Tyrion
Der Gnom hörte den Ausführungen von Mhala aufmerksam zu. Er liebte Geschichten, vor allem solche die auf wahren Begebenheiten beruhten. „Ein Mädchen aus dem Norden also.“, murmelte Tyrion. „Und was verschlägt Euch dann so weit in den Süden?“, versuchte er es erneut.
Es wäre wohl höflicher gewesen abzusteigen, wenn er mit ihr sprach, aber Tyrion wusste, wenn er erst einmal aus dem Sattel gestiegen war, würde er nicht wieder hinauf kommen. Zumindest nicht ohne Hilfe. Und er wollte Bronn gewiss nicht darum bitten ihn in den Sattel zu heben. Diese Schmach wollte er sich und ihm ersparen.
„Eure Mutter war also Maegi und wer war Eurer Vater?“ Es war die Neugier, die aus ihm sprach, auch wenn er nicht erwartete eine Antwort darauf zu bekommen. Er selbst würde einem Fremden nicht seine Lebensgeschichte erzählen…außer vielleicht, wenn er betrunken war.
Ihre nächster Satz verwirrte nicht nur Tyrion, auch Bronn tauschte fragende Blicke aus. Aber Tyrion war gut im Schlussfolgern. „Ihr seid also meinem Neffen begegnet. Was habt ihr getan, dass er Euch zum Abendessen eingeladen hat?“ Dieses Mal war die Neugierde dem Gnom förmlich ins Gesicht geschrieben.
Doch Mhala schien kein Interesse daran zu haben ihm all seine Fragen zu beantworten. Sie verbeugte sich erneut. Es war unhöflich sie aufzuhalten, wurde es Tyrion nun gewahr. „Wir wollen Euch nicht weiter belästigen. Nur sicher gehen, dass Euch nicht geschieht. Im Wald wimmelte es von Taugenichtsen und Gesetzlosen. Ihr solltet wirklich auf der Hut sein."
Cersei
Schon an den Schritten erkannte sie, dass es Jaime war. Aber das war für sie kein Grund sich umzuwenden. Er besuchte sie beinahe jeden Tag, versuchte Dinge zu erklären für die es keine Entschuldigung gab und etwas gut zu machen, dass man nicht mehr Rückgängig machen konnte. Cersei war es leid.
Deshalb seufzte sie nur beinahe etwas genervt auf, als Jaime sie packte und zu sich umdrehte. „Lass das, du…“ Die Worte blieben ihr im Hals stecken als ihr Blick auf Jaimes rechte Hand fiel. Eine ganz normale Hand aus Fleisch und Blut. Aber gerade das war es was sie erschreckte. So sehr, das ihr das Weinglas aus der Hand fiel und klirrend zerbrach.
„Was…wie…“ Cersei schüttelte den Kopf. Es kam nicht oft vor, dass ihr die Worte fehlten, aber gerade war so ein Augenblick. Jaime grinste breit und aus irgendeinem Grund bescherte es Cersei Unbehagen. Bestimmt schob sie ihn von sich und trat einen Schritt von ihm zurück. Die Scherben beachtete sie nicht weiter.
„Wie kann das sein?“, fragte sie, nachdem sie sich wieder etwas gefasst hatte und es klang beinahe anklagend. „Was für ein…Teufelszeug ist das?“ Nur zögernd trat Cersei wieder näher und griff nach Jaimes Hand. Musternd drehte sie sich hin und her. Sie fühlte sich normal an, etwas kühl vielleicht und doch….irgendwie nicht nach Jaime.
Der kleine Gnom war wirklich furchtbar neugierig. Das war eine Eigenschaft, die sie selbst in dem kleinen König wiederfand.
Ob sowas wohl vererbt wurde? Konnte ja gut sein… Aber die Fragen würde sie ihm sicherlich nicht beantworten, dann wusste er viel zu viel über sie.
Deswegen lächelte sie nur geheimnisvoll. „Ich denke, er wird euch schon erzählen warum er mich eingeladen hat“, eigentlich war Tyrion Lennister eine angenehme Gesellschaft.
Das Abendessen würde sowieso interessant werden, noch wusste sie nicht ganz wie sie das angehen sollte, dass er sie wiedersehen wollte.
Der kleine König musste es wollen. Ansonsten würde ihr toller Plan nach hinten losgehen, aber irgendwann würde Mhala ihm schon fehlen. Hoffentlich.
Zu viel durfte sie über den König auch nicht nachdenken. Der König war wichtig für ihr Vorhaben, dann würde dieser dumme Krieg endlich ein Ende finden.
Ihre Mutter war nicht an Altersschwäche gestorben. An sich war das nie ein Thema für sie gewesen, sie hatte gewusst, dass niemand einverstanden mit dem grausamen König war der über Westeros regierte, auch wusste sie von seinen schrecklichen Taten.
Er hatte Eddard Starks Kopf abschlagen lassen und die Bastarde seines Vaters umbringen lassen. Alles Dinge die man gut in der Kategorie Grausamkeit verstauen konnte.
„Ich kann gut auf mich selbst aufpassen und im schlimmsten Falle, wird es der Wald tun.“, versprach sie dem Gnom. Es würde bald dunkel werden und wenn das Licht erstmal weg war, würden ihr die Tümpel nicht mehr so viel bringen… deswegen wollte sie sich lieber jetzt auf den Weg machen.
„Ich sehe euch heute Abend“, nochmal verbeugte sie sich. Mhala wirbelte wie eine Fee herum und hüpfte durch den dichten Wald, das Blätterdach verdunkelte den Himmel, und es wurde kälter umso tiefer sie ins Innere des Waldes ging.
--
Das Bad in den Tümpeln hatte gutgetan und hatte ihr wirklich neue Energie geschenkt, und zudem roch sie jetzt auch um einiges besser.
Sie würde sich heute Abend hübsch machen müssen, damit man sie nicht komisch ansehen würde. Trotzdem würde sie keine Schuhe tragen, erst Recht keine, die einen Absatz besaßen. Darin würde sie nur schlecht sehen können.
Als sie zurück in die Kutsche kam, schlief ihre Schwester immer noch wie ein Stein. „Minea, wach auf.“, flüsterte sie leise und rüttelte an den Schultern ihrer Schwester.
Jaime
Er hatte gedacht, Cersei würde sich darüber freuen, dass er seine Hand wiederhatte, nein, dass er eine völlig neue hatte. Aber natürlich reagierte sie wieder nur mit Misstrauen und Argwohn. Der schöne Wein verteilte sich überall auf dem Boden, als sie das Glas fallen ließ.
Sie schubste ihn von sich weg und er seufzte leise. Er hatte ahnen müssen, dass sie sich nicht darüber freuen würde, jetzt wo er wieder so viel stärker war als sie. Aber er war diesen elenden Machtkampf zwischen ihm und ihr leid.
Er wollte nur seine Schwester wiederhaben, auch als seine Geliebte, aber wie es aussah war Cersei da anderer Meinung.
„Das kann man als Teufelszeug bezeichnen, aber es stammt von einem kleinen Mädchen, die man im Notfall leicht ausschalten würde können. Du musst dir also um mein Wohlergehen wirklich keine Sorgen machen und du solltest dich freuen.
Meine Hand ist wieder da und ich kann wieder kämpfen, das wolltest du doch die ganze Zeit. Aber irgendwas war anders, er konnte sich nicht genau erklären was. Irgendwie war Jaime nicht mehr so erpicht darauf, Zeit mit seiner Schwester zu verbringen.
Zügig entzog er ihr seine neue Hand, aus Angst, sie würde ihm dies einfach wieder abhacken, um sicher zu gehen, dass er so erbärmlich blieb. „Wieso stört dich das so?“, fragte er wütend und kniff die Augen zusammen.
„Du könntest auch einfach froh darüber sein, dass ich dich wieder beschützen kann.“, fügte er bitter hinzu.
„Stattdessen machst du mir Vorwürfe, niemand wird mich mehr mitleidig ansehen. Ich kann wieder kämpfen, eigentlich sind das die besten Neuigkeiten die du seit langem bekommen hast.“, murrte er.
"Der König brauch seine Dame die ihn beschützt"-Zeira und Jack
"Nein eigentlich bist du verdammt kuschelig, wie ein kleines flauschiges Häschen, das man manchmal nervig findet, aber eigentlich nie loshaben will."-Finn zu Kahlia
Tyrion
Obwohl er erwartet hatte, dass das Mädchen ihm keine weiteren Details aus ihrem Leben preisgeben würde, verspürte Tyrion Enttäuschung darüber. Wenn sie wirklich die Tochter von Maegi war, würde es sich lohnen mehr über sie zu erfahren.
Doch ehe Tyrion sie irgendwie aufhalten konnte, verbeugte sich das Mädchen erneut und war in der nächsten Sekunde schon wieder im Wald verschwunden. Einen Augenblick sah Tyrion ihr Kopf schütelnd nach bis sie eins mit dem Wald zu werden schien.
„Wie kann der Wald auf sie aufpassen?“ Bronn kratzte sich am Kopf. Auch Tyrion fragte sich das, aber zuckte nur die Schultern. Es weigerte sich an Hexen zu glauben, aber vielleicht glaubte das Mädchen daran, dass es sich einredete der Wald könne sie beschützen.
“Wir sollten zurück nach Königsmund. Heute Abend scheint zur Abwechslung mal ein interessantes Essen stattzufinden.“ Tyrion grinste schwach und drückte seinem Pferd dann seine verkümmerten Beine in die Seite.
Minea
Ihr Schlaf war tief gewesen und traumlos. Minea erwachte erst, als jemand an ihren Schultern rüttelte und sie ihren Namen hörte. Blinzelnd schlug sie die Augen auf. „Mhala.“, stellte sie fest und setzte sich noch etwas benommen auf. Der Zauber hatte ihr viel Kraft gekostet, mehr als sie geglaubt hatte. Erst die Nacht, die Sterne und der Mond würden ihr helfen können zu ihrer vollen Macht zurückzufinden.
Noch immer etwas erschöpft strich Minea sich eine Haarsträhne aus der Stirn. „Wie spät ist es?“ Sie unterdrückte ein Gähnen und schwang dann die Beine aus dem Bett. Wenn Mhala hier war, wohl spät genug um sich für das Abendessen im königlichen Palast fertigzumachen. Ihre Schwester nutzen für gewöhnlich jeden Augenblick, den sie konnte in der freien Natur.
Sie würden sich hübsch machen müssen. Immerhin war es der König, der zum Essen lud. Nicht, das sie wirklich etwas besäßen, was dem angemessen war.
„Geht es dir besser?“, fragte Minea nachdem sie sich erhoben hatte. In Mhalas Haaren hingen ein paar Blätter, die Minea ihr vorsichtig aus dem dunkeln Schopf zupfte. „Wir werden heute Abend auffallen wie ein bunter Hund.“, stellte sie schmunzelnd fest und begann dann in ihrer Kleiderdruhe zu wühlen. Für Minea war Auffallen nicht per se etwas schlechtes, es konnten manchmal auch sehr nützlich sein. Und so oder so würde wohl kaum jemand übersehen, dass der Königsmörder nun wieder zwei Hände besaß.
Cersei
„Was für ein Mädchen?“, fragte Cersei sofort argwöhnisch. Jaimes andere Worte schien sie gar nicht zu hören oder zumindest empfand sie sie als nicht wichtig genug um darauf zu antworten.
Sie begriff nicht wie es sein konnte, dass Jaime plötzlich wieder beide Hände besaß. Das war…Zauberei. Bei dem Gedanken lief es Cersei kalt den Rücken hinunter. Als kleines Mädchen hatte sie einst solch eine Zauberin aufgesucht. Sie hatte ihr ihre Zukunft vorausgesagt. Und bisher hatte sich alles bewahrheitet. Drei Kinder. Alle mit goldenen Kronen. Nur lebten sie alle. Noch. Auch wenn Joffrey nur knapp dem Tod entronnen war.
Konnte es sein, dass es die gleiche Zauberin war? Dass sie nach Königsmund gekommen war, um ihre Voraussage Wahrheit werden zu lassen? Ein ungutes Gefühl breitete sich in Cerseis Magen aus.
„Wie konntest du so dumm sein. Solche Menschen sind niemals einfach auszuschalten oder ungefährlich.“, schalt sie ihren Bruder. Cersei war kein abergläubischer Mensch, aber derlei Offensichtliches zu verleugnen, wäre Torheit.
„Mich beschützen?“, fragte sie nun und lachte. „Wann hast du mich jemals beschützt. Warst du hier als Stannis die Stadt angegriffen hat? Nein, du saßt in einem von Robb Starks Gefängnissen. Es war Vater der die Stadt beschützt hat, mich beschützt hat. Es war immer Vater.“
Es war nicht die Tatsache, dass Jaime nur noch eine Hand gehabt hatte, es war die Tatsache, dass er sie sich überhaupt nehmen hatte lassen, die Cersei so wütend machte. Er war schwach gewesen und das zeigte ihr dass auch sie schwach war. Diese neue Hand würde daran nichts ändern. Im Gegenteil.
„Hat dir das Gerede so viel ausgemacht, dass du um jeden Preis eine neue Hand wolltest? Ich habe dich für stärker und klüger gehalten.“ Aber Jaime war schon immer sehr auf einen Ruf bedacht gewesen, ganz anders als Cersei. Was nütze ein guter Ruf, nur Macht brachte einen vorwärts.
Ihrer Schwester schien es immer noch nicht richtig gut zu gehen, aber das würde sich wahrscheinlich ändern, wenn es dunkel wurde.
Mhala machte sich oft Sorgen um Minea, weil sie sich fürchtete, irgendwann ohne sie leben zu müssen, das würde sie nämlich nicht verkraften können.
Bereitwillig ließ sie sich ein paar Blätter aus dem Haar zupfen ehe sie ihrer Schwester dabei zusah wie sie durch die Kleidertruhe wühlte. „Wir haben doch zwei Kleider, die beiden in diesem blau… oder war es gelb?
Die sehen eigentlich ganz gut aus“, grübelte sie, „Und wir können uns ja bald neue kaufen“. Bei dem Gedanken musste sie grinsen. Niemand würde sie mehr aufhalten können. Joffrey würde schon bald ganz allein ihr gehören.
Es würde nur schwer sein, ihn von Cersei abzukapseln, seine Mutter würde ihn sicherlich nicht so einfach mit ihr ziehen lassen.
Mhala schüttelte schnell den Kopf, darüber würde sie wann anders nachdenken. Sie rieb über den verstaubten Spiegel der auf der Kommode stand.
