotzt, die Figuren ankotzen oder gleich die ganze Story auf Seite 1 schon ankotzt.
Ich bin gerade erleichtert, dass es nicht nur mir so geht. Ich nicke zu jedem einzelnen zitierten Satz. Und wie du hege ich die Vermutung, dass es mit meiner eigenen Schreibtätigkeit und der damit einhergehenden kritischen Betrachtung zusammenhängt
Allerdings sehe ich keinen Unterschied zwischen FFs und FAs, was meinen Qualitätsanspruch angeht. Die ewig gleichen Themen, Phrasen und Klischees begegnen mir in beiden Oberkategorien. Überall die "ganz normalen Mädchen", die zu Supergil mutieren und/oder von Prince Charming angebetet werden. Alle sind sie Magier, Vampire, Dämonen, neunschwänzige Füchse, andere Formen von Gestaltwandlern oder im Idealfall einfach alles auf einmal. Ich fühle mich von Fantasy und Romance erdrückt als gäbe es kaum noch etwas anderes, worüber es sich zu schreiben lohnt - außer vielleicht Slice of Life, der sich bei nicht enden wollenden Mammutwerken über kurz oder lang einschleicht, um weitere Kapitel zu generieren, in denen gefühlt nichts passiert. Die meisten Storys kommen mir wie Tagebücher mit einem Schuss Fantasiegeekismus und Cosplay vor. Man kann natürlich nicht mehr das Rad neu erfinden, das verlange ich nun auch wirklich nicht. Aber wenigstens mal beim Chardesign weniger oberflächlich sein und nicht alles mit "It's magic!" erklären, wäre schon ein Anfang ...
~ Ezio Auditore da Firenze
Mir ist neulich ein Artikel vorgeschlagen worden, der zum Thema wie die Faust aufs Auge passt: „Hate Watching“: Warum sind wir fasziniert von dem, was wir hassen? Da geht es zwar um Serien und um Prominente, aber das funktioniert auch für Fanfiction ganz wunderbar. Danach habe ich den Begriff Hate-Watching dann mal gegoogelt und mehr dazu gelesen. Kurz zusammengefasst und schon auf Fanfiction übertragen bedeutet er:
Ich lese schlechte Fanfiction, weil
a) ich solche Texte hasse, mich aber immer wieder in diesem Gefühl selbst bestätigen muss und auch irgendwie das Gefühl des Hasses beim Konsumieren genieße,
b) ich tief in meinem Innern neidisch auf etwas bin, was mit dieser Fanfiction verbunden ist (z.B. die vielen Favos, Reviews, Empfehlungen ...), obwohl ich sie doch für schlecht halte,
c) ich den Text so kacke finde, dass ich auf dem Laufenden sein möchte, falls ihm etwas Schlimmes zustößt (es z.B. vernichtende Reviews gibt, der Autor ihn abbricht, die Mods ihn löschen).
Und weil man ja bei sich selbst immer anfangen soll, ehe man loswettert: Ja, genau die drei Effekte kann ich bei dem einen Account, den ich immer wieder aufsuche, um mich zu gruseln, total bestätigen. Die Texte haben ein einzigartigen, mich abstoßenden Stil, und ich klicke sie dennoch immer wieder an, und bei negativen Reviews reagiert der Account zuverlässig kindisch und unverschämt. Ich spüre ein menschlich nicht nettes Gefühl der Befriedigung, wenn Texte des Accounts verschwinden/gesperrt werden. Und ich finde es vollkommen unverständlich, dass es Leute gibt, die einzelnen dieser Texte durch freundliche Reviews Aufmerksamkeit geben. Da fühle ich mich kurz rechtschaffend empört - und erinnere mich dann daran, dass das totaler Kokolores ist. :)
Jetzt lese ich gar nicht so sehr viel hier, aber ich vermute, dass man solche Hate-Reading auch in größerem Stil betreiben kann.
Tell
Ich lese schlechte Fanfiction, weil
a) ich solche Texte hasse, mich aber immer wieder in diesem Gefühl selbst bestätigen muss und auch irgendwie das Gefühl des Hasses beim Konsumieren genieße,
b) ich tief in meinem Innern neidisch auf etwas bin, was mit dieser Fanfiction verbunden ist (z.B. die vielen Favos, Reviews, Empfehlungen ...), obwohl ich sie doch für schlecht halte,
c) ich den Text so kacke finde, dass ich auf dem Laufenden sein möchte, falls ihm etwas Schlimmes zustößt (es z.B. vernichtende Reviews gibt, der Autor ihn abbricht, die Mods ihn löschen).
