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Beitrag #1, verfasst am 17.12.2009 | 23:48 Uhr
Ich bin jetzt vor einer halben Stunde aus dem Kino gekommen und muss nun einfach etwas über diesen großartigen Film niederschreiben. Dabei will ich aber nicht spoilern, denn ich bin klar der Meinung "Leute, seht euch den Film an, am besten in 3D!"
Vom Hintergrund kann man natürlich verraten, was die Werbung größtenteils schon hergibt. Die Menschen finden auf dem Planeten Pandora (tatsächlich ist es der Mond eines Gasriesen, aber das scheint niemanden zu kümmern) ein seltenes Material (wohl ein Energieträger) der unermesslich wertvoll ist. Wie es unsere Art ist wird sofort in großem Stil mit dem Abbau begonnen.
Die Einheimischen sind offenbar wenig begeistert von der ganzen Sache, was man nach der Landung des Protagonisten in einem herrlich einfachen und vielsagenden Bild sehen kann... aber ich will euch nicht den Spaß verderben.
Nun versucht man also die Einheimischen umzusiedeln, weil deren Dorf (ein gigantischer Baum) nunmal direkt über dem größten Vorkommen der seltenen Substanz liegt. Es wird auch klargestellt, dass das nicht aus Nächstenliebe, sondern aus Publicity-Gründen geschieht. Gleichzeitig rückt aber die Armee an, falls das nicht klappen sollte.
Unser Protagonist wird also in einen speziell gezüchteten Avatarkörper gesteckt, der dem Körper der Eingeborenen, vermischt mit seiner eigenen DNS, nachempfunden wurde. Er soll sich, zusammen mit zwei Wissenschaftlern, die ebenfalls einen solchen Körper besitzen und schon früher mit den Eingeborenen gesprochen haben, zu ihnen gehen und herausfinden was sie als Gegenleistung für die Umsiedlung wollen.
Mehr will ich nicht verraten, doch zum Schluss will ich euch noch von der Wirkung erzählen, die dieser Film auf mich hatte.
Ich kam aus dem Kinosaal ins Foyer und weil ich auf eine Freundin warten musste, die mit in dem Film war, hatte ich Zeit mich umzusehen. Pandora ist ein Naturparadies, unendlich viel schöner als alles was es auf der Erde gibt. Und dann stehe ich im Foyer, in dem ich schon x-mal war und auf einmal erscheint mir der Raum seltsam kalt und eckig, völlig leblos. Ich sehe die anderen Kinobesucher und es kommt mir unnatürlich vor, dass sie Kleidung tragen und nicht fast nackt herumlaufen, wie die blauhäutigen Nicht-Menschen auf dieser wundervollen Welt.
Ich glaube, heute Abend fühle ich mich den Menschen sehr fremd und den Na´vi von Pandora sehr nahe.
Wenn es einen besseren Grund gibt den Film zu sehen, als diese einmalige Erfahrung, dann nennt ihn mir bitte. Ich habe jedenfalls nie zuvor den unbedingten Wunsch verspürt eine Filmrezession zu machen.
Uff, okay! Ich will ja keinen Monolog halten, also wie ist eure Meinung, solltet ihr den Film schon gesehen haben?
Anmerkung: Die Spoiler habe ich weggelassen, um niemandem den Spaß zu verderben, aber es wäre ja sinnlos über einen Film zu reden, ohne etwas von der Handlung zu verraten. Also legt unbekümmert los.
Vom Hintergrund kann man natürlich verraten, was die Werbung größtenteils schon hergibt. Die Menschen finden auf dem Planeten Pandora (tatsächlich ist es der Mond eines Gasriesen, aber das scheint niemanden zu kümmern) ein seltenes Material (wohl ein Energieträger) der unermesslich wertvoll ist. Wie es unsere Art ist wird sofort in großem Stil mit dem Abbau begonnen.
Die Einheimischen sind offenbar wenig begeistert von der ganzen Sache, was man nach der Landung des Protagonisten in einem herrlich einfachen und vielsagenden Bild sehen kann... aber ich will euch nicht den Spaß verderben.
Nun versucht man also die Einheimischen umzusiedeln, weil deren Dorf (ein gigantischer Baum) nunmal direkt über dem größten Vorkommen der seltenen Substanz liegt. Es wird auch klargestellt, dass das nicht aus Nächstenliebe, sondern aus Publicity-Gründen geschieht. Gleichzeitig rückt aber die Armee an, falls das nicht klappen sollte.
Unser Protagonist wird also in einen speziell gezüchteten Avatarkörper gesteckt, der dem Körper der Eingeborenen, vermischt mit seiner eigenen DNS, nachempfunden wurde. Er soll sich, zusammen mit zwei Wissenschaftlern, die ebenfalls einen solchen Körper besitzen und schon früher mit den Eingeborenen gesprochen haben, zu ihnen gehen und herausfinden was sie als Gegenleistung für die Umsiedlung wollen.
Mehr will ich nicht verraten, doch zum Schluss will ich euch noch von der Wirkung erzählen, die dieser Film auf mich hatte.
Ich kam aus dem Kinosaal ins Foyer und weil ich auf eine Freundin warten musste, die mit in dem Film war, hatte ich Zeit mich umzusehen. Pandora ist ein Naturparadies, unendlich viel schöner als alles was es auf der Erde gibt. Und dann stehe ich im Foyer, in dem ich schon x-mal war und auf einmal erscheint mir der Raum seltsam kalt und eckig, völlig leblos. Ich sehe die anderen Kinobesucher und es kommt mir unnatürlich vor, dass sie Kleidung tragen und nicht fast nackt herumlaufen, wie die blauhäutigen Nicht-Menschen auf dieser wundervollen Welt.
Ich glaube, heute Abend fühle ich mich den Menschen sehr fremd und den Na´vi von Pandora sehr nahe.
Wenn es einen besseren Grund gibt den Film zu sehen, als diese einmalige Erfahrung, dann nennt ihn mir bitte. Ich habe jedenfalls nie zuvor den unbedingten Wunsch verspürt eine Filmrezession zu machen.
Uff, okay! Ich will ja keinen Monolog halten, also wie ist eure Meinung, solltet ihr den Film schon gesehen haben?
Anmerkung: Die Spoiler habe ich weggelassen, um niemandem den Spaß zu verderben, aber es wäre ja sinnlos über einen Film zu reden, ohne etwas von der Handlung zu verraten. Also legt unbekümmert los.
Ich fresse ausschließlich Gehirne und Plotbunnies!
Phoenix78
Dito!
Ich habe nach langer Zeit im Kino wieder geheult, einfach weil es so schön war und meine Sehnsucht ins Unterträgliche gesteigert wurde. Am Ende weigerte ich mich erstmal, das Kino zu verlassen. Ich wollte nicht zurück in diese "tote Welt", wie sie im Film so schön genannt wurde. Ich war frustriert, freiheitssehnsüchtig bis zur Schmerzgrenze und von der schnatternden Masse endlos genervt. Am nächsten Tag auf Arbeit war es noch schlimmer. Alles erschien mir nur noch ätzend, tot, unnatürlich, sinnlos. Alle agierten nur gegeneinander, nicht miteinander.
Ein wunderschöner Film. Zu schön. Ich werde ihn mir noch ein paar Mal ansehen, und mir jedesmal wünschen, in die Leinwand zu schlüpfen und bei den Na´vi zu bleiben.