Ihr Gesicht war wieder dreckig geworden, sodass sie dieses sauberwusch und abtrocknete, dann holte sie die Bürste aus der Schublade und fuhr sich damit durch die Haare. Mhala kämmte sich nicht oft was zur Folge hatte, dass ihre Haare schrecklich abstanden und schwer zu bändigen waren. Beim Bürsten stieß sie immer harsche Flüche aus, wenn sich die Bürste in einem der Knoten verhedderte.
Als ihre Haare endlich wieder glatt, mit nur leichten Wellen über ihre Schultern fielen, war die Bürste übersäht mit Mhalas Haaren. Sie nahm sich ein paar Strähnen und flocht diese ineinander ehe sie diese nach hinten mit einer hübschen silbernen Spange wegsteckte.
Mhala erhob sich und fischte das rote Kleid (nicht das gelbe oder blaue) aus der Truhe. Es war älter, das konnte man sehen, aber es hatte ein paar hübsche Verzierungen.
Nachdem sie das enge Kleid zugeschnürt hatte, fürchtete sie, dass sie keine Luft mehr bekam, aber es hatte einen schönen Ausschnitt, dass außerdem ihre Figur betonte. Grinsend drehte sie sich im Kreis und sah zu ihrer Schwester die mittlerweile auch angezogen war.
„Ich finde wir beiden sehen umwerfend aus“, schmunzelte Mhala meinte das aber ernst. Ihre Schwester war aber schon immer sehr hübsch gewesen. „Können wir“? fragte sie nachdem sie sich ein bisschen Rosenwasser auf die Haut geträufelt hatte.
Jaime
Cersei schien nur noch wütender zu werden, aber er konnte auch Angst in ihren Augen sehen. Konnte es vielleicht sein, dass sie die Hexen kannte?
Schon möglich… aber dann würde das bedeuten, dass die beiden schon ein bisschen länger so jung waren und an ein ewiges Leben glaubte Jaime nun auch nicht. „Sie sind heute zum Abendessen eingeladen“, erklärte er ihr spöttisch um sie noch ein bisschen wütender zu machen. „Joffrey war auch mit mir da, und er schien die kleinere gemocht zu haben“, das stimmte nicht ganz.
Joffrey war arrogant wie immer gewesen, aber es würde Cersei das Herz aus der Brust reißen und alleine deswegen tischte er ihr diese Lüge auf. Immerhin hatte er die beiden zum Abendessen eingeladen, aber das war ja irgendwie der Preis für Joffreys neue Macht. Das hingegen erzählte er Cersei nicht.
Bei ihren letzten Worten jedoch verengten sich seine Augen, so dachte er also über sie? Ein wenig recht hatte Jaimes Schwester schon, aber das würde er sich nicht eingestehen.
„Vergiss nicht wer ich bin Schwesterchen. Ich habe nichts zu verlieren, wenn ich erzähle, wen du alles in dein Bett gelassen hast“, kleines Miststück.
Zwar tat es ihm weh was sie sagte, aber es schien so als gab es hier nichts mehr zu holen. Egal was er tat, er würde es ihr nie Recht machen können und ein weiteres Mal würde er nicht zu ihr kommen. Es wurde langsam dunkel draußen und er würde sich etwas Passenderes anziehen.
Die Kleidung war zum Jagen gedacht und er wollte heute Abend feiern und seine Kummer über Cersei in einer guten Flasche Rotwein ertränken. „Wir sehen uns beim Abendessen kleine Schwester“, feixte er und ging dann aus der Tür.
Sollte sie ihn doch für schwach halten, sie würde schon noch sehen was sie davon hatte, wenn sie ihn von sich stieß.
"Der König brauch seine Dame die ihn beschützt"-Zeira und Jack
"Nein eigentlich bist du verdammt kuschelig, wie ein kleines flauschiges Häschen, das man manchmal nervig findet, aber eigentlich nie loshaben will."-Finn zu Kahlia
Minea
„Oh ich werde mir nicht einfach nur ein Kleid kaufen, ich werde mir eines anfertigen lassen und Haarspangen aus Gold und Silber.“ Minea grinste und zog dann das dunkelblaue Kleid aus der Truhe, von der Mhala gesprochen hatte.
Sie selbst würde es nie zugeben, aber ein klein bisschen eitel war sie schon immer gewesen. Als sie noch ein kleines Mädchen war, hatten die anderen Kinder sie oft gehänselt, weil sie keine so feinen Kleider trug wie sie. Noch immer trug Minea nicht die besten Kleider, aber das würde sich bald ändern, wenn alles nach Plan lief.
Während ihre Schwester mit ihren Haaren beschäftigt war, zog Minea sich um. Das Kleid saß besser als sie es in Erinnerung hatte und auch wenn es recht schlicht war, so hatte es eine schöne Raffung und einen leichten Glitzerschleier, der über dem Rock lag. Während es vorne recht hochgeschlossen war, lag der halb Rücken bis hin zu ihrem Po frei.
Lächelnd betrachtete Minea sich im Spiegel. Prüde war sie noch nie gewesen, im Gegenteil. Sie genoss bewunderte oder neidische Blicke. Ihr Haar ließ sie offen. Band nur die vordersten Strafen nach hinten, damit sie ihr nicht ins Gesicht fielen.
„Umwerfend…ich würde sagen bezaubernd.“ Minea grinste. Sie mochte Wortspiele. Sie war sich ziemlich sicher, dass ihre jüngere Schwester in diesem Kleid selbst Cersei Konkurrenz machen würde und ihre Schönheit war legendär. „Dem kleinen Prinzen werden die Augen aus dem Kopf fallen.“ Falls es Mhalas Plan sein sollte ihn zu betören, damit er sie wieder sehen wollte, würde der Plan gewiss aufgehen.
Nickend hakte Minea sich bei ihrer Schwester unter. „Wir können. Auf in die Höhle des Löwen.“ Wieder grinste Minea ehe sie mit Mhala den kleinen Waagen verließ und sich auf den Weg in den roten Bergfried machte.
Am Tor wurden sie aufgehalten, aber als sie den Wachen erklärten wer sie waren, ließen sie sie passieren. Offenbar hatte der kleine Prinz tatsächlich vor sein Versprechen zu halten.
Cersei
Dass Jaime wütend wurde, ließ Cersei nur die Augen verdrehen. Er hatte nicht das geringste Recht ihr Vorwürfe zu machen. Er hatte sie im Stich gelassen, während sie hier alles getan hatte um ihn wiederzubekommen. Aber da hatte sie noch nicht geahnt, was aus ihm geworden war…
Cerseis Mine verdüsterte sich als Jaime ihr offenbarte das ihr Sohn die kleine Hexe auch noch zum Essen eingeladen hatte. Joffrey hatte noch nie besonderen Gefallen an einem Mädchen empfunden. Dass es ausgerechnet dieses war, konnte kein Zufall sein. Wer Hände wachsen lassen konnte, konnte auch Herzen täuschen.
Cersei presste die Lippen zusammen und schenkte sich ein neues Glas Wein ein, von dem sie sogleich einen großen Schluck trank. Sie würde dafür sorgen, dass das Mädchen das erste und das letzte Mal hier ein- und ausging. Und…
Jaimes weitere Worte rissen sie aus den Gedanken. „Du willst mir drohen?“, schnaubte sie und ihre Augen funkelten gefährlich. Ehe Jaime gehen konnte, packte Cersei ihn am Arm und trat dicht an ihn heran. „Du hast so viel zu verlieren wie ich. Wem glaubst du wird man die Schuld geben, wenn die Welt erfährt, dass Bruder und Schwester das Bett teilten.“ Sie grinste süffisant. „Dem starken Ritter oder dem weinenden Mädchen, das behaupten wird sie wurde dazu gezwungen.“
Cersei sah ihn viel sagend an, ehe sie ihn abrupt los ließ und sich abwandte. Sie hatte es stets gewollt. Kein Mann kannte sie besser als Jaime, wusste was sie wollte, was ihr gefiel. Aber wenn er gegen sie spielen wollte, würde sie dasselbe tun. Und sie beide wussten, dass Jaime ein erbärmlicher Spieler war. Er war ein Ritter, aber sie war eine Herrscherin.
Joffrey
„Nicht das.“, blaffte Joffrey seinen Kammerdiener an und schlug seine Hand weg. „Ich sagte das rote.“
„Sehr wohl Eure Majestät.“ Eilig legte der Diener die blaue Jacke beiseite und reichte Joffrey die rote, mit dem eingestickten Lennisterlöwen auf der Rechten und dem Hirsch der Baratheons auf der linken Brust. Zufrieden betrachtete sich der junge König im Spiegel. „Besser.“, stellte er fest und wandte sich dann ab. Es ließ ihn stärker wirken. Er strich über das Amulett das er um den Hals trug. So stark wie er nun tatsächlich war.
Nachdem er sich sein Gürtel mit seinem Schwert umgeschnallt hatte, verließ er sein Gemacht und machte sich auf den weg in den Thronsaal. Er hatte veranlasst dass dort Tische aufgestellt wurden. Der große Speißesaal war einem Anlass wie heute nicht würdig, denn ab heute war Joffrey nicht nur dem Titel nach, sondern auch de facto der mächtigste Mann in Westeros.
Als er eintrat, war nur seine Mutter da. Sie trug ebenfalls rot. „Ihr seht so schön aus wie immer.“, begrüßte er sie und gab ihr einen Handkuss. Aber seine Mutter schien keine gute Laune zu haben. Joffrey mochte es nicht, wenn sie so drein blickte. Frauen waren da um fröhlich zu sein und die Männer zu bespaßen. Deshalb setzte Joffrey sich ehe sie etwas sagen konnte an seinen Platz am Ende der Tafel. Auch sein beiden Onkel waren eingeladen und sein Großvater. Alle drei schienen nicht zu wissen, dass man einen König nicht warten ließ.
Das Kleid ihrer Schwester war ziemlich gewagt und zeigte viel von ihrem Rücken. Mhala selbst würde sich das nie trauen. Aber Minea war was so was anging immer schon ein bisschen weiter entwickelt. Lächelnd nahm sie den Arm ihrer Schwester und lief mit ihr in Richtung des Schlammtores. Dort standen die zwei Wachen. Aber als Minea ihnen erzählte wer sie waren, wurden sie durchgelassen.
Fast wunderte Mhala es ein bisschen, dass der junge König wirklich sein Wort hielt. Es hätte auch anders kommen können, der kleine König war sehr wechselhaft und hätte seine Meinung schnell ändern können. Das wäre wirklich dumm von ihn gewesen, dann hätte sie ihm einige Flüche an den Hals gehängt, sodass er sein Leben lang nicht mehr froh gewesen wäre.
Als sie auf das Schloss zu kamen wurde Mhala langsam unruhig, eine gewisse Nervosität machte sich in ihr breit, die sie sich nicht genau erklären konnte.
Lag es wirklich daran, weil sie den kleinen König wiedersah? Vorstellen konnte sie sich das nicht, bis jetzt hatte es noch nie einen Jungen gewesen, der ihre Aufmerksamkeit erregt hatte und am besten sollte sich das auch nicht ändern. Mhala trag immer noch keine Schuhe, sie hatte sich dazu einfach nicht durchringen können, es würde ihre Sicht vermindern.
Sie würde die Vibrationen der anderen Schritte nicht mehr hören können und sich ein bisschen blind fühlen. Dadurch würde sie nur noch unruhiger werden und im Laufe des Abends wahrscheinlich durchdrehen. Zusammen erklommen sie die vielen Stufen ehe ihnen ein Diener gegenüber trat. „Sie werden im Thronsaal erwartet“, erklärte er den beiden Mädchen und verbeugte sich kurz.
Er führte sie durch einige Gänge und dann betraten sie den Thronsaal, dort war ein langer Tisch aufgestellt und an den Wänden standen Diener mit Tabletts auf den sie allerlei Köstlichkeiten bereithielten. Von irgendwoher spielte ein Sänger leise den Bär und die Jungfrau her.
Ein Lied, dass Mhala sehr schön fand, wenn auch ein bisschen zynisch. Sie erkannte Cersei an der linken Seite von ihrem Sohn, neben ihr, der kleine Gnom und auf der anderen Seite saß Jaime Lennister, selbst Twyn Lennister war hier, der links neben seinem ältesten Sohn saß.
Alle drehten sich um als sie die Ankunft der Neuankömmlinge bemerkten. Mhala versuchte sie zu ignorieren da von ihnen ziemlich negative Schwingungen ausgingen. „Schön euch wiederzusehen Majestät“, lächelte sie und verbeugte sich direkt vor ihm.
Jaime
Er war nach wie vor sehr wütend auf seine Schwester, aber ihre Drohung... würde sie das wirklich wahr machen und damit alles in den Dreck ziehen, was jemals zwischen ihnen gewesen war?
Wenigstens wusste Jaime jetzt woran er wirklich bei ihr war. Es hatte sie nicht gestört, dass er einfach gegangen war. Sie war doch diejenige die um ihren guten Ruf besorgt war und nicht er! Er hatte nur wieder kämpfen gewollt, aber natürlich hatte sie daraus wieder etwas ganz anderes gemacht. Selbst seine neue Hand hatte Cersei geschafft ihm schlecht zu machen.
Dabei war es bis jetzt das beste an ihm. Er war der beste Schwertkämpfer in Westeros! Das zumindest würde sie ihm nie schlecht machen können und heute Abend würde er sie einfach ein bisschen provozieren. Immerhin gab die ältere Hexe ja auch...
er ging hinüber in den Thronsaal, seine Schwester war auch schon da und Joffrey saß wie immer erhaben an der Stirnseite des Tisches und konnte so alles überblicken. Vielleicht sollte Jaime ihm einen anonymen Brief schreiben, in dem stand dass er aus einem inzestuösen Verhältnis stammte...
aber andererseits, dann würde jemand ganz anderes König werden und das wollte Jaime auch nicht riskieren und da kam ihm erst der Gedankenblitz, Cersei würde das niemals ausplaudern, dann würde auch jeder darauf schließen können von wem die drei Königskinder stammten.
Plötzlich ging die Tür auf und die beiden Mädchen traten ein, Minea trug ein blaues Kleid, was sich eng gegen ihren Körper schmiegte, sodass er zum ersten Mal wirklich ihre hübschen Kurven sehen konnte. Und dazu war sie ein bisschen sauberer irgendwie... und ihr Rückenausschnitt erst...
er musste ein bisschen schlucken, weil ihm plötzlich heiß wurde. Sie überstrahlte Cersei bei weitem. Ohne seiner Schwester noch einen Blick zuzuwerfen stand er auf und lächelte Minea an, ehe er ihr seinen Arm anbot.
