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Lexila
Beitrag #1, verfasst am 01.11.2009 | 19:15 Uhr
Würdet ihr in einer Fantasy-FA Maßeinheiten wie Meter, Centimeter oder Kilometer benutzen?
Normalerweise werden Entfernungen in Fantasy ja häufig in Fuß angegeben, oder der Autor denkt sich irgendwelche verwirrenden neuen Einheiten aus, weil Meter ja zu "modern" klingt.
Ich finde das aber irgendwie blöd, weil ich bei einer Angabe in Fuß ständig am Umrechnen und Überlegen bin, wieviel das jetzt in Metern ist.
Grade sowas finde ich, kann dann gerne "modern" klingen, wenn es dann leichter verständlich ist.
Größere Entfernungen werden oft in Meilen angegeben, weshalb ich nicht ganz begreife, warum man nicht auch Kilometer benutzen darf.
Wie seht ihr das?
Normalerweise werden Entfernungen in Fantasy ja häufig in Fuß angegeben, oder der Autor denkt sich irgendwelche verwirrenden neuen Einheiten aus, weil Meter ja zu "modern" klingt.
Ich finde das aber irgendwie blöd, weil ich bei einer Angabe in Fuß ständig am Umrechnen und Überlegen bin, wieviel das jetzt in Metern ist.
Grade sowas finde ich, kann dann gerne "modern" klingen, wenn es dann leichter verständlich ist.
Größere Entfernungen werden oft in Meilen angegeben, weshalb ich nicht ganz begreife, warum man nicht auch Kilometer benutzen darf.
Wie seht ihr das?
B-Engelchen
Beitrag #2, verfasst am 01.11.2009 | 19:24 Uhr
Ich selbst würde vermutlich Meilen, Fuß und Pfund benutzen, das aber deshalb, weil ich früher ausschließlich auf Englisch geschrieben habe und vieles auch auf Englisch lese. Ist also so eine Art Gewohnheit inzwischen.
Allgemein kommt es auf das genaue Setting an. In eine mittelalterliche Welt passen nun halt einmal am besten Spanne, Elle und sonstige Maße. So etwas kann man aber auch ganz anders lösen: zwei Finger breit, einen Tagesmarsch / -ritt, nicht größer als ein dreijähriges Kind ...
Allgemein kommt es auf das genaue Setting an. In eine mittelalterliche Welt passen nun halt einmal am besten Spanne, Elle und sonstige Maße. So etwas kann man aber auch ganz anders lösen: zwei Finger breit, einen Tagesmarsch / -ritt, nicht größer als ein dreijähriges Kind ...
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Beitrag #3, verfasst am 01.11.2009 | 19:31 Uhr
Ich finde Meter und Kilometer auch nicht so passend. Ich versuche es meist mit schon genannten Maßen oder "einem Tagesritt entfert" oder "einer Pfeilschußweite entfernt", "handbreit", "Elle" ect. Denn das sind Maß, mit denen die Leute damals im Alltag was haben anfangen können. So etwas wie "Fuß" war eher was für Handwerker, bei denen es tatsächlich auf genaue Zahlen ankam.
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Ich finde es kommt drauf an, was für eine Art von Fantasy es ist und wo die Geschichte spielt.
Wenn es in unserer heutigen Welt ist, dann sind solche Einheiten wie Meter und Kilometer auf jeden Fall besser als Fuß.
Wenn es in einer anderen Welt spielt, die unserer Vergangenheit ähnlich ist (weil die zum Beispiel Kutschen haben statt Autos oder sonstiges), dann würde ich auch eher Meilen und Fuß gebrauchen, weil es besser dazu passt.
Grundsätzlich finde ich Meter und Kilometer aber besser, aus dem einfachen Grund, dass ich nicht sofort sagen kann, wie lang fünf Fuß oder so sind. Dann müsste ich erst umrechnen und das würde mich beim Lesen nur aufhalten xD
Wenn es in unserer heutigen Welt ist, dann sind solche Einheiten wie Meter und Kilometer auf jeden Fall besser als Fuß.
Wenn es in einer anderen Welt spielt, die unserer Vergangenheit ähnlich ist (weil die zum Beispiel Kutschen haben statt Autos oder sonstiges), dann würde ich auch eher Meilen und Fuß gebrauchen, weil es besser dazu passt.
Grundsätzlich finde ich Meter und Kilometer aber besser, aus dem einfachen Grund, dass ich nicht sofort sagen kann, wie lang fünf Fuß oder so sind. Dann müsste ich erst umrechnen und das würde mich beim Lesen nur aufhalten xD
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Beitrag #5, verfasst am 01.11.2009 | 20:27 Uhr
Ich verwende die Maßeinheiten, die zu der Zeit passen, auf deren technischen Stand die Fantasywelt ist.
Kilometer passen nicht in eine mittelalterliche Welt. Außerdem interessiert es mich auch herzlich wenig, wieviele Kilometer meine Helden zurücklegen müssen. Bei so etwas wird in Tagesmärschen gerechnet. Darunter kann sich dann auch hoffentlich jeder etwas vorstellen.
Neue Maßeinheiten ausdenken würde ich mir nur, wenn ich entweder eine richtig gute Idee hätte, oder über ein Volk schreiben würde, das die normalen Maßeinheiten logischerweise nicht verwenden kann. (Meermenschen werden nicht in "Fuß" messen.)
Kilometer passen nicht in eine mittelalterliche Welt. Außerdem interessiert es mich auch herzlich wenig, wieviele Kilometer meine Helden zurücklegen müssen. Bei so etwas wird in Tagesmärschen gerechnet. Darunter kann sich dann auch hoffentlich jeder etwas vorstellen.
