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Schreibwerkstättler
Schreibwerkstatt-Autor
Beitrag #1, verfasst am 07.02.2017 | 23:02 Uhr
Hey :)
Ich hatte die Idee, mal ein bisschen mit meinem Schreibstil zu experimentieren und habe jetzt mal eine Geschichte angefangen. Ich hätte einfach gerne eure Meinung zu meinem Schreibstil, wenn euch sonst noch etwas auffällt, egal was, sagt's mir, seid streng mit mir, ich will mich verbessern. ;)
Das ganze ist AU und ist um 1585 in England angesetzt. Fandom ist - wie gesagt - Percy Jackson.
Vorsichtig öffne ich die schwere, hölzerne Tür. Ich betrete den schlichten Raum. Mit einem dumpfen Laut fällt die Tür hinter mir wieder zu.
Mein Herz schlägt schneller. Ein leises Lächeln schleicht sich auf mein Gesicht. Immer noch überkommt mich ein wenig Erfurcht, wenn ich mich umsehe, daran haben die vielen Jahre, die vergangen sind, nichts geändert. Hier ist es bis auf das leise Geräusch des Regens, der gegen das kleine Fenster klopft, vollkommen still.
Ich ziehe den kleinen, aufwendig verzierten Schlüssel, der an einem Band um meinen Hals hängt, unter dem Stoff meines Kleides hervor. Seinen wahren Wert kann man ihm nicht ansehen.
Es knirscht ein wenig, als ich den Schlüssel im Schloss herumdrehe, und die mit tollen Schnitzereien verzierten Schranktüren schwingen mit einem leisen Knarren auf.
Kurz muss ich an meinen Vater denken. Er sieht an dieser Stelle immer nur das Geld, das verschwendet worden ist, ich aber sehe die Ablenkung, die Geschichten, das Wissen, das so viel kostbarer ist als seine schweren Goldmünzen.
Ich greife nach einem der Bücher. Die griechischen Sagen, von Hand geschrieben und mit farbigen Bildern verziert.
Voller Vorfreude setze ich mich in die Nische am Fenster und schlage behutsam die erste Seite auf. Ich zünde die beiden Kerzen an. Meine Finger kribbeln vor Ungeduld.
Ich habe diese Geschichten schon immer geliebt, von Herakles, von Perseus, von Iason und Medea, von der schönen Helena, von Achilles und natürlich von Odysseus, dem Schlausten aller Menschen. Meine Mutter hat Bücher ebenso gern gemocht wie ich, sagen die älteren Leute im Schloss, die sie noch gekannt haben.
Ich beginne zu lesen, und es dauert nicht lange, bis ich vollkommen in die Geschichte vom Trojanischen Krieg versunken bin. Als plötzlich an der Tür klopft und ein leises Knarren zu hören ist, zucke ich erschrocken zusammen und fahre herum. Meine Hand wandert automatisch an die Stelle, an der normalerweise mein Dolch hängt, aber meine Finger greifen ins Leere.
Ich entspanne mich wieder, als ich sehe wer vor mir steht. Sie verbeugt sich tief, wie es ihre Pflicht ist. Ich fühle mich dabei etwas unwohl, schließlich ist sie etwa so alt wie ich, doch ich versuche, mir nichts anmerken zu lassen.
„Mylady, ich soll Euch von eurem Vater ausrichten, dass Ihr Euch für eine Reise ankleiden sollt. Ihr sollt wegen des schlechten Wetters schon heute gemeinsam mit Lady McLean nach London abreisen. Ihr sollt schließlich anwesend sein, wenn das Turnier zu Ehren Eurer Verlobung beginnt."
Die Stimme des Mädchens ist leise, als hätte sie Angst vor mir. Ich muss über diesen absurden Gedanken lächeln.
Niemand hier, der mich kennt, hat Angst vor mir, mein Vater ist es, den die Leute fürchten.
Ich sehe die Dienerin, die noch ein wenig jünger ist als ich, nachdenklich an. Wieder einmal fällt mir auf, wie hübsch sie eigentlich ist, mit ihren zimtfarbenen Locken, die sie ordentlich hochgesteckt hat, den golden funkelnden Augen und der dunklen Haut.
„Danke, Hazel."
Sie verneigt sich wieder. „Selbstverständlich, Mylady. Ihr sollt Euch beeilen. Euer Vater hat bereits befohlen, die Pferde vor die Kutsche zu spannen. Ich soll Euch sagen, dass Euer Vater in London ein Kleid für Euch nähen ließ, das dort für Euch bereitliegt."
Ich nicke. Ich weiß bereits von diesem Kleid. Es wird prächtig sein, schließlich ist es für meine Verlobung.
„Holst du Piper?", bitte ich.
Hazel nickt, und mit einer weiteren Verbeugung ist sie wieder verschwunden.
Meine beste Freundin und ich kommen beinahe gleichzeitig in mein Schlafgemach. Wir lächeln uns an und begrüßen uns flüchtig.
Wir kennen uns seit vielen Jahren, denn Pipers Vater, der berühmte Schauspieler Tristan McLean ist ein niederer Adliger, der außerdem in der Gunst meines Vaters steht. Tristan hat seine Tochter zuerst zu Verwandten seiner Frau nach Frankreich gegeben, aber nach dem Tod von Pipers Mutter hat er beschlossen, sie hier ausbilden zu lassen, in England. So kommt es, dass sie hier lebt und gemeinsam mit mir und einigen anderen adligen Mädchen unterrichtet wird, seit sie sechs Jahre alt ist.
"Hat Hazel dir bereits erzählt, dass wir bald abreisen?", erkundige ich mich.
Piper nickt. "Natürlich. Schließlich ist deine Verlobung nicht die einzige, die in London bekannt gegeben werden wird. Jason wird ja ebenfalls unter den englischen Rittern sein."
Meine Freundin lächelt ein wenig verträumt, und ich muss grinsen.
Sie ist schon seit längerer Zeit in Jason verliebt.
Vor sechs Monaten hat der damals noch zukünftige Ritter Piper heimlich einen kleinen Brief zugesteckt, und sie ist beinahe fassungslos gewesen vor Freude, als sie las, dass der Blonde sie an jenem Abend allein in der Bibliothek treffen wollte.
Sie hat mir nie richtig erzählt, was die beiden dort genau gemacht und gesagt haben, jedenfalls fingen sie daraufhin an, sich jeden Abend dort zu treffen. Und Piper kehrt stets strahlend zurück, in ihren Augen kann ich Liebe und Glück sehen. Ich freue mich wirklich für sie.
Wir wissen aber beide, dass sie große Probleme bekämen, wenn jemand ihre Treffen bemerken würde, deshalb helfen Leo, ein guter Freund von Jason, und ich den zwei, alles zu verheimlichen.
Es ist manchmal ziemlich schwierig, aber ich finde, wer das Paar während des Tages sieht, käme niemals auf die Idee, dass sie sich lieben könnten. Sie meiden den jeweils anderen beinahe und sprechen nur das Nötigste miteinander, beide sind freundlich, aber kühl.
Jetzt sind Piper und ich im heiratsfähigen Alter, und weil wir Mädchen sind, haben eigentlich unsere Väter das Recht darauf, unseren zukünftigen Ehemann auszuwählen.
Ich weiß nicht, wie, aber irgendwie haben meine Freunde es geschafft, ihre Eltern zu überzeugen, dass diese Heirat vorteilhaft wäre, und so geht für beide alles gut aus.
Piper wird vermutlich einmal die Erbin eines großen Vermögens, das ihr Vater verdient hat, und Jason ist der Sohn eines wichtigen Grafen. Alle gewinnen etwas bei dieser Heirat, und jetzt sind die beiden einander versprochen.
Manchmal denke ich, dass diese Geschichte zu perfekt ist, um so weiterzugehen. In den Büchern endet die Liebe beinahe immer tragisch. Sie ist niemals eine Komödie.
"Meinst du, ich kann das Korsett für die Fahrt ausziehen? ", frage ich.
Piper nickt. "Sicher. Ich werde auch keines tragen. Dein Vater muss es ja nicht merken."
Ich betrete eine kleine Kammer, die direkt neben meinem Gemach liegt. Dort hängen alle meine Kleider, ordentlich aufgereiht an zwei hölzernen Stangen. Es sind prächtige Kleider, aber eigentlich ist mir Jungenkleidung lieber.
Ich entscheide mich schließlich für ein sauberes, weißes Unterkleid und darüber ein schlichtes, blaues Kleid aus Satin und Samt. Piper hilft mir, indem sie beides am Rücken zuschnürt. Ich ziehe Stiefel aus dem Leder von Hirschen an und einen schwarzen Kapuzenmantel.
Als ich aus meinem Gemach trete, wartet bereits Hazel vor der Tür.
"Ich werde Euch auf dieser Reise als Eure Kammerdienerin begleiten", sagt sie, ruhig, höflich, aber dennoch mit einem gewissen Stolz, wie es ihre Art ist.
"Eure Gouvernante erwartet Euch bereits, Mylady. Und Ihr, Lady McLean, sollt dieses Mal ohne Eure Gouvernante reisen. Ihr werdet von Lord Grace erwartet."
Hazel verbeugt sich, folgt uns zur Kutsche und beeilt sich dann, uns die Tür aufzuhalten. Sie will wieder aussteigen, sich wie alle Bediensteten nach vorne auf den Kutschbock setzen, aber ich halte sie zurück.
"Bleib", sage ich leise. Ich sehe ihr Zögern. Sie will keinen Ärger mit meinem Vater.
"Ich befehle es dir."
Hazel nickt und lächelt mich dankbar an.
Ich ziehe die Beine an meinen Oberkörper, schlinge meine Arme um meine Knie, wickle mich fester in meinen Mantel und lehne meinen Kopf gegen die Wand. Am liebsten würde ich hinausschauen und die Landschaft betrachten, aber mein Vater hat uns befohlen, die Vorhänge während der ganzen Fahrt nicht zur Seite zu schieben und nicht hinauszusehen. Weshalb, weiß ich nicht.