Ich will hier weg!
Ich habe nach langer Zeit im Kino wieder geheult, einfach weil es so schön war und meine Sehnsucht ins Unterträgliche gesteigert wurde. Am Ende weigerte ich mich erstmal, das Kino zu verlassen. Ich wollte nicht zurück in diese "tote Welt", wie sie im Film so schön genannt wurde. Ich war frustriert, freiheitssehnsüchtig bis zur Schmerzgrenze und von der schnatternden Masse endlos genervt. Am nächsten Tag auf Arbeit war es noch schlimmer. Alles erschien mir nur noch ätzend, tot, unnatürlich, sinnlos. Alle agierten nur gegeneinander, nicht miteinander.
Ein wunderschöner Film. Zu schön. Ich werde ihn mir noch ein paar Mal ansehen, und mir jedesmal wünschen, in die Leinwand zu schlüpfen und bei den Na´vi zu bleiben.
Ich will hier weg!
Hanky Panky
Wie auch Phoenix78 gebe ich dir vollkommen recht.
Der Film hat zwar eine vorhersehbare Story was man ihm aber nicht verübeln kann (es wurde schon jede story in mindestems einem Film durchgekaut). Aber ansonsten alles super. Wie von Cameron nicht anders zu erwarten ist der Film einfach super geworden. Vorallem in 3D. Hier fliegt einem nicht wie in jedem anderen Film was entgegen sondern es soll und sieht auch so aus als wärst du mitten im Film.
@ Atreides : Wenn du eine story dazu schreiben würdest hättest du schon einen leser mehr ^^
Der Film hat zwar eine vorhersehbare Story was man ihm aber nicht verübeln kann (es wurde schon jede story in mindestems einem Film durchgekaut). Aber ansonsten alles super. Wie von Cameron nicht anders zu erwarten ist der Film einfach super geworden. Vorallem in 3D. Hier fliegt einem nicht wie in jedem anderen Film was entgegen sondern es soll und sieht auch so aus als wärst du mitten im Film.
@ Atreides : Wenn du eine story dazu schreiben würdest hättest du schon einen leser mehr ^^
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Beitrag #4, verfasst am 18.12.2009 | 18:08 Uhr
Ich hab den Film gestern gesehen (leider nicht in 3D, so was gibt es am Arsch der Welt leider nicht) und ich fand ihn wirklich wunderschön. Ich werde auf jeden Fall noch mal rein gehen, das nächste mal in 3D (auch wenn ich dafür 40 km weit fahren muss). Die großartigen Bilder, die Art, wie der Film einen bewegt... das war auf jeden Fall mein Kino-Highlight 2009.
Was FSK Aussagen bedeuten:
FSK 12 bedeutet: Der Gute bekommt das Mädchen.
FSK 16 bedeutet: Der Böse bekommt das Mädchen.
FSK 18 bedeutet: Jeder bekommt das Mädchen.
FSK 12 bedeutet: Der Gute bekommt das Mädchen.
FSK 16 bedeutet: Der Böse bekommt das Mädchen.
FSK 18 bedeutet: Jeder bekommt das Mädchen.
B-Engelchen
Beitrag #5, verfasst am 18.12.2009 | 19:05 Uhr
Bislang habe ich es noch nicht geschafft, aber alleine aufgrund der Vorschau will ich diesen Film unbedingt sehen.
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@Phoenix78
Genauso gings, bzw. gehts mir auch. Es ist richtig grausam in einer Welt wie unserer leben zu müssen, wenn man mal eine solche gesehen hat. Dabei sind es nichtmal unbedingt die Sci-Fi Elemente, die in der Realität wohl kaum möglich wären, sondern die Einstellung, die Lebensart der Na´vi.
Sie hatten sehr viel von den nordamerikanischen Indianern, was uns zeigt, dass ein solches Leben auch für uns möglich wäre.
Und wie @Hanky Panky gesagt hat, die Story ist vorhersehbar, einfach weil wir das ja genau so schon x-mal mit den "Wilden" unseres eigenen Planeten gemacht haben. Es ist so bedrückend, weil die Handlungsweise der Menschen im Film so erschreckend nah an der Realität ist.
Bedrückend ist auch, dass praktisch keine politische Richtung unserer Zeit auch nur im Entferntesten in diese Richtung zielt. Die "Zivilisation" muss weiterlaufen, darin sind sich alle einig.
Nochmal @Hanky Panky
Tatsächlich habe ich darüber nachgedacht und eine Idee für etwas Kürzeres ist mir auch schon gekommen. Muss aber noch Substanz ansetzen und zeigen ob es die Mühe wert ist. Über die Vertrauensbekundung in meine Fähigkeiten freue ich mich trotzdem. (War das grammatikalisch richtig?)
@B-Engelchen
Die Vorschau hat mich nicht wirklich auf den Film vorbereitet. Ich habe "gut" erwartet, aber nicht das... Ich schätze man hört raus, dass ich ziemlich begeistert bin.
@Andauril
Ich persönlich müsste lange in meiner Erinnerung graben, um einen zweiten Film zu finden, der so einmalig war.
Ab sofort habe ich drei Helden:
-Gollum
-Das Zuo
-James Cameron (bzw. die notorisch vernachlässigten Drehbuchautoren)
Genauso gings, bzw. gehts mir auch. Es ist richtig grausam in einer Welt wie unserer leben zu müssen, wenn man mal eine solche gesehen hat. Dabei sind es nichtmal unbedingt die Sci-Fi Elemente, die in der Realität wohl kaum möglich wären, sondern die Einstellung, die Lebensart der Na´vi.
Sie hatten sehr viel von den nordamerikanischen Indianern, was uns zeigt, dass ein solches Leben auch für uns möglich wäre.
Und wie @Hanky Panky gesagt hat, die Story ist vorhersehbar, einfach weil wir das ja genau so schon x-mal mit den "Wilden" unseres eigenen Planeten gemacht haben. Es ist so bedrückend, weil die Handlungsweise der Menschen im Film so erschreckend nah an der Realität ist.
Bedrückend ist auch, dass praktisch keine politische Richtung unserer Zeit auch nur im Entferntesten in diese Richtung zielt. Die "Zivilisation" muss weiterlaufen, darin sind sich alle einig.
Nochmal @Hanky Panky
Tatsächlich habe ich darüber nachgedacht und eine Idee für etwas Kürzeres ist mir auch schon gekommen. Muss aber noch Substanz ansetzen und zeigen ob es die Mühe wert ist. Über die Vertrauensbekundung in meine Fähigkeiten freue ich mich trotzdem. (War das grammatikalisch richtig?)
@B-Engelchen
Die Vorschau hat mich nicht wirklich auf den Film vorbereitet. Ich habe "gut" erwartet, aber nicht das... Ich schätze man hört raus, dass ich ziemlich begeistert bin.
@Andauril
Ich persönlich müsste lange in meiner Erinnerung graben, um einen zweiten Film zu finden, der so einmalig war.
