FanFiktion.de - Forum / Allgemeines - Schreiben – Allgemein / "Alles nur Fiktion!" - Freizeichnungsklausel, um sämtliche Tabus zu brechen?
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Diese ganzen Lehrer- Teenie- Geschichten find ich auch nicht sonderlich bedenklich. Das sind so typische Jungmädchenträume, die außerdem ja auch häufig in Form von Foto- Love- Stories etc. in BRAVO, Mädchen und Co. behandelt werden. Ehrlich gesagt glaub ich auch weniger, daß eine erwachsene (18>) Autorin sowas ernsthaft schreiben würde. Darüber hinaus seh ich in "Unzucht mit Abhängigen" keinen Tabubruch in dem Sinne, sofern es sich bei den Jugendlichen um solche über 16 Jahre handelt, denn ab 16 darf man laut Gesetz sexuell verkehren, mit wem man möchte und auch ein Erwachsener von zB 34 Jahren macht sich nicht strafbar, wenn er zB mit einer Siebzehnjährigen Sex hat.
"Unzucht mit Abhängigen" schützt nicht wie zB § 176 StGB "Sexueller Mißbrauch von Kinder" die sexuelle Selbstbestimmung, sondern er will "nur" liebesbeziehungsbedingte Fisimatenten (Bevorzugung und Benachteiligung gegenüber anderen) im Lehrer- Schüler oder auch Professoren- Studenten- Verhältnis verhindern.
"Unzucht mit Abhängigen" schützt nicht wie zB § 176 StGB "Sexueller Mißbrauch von Kinder" die sexuelle Selbstbestimmung, sondern er will "nur" liebesbeziehungsbedingte Fisimatenten (Bevorzugung und Benachteiligung gegenüber anderen) im Lehrer- Schüler oder auch Professoren- Studenten- Verhältnis verhindern.
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Beitrag #27, verfasst am 21.12.2009 | 17:06 Uhr
Seraphin
Das schlimme an Teenies ist nicht ihre kognitive Unreife, sondern ihre Überzeugung, dass niemand es besser weiß als sie.
Wenn sie sich an Ge- und Verbote halten würden die Erwachsene aufstellen, würden sie nämlich zumindest die allerschlimmsten Auswüchse ihrer Phantasien nicht hier veröffentlichen. Oder wenigstens eilfertig löschen, sobald ihnen jemand mitteilt, dass sie gegen die Regeln verstoßen.
Dass sie kein Verbrechen gegen den guten Geschmack beabsichtigen ist mir klar - das verbessert das Resultat leider auch nicht.
withe shark
Genau deswegen sind es Teenies...
Da verlangst du mehr, als sie in diesem alter kognitiv zu leisten Imstande sind...
Und es ging mir ja auch nur darum zu sagen, dass kein kriminelle Absicht dahinter ist
Das würde ich dann doch bei mind 95% ausschliessen
LG
Das schlimme an Teenies ist nicht ihre kognitive Unreife, sondern ihre Überzeugung, dass niemand es besser weiß als sie.
Wenn sie sich an Ge- und Verbote halten würden die Erwachsene aufstellen, würden sie nämlich zumindest die allerschlimmsten Auswüchse ihrer Phantasien nicht hier veröffentlichen. Oder wenigstens eilfertig löschen, sobald ihnen jemand mitteilt, dass sie gegen die Regeln verstoßen.
Dass sie kein Verbrechen gegen den guten Geschmack beabsichtigen ist mir klar - das verbessert das Resultat leider auch nicht.
Joanne K. Rowling hat Recht
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Beitrag #28, verfasst am 21.12.2009 | 17:14 Uhr
Sionon Klingensang
An dieser Stelle ein einfaches: Danke!
Das trifft des Nagel auf den Kopf.
Manchmal glaube ich, dass das Verständnis für sensible Themen einfach noch fehlt bzw. auch oftmals falsche Werte vermittelt werden, gerade was Gewalt betrifft.
Abseits des OT zur Ursachenforschung: Danke an Bryanna für ihren Beitrag :) Für mich, persönlich, ist die (hier teils erklärte) rechtliche Seite sehr informativ.
Was ich als wünschenswert erachten würde, wäre, dass die Autoren, die sogenannte sensible Themen anpacken - ganz gleich welchen Alters - sich über die Themen vorab informieren und nicht auf gut Glück ihre Protagonisten leiden lassen.
Dieser "Leidenstourismus" in Fanfiktions hat für mich etwas von Gladiatorenspielen: Je spektakulärer und blutiger, desto besser.
Sicher ist es sehr oft nötig seine Charaktere leiden zu lassen, aber auch mit den Konsequenzen des Erlebten - auch, wenn es nur fiktive Charaktere betrifft - sollte man sich meiner Meinung nach auseinander setzen.
Das schlimme an Teenies ist nicht ihre kognitive Unreife, sondern ihre Überzeugung, dass niemand es besser weiß als sie.
