Kein Witz!
Seth MacFarlane, der Typ hinter dem kruden Humor von Family Guy und American Dad hat es sich in den Kopf gesetzt, sein eigenes Star Trek zu machen, wozu er sogar namenhafte Star Trek Alumni wie Jonathan Frakes und Brannon Braga in den Regisseurssessel geholt hat. Die ersten vier Episoden sind mittlerweile gelaufen und ich...
... ich bin ehrlich gesagt völlig begeistert! Es scheitert als Comedy, da die meisten Witze sich nur darum drehen, dass MacFarlane schlechte Possen reißt und dadurch unbequeme Situationen erzeugt, nur die allerwenigsten Pointen zünden. Aber... ab Episode 3 scheint "The Orville" ganz offen das Interesse daran zu verlieren, eine Komödie zu sein und konzentriert sich immer mehr darauf, "TNG light" zu sein. Episode 3 "About a girl" ist klar inspiriert bei der TNG Episode "The Measure of a Man", da der zweite Offizier Lt. Cmdr. Bortus mithilfe seiner Kameraden vor Gericht für das Recht seiner Tocher kämpft, nicht 'korrigiert' zu werden, da seine Spezies nur aus Männern besteht und diese Kultur nicht damit umgehen kann, dass trotzdem als Laune der Natur ganz selten mal ein Mädchen geboren wird. Die vierte Episode ist dann eine blatante Kopie von der TOS Episode "For the World is Hollow and I have touched the Sky", in der ein beschädigtes Generationenschiff auf eine Sonne zurast, aber die Bewohner nicht mehr wissen, dass sie in einem Schiff leben, bzw. ihre von einem Despoten auferlegte Religion ihnen verbietet, diese Möglichkeit in Betracht zu ziehen.
Gerade diese vierte Episode hat den MacFarlane-typischen Humor gänzlich aufgegeben und sich völlig einer ernsten Neuauflage einer klassischen Star Trek Episode verschrieben. Und ich bin wahnsinnig positiv überrascht! Es ist optimistisch und leichtherzig, es schwingt mit der Moralkeule wie alle guten TNG-Episoden und auch wenn es häufig nicht sonderlich mutig ist (alle Argumente in "About a Girl" bleiben oberflächlich), unternimmt es wenigstens den Versuch, dieses alte klassische Star Trek Feeling wiederzubeleben. Und es ist hell! Es ist warm! Der Cast ist gut aufgelegt und ständig am Grinsen! Selbst wenn die Witze nur selten witzig sind, man ist trotzdem gut gelaunt, wenn man es guckt. Als was will man sich mehr wünschen?
"So if everyone accepts a lie, will that lie become the truth?" - Ushiromiya Battler
Umineko no Naku Koro ni
Obwohl ich Seth MacFarlanes Humor eigentlich nicht ganz so dolle finde.
(Du hast es schon geschafft, mir Axanar schmackhaft zu machen und ich wurde nicht enttäuscht.)
Seth MacFarlanes Art von Comedy ist ja nun wirklich ein ziemliches Hit-or-Miss-Ding, ganz zu schweigen davon dass es "Star Trek"-Parodien mittlerweile wie Bäume im Wald gibt. Aber tatsächlich kommt es weniger wie eine Parodie als eher wie ein Fan-Verfilmung mit hohem Budget rüber.
Vor allem in Folge 4 hatte es für mich eine Menge TNG-Nostalgie, angefangen vom Plot bis hin zur den Kostümen/Kulissen/Spezialeffekten.
Noch besser, die Charaktere sind tatsächlich sympatisch und versuchen das Richtige zu tun, anstatt im "Comedic Asshole/Moron"-Trope zu schwelgen, das ich mittlerweile ziemlich satt habe (und das mir viele der neuen Staffeln von altbeliebten Sitcoms verleidet hat).
Ich bin gespannt auf weitere Folgen.
@ViJay: Heh! Schön, dass ich ein bisschen erfolgreich Werbung machen konnte.^^
Wie gesagt, MacFarlanes Humor zündet auch in dieser Serie nicht so wirklich und scheitert nahezu jedes Mal. Das glückliche ist aber, dass die Witze eher nebensächlich sind, weil es sich doch erstaunlich ernst nimmt.