Ab sofort habe ich drei Helden:
-Gollum
-Das Zuo
-James Cameron (bzw. die notorisch vernachlässigten Drehbuchautoren)
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Beitrag #7, verfasst am 19.12.2009 | 01:27 Uhr
Der Film ist eine Augenweide, auch wenn die Story ein kruder Mix aus Pocahontas, prinzessin Mononoke und wasweißichwas ist. Und vorallem ist sie vorhersehbar bis zum abwinken und stellenweise sind plotlöcher etwas...komisch, aber hey, egal. XD Es ist das, was ich von james Cameron erwartet habe: schöne Bidler, gute Inszenierung. Minus die tonnen an kitsch, die ich erwartet habe (auch wenn der doch da war)
Und solange die Charas die Klappe gehalten haben, war es wirklich ein sehr schöner film (schön im Sinne von schön anzusehen).
Hab ihn auch in 3D gesehen.
Und solange die Charas die Klappe gehalten haben, war es wirklich ein sehr schöner film (schön im Sinne von schön anzusehen).
Hab ihn auch in 3D gesehen.
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Beitrag #8, verfasst am 19.12.2009 | 08:36 Uhr
@Fibrizo
Ich verspüre gerade einen gewissen Drang dich auf einen Holzstapel zu legen und anzuzünden... ;-) Aber im Ernst, natürlich war die Handlung ziemlich vorhersehbar. Es ist im Grunde ein Sci-Fi-Western. Cowboys, oder vielmehr die Kavalarie gegen Indianer, nur dass die Indianer gewinnen.
Die Bilder waren natürlich atemberaubend, aber ich halte sie für nebensächlich und auch wenn ich eine gut durchdachte Story in Filmen schon lange vermisse, so hat sie mir hier auch nicht gefehlt.
Die eigentliche Botschaft war in meinen Augen der Spiegel, der der Menschheit vor die Nase gehalten wurde. Wir sind im Grunde wie die Menschen im Film und dabei wären viele von uns gerne wie die Na´vi.
Nebenbei: Ich sehe nicht ganz, was du daran auszusetzen hattest, wenn die Charaktere mal "die Klappe aufgemacht" haben.
Ich verspüre gerade einen gewissen Drang dich auf einen Holzstapel zu legen und anzuzünden... ;-) Aber im Ernst, natürlich war die Handlung ziemlich vorhersehbar. Es ist im Grunde ein Sci-Fi-Western. Cowboys, oder vielmehr die Kavalarie gegen Indianer, nur dass die Indianer gewinnen.
Die Bilder waren natürlich atemberaubend, aber ich halte sie für nebensächlich und auch wenn ich eine gut durchdachte Story in Filmen schon lange vermisse, so hat sie mir hier auch nicht gefehlt.
Die eigentliche Botschaft war in meinen Augen der Spiegel, der der Menschheit vor die Nase gehalten wurde. Wir sind im Grunde wie die Menschen im Film und dabei wären viele von uns gerne wie die Na´vi.
Nebenbei: Ich sehe nicht ganz, was du daran auszusetzen hattest, wenn die Charaktere mal "die Klappe aufgemacht" haben.
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Beitrag #9, verfasst am 19.12.2009 | 10:02 Uhr
Ich hab mich an der "Vorhersehbarkeit" der Handlung nicht gestört. Ich fand sie dennoch gut. Und mal ehrlich: Es ist heutzutage enorm schwer, eigentlich unmöglich, eine Story zu schreiben, die es so noch nie zuvor gegeben hat. Und es ist auch die Botschaft, die zählt, wie Vorian Atreides gesagt hat.
Ich war lange nicht mehr so begeistert von einem Film.
@Vorian Atreides: Darf ich dir helfen, ihn anzuzünden?
Ich war lange nicht mehr so begeistert von einem Film.
@Vorian Atreides: Darf ich dir helfen, ihn anzuzünden?
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FSK 16 bedeutet: Der Böse bekommt das Mädchen.
FSK 18 bedeutet: Jeder bekommt das Mädchen.
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Beitrag #10, verfasst am 19.12.2009 | 10:24 Uhr
Nach sämtlichen Kritiken - offiziellen wie auch in diversen Foren haben wir gestern abend beschlossen, daß wir schon viel zu lange nicht mehr im Kino waren.
Zwischen den Jahren wird es Avatar - und dann bin ich mal gespannt, was ich hier schreibe :)
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Elfen müssen nie aufs Klo!
(c) Vorian Atreides
Mitglied im Club der durchgeknallten Musen - Ley'tin, die Möchtegern-Na'vi-Muse
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Hanky Panky
Beitrag #11, verfasst am 19.12.2009 | 10:28 Uhr
@Vorian Atreides, Andauril : Ihr müsst bedencken das es auch Personen in unserem Leben gibt die auf Gewinn aus sind wie im Film zusehen ist. Ich dencke mal Fibrizio war im Kino weil er eine Weltneuheit erwartet hat an Story... Es kommt natürlich auch auf den Geschmack an. Ich hab auch am Anfang vor dem Film gedacht. Bäh da will ich nich rein. Aber jetzt bereue ich es kein Stück ^^
@Fibrizo: Wenn du dich ein bisschen mit Filmen beschäftigst dan sollte dir eigentlich klar sein das es jede Story schon gab, deshalb kann man die vorhersehbarkeit ja auch entschuldigen. Cameron hat ganz klar gesagt er hat sich von Pocahontas, der mit dem wolf tanzt..... inspiereren lassen und das es ihm hauptsächlich um die botschaft und die revolution des 3D kinos geht
@Fibrizo: Wenn du dich ein bisschen mit Filmen beschäftigst dan sollte dir eigentlich klar sein das es jede Story schon gab, deshalb kann man die vorhersehbarkeit ja auch entschuldigen. Cameron hat ganz klar gesagt er hat sich von Pocahontas, der mit dem wolf tanzt..... inspiereren lassen und das es ihm hauptsächlich um die botschaft und die revolution des 3D kinos geht
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Beitrag #12, verfasst am 19.12.2009 | 10:52 Uhr
Hmm, ich seh ihn mir am Montag in 3D an.
Ich hoffe aber, es ist nicht so viel Schuldgefühl-Kino, wie es den Kritiken nach den Anschein hat. Ich mag moralisierende Filme nicht so. Ich versuche ohnehin schon, möglichst ökologisch zu leben, und gebe wirklich nichts auf Luxus oder "Gewinnmaximierung".
Vorhersehbare Handlung?
Uiui.
Na dann gehe ich mal mit eher niedrigen Erwartungen ins Kino. Ist meistens eh eine gute Idee.
Ich hoffe aber, es ist nicht so viel Schuldgefühl-Kino, wie es den Kritiken nach den Anschein hat. Ich mag moralisierende Filme nicht so. Ich versuche ohnehin schon, möglichst ökologisch zu leben, und gebe wirklich nichts auf Luxus oder "Gewinnmaximierung".
Vorhersehbare Handlung?
Uiui.
Na dann gehe ich mal mit eher niedrigen Erwartungen ins Kino. Ist meistens eh eine gute Idee.
Meine Romane
Rebellion der Synthetiker: http://www.amazon.de/Rebellion-Synthetiker-Angela-Fleischer/dp/3943795268
Vagabunden des Alls: http://www.amazon.de/Vagabunden-des-Alls-ebook/dp/B007QY63PY
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Beitrag #13, verfasst am 19.12.2009 | 11:08 Uhr
Ganz ehrlich, ich würde den Film ja gerne sehen und die Bilder in der Vorwerbung sehen auch total toll aus ... nur leider sorgt die Story (so wie sie in der zweiminütigen Vorwerbung dargestellt wurde) bei mir für Sorge, weil es auf mich so wirkt, als wäre jeder erdenkliche -ismus drin. Die reduzieren bei mir leider gewaltig das Sehvergnügen (siehe Transformers).
