Da ich jetzt irgendwie nirgends einen passenden Thread gefunden habe und er meiner Meinung nach am ehesten hier hinein passt:
Ich bin derzeit hauptsächlich im Bereich Prosa - Liebesgeschichten unterwegs. Slash lese ich selten bis gar nicht, daher bin ich immer wieder auf der Suche nach guten Geschichten ohne Slash-Rating. Was, wie mir aufgefallen ist, gar nicht so leicht ist. Bei meiner Suche orientiere ich mich in erster Linie nach den Empfehlungen und in zweiter Linie auch an den Kommentaren und KB's. Wenn ich mir das dann so ansehe fällt mir auf, dass die ganzen Slash-Storys zumeist deutlich mehr Empfehlungen und Kommentare haben, als "normale" Geschichten. Es gibt, finde ich zumindest, eher wenige Nicht-Slash-Storys mit mehr als 5 Empfehlungen.
Jetzt stellt sich mir die Frage nach dem "Warum"? Ist Slash wirklich so viel spannender, aufregender...etc.? Oder sind die Geschichten tatsächlich so gut? Da stellt sich mir wieder die Frage, wenn die Geschichte an sich so gut ist, warum dann unbedingt Slash? Ich bin noch nicht so ganz dahinter gekommen, woran es liegt.
Es ist auch nicht so, dass ich Slash jetzt an sich extrem schlecht finde.
Mir erschließt sich nur einfach nicht, warum da doch deutlich mehr Empfehlungen gegeben werden.
Vielleicht fragt sich ja noch jemand auch so etwas in die Richtung? Oder hat Vermutungen, warum es so ist?
Naja, vielleicht muss ich ja bald nicht mehr allein darüber grübeln.
LG
June
Before you speak - Listen
Before you spend - Earn
Before you write - Think
Before you quit - Try
Before you die - Live
Deshalb sind hier vielleicht wirklich mehr Schreiber und Leser an diesen Geschichten interessiert als an den traditionellen Liebesgeschichten. Ob es qualitative Unterschiede gibt wirst du selbst rausfinden müssen, Sternchen und Reviewzahlen sind da kein Kriterium. Kann hervorragende Geschichten geben ohne Sternchen einfach weil das Thema niemanden interessiert oder der Schreiber hier nicht die richtigen Kontakte pflegt. 😉
Das liegt wohl hauptsächlich daran, daß es für das was du "normale Liebesgeschichten" nennst ein enormes Angebot an verlegten Büchern gibt.
Jupp, würde ich auch sagen. Mit "normalen" Geschichten dürfte der Markt ziemlich gesättigt sein.
Unnini
Wer homosexuelle Liebesgeschichten lesen will (ich gehe mal davon aus das ist mit "Slash" gemeint auch wenn es da unterschiedliche Definitionen gibt was das Wort bedeutet)
Im FF-Bereich ist das die gängigste Definition. Wenn nicht gar einzige. 😉
Außer natürlich, jemand schreibt tatsächlich ne FF über Schrägstriche.
Für andere Definitionen des Begriffs "Slash" gibts im FF-Bereich wohl auch andere Begriffe.
~ Treguna mekoides trecorum satis dee ~
Wer sich vor dem Wolf fürchtet, der soll nicht in den Wald gehen. (estnisches Sprichwort)
* Nothing is forgotten, nothing is ever forgotten. * (Robin of Sherwood)
Im FF-Bereich ist das die gängigste Definition. Wenn nicht gar einzige. 😉
Laut Wikipedia ist auch im FF-Bereich "slash" strenggenommen nur für Figuren zu verwenden, die in der Originalgeschichte nicht homosexuell sind, aber in der Fanfiction schon. Also eigentlich nur wenn die sex. Orientierung im Vergleich zum Original verdreht wird.
Womit es das dann bei Prosa an sich gar nicht geben würde.
Womit es das dann bei Prosa an sich gar nicht geben würde.
