Ich habe ein Projekt in Arbeit, in dem die Protagonistin eine psychische Krankheit haben soll, die sich in “Wahn”vorstellungen äußert. (Daraus resultiert ein Kontroll-/Aufräumzwang, der essentiell für den Plot ist.) Es soll durch Medikamente gemildert oder völlig abzustellen sein. Wenn die Medikamente weggelassen werden, kommen die Symptome allerdings wieder hervor.
Ich bin nicht ganz unwissend, aber das übersteigt eindeutig meine Kapazität.
"Laa shay'a waqu'in moutlaq bale kouloun moumkine!"
Eine handzahme und pflegeleichte NamYensa wäre total OOC.
Sprich: Sie kann sicher sein, dass sie etwas genauso dorthin gestellt hat und wenn es anders steht, war sie es nicht, sondern jemand Fremdes. (War das jetzt verständlich oder total konfus? >.<)
PS: Will ihr nen Stalker auf den Hals hetzen, der es so darstellen will, als würde sie sich alles nur einbilden.
"Laa shay'a waqu'in moutlaq bale kouloun moumkine!"
Kara Silver
Beinhalten Zwangsstörungen auch Halluzinationen bzw. sehen Betroffene Dinge, die nicht da sind? Wiki klingt nicht so, das ist aber wichtig für die Handlung. Es resultiert in einer Art Zwangsstörung, die Prota stellt also immer alles zwingend in der gleichen Ausrichtung an denselben Platz, weil sie glaubt, damit diesen Vorstellungen entgegen zu handeln.
Sprich: Sie kann sicher sein, dass sie etwas genauso dorthin gestellt hat und wenn es anders steht, war sie es nicht, sondern jemand Fremdes. (War das jetzt verständlich oder total konfus? >.<)
PS: Will ihr nen Stalker auf den Hals hetzen, der es so darstellen will, als würde sie sich alles nur einbilden.
Nein. So was ist keine Zwangsstörung/Neurose mehr. Das ist Schizophrenie.
aus „Alles, was man über Reviews wissen sollte“ von -AngelOfMusic-
«Assassinen sind systemrelevant!» (Slogan kreiert von Donoma, ich lache noch immer! :D)
Deshalb bin ich hier und hoffe, dass jemand mehr weiß als ich.
"Laa shay'a waqu'in moutlaq bale kouloun moumkine!"
Kara Silver
Ich habe ein Projekt in Arbeit, in dem die Protagonistin eine psychische Krankheit haben soll, die sich in “Wahn”vorstellungen äußert. (Daraus resultiert ein Kontroll-/Aufräumzwang, der essentiell für den Plot ist.) Es soll durch Medikamente gemildert oder völlig abzustellen sein. Wenn die Medikamente weggelassen werden, kommen die Symptome allerdings wieder hervor.
Zwangsstörungen (OCDs) setzen sich aus zwei Komponenten zusammen.
Einmal die Zwangsgedanken wie aufdringliche Ideen, beängstigende Vorstellungen oder aggressive Impulse. Diese erzeugen Angst und Unruhe. Im Verlauf der Erkrankung tauchen sie immer häufiger und intensiver auf. Eine Art Grübelzwang (kann auch bei Depression auftreten).
Daraus resultiert dann der Impuls, eine Zwangshandlung auszuführen, also zum Beispiel Waschzwang oder Objekte zählen.
Wenn du noch eine funktionierende Protagonistin möchtest, würde ich davon abesehen, sie unter klinischer Depression, Schizophrenie oder einer bipolaren Störung leiden zu lassen. Die Medikation, die hier verabreicht wird, hat schwerwiegend Nebenwirkungen und die Einstellung dauert Monate. Zudem schwere Verläufe auch den Intellekt der Betroffenen beeinträchtigen.
Deine psychische Krankheit wäre OCD. Mit den auslösenden Gedanken, zum Beispiel Angst, sich mit einer tödlichen Krankheit zu infizieren, Angst, vergiftet zu werden (was ja schon an Paranoia grenzt). Die aggressiven Gedanken können sich darum drehen, anderen Menschen Schaden zuzufügen. Zum Beispiel eine Mutter, die darüber nachdenkt, ihr Kind zu töten, obwohl sie dies gar nicht möchte, sondern praktisch "besessen" von diesem Gedanken ist und diesen so schrecklich empfindet, dass sie die Gedanken mit einer ritualisierten Handlung zum Schweigen bringen muss.