Wenn sie sich an Ge- und Verbote halten würden die Erwachsene aufstellen, würden sie nämlich zumindest die allerschlimmsten Auswüchse ihrer Phantasien nicht hier veröffentlichen. Oder wenigstens eilfertig löschen, sobald ihnen jemand mitteilt, dass sie gegen die Regeln verstoßen.
Dass sie kein Verbrechen gegen den guten Geschmack beabsichtigen ist mir klar - das verbessert das Resultat leider auch nicht.
An dieser Stelle ein einfaches: Danke!
Das trifft des Nagel auf den Kopf.
Manchmal glaube ich, dass das Verständnis für sensible Themen einfach noch fehlt bzw. auch oftmals falsche Werte vermittelt werden, gerade was Gewalt betrifft.
Abseits des OT zur Ursachenforschung: Danke an Bryanna für ihren Beitrag :) Für mich, persönlich, ist die (hier teils erklärte) rechtliche Seite sehr informativ.
Was ich als wünschenswert erachten würde, wäre, dass die Autoren, die sogenannte sensible Themen anpacken - ganz gleich welchen Alters - sich über die Themen vorab informieren und nicht auf gut Glück ihre Protagonisten leiden lassen.
Dieser "Leidenstourismus" in Fanfiktions hat für mich etwas von Gladiatorenspielen: Je spektakulärer und blutiger, desto besser.
Sicher ist es sehr oft nötig seine Charaktere leiden zu lassen, aber auch mit den Konsequenzen des Erlebten - auch, wenn es nur fiktive Charaktere betrifft - sollte man sich meiner Meinung nach auseinander setzen.
Ich bin kein Fehler im System. Es ist unnötig den Support zu kontaktieren.
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Beitrag #29, verfasst am 21.12.2009 | 17:22 Uhr
Noctifer
Bitte. Für irgendwas muß ein Jurastudium ja gut sein. 😄
Abseits des OT zur Ursachenforschung: Danke an Bryanna für ihren Beitrag :) Für mich, persönlich, ist die (hier teils erklärte) rechtliche Seite sehr informativ.
Bitte. Für irgendwas muß ein Jurastudium ja gut sein. 😄
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Rang: Spiegelleser
Beitrag #30, verfasst am 21.12.2009 | 18:03 Uhr
@Bryanna: Die rechtliche Seite finde ich auch sehr spannend, zumal ich aus meinem Umfeld mehrere Fälle von Studentinnen bzw. Studenten kenne, die eine/n ihrer Dozenten/Dozentinnen geehelicht haben (also keine "Sex=bessere Note"-Affären). Kommt wahrscheinlich auch darauf an, ob die besagten Dozenten als Prüfer fungieren, und ob die Beziehung überhaupt zur Anzeige gebracht wird.
@all: Die armen Teenies 😢
Schreiben hat auch immer etwas mit Lebenserfahrung zu tun, und die ist nicht nur sehr individuell, sondern auch ausbaufähig. Was ich mit 15 romantisch und erstrebenswert fand, hat mit meinen Wünschen und Vorstellungen heute nur noch wenig zu tun, woran das "try and error"-Prinzip nicht ganz unschuldig ist. Ist es denn wirklich so schwer zu akzeptieren, dass Geschichten von 14/15-jährigen in der Regel einfach nicht für ein Publikum 20+ verfasst wurden?
@all: Die armen Teenies 😢
Schreiben hat auch immer etwas mit Lebenserfahrung zu tun, und die ist nicht nur sehr individuell, sondern auch ausbaufähig. Was ich mit 15 romantisch und erstrebenswert fand, hat mit meinen Wünschen und Vorstellungen heute nur noch wenig zu tun, woran das "try and error"-Prinzip nicht ganz unschuldig ist. Ist es denn wirklich so schwer zu akzeptieren, dass Geschichten von 14/15-jährigen in der Regel einfach nicht für ein Publikum 20+ verfasst wurden?
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Rang: Bravoleser
Beitrag #31, verfasst am 21.12.2009 | 18:33 Uhr
Noctifer
Tja, 'Brot und Spiele' heißt die Devise. Dieses Motto war ja schon in der Antike DAS Mittel zur Volksbelustigung, warum sollte es hier und heute anders sein 😈
Aber nochmal zu den armen Teenies. Ich finde auch, man sollte ihnen zugestehen, dass sie sich noch in einem Reifeprozess befinden und dass das Schreiben vielleicht auch ein Mittel der Frustbewältigung sein kann - und zwar nicht das Schlechteste. Ich bin mir sicher, die meisten schütteln über ihr Geschreibsel in ein paar Jahren dann selbst die Köpfe 😄
Dieser "Leidenstourismus" in Fanfiktions hat für mich etwas von Gladiatorenspielen: Je spektakulärer und blutiger, desto besser.