Zugegeben, ein paar Mal musste ich trotzdem grinsen. Etwa wie sie mit dem armen Krill-Kommandanten in Episode 1 umgesprungen sind... und der so baff war, dass er sich kurz inmitten des Feuergefechts als Paartherapeut hat missbrauchen lassen. Das war so ziemlich der einzige Moment, wo dieses totgetrampelte " der Captain und sein erster Offizier sind geschiedene Eheleute" wirklich zu was gut war.
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Umineko no Naku Koro ni
Episode 6 mit den Krill war noch besser. Hier wurden die Krill als Gegenspieler in einer einzigen Episode tiefer und intressanter gezeichnet als die STD-Frösche bisher. Sicher, der Gewissenskonflikt zwischen "die haben Kinder an Bord" und "die vernichten die ganze Kolonie, wenn wir nix tun" wurde sehr serien-typisch natürlich wieder gelöst, aber das Ende zeigt es dann doch sehr realistisch: eine Menge Leute sind auf der Gegenseite gestorben und deren Familien werden das nicht vergessen.
Ich muss sage, jetzt bin ich sogar gespannter wo Orville mit dem Krill-Konflikt noch hingeht, als darüber was in Disovery am Ende mit den Fröschen wird. Sicher auch weil wir als Zuschauer schon wissen, wie es mit Föderation und Klingonen dann in TOS steht, aber im Moment sind die mir Frösche in ihrer bisherigen Charakterzeichnung (*something something* Nazis*something something* Cannibals) herzlich egal.
Crazy Kenny
Bei Episode 5 war zwar klar, dass Pria am Ende keine guten Absichten hat, aber was genau dann ihre wahre Herkunft und ihr Ziel war, das war dann doch überraschend für mich.
Bei Episode 5 war ich ziemlich enttäuscht, dass die Charlize Theron für so eine vorhersehbare und klischee-beladene Story verwurstet haben. Dafür, wie im Discovery-Thread erwähnt, fand ich Isaac und Gordon ziemlich großartig.
Episode 6 mit den Krill war noch besser. Hier wurden die Krill als Gegenspieler in einer einzigen Episode tiefer und intressanter gezeichnet als die STD-Frösche bisher. Sicher, der Gewissenskonflikt zwischen "die haben Kinder an Bord" und "die vernichten die ganze Kolonie, wenn wir nix tun" wurde sehr serien-typisch natürlich wieder gelöst, aber das Ende zeigt es dann doch sehr realistisch: eine Menge Leute sind auf der Gegenseite gestorben und deren Familien werden das nicht vergessen.
Da bin ich gespannt, wie das übliche Fox-News Publikum auf die abfälligen Bemerkungen dieses Unions-Admirals gegenüber Religion reagiert. Andererseits ist dieses Gesocks derart verblendet, dass sie wahrscheinlich nur Kritik am Islam darunter verstehen, nicht aber sehen, dass die Krill mindestens genauso gut als Allegorie auf christliche Kreuzritter gelten können. Oder besser noch, moderne amerikanische Evangelisten. Die Art der Charakterisierung der Krill spricht da ja ziemlich Bände. Gerade vom extrem laxen Captain kamen ja nicht mehr als ein paar Lippenbekenntnisse bzgl. seiner Religion (unterstrichen von seinem "Isn't that supposed to be good?" wenn Mercer und co. in die Kapelle schleichen). Es ist erstaunlich, dass The Orville mehr oder weniger aus Versehen, nur durch die Tatsache, dass es sein Setting nicht ganz so ernst nimmt, ziemlich viele Stolperstellen in der Zeichnung ihrer 'religiösen Fanatiker' umschifft hat. Schlichtweg indem sie die Krill als nicht weniger bunten Haufen als die Unionsleute dargestellt haben. Von eben dem tumben Kapitän über den 'genre-savvy' Priester bis zur einsamen Lehrerin...