Zwangsgedanken hat jeder mal. Bei zwangsgestörten Patienten lösen diese aber ein Gefühl von Bedrohung aus. Sie halten die Gedanken für gefährlich. Möchten die Kontrolle über sie erlangen, bevor sie zur Realität werden.
Lukina
Also meine erste Idee wäre jetzt Shizophrenie gewesen. Es gibt Medikamente dagegen, die die Haluzinationen unterdrücken/ veringern können. Bin aber auch kein Mediziner, mir also nicht zu hundertprozent sicher. Aber ich meine mich daran zu erinnern, dass es sich bei mir im Studium bei dem einen Fall, der mit Medikamenten behandelt wurde, um Shizophrenie gehandelt hat.
Das wären Psychopharmaka, die das chemische Ungleichgewicht in der Hirnchemie der Betroffenen wieder ins Lot bringen sollen. Sie sind mit starken Nebenwirkungen verbunden und auch unter Gabe solcher Medikation kann sich immer wieder eine Psychose entwickeln, die nötig macht, die Medikation erneut einzustellen. Einfach nur drei Mal am Tag eine Pille einwerfen genügt meist auch nicht. Es wäre noch klinische Behandlung nötig (Blutwerte kontrollieren, die Medikation kann negative Folgen für die Leber haben) und auch begleitende Psychotherapie. Manche Betroffenen können gar nicht mehr allein leben und brauchen ständige Betreuung.
in lässiger Aufmachung einen Song spielte, den sie sich schon mindestens funfhundert Mal angehört hatte.
Ripped of Emotions. ‒ Ihre Hymne. Ihr Credo. Ihr abendliches Gebet.
‒ JD Ellliott, Musik im Blut, Manhattan City Lights 8 ‒
@Panthera
Danke erstmal für die ausführliche Antwort :)
Was, wenn wir von der Zwangsstörung weggehen? Das kann ich auch zu einem ausgeprägten Spleen machen. (Es gibt genug Leute die flippen, wenn ein Stift auf ihrem Schreibtisch nicht an Ort und Stelle liegt.) Ich brauche die Halluzinationen/Vorstellungen, damit die Protagonistin an sich selbst zweifeln kann. Es muss nicht mal viel sein. Ich weiß nicht, wie schwer der Verlauf einer solchen Erkrankung sein muss, dass die Leute überhaupt etwas ‘falsches’ sehen. (Ich bin z.B. Borderliner und hatte noch nie visuelle/auditive Halluzinationen.)
Es soll auch keine Neuerkrankung sein (wegen Einstellung auf Medis). Die Protagonistin kann/soll sich damit schon seit 10-15+ Jahren (frühe Teenagerzeit) herumschlagen, also auch eine gute Portion Selfawareness diesbezüglich haben.
"Laa shay'a waqu'in moutlaq bale kouloun moumkine!"
Kara Silver
Das kann ich auch zu einem ausgeprägten Spleen machen. (Es gibt genug Leute die flippen, wenn ein Stift auf ihrem Schreibtisch nicht an Ort und Stelle liegt.) Ich brauche die Halluzinationen/Vorstellungen, damit die Protagonistin an sich selbst zweifeln kann. Es muss nicht mal viel sein. Ich weiß nicht, wie schwer der Verlauf einer solchen Erkrankung sein muss, dass die Leute überhaupt etwas ‘falsches’ sehen. (Ich bin z.B. Borderliner und hatte noch nie visuelle/auditive Halluzinationen.)
Es soll auch keine Neuerkrankung sein (wegen Einstellung auf Medis). Die Protagonistin kann/soll sich damit schon seit 10-15+ Jahren (frühe Teenagerzeit) herumschlagen, also auch eine gute Portion Selfawareness diesbezüglich haben.
Eher unwahrscheinlich, dass jemand mit einem klinischen Krankheitsbild wie Schizophrenie, bipolarer Störung oder Depression mit Selfawareness beizukommen vermag.
Ursachen können auch kurzfristiger Natur sein wie zum Beispiel Schlafentzug, Fieber, Drogen-/Alkoholmissbrauch, aber auch längere Erkrankungen können sie auslösen wie Migräne, Schädel-Hirn-Trauma, Demenz, Schlaganfall.
Soweit mir bekannt ist können Patienten mit Borderline unter Pseudohalluzinationen leiden, dabei ist den Betroffenen bewusst, dass diese Dinge nicht real sind.