Sehr streng genommen schon, aber...
"Als übliches Label kann „Slash“ aber auch einfach nur den homosexuellen oder homoerotischen Inhalt einer Story anzeigen." Quelle: wikipedia.
~ Treguna mekoides trecorum satis dee ~
Wer sich vor dem Wolf fürchtet, der soll nicht in den Wald gehen. (estnisches Sprichwort)
* Nothing is forgotten, nothing is ever forgotten. * (Robin of Sherwood)
Warum?
Ich finde das gar nicht so einfach zu beantworten. Ich meine, warum gefällt uns etwas und etwas anderes nicht? ISt das nicht meist mit einem einfach "Weil das eben so ist" zu beantworten?
Mir gefällt es eben besser. Ich finde schwule Paare, ob fiktive oder echte, wahnsinnig großartig. Ich sammel mir auch alles an Gay-Romance-Büchern zusammen, was mir gefällt.
Klar, hab ich auch sogenannte Frauenromane gelesen. Allerdings sind sie für mich alle gleich, völlig vorhersehbar und nach drei Seiten weiß man sowieso wie das aussieht. In der Gayromance passiert das nciht so oft.
Dazu kommt, dass ich Frauen in Frauenromanzen wahnsinnig nervig und anstrengend finde, vermutlich weil ich kilometerweit davon entfernt bin, so eien Frau zu sein. Ich plapper nicht den ganzen Tag darüber, welches Paar Schuhe ich mir kaufen muss, ich besitze keine High Heels, ich beschäftige mich nicht mit den neuesten Schminktipps, sondern lese lieber. Ich ziehe Harry Potter Bis(s) vor und Herr der Ringe ziehe ich Shades of Grey vor. Ich schaue nicht Sex and the City sondern lieber Game of Thrones.
Die Frauen in diesen Geschichten sind OFT (nicht IMMER!) hohle Fritten, mit denen ich in meinem echten Leben nicht reden würden oder Mary Sues.
Das heißt nicht, dass ich nicht weibliche Hauptcharaktere zu schätzen weiß. Ich finde Die Tribute von Panem großartig (obwohl Katniss leicht nervt, wenn es um Gale und Peeta geht). Ich liebe auch die Gilmore Girls, weil es eine unglaublich intelligente Serie ist.
Mit "Frauenzeugs" kann ich nichts anfangen und will es auch gar nicht, da liegt es mir fern, diese Storys zu lesen, in denen die Kapitel zu 95% daraus bestehen Links zu posten, wie das Kleid, die Schuhe, die Frisur, das Makeup usw. aussehen. Ja, klar gibt es auch gute Heterostorys, aber im Grunde habe ich keine Lust mir die Mühe zu machen, sie zu suchen, wenn ich doch Gayromance lesen kann.
Einfache Rechnung XD
Ansonsten ungefähr das, was lilalida schreibt.
"Es ereilt uns alle, Master Wayne. Sogar Sie sind zu alt geworden um jung zu sterben. Nicht, dass es an Gelegenheiten gemangelt hätte..." Zitat aus Batman v Superman
Auch dass Schwule keine Romanze haben/wollen, halte ich für ein Gerücht. Schwule sind ja kein Einheitsbrei, sondern Millionen von Individuen mit individuellen Bedürfnissen und Interessen.
Ich glaube auch am Ehesten, dass die Beliebtheit von Slash auf Fanfiction-Seiten daran liegt, dass es auf dem Buchmarkt eher unterrepräsentiert ist. Viele Heterofrauen mögen eben zwei hübsche Kerle lieber, als einen, aber die größeren Verlage scheinen das nicht zu kapieren. Mehr Erklärung braucht es da gar nicht. Das ist einfach eine Präferenz.