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Beitrag #14, verfasst am 19.12.2009 | 15:51 Uhr
@Andauril
Nix da, ich nehm die Fackel, du besorgst die Würstchen! ;-)
@Darth Pevra
Schuldgefühle eher nicht. Es wird ja auch nie der Zeigefinger erhoben und gesagt "Das seid ihr, ihr seid böse!" Im Gegenteil, je weiter der Film voranschreitet, desto mehr fühlt man sich als Na´vi und desto befremdlicher erscheinen einem die Aktionen der Menschen.
Und wie ich schon sagte und ich glaube Phoenix78 würde mir da zustimmen: "Am Ende ist da der wehmütige Wunsch dort zu sein und so zu leben wie die Na´vi."
@Rodo
Das mit dem -ismus kapier ich nicht, vor allem da du dabei auf (würg) Transformers hinweist.
Nix da, ich nehm die Fackel, du besorgst die Würstchen! ;-)
@Darth Pevra
Schuldgefühle eher nicht. Es wird ja auch nie der Zeigefinger erhoben und gesagt "Das seid ihr, ihr seid böse!" Im Gegenteil, je weiter der Film voranschreitet, desto mehr fühlt man sich als Na´vi und desto befremdlicher erscheinen einem die Aktionen der Menschen.
Und wie ich schon sagte und ich glaube Phoenix78 würde mir da zustimmen: "Am Ende ist da der wehmütige Wunsch dort zu sein und so zu leben wie die Na´vi."
@Rodo
Das mit dem -ismus kapier ich nicht, vor allem da du dabei auf (würg) Transformers hinweist.
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Beitrag #15, verfasst am 19.12.2009 | 15:55 Uhr
@ Vorian
Tja, dann wird mir der Film wohl gefallen. Montags weiß ich jedenfalls mehr.
Tja, dann wird mir der Film wohl gefallen. Montags weiß ich jedenfalls mehr.
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Beitrag #16, verfasst am 19.12.2009 | 15:57 Uhr
Ich werde mir den Film auf jeden Fall ansehen, da ich den Eindruck habe, dass Cameron etwas recht "Interessantes" versucht hat:
Filme über "edle Wilde" gab es schon genügend, nicht zuletzt die Winnetou-Reihe gehört im deutschsprachigen Raum zu den prominenten Vertretern des Genres. Auch die Indianerfilme aus der ehemaligen DDR zielen in diese Richtung, wobei hier die Lebensweise der Indianer quasi mit "real existierendem Sozialismus" gleichgesetzt wurde. Heutzutage ist man glücklicherweise zu der Einsicht gelangt, dass die Marginalisierung bzw. Ausrottung von "Ureinwohnern" (oder besser: indigenen Bevölkerungsgruppen) immer und in jedem Fall eine schreckliche Sache darstellte; auch wenn es sich bei diesen Gruppen mitnichten um "edle Wilde", sondern im Grunde um ganz normale Menschen mit ganz normalen Problematiken und Konflikten handelte und immer noch handelt. Das spiegeln auch neuere Indianerfilme, etwa "Der mit dem Wolf tanzt" oder "The New World" recht gut wider. Vor diesem Hintergrund ist es also etwas schwer geworden, irgendwelche Wunschvorstellungen von paradiesischen Zuständen in scheinbar vorzivilisatorischer Zeit auf real existierende Gruppen, etwa Indianer oder die südafrikanischen San zu projizieren.
Cameron umgeht dieses Problem nun, indem er seine Handlung ins Weltall verlegt. So wird es wieder möglich, Klischees aus der Mottenkiste zu kramen und den Zuschauern das wohlige Gefühl zu vermitteln, das Böse wäre erst mit der Zivilisation (was auch immer man darunter verstehen mag) in die Welt gekommen. Dagegen ist aus meiner Sicht auch überhaupt nichts einzuwenden, und ich finde es auch ethisch einwandfrei, lieber Außerirdische zu "edlen Wilden" zu machen, als sich an irgendwelchen real existierenden Gruppen zu vergreifen. Allerdings sollte man sich m.E. schon darüber im Klaren sein, dass es eben "nur" ein Film ist und die Idealisierung des "primitiven" Anderen, Fremden ebenso eine Art von Rassismus ist, wie ihre Dämonisierung.
Die Begegnung mit indigenen, potentiell traditionell lebenden Bevölkerungsgruppen ist meistens ziemlich faszinierend, oft schockierend, aber keinesfalls ein Spiegel des Paradieses oder einer Existenz ohne Probleme und Konflikte.
Wer einen Film sehen möchte, der die Begegnung mit dem Fremden und ihre möglichen (drastischen!) Folgen in Form einer Sci-Fi-Parabel mit ganz viel Action aufarbeitet, dem sei "District 9" des südafrikanischen Regisseurs Neill Blomkamp ans Herz gelegt.
Filme über "edle Wilde" gab es schon genügend, nicht zuletzt die Winnetou-Reihe gehört im deutschsprachigen Raum zu den prominenten Vertretern des Genres. Auch die Indianerfilme aus der ehemaligen DDR zielen in diese Richtung, wobei hier die Lebensweise der Indianer quasi mit "real existierendem Sozialismus" gleichgesetzt wurde. Heutzutage ist man glücklicherweise zu der Einsicht gelangt, dass die Marginalisierung bzw. Ausrottung von "Ureinwohnern" (oder besser: indigenen Bevölkerungsgruppen) immer und in jedem Fall eine schreckliche Sache darstellte; auch wenn es sich bei diesen Gruppen mitnichten um "edle Wilde", sondern im Grunde um ganz normale Menschen mit ganz normalen Problematiken und Konflikten handelte und immer noch handelt. Das spiegeln auch neuere Indianerfilme, etwa "Der mit dem Wolf tanzt" oder "The New World" recht gut wider. Vor diesem Hintergrund ist es also etwas schwer geworden, irgendwelche Wunschvorstellungen von paradiesischen Zuständen in scheinbar vorzivilisatorischer Zeit auf real existierende Gruppen, etwa Indianer oder die südafrikanischen San zu projizieren.
Cameron umgeht dieses Problem nun, indem er seine Handlung ins Weltall verlegt. So wird es wieder möglich, Klischees aus der Mottenkiste zu kramen und den Zuschauern das wohlige Gefühl zu vermitteln, das Böse wäre erst mit der Zivilisation (was auch immer man darunter verstehen mag) in die Welt gekommen. Dagegen ist aus meiner Sicht auch überhaupt nichts einzuwenden, und ich finde es auch ethisch einwandfrei, lieber Außerirdische zu "edlen Wilden" zu machen, als sich an irgendwelchen real existierenden Gruppen zu vergreifen. Allerdings sollte man sich m.E. schon darüber im Klaren sein, dass es eben "nur" ein Film ist und die Idealisierung des "primitiven" Anderen, Fremden ebenso eine Art von Rassismus ist, wie ihre Dämonisierung.
Die Begegnung mit indigenen, potentiell traditionell lebenden Bevölkerungsgruppen ist meistens ziemlich faszinierend, oft schockierend, aber keinesfalls ein Spiegel des Paradieses oder einer Existenz ohne Probleme und Konflikte.