„Kommt lasst uns meine Verwandtschaft ein bisschen ärgern“, flüsterte er ihr süffisant ins Ohr. Minea kam ihm grade gelegen aber irgendwie war er auch froh sie zu sehen, wirklich froh.
"Der König brauch seine Dame die ihn beschützt"-Zeira und Jack
"Nein eigentlich bist du verdammt kuschelig, wie ein kleines flauschiges Häschen, das man manchmal nervig findet, aber eigentlich nie loshaben will."-Finn zu Kahlia
Joffrey
Tywin Lennister traf als nächstes ein, dann beinahe zeitgleich sein Onkel Jaime und sein Onkel Tyrion, der Gnom. Joffrey hatte ihn Hauptsächlich der Belustigung wegen eingeladen. Und weil die meisten Gäste gerne einen Blick auf ihn erhaschten. Er war gewisser Maßen eine abstruse Sehenswürdigkeit hier in Königsmund.
Als die Tür aufging und ein Deiner die beiden Hexenmädchen ankündigte, erhob Joffrey sich um sie in Empfang zu nehmen. Die Älter der beiden, bedachte er kaum eines Blickes, während er sich vor Mhala galant verbeugte. „Die Freude ist ganz meinerseits.“, erwiderte der junge König höflich und bot ihr seinen Arm. Wenn er wollte konnte er sehr charmant sein, meistens jedoch legte er keinen Wert darauf. Die Menschen brauchten ihn nicht zu mögen, sie sollten ihn fürchten. Mhala aber war jetzt gewisser Maßen so etwas wie eine Freundin, zumindest so lange sie tat was er wollte.
Er führte sie zum Tisch. Tywin, Jaime und Tyrion hatten sich erhoben als die beiden Mädchen eingetreten waren, nur seine Mutter saß unverändert auf dem Stuhl neben dem seinem und bedachte Mhala mit einem zuckersüßen, aber aufgesetzten Lächeln. Joffrey kannte seine Mutter gut genug um zu wissen, dass sie das Mädchen am liebsten umgebracht hätte. Aber es war nicht sie, die hier das sagen hatte, sondern er.
Auffordernd sah er seine Mutter an. Diese verstand nicht oder tat so, als verstünde sie nicht. Er warf ihr einen ärgerlichen, aber auch herausfordernden Blick zu, ehe er sich an Mhala wandte. „Verzieht meine Mutter, im Alter vergisst man schon so manchmal seine Manieren.“ Er lächelte Mhala zu, ehe er sich wieder seine Mutter zuwandte. „Der Platz neben mir gehört heute unseren Gästen.“, forderte er sie auf und diesmal verstand sie. Zähneknirschend erhob Cersei sich und rutsche einen Platz weiter. „Gewiss, wie Eure Majestät verlangt.“
Joffrey lächelte zufrieden und half Mhala sich dann zu setzen, ehe er selbst wieder Platz nahm. „Meine Mutter habt Ihr nun ja kennen gelernt. Das ist mein Großvater, Lord Tywin. Und das…ist mein Onkel der Gnom.“, stellte Joffrey nun die anderen anwesenden vor, ehe er einem Diener winkte der Wein brachte. „Weißen oder roten, M’Lady?“
Minea
Sie spürte wie Mhala neben ihr immer nervöser wurde, je näher sie dem roten Bergfried kamen. Äußerlich hatte sie sich zwar gut im Griff, aber Minea konnte die unterschwelligen Impulse von Macht fühlen, die von ihrer Schwester ausgingen. Ihr selbst ging es ähnlich. Sie traute dem jungen König nicht und erst Recht keinem Mann, der seinen König hinterrücks erstochen hatte.
Ein Deiner führte sie durch die langen Gänge der Burg. Allesamt aus rotem Sandstein, der ihre Schritte zu verschlucken schien. Mhala trug wie immer keine Schuhe, weshalb sie sich nahezu lautlos bewegte. Selbst Minea erinnerte sie in solchen Augenblick an eine Elfe.
Man führte sie in den Thronsaal. Einen großen Raum mit mächtigen Säulen und einer Decke, die so hoch war, dass Minea schwindelte als sie den Kopf hob und hinauf blickte. Die Wände waren reich verziert. Banner mit dem Löwen von Casterlystein und Banner, die das Wappen des Königshauses zeigten hingen von der Decke. Aber das faszinierendste war der Thron. Geschmiedet aus hunderten und über hunderten Schwertern.
So etwas hatte Minea noch nie zuvor gesehen. Sie hatte Mühe nicht sich unbeeindruckt zu zeigen und nicht einfach staunend und ehrfürchtig stehen zu blieben.
Als der König sich erhob und auf die beiden zu kam, knickste Minea, wie sie es aus Liedern und Geschichten kannte. Doch der junge König zollte ihr kaum Beachtung, dafür kam der Königsmörder auf sie zu und bot ihr seinen Arm. Etwas zögernd griff sie danach. Sie war gewiss nicht schüchtern, nur verließ sie ungern ihr gewohntes Territorium. Draußen auf der Straße oder in einer kleinen Spelunke wusste Minea wie man sich benahm, wie man bekam was man wollte und wie man unziemliche Freier loswurde. Aber vom Adel und ihren Gepflogenheiten verstand sie nur wenig. Und das schüchterte sie etwas ein. Ein Umstand, den sie jedoch nie zugeben würde.
Deshalb erwiderte sie Jaimes süffisantes Grinsen nur selbstbewusst als er ihr ins Ohr flüsterte. „Und was genau schwebt Euch da vor?“ Mit neugierig hochgezogenen Augenbrauen sah sie Jaime einen Augenblick an und ließ sich dann von ihm zu ihrem Platz führen. „Aber vergesst nicht, das kostete extra.“, raunte sie ihm zu während sie sich setzte.
Sie hätte nicht gedacht, dass der junge König auch so charmant sein konnte.
Sie hatte ihn ganz anders in Erinnerung, mehr wie ein trotziges kleines und neugieriges Kind, aber anscheinend war ein Teil seines Geistes doch schon ziemlich reif. „Wie nett von euch“, schmunzelte sie ein bisschen und nahm seinen Arm dankend an. Dann führte er sie zu dem großen Tisch.
Kurz sah sie sich um, ihre Schwester wurde sofort von dem Königsmörder in Beschlag genommen, der sich komischerweise sehr über ihre Anwesenheit zu freuen schien.
Ob er wohl etwas ausheckte? Aber ehe sie genauer darüber nachdenken konnte, stand sie plötzlich vor Cersei, die so schön wie eh und je aussah.
Ihre goldenen Haare die in leichten Locken über ihre Schultern fielen, sie wäre eines der Mädchen die sich über Mhala und ihre Schwester als kleine Kinder lustig gemacht hätten und alleine deswegen schon konnte Mhala sie nicht leiden. Allerdings konnte sie das nicht laut aussprechen, wahrscheinlich würde der König sie hochkant wieder rauswerfen.
Ihr zuckersüßes lächeln war falsch und wirkte sehr aufgesetzt, grade zu als wollte sie, dass Mhala wusste, wie wenig Cersei schon jetzt von ihr hielt. Wahrscheinlich fürchtete sie, sie würde einen schlechten Einfluss auf ihren Sohn haben.
Auffordernd starrte Joffrey Cersei an, doch diese stellte sich seltsam taub, als wüsste sie nicht was ihr Sohn von ihr wollte. Gleichzeit spürte Mhala aber wie sich ihr Körper verspannte und sie die Füße fester aufsetzte, es war nicht, dass sie sich vor Cersei fürchtete, aber ein gewisser Respekt war schon vorhanden.
Endlich bewegte Cersei sich, aber Mhala war gar nicht erpicht darauf neben ihr zu sitzen, jedoch half Joffrey ihr auf die Bank sodass sie gar nicht anders konnte als sich hinzusetzen. „Roten“, beschloss Mhala. Der Diener füllte ihr das blutrote Getränk in den Kelch und sie sah in das Innere der Flüssigkeit.
„Es ist nett euch kennenzulernen“, wandte sich Lord Twyn direkt an sie und hob dann seinen Becher. „Ich habe noch nie eine Dame gesehen die barfuß läuft, hat das einen gewissen Grund?“, er schien sich in den Moment nur für sie zu interessieren, wahrscheinlich weil Jaime sich sehr angeregt mit ihrer Schwester unterhielt.
„Ich sehe dann besser, M’Lord“, erklärte sie ihm schlicht und trank einen etwas größeren Schluck.
Jaime
Die kleine war wirklich unglaublich selbstbewusst und ein bisschen gefiel ihm das. Er mochte Mädchen und Frauen die sich nichts sagen ließen, aber er wollte nicht weiter an Cersei denken. Die schien sowieso grade beschäftigt mit ihrem Sohn und dem anderen Mädchen zu sein.
„Erstmal solltet ihr was trinken, vielleicht werdet ihr dann ja ein bisschen netter“, grinste er frech und füllte ihr weißen Wein ein, direkt aus Dorne.
Es schien besser zu ihr zu passen als der rote. „Übrigens seht ihr sehr hübsch in dem Kleid aus, kleine Hexe“, er sah sie nicht direkt an, sondern nahm einen tiefen Schluck von seinem Bier.
Er war ein bisschen froh darüber wie Joffrey seine eigene Mutter in die Schranken wies, er wurde langsam wirklich erwachsen und dann würde sie hier nichts mehr zu sagen haben. Wahrscheinlich starb sie grade vor Angst um ihren Sohn und wahrscheinlich sollte sie auch Angst haben.
Jaime selbst wusste noch nicht was er von der Hexe halten sollte, sie war hübsch, das ja, aber viele Frauen waren hübsch. „Ihr hört euch an wie eine Hure“, lachte er ein bisschen blieb dabei aber leise.
„Es geht mir dabei um meine Schwester, sie ist immer irgendwie eifersüchtig bei anderen Frauen, und heute will ich ihr eins auswischen, aber dafür bekommt ihr sicherlich nichts extra.
Es reicht schon, dass ihr hier seid, das wird sie genug ärgern. Es sei denn ihr wollt euch lieber mit meinem Vater unterhalten, er ist ein sehr freundlicher Zeitgenosse.“, erklärte er Minea aber dieses Mal war seine Stimme nicht mehr so freundlich wie zuvor.
Er würde ihr sicherlich nichts tun. Aber sie ein bisschen ärgern, war ja nicht verboten.
"Der König brauch seine Dame die ihn beschützt"-Zeira und Jack
"Nein eigentlich bist du verdammt kuschelig, wie ein kleines flauschiges Häschen, das man manchmal nervig findet, aber eigentlich nie loshaben will."-Finn zu Kahlia
Joffrey
Er spürte den Blick seiner Mutter auf sich, aber davon ließ er sich nicht beirren. Er war schon lange kein Kind mehr und er war König, er konnte tun was er wollte.
Auch der Blick seines Großvaters ruhte auf ihm oder viel mehr auf Mhala. Er schien skeptisch, blieb aber höflich. „Ihr seht dann besser?“, fragte er auf Mhalas Antwort hin nach und musterte sie eingehend. „Erklärt mir das.“ Tywin hob seinen Becher und lehnte sich in seinem Stuhl zurück. Er trank stets nur Wasser, damit sein Verstand klar blieb.
Joffrey war sich nicht sicher, was sein Großvater von den Mädchen hielt. Er konnte sich nicht vorstellen, dass ein so rational denkender Mann an Zauber glaubte, aber er konnte es auch schlecht verleugnen, angesichts Jaimes neuer Hand.
Joffrey war sich nicht sicher, ob er sich darüber freuen sollte. Seid er denken konnte vergleich man ihn mit seinem Onkel. „In deinem Alter hat Jaime schon längst….“, so fingen beinahe alle Sätze seiner Mutter an. Als Jaime mit nur einer Hand aus dem Krieg zurückgekommen war, war Joffrey ihm überlegen gewesen. Das hatte ihm gefallen. Ritter, die ihn beschützen hatte er genug, Ritter über die er sich lustig machen konnte nicht.
„Ihr seht sehr schön aus heute Abend.“, wandte sich der junge König schließlich wieder an Mhala. Er verstand nicht viel von Schönheit und um ehrlich zu sein hatte er sie nie als besonders faszinierend empfunden, aber er erinnerte sich daran, dass man das sagte. „Nicht wahr, Onkel?“ Der Gnom nickte zustimmend. „Wie eine aufgehende Sonne. Das rot steht Euch gut.“ Joffrey verdrehte die Augen. „Rot wie Blut.“, korrigierte er seinen Onkel. Und diese Vorstellung gefiel ihm schon viel besser.
Minea
Netter? Minea zog eine Augebraue hoch. „Ich war äußerst freundlich und großzügig.“, erinnerte sie Jaime und deutete auf seine Hand. Sie schien zu funktionieren, worüber Minea froh war. Ein falsches Wort nur und es hätte sein können, dass ein Finger steif wurde oder verkrüppelt.
„Wie ergeht es Euch mit Eurer neuen Hand? Ist sie kräftig genug um zu kämpfen?“, fragte sie neugierig und griff nach dem Glas voll Wein. Ein guter Wein. Ein sehr guter Wein. Nicht vergleichbar mit dem Gebräu was sie in den Wirtshäuser der Stadt anboten. Beinahe hätte Minea leise geseufzt, so köstlich und weich schmeckte der Wein auf ihrer Zunge.
Über sein Kompliment freute sie sich aufrichtig, auch wenn sie nicht sicher war, ob es das höfische Protokoll gebot einer Dame zu sagen wie schön sie war oder er es ehrlich meinte.
„Den Blicken Eures Bruders nach zu Urteilen, hält er mich wohl auch für eine.“ Dass der Gnom den Reichtum seiner Familie gerne für weibliche Bespaßung ausgab, war allgemein bekannt.
Tyrion musterte sie und ihre Schwester abwechselnd. Und seine Blicken waren ziemlich unverhohlen. Er schien verwirrt, aber auch…interessiert. Minea ging es da nicht anders. Sie hatte sich den Gnom weit hässlicher vorgestellt. Aber Tyrion war abgesehen davon, dass er ein Zwerg war nicht besonders abstoßend.
Als Jaime ihr offenbarte, dass es seine Schwester war, die er ärgern wollte, sah Minea ihn einen Augenblick wissend über ihr Glas hinweg an. Die Gerüchte waren also wahr. Es schien kein besonders gut gehütetes Geheimnis zu sein. Aber sie würde ihn gewiss nicht dafür verurteilen. Jeder hatte so seine kleinen dunklen Geheimnisse.