― H.P. Lovecraft, From Beyond
Altais
Mich für meinen Teil kann man mit Slash jagen. Ist einfach nicht mein Ding. Und ich bin alles andere, als eine typische Frau. Dass man, wenn man bevorzugt Het liest, eher mit "typischem Mädchenkram" etwas anfangen kann, wäre mir neu ? Was hat das denn bitteschön damit zu tun, was man lieber als Romanze (oder halt Sexgeschichte) liest? Ich wüsste jetzt auch nicht, dass Slash mit weniger Rollenklischees daherkommt, als Het
Was ist eine typische Frau?
Ich habe inzwischen so viele Frauen kennengelernt die nicht den sexistischen Klischees entsprechen, dass ich mir nicht mehr sicher bin, ob die nicht eventuell sogar in der Überzahl, und damit eben das Typische sind.
Damit, dass Slash nicht weniger Rollenklischees hat als Het, hast Du Recht, da sind mir auch schon Geschichten untergekommen, die ... ich wollte gerade schreiben, dass Alice Schwarzer sie in Bausch und Bogen verdammt hätte, wären sie Het gewesen, aber nachdem die Frau Fifty Shades of Grey gut fand, traue ich mich nicht mehr, sie als Beispiel heranzuziehen. Der deutsche Feminismus ist auch nicht mehr das, was er mal war.
Allerdings sind doch recht viele der Frauen die sich als "untypisch" ansehen, Slashfans. (Ob sie wirklich untypisch sind, steht auf einem anderen Blatt. Die meisten kommen mir ganz normal vor. Ein Desinteresse an Make-up, Kleidung und Schuhen ist nun wahrlich nichts außergewöhnliches.) Beziehungsweise, viele Slashfans sehen sich als untypische Frauen an. Ich hatte da schon mit Einigen zu tun, nehme also an, mein Bekanntenkreis könnte repräsentativ sein.
Ich vermute, dass doch ein gewisser Teil des Slashphänomens dadurch bedingt ist, dass viele Frauen denken, sie wären nicht so wie andere Frauen - obwohl sie sehr wohl so sind wie sehr viele andere Frauen, nur eben nicht so wie die Frauen, die in Mainstream-Romanzen der großen Verlage vorkommen. Und sich deswegen nicht recht trauen, Geschichten über Frauen zu schreiben, die eben so sind wie sie selbst.
(Neulich habe ich mal wieder eine romantische Komödie erwischt, die sich als Krimi tarnte, und habe nach der Hälfte abgebrochen, weil ich die Protagonistin nicht mehr ertragen konnte. Ich nehme also an, mein Urteil über das, was in Romanzen so üblicherweise vorkommt ist halbwegs korrekt, obwohl ich sie nie absichtlich lese.)
Bei den Seme/Uke Slashgeschichten, in denen eine durch und durch stereotype, von sexistischen Klischees geprägte Heterobeziehung dargestellt, die Frau aber kurzerhand zum Mann erklärt wird, (ohne sonst etwas zu ändern, im Extremfall von Mpreg wird sogar die Anatomie nur geringfügig geändert) kann ich mir absolut nicht erklären, wie das zustande kommt.
Eventuell durch eine gewisse innere Zerrissenheit, bei der die Autorin weiß, dass die Art von Beziehung, über die sie fantasieren möchte, nicht mehr zeitgemäß ist, und das löst, indem sie eine homosexuelle Beziehung daraus macht?
Zumindest bei den Mpreg-Geschichten zieht das "Zwei Kerle sind besser als einer" Argument nicht, schließlich sind das ja gar nicht zwei Kerle, sondern ein Kerl und ein Hermaphrodit. (Dessen Anatomie ich mir zwangsläufig als größtenteils weiblich vorstelle, weil ich sonst Panikzustände kriege, wenn ich nur darüber nachdenke was eine Schwangerschaft mit seinem Körper machen würde)
Die Tatsache, dass Fanfiction häufig maleslash ist, weil einfach alle interessanten/wichtigen Figuren männlich sind, (siehe Herr der Ringe, Éowyn ist zwar durchaus interessant, kann aber nicht als Hauptfigur gelten) dürfte auch gewisse Wechselwirkungen mit den Originalwerken der FanfictionautorInnen haben.