Wer einen Film sehen möchte, der die Begegnung mit dem Fremden und ihre möglichen (drastischen!) Folgen in Form einer Sci-Fi-Parabel mit ganz viel Action aufarbeitet, dem sei "District 9" des südafrikanischen Regisseurs Neill Blomkamp ans Herz gelegt.
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Beitrag #17, verfasst am 19.12.2009 | 15:58 Uhr
Vorian Atreides
Na ja, all die Wörter, die auf -ismus enden. Rassismus, Sexismus, Ableism (das deutsche Wort endet nicht auf -ismus).
@Rodo
Das mit dem -ismus kapier ich nicht, vor allem da du dabei auf (würg) Transformers hinweist.
Na ja, all die Wörter, die auf -ismus enden. Rassismus, Sexismus, Ableism (das deutsche Wort endet nicht auf -ismus).
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Beitrag #18, verfasst am 19.12.2009 | 16:09 Uhr
@ Lady
Ich mag die moderne Zivilisation aber... ohne sie würde ich nicht mal existieren. Mich erfüllt es ganz und gar nicht mit einem wohligem Gefühl, wenn auf dem Fortschritt (bzw. indirekt auf meiner Existenz) rumgehackt wird.
Ich mag die moderne Zivilisation aber... ohne sie würde ich nicht mal existieren. Mich erfüllt es ganz und gar nicht mit einem wohligem Gefühl, wenn auf dem Fortschritt (bzw. indirekt auf meiner Existenz) rumgehackt wird.
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Rebellion der Synthetiker: http://www.amazon.de/Rebellion-Synthetiker-Angela-Fleischer/dp/3943795268
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Rebellion der Synthetiker: http://www.amazon.de/Rebellion-Synthetiker-Angela-Fleischer/dp/3943795268
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Beitrag #19, verfasst am 19.12.2009 | 16:17 Uhr
@Dart Pevra: So habe ich das auch nicht gemeint. Allerdings ist die Idee, Zivilisation wäre mit der Zerstörung der Unschuld und der Vertreibung aus dem Paradies gleichzusetzen, nicht neu. Auch die französischen Autoren, die im 16. Jahrhundert über die brasilianischen Tupinambá schrieben, verwandelten diese Gruppen in "edle Wilde", um den Eindruck zu vermitteln, das "Böse" wäre ein Produkt ihrer eigenen Umwelt, v.a. mit Blick auf die Religionskonflikte jener Zeit.
Ich denke dass das, was Cameron in Avatar konstruiert, ziemlich genau dem Bild des "edlen Wilden" entspricht, wie es v.a. von Rousseau geprägt wurde, vgl. hier: http://de.wikipedia.org/wiki/Edler_Wilder.
Im Grunde geht es bei derartigen Beschreibungen eher darum, einen Gegenentwurf zur eigenen, potentiell als negativ empfundenen Gesellschaftsordnung zu konstruieren, und nicht etwa um realistische Aussagen über die Lebensweise und die moralische Integrität anderer Gruppen. Von daher finde ich es noch lobenswert, dass sich Cameron für seine Kalenderspruch-Weisheiten nicht an "echten" Ethnien vergriffen hat.
Ich denke dass das, was Cameron in Avatar konstruiert, ziemlich genau dem Bild des "edlen Wilden" entspricht, wie es v.a. von Rousseau geprägt wurde, vgl. hier: http://de.wikipedia.org/wiki/Edler_Wilder.
Im Grunde geht es bei derartigen Beschreibungen eher darum, einen Gegenentwurf zur eigenen, potentiell als negativ empfundenen Gesellschaftsordnung zu konstruieren, und nicht etwa um realistische Aussagen über die Lebensweise und die moralische Integrität anderer Gruppen. Von daher finde ich es noch lobenswert, dass sich Cameron für seine Kalenderspruch-Weisheiten nicht an "echten" Ethnien vergriffen hat.
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Ich habe kein moralisches Problem mit dieser Botschaft. Meinetwegen sollen die Seher von einem "natürlicheren Leben" träumen. Warum auch nicht? Schadet nicht.
Und wie du gesagt hast, er vergreift sich nicht an echten Ethnien, was auch gut ist.
Ich fürchte nur, dass es mir persönlich den Filmgenuss schmälern wird.
Und wie du gesagt hast, er vergreift sich nicht an echten Ethnien, was auch gut ist.
Ich fürchte nur, dass es mir persönlich den Filmgenuss schmälern wird.
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Vagabunden des Alls: http://www.amazon.de/Vagabunden-des-Alls-ebook/dp/B007QY63PY
Phoenix78
Man sollte gar nicht soviel darüber nachdenken. Einfach reingehen, genießen, träumen und leiden, wenn man das Kino wieder verlassen muss. Ich bin völlig vorurteils- und bedenkenlos in den Film gegangen, so wie ich es immer tue. Und bin überwältigt hinausgekommen. Überwältigt in schönem Sinne, weil meine schwelgenden Gedanken auf Pandora bei den Na´vi verweilten, überwältigt in negativem Sinne, weil ich zurück in eine Welt musste, die nicht die meine ist. Wobei ich derzeit gerade bezüglich solcher Themen, wie sie "Avatar" behandelt, sehr emotional bin. Dank meiner aktuellen Story, in denen ich mich mit dem Leben der Plains-Indianer beschäftige und dort auf masochistische Weise ein Leben kreiere, in dem ich selbst gern wäre - wobei dessen Zerstörung leider unausweichlich ist und ich deshalb gerade arg leide.
Klar hält der Film einem den Spiegel vor, aber mal ehrlich: Hat der Mensch wirklich etwas dazu gelernt? Würde es wirklich anders verlaufen als in Avatar gezeigt? Heutzutage sucht man längst nach Möglichkeiten, Mond und Mars bestmöglichst auszubeuten. Die Eroberung dieser Himmelskörper schreitet voran, und der Heuschreckenschwarm namens Menschheit lechzt danach, über neues Land herzufallen. Träfe man dort - nur mal angenommen - auf Lebewesen, die dem Raubbau entgegenstehen...was würde geschehen?
Scotty, beam mich nach Pandora und mach mich blau *fg* Aber sorge bitte dafür, dass die Menschen fern bleiben.
Klar hält der Film einem den Spiegel vor, aber mal ehrlich: Hat der Mensch wirklich etwas dazu gelernt? Würde es wirklich anders verlaufen als in Avatar gezeigt? Heutzutage sucht man längst nach Möglichkeiten, Mond und Mars bestmöglichst auszubeuten. Die Eroberung dieser Himmelskörper schreitet voran, und der Heuschreckenschwarm namens Menschheit lechzt danach, über neues Land herzufallen. Träfe man dort - nur mal angenommen - auf Lebewesen, die dem Raubbau entgegenstehen...was würde geschehen?
Scotty, beam mich nach Pandora und mach mich blau *fg* Aber sorge bitte dafür, dass die Menschen fern bleiben.