„Euer Vater soll ein sehr kluger und verschlagener Mann sein. Ich könnte gewiss viel von ihm lernen.“ Als Tywin ihre Schwester ansprach, bestätigte das Mineas Vermutung nur. Er sprach höflich, aber das bedeutete nicht, dass er auch freundlich war. Gerade das machte ihn so gefährlich.
„Oder vielleicht unterhalte ich mich auch lieber mit Eurer Schwester.“ Minea lächelte Jaime an, ehe sie sich Cersei zuwandte, die mit versteinerter Mine gegenüber saß und immer wieder an ihrem Wein nippte. Ihr Blick ruhte auf Joffrey und Mhala.
„Ihr tragt ein sehr schönes Kleid, Eure Majestät.“ Minea schenkte auch der Königin ein Lächeln, aber alles was Cersei für sie übrig hatte, war ein kühler Blick. „Das tragt Ihr auch. Wenn ich mir auch nicht sicher bin, was Ihr Euch damit hier erhofft.“ Es lag unmissverständlich Missfallen in Cerseis Stimme und Verachtung. Vielleicht würde sie Jaime doch helfen seine Schwester ein wenig zu ärgern…
Natürlich blieb Joffrey Großvater ziemlich skeptisch und in diesem Moment hätte Mhala sich gern auf die Zunge gebissen, aber meistens sprudelte das, was sie sagen wollte, einfach immer so aus ihr heraus.
„Ich kann die Vibrationen der Schritte auf den Boden spüren“, fing sie an zu erklären, „Aber auch andere Dinge, wie wenn etwas runterfällt, oder es anfängt zu regnen, wenn jemand hinfällt.
Ich weiß, dass vier Wache der Könisgarde hier sind, zwei von ihnen stehen draußen und laufen dort auf und ab. Einer von ihnen zieht das linke Bein leicht nach, er ist verletzt, will es aber nicht zugeben.
Oben auf der Empore lehnt dieser Söldner welchen ich heute im Wald getroffen habe. Dafür muss ich mich aber konzentrieren, ich kann dadurch ein bisschen die Gefühlsregungen anderer Personen spüren, aber das erfordert sehr viel Konzentration.
Jedoch drückt Lady Cersei ihre Beine fest in den Boden, was auf ziemlich viel Wut schließen lässt.“, erklärte sie so ruhig wie möglich ehe sie einen großen Schluck Wein nahm.
Twyn Lennister sah sie ziemlich verwirrt an und zog dann die Augenbrauen zusammen. Als Joffrey sie schön nannte, hob sie eine Augenbraue, wusste der kleine König überhaupt was Schönheit war?
Bei Tyrions Kompliment, zuckten ihre Mundwinkel leicht, ein ziemlich charmanter Gnom. Joffrey schaffte es aber auch das wieder zu Nichte zu machen, jedenfalls ein wenig.
Sie fand nicht, dass Blut eine schöne Farbe war, aber dazu sagte sie lieber nichts. „Danke eure Majestät“, den Gnom hingegen lächelte sie nur an.
Dann kamen ein Haufen weiterer Diener und stellten allerlei köstliche Speisen vor ihre Nasen, da waren selbst Sache bei die Mhala noch nie zuvor gesehen hatte. Und eigentlich hatte sie schon relativ viel an Köstlichkeiten gesehen.
Am liebsten hätte sie einfach zugelangt aber sie wusste, dass sich das für eine Dame nicht ziemte, was sie ziemlich ärgerlich werden ließ.
Nachdem man endlich anfangen konnte zu essen, lehnte sie sich zu Joffrey rüber und legte ihre Hand unter dem Tisch auf sein Knie. „Zeigt ihr mir nachher euer Gemach, mein König?“, fragte sie flüsternd.
Sie musste einfach ausprobieren ob der Zauber funktionierte.
Jaime
Jaime war sich sicher das, dass ein ziemlich unterhaltsamer Abend werden würde und darauf freute er sich schon. Schmunzelnd folgte er Mineas Blick hinüber zu seinem jüngeren Bruder.
„Mein Bruder ist bekannt dafür, dass er hübsche Frauen schätzt, und ihr seid schön“, erinnerte er sie. Fast hätte er geglaubt, sie mochte es, wenn man ihr Komplimente machte, jedenfalls kam sie nicht wieder auf das Thema Geld zu sprechen.
„Meiner Hand geht es blendend, soweit ich das gemerkt habe, ist sie im Zustand um kämpfen zu können, wenn es wieder hell ist, werde ich mich mit einem der Brüder aus der Königsgarde messen und sehen wie viel sie aushält“, erklärte
er Minea und sah dann dabei zu wie das Essen aufgetischt wurde, er griff sofort zu und riss eine Keule von dem Hasen ab der geröstet auf dem Tisch lag.
Schwein gab es auch und weitere Köstlichkeiten, sogar Weintrauben! Die mochte Jaime am meisten. Ja, von seinem Vater würde sie gewiss viel lernen können aber ob er ihr irgendwas beibringen würde, war fragwürdig. „Cersei“, das war Jaimes Vater und bei seiner kalten schneidenden
Stimme, wurde es für einen Moment still am Tisch. „Das sind die Gäste deines Königs und du hast nicht das Recht sie zu beleidigen,
lerne endlich dich wieder zu benehmen, ansonsten fühle ich mich gezwungen dir doch wieder einen Mann zu suchen, der deine gemeine Zunge zügelt“, das waren harte Worte und Jaime zog anerkennend eine Augenbraue hoch, ehe er Minea auf die Schulter klopfte.
„Gut gemacht, ich hätte nicht gedacht, dass meine Schwester so schnell die Fassung verliert“, dennoch sah er Cersei kein weiteres Mal an.
Stattdessen wandte sich Twyn Lennister nun Minea zu. „Sagt mir, habt ihr auch eine besondere Veranlagung wie eure Schwester die mit den Füßen sehen kann“, Argwohn lag in seiner Stimme und es klang ein bisschen so als würde er sich über die beiden lustig machen.
"Der König brauch seine Dame die ihn beschützt"-Zeira und Jack
"Nein eigentlich bist du verdammt kuschelig, wie ein kleines flauschiges Häschen, das man manchmal nervig findet, aber eigentlich nie loshaben will."-Finn zu Kahlia
Joffrey
„Mein süßes Schwesterchen ist einesehr hasserfüllte Frau.“, bestätigte Tyrion und nippte an seinem Wein. Cersei warf erst ihm, dann Mhala einen vernichtenden Blick zu, sagte aber nichts. Tywins Zurechtweisung schien ihr gezeigt zu haben, wo ihre Grenzen waren.
Sein Großvater zeigte sich unbeeindruckt, nickte nur auf Mhalas Ausführungen und wandte sich dann ihrer Schwester zu.
Joffrey hingegen war fasziniert davon, was Mhala erzählte. „Das könnt Ihr alles fühlen?“ Er strich sich durch die Haare und sah einen Augenblick nachdenklich vor sich hin. „Dann könntet Ihr auch fühlen, wenn meine Feinde vor Angst zittern?“ Bei dem Gedanken schlich sich ein Grinsen auf sein Gesicht. Die meisten Lords gaben sich mutig, aber machten sich eigentlich vor Angst in die Hosen. Was für eine Genugtuung es wäre, wenn Joffrey genau wusste, was sie fühlten.
„Was könnt Ihr sonst noch so?“, fragte er interessiert nach, während er sich das beste Stück des Schweins abschnitt und auf sein Teller legte. „Ihr könntet mir nützlich sein.“ Sie würde ein gute Spionin abgeben.
Als er plötzlich Mhalas Hand auf seinem Oberschenkel fühlte, hielt er irritiert inne. Verwirrt, beinahe etwas ärgerlich sah er zu ihr. Aber die Arroganz, die stets in seinem Blick lag, verschwand nicht. „Nun, ich wüsste nicht, was Euch an meinen Gemächern interessieren sollte.“ Weil sie geflüstert hatte, tat er das auch. Außerdem ging es weder seine Mutter noch seinen Großvater etwas an, was er mit ihr zu besprechen hatte.
„Aber wenn Ihr etwas von der Burg sehen wollt, kann ich Euch die Verliese zeigen. Dort stehen die Drachenskelette.“, erklärte Joffrey und machte sich daran weiter zu essen. „Der Irre König hatte sie hier im Thronsaal stehen, aber nach seinem Tod verbannte man sie tief unter den Bergfried“
Minea
Jaimes Komplimente schmeichelten ihr wirklich und Minea erwiderte sie mit einem sanften Lächeln. Als sie noch ein kleines Mädchen gewesen war, wäre ihr das hier wohl wie ein Traum vorgekommen, wie eines der vielen Lieder, die Sänger so gerne sagen. Ein edler Ritter, der ihre Schönheit pries, feine Kleider, guter Wein. Aber mit dem Alter hatte Minea auch gelernt, dass derlei Dinge oft mehr Schein als Sein waren und dass Schönheit vergänglich war. Trotzdem war sie eitel genug sich geschmeichelt zu fühlen.
„Das ist ein sehr guter Plan.“, stimmte Minea ihm zu und griff ebenfalls nach etwas Brot und gebratenem Fleisch. So gutes Essen bekam man nicht jeden Tag, wenn man so lebte wie sie und Mhala. „Es kann immer wieder Momente geben, indem sie etwas befremdlich auf Euch wirken mag. Aber das werdet Ihr morgen sehen.“ Und sie würde sehen, ob ihre Kraft bereits wieder so stark war, dass sie in der Lage war Kontrolle über seine Hand zu übernehmen. „Es würde mich freuen, wenn ich Euch dabei zusehen dürfte.“
Cerseis Spitze Kommentar ihr gegenüber wurde sogleich von ihrem Vater gescholten. Minea hatte Mühe sich ein schaden frohes Grinsen zu verkneifen. Scheinbar schienen Tywin und der junge König Cersei ganz gut im Griff zu haben. Aber als er fort fuhr seine Tochter zu Recht zu weisen, bekam Minea beinahe so etwas Mitleid mit der Königin. Wer konnte ihr verdenken, dass sie versuchte ihre Kinder zu beschützen?
„Das war nicht meine Absicht gewesen. Ich habe es ehrlich gemeint. Ihr Kleid ist wunderschön.“, murmelte Minea und sah Jaime einen Augenblick etwas verstimmt an. Cersei schien sie ganz offensichtlich nicht zu mögen, aber Minea wollte es sich auch nicht gleich mit ihr verscherzen. Vielleicht hatte sie auch einen Wunsch…ziemlich sicher sogar, die Frage war nur, ob sie bereit war ihn sich erfüllen zu lassen…
„Schon gut, es braucht mehr damit ich mich beleidigt fühle.“, beschwichtigt Lord Tywin lächelnd und nippte an ihrem Glas. „Und um auf Eure Frage zu kommen. Nein, nichts vergleichbares zumindest, M’Lord.“ Sie wollte Tywin ihre Talente nicht gerade auf die Nase binden. Es war besser man hatte noch einen Trumpf im Ärmel. Dass Minea nachts besser zu sehen schien, als die meisten anderen Menschen und sie sehr gut mit Tieren umgehen konnte, war auch nun wirklich nicht vergleichbar mit Mhalas Gabe. Es gab auch normale Menschen, die das konnten.
„Es war schon immer Mhala, die die außergewöhnlichere von uns beiden war.“ Sie hatte ihre Kräfte viel früher entdeckt als Minea und sie waren auch stärker ausgeprägt als die ihren. Als Kind hatte Minea sie deshalb oft beneidet, heute hatte sie sich damit abgefunden.
Mhala lächelte ein bisschen, den kleinen König schien das beeindruckt zu haben. Aber Mhala hatte viel schlimmere dunkle Seiten, Seiten die man besser nicht jedem zeigte.
Darum hatte sie ihre Schwester immer beneidet, sie konnte einen kühlen Kopf bewahren und war so schlau, nicht das Mhala sich für dumm hielt, aber immer gleich mit der Tür ins Haus zu fallen brachte einen nicht unbedingt viele Freunde ein.
Die Kinder nahe Winterfell hatten sie als nervig bezeichnet.
Damals hatte Mhala ihre Fähigkeiten entdeckt und einen von ihnen eine lange Brandnarbe am Hals verpasst. Sie erinnerte sich nicht mehr an seinen Namen, nur daran, dass er ein Bastard gewesen war.
„Ich kann euch behilflich sein, das stimmt“, schmunzelte sie ein bisschen. Sie würde ihm sicherlich nicht erzählen, dass dies auch seinen Preis hatte.
„Eure Feinde könnte ich mit Sicherheit vor Angst auch erzittern spüren, aber dafür müsste ich nah genug an ihnen dran sein“, und sie wusste, dass keiner der ausgewachsenen Ritter vor dem kleinen König erzittern würde, höchstens vor seinem Großvater und vielleicht jetzt auch wieder vor seinem Onkel.
Minea hatte wirklich ganze Arbeit geleistet. Sie selbst hätte die Hand wahrscheinlich total vermurkst.
Mhala spürte, dass ein kleiner Teil ihrer Kräfte wieder da war und darüber war sie froh, falls sie sich im Notfall irgendwie verteidigen müsste.
Sie wusste nun wirklich nicht wie man mit einem Schwert kämpfte oder mit einem Bogen schoss, dafür war sie auch zu schmächtig.
Das Heben des Schwertes würde sie wahrscheinlich schon all ihre körperliche Kraft kosten.
Joffreys Miene wechselte von arrogant zu verwirrt und wieder zurück, anscheinend war sie noch zu schwach um ihn sowas in den Kopf zu setzen, oder es sprach so sehr gegen seine Natur, dass er sich dem schnell wiedersetzt hatte.
Mhala biss sich auf die Unterlippe, sie musste in nächster Zeit vorsichtiger sein, sonst würde der König irgendwann misstrauisch werden.
„Das wäre eine tolle Idee, die Skelette würde ich gerne sehen“, lächelte sie, ehe sie sich ein paar von den Trauben schnappte und sie nacheinander in den Mund steckte.
Jaime
Bisher war ihm seine Hand nicht befremdlich vorgekommen, sie war nur ein bisschen kühler als die andere und wann immer er sie berührte, zuckte ein Bild von Minea durch seinen Kopf. Doch er schob das darauf, dass sie seine Hand ja auch geschaffen hatte.
Er griff ein wenig fester um das Weinglas und kippte es in einem Zug runter, ehe er sich etwas Neues einfüllen ließ. Betrinken durfte er sich trotzdem nicht, mit einem hämmernden Kopf hatte er noch nie gut kämpfen können.