Neue Maßeinheiten ausdenken würde ich mir nur, wenn ich entweder eine richtig gute Idee hätte, oder über ein Volk schreiben würde, das die normalen Maßeinheiten logischerweise nicht verwenden kann. (Meermenschen werden nicht in "Fuß" messen.)
Seepferdchen sind Pferdchen!
Lest meine Lovecraftian-Horror-Story: https://www.book-ebooks.com/schatten-ueber-ruchensee-16163043.html
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Ich verwende in meiner Science Fiction Geschichte ganz normale Einheiten wie Parsec, Meter, Sekunden usw. Es macht die Geschichter leichter zu lesen und außerdem ist sowieso der ganze Text "übersetzt".
Das einzige, wo ich eine eigene Bezeichnung habe ist das Geld. Aber da macht eine menschliche Währung auch nicht viel Sinn.
Ich finde auch, dass die Einheiten zu der Art der Geschichte passen sollte. Eine eher futuristische Fantasy darf durchaus Meter verwenden, eine atmosphärisch eher altmodische halt Elle, usw. Dann aber schon die richtigen. In einer Geschichte, die im alten Ägypten spielt, passt Meile genausowenig wie Kilometer.
Das einzige, wo ich eine eigene Bezeichnung habe ist das Geld. Aber da macht eine menschliche Währung auch nicht viel Sinn.
Ich finde auch, dass die Einheiten zu der Art der Geschichte passen sollte. Eine eher futuristische Fantasy darf durchaus Meter verwenden, eine atmosphärisch eher altmodische halt Elle, usw. Dann aber schon die richtigen. In einer Geschichte, die im alten Ägypten spielt, passt Meile genausowenig wie Kilometer.
Meine Romane
Rebellion der Synthetiker: http://www.amazon.de/Rebellion-Synthetiker-Angela-Fleischer/dp/3943795268
Vagabunden des Alls: http://www.amazon.de/Vagabunden-des-Alls-ebook/dp/B007QY63PY
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Ich bin mit allen Varianten irgendwo unzufriegen.
Kilometer und so weiter sind wie schon erwähnt recht moderne Maßeinheiten, und sie stören für mich den Fluss und die Atmosphäre. Andererseits haben sie den Vorteil, dass man sich etwas darunter vorstellen kann. Ich lese zwar schon ewig Geschichten, in denen von Meilen, Füßen und Zoll die Rede ist, aber vorstellen kann ich mir darunter einfach nichts. Ich weiß gerade mal, dass ein Mensch, der sechs Fuß groß ist, vergleichsweise groß ist, und dass eine Meile so in etwa 1,5 Meter sind (oder auch 10.000 ...). Soll heißen, wann immer ich sowas lese, muss ich umrechnen wie blöde.
Elle kann ich mir da schon eher vorstellen, aber leider sind die Standardmaße da verdammt verschieden. Außerdem gibt es dann ja noch die "exotischeren" Maße, die im Mittelalter auch nicht so gebräuchlich waren: Liter und Gramm, zum Beispiel. Ich kenne da gerade mal die etwas älteren englischen Versionen: Gallonen und Stone. Aber davon habe ich auch keine wirkliche Vorstellung, und Maßeinheiten verwendet man ja meistens, damit sich die Leser eine Vorstellung von den Dimensionen machen können. Damit scheitert man in der Regel. Der einzige Sinn, den solche Maße für mich haben, sind atmosphärische. Bei erfundenen Maßeinheiten ist es für mich ähnlich, auch wenn man da am Anfang in der Regel eine Erklärung oder Umrechnungstabelle präsentiert bekommt.
Mit Währungen (Zechine kam heute bei meiner Ma im Kreuzworträtsel vor) und exotischeren Maßeinheiten wie Rin und Mō fange ich besser gar nicht erst an. Oder davon, dass es zig verschiedene Definitionen für alte Maße gibt.
Was mich aber absolut stört und was es leider viel zu häufig in amerikanischen Filmen gibt (in englischen eher weniger), sind Science-Fiction-Geschichten mit amerikanischen Maßeinheiten. Für das amerikanische Publikum mag das ja Sinn ergeben, aber der Rest der Welt rechnet meist einfach nicht in Fahrenheit, Fuß und Gallonen. Sogar die Briten stellen sich um.
Kilometer und so weiter sind wie schon erwähnt recht moderne Maßeinheiten, und sie stören für mich den Fluss und die Atmosphäre. Andererseits haben sie den Vorteil, dass man sich etwas darunter vorstellen kann. Ich lese zwar schon ewig Geschichten, in denen von Meilen, Füßen und Zoll die Rede ist, aber vorstellen kann ich mir darunter einfach nichts. Ich weiß gerade mal, dass ein Mensch, der sechs Fuß groß ist, vergleichsweise groß ist, und dass eine Meile so in etwa 1,5 Meter sind (oder auch 10.000 ...). Soll heißen, wann immer ich sowas lese, muss ich umrechnen wie blöde.