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Beitrag #22, verfasst am 19.12.2009 | 17:25 Uhr
Phoenix78
Das ist aber genau die Form von "Kolonialromantik", die ich an Avatar so bedenklich finde. Sich in eigene Welten hineinträumen ist ok - das macht wahrscheinlich jeder, erst recht die kreativen Geister, die sich auf dieser Seite versammeln. Man sollte sich aber m.E. schon darüber im Klaren sein, dass die Ansprüche an diese Traumwelt von keiner noch so ursprünglich und naturverbunden lebenden Ethnie erfüllt werden kann. Darin liegt ehrlich gesagt auch mein großes Problem mit Indianergeschichten und TV-Filmen à la "Mein Wasweißichwas in Afrika". Nicht falsch verstehen, ich empfinde viele Aspekte der Lebensweise der nordamerikanischen Indianer auch sehr ansprechend und spannend (mal abgesehen von ihren fantastischen Sprachen ... 🙃), dennoch denke ich, dass diese Indianerromantik nur solange funktioneirt, wie man sich in ausreichender Distanz befindet, um sich eben jene Details herauspicken zu können, die der eigenen Phantasie entgegenkommen. Ein Ethnologe auf Feldforschung kann das in dieser Form nicht mehr, sehr ernüchternd sind die Tagebücher von Bronislaw Malinowski, der auf den Trobriand-Inseln bei den scheinbar "edelsten Wilden" von allen saß und trotzdem ziemlich schnell ziemlich frustriert war:
http://books.google.de/books?id=Tu5-MtE-SVYC&dq=A+Diary+in+the+Strict+Sense+of+the+Term&source=gbs_navlinks_s
Ich werde mir Avatar wie gesagt ansehen und denke auch, dass Cameron dem schlimmsten ausgewichen ist, indem er das Ganze ins Weltall verlegt hat. Unvoreingenommen und vorurteilsfrei werde ich mir den Film aber sicher nicht ansehen können.
weil ich zurück in eine Welt musste, die nicht die meine ist. Wobei ich derzeit gerade bezüglich solcher Themen, wie sie "Avatar" behandelt, sehr emotional bin. Dank meiner aktuellen Story, in denen ich mich mit dem Leben der Plains-Indianer beschäftige und dort auf masochistische Weise ein Leben kreiere, in dem ich selbst gern wäre - wobei dessen Zerstörung leider unausweichlich ist und ich deshalb gerade arg leide.
Das ist aber genau die Form von "Kolonialromantik", die ich an Avatar so bedenklich finde. Sich in eigene Welten hineinträumen ist ok - das macht wahrscheinlich jeder, erst recht die kreativen Geister, die sich auf dieser Seite versammeln. Man sollte sich aber m.E. schon darüber im Klaren sein, dass die Ansprüche an diese Traumwelt von keiner noch so ursprünglich und naturverbunden lebenden Ethnie erfüllt werden kann. Darin liegt ehrlich gesagt auch mein großes Problem mit Indianergeschichten und TV-Filmen à la "Mein Wasweißichwas in Afrika". Nicht falsch verstehen, ich empfinde viele Aspekte der Lebensweise der nordamerikanischen Indianer auch sehr ansprechend und spannend (mal abgesehen von ihren fantastischen Sprachen ... 🙃), dennoch denke ich, dass diese Indianerromantik nur solange funktioneirt, wie man sich in ausreichender Distanz befindet, um sich eben jene Details herauspicken zu können, die der eigenen Phantasie entgegenkommen. Ein Ethnologe auf Feldforschung kann das in dieser Form nicht mehr, sehr ernüchternd sind die Tagebücher von Bronislaw Malinowski, der auf den Trobriand-Inseln bei den scheinbar "edelsten Wilden" von allen saß und trotzdem ziemlich schnell ziemlich frustriert war:
http://books.google.de/books?id=Tu5-MtE-SVYC&dq=A+Diary+in+the+Strict+Sense+of+the+Term&source=gbs_navlinks_s
Ich werde mir Avatar wie gesagt ansehen und denke auch, dass Cameron dem schlimmsten ausgewichen ist, indem er das Ganze ins Weltall verlegt hat. Unvoreingenommen und vorurteilsfrei werde ich mir den Film aber sicher nicht ansehen können.
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Beitrag #23, verfasst am 19.12.2009 | 19:47 Uhr
@LadyofSilent
Nur dass Winnetou seine Apachen zur Schule schicken und eben doch zivilisieren will. Der Film zeigt eben genau wie "Der mit dem Wolf tanzt" auf, dass unsere Art zu leben nicht die einzige ist. Karl May scheint das nicht verstanden zu haben.
@All
Versteht mich nicht falsch, ich glaube durchaus, dass es Menschen gibt, die die Zivilisation vorziehen, aber eben auch jene, die ein naturverbundeneres Leben vorziehen würden, wenn sie es könnten.
Und wenn ich mir in Dokumentarfilmen südamerikanische Ureinwohner ansehe, die in ihren Dörfern leben, mit Gewehren jagen und dabei T-Shirts und Hosen in scheußlichen Farbkombinationen tragen, dann macht mich das traurig. Diese Menschen wirken lächerlich, weil sie ihre Kultur, ihre Identität für ein einfacheres, aber nicht zwingend besseres oder glücklicheres Leben eintauschen.
Ich halte die Welt der Na´vi auch nicht für uneingeschränkt toll. Der Film deutet an, dass die Prüfungen bis zum Erreichen des Erwachsenenstatus durchaus mit dem Tod enden können. Ebenso halte ich es für sehr wahrscheinlich, dass die verschiedenen Stämme miteinander krieg führen, um ihre Population auf "natürliche" Weise mit der Umwelt ins Gleichgewicht zu bringen. Beides findet man auch bei echten "Wilden". Die beinah tierische Neigung Konflikte gewaltsam zu lösen sehe ich auch, genau wie die im Prinzip monarchische Regierungsform.
Ganz davon abgesehen kann man natürlich jederzeit im Dschungel sterben, wenn man pech hat, oder mal nicht aufpasst... gut, das kann uns auch passieren.
Und dennoch muss diese Lebensweise die stabilere sein, da sie - anders als unsere - nicht auf "immer noch mehr" ausgelegt ist, denn das kann unmöglich bis in alle Ewigkeit gut gehen.
Zugegeben, das ist nicht abhängig von Zivilisation und Industrialisierung.
Nur dass Winnetou seine Apachen zur Schule schicken und eben doch zivilisieren will. Der Film zeigt eben genau wie "Der mit dem Wolf tanzt" auf, dass unsere Art zu leben nicht die einzige ist. Karl May scheint das nicht verstanden zu haben.
@All
Versteht mich nicht falsch, ich glaube durchaus, dass es Menschen gibt, die die Zivilisation vorziehen, aber eben auch jene, die ein naturverbundeneres Leben vorziehen würden, wenn sie es könnten.
Und wenn ich mir in Dokumentarfilmen südamerikanische Ureinwohner ansehe, die in ihren Dörfern leben, mit Gewehren jagen und dabei T-Shirts und Hosen in scheußlichen Farbkombinationen tragen, dann macht mich das traurig. Diese Menschen wirken lächerlich, weil sie ihre Kultur, ihre Identität für ein einfacheres, aber nicht zwingend besseres oder glücklicheres Leben eintauschen.
Ich halte die Welt der Na´vi auch nicht für uneingeschränkt toll. Der Film deutet an, dass die Prüfungen bis zum Erreichen des Erwachsenenstatus durchaus mit dem Tod enden können. Ebenso halte ich es für sehr wahrscheinlich, dass die verschiedenen Stämme miteinander krieg führen, um ihre Population auf "natürliche" Weise mit der Umwelt ins Gleichgewicht zu bringen. Beides findet man auch bei echten "Wilden". Die beinah tierische Neigung Konflikte gewaltsam zu lösen sehe ich auch, genau wie die im Prinzip monarchische Regierungsform.