Ich seufze und schließe die Augen.
Ich friere ein wenig und ich bin müde.
Ich hasse Reisen.
Um mich wenigstens ein wenig zu beschäftigen, dekliniere ich im Kopf lateinische Verben, bilde Sätze. Ich wiederhole die griechischen Wörter, die ich bis zur nächsten Unterrichtsstunde lernen soll. Altgriechisch fällt mir erstaunlich leicht.
Das Lernen fällt mir im Allgemeinen recht leicht, und mein Lehrer, Sir Chiron Wellington, meint, ich wäre wirklich klug. Eigentlich zu klug für ein Mädchen. Einige haben gesagt, ich wäre anders.
Für meinen Vater hätte ich ein Junge, ein Erbe werden sollen. Ich war eine Enttäuschung, nicht das, was er sich erwartet, erwünscht, erhofft hatte.
Aber Piper meint, im Geiste bin ich beinahe ein Junge. Ich bin nicht wie die anderen Mädchen, die auf dem Schloss erzogen werden. Ich muss bei dem Gedanken lächeln.
Schon als ich noch klein war, war mein Verhalten nicht wie das der Übrigen. Ich schließe die Augen. Erinnerungen steigen in mir auf. Plötzlich bin ich wieder sechs Jahre alt.
Ich laufe durch die Gänge und Säle meines Schlosses. Der Unterricht ist für heute beendet, und meiner Gouvernante Silena bin ich soeben entwischt. Ich genieße die Freiheit, die nur von kurzer Dauer sein wird.
Mein Blick gleitet über die prächtigen, bunten Wände, die kunstvoll bemalten Decken. Mein Schloss ist das schönste in ganz England, mit dicken Mauern und Türmen, die uns schützen sollen, aber auch reich verziert und mit vielen Gemälden.
Kurz darauf sitze ich in der Küche, wo ich mich mit den Küchenjungen und den Köchen unterhalte. Mir gefällt es hier, und obwohl es sich für mich nicht gehört, diesen Teil des Schlosses zu betreten, halte ich mich hier öfter auf, als es Silena lieb ist.
Die Jungen, die später einmal Ritter oder Schildknappen werden sollen, müssen immer Gemüse schneiden, Teig kneten und den Spieß wenden. Sie sind dabei manchmal furchtbar ungeschickt und schneiden sich in den Finger oder verbrennen sich, sodass der Küchenmeister William sie mit seiner besonderen Heilsalbe behandeln muss.
Heute sitze ich an dem langen Tisch, neben Jason, einem Jungen, der nur wenige Tage älter ist als ich. Sein Vater ist ein bedeutender Mann in England, der seinen Sohn zu uns gegeben hat, um ihn erziehen und zum Ritter ausbilden zu lassen.
Ich bettle so lange, bis ich ebenfalls ein Messer bekomme. Ich soll Karotten schneiden, für die Füllung des Schweins. Während ich versuche, das Gemüse ordentlich zu teilen und mir dabei nicht in die Finger zu schneiden, beginnt Jason zu erzählen.
Heute, nach dem Unterricht, durfte er mit den anderen Jungen, die hier erzogen werden, bei den Älteren zusehen, die vom Waffenmeister Quintus O’Leary im Kampf mit dem Schwert unterrichtet wurden.
Neid kommt in mir auf. Ich lausche aufmerksam, als die drei Jungen alles genau schildern. Dann kommt Silena in die Küche. Sie unterbricht uns und zerrt mich aus der Küche. Sie wird mich ausschimpfen, weil ich weggelaufen bin, ich weiß es genau.
Kurz vor der Tür entwinde ich mich dem Griff meiner Gouvernante für einen Augenblick.
„Das nächste Mal“, sage ich feierlich an die Jungen gewandt. „Das nächste Mal komme ich mit.“
Es klingt wie ein Gelöbnis.
Im nächsten Moment bin ich schon weg, auf dem Gang, und ich höre nur schwach das Gelächter, das auf meine Worte folgt.
Ich lausche dem gleichmäßigen, dumpfen Geräusch, das die Hufe der Pferde auf der Straße verursachen. Ich hasse es, wenn ich still sitzen muss. Ich schlage meine Augen wieder auf.
Ich muss lächeln, als mein Blick auf die Bank fällt, die mir gegenüber liegt. Piper und Jason sitzen dort nebeneinander, die Finger miteinander verschränkt, und der Kopf meiner Freundin ruht auf der Schulter des Blonden.
Ihre Augen sind geschlossen, seine dagegen huschen ständig umher, als wäre er nervös. Ich kann es ihm nicht verdenken, schließlich dürfen Silena, von der ich allerdings glaube, dass sie schon etwas ahnt, der Kutscher und die fünf Soldaten, die uns zu unserem Schutz begleiten, nichts von ihnen merken. Es sieht dennoch beinahe aus wie auf einem Gemälde.
In diesem Moment wünsche ich mir jemanden, der mich ebenso liebt, jemanden, der für mich beinahe alles tun würde.
Ich hatte die Idee, mal ein bisschen mit meinem Schreibstil zu experimentieren und habe jetzt mal eine Geschichte angefangen. Ich hätte einfach gerne eure Meinung zu meinem Schreibstil, wenn euch sonst noch etwas auffällt, egal was, sagt's mir, seid streng mit mir, ich will mich verbessern. ;)
Das ganze ist AU und ist um 1585 in England angesetzt. Fandom ist - wie gesagt - Percy Jackson.
This journey will change our lifes
Vorsichtig öffne ich die schwere, hölzerne Tür. Ich betrete den schlichten Raum. Mit einem dumpfen Laut fällt die Tür hinter mir wieder zu.
Mein Herz schlägt schneller. Ein leises Lächeln schleicht sich auf mein Gesicht. Immer noch überkommt mich ein wenig Erfurcht, wenn ich mich umsehe, daran haben die vielen Jahre, die vergangen sind, nichts geändert. Hier ist es bis auf das leise Geräusch des Regens, der gegen das kleine Fenster klopft, vollkommen still.
Ich ziehe den kleinen, aufwendig verzierten Schlüssel, der an einem Band um meinen Hals hängt, unter dem Stoff meines Kleides hervor. Seinen wahren Wert kann man ihm nicht ansehen.
Es knirscht ein wenig, als ich den Schlüssel im Schloss herumdrehe, und die mit tollen Schnitzereien verzierten Schranktüren schwingen mit einem leisen Knarren auf.
Kurz muss ich an meinen Vater denken. Er sieht an dieser Stelle immer nur das Geld, das verschwendet worden ist, ich aber sehe die Ablenkung, die Geschichten, das Wissen, das so viel kostbarer ist als seine schweren Goldmünzen.
Ich greife nach einem der Bücher. Die griechischen Sagen, von Hand geschrieben und mit farbigen Bildern verziert.
Voller Vorfreude setze ich mich in die Nische am Fenster und schlage behutsam die erste Seite auf. Ich zünde die beiden Kerzen an. Meine Finger kribbeln vor Ungeduld.
Ich habe diese Geschichten schon immer geliebt, von Herakles, von Perseus, von Iason und Medea, von der schönen Helena, von Achilles und natürlich von Odysseus, dem Schlausten aller Menschen. Meine Mutter hat Bücher ebenso gern gemocht wie ich, sagen die älteren Leute im Schloss, die sie noch gekannt haben.
Ich beginne zu lesen, und es dauert nicht lange, bis ich vollkommen in die Geschichte vom Trojanischen Krieg versunken bin. Als plötzlich an der Tür klopft und ein leises Knarren zu hören ist, zucke ich erschrocken zusammen und fahre herum. Meine Hand wandert automatisch an die Stelle, an der normalerweise mein Dolch hängt, aber meine Finger greifen ins Leere.
Ich entspanne mich wieder, als ich sehe wer vor mir steht. Sie verbeugt sich tief, wie es ihre Pflicht ist. Ich fühle mich dabei etwas unwohl, schließlich ist sie etwa so alt wie ich, doch ich versuche, mir nichts anmerken zu lassen.
„Mylady, ich soll Euch von eurem Vater ausrichten, dass Ihr Euch für eine Reise ankleiden sollt. Ihr sollt wegen des schlechten Wetters schon heute gemeinsam mit Lady McLean nach London abreisen. Ihr sollt schließlich anwesend sein, wenn das Turnier zu Ehren Eurer Verlobung beginnt."
Die Stimme des Mädchens ist leise, als hätte sie Angst vor mir. Ich muss über diesen absurden Gedanken lächeln.
Niemand hier, der mich kennt, hat Angst vor mir, mein Vater ist es, den die Leute fürchten.
Ich sehe die Dienerin, die noch ein wenig jünger ist als ich, nachdenklich an. Wieder einmal fällt mir auf, wie hübsch sie eigentlich ist, mit ihren zimtfarbenen Locken, die sie ordentlich hochgesteckt hat, den golden funkelnden Augen und der dunklen Haut.
„Danke, Hazel."
Sie verneigt sich wieder. „Selbstverständlich, Mylady. Ihr sollt Euch beeilen. Euer Vater hat bereits befohlen, die Pferde vor die Kutsche zu spannen. Ich soll Euch sagen, dass Euer Vater in London ein Kleid für Euch nähen ließ, das dort für Euch bereitliegt."
Ich nicke. Ich weiß bereits von diesem Kleid. Es wird prächtig sein, schließlich ist es für meine Verlobung.
„Holst du Piper?", bitte ich.
Hazel nickt, und mit einer weiteren Verbeugung ist sie wieder verschwunden.
Meine beste Freundin und ich kommen beinahe gleichzeitig in mein Schlafgemach. Wir lächeln uns an und begrüßen uns flüchtig.