Elle kann ich mir da schon eher vorstellen, aber leider sind die Standardmaße da verdammt verschieden. Außerdem gibt es dann ja noch die "exotischeren" Maße, die im Mittelalter auch nicht so gebräuchlich waren: Liter und Gramm, zum Beispiel. Ich kenne da gerade mal die etwas älteren englischen Versionen: Gallonen und Stone. Aber davon habe ich auch keine wirkliche Vorstellung, und Maßeinheiten verwendet man ja meistens, damit sich die Leser eine Vorstellung von den Dimensionen machen können. Damit scheitert man in der Regel. Der einzige Sinn, den solche Maße für mich haben, sind atmosphärische. Bei erfundenen Maßeinheiten ist es für mich ähnlich, auch wenn man da am Anfang in der Regel eine Erklärung oder Umrechnungstabelle präsentiert bekommt.
Mit Währungen (Zechine kam heute bei meiner Ma im Kreuzworträtsel vor) und exotischeren Maßeinheiten wie Rin und Mō fange ich besser gar nicht erst an. Oder davon, dass es zig verschiedene Definitionen für alte Maße gibt.
Was mich aber absolut stört und was es leider viel zu häufig in amerikanischen Filmen gibt (in englischen eher weniger), sind Science-Fiction-Geschichten mit amerikanischen Maßeinheiten. Für das amerikanische Publikum mag das ja Sinn ergeben, aber der Rest der Welt rechnet meist einfach nicht in Fahrenheit, Fuß und Gallonen. Sogar die Briten stellen sich um.
Tatzelwurm
Beitrag #8, verfasst am 04.11.2009 | 16:03 Uhr
Gute Thema!
Vor dem Problem stehe ich beim Schreiben von Fantasy besonders dann, wenn es darum geht zu erklären, wieviel Zeit seit einem bestimmten Ereignis vergangen ist. Um Sekunden, Minuten oder Stunden mache da ich lieber einen Bogen. Aber irgendwann haben sich die "Augenblicke" und "Momente" und "Weilen" erschöpft. Und eine "Zeit lang" fällt mir dann gar nichts ein ;-) Euch eventuell?
Größere Entfernungen werden von meinen Helden pauschal in Tagesmärschen zurückgelegt und bei kleineren Entfernungen (kam aber bis jetzt nur einmal vor) habe ich einfach eine Maßeinheit erfunden und es meinen Lesern überlassen, sich aus dem Kontext heraus vorzustellen, wie viel das ist.
Vor dem Problem stehe ich beim Schreiben von Fantasy besonders dann, wenn es darum geht zu erklären, wieviel Zeit seit einem bestimmten Ereignis vergangen ist. Um Sekunden, Minuten oder Stunden mache da ich lieber einen Bogen. Aber irgendwann haben sich die "Augenblicke" und "Momente" und "Weilen" erschöpft. Und eine "Zeit lang" fällt mir dann gar nichts ein ;-) Euch eventuell?
Größere Entfernungen werden von meinen Helden pauschal in Tagesmärschen zurückgelegt und bei kleineren Entfernungen (kam aber bis jetzt nur einmal vor) habe ich einfach eine Maßeinheit erfunden und es meinen Lesern überlassen, sich aus dem Kontext heraus vorzustellen, wie viel das ist.
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Beitrag #9, verfasst am 04.11.2009 | 16:22 Uhr
Tatzelwurm
Herzschläge, Atemzüge, Monde, Ernten, mehr fällt mir im Moment nicht ein.
Gute Thema!
Vor dem Problem stehe ich beim Schreiben von Fantasy besonders dann, wenn es darum geht zu erklären, wieviel Zeit seit einem bestimmten Ereignis vergangen ist. Um Sekunden, Minuten oder Stunden mache da ich lieber einen Bogen. Aber irgendwann haben sich die "Augenblicke" und "Momente" und "Weilen" erschöpft. Und eine "Zeit lang" fällt mir dann gar nichts ein ;-) Euch eventuell?
Größere Entfernungen werden von meinen Helden pauschal in Tagesmärschen zurückgelegt und bei kleineren Entfernungen (kam aber bis jetzt nur einmal vor) habe ich einfach eine Maßeinheit erfunden und es meinen Lesern überlassen, sich aus dem Kontext heraus vorzustellen, wie viel das ist.
Herzschläge, Atemzüge, Monde, Ernten, mehr fällt mir im Moment nicht ein.
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Rebellion der Synthetiker: http://www.amazon.de/Rebellion-Synthetiker-Angela-Fleischer/dp/3943795268
Vagabunden des Alls: http://www.amazon.de/Vagabunden-des-Alls-ebook/dp/B007QY63PY
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Tatzelwurm
Beitrag #10, verfasst am 04.11.2009 | 17:39 Uhr
Danke! Die Ernten hatte ich noch nicht - sind gebongt für später :-)
(räusper: Es war eigentlich nur eine rhetorische Frage ...)
(räusper: Es war eigentlich nur eine rhetorische Frage ...)
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Beitrag #11, verfasst am 04.11.2009 | 20:48 Uhr
Jahre in Wintern oder Sommern zu zählen, oder den Geburtstag als Namenstag zu bezeichnen, finde ich für klassische Mittelalterfantasy auch ziemlich stimmig.
Horatio Hornblower ist der Chuck Norris der Meere...
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Beitrag #12, verfasst am 04.11.2009 | 20:59 Uhr
Tatzelwurm
Gute Fragen verdienen gute Antworten, rhetorisch oder nicht :)
(räusper: Es war eigentlich nur eine rhetorische Frage ...)
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Sonnenzyklen...
Ich persönlich hege eigentlich keinen Groll gegen das Gramm und den Meter und habe mittlerweile Übung mit Pfund und Fuß. Mir ist es eigentlich recht egal, solange es nebensächlich bleibt. Eigene Maßeinheiten würden eben zur Atmosphäre beitragen, solange da irgendwo eine aufklärende Fußnote ist...