Ganz davon abgesehen kann man natürlich jederzeit im Dschungel sterben, wenn man pech hat, oder mal nicht aufpasst... gut, das kann uns auch passieren.
Und dennoch muss diese Lebensweise die stabilere sein, da sie - anders als unsere - nicht auf "immer noch mehr" ausgelegt ist, denn das kann unmöglich bis in alle Ewigkeit gut gehen.
Zugegeben, das ist nicht abhängig von Zivilisation und Industrialisierung.
Ich fresse ausschließlich Gehirne und Plotbunnies!
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Beitrag #24, verfasst am 19.12.2009 | 19:50 Uhr
...anscheinend bin ich wieder wem auf die Füße gestiegen... O-ô handeln wir es punkt für punkt ab:
1. ich bin eine sie. ;) Und ich hab vier semester theater- film- und medienwissenschaft hinter mir. Ein bsischen ahnung dürfte ichd ann von Film schon haben, hoffe ich mal...
2. eine "originelle" story nichts anders ist, als ein storykonzept, dass man aus der untersten ideenschubalde herausgeholt und wieder nach oben gelegt hat.
Alles wurde schonmal erzählt.
das heisst aber nicht, dass ich den bekannten plot nicht nochmal spannend erzählen kann. Und hier scheiden sich die Geister: Ich fand Avatar in der storyhinsicht nicht spannend inszeniert. Die Dialoge waren manchmal recht amüsant und dann wieder blöd ("Ich sehe dich! - "Ich sehe dich auch!" Super, den Augenarzt könnt ihr euch schonmal sparen..einmal ist die zeile nett, beim zweiten mal wissen wir, dass das ne spezielle Bedeutung hat...beim dritten, vierten und fünften mal nervt es nurnoch und wirkt lächerlich. ich bin nicht die einzige im saal gewesen, die nachm 3. mal nurnoch die augen gerollt hat oder schmunzeln musste.)
gegen den klassischen fünfaktiker habe ich ja rein gar nichts. Aber wie wäre es mit plotwendungen, die man weniger erwartet hätte? Mit einer Charakterzeichnung, die den namen verdient hat, weil es sich bei den Charas auch wirklich um Charaktere handelte und nicht um abziehbilder irrgendwie stereotype? Nicht jede Story ist vorhersehbar nur weil sie die typische fünfakterstruktur hat. Das Ende von "Gran Torino" hat mich beispielsweise überrascht. Dass es zum showdown kommen würde - klar. Wie es endet? sehr überraschend für mich. War allerdings auch mein erster Eastwoodfilm, vielleicht liegts daran.
3. ...es gibt keinen logischen grund, warum der Planet Pandora heisst. Und das regt mich auf. Der Planet hat nichts mit der Figur der Pandora zu tun. warum heisst er so?
4. der Soundtrack war nett, unterstrich mir aber an zu vielen Stellen die parallelle Indianer = Alienviecher (die blauen. name vergessen)
5. Die Botschaft ist mir zu platt rübergebracht. Es ist halt - für mich, ich rede hier von meiner persönlichen meinung! - einfach ein zu typischer hollywoodfilm. Hollywood kann durchaus sowas netter verpacken. Nur meistens wollen sie nicht. Man merkt halt, dass dem Regisseur mehr an den Bildern lag als an Charas und Story. Sie sind beides nur ein Beiwerk, dass die Bilder durch die Gegend kutschiert.
also: Cameron hat das getan, was er tun wollte: das 3d kino revolutioniert bez. es zum ersten mal richtig gut genutzt (auch wenn ich immer dachte, ich hab ne Sehfehler, wenn nur der vorder oder hintergrund scharf war. wäh XD Aber zweimal bin weggezuckt wenn einem irgendetwas "entgegenflog". wow. ). Die Botschaft ist nicht meine und dieses urwaldvölchen schien ja immer über jeden zweifel erhaben zu sein, so wie ich das verstanden habe, was mir auch nicht so zusagt. Von der Story her nett bis na ja, vond en Bildern her ne wucht, die ich deswegen vielen empfehlen würde, wenn sie sowas mögen. Alledrings kenne ich genug, die sich den film nie ansehen würden, weil sie eindach diese Sorte film nicht mögen: die, die nur auf bilder ausgerichtet ist.
So, hier stehe ich und kann nicht anders. XD ich sage nicht, dass der Film schlecht ist. Aber die Offenbarung ist er halt nur der Bilder wegen. Für mich hat der Film nicht mehr drauf. Klingt jetzt hart, ist aber so.
Und falls sich wer fragt, was ich erwartet habe: gar nichts. Nicht nachdem im Trailer gerademal ein Satz viel und ansonsten nur viele schöne Bilder gezeigt wurden. Als ich dann die Story hörte, war mir klar, dass es besser ist, nichts zu erwarten. Mein Gott, was hätte man aus dem Hauptchara machen können? Und was passierte? Nichts. Den kompletten filminhalt kann man in ungefähr 5 sätzen zusammenfassen. Und der Film hatte Überlänge.
So, wollt ihr mich jetzt immer verbrennen oder nicht doch lieber steinigen...? ;)
1. ich bin eine sie. ;) Und ich hab vier semester theater- film- und medienwissenschaft hinter mir. Ein bsischen ahnung dürfte ichd ann von Film schon haben, hoffe ich mal...
2. eine "originelle" story nichts anders ist, als ein storykonzept, dass man aus der untersten ideenschubalde herausgeholt und wieder nach oben gelegt hat.
Alles wurde schonmal erzählt.
das heisst aber nicht, dass ich den bekannten plot nicht nochmal spannend erzählen kann. Und hier scheiden sich die Geister: Ich fand Avatar in der storyhinsicht nicht spannend inszeniert. Die Dialoge waren manchmal recht amüsant und dann wieder blöd ("Ich sehe dich! - "Ich sehe dich auch!" Super, den Augenarzt könnt ihr euch schonmal sparen..einmal ist die zeile nett, beim zweiten mal wissen wir, dass das ne spezielle Bedeutung hat...beim dritten, vierten und fünften mal nervt es nurnoch und wirkt lächerlich. ich bin nicht die einzige im saal gewesen, die nachm 3. mal nurnoch die augen gerollt hat oder schmunzeln musste.)
gegen den klassischen fünfaktiker habe ich ja rein gar nichts. Aber wie wäre es mit plotwendungen, die man weniger erwartet hätte? Mit einer Charakterzeichnung, die den namen verdient hat, weil es sich bei den Charas auch wirklich um Charaktere handelte und nicht um abziehbilder irrgendwie stereotype? Nicht jede Story ist vorhersehbar nur weil sie die typische fünfakterstruktur hat. Das Ende von "Gran Torino" hat mich beispielsweise überrascht. Dass es zum showdown kommen würde - klar. Wie es endet? sehr überraschend für mich. War allerdings auch mein erster Eastwoodfilm, vielleicht liegts daran.
3. ...es gibt keinen logischen grund, warum der Planet Pandora heisst. Und das regt mich auf. Der Planet hat nichts mit der Figur der Pandora zu tun. warum heisst er so?