Ich erlaube mir, um drei weitere Punkte zu ergänzen:
d) ich die Möglichkeit habe, mich mit anderen Leuten, die den Text genauso grottig finden, darüber auszutauschen und mich gemeinsam lustig zu machen/aufzuregen, was eine Art von Zusammengehörigkeitsgefühl ("wir schreiben so einen Blödsinn ja nicht") schafft,
e) ich glaube, den Text für die Verbesserung meiner eigenen Schreibfähigkeiten nutzen zu können; sprich, am Negativbeispiel lernen,
f) ich ehrlich daran interessiert bin, dass der Autor des betreffenden Textes seinen Text in einem Sinn verbessert, den ich für gut halte (ich lese, um danach eine konstruktive Rückmeldung formulieren zu können).
Von diesen Gründen sind e) und f) wohl die nobelsten, aber ich würde lügen, wenn ich behaupte, Texte, die ich schlecht finde, nur deshalb zu lesen. Tatsächlich fühle ich mich eher bei allem irgendwie ertappt, und wahrscheinlich ist eine Mischung aus allen Optionen – mal die eine mehr, mal die andere – der Grund, warum ich trotzdem immer wieder Texte konsumiere, die ich schlecht finde, obwohl es für meine Nerven schonender wäre, es nicht zu tun. Das ist sicherlich nicht immer nett, aber ich möchte schon behaupten, dass ich den betreffenden Autoren nicht böse oder abwertend begegne, also – was soll's. Die Gedanken sind frei, oder so. Ich halte es aber für überaus wichtig, im Auge zu behalten, dass einem Autoren, die als schlecht wahrgenommene Geschichten produzieren, nichts persönlich angetan haben.
Those who forget the past are doomed to repeat it.
The question is not, Can they reason?, nor Can they talk? but, Can they suffer?
- Jeremy Bentham
"Hass" ist ein sehr starkes Wort. Ich weiß, dass wir es alle inflationär benutzen, genau wie "Liebe", aber beim Verfolgen grottiger Texte ist mir das dann doch ein zu starkes Wort (zumal es bedenklich wäre, wenn ich etwas wie Hass auf etwas Leblos-Harmloses übertragen würde, das mir persönlich nie etwas Böses getan hat).
Ja, ich facepalme und kichere gerne, wenn ich einen grottigen Text aus dem Äther ziehe, wobei es auch hier Grenzen gibt. Themen, die meiner Moralvorstellung gänzlich widersprechen, haben keinen Unterhaltungswert und die lese ich nun auch wirklich nicht zur Belustigung. Die werden weggeklickt, da sie tatsächlich verstören/Unbehagen auslösen.
~ Ezio Auditore da Firenze
Und bei vielen FFs kann man schon an der Inhaltsangabe ablesen, ob einen was ganz grauenvolles erwartet oder nicht. Ich weiß, manchmal klickt man dann doch drauf weil man neugierig ist wie schlimm der Text letztendlich wirklich ist. Trauriger ist das wenn die Grundidee an sich ganz interessant klingt, aber der Autor dann Mist drauß macht. Da ist es dann schade um die Idee.
-Severus Snape
K T Argento
Ich wünschte ich könnte sagen: Ich beurteile keine Ideen. Wenn ich jedoch die Anzahl von Geschichten sehe, in denen Tony Stark plötzlich eine Tochter/Schwester mit Superkräften hat, die letztendlich mit Loki oder Steve verpaart wird - ja, ich beurteile Ideen, denn der x-te Aufguss einer langweiligen Idee, ist eben der x-te Aufguss einer langweiligen Idee. (Und das war nur ein Beispiel aus einem Fandom.)
Hochinteressant. Ich kann mich gut an den Big-Time-Rush-Fandom erinnern, der inzwischen nur noch wenig Aktivität verzeichnet, aber in seinen Hochzeiten pro Tag ein gutes Dutzend aktualisierte Geschichten hatte, die - genau wie du sagtest - den xten Aufguss einer langweiligen Idee zum Thema hatten. Und leider - man muss es leider sagen - waren zu 90% der Geschichten nicht gut zu lesen, so wie im Eingangspost zutreffend zitiert.