Was mir nicht ganz eingeht... 24 Stunden am Tag, sieben Tage die Woche, vier Wochen der Mondzyklus... wie handhabt ihr das? Belasst ihr unsere irdenen Zeiteinheiten oder schreibt ihr lieber einen neuen Kalender?
Ich persönlich hege eigentlich keinen Groll gegen das Gramm und den Meter und habe mittlerweile Übung mit Pfund und Fuß. Mir ist es eigentlich recht egal, solange es nebensächlich bleibt. Eigene Maßeinheiten würden eben zur Atmosphäre beitragen, solange da irgendwo eine aufklärende Fußnote ist...
Was mir nicht ganz eingeht... 24 Stunden am Tag, sieben Tage die Woche, vier Wochen der Mondzyklus... wie handhabt ihr das? Belasst ihr unsere irdenen Zeiteinheiten oder schreibt ihr lieber einen neuen Kalender?
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Beitrag #14, verfasst am 09.12.2009 | 17:29 Uhr
Wieso sollte man das ändern?
Der Monat (Mondzyklus) hat nun mal 30 Tage, das Jahr lässt sich wunderbar in 52 Wochen a 7 Tage einplanen und ein Tag hat niemals (auch wenn ich mir das manchmal wünsche) mehr als 24 Stunden.
Gut, ich tu mich leicht. Meine bisherigen Fantasys sind entweder sowieso in "unserer" Welt angesiedelt oder Tolkien hat mir die Vorlage schon wunderbar ausgearbeitet. Ach ja, der Auenlandkalender hält sich auch ziemlich genau an unsere Zeitrechnung und auch in Mittelerde sind Wochen und Monate bekannt.
Der Monat (Mondzyklus) hat nun mal 30 Tage, das Jahr lässt sich wunderbar in 52 Wochen a 7 Tage einplanen und ein Tag hat niemals (auch wenn ich mir das manchmal wünsche) mehr als 24 Stunden.
Gut, ich tu mich leicht. Meine bisherigen Fantasys sind entweder sowieso in "unserer" Welt angesiedelt oder Tolkien hat mir die Vorlage schon wunderbar ausgearbeitet. Ach ja, der Auenlandkalender hält sich auch ziemlich genau an unsere Zeitrechnung und auch in Mittelerde sind Wochen und Monate bekannt.
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"Wir essen jetzt Opa -> Satzzeichen können Leben retten!"
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Lexila
Beitrag #15, verfasst am 09.12.2009 | 18:32 Uhr
Das mit den Monaten behalte ich auf jeden Fall bei, ein Tag ist nunmal so lang, wie er ist, und vier Wochen á sieben Tage passt nunmal wunderbar^^
Ich würde es in jedem Buch echt begrüßen, wenn man Meter schrieben würde - Atmosphäre sehe ich da nicht, und es ist einfach leichter vorzustellen^^
Ich würde es in jedem Buch echt begrüßen, wenn man Meter schrieben würde - Atmosphäre sehe ich da nicht, und es ist einfach leichter vorzustellen^^
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Beitrag #16, verfasst am 09.12.2009 | 19:53 Uhr
Ich habe für meine Welt ganz einfach das metrische Maßsystem übernommen. Die Zivilisation ist fortgeschritten genug, um es stimmig sein zu lassen, es vereinfacht für den Leser viele Dinge und außerdem hatte ich faule Nuss keine Lust, sämtliche Naturkonstanten in meinen eigenen Maßeinheiten neu zu berechnen. Ein paar Länder haben allerdings ein anderes Maßsystem, weil ich mir den Spaß, meine Charaktere gelegentlich zu verwirren, doch nicht nehmen lassen wollte.
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Beiträge: 274
Rang: Spiegelleser
Ich benutze in meinen Fantasy-Geschichten tendentiell Einheiten aus der alltäglichen Vorstellungswelt, also Dinge wie wie "Schritt" oder "Fingerbreit" - nicht metrisch, aber dennoch so, dass man es sich vorstellen kann. Dazu gehört auch, nicht zu hohe Zahlen zu verwenden (bei Dingen wie "100 Fingerbreit" oder nur schon "siebzehn Fuss" rebelliert meine Vorstellungskraft schon...). Für längere Distanzen verwende ich "Meile" und für noch längere Dinge wie "Tagesreise".
Ferner habe ich "Mannslänge" erfunden. Das kann man sich auch vorstellen, und es hat zusätzlich die Eigenschaft, das 1000 Mannslängen genau eine Meile ergeben - das ergibt ein schön konsistentes System analog Meter/Kilometer.
Ferner habe ich "Mannslänge" erfunden. Das kann man sich auch vorstellen, und es hat zusätzlich die Eigenschaft, das 1000 Mannslängen genau eine Meile ergeben - das ergibt ein schön konsistentes System analog Meter/Kilometer.
lurph trtiê bli klthuil py thåipó, lurph trtiê bli khaphiê py thysyp
lurph trtiê bli khithêu py thåipó mou bli èåõkh påi dågro khuthåö py thysyp
lurph trtiê bli khithêu py thåipó mou bli èåõkh påi dågro khuthåö py thysyp
Grober Unfug
Beitrag #18, verfasst am 10.12.2009 | 15:44 Uhr
Was ich für "klassische" (historisch-mittelalterlich-angehauchte... sucht euch was aus) Fantasy auch recht stimmig finde, ist, auf Mond-Monate umzustellen, also einen Zyklus von 28 Tagen (Neumond bis Neumond, Vollmond bis Vollmond, wie mans halt einteilen will) zu nehmen.