4. der Soundtrack war nett, unterstrich mir aber an zu vielen Stellen die parallelle Indianer = Alienviecher (die blauen. name vergessen)
5. Die Botschaft ist mir zu platt rübergebracht. Es ist halt - für mich, ich rede hier von meiner persönlichen meinung! - einfach ein zu typischer hollywoodfilm. Hollywood kann durchaus sowas netter verpacken. Nur meistens wollen sie nicht. Man merkt halt, dass dem Regisseur mehr an den Bildern lag als an Charas und Story. Sie sind beides nur ein Beiwerk, dass die Bilder durch die Gegend kutschiert.
also: Cameron hat das getan, was er tun wollte: das 3d kino revolutioniert bez. es zum ersten mal richtig gut genutzt (auch wenn ich immer dachte, ich hab ne Sehfehler, wenn nur der vorder oder hintergrund scharf war. wäh XD Aber zweimal bin weggezuckt wenn einem irgendetwas "entgegenflog". wow. ). Die Botschaft ist nicht meine und dieses urwaldvölchen schien ja immer über jeden zweifel erhaben zu sein, so wie ich das verstanden habe, was mir auch nicht so zusagt. Von der Story her nett bis na ja, vond en Bildern her ne wucht, die ich deswegen vielen empfehlen würde, wenn sie sowas mögen. Alledrings kenne ich genug, die sich den film nie ansehen würden, weil sie eindach diese Sorte film nicht mögen: die, die nur auf bilder ausgerichtet ist.
So, hier stehe ich und kann nicht anders. XD ich sage nicht, dass der Film schlecht ist. Aber die Offenbarung ist er halt nur der Bilder wegen. Für mich hat der Film nicht mehr drauf. Klingt jetzt hart, ist aber so.
Und falls sich wer fragt, was ich erwartet habe: gar nichts. Nicht nachdem im Trailer gerademal ein Satz viel und ansonsten nur viele schöne Bilder gezeigt wurden. Als ich dann die Story hörte, war mir klar, dass es besser ist, nichts zu erwarten. Mein Gott, was hätte man aus dem Hauptchara machen können? Und was passierte? Nichts. Den kompletten filminhalt kann man in ungefähr 5 sätzen zusammenfassen. Und der Film hatte Überlänge.
So, wollt ihr mich jetzt immer verbrennen oder nicht doch lieber steinigen...? ;)
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Vorian Atreides
Sorry, dass ich das so krass sage, aber es gibt keine "echten Wilden", und erst recht keine "beinah tierische Neigung" unter Naturvölkern, Konflikte gewaltsam zu lösen. Auch eine monarchische Regierungsform ist keineswegs typisch. Insbesondere in Südamerika und Afrika gibt es Ethnien, die aus unserer Sicht kein herrschendes Oberhaupt haben, sondern z.B. von den Ältesten oder den erfolgreichsten Kriegern mehr oder weniger "regiert" werden. Die Na'vi sind genau das, was sich viele so unter einem "wilden" Naturvolk vorstellen, aber keinesfalls ein realistisches Abbild irgendeiner real existierenden Ethnie.
Zudem liegt es meiner Meinung nach nicht in unserem Ermessen zu sagen, wie "ursprünglich" irgendwer leben muss, um seine Identität zu bewahren. Wir leben ja schließlich auch nicht mehr in Höhlen, obwohl es damals aus heutiger (verklärter) Sicht schön romantisch war und wir abends alle ums Feuer saßen und uns Geschichten erzählt haben. Die Identität nehmen wir solchen Ethnien m.E. nicht, durch Klamotten und Waffen, sondern indem wir für sie entscheiden möchten, wie sie am besten zu leben, zu glauben und zu sprechen haben.
Wir können niemanden zwingen, nackt durch den Busch zu rennen, nur weil wir damit irgendeine verklärt-romantische Vorstellung vom Anfang der Zeit verbinden. Solche Ideen gehören für mich wirklich ins Weltall - auf einen GANZ weit entfernten Planeten.
Versteht mich nicht falsch, ich glaube durchaus, dass es Menschen gibt, die die Zivilisation vorziehen, aber eben auch jene, die ein naturverbundeneres Leben vorziehen würden, wenn sie es könnten.
Und wenn ich mir in Dokumentarfilmen südamerikanische Ureinwohner ansehe, die in ihren Dörfern leben, mit Gewehren jagen und dabei T-Shirts und Hosen in scheußlichen Farbkombinationen tragen, dann macht mich das traurig. Diese Menschen wirken lächerlich, weil sie ihre Kultur, ihre Identität für ein einfacheres, aber nicht zwingend besseres oder glücklicheres Leben eintauschen.
Ich halte die Welt der Na´vi auch nicht für uneingeschränkt toll. Der Film deutet an, dass die Prüfungen bis zum Erreichen des Erwachsenenstatus durchaus mit dem Tod enden können. Ebenso halte ich es für sehr wahrscheinlich, dass die verschiedenen Stämme miteinander krieg führen, um ihre Population auf "natürliche" Weise mit der Umwelt ins Gleichgewicht zu bringen. Beides findet man auch bei echten "Wilden". Die beinah tierische Neigung Konflikte gewaltsam zu lösen sehe ich auch, genau wie die im Prinzip monarchische Regierungsform.
Ganz davon abgesehen kann man natürlich jederzeit im Dschungel sterben, wenn man pech hat, oder mal nicht aufpasst... gut, das kann uns auch passieren.
Und dennoch muss diese Lebensweise die stabilere sein, da sie - anders als unsere - nicht auf "immer noch mehr" ausgelegt ist, denn das kann unmöglich bis in alle Ewigkeit gut gehen.
Zugegeben, das ist nicht abhängig von Zivilisation und Industrialisierung.
Sorry, dass ich das so krass sage, aber es gibt keine "echten Wilden", und erst recht keine "beinah tierische Neigung" unter Naturvölkern, Konflikte gewaltsam zu lösen. Auch eine monarchische Regierungsform ist keineswegs typisch. Insbesondere in Südamerika und Afrika gibt es Ethnien, die aus unserer Sicht kein herrschendes Oberhaupt haben, sondern z.B. von den Ältesten oder den erfolgreichsten Kriegern mehr oder weniger "regiert" werden. Die Na'vi sind genau das, was sich viele so unter einem "wilden" Naturvolk vorstellen, aber keinesfalls ein realistisches Abbild irgendeiner real existierenden Ethnie.
Zudem liegt es meiner Meinung nach nicht in unserem Ermessen zu sagen, wie "ursprünglich" irgendwer leben muss, um seine Identität zu bewahren. Wir leben ja schließlich auch nicht mehr in Höhlen, obwohl es damals aus heutiger (verklärter) Sicht schön romantisch war und wir abends alle ums Feuer saßen und uns Geschichten erzählt haben. Die Identität nehmen wir solchen Ethnien m.E. nicht, durch Klamotten und Waffen, sondern indem wir für sie entscheiden möchten, wie sie am besten zu leben, zu glauben und zu sprechen haben.
Wir können niemanden zwingen, nackt durch den Busch zu rennen, nur weil wir damit irgendeine verklärt-romantische Vorstellung vom Anfang der Zeit verbinden. Solche Ideen gehören für mich wirklich ins Weltall - auf einen GANZ weit entfernten Planeten.