Und wie du bereits unterstrichen hast: Das bittere Ende tut seinen Teil dazu. Ähnlich wie in "About a girl" schlug die Folge ziemlich heftig bei der Stimmung um. Mercer wollte seine moralische Überlegenheit beweisen, indem er die Kinder verschont hat, nur um damit konfrontiert zu werden, dass er immer noch deren Eltern auf dem Gewissen hat und es den Kindern völlig egal ist, dass es in Selbstverteidigung geschah. Ich hatte schon fast nicht erwartet, dass sie diesen Mut beweisen, vor allem wenn man im Hinterkopf hat, wie häufig sie bei "About a girl" vor den wirklich kniffligen Fragen und Argumenten zurückgeschreckt sind. Hier... gibt es einem zu denken, was denn die korrekte moralisch richtige Entscheidung gewesen wäre. Ich selbst hatte ja mit dem Gedanken gespielt, ob es irgendwie möglich gewesen wäre, das Krill-Schiff zum Absturz zu bringen, um so sowohl die Kolonie zu schützen, als auch die Krill-Besatzung zu retten. Hätte ihnen natürlich den enormen strategischen Nutzen eines intakten gekaperten Schlachtkreuzers gekostet...
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Umineko no Naku Koro ni
Toth
Ibin ich gespannt, wie das übliche Fox-News Publikum auf die abfälligen Bemerkungen dieses Unions-Admirals gegenüber Religion reagiert. Andererseits ist dieses Gesocks derart verblendet, dass sie wahrscheinlich nur Kritik am Islam darunter verstehen, nicht aber sehen, dass die Krill mindestens genauso gut als Allegorie auf christliche Kreuzritter gelten können. Oder besser noch, moderne amerikanische Evangelisten.
Alter, schalt mal einen Gang runter. Twenty-First Century Fox Inc. und dessen unzählige Tochtergesellschaften produzieren ALLES MÖGLCHE an Unterhaltungsmedien. Darunter bespielsweise "Die Simpsons", "Family Guy" und bis vor kurzem auch "American Dad". Ganz zu schweigen von sämtlichen "X-Men"-Filmen.
https://en.wikipedia.org/wiki/Fox_Entertainment_Group#Corporate_divisions_and_subsidiaries
https://en.wikipedia.org/wiki/Category:20th_Century_Fox_films
https://en.wikipedia.org/wiki/Category:Television_series_by_20th_Century_Fox_Television
Was lässt dich glauben, dass "das übliche Fox-News-Publikum" in nennenswerter Zahl eine Serie guckt, die erstens sowieso primär auf StarTrek-Kenner/Fans bzw. Freunde des MacFarlane-Humors als Zielgruppe baut und zweitens auf einem anderen Fernsehsender ausgestrahlt wird?
Und wen sollen da ein paar "Scary Dogmatic Aliens" (ein Konzept dass der Star-Trek-Zielgruppe ohnhein schon vetraut ist) groß jucken, in Zeiten wo ein Großteil der Unterhaltungsindustrie in der westlichen Welt zunehmend zu einem Idenitäts-und-Ideologien-Krieg degeneriert? Allein der Youtube-Trailer für Sarah Silvermans neue Show ist da tausendmal kontroverser und da laufen parallel noch Dutzende andere solcher Sachen in allen Massenmedien.
... als ob Discovery sich um irgendwelche moralischen Botschaften bemühen würde und The Orville es dagegen nicht tun würde...
Es tut mir wirklich leid, dass ich das mit reingebracht habe, aber ich fühlte mich bei dem "zivilisierte Völker legen Religion ab und wir sind verdattert dass die es nicht tun" halt sehr stark an den Aufschrei von Konservativen bei der TNG-Folge "Who watches the watchers" erinnert. Ich schätze ich mache mich jetzt mitschuldig daran, ihnen diese Aufmerksamkeit zu schenken, denn ich liebe die Folge aufgrund der Darstellung eines primitiven Volkes als rationale Wesen, mit denen man sich hinsetzen und über das dumme Missverständnis lachen kann, kann aber schon verstehen dass manche sich bezüglich Picards "Should we throw them back into the dark ages of fear and superstition?"-Rant getriggert fühlen. Und die Union in The Orville scheint ja ganz offensichtlich in die gleiche Kerbe zu hauen.