Mir ist aufgefallen, dass meine Harry Potter Fanfic sich quasi selbst einen Hetero-Romanzen-Nebenplot hat wachsen lassen. Ohne, dass ich den geplant hätte. (Und das obwohl Hermine in der Geschichte gar nicht vorkommt.)
Das passiert mir bei Fanfics, bei denen das Original keine interessanten weiblichen Figuren hat eher selten bis nie.
Ich nehme also an, dass das, was man so liest, durchaus einen Einfluss darauf hat, für wie leicht man es hält, weibliche Figuren zu schreiben, und darauf, wie interessant man sie findet, und wie gern man sie in einer Romanze vorkommen lassen möchte.
Lest meine Lovecraftian-Horror-Story: https://www.book-ebooks.com/schatten-ueber-ruchensee-16163043.html
Sionon Klingensang
Altais
Mich für meinen Teil kann man mit Slash jagen. Ist einfach nicht mein Ding. Und ich bin alles andere, als eine typische Frau. Dass man, wenn man bevorzugt Het liest, eher mit "typischem Mädchenkram" etwas anfangen kann, wäre mir neu ? Was hat das denn bitteschön damit zu tun, was man lieber als Romanze (oder halt Sexgeschichte) liest? Ich wüsste jetzt auch nicht, dass Slash mit weniger Rollenklischees daherkommt, als HetWas ist eine typische Frau?
Das musst du die Damen weiter oben fragen. Die erklären recht ausführlich, was eine typische Frau ist, und nach dieser Einschätzung bin ich keine (ich kenne aber ehrlich gesagt auch eher wenige Frauen, die all diesen Klischees entsprechen, aber gut).
Übrigens halte ich nicht so viel davon, irgendwelche Vorlieben zu, ähm, psychologisieren. Wenn ein Mann lieber Lesbenpornos guckt (oder halt Femslash schreibt), fragt auch keiner, warum, und niemand muss sich dafür irgendwie erklären. Es ist eine Vorliebe. Und sie ist okay. Jeder soll, nein, muss das lesen und schreiben dürfen, was ihm am meisten beliebt, ohne sich dafür großartig um die Gründe zu sorgen. Solange diese Vorlieben niemandem schaden.
Ich fand ehrlich gesagt auch noch jeden Grund, der tiefergehend war, als das schlichte "Es gefällt mir eben", das man gar nicht näher erklären muss, irgendwie merkwürdig.
― H.P. Lovecraft, From Beyond
Ich mache generell einen Bogen um Romanzen, schlicht und einfach, weil sie sowieso in jedem Genre vorkommen, ob das nun ein Drama ist oder ein Abenteuer oder eine Gruselgeschichte. Ohne mindestens ein Pärchen mit Beziehungsdrama geht es scheinbar nirgendwo, daher muss ich nicht extra Geschichten lesen, die auch noch speziell auf dieses Thema ausgerichtet sind.
Aber wenn eine Romanze, dann für mich doch lieber Slash. Es ist nun mal so, dass keiner mir eine Hetero-Liebesgeschichte erzählen kann, die ich nicht schon mal irgendwo gehört habe. Ob sich nun das gewöhnliche Mädchen in den Vampir verliebt oder die Prinzessin in den Bettler oder die widerspenstige Zicke in einen noch viel zickigeren Typen, den sie anfangs überhaupt nicht leiden konnte... alles schon mal da gewesen. Und nicht nur einmal. Wenn das nun beides Männer oder beides Frauen wären, wäre die Geschichte natürlich im Grunde immer noch die gleiche, aber zumindest hätte man etwas Neues drin, was sich bisher wohl noch keiner getraut hat...