Wir kennen uns seit vielen Jahren, denn Pipers Vater, der berühmte Schauspieler Tristan McLean ist ein niederer Adliger, der außerdem in der Gunst meines Vaters steht. Tristan hat seine Tochter zuerst zu Verwandten seiner Frau nach Frankreich gegeben, aber nach dem Tod von Pipers Mutter hat er beschlossen, sie hier ausbilden zu lassen, in England. So kommt es, dass sie hier lebt und gemeinsam mit mir und einigen anderen adligen Mädchen unterrichtet wird, seit sie sechs Jahre alt ist.
"Hat Hazel dir bereits erzählt, dass wir bald abreisen?", erkundige ich mich.
Piper nickt. "Natürlich. Schließlich ist deine Verlobung nicht die einzige, die in London bekannt gegeben werden wird. Jason wird ja ebenfalls unter den englischen Rittern sein."
Meine Freundin lächelt ein wenig verträumt, und ich muss grinsen.
Sie ist schon seit längerer Zeit in Jason verliebt.
Vor sechs Monaten hat der damals noch zukünftige Ritter Piper heimlich einen kleinen Brief zugesteckt, und sie ist beinahe fassungslos gewesen vor Freude, als sie las, dass der Blonde sie an jenem Abend allein in der Bibliothek treffen wollte.
Sie hat mir nie richtig erzählt, was die beiden dort genau gemacht und gesagt haben, jedenfalls fingen sie daraufhin an, sich jeden Abend dort zu treffen. Und Piper kehrt stets strahlend zurück, in ihren Augen kann ich Liebe und Glück sehen. Ich freue mich wirklich für sie.
Wir wissen aber beide, dass sie große Probleme bekämen, wenn jemand ihre Treffen bemerken würde, deshalb helfen Leo, ein guter Freund von Jason, und ich den zwei, alles zu verheimlichen.
Es ist manchmal ziemlich schwierig, aber ich finde, wer das Paar während des Tages sieht, käme niemals auf die Idee, dass sie sich lieben könnten. Sie meiden den jeweils anderen beinahe und sprechen nur das Nötigste miteinander, beide sind freundlich, aber kühl.
Jetzt sind Piper und ich im heiratsfähigen Alter, und weil wir Mädchen sind, haben eigentlich unsere Väter das Recht darauf, unseren zukünftigen Ehemann auszuwählen.
Ich weiß nicht, wie, aber irgendwie haben meine Freunde es geschafft, ihre Eltern zu überzeugen, dass diese Heirat vorteilhaft wäre, und so geht für beide alles gut aus.
Piper wird vermutlich einmal die Erbin eines großen Vermögens, das ihr Vater verdient hat, und Jason ist der Sohn eines wichtigen Grafen. Alle gewinnen etwas bei dieser Heirat, und jetzt sind die beiden einander versprochen.
Manchmal denke ich, dass diese Geschichte zu perfekt ist, um so weiterzugehen. In den Büchern endet die Liebe beinahe immer tragisch. Sie ist niemals eine Komödie.
"Meinst du, ich kann das Korsett für die Fahrt ausziehen? ", frage ich.
Piper nickt. "Sicher. Ich werde auch keines tragen. Dein Vater muss es ja nicht merken."
Ich betrete eine kleine Kammer, die direkt neben meinem Gemach liegt. Dort hängen alle meine Kleider, ordentlich aufgereiht an zwei hölzernen Stangen. Es sind prächtige Kleider, aber eigentlich ist mir Jungenkleidung lieber.
Ich entscheide mich schließlich für ein sauberes, weißes Unterkleid und darüber ein schlichtes, blaues Kleid aus Satin und Samt. Piper hilft mir, indem sie beides am Rücken zuschnürt. Ich ziehe Stiefel aus dem Leder von Hirschen an und einen schwarzen Kapuzenmantel.
Als ich aus meinem Gemach trete, wartet bereits Hazel vor der Tür.
"Ich werde Euch auf dieser Reise als Eure Kammerdienerin begleiten", sagt sie, ruhig, höflich, aber dennoch mit einem gewissen Stolz, wie es ihre Art ist.
"Eure Gouvernante erwartet Euch bereits, Mylady. Und Ihr, Lady McLean, sollt dieses Mal ohne Eure Gouvernante reisen. Ihr werdet von Lord Grace erwartet."
Hazel verbeugt sich, folgt uns zur Kutsche und beeilt sich dann, uns die Tür aufzuhalten. Sie will wieder aussteigen, sich wie alle Bediensteten nach vorne auf den Kutschbock setzen, aber ich halte sie zurück.
"Bleib", sage ich leise. Ich sehe ihr Zögern. Sie will keinen Ärger mit meinem Vater.
"Ich befehle es dir."
Hazel nickt und lächelt mich dankbar an.
Ich ziehe die Beine an meinen Oberkörper, schlinge meine Arme um meine Knie, wickle mich fester in meinen Mantel und lehne meinen Kopf gegen die Wand. Am liebsten würde ich hinausschauen und die Landschaft betrachten, aber mein Vater hat uns befohlen, die Vorhänge während der ganzen Fahrt nicht zur Seite zu schieben und nicht hinauszusehen. Weshalb, weiß ich nicht.
Ich seufze und schließe die Augen.
Ich friere ein wenig und ich bin müde.
Ich hasse Reisen.
Um mich wenigstens ein wenig zu beschäftigen, dekliniere ich im Kopf lateinische Verben, bilde Sätze. Ich wiederhole die griechischen Wörter, die ich bis zur nächsten Unterrichtsstunde lernen soll. Altgriechisch fällt mir erstaunlich leicht.
Das Lernen fällt mir im Allgemeinen recht leicht, und mein Lehrer, Sir Chiron Wellington, meint, ich wäre wirklich klug. Eigentlich zu klug für ein Mädchen. Einige haben gesagt, ich wäre anders.
Für meinen Vater hätte ich ein Junge, ein Erbe werden sollen. Ich war eine Enttäuschung, nicht das, was er sich erwartet, erwünscht, erhofft hatte.
Aber Piper meint, im Geiste bin ich beinahe ein Junge. Ich bin nicht wie die anderen Mädchen, die auf dem Schloss erzogen werden. Ich muss bei dem Gedanken lächeln.
Schon als ich noch klein war, war mein Verhalten nicht wie das der Übrigen. Ich schließe die Augen. Erinnerungen steigen in mir auf. Plötzlich bin ich wieder sechs Jahre alt.
Ich laufe durch die Gänge und Säle meines Schlosses. Der Unterricht ist für heute beendet, und meiner Gouvernante Silena bin ich soeben entwischt. Ich genieße die Freiheit, die nur von kurzer Dauer sein wird.
Mein Blick gleitet über die prächtigen, bunten Wände, die kunstvoll bemalten Decken. Mein Schloss ist das schönste in ganz England, mit dicken Mauern und Türmen, die uns schützen sollen, aber auch reich verziert und mit vielen Gemälden.
Kurz darauf sitze ich in der Küche, wo ich mich mit den Küchenjungen und den Köchen unterhalte. Mir gefällt es hier, und obwohl es sich für mich nicht gehört, diesen Teil des Schlosses zu betreten, halte ich mich hier öfter auf, als es Silena lieb ist.
Die Jungen, die später einmal Ritter oder Schildknappen werden sollen, müssen immer Gemüse schneiden, Teig kneten und den Spieß wenden. Sie sind dabei manchmal furchtbar ungeschickt und schneiden sich in den Finger oder verbrennen sich, sodass der Küchenmeister William sie mit seiner besonderen Heilsalbe behandeln muss.
Heute sitze ich an dem langen Tisch, neben Jason, einem Jungen, der nur wenige Tage älter ist als ich. Sein Vater ist ein bedeutender Mann in England, der seinen Sohn zu uns gegeben hat, um ihn erziehen und zum Ritter ausbilden zu lassen.
Ich bettle so lange, bis ich ebenfalls ein Messer bekomme. Ich soll Karotten schneiden, für die Füllung des Schweins. Während ich versuche, das Gemüse ordentlich zu teilen und mir dabei nicht in die Finger zu schneiden, beginnt Jason zu erzählen.
Heute, nach dem Unterricht, durfte er mit den anderen Jungen, die hier erzogen werden, bei den Älteren zusehen, die vom Waffenmeister Quintus O’Leary im Kampf mit dem Schwert unterrichtet wurden.
Neid kommt in mir auf. Ich lausche aufmerksam, als die drei Jungen alles genau schildern. Dann kommt Silena in die Küche. Sie unterbricht uns und zerrt mich aus der Küche. Sie wird mich ausschimpfen, weil ich weggelaufen bin, ich weiß es genau.
Kurz vor der Tür entwinde ich mich dem Griff meiner Gouvernante für einen Augenblick.
„Das nächste Mal“, sage ich feierlich an die Jungen gewandt. „Das nächste Mal komme ich mit.“
Es klingt wie ein Gelöbnis.
Im nächsten Moment bin ich schon weg, auf dem Gang, und ich höre nur schwach das Gelächter, das auf meine Worte folgt.
Ich lausche dem gleichmäßigen, dumpfen Geräusch, das die Hufe der Pferde auf der Straße verursachen. Ich hasse es, wenn ich still sitzen muss. Ich schlage meine Augen wieder auf.
Ich muss lächeln, als mein Blick auf die Bank fällt, die mir gegenüber liegt. Piper und Jason sitzen dort nebeneinander, die Finger miteinander verschränkt, und der Kopf meiner Freundin ruht auf der Schulter des Blonden.
Ihre Augen sind geschlossen, seine dagegen huschen ständig umher, als wäre er nervös. Ich kann es ihm nicht verdenken, schließlich dürfen Silena, von der ich allerdings glaube, dass sie schon etwas ahnt, der Kutscher und die fünf Soldaten, die uns zu unserem Schutz begleiten, nichts von ihnen merken. Es sieht dennoch beinahe aus wie auf einem Gemälde.
In diesem Moment wünsche ich mir jemanden, der mich ebenso liebt, jemanden, der für mich beinahe alles tun würde.