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Umineko no Naku Koro ni
Komischerweise war mein erster Gedanke, dass sie diesmal scheinbar weniger Star Trek kopierten, sondern stattdessen... Sliders? Diese ganze "wir sind auf einer total komischen Parallelwelt gelandet und müssen der Polizei entkommen, um unseren Bus nach Hause zu erwischen" Mentalität hat mich irgendwie sehr stark daran erinnert. Das und die glattpolierten aber dennoch zeitgenössischen Sets.
Und dann natürlich das Ende. Holy Social Commentary, Batman! Ich hätte nie erwartet, dass unsere Helden das System zu ihrem Vorteil biegen, in dem sie Social Media mit gefälschten Nachrichten fluten!
Eine wirklich gute Folge. Zwar natürlich etwas irritierend, dass LaMarr weiter einsam die Comedy-Routine aufrecht erhalten wollte, während durch die Bank weg alles ziemlich düster war, aber... das ist genau die Art von Science-Fiction, an die ich mich bei The Orville mittlerweile gewöhnt habe.
Baut keinen Scheiß, Fox! Leistet euch eine zweite Staffel für diese tolle Serie!
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Umineko no Naku Koro ni
Die STD-Fritzen können sich ihre Ausreden, dass "man es den ST-Nerds heutzutage sowieso nie recht machen kann" sonstwohin stecken. Diese Serie hat schon wieder bewiesen dass es sehr wohl geht, wenn tatsächlich den Grundzutaten treu bleibt.
Im Moment sehe ich es ehrlich so kommen, dass "Orville" in naher Zukunft von den Fans als "besseres Star Trek als das aktuelle offizielle Star Trek" gehandelt wird.
Crazy Kenny
Die STD-Fritzen können sich ihre Ausreden, dass "man es den ST-Nerds heutzutage sowieso nie recht machen kann" sonstwohin stecken. Diese Serie hat schon wieder bewiesen dass es sehr wohl geht, wenn tatsächlich den Grundzutaten treu bleibt.
Im Moment sehe ich es ehrlich so kommen, dass "Orville" in naher Zukunft von den Fans als "besseres Star Trek als das aktuelle offizielle Star Trek" gehandelt wird.
In naher Zukunft? Mag zwar jetzt etwas ironisch daher kommen, wenn ich mit Social Media argumentiere, aber... wann immer ich bei Youtube bin, werden mir zig zwanzig-minütige "Warum The Orville besser ist als Discovery"-Videos vorgeschlagen.
Ich habe den durchaus den Eindruck, dass die Meinungen bei den Star Trek Puristen relativ einstimmig sind.^^
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Umineko no Naku Koro ni
Meine Reaktion:
https://media.giphy.com/media/msKNSs8rmJ5m/giphy.gif
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Umineko no Naku Koro ni
Hoffen wir dass sie das Nivau über die nächste Staffel halten können.
Ich hab diverse Links gefunden, aber so richtig legal sind die glaub alle nicht. ?
Episode 8: Eine klasse Shuttle-Crash-Episode wie sie dutzendfach in Star Trek vorkam. Solide gemacht, keinerlei schmerzhafter Humor, aber dafür zuweilen ein bisschen... sehr amerikanisch. Ich fand es zu Beginn etwas komisch, dass Dr. Finn's Söhne so präsentiert wurden, als wären sie schon immer auf dem Schiff gewesen, ähnlich wie der Ehemann von Bortus und... ich weiß nicht, irgendwie ist das immer wieder seltsam. Immerhin, ich ziehe meinen Hut vor den beiden Kinderdarstellern. Trotz des Antagonismus ihrer Charaktere, der einiges an Potenzial hat, den Zuschauer abzuschrecken, und doch spielten sie fantastisch und brachten einige starke Szenen in die Folge ein.