„Natürlich dürft ihr das, ich verdanke euch meine Hand und wann immer ihr andere Wünsche habt, müsst ihr nur zu mir kommen und mich fragen“, versprach er ihr, dieses Mal ein bisschen leiser. Nicht jeder musste dieses Gespräch mitbekommen, es war irgendwie etwas Intimes…
Mineas verstimmter Blick brachte ihn zum Grinsen. „Ihr scheint Mitleid mit meiner Schwester zu haben“, flüsterte er leise. Minea war wirklich eine außergewöhnliche Frau und schien sich gut in andere Menschen hineinversetzen zu können. Diese Gabe fehlte ihm eindeutig und er wollte sie auch nicht haben.
Hielt er für unnötig, was interessiert es ihn was andere Menschen dachten oder fühlten? Er hörte Mineas Ausführen gespannt zu und runzelte dann die Stirn, er hielt Minea für viel stärker als ihre kleine Schwester, die ihn immer an eine kleine Elfe erinnerte. Er glaubte nicht, dass sie es geschafft hätte, seine Hand neu wachsen zu lassen.
Aber er wollte Minea das nicht sagen, er war eigentlich schon viel zu nett von ihr und wenn sie wusste, dass er so große Stücke auf sie hielt, könnte sie, dass in den falschen Hals bekommen… er jedenfalls würde das als eine Bestätigung seiner Fähigkeiten sehen und nicht als Kompliment.
„Nun ich denke schon, dass ihr eine sehr mächtige Frau seid, ihr habt meinem Sohn seine Hand wiedergegeben und sowas habe ich ehrlich gesagt noch nie gesehen“, es schien seinen Vater zu beeindrucken, was die Hexe alles konnte.
„Was ist mit eurer Mutter? Oder eurem Vater? Eigentlich seid ihr noch viel zu jung um alleine durch die Welt zu reisen“, fuhr sein Vater fort. Ruckartig hob Mhala ihren Kopf und blickte ihre Schwester fast genauso fragend an, aber auch mit einer brennenden Neugierde im Gesicht.
"Der König brauch seine Dame die ihn beschützt"-Zeira und Jack
"Nein eigentlich bist du verdammt kuschelig, wie ein kleines flauschiges Häschen, das man manchmal nervig findet, aber eigentlich nie loshaben will."-Finn zu Kahlia
Joffrey
„Das wird kein Problem sein. Ich werde Euch so nah wie ihr wollt an meine Feinde bringen können.“ Mädchen hatten nichts auf dem Schlachtfeld zu suchen. Joffrey sah das eigentlich ein, aber Mhala war kein einfaches Mädchen. Sie würde ihm nützlich sein. „Vielleicht nehme ich Euch mit, wenn ich in den Krieg zeihe.“, überlegte er und drehte eine Traube zwischen seine Fingern. Falls seine Berater das für gut befinden sollten.
„Wenn Ihr Angst habt, dann werde ich Euch beschützen. Oder ich sage meinem Onkel, er soll es tun. Jetzt da er wieder beide Hände hat, ist er ja nicht länger nutzlos.“ Joffrey sagte es so laut, dass er sicher sein konnte, dass Jaime es auch hörte.
Als Mhala seinem Vorschlag die Skelette anzuschauen zustimmte, nickte er zufrieden und schob sich die Traube schließlich in den Mund. „Gut, ich werde Euch nach dem Essen in die Verließe führen.“ Einen Moment musterte er sie. Er wollte wissen, ob sie sich vielleicht fürchten würde, aber Mhala verzog keine Mine. Wahrscheinlich weil sie eine Hexe war. Sicherlich fühlten sich Hexen an derlei dunklen Orten wohl. Ähnlich wie Joffrey, er mochte Orte mit einer blutigen Geschichte.
Während sein Vater weiter das Gespräch dominierte, spielte Joffrey mit dem Becher in seiner Hand. Das Gespräch über die Eltern der beiden Hexen langweilte ihn. Es war ihm gleich, ob sie lebten oder bereits unter der Erde lagen. Jeder musste sterben. Manche eigneten sich besser dafür als andere.
Minea
Jaime schien ihr wirklich sehr dankbar zu sein. Beinahe bekam Minea ein schlechtes Gewissen. Wenn er wüsste, was sie tatsächlich bezweckte, würde ihr gewiss nicht in Aussicht stellen jeden ihrer Wünsche zu erfüllen. Dennoch lächelte Minea, wenn auch etwas halbherzig.
„Ich werde gewiss darauf zurückkommen.“, versprach sie ebenfalls flüsternd und sah Jaime einen Augenblick länger als nötig in die Augen. Darin lag derselbe kühle unnahbare Ausdruck wie in den Augen seiner Schwester, nur das man bei Jaime deutlich erkannte, dass es eine Maske war, eine Art Schutzwall, bei Cersei hingegen ging die Kälte durch Mark und Bein. Und dennoch war Minea sich sicher, dass sie nicht immer so gewesen war. Das Leben hatte sie misstrauisch und hart werden lassen.
„Sie versucht auf ihre Weise dasselbe wie Euer Vater. Die Familie zu beschützen. Euer Vater scheint das nicht zu erkennen, der Unterschied ist wohl, dass sie eine Frau und er ein Mann ist.“, erklärte Minea schulterzuckend, ehe sie ich wieder Lord Tywin zuwandte.
„Mächtiger als andere.“, pflichtete Minea ihm bei und lächelte. Kein drohendes Lächeln, aber ein warnendes. Tywin und die anderen hier sollte ihre Schwester und sie besser nicht unterschätzen. Seine nächste Frage jedoch, brachte Minea in ihrer Selbstsicherheit etwas ins Straucheln. Weniger wegen Tywins Blick, der sich neugierig auf sie richtete als wegen Mhalas Augen, die sie fragend anstarrten.
„Unsere Mutter ist tot.“, antwortete Minea kurz angebunden. „Unser Vater wahrscheinlich auch.“ Sie sprach nicht gerne über ihre Vergangenheit. Und besonders nicht über ihren Vater. Sie hatte keine besonders viele Erinnerungen an ihn und die, die sie hatte waren nicht da um mit der Welt geteilt zu werden. Auch nicht mit Mhala.
„Wir sind alt genug um auf uns selbst aufzupassen. Es gibt Kinder, die sind viel früher auf sich allein gestellt. Unsere Mutter konnte uns zumindest alles wichtige beibringen, ehe sie starb.“
Bei den Worten spitzte sie dann doch die Ohren, der kleine König hatte vor sie mitzunehmen, wenn er in den Krieg ziehen würde?
Damit hatte sie nicht gerechnet und so außergewöhnlich war ihr Gabe nicht, sie würde die Soldaten nur früher kommen hören und es würde sich auch keiner bei ihnen anschleichen können.
Das war es aber auch schon an Vorteilen und meist waren solche Schlachten ziemlich langweilig und am Ende lagen dann ein Haufen Leichen herum. „Ihr habt also vor selbst in den Krieg zu ziehen?“, fragte sie ihn interessiert.
Eigentlich hätte sie gedacht, er ließe, dass seine eigenen Leute machen, bei der Schlacht wo Stannis zugegen war, hatte man den kleinen König auch nicht zu Gesicht bekommen.
Woran wohl auch ein bisschen seine Mutter Schuld war. Kämpfen hatte Mhala den König auch noch nie gesehen. Ob er sie wirklich würde beschützen können?
„Oder mein Onkel“, da hob Jaime den Kopf und warf seinem Neffen einen halb ärgerlichen halb belustigten Blick zu.
„Ich fürchte, vor eurer hübschen Begleiterin sollte ich euch lieber beschützen, anstatt sie vor irgendwas anderem“, Jaimes Worte waren scharf und es hörte sich ein bisschen wie eine Drohung an.
Mhala wich seinem Blick aus und hob erst den Kopf als Twyn Lennister nach ihren Eltern fragte, vielleicht würde Minea wenigstens den Namen ihres Vaters erwähnen, denn selbst den kannte sie nicht.
Paralysiert starrte sie auf ihre Schwester die den Blick zu bemerken schien, aber sie verriet nichts. Ihre Antworten waren kühl und kurz angebunden, also nichts Aufregendes.
Sie verriet gar nichts… das verärgerte Mhala so sehr, dass die Kerze in dem goldenen Ständer für einen Moment eine eher größere Flamme ausspuckte und dann ganz ausging. Manchmal hatte Mhala sich nicht im Griff, grade wenn sie wütend wurde, aber dann tat es ihr immer so leid, dass ihr schlechtes Gewissen ihre Wut völlig verpuffen ließ.
So auch jetzt. „Langweilt ihr euch?“, fragte sie den König leise und blickte ihm in seine hübschen grünen Augen.
Jaime
Sein Vater schien so viel wie möglich über die Mädchen wissen zu wollen und Jaime konnte ihm das nicht übelnehmen.
Er würde auch gerne mehr über Minea erfahren, aber ihre Antworten waren sehr kurz angebunden und bei ihrer letzten Ausführung schien es fast so, als hätte Jaimes Vater sie ein wenig verärgert.
Aber möglicherweise nahm sie sich ein bisschen zu viel raus, man sollte Twyn Lennister lieber nicht verärgern, aber bisher lag kein Groll in seinen harten Augen nur dieser väterliche Blick, mit dem er jedem bedachte, der möglicherweise seine Position in Frage stellen konnte.
„Ihr seid wirklich frech und habt dazu ein sehr vorlautes Mundwerk“, schmunzelte er leise in Mineas Richtung, „Normalerweise interessiert sich mein Vater nicht so sehr für ein kleines Mädchen.“ Sie war eine Hexe, das mochte sein.
Aber in Jaimes Augen war sie auch nur ein Mädchen, wenn überhaupt eine sehr junge Frau, die sicherlich noch nie einen Mann zwischen ihre Schenkel gelassen hatte und die wirklich grausamen Dinge der Welt hatten die beiden auch nicht gesehen. Oder gar jemanden umgebracht. Er war zu diesem Zeitpunkt grade mal 13 gewesen.
Es war nur ein erbärmlicher Ritter, als er Knappe bei seinem eigenen Onkel gewesen war, aber immerhin der erste Mord und der war bekanntlich besonders wichtig. Man erinnerte sich jedenfalls immer an ihn. „Erzählt mir mehr von euch“, befahl Twyn Lennister,
„Ich würde gerne wissen wo ihr herkommt, ihr seid noch nicht lange in Königsmund und es scheint mir ein bisschen so, als habe es bestimmte Gründe das ihr hier seid“.
Er misstraute ihr und wahrscheinlich tat sein Vater damit Recht. Aber Jaimes Interesse war geweckt und er wollte Minea unbedingt genauer kennenlernen.
"Der König brauch seine Dame die ihn beschützt"-Zeira und Jack
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Joffrey
Als Mhala ihn fragte, ob er selbst in den Krieg ziehen würde, zog Joffrey empört die Augenbrauen hoch und stemmte eine Hand in die Seite. „Natürlich werde ich das. Ich bin der König.“ Und jetzt auch der mächtigste Mann im ganzen Land. Durch ihren Zauber würde ihm keiner etwas anhaben können, Stannis und der Verräter Robb Stark würden früher oder später alle vor ihm knien. Vielleicht würde er gnädig sein und ihnen nur den Kopf abschlagen wie Ned Stark.
Die spitze Bemerkung seines Onkels quittierte Joffrey mit einem drohenden Blick. Dabei wussten sie beide, dass er Jaime nicht drohen konnte, selbst wenn er wollte. Sein Großvater und seine Mutter würden das nicht zulassen. Cersei war still, seid Tywin sie zurecht gewiesen hatte, nur ab und zu zuckten ihre Mundwinkel verärgert.
Joffrey leerte seinen Becher und ließ sich und auch Mhala etwas nachschenken. „Gespräche über Familie sind Weibertratsch.“, bejahte Joffrey ihre Frage missmutig, so dass auch sein Großvater es hören musste. „Wenn Ihr nichts Interessantes zu berichten habt, lasst meinen Onkel erzählen, wie es war eine neue Hand zu bekommen? Hat es sehr wehgetan? Habt Ihr geweint?“ Herausfordernd, fast provozierend sah Joffrey nun zu Jaime.
Auch Cerseis Augen richteten sich nun auf ihren Bruder. Ihr war das Getuschel zwischen der jungen Hexe und ihm nicht entgangen, ebenso nicht wie Mhala Joffrey in Beschlag zu nehmen schien. Und Cersei erinnerte sich an den zweiten Teil der Prophezeiung. Den Teil, den sie Jaime nicht erzählt hatte, den sie niemandem erzählt hatte. Nicht nur das Leben ihrer Kinder war in Gefahr, sondern auch ihr eigenes war bedroht. Einer ihrer Brüder würde sie umbringen. Sie hatte immer geglaubt es würde Tyrion sein, aber das die beiden Hexen hier waren und sich Joffrey und Jaime als ihre Opfer gesucht hatten, konnte kein Zufall sein…
Minea
Ihre Antwort stellte weder Tywin noch Mhala zufrieden. Minea sah aus den Augenwinkeln wie eine der Kerzen aufflammte und dann erlosch. Sie wusste, dass Mhala mehr über ihren Vater wissen wollte und das konnte sie ihr nicht verdenken, aber Minea konnte ihr nichts sagen. Sie war selbst kaum alt genug gewesen sich an ihn zu erinnern, als er sie verlassen hatte. Und das, was ihre Mutter erzählt hatte, war nichts, was Mhala wissen sollte. Einen Augenblick sah Minea ihre Schwester scharf an, sie musste lernen sich im Griff zu haben, die Kontrolle zu verlieren machte angreifbar.
„Ich lasse mich nicht von großen Namen einschüchtern.“, flüsterte Minea Jaime zu. „Und Euer Vater ist klug genug kleine Namen nicht zu unterschätzen.“ Dennoch behagte ihr die Neugier des Lords von Casterlystein nicht besonders. Er war nicht unhöflich, nur bestimmt und seine Augen waren so fest, dass es Minea unmöglich war zu sagen, ob er ihnen feindlich oder wohlgesonnen war.