Damit kommt man dann auf dreizehn Monate im Jahr statt der uns gebräuchlichen zwölf.
Bei allen Maßeinheiten kommt es m.E. wirklich auf das Setting an, bzw. den angenommenen Entwicklungsstand der Welt- in einer mittelalterlich angehauchten Welt lese (und schriebe) ich lieber "Tagesmärsche/-ritte", "Fingerbreiten", "Unzen" etc.pp.
Bei in moderner Zeit angesiedelter "Urban Fantasy" können auch ruhig die normalen, allseits bekannten Maßeinheiten beibehalten werden.
Und für Postapokalyptisches oder Sci-Fi kann sich der Autor auch gern selbst was Wildes ausdenken und umrechnen, sowas find ich ganz spannend..
Damit kommt man dann auf dreizehn Monate im Jahr statt der uns gebräuchlichen zwölf.
Bei allen Maßeinheiten kommt es m.E. wirklich auf das Setting an, bzw. den angenommenen Entwicklungsstand der Welt- in einer mittelalterlich angehauchten Welt lese (und schriebe) ich lieber "Tagesmärsche/-ritte", "Fingerbreiten", "Unzen" etc.pp.
Bei in moderner Zeit angesiedelter "Urban Fantasy" können auch ruhig die normalen, allseits bekannten Maßeinheiten beibehalten werden.
Und für Postapokalyptisches oder Sci-Fi kann sich der Autor auch gern selbst was Wildes ausdenken und umrechnen, sowas find ich ganz spannend..
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Rang: Spiegelleser
Beitrag #19, verfasst am 11.12.2009 | 01:03 Uhr
Wieso sollte bitte ein Monat in einer Fantasywelt 28 Tage haben? Bloß weil sich unser Erde-Mond-System so gekoppelt hat, heißt dass nicht, dass alle Monde sich so verhalten ;-). Ich finde, man sollte mehr Fantasywelten mit abweichenden Daten haben...z.b. 196 Tage im Jahr? 14 Monate zu 14 Tagen wäre doch mal witzig.
Und was ie Maßeinheiten betrifft muss man da auch etwas vorsichtig sein. Schreibt man z.B. Urban Fantasy, die in USA spielt, dürfte das metrische System eher deplaziert sein. Denn in den Staaten wird in der Regel mit den EInheiten Inch, Foot, Yard und Mile gerechnet, bzw. ° Fahrenheit, etc....
Nicht zwingend nötig, aber es wirkt dann deutlich stimmiger.
Schöne Grüße,
Herr K
Und was ie Maßeinheiten betrifft muss man da auch etwas vorsichtig sein. Schreibt man z.B. Urban Fantasy, die in USA spielt, dürfte das metrische System eher deplaziert sein. Denn in den Staaten wird in der Regel mit den EInheiten Inch, Foot, Yard und Mile gerechnet, bzw. ° Fahrenheit, etc....
Nicht zwingend nötig, aber es wirkt dann deutlich stimmiger.
Schöne Grüße,
Herr K
"Woran arbeiten Sie?" wurde Herr K. gefragt. Herr K. antwortete: "Ich habe viel Mühe, ich bereite meinen nächsten Irrtum vor." - Bert Brecht
Herr K. liest immer noch Bild, egal was der Forumsrang sagt!
Herr K. liest immer noch Bild, egal was der Forumsrang sagt!
Grober Unfug
Beitrag #20, verfasst am 11.12.2009 | 09:48 Uhr
Nee, natürlich "sollten" sich die Monate nicht an gebräuchlichen Einteilungen halten, der 28-Tage-Zyklus ist nur eine von ganz vielen Möglichkeiten, als "Grundidee"...
Fantasyländer dürfen auch gern zwei oder noch mehr Monde haben, die dann ganz wilde Mond-Monats-Einteilungen hervorbringen.
Guy Gavriel Kay hatte doch z.B. "Das Land unter den zwei Monden"- ich überlege grad, wie da die Zyklen abliefen (bzw. ob das überhaupt großartig näher beleuchtet wurde)...
Dass jemand, der seine Urban Fantasy in den USA spielen lässt, sich eher an deren System hält, davon bin ich jetzt einfach mal ausgegangen (wobei natürlich die Ausgangssituation auch die sein kann, dass Europa die USA besetzt und ihnen Maßeinheiten und sonstiges Gedöns aufgezwungen hat... ;-) )
lg,
unfug
Fantasyländer dürfen auch gern zwei oder noch mehr Monde haben, die dann ganz wilde Mond-Monats-Einteilungen hervorbringen.
Guy Gavriel Kay hatte doch z.B. "Das Land unter den zwei Monden"- ich überlege grad, wie da die Zyklen abliefen (bzw. ob das überhaupt großartig näher beleuchtet wurde)...
Dass jemand, der seine Urban Fantasy in den USA spielen lässt, sich eher an deren System hält, davon bin ich jetzt einfach mal ausgegangen (wobei natürlich die Ausgangssituation auch die sein kann, dass Europa die USA besetzt und ihnen Maßeinheiten und sonstiges Gedöns aufgezwungen hat... ;-) )
lg,
unfug
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Beitrag #21, verfasst am 07.01.2010 | 15:32 Uhr
Mir fällt auf, wie sehr ihr euch immer nur an irgendwelche bereits existierenden Entwürfen anderer Schriftsteller orientiert.
Grundsätzlich ist das ja erlaubt, es fällt aber auf und ist wenig kreativ.