Einziger Makel, bei dem ich den Kopf schütteln musste, war halt dass die Charakterentwicklung des ältesten damit abgeschlossen wurde, dass er eine Waffe in die Hand nahm. Das obwohl die Szenen mit seiner Mutter bei diesen Walking Dead Hillbillies klar gemacht haben, wie abscheulig Gewalt ist und wie die erste Szene, in der Isaac ihm die Waffe gab, zu Recht für Comedy benutzt wurde, um zu illustrieren, wie wenig Verständnis Isaac für seine Unverantwortlichkeit hat. Die Serie war sich dessen doch bewusst! Und dann haben sie es beiseite geschoben... Ich persönlich hätte es einfach wesentlich besser gefunden, wenn die Rollen vertauscht gewesen wären, wenn der Ältere seine Entwicklung darin zeigt, seinen Bruder zu pflegen, damit Dr. Finn rausgehen und Isaac bei dem Feuergefecht helfen kann. Es sah ja sowieso nicht danach aus, dass Dr. Finn viel für ihn hatte tun können und sie ist sowieso mit dem Phaser ausgebildet und damit die logische Wahl, Isaac zu helfen und dabei auch was zu treffen.
Trotzdem... ein nerviger Punkt in einer ganzen Episode, während die ersten STD Episoden vollgestopft mit Logiklücken oder ungünstigen Implikationen waren. Orville triumphiert hier immer noch.
Episode 9: Mmh... kann nicht sagen, dass diese Episode eine meiner Favoriten wird. Immerhin, dadurch, dass der Typ, mit dem Commander Grayson Mercer betrogen hatte, hier als Charakter eingeführt und entwickelt wird, wird glücklicherweise der latente Rassismus Mercers ihm gegenüber fallen gelassen. Zu dumm, dass der Rest der Episode eine etwas progressivere Variation eines jeden Orioner-Plots aus Star Trek ist, dementsprechend idiotisch und vorhersehbar. Wie der Konflikt der beiden streitenden Völker beigelegt wurde, war dann auch wirklich albern. Genauso geht mir mittlerweile Mercers überempfindliches Verhalten auf den Keks. Je schneller diese ganze "die Ex ist mein Erster Offizier"-Storyline zu Grabe getragen wird, desto besser.
Episode 10: Noch eine weitere Alara-zentrische Episode. Irgendwie hat es MacFarlane mit ihr, auch wenn ich zugeben muss, dass ihr Rookie-Status selbstverständlich eine Menge Raum für Entwicklung bietet. Ich hoffe nur, dass das nicht endlos ausgetreten wird und die Charakterentwicklung auch dauerhaft bleibt. Die Prämisse ist ein bissl arg wackelig, aber dafür waren die Horroraspekte ziemlich cool gemacht. Verdammt noch eins, selbst abgedunkelt auf Notbeleuchtung ist die Orville noch heller als die Discovery bei normalem Betrieb! XD
Mehr lässt sich dazu nicht wirklich sagen. Coole, ausgesprochen ernste Episode, die sich weiterhin wie völlig reguläres Star Trek anfühlt. Der Cameo-Auftritt Robert Picardos als Alaras Vater war dabei durchaus hilfreich, wobei ich mir für ihn wirklich eine größere Rollen gewünscht hätte...
Episode 11: Eine LaMarre-zentrische Episode und... ich kann mir nicht helfen, mir kam ständig in den Sinn, ob die Episode eine bewusste Spitze gegen TNG und den stillschweigenden Wechsel LaForge's vom Steuermann zum Chefingenieur ist. Hier wird lang und breit aufgezeigt, dass er eigentlich ein mit Bestnoten akkreditierter Ingenieur ist (warum auch immer er dieses Studium gemacht hat, wenn er aus Faulheit Pilot geworden ist...), alles um seinen Wechsel zu rechtfertigen. Und ehrlich gesagt kann ich den Ärger des Glibbertypen, bei der Beförderung übergangen worden zu sein, völlig nachvollziehen. Und frage mich, ob sie daraus noch mehr machen werden...
Trotz allem ist interessanterweise LaMarres Entwicklung zu mehr Ambition ganz gut, ich hätte mir nur mehr Raum und einen Wechsel in den Maschinenraum vor der Beförderung zum Chefingenieur gewünscht, dann würde Japhit auch nicht so vor den Kopf gestoßen werden.
Ansonsten ist diese Folge mal wieder Zeit für einen überempfindlichen Ausbruch Mercers... immerhin, diesmal fängt er sich vergleichsweise schnell und ohne große Katastrophen. Ich hoffe nur, damit sind alle Aspekte der Ausgangssituation der ersten Folge hinreichend geklärt und er ist frei, mehr in die Rolle des Captains hinein zu wachsen.
