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Beitrag #1, verfasst am 06.12.2009 | 11:20 Uhr
Hallo, als nicht Fantasy-Leserin, die aber gerne anderer Leute Profile studiert und dabei ab und an auf diesen Begriff stößt: was ist eigentlich High Fantasy? Wie unterscheidet sich das von anderer Fantasy? Kann man es auch als Qualitätsmerkmal verwenden, oder geht das am Sinn vorbei?
Gott spielt in meinem Leben keine Rolle.
Er ist der Regisseur.
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Jellylorum
Beitrag #2, verfasst am 06.12.2009 | 12:09 Uhr
Hm, soweit ich weiß, ist High Fantasy kein Begriff für Qualität.
Es bedeutet einfach, dass die Story in eine andere, vielleicht der unseren nicht ganz unähnlichen Welt hineinplaziert ist. Oft, eigentlich meistens, kommen dann auch Wesen wie Elfen und co vor.
"Herr der Ringe" ist ein typisches Beispiel für High Fantasy.
Es bedeutet einfach, dass die Story in eine andere, vielleicht der unseren nicht ganz unähnlichen Welt hineinplaziert ist. Oft, eigentlich meistens, kommen dann auch Wesen wie Elfen und co vor.
"Herr der Ringe" ist ein typisches Beispiel für High Fantasy.
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Beitrag #3, verfasst am 06.12.2009 | 12:54 Uhr
Jellylorum
Ja. Ist so ungefähr der Archetyp von High Fantasy.
Low Fantasy spielt dagegen auch in einer Fantasy-Welt, aber dafür geht es eher um Charaktere wie Diebe oder so, die außerdem in der Regel nicht die Welt retten oder großartig verändern, und nicht immer gibt es Magie oder (typische) Fantasy-Rassen.
"Herr der Ringe" ist ein typisches Beispiel für High Fantasy.
Ja. Ist so ungefähr der Archetyp von High Fantasy.
Low Fantasy spielt dagegen auch in einer Fantasy-Welt, aber dafür geht es eher um Charaktere wie Diebe oder so, die außerdem in der Regel nicht die Welt retten oder großartig verändern, und nicht immer gibt es Magie oder (typische) Fantasy-Rassen.
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MrsAnthony
Mit Qualität hat das ganze nichts zu tun.
High Fantasy ist eine Bezeichnung für eine bestimmte Richtung der Fantasy, die vor allem durch den "Herrn der Ringe" angestoßen wurde. Sie steht in erster Linie in der Tradition der alten Sagen (vor allem der nordischen und keltischen Sagen, wie z.b. dem Sagenkreis um Artus, die Edda oder die irischen Königsepen). Daher findest du viele Archetypen derselben in ihnen wieder, Zauberer wie Merlin, auserwählte Könige wie Artus, übermächtige Krieger wie Chu-Chulainn oder launische Götter wie Odin.
Sie zeichnet sich meistens auch dadurch aus, dass eine ganze Welt mit ausgefeilten Kulturen, vielen fremden Rassen und seltsamen Tieren erschaffen wird, Tolkien hat damit angefangen und andere haben es dann weiter gemacht. Gerne übernommen werden seine Orks und Elben, die du aber auch in den nordischen Sagen als Nöck- und Liosalfar wiederfinden kannst. High Fantasy kommt auch selten ohne Zwerge, Drachen und andere mächtige magische Geschöpfe wie Greifen aus. Einhörner findest du mehr in den märchenhafteren Welten.
Man klaut zwar viel aus den Kulturen der Erde, aber es wird immer wieder betont, das dies eine eigene Welt ist (oder wie bei Tolkien die Erde in einer fernen vergangenen mystischen Urzeit, die bereits Jahrzehntausende zurückliegt).
Geschichten der High Fantasy sind meist breit und sehr episch angelegt, erzählen von Auserwählten, die auf eine Queste ziehen um die Welt vor dem bösen zu retten und dabei Gefährten finden und viele Gefahren und Prüfungen überstehen. Das gibt es zwar auch in anderen Spielarten der Fantasy, aber dort ist es nicht so "groß" und "magieüberlastet" wie in der High Fantasy.
