http://www.mumag.de/gedichte/geo_s01.html
MJJ
Kann mir jemand sagen, wie folgendes Gedicht zu verstehen ist?
http://www.mumag.de/gedichte/geo_s01.html
Ich würde es einfach so interpretieren, dass das Lyrische Ich (also der "Dichter" im Gedicht) sich in einem Park befindet und die Natur betrachtet. Es herrscht eine angenehme, ruhige Atmosphäre um ihn herum. Vielleicht geschieht das ganze an einem Sommertag: "jenen wonnetag". Von der Zeit her herrscht anscheinend gerade früher Morgen, denn im Gedicht heißt es, dass der Wonnetag "erwacht".
"In eines teppichs seidengrünen strähnen" = Gras. Der Dichter sieht eine Wiese aus grünem Gras vor sich. Ein weiteres Zeichen, dass Sommer (oder Frühling) herrscht.
Der Dichter ist offenbar etwas abgelenkt, sollte aber eine Aufgabe erfüllen. Er lauscht den Tönen der Vögel, die ihm nahe sind ("dem die vögel angstlos nahen"), und droht sich in seinen Gedanken zu verlieren. Dabei muss er aber eigentlich "den griffel der sich sträubt [...] führen." - Er versucht also, etwas aufzuschreiben. ("Griffel" = Schreibgerät). Der Dichter ist außerdem allein: "Träumt einsam in dem weiten schattensaal" ("Schattensaal" wird meinen, dass um ihn herum Bäume sind, die ihm Schatten spenden.)
Offenbar geht es um die schwere Aufgabe des Schreibens selbst. Der Dichter wird von dieser Aufgabe abgelenkt - oder lässt sich bereitwillig ablenken, durch die Vögel, ihre Töne und dem schönen Tag. Die Natur um ihn herum wirkt nicht nur beruhigend, sondern verleitet ihn auch dazu, sich in seinen eigenen Gedanken und Träumereien zu verlieren. Das "Weil er mit seinen geistern rede tauscht" kann außerdem noch bedeuten, dass er versucht, sich an etwas zu erinnern und das aufzuschreiben.
Ich hoffe, das ist verständlich und kann dir vielleicht weiterhelfen :)