Hate-Watching ist auch eine interessante Sache. Hab damals eine dieser Geschichten aufmerksam mitverfolgt, und obwohl ich wusste, dass sie nicht sehr gut war, habe ich sie doch sehr genossen, ganz einfach aufgrund des überaus charmanten OCs. Ansonsten bin ich da aber so, dass ich den Großteil dieser Storys liegen lasse. Diese Phänomen trat bei mir auf, wenn die Geschichte - im Gegenteil - sehr gut war und ich neidisch auf den Stil/Erfolg/Einfall des Autors war.
TheChriss
K T Argento
Ich wünschte ich könnte sagen: Ich beurteile keine Ideen. Wenn ich jedoch die Anzahl von Geschichten sehe, in denen Tony Stark plötzlich eine Tochter/Schwester mit Superkräften hat, die letztendlich mit Loki oder Steve verpaart wird - ja, ich beurteile Ideen, denn der x-te Aufguss einer langweiligen Idee, ist eben der x-te Aufguss einer langweiligen Idee. (Und das war nur ein Beispiel aus einem Fandom.)Hochinteressant. Ich kann mich gut an den Big-Time-Rush-Fandom erinnern, der inzwischen nur noch wenig Aktivität verzeichnet, aber in seinen Hochzeiten pro Tag ein gutes Dutzend aktualisierte Geschichten hatte, die - genau wie du sagtest - den xten Aufguss einer langweiligen Idee zum Thema hatten. Und leider - man muss es leider sagen - waren zu 90% der Geschichten nicht gut zu lesen, so wie im Eingangspost zutreffend zitiert.
Bei Big Time Rush ist es ja noch gruseliger, weil das reale Menschen sind.
Was ich hier schon an Eingriffen in die Privatsphäre von Prominenz aller Facetten gesehen habe, hat mir so ein wenig den Glauben an die Menschheit geraubt. Persönlich würde ich es befürworten, wenn große Plattformen wie diese das Veröffentlichen von FanFiction zu realen lebenden Personen unterbinden würden. Ich habe jetzt schon oft die lahme Ausrede gehört, dass Prominente ja von sich aus äußern können, dass sie keine FFs zu ihrer Person wollen, aber die wenigsten wissen das und leiden still, wie ich inzwischen erfahren habe ... Was im Endeffekt gefördert wird, ist Voyeurismus, nicht kreatives Schreiben und Schaffenskraft.
~ Ezio Auditore da Firenze
K T Argento
Interessant, dass dieses Thema wohl nicht alt wird. Ich habe in letzter Zeit viel gestöbert. Auch in Fandoms und Genre, die ich normalerweise links liegen lasse. Gefühlt gibt es nur noch 1% Geschichten, die tatsächlich gut sind.
Ich wünschte ich könnte sagen: Ich beurteile keine Ideen. Wenn ich jedoch die Anzahl von Geschichten sehe, in denen Tony Stark plötzlich eine Tochter/Schwester mit Superkräften hat, die letztendlich mit Loki oder Steve verpaart wird - ja, ich beurteile Ideen, denn der x-te Aufguss einer langweiligen Idee, ist eben der x-te Aufguss einer langweiligen Idee. (Und das war nur ein Beispiel aus einem Fandom.)
Es gibt immer noch Perlen im Archiv, doch die Anzahl der schlechten oder schlecht geschriebenen Geschichten scheint mir noch mehr zu überwiegen, als noch vor 13 Jahren. RGZ wird teilweise übelst mit den Füßen getreten, schlüssige Charakterisierungen sind kaum vorhanden und Logik wird scheinbar als unnötig angesehen, damit der Charakter in eine bestimmte Situation gezwungen werden kann. Bei Fanfiction kommt noch dazu, dass Fandomwissen entweder nur rudimentär vorhanden ist oder nach eigenem Gusto einfach ignoriert wird, was nicht in den Kram passt.
Eine Geschichte zu finden, die spannend und gut geschrieben ist, ist jedenfalls schwierig geworden. Am ehesten hat man noch Treffer bei Favoritenlisten favorisierter Autoren.
Ich finde diese Entwicklung sehr schade. Das Schreibhandwerk ist eine wundervolle Tätigkeit, die nicht nur einen selbst erfüllen kann, sondern auch andere auf eine Reise schicken kann, aus der sie gewachsen hervortreten. Was bei schlechten Geschichten jedoch nicht funktioniert. Die sind mMn genau genommen Zeitverschwendung für den Autoren und für die Leser.