Wünschenswert wäre natürlich auch noch ein Gastauftritt von Patrick Stewart... Man wird ja wohl noch träumen dürfen.^^
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Umineko no Naku Koro ni
Laut einigen Internetseiten wird es eine 2. Staffel von The Orville geben, sogar mit mehr Folgen.
Die werden wir aber sicherlich nicht vor Mitte 2019 zu sehen bekommen.
Hoffe, dass wenigstens die DVD-Box der 1. Staffel bald kommt. Wisst ihr da schon mehr?
Aber angeblich soll Patrick Stewart einen Gastauftritt planen. Schön wärs^^
Aber ich kann mich der allgemeinen Stimmung nur anschließen: STD ist ganz nett, aber irgendwie weniger Star Trek als die theoretische "Parodie".
Ist schon irgendwie blöd gelaufen für die Produzenten von STD.
Und der Trailer für die nächste Staffel ist da: https://www.youtube.com/watch?v=Jr7H54VLK-4
Offenbar hat man mitgekriegt, dass der Trailer der ersten Staffel damit gescheitert ist, die Serie als McFarlane-Comedy zu verkaufen... und hat sich entschieden, nun genau wie die Serie selbst die Star Trek Wurzeln zu betonen.
Hell yeah! Das sieht schon jetzt ausgesprochen spaßig aus!
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Umineko no Naku Koro ni
Ich hab die Serie im Zuge der deutschen Ausstrahlung nun auch gesehen und bin ausgesprochen angetan.
Da war noch viel Luft nach oben, einiges wurde ziemlich platt abgehandelt und es war eindeutig eine Findungsphase, aber das kann richtig gut werden.
Ich finde es ja interessant, wie MacFarlane in seinen Antworten so ziemlich alles abhakt, was ich mir bisher immer zu The Orville gedacht hatte. Dass die Serie erst einmal ihre Balance finden musste. Er aber den Humor lediglich als Sahnehäubchen versteht, der Fokus aber eher an klassischen episodischen Abenteuern liegt. Oder dass TNG's Darstellung vom täglichen Leben auf einem Raumschiff eine Inspiration war.
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Umineko no Naku Koro ni
Die Staffel startet aber wie die erste relativ schwach. In der letzten Staffel hatte ich gehofft, dass man diesen grunddämlichen Ed/Kelly-Plot endlich begraben hat, nur damit sich die erste Folge zu 50% erneut dem widmet, wie Ed neidisch auf Kellys neuen Freund ist. Auch die andere Hälfte um Dr. Finn's Sohn und seine kleine Teenager-Rebellion kommt derart aus dem nichts, dass ich nur ein Achselzucken dafür übrig hatte.
Folge 2 hat einen sehr interessanten B-Plot, bei der die Orville einen Planeten beobachtet, der von seinem zum Roten Riesen gewordenen Stern verschlungen wird und feststellt, dass auf diesem noch Aliens in unterirdischen Bunkern gibt, die es zu retten gilt. Dummerweise ist Bortus' Sucht nach Pornos gerade wichtiger, was den Fokus angeht. Sehr schade. Die Prioritäten anders herum zu machen, hätte einiges reißen können.
Folge 3 dagegen ist erneut Alara-zentrisch und dreht sich um den absolut nachvollziehbaren Effekt, dass Alara unter Muskelatrophie leidet und nach Hause muss. Die vorherigen Charakter-Geschichten waren etwas hohl aufgrund der Tatsache, dass deren Probleme nur für die Episode herbeigebogen wurden, aber diese hier ist absolut fantastisch. Auch Sets und CGI sind Scenery Porn pur. Das Ende hat mich aber furchtbar traurig gemacht...
Folge 4 beweist, dass The Orville endgültig seinen Groove zurück hat. Krill-Lehrerin Teleya ist zurück und wie schon in Staffel 1 ziemlich cool und bodenständig. The Orville erlaubt sich mit Lieutenant Tyler auch einen blatanten Frontalangriff auf Discovery. Hat mir sehr gut gefallen, auch wenn ich zugeben muss, mir etwas mehr Gezank zwischen Mercer und Teleya gewünscht zu haben. Man hätte einfach den völlig unnötigen B-Plot um Malloys Bewerbung zum Offizierstraining streichen sollen.