Sie zögerte einen Moment ehe sie antwortete, es war wohl klüger ihre Gastgeber nicht zu verärgern, indem sie schwieg oder sich Tywin Lennister als Feind zu machen. „Mhala und ich sind im Norden geboren und aufgewachsen. Als wir älter waren zog unsere Mutter mit uns durchs Land…bis sie starb.“, erklärte sie. „Sie war wie wir, kannte viele verschiedene Zauber aus den unterschiedlichsten Ländern und sie hat uns beigebracht was sie wusste.“
Erneut hielt Minea einen Augenblick inne. Es gab einen Grund warum sie hier waren, ihre Mutter hatte es ihnen aufgetragen in dieser Zeit in Königsmund zu sein kurz bevor sie starb. Was genau sie hier sollten, wussten aber weder Minea und Mhala und auch Lord Tywin würde es ihnen nicht sagen können. Deshalb zuckte sie nur die Schultern. „Wir sind aus denselben Gründen hier, wie die meisten Leute, die nach Königsmund kommen. Die Aussicht auf etwas Zerstreuung, Arbeit und Geld.“ Es war wage, aber mehr würde Tywin nicht von ihr erfahren.
Um das zu untermauern nippte Minea an ihrem Wein. Sie musste vorsichtig sein und durfte sich nicht betrinken, nicht hier in der Höhle der Löwen.
Er schien sehr entrüstet darüber zu sein, dass sie ernsthaft dachte, er würde nicht in den Krieg ziehen. Aber bei ihm war das gar nicht so unglaubhaft.
Es konnte gut möglich sein, dass er andere für sich in den Krieg ziehen ließ. Joffrey war nicht für seine Tapferkeit bekannt, nur für seine Grausamkeit aber er hatte etwas was sie ein wenig faszinierte. Sie würde ihn nicht so einfach sterben lassen.
Mhala sah ihn ein wenig wütend an, bei seinen nächsten Worten. „Die Familie ist das einzige was euch bleibt wenn sich jeder gegen euch stellt“, fügte sie ein bisschen spitz hinzu, auch wenn es wahrlich keine gute Idee war sich jetzt mit dem König anzulegen, noch war ihre Bindung nicht gut gefestigt, sie war zwar da, aber sie konnte jeden Moment reißen.
Schnell legte sie ihre Hand auf sein Bein, grade als er sich mit finsterem Blick zu ihr umdrehen wollte, sie konzentrierte sich fest auf die Bindung um ihn für den Moment ein bisschen freundlich gesinnter zu stimmen.
Jaime
Der Ausführung hörte er interessiert zu, es war ja klar gewesen, dass die beiden einen Lehrer gehabt hatten, alles andere würde ja keinen Sinn machen und wäre auch nicht gut gewesen.
Aber das hatte Jaime ja vorher nicht gewusst, eigentlich hatte er eine unerfahrene Hexe einfach an sich ran gelassen und das war dumm genug gewesen.
Aber darüber dachte er nicht länger nach. „Das hört sich interessant an“, flüsterte er Minea zu und nahm noch einen Schluck von dem Wein und ließ dann auch Minea nachfüllen.
„Seid ihr eine trinkfeste kleine Hexe?“, fragte er schalkhaft und beugte sich wie ein Wolf zu ihr hinüber ehe er ihr sanft eine Haarsträhne aus dem Gesicht strich.
Er wusste, dass Frauen sowas gefiel. Cersei hatte dann immer ganz entzückt aufgeseufzt. Er bezweifelte, dass Minea ein ähnliches Verhalten an den Tag legte, aber sie würde es sicherlich nicht unangenehm finden. Bei Joffreys Worten seufzte er und richtete sich wieder auf.
„Nein, du kleiner frecher Bengel. Ich habe nicht geweint, und ja, es hat weh getan, sodass es dich zurück in die Arme deiner Mami träumen würde. Echte Könige und Prinzen weinen nicht so viel wie du das früher getan hast und manchmal immer noch tust.
Ohne deine Mutter könntest du gar nicht überleben“, es war plötzlich still geworden, doch die Hexe neben Joffrey schien ein wenig über seine Worte zu schmunzeln. Aber Joffrey würde das sicherlich nicht einfach so hinnehmen.
"Der König brauch seine Dame die ihn beschützt"-Zeira und Jack
"Nein eigentlich bist du verdammt kuschelig, wie ein kleines flauschiges Häschen, das man manchmal nervig findet, aber eigentlich nie loshaben will."-Finn zu Kahlia
Joffrey
„Wieso sollte sich irgendjemand gegen mich stellen?“, fragte Joffrey sie verärgert allein über die Vorstellung. „Ich bin der mächtigste Mann in Westeros. Habt ihr das vergessen?“ Unwillkürlich griff Joffrey nach dem Amulett, das um seine Brust hing.
Ehe er noch etwas sagen konnte, spürte er erneut Mhalas Hand auf seinem Oberschenkel. Er verstand nicht, was sie damit bezweckte und… Plötzlich war es als entglitten ihm seine eigenen Gedanken. Die Empörung die eben noch in ihm gelodert hatte, legte sich und als Joffrey sich zu Mahal umwandte, umspielt nur ein spöttisches Grinsen seine Lippen. „Mit Euch an meiner Seite wird es niemand Wagen sich mit entgegenzustellen.“ Seine Worte überraschten ihn selbst. Er hatte nicht gewusst, dass er das so sah. Etwas verwirrt schüttelte er den Kopf, ließ ihre Hand aber an Ort und Stelle. Es fühlte sich eigentlich ganz angenehm an…
Joffreys gute Laune hielt nicht lange an. Hatte sein Onkel ihn gerade Bengel genannt? „Ich bin der König.“, brüllte Joffrey empört und sprang auf. Die Adern an seinem Halst traten deutlich hervor und seine Hände bebten als er sich über den Tisch hinweg etwas näher zu Jaime lehnte.
„Passt auf was Ihr sagt oder ich lasse Euch eure neue Hand gleich wieder abschlagen.“, knurrte er. Vielleicht sollte er das tatsächlich tun. Mit nur eine Hand, würde sich sein Onkel gewiss keine so Frechheiten herausnehmen. „Oder vielleicht lasse ich Euch besser Eure Zunge herausschneiden.“, überlegte Joffrey während er sich wieder aufrichtete. „Was meint ihr?“ Er wandte sich an Mhala.
Minea
Lord Tywin schien sich mit ihrer Antwort zu Frieden zu geben. Er nickte und wandte sich dann seinem jüngsten Sohn zu. Minea glaubte nicht, dass es das letzte Mal gewesen war, dass er Fragen stellen würde, aber bis dahin hätte sie sich passende und unverfängliche Antworten zurechtgelegt.
Jaime hingegen zeigte weiterhin Interesse an ihr. Minea war sich nicht sicher, ob das zu seinem Plan seine Schwester zu ärgern gehörte, ob er sich einen Spaß mit ihr erlaubte oder ihr einfach so dankbar war. Deshalb bedachte sie es mit einem eher skeptischen Blick, als er ihr noch etwas Wein nachschenkte.
„Nenn mich nicht Hexe. Und was das andere betrifft…findet es heraus.“, antwortete Minea auf seine Frage hin herausfordernd und prostete ihm zu. Es mochte nicht besonders damenhaft sein, aber Minea liebte die Nacht und sie hatte den einen oder anderen Abend bis in die frühen Morgenstunden in Wirtshäusern verbracht. Trinkend und spielend mit anderem Gesindel. Ein zwei Becher Wein steckte sie durchaus weg. Dennoch musste sie auf der Hut sein. Hier war es gefährlicher als in irgendeiner Schenke.
Dass Jaime ihr eine Haarsträhne aus dem Gesicht strich, brachte sie einen Augenblick aus dem Konzept. Nicht, dass es sich nicht gut angefühlt hatte, er war sanft gewesen und…
Joffreys Ausbruch riss Minea aus ihren Gedanken. Wütend funkelte er Jaime an, während Tywin genervt seufzte. Cersei neben ihm knurrte wütend, offenbar aber war sie nicht wütend auf ihren Sohn, sondern auf Jaime. „Du wärst ohne mich auch schon längst tot. Wie oft habe ich dich vor irgendetwas Unbedachtem bewahrt?“
Mhala war erleichtert, dieses Mal schien es zu funktionieren und Joffrey hatte nicht mehr als ein spöttisches Grinsen für sie übrig, aber seine nächsten Worte überraschten sie dann doch sehr.
Hatte sie wirklich so viel Einfluss auf ihn? Oder fand er das wirklich? Es war irgendwie ein schönes Gefühl, dass er so viel auf sie hielt.
Und er ließ ihre Hand auf Ort und Stelle, zwar schien er verwirrt zu sein, aber es schien ihn auch nicht zu stören. Er schien wirklich keine Erfahrungen mit anderen Frauen gehabt zu haben.
Das konnte sie ihm nicht übel nehmen, Mhala selbst würde sich als König auch nicht mit irgendwelchen Huren zufrieden geben. Egal wie sauber das Bordell auch sein musste, irgendwelche Krankheiten hatten sie doch alle.
Männer waren nicht grade für ihre Hygiene bekannt und die meisten kamen leicht an ein bisschen Geld, durch Würfelspiele in einer Spelunke. Und auch die teuren Frauenhäuser...
sie wurde jäh aus ihren Gedanken gerissen, als Joffrey plötzlich abrupt aufstand und ihre Hand so von seinem Bein glitt. Jaimes Worte hatte sie gar nicht genau gehört, aber sie schienen den kleinen König sehr zu verärgern. Was er wohl gesagt hatte?
Das er sich aber an sie wandte, machte die Situation nur noch schlimmer, denn wenn sie ehrlich war, wusste sie nicht, was man jetzt am besten machte. „Er ist immer noch eurer Onkel, mein König“, erklärte sie ruhig, sah aber auch ein bisschen fasziniert zu dem jungen König.
Er hatte so viel Macht, das war atemberaubend. „Ich denke, er weiß was er gesagt hat, und ohne die Hand nützt er euch nichts und ohne Zunge auch nichts.“, stellte sie fest. Was er machte blieb Joffrey überlassen, aber sie wollte auch nicht, dass ihre Schwester ihr Versuchsobjekt verlor.
Jaime
„Ihr seid doch eine Hexe“, lachte er leise.
Irgendwie konnte er sich ziemlich gut vorstellen, dass sie doch ziemlich trinkfest war. Immerhin war sie viel rumgekommen und hatte nicht wie andere Ladys in einem Schloss sitzen müssen und wenn man es genau nahm, war sie nicht mal eine Lady.
Eigentlich war sie nur ein einfaches Mädchen, mit viel Macht. Vielleicht mit viel zu viel Macht, aber dennoch sah er den Blick in ihren Augen.
Das er ihr die Haarsträhne aus dem Gesicht strich, schien ihr zu gefallen und ihre Haare hatten sich weich angefühlt, das war schön gewesen. Fast genauso weich wie Cerseis, nur das sie nicht so blond waren sondern eher dunkel.
Aber eine Abwechslung schadete ja nicht. Auf diese Auseinandersetzung mit seinen Neffen hatte Jaime nicht gehofft, aber manchmal nervte ihn das Verhalten von Joffrey.
Er war ein kleiner mieser König vor dem niemand Achtung hatte und seine kleine hexe schien auch nicht erpicht zu sein, ihm wehzutun. War ja vielleicht so ein Schwestern-Ding. Konnte er nicht genau sagen.
„Ihr werdet mir gar nichts abschneiden lassen“, knurrte er wütend und ignorierte Cersei einfach. Dann wendete er sich doch ihr zu.
„Du solltest lieber still sein, lässt die Männer reihenweise in dein Bett, nur um das zu bekommen was du willst, im allgemeinen Sprachraum nennt man so was Hure meine Liebe Schwester“, lachte er leise und stand dann ruckartig auf.
Er packte Minea am Arm um Cersei noch ein bisschen mehr zu ärgern und zog diese hinter sich her, direkt aus der großen Halle, dem Thronsaal hinaus.
"Der König brauch seine Dame die ihn beschützt"-Zeira und Jack
"Nein eigentlich bist du verdammt kuschelig, wie ein kleines flauschiges Häschen, das man manchmal nervig findet, aber eigentlich nie loshaben will."-Finn zu Kahlia
Joffrey
Er musterte Mhala eingehend während sie sprach. Dass sie versuchte ihn milde zu stimmen, überraschte ihn nicht. Sie war eine Frau. Frauen hatten weiche Herzen.
Dennoch musste er sich eingestehen, dass sie Recht hatte. Sein Onkel war nun einmal einer der besten Schwertkämpfer in Westeros, sich dieses Vorteils zu berauben, wäre nicht besonders klug. „Dann schneidet ihm ein Ohr ab. Er ist ohne Ohren noch genauso nützlich.“, knurrte Joffrey und zuckte die Schultern.
Doch ehe es dazu kommen konnte, erhob Jaime sich. Cersei zuckte unter seinen Worten nur leicht zusammen, aber Joffrey wurde rot vor Wut. „Du nennst meine Mutter nicht eine Hure! Ich werde… Kommt zurück!“ Jaime zeigte sich unbeeindruckt. Mit festen Schrittes ging er weiter auf den Ausgang zu. „Dein König befiehlt die stehen zu blieben! Ich sagte bleibt stehen!“
„Genug!“ Tywin schlug laut mit der Faust auf den Tisch und selbst der Gnom zuckte leicht zusammen. „Du nennst dich König. Ein König muss nicht brüllen, damit seine Befehle befolgt werden.“, schalt er seinen Enkel. „Ihr seid schlimmer als eine Horde Söldner. Erinnert Euch daran, dass Ihr alle Lennisters von Casterlystein seid. Wir haben bei den Göttern genügend andere Feinde, als das wir uns untereinander bekriegen könnten.“ Er sah vor allem Cersei scharf an, die mit zusammengepressten Lippen vor sich in das Weinglas starrte.
Dann wandte er sich Mhala zu. „Verzeiht dieses Gezanke. Manche hier scheinen allzu schnell zu vergessen, wer sie sind und wo ihr Platz ist. Joffrey wird Euch und Eurer Schwester zwei Wachen stellen, die Euch zu Eurer Unterkunft zurückgeleiten, wenn Ihr das wünscht.“ Mit diesen Worten verbeugte er sich und verließ dann festen Schrittes den Thronsaal.
Eine Weile nachdem Tywin gegangen war, war es still. Dann klatschte der Gnom in die Hände. „Gut gemacht, Schwesterchen.“ Er schien mehr amüsiert, als bestürzt. Joffrey hingegen war noch immer angespannt und wütend. Aber seinem Großvater zu widersprechen wagte er nicht.
„Funktioniert dieses doofe Amulett überhaupt?“, herrschte er nun Mhala an. „Ich bin der mächtigste Mann und doch stellt mich jeder hier in Frage. Sogar meine eigen Familie.“ Wenn sie ihn belogen haben sollte, würde es ihr schlecht ergehen.