Beiträge: 117
Rang: Bravoleser
Schreibwerkstättler
Schreibwerkstatt-Autor
Beitrag #2, verfasst am 07.02.2017 | 23:03 Uhr
Ich muss an meinen zukünftigen Verlobten denken, Lukas Castellan. Er ist sieben Jahre älter als ich, bereits in seinem Alter ein großer Ritter und Prinz von Oranien. Mein Vater erhofft sich dadurch Unterstützung gegen die Spanier, in einem Krieg, der vielleicht bald kommen wird. Ich bin dabei nur das Mittel zum Zweck. Ich bin, wie immer, nicht wirklich wichtig für meinen Vater.
Eigentlich wollte er, dass ich den französischen Prinzen heirate, trotz der häufigen Uneinigkeiten und alten Fehden, weil uns das helfen würde gegen die Spanier, aber der König ist klug, er hat offensichtlich begriffen, dass er in einen Krieg, der ihn nichts angeht, hineingezogen werden könnte.
Er hat lange gezögert, lange überlegt, er hat meinen Vater lange warten lassen.
Wäre es nach meinem Vater gegangen, hätte ich bereits im letzten Jahr geheiratet, noch bevor ich das 15. Lebensjahr vollendet habe.
Schließlich hat der französische König die Hochzeit abgelehnt, also heirate ich den Prinz von Oranien. Lukas von Oranien wird Luke von England werden.
In wenigen Tagen wird unsere offizielle Verlobung in London mit einem großen Turnier gefeiert, und morgen werde ich ihn treffen. Zum ersten Mal in meinem Leben.
Wir haben uns bereits Briefe geschrieben, und seine waren, ebenso wie meine, freundlich und höflich. Mein Verlobter hat mir Geschenke gemacht, Perlen, ein schönes Armband und eine zierliche, silberne Kette. Es war kein schlechter Anfang. Ich hoffe, dass wir uns lieben können, dass wir eine glückliche Ehe führen können, dass er nett zu mir sein wird.
Eigentlich will ich nicht heiraten, ohne den Mann zu kennen und zu lieben.
Aber ich bin ein Mädchen. Nur ein Mädchen. Viele Rechte habe ich nicht. Ich seufze und schließe wieder die Augen. Mein Kopf ist so vollgestopft mit Gedanken, dass ich glaube, dass er irgendwann platzen wird.
Langsam werden meine Augenlider schwerer, und irgendwann schlafe ich schließlich ein.
Ich wache von Schreien und von dem Klirren von Metall auf Metall auf.
Ich blinzle. Ich weiß nicht, wie lange ich geschlafen habe. Ein weiterer Schrei ist zu hören. Sofort bin ich hellwach. Ich springe auf und will aus der Kutsche hinaus, aber Jason versperrt mir den Weg.
„Silena“, rufe ich verzweifelt. Ich erhalte keine Antwort, stattdessen legt mir Leo eine Hand auf den Mund. Wütend funkle ich ihn an und schlage seine Finger weg.
„Lass das, ich habe schon verstanden“, zische ich, und er weicht einen Schritt zurück.
Abwehrend hebt er die Hände. „Ich auch.“
Draußen wird es still. Diese schreckliche Ungewissheit quält mich ebenso wie die Hilflosigkeit.
Meine Finger legen sich um den Griff meines Dolches, und ich verfluche in Gedanken das Kleid, das ich gerade trage. Es ist leichter, in Jungenkleidung zu kämpfen.
Angespannt warten wir, Jason und Leo direkt vor der Tür, um uns zu beschützen, Piper, Hazel und ich hinter ihnen. Auch die Jungen greifen nach ihren Dolchen. Es wäre besser, wenn sie Schwerter hätten.
Die Tür wird aufgerissen. Es ist schon ziemlich dunkel, aber es ist noch hell genug, um grobe Umrisse, Silhouetten auszumachen. Eine Gestalt steht dort, in einem langen, schwarzen Kapuzenmantel. Das Gesicht ist nicht zu erkennen.
Eine Schwertspitze richtet sich auf unsere Beschützer.
„Lasst die Waffen fallen“, ertönt es, die Stimme klingt bestimmt, wütend, beinahe hasserfüllt. Die Junker zögern.
Die Gestalt wiederholt den Befehl energischer, drohender. Jason und Leo wechseln einen Blick und legen dann ihre Dolche auf den Boden.
Ich ziehe vorsichtig die Finger von meiner Waffe, langsam und unauffällig. Ich muss sie behalten, solange diese Gestalt sie noch nicht bemerkt hat, und dann einen Angriff wagen.
„Raus mit euch“, kommt der nächste Befehl. Eine Hand streift für einen winzigen Moment meine. Piper. Ich sehe sie an und lächle ihr aufmunternd zu.
Falls dieser Wegelagerer auf Lösegeld aus ist, wird er uns kein Haar krümmen, um sicherzugehen, dass mein Vater wirklich bezahlt. Und das wird er, da bin ich mir sicher. Tut er es nicht, verliert er möglicherweise die Unterstützung der Adligen oder des Volkes. Und die braucht er. Ein Aufstand oder eine Revolution des Volkes, das ist stets eine der größten Ängste der Adligen.
Ich finde, mein Vater ist zu hart, und habe mir vorgenommen, einmal anders zu sein. Ich werde nicht zulassen, dass jemand die Leute, von denen ich gewissermaßen abhängig bin, misshandelt. Ich war so gut wie immer freundlich und höflich, immer darauf bedacht, nicht negativ aufzufallen. Ich bin vielleicht anders, ja, aber wohlerzogen und klug. Vielleicht ist das mein Glück. Hoffentlich.
Wir steigen aus. Ich sehe mich hastig um.
Silena ist nirgendwo zu sehen. Meine Augen brennen. Mit aller Kraft versuche ich, die Tränen zu unterdrücken.
Drei weitere, ebenso verhüllte Gestalten mit Schwertern erwarten uns. Gedanklich fluche ich. Gegen vier mit Schwertern bewaffnete Leute kann ich mit meinem Dolch kaum etwas ausrichten.
Jason geht voran, Piper direkt hinter ihm. Ich bin die letzte in der Reihe. Ich spüre die Blicke der Person hinter mir in meinem Rücken, ein unangenehmes Kribbeln, aber ich sehe starr nach vorne. Meine Hand nähert sich wieder ein klein wenig meinem Dolch. Ich bin angespannt wie eine Katze vor dem Sprung.
Wir werden in den Wald geführt. Ich werde immer nervöser, gehe aber genauso aufrecht weiter wie schon vorhin und versuche, ruhig zu wirken. Ich versuche, mir die ungefähre Entfernung zu merken, die Zeitspanne, die wir zum Laufen brauchen. Ich zähle die Schritte, für den unwahrscheinlichen Fall, dass ich etwas zu Schreiben in die Finger bekomme und irgendwie eine Nachricht versenden kann.
Wir laufen weiter. Ich verliere langsam jegliches Zeitgefühl.
Hazel vor mir wirkt erschöpft. Mir geht es nicht anders.
Wir gelangen auf eine Lichtung. Eine der Gestalten verlässt unsere Gruppe kurz, um etwas zu holen, das im Unterholz versteckt ist. Vermutlich das Werk meiner Entführer. Ich kneife meine Augen ein wenig zusammen, aber im schwachen Mondlicht ist nur wenig zu erkennen. Meine Füße beginnen zu schmerzen, doch wir laufen ohne Unterbrechung weiter.
Piper und Jason haben mittlerweile ihre Finger miteinander verschränkt.
Ich betrachte die beiden mit gemischten Gefühlen. Der Gedanke, nicht allein zu sein, ist auf eine seltsame Art tröstlich und löst dennoch Schuldgefühle bei mir aus. Der Grund, dass wir fünf hier sind, bin höchstwahrscheinlich ich. Alles, was uns zustößt, ist meine Schuld.
Ich hoffe, unsere Entführer sind wirklich auf Lösegeld aus.
Plötzlich sind da keine Bäume mehr, und wir stehen auf einer kleinen Straße, die in schlechtem Zustand ist. Einige Meter weiter steht eine kleine Kutsche. Wir müssen einsteigen. Der, der vorhin zu uns gesprochen hat, gesellt sich zu uns, während die anderen beiden auf dem Kutschbock Platz nehmen. Es ist klein hier, und wir müssen uns eng aneinander drücken.
„So“, sagt der Mann, der vor der Tür stehen bleibt. Er hält eine kleine Kerze in der linken Hand. Seine Kapuze verhüllt den größten Teil seines Gesichte, einzig sein Mund und ein Teil seines Halses sind zu sehen.
Diese Entführung ist gut geplant, muss ich mir widerwillig eingestehen.
„Herzlich Willkommen in meiner Kutsche. Entzückend, dass ihr alle erschienen seid. Ich bestimme hier, was ihr machen dürft und was nicht, verstanden?“ Wir nicken. Viele andere Möglichkeiten haben wir ohnehin nicht, und den Anweisungen zu folgen erscheint mir im Moment am sinnvollsten.
„Gut.“ Dieser spöttische Tonfall macht mich wahnsinnig, und ich beiße mir auf die Lippe, um nicht loszuschreien.
„Gespräche sind erlaubt, solange man euch draußen nicht hört. Flüstern, verstanden?“
Ich murmle ein knappes „Ja.“
„Keine Hilfeschreine, keine Fluchtversuche, keine Schläge oder andere Wunden.“ Ich hebe meinen Blick trotzig und sage nichts.
„Ihr könnt mich Triton nennen, falls ihr etwas braucht, aber weckt mich auf keinen Fall, dann werde ich ungemütlich. Ach, und es wäre sehr nett, wenn ihr die Regeln einhalten würdet, ich würde euch nur ungern verwunden oder töten.“
Es wird ruhig. Silena fällt mir wieder ein, ihre Schreie, die Stille danach.
„Was ist mit den anderen passiert, die in meiner Kutsche mitgefahren sind?“, will ich wissen. Ich bin froh, dass meine Stimme fest klingt und nicht so ängstlich, wie ich mich eigentlich fühle. Kurz ist es still. Hazel sieht mich erschrocken an. Triton hebt den Kopf ein wenig, und für ein winzige Sekunde kann ich meergrüne Augen aufblitzen sehen.