Das gehört nämlich auch dazu - das übermächtige Wirken von besonderen Kräften wie geheimnisvoller Magie, heiliger Göttermacht und urweltlichen Schicksalskräften. (die übertriebenen Adjektive habe ich bewusst davor gesetzt).
Hallo, als nicht Fantasy-Leserin, die aber gerne anderer Leute Profile studiert und dabei ab und an auf diesen Begriff stößt: was ist eigentlich High Fantasy? Wie unterscheidet sich das von anderer Fantasy? Kann man es auch als Qualitätsmerkmal verwenden, oder geht das am Sinn vorbei?
Mit Qualität hat das ganze nichts zu tun.
High Fantasy ist eine Bezeichnung für eine bestimmte Richtung der Fantasy, die vor allem durch den "Herrn der Ringe" angestoßen wurde. Sie steht in erster Linie in der Tradition der alten Sagen (vor allem der nordischen und keltischen Sagen, wie z.b. dem Sagenkreis um Artus, die Edda oder die irischen Königsepen). Daher findest du viele Archetypen derselben in ihnen wieder, Zauberer wie Merlin, auserwählte Könige wie Artus, übermächtige Krieger wie Chu-Chulainn oder launische Götter wie Odin.
Sie zeichnet sich meistens auch dadurch aus, dass eine ganze Welt mit ausgefeilten Kulturen, vielen fremden Rassen und seltsamen Tieren erschaffen wird, Tolkien hat damit angefangen und andere haben es dann weiter gemacht. Gerne übernommen werden seine Orks und Elben, die du aber auch in den nordischen Sagen als Nöck- und Liosalfar wiederfinden kannst. High Fantasy kommt auch selten ohne Zwerge, Drachen und andere mächtige magische Geschöpfe wie Greifen aus. Einhörner findest du mehr in den märchenhafteren Welten.
Man klaut zwar viel aus den Kulturen der Erde, aber es wird immer wieder betont, das dies eine eigene Welt ist (oder wie bei Tolkien die Erde in einer fernen vergangenen mystischen Urzeit, die bereits Jahrzehntausende zurückliegt).
Geschichten der High Fantasy sind meist breit und sehr episch angelegt, erzählen von Auserwählten, die auf eine Queste ziehen um die Welt vor dem bösen zu retten und dabei Gefährten finden und viele Gefahren und Prüfungen überstehen. Das gibt es zwar auch in anderen Spielarten der Fantasy, aber dort ist es nicht so "groß" und "magieüberlastet" wie in der High Fantasy.
Das gehört nämlich auch dazu - das übermächtige Wirken von besonderen Kräften wie geheimnisvoller Magie, heiliger Göttermacht und urweltlichen Schicksalskräften. (die übertriebenen Adjektive habe ich bewusst davor gesetzt).
There comes a time when you look into the mirror and realize that what you see is all that you will ever be. Then you accept it, or you kill yourself. Or you stop looking into mirrors. (Ambassador Londo Mollari, Babylon 5 "Chrysalis")
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Ich meine nicht, dass Archetypen und ein Rückgriff auf Mythen unbedingter Bestandteil von High Fantasy sein müssen.
Unter High Fantasy verstehe ich "klassische Fantasy" im Sinne von fremde Welten, antike/mittelalterliche Kultur mit Reiter und Schwertkampf und meist einer "Quest", also einer Suche oder Aufgabe die der/die Helden erfüllen müssen.
High Fantasy steht dann im Gegensatz zu "Urban Fantasy", was meist in unserer Welt spielt, in der aber magische Dinge vorkommen können - Es gibt dann halt Magier, magische Wesen und ähnliches, aber der Rest bleibt gleich, und die Geschichte kann dann halt in Berlin oder Köln spielen und die Protagonisten sind Schüler, Studenten, Hausfrauen (die besondere Fähigkeiten haben können) u.ä. und nicht etwas Ritter, Diebe, Zauberer wie in der klassischen "High Fantasy".