Die einzigen Hetero-Liebesgeschichten, die ich gerne mal lesen würde, sind Disney-Märchen mit vertauschten Geschlechtern. Sprich: Dornröschen ist männlich und wird von einer Prinzessin wach geküsst, oder Elsa und Anna als Männer und Kristoff und Hans als Frauen. Würde mich mal interessieren, wie sich dadurch die Wirkung der Geschichte verändert, und wie das beim Publikum ankommen würde.
Aber ich lasse da selbstverständlich jedem seine eigenen Vorlieben. Dass heterosexuelle Männer auf F/F-Slash stehen, wird ja mittlerweile als völlig normal akzeptiert, aber wehe, einer heterosexuellen Frau gefällt im Gegenzug M/M-Slash besser, dann muss sie natürlich in Wahrheit ein schwuler FzM-Transsexueller sein... ? Das muss aufhören! Lesen und lesen lassen, bitte.
Ich denke die anderen Variationen waren vlt. doch eher Slash. Vielleicht auch in Verlagen erschienen. Vlt. irre ich mich aber auch und es gibt sowas gar nicht...
Nun gut, das war vlt. auch bisschen OT aber immerhin noch ne Antwort an den Vorredner.
Ich persönlich mag Nicht-Slash mehr, aber das Argument, dass in Slash vieles erzählt wird, was man eben noch nicht gelesen hat, kann ich auch voll unterschreiben. Nur ist es mir da sehr oft 'zu viel speziell' und vlt. kann man auch sagen, dass es mich auf eine gewisse Art triggert, auch bei P16 oder nicht-AVL-18-Geschichten. ES gibt aber sicher noch andere Dinge die mich deutlich mehr triggern, aber weil es mir da schwer fällt richtig gute Geschichten in der Masse zu finden, suche ich nicht, sondern lasse die Geschichten mich finden :D
Sie bezahlen einen hohen Preis, aber so verhält es sich immer mit wahrer Größe.
Gefunden auf: myzitate.de Jon Skovron - Pakt der Diebe.
Nichts gegen persönliche Geschmäcker, aber im Allgemeinen stoßen mir manche Begründungen wieso man fast ausschließlich Slash / Boys Love liest, schon etwas (sehr) auf, und ich meine nicht nur hier, sondern allgemein. Das hab ich schon sehr oft gesehen.
Das sind vor allem weibliche Leserinnen, deren Hauptbegründungen eine Mischung aus "zwei Jungs zusammen sind süß" (gut, Geschmackssache von jedem) und "alle Weiber sind bis auf ein paar coole Ausnahmen (also stereotypische Actionhelden mit Brüsten) ja sooo blöd und ich bin viel besser als die!" bestehen. Also dieser typische "Girl Hate" untereinander, den man vor allem, aber nicht ausschließlich, bei Teenagern antrifft... und eben leider Ältere ebenfalls nicht davon verschont sind, und wenn man tiefer schaut, steht bei den meisten nur die eigene Unsicherheit und auch noch Neid dahinter.
In der Fiktion ist es "naja..." bis nervig bei manchen extremen Ausprägungen, aber so einige sind im realen Leben dann genauso und da fängt es an ein Problem zu werden.
Ich meine, in meiner Jugendzeit war ich auch manchmal recht zickig, aber da hab ich bemerkt, dass manche dieser exremen Slashfans diejenigen sind, die Angriffe und Spitzen gegen alle andere Mädchen starten, die ihnen vom Aussehen ("zu viel" Schminke etc.) oder Verhalten ("zu mädchenhaftes" Verhalten) nicht passen, und dann behaupten, alle anderen seien solch dumme Tussen.