„Die sind nicht wichtig, ich weiß nicht, was Hades mit ihnen macht.“ Die Gleichgültigkeit in seiner Stimme lässt mich nach Luft schnappen. Wie kann er so teilnahmslos über sechs verlorene Menschenleben sprechen? Wie kann er so gleichgültig über Silena sprechen, über meine Silena?
Die Gedanken rasen in meinem Kopf. Ich muss sie retten, schließlich ist sie immer wie eine Mutter für mich gewesen. Ich kann ihn mit meinem Dolch bedrohen, ihn überraschen, aber das wäre nur von kurzer Dauer.
Mangels besserer Einfälle springe ich auf.
„Lass sie frei. Alle“, verlange ich. Er hebt sein Schwert ein wenig, und ich spanne mich automatisch an. Wenn er jetzt zustößt, muss ich schnell ausweichen. Achte auf jede Kleinigkeit, jedes Zucken, jeden Blick, alles.
Im flackernden Licht kann ich erkennen, dass er lächelt. Offensichtlich amüsiert er sich wegen meines Verhaltens, und das macht mich unglaublich wütend.
„Warum sollte ich denn?“ entgegnet er. Gelassen, provozierend. Ich beiße mir auf die Lippe.
„Es bringt mir nichts. Nur Nachteile.“ Ich hole tief Luft. Ich muss ruhig bleiben, ganz ruhig.
„Vielleicht kann ich euch ja behilflich sein“, meine ich, obwohl ich weiß, wie naiv das klingt.
„Und außerdem sind Schreie bei einer Entführung sicherlich nicht hilfreich.“ Eine stille Herausforderung klingt in meiner Stimme mit. Ich weiß selbst nicht, woher ich den Mut dazu nehme.
„Tu nichts Falsches, Prinzessin“, warnt er, lässt aber sein Schwert ein wenig sinken. Er hält mich für nicht besonders gefährlich. Auf diesen Moment habe ich gewartet.
Sie aufmerksamer, sei klüger. Du kannst nicht durch Kraft gewinnen. Kämpfe, Schlachten, Kriege, sie werden nicht mehr durch rohe Kraft entschieden. Die wahren Schlachten werden im Kopf gewonnen.
Meine Hand schießt vor, packt den Griff seines Schwerts und nach einer schnellen Drehung des Schwertgriffs halte ich die Waffe in meiner Hand. Er macht einen großen Fehler, wenn er Mädchen unterschätzt.
Eine Sekunde lang steht Triton regungslos da, während ich die Klinge auf seinen Hals richte. Meine Hand zittert nicht, obwohl das Schwert ziemlich schwer ist. Dann beginnt er zu lachen.
„Nicht schlecht, Prinzessin!“, meint er, und es klingt anerkennend, auch wenn er das letzte Wort verächtlich ausspricht.
Ich bleibe abwartend stehen.
„Also?“, hake ich schließlich nach, da er keine Anstalten macht, meine Forderung zu erfüllen. Er ringt sichtlich einige Sekunden mit sich, dann seufzt er, beugt sich aus dem Fenster und ruft:
„Hermes, sag Hades später, er soll die anderen verschonen!“ Ich nicke zufrieden.
„Vielen Dank“, murmle ich höflich und gebe ihm seine Waffe zurück. Er knurrt nur wütend, aber das kann mich nicht einschüchtern.
Ich habe gewonnen, einen Sieg errungen. Ein kleiner Sieg zwar, aber das ist ein Anfang.
Es ist still. Als ich mich wieder hinsetze, sehe ich in den Gesichtern der anderen Verblüffung, Respekt, aber auch ein bisschen Angst.
Wir fahren immer noch weiter, ohne Unterbrechung. Wie weit sie uns wohl schon von der Straße fortgeschafft haben, auf der wir ursprünglich gewesen sind? Plötzlich regt sich Triton. Er zieht aus einer der Taschen seines Mantels eine Phiole mit einer roten Flüssigkeit hervor.
„Trinkt das. Alle.“ Ich zögere, überlege.
„Was ist das?“, frage ich dann vorsichtig. Ich werde nichts trinken, dass ich nicht kenne. So naiv werde ich nicht sein. Mein Entführer stöhnt auf, und es sieht aus, als könne er sich nur mit Mühe beherrschen.
„Das ist kein Gift, ich schwöre es bei meinem Leben. Es ist ein Schlaftrank, in Ordnung? Ihr sollt nicht wissen, wo ihr hingebracht werdet.“
Ich versuche vergeblich, einen Blick auf sein Gesicht zu erhaschen. Etwas in seiner Stimme lässt mich ihm glauben.
Ich greife nach der kleinen Flasche und öffne sie vorsichtig. Misstrauisch betrachte ich die Flüssigkeit von allen Seiten, kann aber nichts auffälliges erkennen. Auch der Geruch ist normal. Schließlich nehme ich einen Schluck und gebe das Fläschchen weiter. Sie müssen etwas in Wein gemischt haben.
Die anderen sehen, dass es mir gut geht, und trinken auch. Triton hat Recht. Ich werde schnell müde, und weil ich von unserem Marsch ohnehin schon erschöpft bin, lasse ich die Müdigkeit zu.
Meine Augenlider werden immer schwerer, und schließlich versinkt die Welt in Schwarz.
Und weil das Kapitel ein bisschen zu ziemlich lang ist, hier der zweite Teil.
Eigentlich wollte er, dass ich den französischen Prinzen heirate, trotz der häufigen Uneinigkeiten und alten Fehden, weil uns das helfen würde gegen die Spanier, aber der König ist klug, er hat offensichtlich begriffen, dass er in einen Krieg, der ihn nichts angeht, hineingezogen werden könnte.
Er hat lange gezögert, lange überlegt, er hat meinen Vater lange warten lassen.
Wäre es nach meinem Vater gegangen, hätte ich bereits im letzten Jahr geheiratet, noch bevor ich das 15. Lebensjahr vollendet habe.
Schließlich hat der französische König die Hochzeit abgelehnt, also heirate ich den Prinz von Oranien. Lukas von Oranien wird Luke von England werden.
In wenigen Tagen wird unsere offizielle Verlobung in London mit einem großen Turnier gefeiert, und morgen werde ich ihn treffen. Zum ersten Mal in meinem Leben.
Wir haben uns bereits Briefe geschrieben, und seine waren, ebenso wie meine, freundlich und höflich. Mein Verlobter hat mir Geschenke gemacht, Perlen, ein schönes Armband und eine zierliche, silberne Kette. Es war kein schlechter Anfang. Ich hoffe, dass wir uns lieben können, dass wir eine glückliche Ehe führen können, dass er nett zu mir sein wird.
Eigentlich will ich nicht heiraten, ohne den Mann zu kennen und zu lieben.
Aber ich bin ein Mädchen. Nur ein Mädchen. Viele Rechte habe ich nicht. Ich seufze und schließe wieder die Augen. Mein Kopf ist so vollgestopft mit Gedanken, dass ich glaube, dass er irgendwann platzen wird.
Langsam werden meine Augenlider schwerer, und irgendwann schlafe ich schließlich ein.
Ich wache von Schreien und von dem Klirren von Metall auf Metall auf.
Ich blinzle. Ich weiß nicht, wie lange ich geschlafen habe. Ein weiterer Schrei ist zu hören. Sofort bin ich hellwach. Ich springe auf und will aus der Kutsche hinaus, aber Jason versperrt mir den Weg.
„Silena“, rufe ich verzweifelt. Ich erhalte keine Antwort, stattdessen legt mir Leo eine Hand auf den Mund. Wütend funkle ich ihn an und schlage seine Finger weg.
„Lass das, ich habe schon verstanden“, zische ich, und er weicht einen Schritt zurück.
Abwehrend hebt er die Hände. „Ich auch.“
Draußen wird es still. Diese schreckliche Ungewissheit quält mich ebenso wie die Hilflosigkeit.
Meine Finger legen sich um den Griff meines Dolches, und ich verfluche in Gedanken das Kleid, das ich gerade trage. Es ist leichter, in Jungenkleidung zu kämpfen.
Angespannt warten wir, Jason und Leo direkt vor der Tür, um uns zu beschützen, Piper, Hazel und ich hinter ihnen. Auch die Jungen greifen nach ihren Dolchen. Es wäre besser, wenn sie Schwerter hätten.
Die Tür wird aufgerissen. Es ist schon ziemlich dunkel, aber es ist noch hell genug, um grobe Umrisse, Silhouetten auszumachen. Eine Gestalt steht dort, in einem langen, schwarzen Kapuzenmantel. Das Gesicht ist nicht zu erkennen.
Eine Schwertspitze richtet sich auf unsere Beschützer.
„Lasst die Waffen fallen“, ertönt es, die Stimme klingt bestimmt, wütend, beinahe hasserfüllt. Die Junker zögern.
Die Gestalt wiederholt den Befehl energischer, drohender. Jason und Leo wechseln einen Blick und legen dann ihre Dolche auf den Boden.
Ich ziehe vorsichtig die Finger von meiner Waffe, langsam und unauffällig. Ich muss sie behalten, solange diese Gestalt sie noch nicht bemerkt hat, und dann einen Angriff wagen.
„Raus mit euch“, kommt der nächste Befehl. Eine Hand streift für einen winzigen Moment meine. Piper. Ich sehe sie an und lächle ihr aufmunternd zu.
Falls dieser Wegelagerer auf Lösegeld aus ist, wird er uns kein Haar krümmen, um sicherzugehen, dass mein Vater wirklich bezahlt. Und das wird er, da bin ich mir sicher. Tut er es nicht, verliert er möglicherweise die Unterstützung der Adligen oder des Volkes. Und die braucht er. Ein Aufstand oder eine Revolution des Volkes, das ist stets eine der größten Ängste der Adligen.