Unter High Fantasy verstehe ich "klassische Fantasy" im Sinne von fremde Welten, antike/mittelalterliche Kultur mit Reiter und Schwertkampf und meist einer "Quest", also einer Suche oder Aufgabe die der/die Helden erfüllen müssen.
High Fantasy steht dann im Gegensatz zu "Urban Fantasy", was meist in unserer Welt spielt, in der aber magische Dinge vorkommen können - Es gibt dann halt Magier, magische Wesen und ähnliches, aber der Rest bleibt gleich, und die Geschichte kann dann halt in Berlin oder Köln spielen und die Protagonisten sind Schüler, Studenten, Hausfrauen (die besondere Fähigkeiten haben können) u.ä. und nicht etwas Ritter, Diebe, Zauberer wie in der klassischen "High Fantasy".
Bücher sind auch nur tätowierte Bäume.
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Danke erstmal an alle Antworter!😍
Jetzt kann ich mir schon ein ganz gutes Bild machen! Herr der Ringe als klassisches Beispiel kenne ich natürlich (okay, ich kenne die Verfilmungen...), welche GELUNGENEN Beispiele für "UrbanFantasy" oder einfach "Fantasy" ohne "High" gibt es? Ist Harry Potter "Urban Fantasy" weil es offenkundig in England spielt??
Jetzt kann ich mir schon ein ganz gutes Bild machen! Herr der Ringe als klassisches Beispiel kenne ich natürlich (okay, ich kenne die Verfilmungen...), welche GELUNGENEN Beispiele für "UrbanFantasy" oder einfach "Fantasy" ohne "High" gibt es? Ist Harry Potter "Urban Fantasy" weil es offenkundig in England spielt??
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Beitrag #7, verfasst am 06.12.2009 | 14:49 Uhr
MrsAnthony
Jetzt kann ich mir schon ein ganz gutes Bild machen! Herr der Ringe als klassisches Beispiel kenne ich natürlich (okay, ich kenne die Verfilmungen...), welche GELUNGENEN Beispiele für "UrbanFantasy" oder einfach "Fantasy" ohne "High" gibt es?
Meinst du Low Fantasy? Denn sowohl High als auch Low als auch Urban sind "einfach Fantasy". Dann gibt es auch noch Historisches Fantasy und zig andere Unterarten. Zu Urban Fantasy kann ich alles von Neil Gaiman empfehlen. Und dann noch die Dresden Files Serie von Jim Butcher. Spielt alles in der Gegenwart, nur dass sich hinter unserer Welt eben noch eine andere mit Magie und Göttern und Dämonen verbirgt. Harry Potter kann man vielleicht auch noch dazuzählen.
Zu Low Fantasy ... hmm ... ich mag "The Lies of Locke Lamora", außerdem die Bücher von Ellen Kushner. Die ersten Bücher von Sarah Monettes Labyrinthine-Serie ist auch nicht schlecht. In allen gibt es Magie, aber vom Aufbau her sind sie sehr viel anders als der High-Fantasy-Archetyp.
Danke erstmal an alle Antworter!😍
Jetzt kann ich mir schon ein ganz gutes Bild machen! Herr der Ringe als klassisches Beispiel kenne ich natürlich (okay, ich kenne die Verfilmungen...), welche GELUNGENEN Beispiele für "UrbanFantasy" oder einfach "Fantasy" ohne "High" gibt es?
Meinst du Low Fantasy? Denn sowohl High als auch Low als auch Urban sind "einfach Fantasy". Dann gibt es auch noch Historisches Fantasy und zig andere Unterarten. Zu Urban Fantasy kann ich alles von Neil Gaiman empfehlen. Und dann noch die Dresden Files Serie von Jim Butcher. Spielt alles in der Gegenwart, nur dass sich hinter unserer Welt eben noch eine andere mit Magie und Göttern und Dämonen verbirgt. Harry Potter kann man vielleicht auch noch dazuzählen.
Zu Low Fantasy ... hmm ... ich mag "The Lies of Locke Lamora", außerdem die Bücher von Ellen Kushner. Die ersten Bücher von Sarah Monettes Labyrinthine-Serie ist auch nicht schlecht. In allen gibt es Magie, aber vom Aufbau her sind sie sehr viel anders als der High-Fantasy-Archetyp.