Zu sagen nur mehr 1 % der veröffentlichten Geschichten seien es Wert gelesen zu werden, klingt halt schon ... eingebildet? Etwas herablassend die Zahl derart gering anzusetzen?
Schon alleine deshalb, weil nicht alles auf der Welt einem selbst gefallen muss.
Wenn Loki oder sonst irgendein Charakter mit jemanden verpaart wird, dann ist eine solche Geschichte offensichtlich für die Fans dieses Paars geschrieben und nicht für dich, eine Person, die kein Interesse daran hat. Das macht die Geschichte aber nicht schlecht.
Unter allen Geschichten, die ein gewisses Ship aufgreifen, gibt es dann sicherlich solche, die man von der Charakterisierung und der Qualität besser oder schlechter findet, aber häufig ist es einfach nur der Fall, dass die Prämisse oder das Pairing an sich nicht gefallen und man sich darüber auslässt. Das ist in etwa so, als ob man sagen würde: Ich mag keine Romanzen und deswegen ist das Genre per se schlecht, weil ich nichts damit anfangen kann (das ist btw nur ein Beispiel und nicht meine Meinung, ich mag so einige Romanzen und speziell liebe ich Shipping.)
Wenn Fandomwissen nur rudimentär vorhanden ist, mag ich das auch nicht, weil diese Geschichten selten in die Tiefe gehen, aber man kann durchaus entscheiden den Canon teilweise zu ignorieren. Ich sehe den Canon eher als Anhaltspunkt oder als eine Art Vorschlang an und nicht als Regelwerk, das in Stein gemeißelt ist. Was hat man vom kreativen Arbeiten und dem Schreiben an Fanfiction, wenn man mit dem, was einem vorgesetzt wird, nicht kreativ umgehen darf / sollte.
Maneki-Neko92
Zu sagen nur mehr 1 % der veröffentlichten Geschichten seien es Wert gelesen zu werden, klingt halt schon ... eingebildet? Etwas herablassend die Zahl derart gering anzusetzen?
Vielleicht klingt es tatsächlich herablassend, allerdings brauche ich mich nur durch “Neues” zu klicken und bekomme die Bestätigung, dass es eben zutrifft.
Schon alleine deshalb, weil nicht alles auf der Welt einem selbst gefallen muss.
Wenn Loki oder sonst irgendein Charakter mit jemanden verpaart wird, dann ist eine solche Geschichte offensichtlich für die Fans dieses Paars geschrieben und nicht für dich, eine Person, die kein Interesse daran hat. Das macht die Geschichte aber nicht schlecht.
Unter allen Geschichten, die ein gewisses Ship aufgreifen, gibt es dann sicherlich solche, die man von der Charakterisierung und der Qualität besser oder schlechter findet, aber häufig ist es einfach nur der Fall, dass die Prämisse oder das Pairing an sich nicht gefallen und man sich darüber auslässt. Das ist in etwa so, als ob man sagen würde: Ich mag keine Romanzen und deswegen ist das Genre per se schlecht, weil ich nichts damit anfangen kann (das ist btw nur ein Beispiel und nicht meine Meinung, ich mag so einige Romanzen und speziell liebe ich Shipping.)
Hier hast du mich missverstanden. Ich beurteile Ideen, keine Pairings. Okay, ja, ich beurteile Pairings, wenn sie gegen die grundlegende Moral verstoßen und das Thema nicht entsprechend angefasst wird. Schüler/Lehrer ist so ein Fall. Wenn entsprechend kritisch damit umgegangen wird, ist alles okay für mich. Ist es trotz des Machtgefälles alles super und Sonnenschein, ist es meistens auch schlecht umgesetzt. Aber ansonsten kann man mMn fast jeden Charakter , auch nicht-canontreu, verbandeln. Wenn man es entsprechend anpackt.
Loki ist btw. einer der Charaktere, die man mit so gut wie jedem verbandeln kann. Er eignet sich einfach charakterlich dazu. Dass plötzlich die verschwundene Schwester/Tochter/Whatever von einem Protagonisten auftaucht, auf Mary-Sue-Art gleich jeden um den Finger wickelt und dann noch die Welt rettet, ist mMn nunmal keine gute Idee. (Meiner Meinung nach ist es zu 90% schlicht wish fulfillment und der Prota meistens mit dem Autor zu identifizieren.) Es ist klischeehaft, stereotyp und lässt sich in allen Fandoms finden. Der Stil ist meistens auch entsprechend.