Ich finde, mein Vater ist zu hart, und habe mir vorgenommen, einmal anders zu sein. Ich werde nicht zulassen, dass jemand die Leute, von denen ich gewissermaßen abhängig bin, misshandelt. Ich war so gut wie immer freundlich und höflich, immer darauf bedacht, nicht negativ aufzufallen. Ich bin vielleicht anders, ja, aber wohlerzogen und klug. Vielleicht ist das mein Glück. Hoffentlich.
Wir steigen aus. Ich sehe mich hastig um.
Silena ist nirgendwo zu sehen. Meine Augen brennen. Mit aller Kraft versuche ich, die Tränen zu unterdrücken.
Drei weitere, ebenso verhüllte Gestalten mit Schwertern erwarten uns. Gedanklich fluche ich. Gegen vier mit Schwertern bewaffnete Leute kann ich mit meinem Dolch kaum etwas ausrichten.
Jason geht voran, Piper direkt hinter ihm. Ich bin die letzte in der Reihe. Ich spüre die Blicke der Person hinter mir in meinem Rücken, ein unangenehmes Kribbeln, aber ich sehe starr nach vorne. Meine Hand nähert sich wieder ein klein wenig meinem Dolch. Ich bin angespannt wie eine Katze vor dem Sprung.
Wir werden in den Wald geführt. Ich werde immer nervöser, gehe aber genauso aufrecht weiter wie schon vorhin und versuche, ruhig zu wirken. Ich versuche, mir die ungefähre Entfernung zu merken, die Zeitspanne, die wir zum Laufen brauchen. Ich zähle die Schritte, für den unwahrscheinlichen Fall, dass ich etwas zu Schreiben in die Finger bekomme und irgendwie eine Nachricht versenden kann.
Wir laufen weiter. Ich verliere langsam jegliches Zeitgefühl.
Hazel vor mir wirkt erschöpft. Mir geht es nicht anders.
Wir gelangen auf eine Lichtung. Eine der Gestalten verlässt unsere Gruppe kurz, um etwas zu holen, das im Unterholz versteckt ist. Vermutlich das Werk meiner Entführer. Ich kneife meine Augen ein wenig zusammen, aber im schwachen Mondlicht ist nur wenig zu erkennen. Meine Füße beginnen zu schmerzen, doch wir laufen ohne Unterbrechung weiter.
Piper und Jason haben mittlerweile ihre Finger miteinander verschränkt.
Ich betrachte die beiden mit gemischten Gefühlen. Der Gedanke, nicht allein zu sein, ist auf eine seltsame Art tröstlich und löst dennoch Schuldgefühle bei mir aus. Der Grund, dass wir fünf hier sind, bin höchstwahrscheinlich ich. Alles, was uns zustößt, ist meine Schuld.
Ich hoffe, unsere Entführer sind wirklich auf Lösegeld aus.
Plötzlich sind da keine Bäume mehr, und wir stehen auf einer kleinen Straße, die in schlechtem Zustand ist. Einige Meter weiter steht eine kleine Kutsche. Wir müssen einsteigen. Der, der vorhin zu uns gesprochen hat, gesellt sich zu uns, während die anderen beiden auf dem Kutschbock Platz nehmen. Es ist klein hier, und wir müssen uns eng aneinander drücken.
„So“, sagt der Mann, der vor der Tür stehen bleibt. Er hält eine kleine Kerze in der linken Hand. Seine Kapuze verhüllt den größten Teil seines Gesichte, einzig sein Mund und ein Teil seines Halses sind zu sehen.
Diese Entführung ist gut geplant, muss ich mir widerwillig eingestehen.
„Herzlich Willkommen in meiner Kutsche. Entzückend, dass ihr alle erschienen seid. Ich bestimme hier, was ihr machen dürft und was nicht, verstanden?“ Wir nicken. Viele andere Möglichkeiten haben wir ohnehin nicht, und den Anweisungen zu folgen erscheint mir im Moment am sinnvollsten.
„Gut.“ Dieser spöttische Tonfall macht mich wahnsinnig, und ich beiße mir auf die Lippe, um nicht loszuschreien.
„Gespräche sind erlaubt, solange man euch draußen nicht hört. Flüstern, verstanden?“
Ich murmle ein knappes „Ja.“
„Keine Hilfeschreine, keine Fluchtversuche, keine Schläge oder andere Wunden.“ Ich hebe meinen Blick trotzig und sage nichts.
„Ihr könnt mich Triton nennen, falls ihr etwas braucht, aber weckt mich auf keinen Fall, dann werde ich ungemütlich. Ach, und es wäre sehr nett, wenn ihr die Regeln einhalten würdet, ich würde euch nur ungern verwunden oder töten.“
Es wird ruhig. Silena fällt mir wieder ein, ihre Schreie, die Stille danach.
„Was ist mit den anderen passiert, die in meiner Kutsche mitgefahren sind?“, will ich wissen. Ich bin froh, dass meine Stimme fest klingt und nicht so ängstlich, wie ich mich eigentlich fühle. Kurz ist es still. Hazel sieht mich erschrocken an. Triton hebt den Kopf ein wenig, und für ein winzige Sekunde kann ich meergrüne Augen aufblitzen sehen.
„Die sind nicht wichtig, ich weiß nicht, was Hades mit ihnen macht.“ Die Gleichgültigkeit in seiner Stimme lässt mich nach Luft schnappen. Wie kann er so teilnahmslos über sechs verlorene Menschenleben sprechen? Wie kann er so gleichgültig über Silena sprechen, über meine Silena?
Die Gedanken rasen in meinem Kopf. Ich muss sie retten, schließlich ist sie immer wie eine Mutter für mich gewesen. Ich kann ihn mit meinem Dolch bedrohen, ihn überraschen, aber das wäre nur von kurzer Dauer.
Mangels besserer Einfälle springe ich auf.
„Lass sie frei. Alle“, verlange ich. Er hebt sein Schwert ein wenig, und ich spanne mich automatisch an. Wenn er jetzt zustößt, muss ich schnell ausweichen. Achte auf jede Kleinigkeit, jedes Zucken, jeden Blick, alles.
Im flackernden Licht kann ich erkennen, dass er lächelt. Offensichtlich amüsiert er sich wegen meines Verhaltens, und das macht mich unglaublich wütend.
„Warum sollte ich denn?“ entgegnet er. Gelassen, provozierend. Ich beiße mir auf die Lippe.
„Es bringt mir nichts. Nur Nachteile.“ Ich hole tief Luft. Ich muss ruhig bleiben, ganz ruhig.
„Vielleicht kann ich euch ja behilflich sein“, meine ich, obwohl ich weiß, wie naiv das klingt.
„Und außerdem sind Schreie bei einer Entführung sicherlich nicht hilfreich.“ Eine stille Herausforderung klingt in meiner Stimme mit. Ich weiß selbst nicht, woher ich den Mut dazu nehme.
„Tu nichts Falsches, Prinzessin“, warnt er, lässt aber sein Schwert ein wenig sinken. Er hält mich für nicht besonders gefährlich. Auf diesen Moment habe ich gewartet.
Sie aufmerksamer, sei klüger. Du kannst nicht durch Kraft gewinnen. Kämpfe, Schlachten, Kriege, sie werden nicht mehr durch rohe Kraft entschieden. Die wahren Schlachten werden im Kopf gewonnen.
Meine Hand schießt vor, packt den Griff seines Schwerts und nach einer schnellen Drehung des Schwertgriffs halte ich die Waffe in meiner Hand. Er macht einen großen Fehler, wenn er Mädchen unterschätzt.
Eine Sekunde lang steht Triton regungslos da, während ich die Klinge auf seinen Hals richte. Meine Hand zittert nicht, obwohl das Schwert ziemlich schwer ist. Dann beginnt er zu lachen.
„Nicht schlecht, Prinzessin!“, meint er, und es klingt anerkennend, auch wenn er das letzte Wort verächtlich ausspricht.
Ich bleibe abwartend stehen.
„Also?“, hake ich schließlich nach, da er keine Anstalten macht, meine Forderung zu erfüllen. Er ringt sichtlich einige Sekunden mit sich, dann seufzt er, beugt sich aus dem Fenster und ruft:
„Hermes, sag Hades später, er soll die anderen verschonen!“ Ich nicke zufrieden.
„Vielen Dank“, murmle ich höflich und gebe ihm seine Waffe zurück. Er knurrt nur wütend, aber das kann mich nicht einschüchtern.
Ich habe gewonnen, einen Sieg errungen. Ein kleiner Sieg zwar, aber das ist ein Anfang.
Es ist still. Als ich mich wieder hinsetze, sehe ich in den Gesichtern der anderen Verblüffung, Respekt, aber auch ein bisschen Angst.
Wir fahren immer noch weiter, ohne Unterbrechung. Wie weit sie uns wohl schon von der Straße fortgeschafft haben, auf der wir ursprünglich gewesen sind? Plötzlich regt sich Triton. Er zieht aus einer der Taschen seines Mantels eine Phiole mit einer roten Flüssigkeit hervor.
„Trinkt das. Alle.“ Ich zögere, überlege.
„Was ist das?“, frage ich dann vorsichtig. Ich werde nichts trinken, dass ich nicht kenne. So naiv werde ich nicht sein. Mein Entführer stöhnt auf, und es sieht aus, als könne er sich nur mit Mühe beherrschen.
„Das ist kein Gift, ich schwöre es bei meinem Leben. Es ist ein Schlaftrank, in Ordnung? Ihr sollt nicht wissen, wo ihr hingebracht werdet.“
Ich versuche vergeblich, einen Blick auf sein Gesicht zu erhaschen. Etwas in seiner Stimme lässt mich ihm glauben.
Ich greife nach der kleinen Flasche und öffne sie vorsichtig. Misstrauisch betrachte ich die Flüssigkeit von allen Seiten, kann aber nichts auffälliges erkennen. Auch der Geruch ist normal. Schließlich nehme ich einen Schluck und gebe das Fläschchen weiter. Sie müssen etwas in Wein gemischt haben.