Minea
Es geschah alles so schnell, dass Minea nur stumm daneben sitzen konnte, während der Neffe den Onkel beschuldigte, der Bruder die Schwester und die Schwester wiederrum ihrem Bruder Vorwürfe machte. Selbst wenn Minea zeitgefunden hätte etwas zu sagen, wäre es wohl nicht willkommen gewesen und hätte nur wenig Hilfreiches beitragen können.
Als sie Jaime sie am Arm packte, erhob sie sich wie automatisch. Während er sie aus dem Saal zog, hörte Minea noch die donnernde Stimme Lord Tywins, der die übrigen zu Recht wies und Jaime dann etwas hinterherrief. Aber da viel die Schwere Flügeltüre schon hinter ihnen ins Schloss. Minea erhaschte gerade noch einen letzten Blick auf ihre Schwester. Sie hatte kein gutes Gefühl damit Mhala alleine zu lassen. Sie war oft unbedacht und der junge König war aufbrausend, keine gute Mischung.
„Was…was soll das?“ Minea blieb abrupt stehen und entzog sich Jaimes Griff. Etwas verärgert funkelte sie ihn an. Es gefiel ihr nicht, wenn Menschen über sie zu bestimmen versuchten, ob mit Worten oder Taten. „Lauft Ihr vor dem König davon? Er hätte Euch nichts getan… Oder ist das so ein alberner Versuch Eure Schwester eifersüchtig zu machen? Zerrt Ihr mich jetzt in den nächst besten Raum und fordert mich auf laut zu Stöhnen, wenn sie vorbeiläuft?“ Minea schnaubte.
Das war doch albern.
Das war wirklich ein Familienstreit wie er im Bilderbuche stand und Mhala musste sich zusammenreißen um nicht ein bisschen zu lachen.
Es war albern, irgendwas schien zwischen den Zwillingen vorgefallen zu sein, was dazu führte, dass Jaime jeden beleidigte, der irgendwie in Kontakt zu ihr stand. Aber Twyn Lennister hatte Recht, ein König musste nicht schreien um Gehör zu finden.
Ohne ihre Schwester fühlte Mhala sich lange nicht mehr so sicher und es war nicht wirklich schlau vor seiner Mutter und vor seinem anderen Onkel herauszuposaunen was sie ihm geschenkt hatte. Wenn er das jedem erzählen würde, würde sie bald ein Problem bekommen.
Die Ritter würden dann vor ihrer Tür stehen…, sie schob die Unterlippe vor und nahm noch einen Schluck von dem Wein. Joffrey spielte mit dem Amulett in seiner Hand und sie seufzte leise.
Sie hatte sich gedacht, dass er das in Frage stellen würde. „Macht ist schwer zu definieren, ich habe euch gesagt, ich würde euch Macht schenken, ich habe aber nicht gesagt, dass ich euch Macht über andere Menschen schenke.
Ihr habt Macht, ihr seid körperlich stärker, wenn ihr das Amulett tragt, in den Augen eurer Feinde werdet ihr verschiedene unheimliche Gestalten annehmen, ihr werdet den besten Weg finden um den Feind zu vernichten und dabei keinen Fehler machen.
Das ist Macht. Aber damit könnt ihr niemanden aus eurer eigenen Familie zu etwas zwingen, das wäre ein Missbrauch der Macht und ich warne euch.
Solltet ihr jemals probieren die Macht die ihr habt gegen Unschuldige zu richten, wird das Amulett euch bis auf die Knochen verbrennen“, warnte sie ihn mit dunkler Stimme.
„Wolltet ihr mir nicht die Drachenskellette zeigen?“, fragend blickte sie Joffrey an, doch dann richtete sich Cersei an sie.
„Wer ist eure Mutter?“, ihre Stimme war scharf. Mhala stand auf und stellte sich neben dem König. „Maegi“, lächelte sie ruhig.
Cersei stand auf und warf das Glas nach ihr, doch es prallte an einer unsichtbaren Wand ab. „Raus hier, verschwinde sofort“, fauchte sie wütend, „Du wirst mir nicht meine Kinder nehmen und auch nicht meine Krone“.
Jaime
Sie schien wirklich nichts davon zu halten, mit ihm zu kommen und er seufzte leise.
Er wusste nicht wieso er sie mit sich genommen hatte, vielleicht nicht mal unbedingt weil er so erpicht darauf war mit ihr Zeit zu verbringen… er wusste, dass es eigennützig gewesen war. Aber das war ihm ziemlich egal.
Er war ja nicht hier, weil er unbedingt auf sie achten wollte. Jaime wusste, dass Minea das keineswegs ernst gemeint hatte, aber er grinste nur.
„Wenn ich das mit dir mache, dann wirst du stöhnen glaub mir“, grinste er und drückte sie dann gegen die Wand, sodass sie sicherlich nicht entkommen würde können.
Er blickte auf sie herab, weil sie doch ein ziemliches Stück kleiner war und so zu ihm aufsehen musste. Das Kleid schien auch eher hinderlich zu sein als förderlich… „Ich kann dich aber natürlich auch nach Hause bringen, in deine kleine Kutsche.“, schlug er ihr vor.
„Oder wir haben noch ein bisschen Spaß“, fügte er hinzu. Minea wirkte wie jemand der sehr wohl Spaß haben konnte ohne dabei gleich an zu viel zu denken.
„Oder du gehst zurück zu meiner liebevollen Schwester, die wird sich sicherlich gerne mit dir unterhalten. Ich glaube wirklich, dass sie dich sehr gerne mag“, lachte er leise und sah sie aus spöttischen Augen heraus an.
"Der König brauch seine Dame die ihn beschützt"-Zeira und Jack
"Nein eigentlich bist du verdammt kuschelig, wie ein kleines flauschiges Häschen, das man manchmal nervig findet, aber eigentlich nie loshaben will."-Finn zu Kahlia
Joffrey
Er begriff nicht ganz was Mhala ihm versuchte zu sagen. „Macht ist Macht.“, antwortete er nur, aber das was sie ihm in Aussicht stellte, ließ seinen Ärger etwas verrauchen. Er würde seine Feinde als unheimliche Gestalten heimsuchen und sie vernichten.
Ihre Warnung missfiel ihm. Er war der König, sie musste ihm nicht sagen, was er tun durfte und was nicht. „Keiner, der sich mit entgegenstellt ist unschuldig.“, knurrte er nur, während er das Amulett weiter in seinen Händen drehte. Er würde Stannis gerne vor Angst zittern sehen oder den junge Wolf, wie er sich unter dem Rockzipfel seiner Mutter verkroch.
Als Mhala ihn auf die Skelette ansprach, hob er den Kopf und ließ das Amulett los. „Natürlich, wenn Ihr es jetzt noch sehen wollt.“ Er erhob sich und bot Mhala seine Hand. Das Mädchen mochte vorlaut sein, aber so lange sie sich nicht gegen ihn stellte, würde er großzügig drüber hinwegsehen. Immerhin war sie der Schlüssel zu Macht wie es schien. Er würde dafür Sorge tragen müssen, dass sie nicht in die Hände seiner Feinde fiel…
Gerade als sie gehen wollte, ergriff seine Mutter wieder das Wort. Ihre Frage schien harmlos, ebenso wie Mhalas Antwort, aber Cersei verlor vollkommen die Fassung. Joffrey duckte sich als sie ihr Glas nach Mhala warf, aber auf wundersame Weise prallte es kurz vorher an einer unsichtbaren Barriere ab und zersprang in tausend Scherben.
Joffrey richtete sich wieder auf und trat auf seine Mutter zu. „Sie geht erst, wenn sie gehen möchte oder ich es befehle. Ihr aber Mutter, solltet besser schlafen gehen. Es ist spät und ihr seid nicht mehr die Jüngste.“ Seine Stimme war kühl und völlig unbeeindruckt von Cerseis Ausbruch. Dann wandte er sich wieder Mhala zu und bot ihr seinen Arm. „Kommt.“
Während er sie aus der Halle führte, musterte er sie beeindruckt von der Seite. „Wie habt Ihr das gemacht?“
Minea
Mit dieser Antwort hatte Minea nicht gerechnet. Einen Augenblick entglitten ihr die Gesichtszüge und sie starrte ihn nur halb empört, halb ungläubig an. Er schien viel von sich zu halten, aber dass lag wohl in der Familie. Dass er so dicht bei ihr stand und sie gegen die Wand drückte, irritierte sie im ersten Moment, aber sie begriff schnell. Er wollte also spielen… Das konnte er haben.
Der Mond schob sich hinter einer der Wolken hervor und Minea spürte wie ihre Kraft allmählich wieder ihren Körper durchströmte. „Ihr solltet keine Versprechungen machen, die Ihr nicht halten könnt.“, tadelte sie ihn mit einem herausfordernden Lächeln. Es war nicht das erste Mal, dass Minea dieses Spiel spielte und sie wagte zu behaupten, dass sie gut darin war.
„Das habe ich so an mir. Alle Menschen scheinen mich sofort zu mögen.“, stieg sie auf Jaimes ironisches Kommentar zu Cersei ein, verlieh dem Gesagten aber durch einen tiefen Blick in seine Auge einen zusätzlichen Unterton. Er hatte schöne, tiefe, grüne Augen.
„Nun gegen etwas Spaß ist nie etwas einzuwenden.“, lenkte Minea ein und fand zu ihrem vollen Selbstbewusstsein zurück. Zwar ließ Jaimes Nähe sie weniger kalt, es sie es sollte, aber das musste an ihrer magischen Verbindung liegen. „Ich bin mir allerdings nicht sicher, was edle Herren wie du unter Spaß verstehen.“
Minea strich mit einer Hand über seine Brust und ließ sie dann dort liegen. „Also, was schwebt Euch so vor, Jaime Lennister?“ Sie betonte seinen Namen absichtlich. Er mochte ein feiner Lord sein, aber der heutige Tag hatte ihr gezeigt, dass der hohe Adel von den gleichen Empfindungen wie die einfachen Leute getrieben wurden: Macht, Liebe, Eifersucht und Lust.
Joffrey schien den Unterschied nicht ganz zu verstehen.
Und Mhala befürchtete, dass er zwischen Schuldigen und Unschuldigen keinen großen Unterschied machen würde und am Ende andere dafür auf die Klinge eines Schwertes schauen mussten.
Grade als sie seine Hand nehmen wollte, flog das Glas und sie hatte damit gerechnet, deswegen war es ein leichtes, es abzuwehren.
Wenigstens stand Joffrey auf ihrer Seite. Mhala befürchtete fast, sowas wie Tränen in Cerseis Augen zu entdecken.
Sie wusste, was ihre Mutter, ihr damals vorhergesagt hatte, drei Kinder mit goldenen Kronen aber auch mit goldenen Leichentüchern und sie würde Königin werden, aber eines Tages würde eine hübschere Königin kommen und ihr den Thron nehmen.
Aber am Ende, fand Mhala, war die blonde Frau selbst dran schuld. Nur wegen ihr ist Eddard Stark gestorben und das war ein Mann den sie als sehr nett empfunden hatte. Wahrscheinlich konnte sie Cersei deswegen nicht leiden.
Es gab Gerüchte, dass Jaime Lennister der Vater von Joffrey sein sollte und wenn sie ihn so ansah, hatte er wirklich kaum Ähnlichkeit mit dem König. Deswegen rebellierte man, ob Joffrey das wohl verstand?
Oder dachte er, sie taten es, weil sie selbst die Krone wollten? Mhala würde nicht zulassen, dass ganze Häuser ausgelöscht werden, nur wegen einer Reihe von inzestuösen Geschichten.
Selbst alle Bastarde hatte er umbringen lassen. Vielleicht, wenn sie genug Zeit mit ihm verbrachte, würde sie seine Einstellung ändern können.
Das hoffte sie. „Oh, das war nicht schwer, es ist ein Schutzzauber.
Das Erste was man als Hexe lernt, meistens passiert dieser Schutzzauber dann automatisch“, erklärte sie ihm, während ihre Hand unter seinem Arm lag. Er war ein wenig größer als sie und sah eigentlich ganz erwachsen aus.
Zusammen liefen sie die langen Wendeltreppen hinunter, hier wurde es immer dunkler und das Stein immer dicker. Die Natur fand ihren Weg nicht mehr hier rein.
Das war wohl das Schlimmste und es machte mir große Sorgen.
Jaime
Er konnte sehen wie ihr für einen Moment die Gesichtszüge entglitten.
Sie schien nicht damit gerechnet zu haben und irgendwie gefiel ihm das. Sie aus der Fassung zu bringen offenbarte ihr wahres Gesicht, dass er bisher wohl nicht oft zu sehen bekommen hatte.
Und so schnell auch nicht wiedersehen würde, Jaime erschien es als sei sie ebenfalls eine Künstlerin des Maskentragens.
„Warum sollte ich mein Versprechen nicht halten können?“, fragte er interessiert und hielt sie immer noch fest gegen die Wand gedrückt.
Er hatte ein bisschen mehr Wein intus als wahrscheinlich gut war, vielleicht kam daher der Wunsch ein bisschen mehr Zeit mit ihr zu verbringen. Nur war Jaime immer noch ein Mann der Königsgarde, die durften keine Frauen haben, bei dem Gedanken hätte er fast gelacht.
Oh unter Spaß verstand Jaime was ganz anderes als Minea.
„Das kommt drauf an. Es gibt viele Dinge die Spaß machen, aber nur eine Sache die einem Mann wirklich Freude bereitet.
Ich denke aber nicht, dass du sowas unter Spaß verstehst“, wieder strich er ihr diese lästige Haarsträhne aus dem Gesicht und blickte in Mineas hübsche Augen. „Dein Kleid ist sehr… offensichtlich, wenn man das so sagen konnte“, schmunzelte er ein wenig.
"Der König brauch seine Dame die ihn beschützt"-Zeira und Jack
"Nein eigentlich bist du verdammt kuschelig, wie ein kleines flauschiges Häschen, das man manchmal nervig findet, aber eigentlich nie loshaben will."-Finn zu Kahlia
Joffrey
Er musterte sie einen Augenblick lang aus den Augenwinkeln, während er mit ihr am Arm tiefer und immer tiefer in die Gewölbe unter dem roten Bergfried stieg. So ein Schutzzauber konnte nützlich sein… „Wie weit reicht dieser Schutzzauber?“, fragte er interessiert. Möglicherweise konnte man ganze Armeen damit vor feindlichen Geschossen beschützen.