Warum nicht den Mut haben und was eigenes entwickeln. Das dauert zwar länger ist aber auch sehr erfüllend. Besonders, wenn man dann am Ende vor dem endgültigen Ergebnis steht.
Grundsätzlich ist das ja erlaubt, es fällt aber auf und ist wenig kreativ.
Warum nicht den Mut haben und was eigenes entwickeln. Das dauert zwar länger ist aber auch sehr erfüllend. Besonders, wenn man dann am Ende vor dem endgültigen Ergebnis steht.
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Beitrag #22, verfasst am 07.01.2010 | 17:25 Uhr
el Tachayul
Darf ich kurz mal OT werden?
WER bist du?
Stephen King? Michael Crichton? Rebecca Gable?
Hast du eine Anleitung zur Kreativität geschrieben?
Sorry, aber ich kann doch auch keine neue Farbe Blau erfinden. 🤨
Mir fällt auf, wie sehr ihr euch immer nur an irgendwelche bereits existierenden Entwürfen anderer Schriftsteller orientiert.
Grundsätzlich ist das ja erlaubt, es fällt aber auf und ist wenig kreativ.
Warum nicht den Mut haben und was eigenes entwickeln. Das dauert zwar länger ist aber auch sehr erfüllend. Besonders, wenn man dann am Ende vor dem endgültigen Ergebnis steht.
Darf ich kurz mal OT werden?
WER bist du?
Stephen King? Michael Crichton? Rebecca Gable?
Hast du eine Anleitung zur Kreativität geschrieben?
Sorry, aber ich kann doch auch keine neue Farbe Blau erfinden. 🤨
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"Wir essen jetzt Opa -> Satzzeichen können Leben retten!"
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zuojenn
Warum keine eigenen Maßeinheiten erfinden? Hm, weil es den Leser nerven könnte. Ganz ehrlich jetzt, wenn ich in einem Buch schon in fremde Welten, Kulturen etc. eintauche, neue Wesen kennen lerne, blablabla ... dann genieße ich es ehrlich gesagt, wenn ich nicht noch bei simplen Dingen wie Maßeinheiten ständig mit neuen Begriffen schikaniert werde, wenn es einfache und logisch nachvollziehbare gibt.
Man kann es da schnell übertreiben und dann verkompliziert man unnötig und lenkt damit von der Geschichte ab.
Das *muss* natürlich nicht so sein, wenn man ein eigenes Zeitsystem oder eigene Maßeinheiten erfindet, aber an den Punkt gelangt man schnell. Von daher würde ich persönlich dazu tendieren, die Dinge, die simpel bleiben können, auch simpel zu belassen.
Nun bin ich allerdings auch kein großer Weltenbasteler (c; aber ich bevorzuge das in den paar High-Fantasy-Büchern, die ich so lese.
Man kann es da schnell übertreiben und dann verkompliziert man unnötig und lenkt damit von der Geschichte ab.
Das *muss* natürlich nicht so sein, wenn man ein eigenes Zeitsystem oder eigene Maßeinheiten erfindet, aber an den Punkt gelangt man schnell. Von daher würde ich persönlich dazu tendieren, die Dinge, die simpel bleiben können, auch simpel zu belassen.
Nun bin ich allerdings auch kein großer Weltenbasteler (c; aber ich bevorzuge das in den paar High-Fantasy-Büchern, die ich so lese.
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el Tachayul
Mit der Kreativität ist's wie mit der Intelligenz. Man kann sie nicht wirklich beeinflussen, deswegen ist es auch nichts, dessen man sich schämen oder rühmen sollte.
Abgesehen davon bin ich was das angeht eher Zuos Meinung. Unter Metern, Stunden und Kilogramm kann sich der Leser einfach leichter was vorstellen als unter Speerwürfen, Fassleer und Kürbis (ja, die Einheiten habe ich mir ebenso mal aus den Fingern gesaugt). Deswegen verwende ich sie ja auch. Und ganz ehrlich, mangelnde Kreativität hat mir noch nie jemand vorgeworfen.
Mir fällt auf, wie sehr ihr euch immer nur an irgendwelche bereits existierenden Entwürfen anderer Schriftsteller orientiert.
Grundsätzlich ist das ja erlaubt, es fällt aber auf und ist wenig kreativ.
Warum nicht den Mut haben und was eigenes entwickeln. Das dauert zwar länger ist aber auch sehr erfüllend. Besonders, wenn man dann am Ende vor dem endgültigen Ergebnis steht.
Mit der Kreativität ist's wie mit der Intelligenz. Man kann sie nicht wirklich beeinflussen, deswegen ist es auch nichts, dessen man sich schämen oder rühmen sollte.
Abgesehen davon bin ich was das angeht eher Zuos Meinung. Unter Metern, Stunden und Kilogramm kann sich der Leser einfach leichter was vorstellen als unter Speerwürfen, Fassleer und Kürbis (ja, die Einheiten habe ich mir ebenso mal aus den Fingern gesaugt). Deswegen verwende ich sie ja auch. Und ganz ehrlich, mangelnde Kreativität hat mir noch nie jemand vorgeworfen.
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Rebellion der Synthetiker: http://www.amazon.de/Rebellion-Synthetiker-Angela-Fleischer/dp/3943795268
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Beitrag #25, verfasst am 07.01.2010 | 18:59 Uhr
Hi!
Ich orientiere mich grundsätzlich an natürlichen Gebrauchsmaßen und recherchiere höchstens mal für Märkte, die in mittelalterlichen Zeiten spielen, irgendwelche korrekten "alten" Handelsmaße zusammen, das aber eher genervt und rein für die Atmosphäre.