Die anderen sehen, dass es mir gut geht, und trinken auch. Triton hat Recht. Ich werde schnell müde, und weil ich von unserem Marsch ohnehin schon erschöpft bin, lasse ich die Müdigkeit zu.
Meine Augenlider werden immer schwerer, und schließlich versinkt die Welt in Schwarz.
Und weil das Kapitel
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Beitrag #3, verfasst am 28.02.2017 | 18:44 Uhr
Hallo :) Ich will dir mal was dalassen. Ich kenn' das Fandom zwar nicht und mein Wissen über die Zeit ist *sehr* begrenzt bis nicht vorhanden, deshalb kann ich leider nichts zu Recherche/ Authenzität in diesem Punkt sagen. Es sei mir verziehen.
Titel: Klingt ein bisschen Klischee und non-deskript, außerdem sind Englische Titel nicht so mein Ding, wenn es sich vermeiden lässt.
Inhalt: Das Kapitel ist sehr gut geeignet, um die Welt der Protagonistin zu zeigen, und bietet den Einstieg in die Geschichte. In diesem Punkt erfüllt es meiner Meinung nach den Zweck eines ersten Kapitels recht gut, dazu nachher noch mehr. Es endet mit dem Konflikt, der die Story auslöst, macht Lust auf mehr, bietet Raum für Spekulation.
Stil: So, dazu wolltest du ja was wissen. Ich finde, dass du flüssig schreibst und gut zwischen kurzen und längeren Sätzen abwechselst. Man kann sich die Szenerie gut vorstellen, du sprichst nicht nur visuelles an, was manchen anderen oft abgeht.
Informationen zur Hintergrundgeschichte bringst du geschickt unter, ohne dass es sich wie Infodump anfühlt.
Charaktere: Deine Protagonistin ist ja noch sehr jung, und ich finde, man merkt ihr das nicht so wirklich an. Sie wirkt eher wie ein paar Jahre älter; natürlich ist die Frage, inwieweit realistisch die jungen Heldinnen und Helden in Büchern in diesem Punkt sind (siehe z.B. auch Harry Potter, was ich so kenne), aber ich wollte es nur anmerken.
Tempo: Du scheinst ein gutes Gefühl für's Pacing zu haben, was ich sehr schätze - es kam mir beim Lesen nicht so vor, als wäre etwas zu langgestreckt oder gestaucht.
Gut gelungen: Mir gefällt sehr gut, wie du "Show, don't tell" befolgst. Oder zumindest schön illustrierst mit Worten - hier erinner ich mich daran, wie du mir deutlich gezeigt hast, wie verliebt Piper aussieht.
Weniger gut gelungen: (sieht nach mehr aus, als es tatsächlich ist...) Manchmal machst du zu viele Absätze - mitten im Sinnabschnitt. Fiel mir zumindest manchmal auf, dass ich da gestutzt habe. Nichts Großes. Gleiches gilt für die Leerzeilen - sowas macht man eigentlich nur bei einem Szenenwechsel.
Manche Dinge kamen mir etwas unausgeführt vor - dass Silena wie eine Mutter wie die Protagonistin ist, kam gar nicht bei mir rüber; daran würde ich in der Rückblende arbeiten, das lässt sich sicher so darstellen.
Die Protagonistin hält das Schwert in einer Hand - das ist mir aufgefallen. Ich habe nur begrenzt Ahnung, aber ein Schwert lässt sich nicht - erst recht nicht ohne Übung - in einer Hand halten/ führen, soweit ich weiß.
Allgemein, ich weiß nicht, es ist wahrscheinlich Absicht, den Namen der Hauptfigur nicht zu erwähnen, aber ich find's nicht so cool. Ich weiß nicht, weshalb genau, aber momentan ist sie für mich noch recht gesichtslos, auch wenn sie durchaus Charakter und Qualitäten hat. Da du aus ihrer Sicht schreibst, hätte ich erwartet, dass ihre Eindrücke weniger neutral sind. Du hast bereits Ansätze davon darin, aber ich würde ihre Meinungen und Ansichten noch mehr herausarbeiten; sei es durch gedankliche Kommentare zum Aussehen von Personen oder zu deren Verhalten, oder durch Handlungen... dass sie versucht, ihre Zofe davon zu überzeugen, sie doch Hosen für die Reise tragen zu lassen oder derartiges.
Für ein erstes Kapitel fand ich es etwas zu passiv. Mir hat der Dialog und die Interaktion mit anderen Figuren gefehlt, es schien sehr nachdenklich. Natürlich definiert das auch deinen Charakter, aber für ein erstes Kapitel war es mir in diesem Punkt zu ausschweifend. Wäre es ein Mittenkapitel, fände ich es voll in Ordnung von der Mischung her.
Fazit: Durchaus solide imo, nur kleine Kritikpunkte. Ich kenne deine anderen Sachen jetzt nicht, sodass ich den Schreibstil nicht vergleichen kann, aber ich fand ihn wie schon oben beschrieben schön zu lesen und flüssig.
Titel: Klingt ein bisschen Klischee und non-deskript, außerdem sind Englische Titel nicht so mein Ding, wenn es sich vermeiden lässt.
Inhalt: Das Kapitel ist sehr gut geeignet, um die Welt der Protagonistin zu zeigen, und bietet den Einstieg in die Geschichte. In diesem Punkt erfüllt es meiner Meinung nach den Zweck eines ersten Kapitels recht gut, dazu nachher noch mehr. Es endet mit dem Konflikt, der die Story auslöst, macht Lust auf mehr, bietet Raum für Spekulation.
Stil: So, dazu wolltest du ja was wissen. Ich finde, dass du flüssig schreibst und gut zwischen kurzen und längeren Sätzen abwechselst. Man kann sich die Szenerie gut vorstellen, du sprichst nicht nur visuelles an, was manchen anderen oft abgeht.
Informationen zur Hintergrundgeschichte bringst du geschickt unter, ohne dass es sich wie Infodump anfühlt.
Charaktere: Deine Protagonistin ist ja noch sehr jung, und ich finde, man merkt ihr das nicht so wirklich an. Sie wirkt eher wie ein paar Jahre älter; natürlich ist die Frage, inwieweit realistisch die jungen Heldinnen und Helden in Büchern in diesem Punkt sind (siehe z.B. auch Harry Potter, was ich so kenne), aber ich wollte es nur anmerken.
Tempo: Du scheinst ein gutes Gefühl für's Pacing zu haben, was ich sehr schätze - es kam mir beim Lesen nicht so vor, als wäre etwas zu langgestreckt oder gestaucht.
Gut gelungen: Mir gefällt sehr gut, wie du "Show, don't tell" befolgst. Oder zumindest schön illustrierst mit Worten - hier erinner ich mich daran, wie du mir deutlich gezeigt hast, wie verliebt Piper aussieht.
Weniger gut gelungen: (sieht nach mehr aus, als es tatsächlich ist...) Manchmal machst du zu viele Absätze - mitten im Sinnabschnitt. Fiel mir zumindest manchmal auf, dass ich da gestutzt habe. Nichts Großes. Gleiches gilt für die Leerzeilen - sowas macht man eigentlich nur bei einem Szenenwechsel.
Manche Dinge kamen mir etwas unausgeführt vor - dass Silena wie eine Mutter wie die Protagonistin ist, kam gar nicht bei mir rüber; daran würde ich in der Rückblende arbeiten, das lässt sich sicher so darstellen.
Die Protagonistin hält das Schwert in einer Hand - das ist mir aufgefallen. Ich habe nur begrenzt Ahnung, aber ein Schwert lässt sich nicht - erst recht nicht ohne Übung - in einer Hand halten/ führen, soweit ich weiß.
Allgemein, ich weiß nicht, es ist wahrscheinlich Absicht, den Namen der Hauptfigur nicht zu erwähnen, aber ich find's nicht so cool. Ich weiß nicht, weshalb genau, aber momentan ist sie für mich noch recht gesichtslos, auch wenn sie durchaus Charakter und Qualitäten hat. Da du aus ihrer Sicht schreibst, hätte ich erwartet, dass ihre Eindrücke weniger neutral sind. Du hast bereits Ansätze davon darin, aber ich würde ihre Meinungen und Ansichten noch mehr herausarbeiten; sei es durch gedankliche Kommentare zum Aussehen von Personen oder zu deren Verhalten, oder durch Handlungen... dass sie versucht, ihre Zofe davon zu überzeugen, sie doch Hosen für die Reise tragen zu lassen oder derartiges.
Für ein erstes Kapitel fand ich es etwas zu passiv. Mir hat der Dialog und die Interaktion mit anderen Figuren gefehlt, es schien sehr nachdenklich. Natürlich definiert das auch deinen Charakter, aber für ein erstes Kapitel war es mir in diesem Punkt zu ausschweifend. Wäre es ein Mittenkapitel, fände ich es voll in Ordnung von der Mischung her.
Fazit: Durchaus solide imo, nur kleine Kritikpunkte. Ich kenne deine anderen Sachen jetzt nicht, sodass ich den Schreibstil nicht vergleichen kann, aber ich fand ihn wie schon oben beschrieben schön zu lesen und flüssig.
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Beitrag #4, verfasst am 28.02.2017 | 23:39 Uhr
Hey :) Vielen Dank für deine ausführliche Meinung, ich habe mich total darüber gefreut, als ich das gesehen (und gelesen) habe.
Dass du nicht(s) so viel über das Fandom weißt, ist nicht so schlimm, mir geht es primär ja um etwas anderes.
Der Titel ist so eigentlich noch nicht wirklich fertig; bis jetzt war ich immer ein bisschen fantasielos, was das betrifft, aber für den Beitrag hier habe ich einfach mal das genommen. Überarbeitung läuft.
Die Protagonistin ist wirklich noch sehr jung, aber da habe ich mir selbst so ein bisschen eine Grube gegraben.