Die kleine Hexe entpuppte sich als interessanter und nützlicher als er angenommen hatte. Schutzzauber, Feuerzauber. Etwas, das in einem Krieg sehr nützlich sein konnte. Er beschloss sie hier zu behalten, vielleicht ins Schloss zu holen. Schon allein damit seine Feinde, sie nicht in die Finger bekamen und sie möglicher Weise gegen sie einsetzten.
Die Treppe die hinab ins Verließ führte schien endlos. Mhala und Joffrey waren gute einen Kilometer gegangen bis der junge König stehen blieb. „Gebt mir die Fackel.“, forderte er seine beiden Leibwächter, die hinter ihnen gingen auf. „Wir gehen den Rest alleine. Ihr wartete hier.“ Die Männer in der goldenen Rüstung schienen einen Augenblick zu zögern, dann nickte der eine und gab Joffrey die Fackel.
„Kommt, M’Lady.“ Auffordernd sah Joffrey Mhala an und führte sie dann einen steinernen Gang entlang. Von den Wänden tropfte Wasser und die Luft war kälter als oben im Thronsaal. Nach ein paar Metern standen sie in einem riesigen Gewölbe. Der Schein der Fackel war zu schwach um den ganzen Raum auszuleuchten, aber er reichte um die beiden rieseigen Schädel direkt vor ihnen zu erfassen.
„Da sind wir.“, verkündete Joffrey. „Das sind die Schädel aller Drachen seid Aegons Eroberung.“ Im Fackelschein schienen Joffreys Augen seltsam zu leuchten. „Sie haben einst Armeen niedergebrannt und Burgen schmelzen lassen.“
Minea
Jaime machte keine Anstalten sie loszulassen. Aber Minea hatte sich längst wieder gefasst, jetzt da sie wusste was er wollte. Beinahe konnte sie seine Nähe genießen. Er war ein schöner Mann und ein interessanter dazu.
„Ich bin nicht Eure Schwester. Was ihr gefällt, muss mir nicht gefallen.“, stellte sie klar. Cerseis und Jaimes Beziehung war ein offenes Geheimnis, spätestens nachdem er ihr offenbar hatte, dass er sie eifersüchtig machen wollte. Ob das hier noch immer dazu gehörte, da war Minea sich nicht sicher, aber Cersei war weit und breit nicht zu sehen…
„Es braucht vielleicht etwas mehr um mich in Verzückung zu versetzen.“ Minea strich mit ihrer Hand seine Brust empor und legte sie auf Jaimes Wange, so als wolle sie ihn küssen, aber sie lächelte nur und sah ihn unverwandt an.
„Nach meiner Erfahrung gibt es drei Dinge, die einem Mann Spaß machen.“, widersprach sie, während sie nun mit ihrer anderen Hand über seine starken Arme strich. „Schöne Frauen, guter Wein und ein blutiger Kampf.“ Sie war sich ziemlich sicher, dass auch Jaime nicht nur kämpfte weil man es von ihm erwartete. Sie hatte schon viele Männer über das Gefühl sprechen hören im Kampf zu stehen und das Schwert zu schwingen, Auge um Auge mit deinem Feind. Minea verstand es wohl nicht, aber Jaime war es gewiss bekannt. „Ich schätze letzteres habt Ihr nicht im Sinn.“ Sie grinste. Gegen etwas Wein aber würde sie nichts einzuwenden haben.
Wieder strich Jaime ihr eine Haarsträhne hinters Ohr und wieder war Minea überrascht über die Zärtlichkeit in seinen Bewegungen. Es war eine einfache Geste, die so viel mehr bei ihr auslöste als sein warmer Körper, der gegen ihren drückte und die kalte Wand in ihrem Rücken. Einen Moment versuchte sie zu ergründen, was er dachte. Aber auch Jaime schien das Spiel zu beherrschen.
Offensichtlich? Minea zog schmunzelnd eine Augenbraue hoch. So hatte man sie noch nicht betitelt. „Gefällt es Euch nicht?“ Sie konnte sich das kaum vorstellen. Männer waren einfach gestrickt. Und Minea genoss ihre bewundernden Blicke. Etwas das Mädchen wie sie nur bekamen, wenn sie es provozierten.
Sie hatte, wenn sie ehrlich war ihre Schutzzauber noch nie wirklich ausgeweitet, man musste schon dicht in ihrer Nähe stehen und dass viel Schwierigere war den Zauber aufrecht zu erhalten, das kostete eine Menge ihrer eigenen Kraft. „Ich weiß es nicht genau“, erklärte sie ihm vage.
Mhala würde ihm sicherlich keine Versprechen machen die sie am Ende nicht würde halten können, dass würde nur schlechtes bedeuten. Es wurde immer dunkler und sie spürte die Kälte unter ihren nackten Füßen, wie kleine Nadelstiche brannten sie.
Der Boden war uneben und übersäht von körnigen Steinchen, die sicherlich weh getan hätte, wäre Mhalas Hornhaut nicht so dick. Hinter ihnen liefen Joffreys beide Leibwächter die den Gang mit ihren Fackeln erleuchten ließen.
Trotzdem hatte es eine unheimliche Atmosphäre. Sie wäre sicherlich nicht alleine nach hier unten gegangen, aber die Drachenköpfe interessierten sie.
Schon immer hatte sie wissen gewollt, wie groß diese waren. Irgendwann hielt Joffrey an und beschloss, dass sie von nun an alleine weitergehen würden.
Dann konnte das nicht mehr so lange sein, ansonsten hätten ihn seine Leibwächter auch nicht gehen lassen. Irgendwie musste, dass sicherlich ein schreckliches Leben sein.
Immer war jemand bei dir der um dein Leben bangte und richtige Freundschaften konnte man auch nicht schließen. Wahrscheinlich hielt Joffrey seine Geschwister für zu jung um Zeit mit ihnen zu verbringen, oder er hatte andere Gründe.
Als sie an den Schädeln ankamen, kam Mhala aus dem Staunen nicht mehr heraus, die ersten waren riesengroß und alleine der Kopf überragte sie bei weitem.
Sie legte ihre Hand auf den nackten Schädel, und dabei durchzuckte sie ein Bild von dem Drachen als er noch gelebt hatte.
Diese Gabe besaß jede Hexe, man konnte für einen Moment in das Leben des verstorbenen sehen. Das war eine praktische Eigenschaft.
„Er war wunderschön“, flüsterte sie ein bisschen wehmütig. Ein großer schwarzer Vernichter, aber seinem Herrn war er immer treu geblieben, bis zum Schluss. Mhala nahm schnell die Hand von dem Schädel, sie hasste es den Tod von Menschen oder Tieren zu durchlaufen.
Das war furchtbar. „Ich weiß was sie getan haben“, murmelte sie leise und berührte auch die anderen Drachenköpfe.
Die letzten waren sehr verkümmert und so klein wie die eines Fuchses. „Sie sind nicht alt geworden“, seufzte sie bedauernd.
Jaime
„Ihr seid eine wirklich kluge Frau“, grinste er. Sie hatte Recht mit den drei Dingen die Männer am meisten gefielen und er war davon nie eine Ausnahme gewesen, nur, dass es für ihn jahrelang nur eine Frau gegeben hatte.
Cersei. Nie hatte er sich mit einer anderen vergnügt, weil er ihr nicht fremdgehen wollte und auch nie das Bedürfnis dazu verspürt hatte.
Aber als Jaime zurückgekommen war, hatte sie ihn mit Lügen und mit Verachtung gestraft. Von seinem eigenen Bruder hatte er erfahren müssen, mit wem es Cersei in seiner Abwesenheit alles getrieben hatte. Mit Lancel, pah!
Der war nicht mal ein richtiger Mann gewesen, aber in Cerseis Augen war er selbst, das ja auch nicht mehr. Selbst jetzt nicht wo er seine Hand wiederhatte.
Näher sollte er darüber nicht nachdenken, es würde ihm nur die Stimmung vermiesen. „Oh, gegen einen blutigen Kampf hätte ich nichts einzuwenden, aber nur, wenn ihr mich danach nackt in meinem Bett empfangt“, momentan wollte er nicht mehr als ein bisschen Spaß.
Zu lange hatte er sich von seiner eigenen Schwester runterbuttern lassen und das würde er kein zweites Mal zulassen. Jetzt würde Jaime sein Leben in vollen Zügen genießen.
Er bemerkte ihre Reaktion, wenn er ihr sanft die Haarsträhne aus dem Gesicht wischte. „Frauen mögen sanfte Männer um sich zu verlieben, aber wollen dann die harten Kriegsherren in ihrem Bett wissen, was für eine Logik“, sagte er mit gespielt bedauernder Stimme.
Er fragte sich ob sie wirklich darauf eingehen würde. Würde sie wirklich mit ihm das Bett teilen?
Der Gedanke gefiel Jaime sehr. „Natürlich gefällt es mir, es ist sehr schön geschnitten, aber damit zieht man auch die Blicke der Männer auf sich.“, erklärte er ihr achselzuckend, ehe er sich ein Stück von ihr entfernte und ihr seine Hand anbot. „Wir können das Gespräch gerne in meinem Gemach fortsetzen“, schlug er ihr lächelnd vor.
"Der König brauch seine Dame die ihn beschützt"-Zeira und Jack
"Nein eigentlich bist du verdammt kuschelig, wie ein kleines flauschiges Häschen, das man manchmal nervig findet, aber eigentlich nie loshaben will."-Finn zu Kahlia
Joffrey
Ihre Antwort stellte den jungen König nicht zufrieden. Aber da sie es tatsächlich nicht zu wissen schien, beließ er es. Er würde sie ohnehin hierbehalten und früher oder später würde er schon herausfinden, was sie alles konnte und wie sie ihm weiterhin nützlich sein konnte.
Während Mhala die Drachenschädel faszinier zu mustern schien, beobachtete Joffrey Mhala. Er hatte die Schädel schon oft gesehen und sie beeindruckten ihn nicht mehr. Tote Drachen, waren keine gute Waffe. Das mussten auch die Targaryens erleben. Die kleine Hexe aber faszinierte ihn. Sie schien keine Angst zu haben, was Joffrey überraschte. Aber es gefiel ihm auch. Die meisten Mädchen waren verschreckte Hühner, sie schien anders.
Sie wagte es sogar einen der Schädel zu berühren. Ihre Worte ergaben für Joffrey keinen Sinn. Woher sollte sie das wissen? All das geschah lange, bevor sie das Licht der Welt erblickten „Ich kenne die Geschichten.“, antwortete Joffrey deshalb nur und folgte ihr durch das Gewölbe an den Drachenschädeln vorbei.
Es war eine bedrückende Atmosphäre. Nur tote Schädel und Dunkelheit. Aber Joffrey gefiel es hier. Er malte sich stets aus, was er mit einem Drachen alles ausrichten würde können…mit einer ganzen Armee an Drachen…
„Sie gefallen Euch also?“, fragte er Mhala erstaunt und trat näher an sie heran. „Die meisten mit denen ich hier war, haben sich vor ihnen gefürchtet oder vor den Skeletten geekelt.“ Er hatte auch Sansa mal hier mit hinunter genommen, aber sie war ein verschreckter kleiner Vogel gewesen.
„Ich finde sie inspirierend.“, vertraute Joffrey ihr an. „Ihr Feuer muss gewaltig gewesen sein. Wie viele Menschen in ihrem heißen Atem gestorben sind…das war Macht.“ Der Gedanke ließ stets eine Art Erregung in ihm wachsen. „Der größte soll groß genug gewesen sein, um die Sonne zu verdunkeln.“, erzählte er und legte Mhala eine Hand auf den Arm. Sie schien interessiert zu sein. Es gab ansonsten wenige mit denen er darüber sprechen konnte. Allgemein gab er mehr Befehle als dass er Gespräche führte.
Minea
„Ich beobachte und analysiere Menschen nur gerne.“, erwiderte Minea auf sein Kompliment hin. Als klug würde sie sich nicht bezeichnen. Es gab Vieles, was sie nicht wusste und noch mehr, dass wider besseren Wissens tat. Wie hier mit Jaime zu stehen und sich schöne Worte von ihm ins Ohr flüstern zu lassen.
Er war direkt und sagte gerade heraus was er wollte. Minea schätzte das. Es war nicht das erste Mal, dass ein Mann ihr so explizite Angebote machte. Minea hatte sich nie näher darauf eingelassen, dennoch schmeichelte es ihr, absurder Weise. Es mochte daran liegen, dass sie als junges Mädchen, das gerade ihr Interesse an Jungs entdeckt hatte, stets links liegen gelassen worden war. Sie war damals schmächtig gewesen und klein. Ihre weiblichen Rundungen hatten sich erst sehr spät ausgeformt und es schien, dass allein das männliches Interesse erregte. Ihr Kleid und Jaimes Reaktion darauf bestätigten das nur.
„Völlig nackt?“, fragte Minea und gab sich unbeeindruckt. „Wollt Ihr denn nichts Eurer Fantasie überlassen?“ Normalerweise kam nun der Zeitpunkt, an dem sie etwas näher rückte und den Männer, spielerisch das Geld aus den Taschen stahl. Jaime allerdings wollte sie nicht bestehlen. Das musste sie gar nicht. Er schuldete ihr noch Gold, so viel sie tragen konnte.
„Bildet Euch bloß nicht ein, ich könnte mich in Euch verlieben.“, stellte Minea beinahe etwas empört klar. Jaime hatte ihre Rektion richtig gedeutet und sie mochte es nicht, wenn andere zu viel in ihr lasen. „Ich bin ganz und gar nicht wie andere Frauen. Ich brauche keinen Mann, der mir zärtlich über den Kopf streicht und mir Liebesschwüre ins Ohr flüstert.“ Ihr genügte die Bewunderung aus der Ferne. Es mochte oberflächlich sein, aber Minea wusste auch, dass es ein Schutzmechanismus war niemand zu nah an sich heran zu lassen.
Jaime stellte das Offensichtliche fest und Minea schmunzelte nur. „Vielleicht ist es ja gerade das was ich will.“ Flammende Blicke, Bewunderung.
Als Jaime ihr seine Hand bot, zögerte sie einen Augenblick. Er ging aufs Ganze, etwas das sie so nicht von ihm erwartet hatte. Es gab nichts, was sie bezweckte, indem sie ihm folgen würde. Wenn sie es tat, dann…weil sie neugierig war. Sie musterte ihn eingehend und griff schließlich nach seiner Hand. „Wir werden nur reden.“, entschied sie, auch um ihn etwas zu ärgern.
Vielleicht würde sich eine Gelegenheit bieten ihre Verbindung zu erproben. Minea fühlte sich mittlerweile stark genug um einen Versuch zu wagen.