Eventuell wäre eine wahnhafte Störung eine Option (ist von einer Psychose abgegrenzt). Diese ist aber selten und tritt erst im Erwachsenenalter auf. Es gibt verschiedene Formen.
Erotoman = Person glaubt, eine andere Person wäre in sie verliebt. Die Bemühungen, in Kontakt mit der begehrten Person zu treten, kann zu kriminellem Verhalten führen (Stalking).
Würde ich eher nicht nehmen, da diese Form des Wahns kaum zu behandeln ist.
Grandios = Betroffene halten sich für große Erfinder oder Entdecker von neuen Erkenntnissen.
Eifersüchtig = Unbegründete, kontrollierende Eifersuchtsanfälle. Suchen zweifelhafte Beweise für ihre Vermutung.
Verfolgend = Betroffene glauben, sie werden verfolgt, bespitzelt, schikaniert. Suchen die Möglichkeit, Rechtsmittel einzulegen. Manchmal eskaliert dies zu Gewalt.
Somatisch = Person glaubt, etwas stimmt nicht mit ihrem Körper (Missbildung, Parasiten, schlechter Geruch ...).
Ist schwer zu sagen, was in deinem Fall am besten zutreffen würde. Ich tendiere in solchen Fällen zu Dingen, die meine Protagonisten nicht zu sehr einschränken.
Eventuell könntest du über PTSD (Posttraumatische Belastungsstörung) nachdenken. Dort gibt es Flashbacks, mit denen der Patient mit Behandlung damit umzugehen lernt, um Panikattacken zu vermeiden. Also eine Angststörung, die bestimmte Auslöser haben kann. Hier besteht oft eine hohe Komorbidität zu Substanzmissbrauch, affektiven Störungen (Depression), Angststörungen (soziale Phobie), dissoziative Störungen (Amnesie, Flashbacks), Essstörungen (Anorexie, Bulimie) oder auch Persönlichkeitsstörungen.
Es wären also keine Halluzinationen, sondern Erinnerungsbilder, die den Patienten plagen und sehr real sind, um diesen zu entkommen, nehmen unbehandelte Betroffene gern mal Drogen oder trinken. Wenn aber jemand schon behandelt wurde und Coping-Strategien entwickelt hätte, würde das zu deiner Beschreibung oben passen.
in lässiger Aufmachung einen Song spielte, den sie sich schon mindestens funfhundert Mal angehört hatte.
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‒ JD Ellliott, Musik im Blut, Manhattan City Lights 8 ‒
Nein, ich glaube auch nicht, dass einem so schweren Krankheitsbild nur mit Selfawareness beizukommen ist, dazu gehört Medikation. Allerdings weiß ich aus eigener Erfahrung, dass Selfawareness helfen kann, wieder auf den Boden der Tatsachen zu kommen oder zu hinterfragen, ob die Situation tatsächlich so ist, wie einem der Kopf weismachen will. Was auch eine gewisse Übung und Erfahrung mit seiner Krankheit erfordert.
Die von dir genannten Möglichkeiten funktionieren leider nicht für die Geschichte. Ich brauche tatsächliche Halluzinationen. Sowohl in der Vergangenheit, als auch in der Geschichte selbst. Ohne funktioniert der ganze Plot nicht.
Ich schau mal, ob Google irgendwas über Schizophrenie ausspuckt.
Edit:
Kann nicht vollständig bewältigtes PTSD quasi zurückkommen und für Halluzinationen sorgen? Ich weiß nicht, ob das funktionieren könnte, aber eventuell könnte ich es entsprechend hinbiegen.
"Laa shay'a waqu'in moutlaq bale kouloun moumkine!"
Kara Silver
Ich schau mal, ob Google irgendwas über Schizophrenie ausspuckt.
Edit:
Kann nicht vollständig bewältigtes PTSD quasi zurückkommen und für Halluzinationen sorgen? Ich weiß nicht, ob das funktionieren könnte, aber eventuell könnte ich es entsprechend hinbiegen.
Bei der Schizophrenie würde es wohl darauf ankommen, wie "fit" dein Charakter sein muss. Diese Krankheit ist sehr einschränkend und auch wenn sie mit Medikation unter Kontrolle gehalten werden kann, wäre man doch (psychisch) behindert. Ist also schwer zu sagen, ob diese Art der psychischen Störung für deinen Fall infrage kommt. Bei einem Hauptcharakter würde ich persönliche davor zurückschrecken, um diesen nicht zu sehr einzuschränken. Aber wenn es zu deiner Geschichte passt, warum nicht?