Folge 5 ist die Erstkontakts-Folge aus dem Trailer. Meine Augen wurden durchaus etwas wässrig als zu Beginn diese Welle der Euphorie durch die Orville-Crew ging. "Fuck yeah, exploration!". The Orville beweist in nur einer Szene, dass das Kernkonzept von Star Trek keinesfalls langweilig, sondern furchtbar episch ist. Da fand ich es fast schon schade, dass das ganze ähnlich wie Social Media Episode aus Staffel 1 im Laufe der Zeit mehr einen Touch Sliders anstatt Star Trek bekommen hat. Die Folge ist immer noch sehr gut, aber nach dem großartig optimistischen Auftakt hätte ich mir schon fast einen reibungslosen By-the-Book Erstkontakt erhofft, nur um einen völlig epischen Routine-Einsatz zu sehen.
Folge 6 dagegen ist buchstäblich nur die Voyager-Episode "Liebe inmitten der Sterne" oder auch ein bisschen die TNG-Episode in der Data eine Freundin hat. Kommt nicht ganz an Sevens Disassemblierung eines Hummers heran, ist aber trotzdem bislang die witzigste Orville-Episode überhaupt. Alle Witze zünden, ich habe mich ziemlich amüsiert. Selbst über Ed und Kellys Schlagabtausch über seinen offenbar grauenerregenden Überraschungskuchen.
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Umineko no Naku Koro ni
Klar, dass Alara nach ihren ziemlich guten "Ich kann wirklich eine Flottenoffizierin sein"-Charakter-Stories raus geschrieben wurde ist etwas ägerlich, aber was will man machen wenn in der richtigen Welt Halston Sage ausgestiegen ist? Zumindest hat man ihren Charakter nicht sterben lassen oder so, wie andere Serien das so gern machen.
Vor allem aber gefällt mir, wie die in Staffel 1 angefangnen Story Arcs hier tatsächlich weiter gehen.
Der Konflikt mit den Krill, Ed´s schwierige Story mit der Lehrerin, Isaac´s Spezies, Isaac´s Verhältnis zu Dr. Finn und ihren Söhnen, die Moclans als Allegorie auf erzkonserative kulturelle Ansichten zu Sexualität/Geschlecht...
Allein die letzte Folge "Blood of Patriots" konfrontiert die Zuschauer und Charakter mit einer Situation, wo man zwar letzlich weiß was getan werden muss (bzw. nicht getan werden darf) aber dabei eben nicht auf dem moralischen hohen Ross sitzen und den Todeslager-Überlebenden darüber belehren kann dass er nicht so handeln sollte.
Ein ziemlich realistische Story zum Thema "Nur weil ein Krieg endet, heißt das noch lange nicht dass die Konflikte zwischen den Opfern vorbei sind".
@Crazy Kenny: Schön, dass es dir immer noch gefällt! Kann ich alles genau so unterschreiben. Man muss nicht einmal das Effektgewitter von Identity heranziehen, um die Serie gut zu finen.
Ich selbst muss eingestehen, dass ich gerade von Episode 11 schwer beeindruckt bin. Das ist mit Sicherheit die am besten geschriebene Folge der ganzen Staffel. Von Beginn bis zum Ende eine absolute Freude. Gordon's Plot ist zwar quasi Geordi's Plot aus "Die Energiefalle", aber schafft es, die Vorlage an Emotionen bei weitem zu übertreffen. Wirklich ausgesprochen cool! Und selbst der Nebenhandlungsstrang über die Nikotinabhängigkeit von Bortus und Clydon (hat der Replikator eigentlich keine Filter gegen Rauschgift?!?) war von Anfang bis Ende urkomisch. Das Tim Russ cameo war da sogar völlig belanglos.
Ich bin gerade richtig begeistert. Haltet das Level! Und haltet Kelly Cronin als Regisseurin! Das ist Gold!
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