Einmal war ich fort und etwas mehr geschminkt. Die eine war eben extremer Slashfan, wie mir gesagt wurde, und meinte random hinter meinem Rücken, sie hasse solche rehäugigen Püppchen wie mich (Da ich eben klein bin und mir die Augen größer geschminkt habe). Nach keinen zehn Worten, die ich mit ihr gewechselt hätte. Und die Frau war eben keine 15 mehr und ich war mit einem schwulen Paar fort, die eben sehr gute Freunde von mir sind und nun leider in einem anderen Bundesland wohnen. Die hat die beiden wie Zootiere angeguckt. Nicht zu offensichtlich, aber halt dennoch.
Seit diesem Zeitpunkt und einem Erlebnis, als in einer Bar ein Mädel die beiden ange"kawaiit"-quietscht hat, hab ich auch meine eigene Einstellung zu Slash und manche dieser Damen etwas hinterfragt, tbh. Also natürlich kenne ich diese beiden Personen gar nicht / kaum, weil ich eben auch keine Lust dazu habe, aber das Verhalten hat imo schon Bände gesprochen.
Aber generell: Neid und Selbsthass, wieso auch immer, schluckt man bitte hinunter und versucht selbst damit klarzukommen, aber verlautbart nicht so sehr, wie scheiße fast alle andere Frauen wären.
Ich kann das gar nicht ab, wenn klischeehaft Männliches total idealisiert wird, während typisches / "klischeehaftes" Feminines wie Mode, Schminke, Sensibilität etc. herabgewertet wird.
Und manchmal sind die Jungs in den typischen Boys Love-Manga nichtmal besonders maskulin - nicht, dass ich das verlangen würde. Solange sich Charaktere recht menschlich verhalten, mag ich Diversität noch immer am liebsten. Ich habe absichtlich einen Hauptcharakter von mir etwas tuntig und feminin geschrieben, weil es diese Männer nunmal tatsächlich ebenfalls gibt und ich ihn so mag... außerdem ärgert das recht schön einige "Männer müssen / sollen hart und maskulin sein, sonst nehm ich die nicht ernst!"-Leute. xD
Diese Mädels beruhigen sich aber einfach mit der Vorstellung, dass da eh keine Frau vorkommt und ihnen vielleicht den anderen Charakter wegschnappt, auf den sie stehen. Nun gut, mit der zweiten Begründung ist das ja nicht "so schlimm".
Das gipfelt bei vielen auch darin, dass man Femslash auf logische Folge natürlich ganz liegen lässt und manche vor allem eben reale bisexuelle und lesbische Frauen nicht abkann, weil zwei Weiber ja noch blöder sind als eines, aber man ist nicht homophob, weil man Schwule ja "süß" findet (in etwa, wie man Hundewelpen süß findet), nicht... ?
Viele dieser Mädels kennen doch nichtmal reale LGBT-Menschen und idealisieren auch teilweise die Liebe zwischen Schwulen. Hätten sie etwas mehr eigene Lebenserfahrung in dem Bereich / mit diesen Leuten, wüssten sie, dass es genauso viele glückliche und gesunde oder unglückliche und ungesunde, treue und Beziehungen in denen betrogen wird etc... gibt, und genauso sexuelle und häusliche Gewalt existiert, alles wie bei heterosexuellen und lesbischen Paaren auch.
Deswegen hat es sich imo eingebürgert, dass Slash gleichmal stellvertretend für Maleslash steht.
Eigentlich halte ich Frauen für weniger homophob als Männer, weil die dann oft versucht sind ihren Ruf zu beschützen, da für einige männliche Homosexualität immer noch etwas Beschämendes ist, aber manche Frauen werten gleich ihr gesamtes Geschlecht ab, nicht nur Lesben an sich. Was davon "besser" ist, darum lässt sich streiten. xD
Dazwischen verstecken sich auch noch ein paar bisexuelle oder schwule Männer, die mit denselben Argumenten wie die Mädels kommen und selbst recht sexistisch rüberkommen. Der Unterschied ist dann eben, dass sexistische, heterosexuelle Männer, die Frauen über einen Kamm scheren, eben wohl kaum Maleslash lesen werden.