Aber anfürsich sind die alten Maßeinteilungen gar nicht so dumm, grade, wenn man keinen geeichten Tacho dabei hat ;-)
Ne "Kleinfingerbreite" dürfte etwa einen Zentimeter sein und die Handbreite etwas mehr als einen Dezimeter.
Der berühmte "Zoll" ist der zwölfte Teil eines Schuhs bzw eines "Fußes" (soll wohl um die 30cm gelegen haben) und einfach eine Daumenbreite ("Schusterdaumen"), also 2,5-3cm.
Der Spann dahingegen von Daumen zu Mittelfinger und grob 25cm, also eine halbe Elle.
Wichtig ist zb der Begriff "Klafter" als Reichweite der beidseitig ausgestreckten Arme (also ca. 1.70m, bei mir sind es 1.50cm, siehe Elle.).
Das sind sogar tatsächlich 3 Ellen (Ellbogen bis Fingerspitze, das soll wohl historisch zwischen 50cm und grob 80cm abweichen, der Einfachheit halber ist es bei mir aber 50cm), also kann man sich merken, nen mit 2 Metern überaus stattliches Mannsbild ist 4 Ellen hoch oder eineindrittel Klafter.
Oder sechseinhalb Fuß(30cm, das amerikanische foot hat 33cm). Oder grob drei Schritt.
Ich weiß von meiner BW-Zeit dass ich mit meinen kurzen Stummelbeinen mit Gepäck (ca.25 Kilo) 620 Doppelschritte für den Kilometer brauch, also meine "Schrittlänge" ist unter dem Durchschnitt des mittelalterlichen Maßes und auch unter dem eines normalgroßen Kerles (was bei Märschen ganz schön zum Kotzen ist).
Und "Meile", das ist vielleicht ganz interessant, ist keine amerikanische Erfindung, sondern bedeutet nichts anderes als eine Ableitung der lateinischen Bezeichnung für "1000 Doppelschritte" und wird als "deutsche Meile" als 7,5 Kilometer angegeben (Seemeilen sind wieder anders).
Bei mir wären es 6,2 Kilometer und das ist wirklich ein super profanes Hilfsmittel, was ich auch mit nem Schrittzähler gerne zum Wandern benutze.
Man braucht ja nicht auf Teufel komm raus milimetergenau angeben, das wird dann echt anstrengend.
Und weitere Distanzen kann man an Sonnläufen "berechnen", nen Mensch tapert etwa 4-5 Kilometer in der Stunde, von Erscheinen der Sonnenscheibe am Horizont bis zum Erreichen des höchsten Punktes sind es grob 6 Stunden (jetzt mal vereinfacht angegeben), eine "über den Daumen gepeilte" Handbreit Sonnenlauf müsste ungefähr ne halbe Stunde sein, also legt ein Wanderer von Morgens bis Mittags mit Gepäck und ohne gut ausgebaute Straßen drei mal tausend Doppelschritte, also gerundet stattliche 25 Kilometer zurück.
Das ist auch absolut realistisch, wenn man vielleicht ne Stunde nach Sonnaufgang aufgebrochen ist, sechs Stunden latscht (vielleicht auch mal sieben reine Laufzeit, mit einer halben Stunde oder Stunde Pause dazwischen) und dann wieder Zeit (und Tageslicht) braucht, das Lager aufzubauen, Holz zu sammen, zu Kochen etc.
Nen Gewaltmarsch wäre dann das doppelte, also nicht von Sonnaufgang bis Mittag, sondern von Sonnaufgang bis Sonnuntergang.
Nen Pferd ist im Schritt übrigens nur geringfügig schneller, im Trab etwa das Dreifache und im Galopp grob das Fünfache, ausgehend von 4-5km/h.
Tage sind im Mittelalter wohl grob in zwölf Tagesstunden und zwölf Nachtstunden geteilt worden.
Ich schreibe da neben Handbreit Sonne oder daumenbreit Sonne (6 Daumenbreiten = eine Handbreite, also 6x5 Minuten) sowas wie der dritte Teil Tageslicht oder der zehnte Teil Tageslicht, immer ausgehend von 12 Stunden.
Will man mehr Differenzieren, unterteilt man das in Sommertag und Wintertag.
Wobei ich mich grundsätzlich vor solchen wirklich differenzierten Angaben drücke, aber Handbreiten und Daumenbreiten sind gut für zwischendurch.
Ansonsten eben Tage und Monde, mal ungeachtet davon, dass unser Kalender nicht ganz 100% mit dem Mondlauf überein stimmt.
Sommer und Winter, als Jahrescheitel Mittsommer und Mittwinter.
Bei mir gibt es darum auch "Mondmonate", also "Eismond" "Nachtmond" (für den Monat um Mittwinter) oder "Erntemond" oder "Sonnenmond" (für Sommersonnenwende), aber Datumsangaben und so hab ich eh kaum.
Gewichte sind für mich Pfund und Zentner.
Raummaße sowas wie Becher, hohle Hand, Nussschale (das sind übrigens wirklich frühgebräuchliche Daten!!), Fass, Fuhre ..
Das sind wie gesagt nur die Maßeinheiten, mit denen ich selber so Rumwerkel. Das ist weder historisch 100% korrekt noch muss man das übernehmen.
Grüße,
Vargr
Ich orientiere mich grundsätzlich an natürlichen Gebrauchsmaßen und recherchiere höchstens mal für Märkte, die in mittelalterlichen Zeiten spielen, irgendwelche korrekten "alten" Handelsmaße zusammen, das aber eher genervt und rein für die Atmosphäre.
