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Rang: Literaturgott
Vorweg: Ja, ich habe im Take-That-Thread gelesen, auch die hauptsächlich negativen Bemerkungen über Robbie Williams.
Mit Take That konnte ich eigentlich nie was anfangen (da war ich damals wohl schon zu alt für).
Und ich konnte Robbie Williams absolut nicht ausstehen, wegen seines zum großen Teil doch reichlich rüpelhaften Verhaltens und seiner suff- und drogenbedingten Ausfälle bei Konzerten. Aber seine Musik fand ich - mit wenigen Ausnahmen - wirklich sehr gut.
Den Absturz vor drei Jahren habe ich so mehr oder weniger nebenbei zur Kenntnis genommen. Schade um ihn, aber so ist es ja oft. Gerade bei den sehr begabten Künstlern. Jetzt kommt er wieder und es wird zu einem "Comeback" hochstilisiert, was bei anderen eine ganz normale "Kunstpause" wäre. Was sind schon drei Jahre Pause zwischen zwei Alben?
Aber was er mitgebracht hat aus seinen drei Jahren Pause: Ein neues Album, von dem mir wahrscheinlich mindestens die Hälfte der Songs sehr gut gefällt (was bei mir bei Alben selten ist - deswegen kaufe ich meistens keine), eine neue Lebenseinstellung (falls die Wandlung echt ist), (hoffentlich) die Liebe seines Lebens.
Ich bin überrascht. Und ich muss zugeben, es berührt mich, wie offen er mit seiner Angst vor der Bühne und dem Publikum umgeht. Wie er meint, dass es ihm schlecht gehen muss, damit er richtig gute Songs schreiben kann, dass er deswegen dieses "Schlecht-gehen" aber nun wirklich nicht genießt. Wie echt er in den Interviews, die ich jetzt gelesen habe, wirkt. Erwachsener. Reifer.
Bei seinem Konzert im Roundhouse in London hat er einfach nur gesungen und Anekdoten erzählt - ohne sein vor Jahren übliches flippiges Verhalten bis hin zu möglichst viele Klamotten ausziehen. Und falls es stimmt, was er dort erzählt hat, hat er sich sogar mit seinem "Lieblingsfeind" Gary Barlow versöhnt.
Alles in allem habe ich einen neuen Zugang zu ihm und seinen Songs (auch und gerade den alten, schon tausendmal gehörten) gefunden. Insgesamt ist ja nicht nur die Musik gut - der Typ hat auch noch Texte, bei denen man genauer hinhören kann, ohne die ganze Zeit wegen des Kitsch-trief-Faktors oder der Langeweile vieler Songs die Augen zu rollen. Und obwohl ich normalerweise dagegen bin, von Texten auf die Denkweise und den Gemütszustand eines Menschen zu schließen, habe ich in dem Fall oft den Eindruck, hier und da tatsächlich Robbie Williams, den Menschen durchblitzen zu sehen.
Also, alles in allem bin ich sozusagen "neu bekehrter" Fan geworden... *hust*
Mit Take That konnte ich eigentlich nie was anfangen (da war ich damals wohl schon zu alt für).
Und ich konnte Robbie Williams absolut nicht ausstehen, wegen seines zum großen Teil doch reichlich rüpelhaften Verhaltens und seiner suff- und drogenbedingten Ausfälle bei Konzerten. Aber seine Musik fand ich - mit wenigen Ausnahmen - wirklich sehr gut.
Den Absturz vor drei Jahren habe ich so mehr oder weniger nebenbei zur Kenntnis genommen. Schade um ihn, aber so ist es ja oft. Gerade bei den sehr begabten Künstlern. Jetzt kommt er wieder und es wird zu einem "Comeback" hochstilisiert, was bei anderen eine ganz normale "Kunstpause" wäre. Was sind schon drei Jahre Pause zwischen zwei Alben?
Aber was er mitgebracht hat aus seinen drei Jahren Pause: Ein neues Album, von dem mir wahrscheinlich mindestens die Hälfte der Songs sehr gut gefällt (was bei mir bei Alben selten ist - deswegen kaufe ich meistens keine), eine neue Lebenseinstellung (falls die Wandlung echt ist), (hoffentlich) die Liebe seines Lebens.
Ich bin überrascht. Und ich muss zugeben, es berührt mich, wie offen er mit seiner Angst vor der Bühne und dem Publikum umgeht. Wie er meint, dass es ihm schlecht gehen muss, damit er richtig gute Songs schreiben kann, dass er deswegen dieses "Schlecht-gehen" aber nun wirklich nicht genießt. Wie echt er in den Interviews, die ich jetzt gelesen habe, wirkt. Erwachsener. Reifer.
Bei seinem Konzert im Roundhouse in London hat er einfach nur gesungen und Anekdoten erzählt - ohne sein vor Jahren übliches flippiges Verhalten bis hin zu möglichst viele Klamotten ausziehen. Und falls es stimmt, was er dort erzählt hat, hat er sich sogar mit seinem "Lieblingsfeind" Gary Barlow versöhnt.
Alles in allem habe ich einen neuen Zugang zu ihm und seinen Songs (auch und gerade den alten, schon tausendmal gehörten) gefunden. Insgesamt ist ja nicht nur die Musik gut - der Typ hat auch noch Texte, bei denen man genauer hinhören kann, ohne die ganze Zeit wegen des Kitsch-trief-Faktors oder der Langeweile vieler Songs die Augen zu rollen. Und obwohl ich normalerweise dagegen bin, von Texten auf die Denkweise und den Gemütszustand eines Menschen zu schließen, habe ich in dem Fall oft den Eindruck, hier und da tatsächlich Robbie Williams, den Menschen durchblitzen zu sehen.
Also, alles in allem bin ich sozusagen "neu bekehrter" Fan geworden... *hust*
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