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Beitrag #8, verfasst am 06.12.2009 | 17:40 Uhr
Keine Ahnung, ob ich das mein!😄
Ich kenne mich ja gerade nicht aus...
Klingt aber so, als wäre es das!
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Klingt aber so, als wäre es das!
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Rodo
Low Fantasy? Ich kannte das bis jetzt eher als Rogue Fantasy o__O
Sergej Lukianenkos Wächter-Reihe ist ein herrliches Beispiel für Urban Fantasy. Neil Gaiman halte ich ebenfalls für ein Genie^^
Bei Low oder Rogue (Low klingt irgendwie so... abwertend...) ist Heroes Die von Matthew Woodring Stover ein wahres Meisterwerk.
Jellylorum"Herr der Ringe" ist ein typisches Beispiel für High Fantasy.
Ja. Ist so ungefähr der Archetyp von High Fantasy.
Low Fantasy spielt dagegen auch in einer Fantasy-Welt, aber dafür geht es eher um Charaktere wie Diebe oder so, die außerdem in der Regel nicht die Welt retten oder großartig verändern, und nicht immer gibt es Magie oder (typische) Fantasy-Rassen.
Low Fantasy? Ich kannte das bis jetzt eher als Rogue Fantasy o__O
Sergej Lukianenkos Wächter-Reihe ist ein herrliches Beispiel für Urban Fantasy. Neil Gaiman halte ich ebenfalls für ein Genie^^
Bei Low oder Rogue (Low klingt irgendwie so... abwertend...) ist Heroes Die von Matthew Woodring Stover ein wahres Meisterwerk.
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Beitrag #10, verfasst am 06.12.2009 | 21:50 Uhr
Ich könnte da den Klassiker schlechthin anbieten.
"Conan" von Robert E. Howard. Fantasy ohne "High" (obwohl Conan ab und zu sicher auch mal high ist;)
Fällt unter die Bezeichnung "sword and sorcery"
Conan will auch im allgemeinen nicht die Welt retten, sondern Hauptsächlich sein eigens Leben.
Manchmal auch die Maid in Bedrängnis und gelegentlich sein Volk.
Ein Held ohne Starallüren. Am Ende gibts oft einen toten fiesen Zauberer, eine vernichtete Armee und einen zufriedenen Helden mit Maid und Schatz.
"Conan" von Robert E. Howard. Fantasy ohne "High" (obwohl Conan ab und zu sicher auch mal high ist;)
Fällt unter die Bezeichnung "sword and sorcery"
Conan will auch im allgemeinen nicht die Welt retten, sondern Hauptsächlich sein eigens Leben.
Manchmal auch die Maid in Bedrängnis und gelegentlich sein Volk.
Ein Held ohne Starallüren. Am Ende gibts oft einen toten fiesen Zauberer, eine vernichtete Armee und einen zufriedenen Helden mit Maid und Schatz.
"Komm auf die dunkle Seite der Quiietsch-Reviiiies - dann gibts Kekse!"
(An dieser Stelle, ein irres Gelächter vom Band einspielen)
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Rang: Auftragsschreiber
Beitrag #11, verfasst am 07.12.2009 | 21:20 Uhr
Macht es euch doch ganz einfach und schaut hier rein:
http://de.wikipedia.org/wiki/Fantasy
Schöne Definition und Erklärungen + Auflistung der Subgenres. Das dürfte alle Fragen beantworten.
"Nicht verzagen, Wiki fragen." xD
http://de.wikipedia.org/wiki/Fantasy
Schöne Definition und Erklärungen + Auflistung der Subgenres. Das dürfte alle Fragen beantworten.
"Nicht verzagen, Wiki fragen." xD
"Don't worry, Dumbledore, i've got a plan!"
-Severus Snape
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Lexila
Beitrag #12, verfasst am 07.12.2009 | 21:28 Uhr
Hach ja...was würden wir nur alle ohne Bruder Wiki tun?
Hat mir die Fantasy-Genres auch verständlich gemacht ;)
Hat mir die Fantasy-Genres auch verständlich gemacht ;)
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