PTSD sorgt nicht für Halluzinationen. Der Betroffene erlebt Flashbacks, reale Erinnerungen sozuagen. Laienhaft könnte man dazu Halluzinationen sagen, nur dass diese Erinnerungsepisoden oder Erinnerungsfetzen nicht erfunden sind, sondern auf einem schrecklichen Erlebnis basieren (schwerer Unfall, Naturkatastrophen oder Schwerverbrechen).
Wenn diese als Kind durchlebt und nicht behandelt wurden, können sie einer erwachsenen Person durchaus wie bedrohliche Halluzinationen erscheinen. Ich hatte selbst schon einen Charakter, der als Kind ein Trauma davongetragen hat (ertrunkene Mutter aufgefunden). Die Flashbacks kamen in Form von verzerrter Wahrnehmung des Kindes zurück. Ein dunkler bedrohlicher Schatten mit Klauenhänden, der diese nach dem Kind ausstreckt. Das fühlte sich in diesem Moment wie eine Halluzination an, weil die Erinnerung an diesen Vorfall getrübt war (25 Jahre später). Das Ganze ergab erst Sinn und löste sich auf, als klar wurde, dass der Schatten kein "Dämon" ist, sondern der damalige anwesende Verursacher des Ertrinkens.
in lässiger Aufmachung einen Song spielte, den sie sich schon mindestens funfhundert Mal angehört hatte.
Ripped of Emotions. ‒ Ihre Hymne. Ihr Credo. Ihr abendliches Gebet.
‒ JD Ellliott, Musik im Blut, Manhattan City Lights 8 ‒
Ist es denn schlüssig, dass sie als Kind bsp. eine Entführung erlebt hat, dass sie nun glaubt, verfolgt zu werden? Dass sie also quasi den Eindruck hat oder zu sehen/hören glaubt, es ist jemand im Garten/Keller/Haus?
Dann würde es für den Plot funktionieren.
"Laa shay'a waqu'in moutlaq bale kouloun moumkine!"
Kara Silver
Ich brauche schon eine funktionierende Protagonistin (Mutter mit Kind). Immerhin soll sie am Ende (halbwegs) aufrecht stehen und eine Zukunft haben.
Ist es denn schlüssig, dass sie als Kind bsp. eine Entführung erlebt hat, dass sie nun glaubt, verfolgt zu werden? Dass sie also quasi den Eindruck hat oder zu sehen/hören glaubt, es ist jemand im Garten/Keller/Haus?
Wie oben erwähnt, kann PTBS auch mit anderen Störungen auftreten. Wie eben eine Angststörung, die dazu führt, dass die Betroffene beim kleinsten Geräusch denkt, es wäre ein Einbrecher oder ein Verfolger. Da du schon die Zwangsstörung erwähnt hast, könntest du das kombinieren. Angstgedanken (Verfolgungsangst) führt zu Beklemmung und Kontrollverlust, der durch die Ausführung der Zwangshandlung beruhigt werden soll.
Das müsste dann auch keine Halluzination sein. Geräusche hört man ja ständig. Ein Knacken, ein Knarzen, der Wind bläst, ein Fensterladen klappert, der Deckel der Mülltonne fällt auf den Boden, eine Katze wühlt im Müll ... Unzählige Möglichkeiten, die arme Frau in Alarmbereitschaft zu versetzen.
Traumatische Erfahrungen im Kindesalter können nur schwer verarbeitet werden. Je nach Alter war das Kind noch gar nicht möglich, den Verlust der sicheren Umgebung zu verarbeitet oder zu verstehen. Das kann sich über Jahrzehnte hinweg nachhaltig auswirken.
Mal angenommen das Kind war in einem dunklen Raum eingesperrt und hört schlurfende Schritte, bevor sich der Entführer nähert oder das Klimpern des Schlüssels, dann könnten diese Geräusche später Episoden auslösen. Dabei handelt es sich kaum um bedrohliche Geräusche, das könnte kaum jemand nachvollziehen, warum ein Erwachsener deswegen außer sich gerät.
in lässiger Aufmachung einen Song spielte, den sie sich schon mindestens funfhundert Mal angehört hatte.
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Vielen lieben Dank für eure Hilfe. Vor allem Panthera, dass du dir so viel Zeit und Mühe gemacht hast, meine Fragen zu beantworten :)
"Laa shay'a waqu'in moutlaq bale kouloun moumkine!"