Nicht missverstehen: Jeder hat mal angefangen und niemand kann gleich auf Anhieb ein Meisterwerk auskotzten. Auch ich kann nicht von mir behaupten, dass ich je ein Meisterwerk geschrieben hätte - und ich schreibe seit 20+ Jahren. Auch ich habe in meiner Anfangszeit Grütze von mir gegeben, allerdings hatte ich von Beginn an die Motivation etwas besseres als Stereotypen zu schreiben (das war sogar mein ursprünglicher Anstoß selbst schreiben zu wollen).
Man merkt einfach deutlich, ob jemand nur eine Idee teilen wollte oder ob jemand eine Geschichte schreiben wollte. Eine Idee wird einfach lieblos runtergerotzt. Meistens strotzt sie vor RGZ-Fehlern und hat große Probleme mit dem roten Faden oder überhaupt Plot. Das braucht eine Idee grundsätzlich auch nicht, wenn man sie nur teilen will, aber das heißt noch lange nicht, dass es eine Geschichte ist. Eine Geschichte wird geschrieben und an ihr wird gefeilt, bis sie einem selbst gut genug ist. Ich habe schon bessere Geschichten von 12-Jährigen gelesen, als Ideen von 40-Jährigen.
Ebenso beurteile ich kein Genre. Es gibt Genre, die mir mehr liegen und Genre, die mir weniger liegen. Das Genre hat jedoch keinen Einfluss auf die Qualität der Geschichte selbst. Gute Charakterisierung oder ein schlüssiger Plot haben nichts mit dem Genre zu tun.
Wenn Fandomwissen nur rudimentär vorhanden ist, mag ich das auch nicht, weil diese Geschichten selten in die Tiefe gehen, aber man kann durchaus entscheiden den Canon teilweise zu ignorieren. Ich sehe den Canon eher als Anhaltspunkt oder als eine Art Vorschlang an und nicht als Regelwerk, das in Stein gemeißelt ist. Was hat man vom kreativen Arbeiten und dem Schreiben an Fanfiction, wenn man mit dem, was einem vorgesetzt wird, nicht kreativ umgehen darf / sollte.
Ja, man kann durchaus spezifische Punkte im Canon ignorieren bzw. umarbeiten. Da habe ich auch nichts dagegen. Wenn es gut gemacht ist, lese ich sowas sogar ganz gern. Wenn Harry Potter aber nun plötzlich der Sohn/Lover von Voldemort, Snape oder Karkaroff ist, dann ist für mich eine Grenze überschritten, weil es einfach grundlegenden Punkten des Canons widerspricht. (Mal davon abgesehen, dass es absolut nicht okay ist, wenn ein Lehrer/Erwachsener mit einem minderjährigen Schüler ins Bett hüpft.)
Ich habe übrigens schon sehr sehr gute Fanfictions gelesen, die sich sehr nah an den Canon gehalten und trotzdem überaus kreativ und einfallsreich waren. Canontreue =/= das haargenaue Wiedergeben der Canonereignisse. Canontreue bedeutet mit den Ereignissen des eigentlichen Mediums zu arbeiten und etwas neues daraus machen.
Edit: Nur, weil man etwas gut findet und gern liest, bedeutet es noch lange nicht, dass es auch gut ist. Es gibt Bücher und Filme, die ich persönlich gern lese/sehe, aber die ich dennoch nicht als "gut" bezeichnen würde.
Just because you can't imagine something doesn't mean it is not real.
"Any intelligent fool can make things bigger, more complex and more violent. It takes a touch of genius, and a lot of courage, to move in the opposite direction."
Albert Einstein
K T Argento
Edit: Nur, weil man etwas gut findet und gern liest, bedeutet es noch lange nicht, dass es auch gut ist. Es gibt Bücher und Filme, die ich persönlich gern lese/sehe, aber die ich dennoch nicht als "gut" bezeichnen würde.
Das muss ich mir selbst immer sagen, wenn Bücher/Filme/Games von anderen zerrissen werden, die mich selbst köstlich unterhalten haben. Ich will dann immer sagen: "Wieso, der ist doch gut!" Aber nein, er ist nicht gut, er gefällt mir nur halt trotzdem. Die Comic-Verfilmungen R.I.P.D. und Batman & Robin sind so Beispiele für meinen anscheinend horrend schlechten Geschmack. 😄