Aber anfürsich sind die alten Maßeinteilungen gar nicht so dumm, grade, wenn man keinen geeichten Tacho dabei hat ;-)
Ne "Kleinfingerbreite" dürfte etwa einen Zentimeter sein und die Handbreite etwas mehr als einen Dezimeter.
Der berühmte "Zoll" ist der zwölfte Teil eines Schuhs bzw eines "Fußes" (soll wohl um die 30cm gelegen haben) und einfach eine Daumenbreite ("Schusterdaumen"), also 2,5-3cm.
Der Spann dahingegen von Daumen zu Mittelfinger und grob 25cm, also eine halbe Elle.
Wichtig ist zb der Begriff "Klafter" als Reichweite der beidseitig ausgestreckten Arme (also ca. 1.70m, bei mir sind es 1.50cm, siehe Elle.).
Das sind sogar tatsächlich 3 Ellen (Ellbogen bis Fingerspitze, das soll wohl historisch zwischen 50cm und grob 80cm abweichen, der Einfachheit halber ist es bei mir aber 50cm), also kann man sich merken, nen mit 2 Metern überaus stattliches Mannsbild ist 4 Ellen hoch oder eineindrittel Klafter.
Oder sechseinhalb Fuß(30cm, das amerikanische foot hat 33cm). Oder grob drei Schritt.
Ich weiß von meiner BW-Zeit dass ich mit meinen kurzen Stummelbeinen mit Gepäck (ca.25 Kilo) 620 Doppelschritte für den Kilometer brauch, also meine "Schrittlänge" ist unter dem Durchschnitt des mittelalterlichen Maßes und auch unter dem eines normalgroßen Kerles (was bei Märschen ganz schön zum Kotzen ist).
Und "Meile", das ist vielleicht ganz interessant, ist keine amerikanische Erfindung, sondern bedeutet nichts anderes als eine Ableitung der lateinischen Bezeichnung für "1000 Doppelschritte" und wird als "deutsche Meile" als 7,5 Kilometer angegeben (Seemeilen sind wieder anders).
Bei mir wären es 6,2 Kilometer und das ist wirklich ein super profanes Hilfsmittel, was ich auch mit nem Schrittzähler gerne zum Wandern benutze.
Man braucht ja nicht auf Teufel komm raus milimetergenau angeben, das wird dann echt anstrengend.
Und weitere Distanzen kann man an Sonnläufen "berechnen", nen Mensch tapert etwa 4-5 Kilometer in der Stunde, von Erscheinen der Sonnenscheibe am Horizont bis zum Erreichen des höchsten Punktes sind es grob 6 Stunden (jetzt mal vereinfacht angegeben), eine "über den Daumen gepeilte" Handbreit Sonnenlauf müsste ungefähr ne halbe Stunde sein, also legt ein Wanderer von Morgens bis Mittags mit Gepäck und ohne gut ausgebaute Straßen drei mal tausend Doppelschritte, also gerundet stattliche 25 Kilometer zurück.
Das ist auch absolut realistisch, wenn man vielleicht ne Stunde nach Sonnaufgang aufgebrochen ist, sechs Stunden latscht (vielleicht auch mal sieben reine Laufzeit, mit einer halben Stunde oder Stunde Pause dazwischen) und dann wieder Zeit (und Tageslicht) braucht, das Lager aufzubauen, Holz zu sammen, zu Kochen etc.
Nen Gewaltmarsch wäre dann das doppelte, also nicht von Sonnaufgang bis Mittag, sondern von Sonnaufgang bis Sonnuntergang.
Nen Pferd ist im Schritt übrigens nur geringfügig schneller, im Trab etwa das Dreifache und im Galopp grob das Fünfache, ausgehend von 4-5km/h.
Tage sind im Mittelalter wohl grob in zwölf Tagesstunden und zwölf Nachtstunden geteilt worden.
Ich schreibe da neben Handbreit Sonne oder daumenbreit Sonne (6 Daumenbreiten = eine Handbreite, also 6x5 Minuten) sowas wie der dritte Teil Tageslicht oder der zehnte Teil Tageslicht, immer ausgehend von 12 Stunden.
Will man mehr Differenzieren, unterteilt man das in Sommertag und Wintertag.
Wobei ich mich grundsätzlich vor solchen wirklich differenzierten Angaben drücke, aber Handbreiten und Daumenbreiten sind gut für zwischendurch.
Ansonsten eben Tage und Monde, mal ungeachtet davon, dass unser Kalender nicht ganz 100% mit dem Mondlauf überein stimmt.
Sommer und Winter, als Jahrescheitel Mittsommer und Mittwinter.
Bei mir gibt es darum auch "Mondmonate", also "Eismond" "Nachtmond" (für den Monat um Mittwinter) oder "Erntemond" oder "Sonnenmond" (für Sommersonnenwende), aber Datumsangaben und so hab ich eh kaum.
Gewichte sind für mich Pfund und Zentner.
Raummaße sowas wie Becher, hohle Hand, Nussschale (das sind übrigens wirklich frühgebräuchliche Daten!!), Fass, Fuhre ..
Das sind wie gesagt nur die Maßeinheiten, mit denen ich selber so Rumwerkel. Das ist weder historisch 100% korrekt noch muss man das übernehmen.
Grüße,
Vargr
"Wer die Dunkelheit fürchtet, kennt nicht die Grausamkeit des Lichts.."
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