Im Mittelalter war es üblich, die Mädchen früh zu verheiraten, besonderes adelige Töchter waren oft noch jünger als meine Protagonistin. Sie soll aber noch nicht verheiratet sein, also ist da relativ wenig zeitlicher Spielraum, wenn das alles ungefähr passen soll...
Das mit den Absätzen lässt sich ändern, ich werde das auf jeden Fall noch einmal überarbeiten, auch der Rückblick wird wohl noch einmal geändert, vor allem, wenn Silena beziehungsweise das Verhältnis der Protagonistin zu ihr nicht unbedingt so rüberkommt, wie es sollte.
Das mit dem Schwert ist so eine Sache. Es gab ja durchaus Schwerter, die mit einer Hand geführt wurden, welche genau, kann ich dir jetzt leider nicht sagen, ich bin auf diesem Gebiet nämlich auch kein Experte.
Übung hat dir Protagonistin eigentlich schon, nur wird das erst später (ich glaube, es war im nächsten Kapitel) aufgeklärt.
Ob es Absicht war oder nicht, weiß ich ehrlich gesagt schon gar nicht mehr. Für Leute, die das Fandom kennen, müsste das eigentlich klar sein, wer das ist, aber vielleicht lässt sich ja der Name der Protagonistin noch einbauen.
(Zu) Passiv ist natürlich nicht so gut, da werde ich den Inhalt noch einmal ansehen/verändern.
Ja, ich glaube, das war's von meiner Seite aus. Danke nochmal für deine ausführliche Antwort; sie war sehr hilfreich und gerade im Bereich Weniger gut gelungen so ein bisschen Augenöffnend.
LG writing girl
Dass du nicht(s) so viel über das Fandom weißt, ist nicht so schlimm, mir geht es primär ja um etwas anderes.
Der Titel ist so eigentlich noch nicht wirklich fertig; bis jetzt war ich immer ein bisschen fantasielos, was das betrifft, aber für den Beitrag hier habe ich einfach mal das genommen. Überarbeitung läuft.
Die Protagonistin ist wirklich noch sehr jung, aber da habe ich mir selbst so ein bisschen eine Grube gegraben.
Im Mittelalter war es üblich, die Mädchen früh zu verheiraten, besonderes adelige Töchter waren oft noch jünger als meine Protagonistin. Sie soll aber noch nicht verheiratet sein, also ist da relativ wenig zeitlicher Spielraum, wenn das alles ungefähr passen soll...
Das mit den Absätzen lässt sich ändern, ich werde das auf jeden Fall noch einmal überarbeiten, auch der Rückblick wird wohl noch einmal geändert, vor allem, wenn Silena beziehungsweise das Verhältnis der Protagonistin zu ihr nicht unbedingt so rüberkommt, wie es sollte.
Das mit dem Schwert ist so eine Sache. Es gab ja durchaus Schwerter, die mit einer Hand geführt wurden, welche genau, kann ich dir jetzt leider nicht sagen, ich bin auf diesem Gebiet nämlich auch kein Experte.
Übung hat dir Protagonistin eigentlich schon, nur wird das erst später (ich glaube, es war im nächsten Kapitel) aufgeklärt.
Ob es Absicht war oder nicht, weiß ich ehrlich gesagt schon gar nicht mehr. Für Leute, die das Fandom kennen, müsste das eigentlich klar sein, wer das ist, aber vielleicht lässt sich ja der Name der Protagonistin noch einbauen.
(Zu) Passiv ist natürlich nicht so gut, da werde ich den Inhalt noch einmal ansehen/verändern.
Ja, ich glaube, das war's von meiner Seite aus. Danke nochmal für deine ausführliche Antwort; sie war sehr hilfreich und gerade im Bereich Weniger gut gelungen so ein bisschen Augenöffnend.
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Beitrag #5, verfasst am 01.03.2017 | 17:41 Uhr
Hey :)
Ich hab schon geahnt, dass die Zeit dir da ne kleine Zwickmühle darstellt, von demher wollte ich noch sagen, dass es gar nicht so schlimm fände, wenn sie eben für ihr Alter bereits sehr reif ist. Ich wollte es nur angemerkt haben, für den Fall, dass dir das nicht bewusst ist. Solang man das als Autor im Hinterkopf hat, ist schon mal gut. :)
Zu der Sache mit dem Schwert - ich bin auch kein Experte, ich wollte nur sichergehen, dass du da deine Recherche gemacht hast. Wieder was gelernt :D
Die Namenssache - ich hatte angenommen, dass es ein OC war. Mein Fehler. Die Stärken/ Schwächen eines Fandom-fremden Lesers, wobei ich persönlich ja immer sehr konstruktiv finde, wenn jemand dann drüberschaut, weil man eben merkt, ob zu viel vorausgesetzt werden oder nicht. Abgesehen von der Namenssache fand ich das eigentlich sehr schön, dass man es trotz FF-Aspekt lesen konnte, ist immer gut, so zu schreiben, dass möglichst viele potentielle Leser da Zugang finden können. (Ist aber auch was, wo ich bei mir selbst Wert drauflege, weshalb das so'n Steckenpferd von mir ist :D).
Mir ist aber gestern noch was entfallen beim Schreiben des Reviews - und zwar, dass die Protagonistin ja offensichtlich an den griechischen Sagen interessiert ist, aber dann nicht aufhorcht, wenn sie die Namen hört, die der Entführer erwähnt. Wie gesagt, ich habe keine Ahnung, aber die werden ja wohl nicht zeitgemäß für ihr Umfeld sein, oder?
Ich hab schon geahnt, dass die Zeit dir da ne kleine Zwickmühle darstellt, von demher wollte ich noch sagen, dass es gar nicht so schlimm fände, wenn sie eben für ihr Alter bereits sehr reif ist. Ich wollte es nur angemerkt haben, für den Fall, dass dir das nicht bewusst ist. Solang man das als Autor im Hinterkopf hat, ist schon mal gut. :)
Zu der Sache mit dem Schwert - ich bin auch kein Experte, ich wollte nur sichergehen, dass du da deine Recherche gemacht hast. Wieder was gelernt :D
Die Namenssache - ich hatte angenommen, dass es ein OC war. Mein Fehler. Die Stärken/ Schwächen eines Fandom-fremden Lesers, wobei ich persönlich ja immer sehr konstruktiv finde, wenn jemand dann drüberschaut, weil man eben merkt, ob zu viel vorausgesetzt werden oder nicht. Abgesehen von der Namenssache fand ich das eigentlich sehr schön, dass man es trotz FF-Aspekt lesen konnte, ist immer gut, so zu schreiben, dass möglichst viele potentielle Leser da Zugang finden können. (Ist aber auch was, wo ich bei mir selbst Wert drauflege, weshalb das so'n Steckenpferd von mir ist :D).
Mir ist aber gestern noch was entfallen beim Schreiben des Reviews - und zwar, dass die Protagonistin ja offensichtlich an den griechischen Sagen interessiert ist, aber dann nicht aufhorcht, wenn sie die Namen hört, die der Entführer erwähnt. Wie gesagt, ich habe keine Ahnung, aber die werden ja wohl nicht zeitgemäß für ihr Umfeld sein, oder?
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Beitrag #6, verfasst am 15.12.2017 | 16:23 Uhr
Hey,
ich gebe auch mal meinen Senf dazu ab.
flash in the pan hat eigentlich genau meine Meinung gesagt, deshalb werde ich jetzt etwas zu den Charakteren schreiben.
Also, ich habe beim Lesen direkt gemerkt, dass du aus Annabeths Sicht schreibst, du hast also voll ins Schwarze getroffen. Sie liest gerne, eignet sich gerne Wissen an, nutzt das ganze als Ablenkung... alles sehr glaubwürdig und in character.
Auch Piper fand ich gut dargestellt, vor allem ihre Vernarrtheit in Jason, aber auch dass sie versucht, Annabeth zu ermutigen, in dem sie ihr leicht die Hand drückt.
Leo kam ja kaum vor, aber trotzdem hätte ich gedacht, dass er vielleicht während der Entführung versucht, die Gegner irgendwie zu provozieren. Muss natürlich nicht sein, wäre aber durchaus denkbar.
Auch die anderen Charaktere, die jetzt nur dem Namen nach vorkamen, fand ich soweit gut besetzt. Natürlich vor allem Chiron als Lehrer und Hermes, der an der Entführung beteiligt ist.
Schließlich ist er ja der Gott der Diebe.?
Ich hoffe, du kannst damit ein bisschen was anfangen.
Lg
Julie
ich gebe auch mal meinen Senf dazu ab.
flash in the pan hat eigentlich genau meine Meinung gesagt, deshalb werde ich jetzt etwas zu den Charakteren schreiben.
Also, ich habe beim Lesen direkt gemerkt, dass du aus Annabeths Sicht schreibst, du hast also voll ins Schwarze getroffen. Sie liest gerne, eignet sich gerne Wissen an, nutzt das ganze als Ablenkung... alles sehr glaubwürdig und in character.
Auch Piper fand ich gut dargestellt, vor allem ihre Vernarrtheit in Jason, aber auch dass sie versucht, Annabeth zu ermutigen, in dem sie ihr leicht die Hand drückt.
Leo kam ja kaum vor, aber trotzdem hätte ich gedacht, dass er vielleicht während der Entführung versucht, die Gegner irgendwie zu provozieren. Muss natürlich nicht sein, wäre aber durchaus denkbar.
Auch die anderen Charaktere, die jetzt nur dem Namen nach vorkamen, fand ich soweit gut besetzt. Natürlich vor allem Chiron als Lehrer und Hermes, der an der Entführung beteiligt ist.
Schließlich ist er ja der Gott der Diebe.?
Ich hoffe, du kannst damit ein bisschen was anfangen.
Lg
Julie
Ich veranstalte im Moment ein Harry-Potter-Wunschkonzert, den Steckbrief könnt ihr in meinem Profil finden. Über rege Teilnahme würde ich mich freuen.
I've known a great many clever man.
I've outlived them all.
You know why?
I ignored them.
~ Olenna Tyrell
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