Tja, 'Brot und Spiele' heißt die Devise. Dieses Motto war ja schon in der Antike DAS Mittel zur Volksbelustigung, warum sollte es hier und heute anders sein 😈
Aber nochmal zu den armen Teenies. Ich finde auch, man sollte ihnen zugestehen, dass sie sich noch in einem Reifeprozess befinden und dass das Schreiben vielleicht auch ein Mittel der Frustbewältigung sein kann - und zwar nicht das Schlechteste. Ich bin mir sicher, die meisten schütteln über ihr Geschreibsel in ein paar Jahren dann selbst die Köpfe 😄
Wer kämpft kann verlieren, wer nicht kämpft hat bereits verloren
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Beitrag #32, verfasst am 21.12.2009 | 19:13 Uhr
Grautvornix
Ich gönne es ihnen ja auch. Aber eben nur, solange es gewisse Grenzen wahrt. Ihre Träume, mal das hübscheste, beliebteste Mädchen der Schule (Mary Sue lässt grüßen) oder eben der grandiose Held der die Welt rettet (Gary Stu lässt grüßen) zu sein, oder den angebeteten Lehrer zu heiraten, verbietet ja auch niemand. (Zumindest habe ich persönlich nichts gegen Lehrer/Schüler Romanzen in denen niemand zu irgendwas gezwungen wird)
Wenn ein vernachlässigter Teenager, der von den Eltern schon im Kindesalter an harte alkoholische Getränke gewöhnt wurde, anfängt, Wodka mit Limonade zu mischen und auf diese Weise seine behüteteren Altersgenossen ans Komasaufen heranzuführen, sollte da ein Riegel vorgeschoben werden.
Genauso sollte verhindert werden, dass ein Kind, das aufgrund von Vernachlässigung durch die/schlechtem Vorbild der Eltern Liebe mit Sex und Sex mit Vergewaltigung verwechselt, dieses Missverständnis an Altersgenossen weitergibt indem es es in ein beliebtes Fandom (zB Harry Potter) überträgt und mit Mary-Sue-Phantasien vermischt.
Aber nochmal zu den armen Teenies. Ich finde auch, man sollte ihnen zugestehen, dass sie sich noch in einem Reifeprozess befinden und dass das Schreiben vielleicht auch ein Mittel der Frustbewältigung sein kann - und zwar nicht das Schlechteste. Ich bin mir sicher, die meisten schütteln über ihr Geschreibsel in ein paar Jahren dann selbst die Köpfe 😄
Ich gönne es ihnen ja auch. Aber eben nur, solange es gewisse Grenzen wahrt. Ihre Träume, mal das hübscheste, beliebteste Mädchen der Schule (Mary Sue lässt grüßen) oder eben der grandiose Held der die Welt rettet (Gary Stu lässt grüßen) zu sein, oder den angebeteten Lehrer zu heiraten, verbietet ja auch niemand. (Zumindest habe ich persönlich nichts gegen Lehrer/Schüler Romanzen in denen niemand zu irgendwas gezwungen wird)
Wenn ein vernachlässigter Teenager, der von den Eltern schon im Kindesalter an harte alkoholische Getränke gewöhnt wurde, anfängt, Wodka mit Limonade zu mischen und auf diese Weise seine behüteteren Altersgenossen ans Komasaufen heranzuführen, sollte da ein Riegel vorgeschoben werden.
Genauso sollte verhindert werden, dass ein Kind, das aufgrund von Vernachlässigung durch die/schlechtem Vorbild der Eltern Liebe mit Sex und Sex mit Vergewaltigung verwechselt, dieses Missverständnis an Altersgenossen weitergibt indem es es in ein beliebtes Fandom (zB Harry Potter) überträgt und mit Mary-Sue-Phantasien vermischt.
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Beitrag #33, verfasst am 21.12.2009 | 19:27 Uhr
Ich bin, wie die breite Masse hier, der Meinung, dass man Tabu-Themen ruhig in seinen Geschichten aufgreifen kann, solang man das ganze sensibel angeht, darum möchte ich mich dazu gar nicht weiter äußern.
Stattdessen möchte ich eine Anmerkung zu etwas machen, dass mir vor allem in ähnlichen Diskussionen zu diesem Thema sehr häufig über den Weg läuft.
Ich will nicht bestreiten, dass es eine ganze Masse an Usern gibt, die in ihren Geschichten recht sorglos mit Tabu-Themen umgehen. Viele davon sind relativ jung und ich denke auch, dass die Massen solcher FFs, die in bestimmten Fandoms herumschwimmen, jüngere, unerfahrene Autoren durchaus zum Nachmachen anregen.
Aber genau an diesem Punkt möchte ich einmal einmal Kritik an der Gegenseite üben:
Es ist, denke ich, durchaus normal, dass man sich, als erfahrenerer Autor/Leser zuweilen über solche Geschichten aufregt. Allerdings habe ich dabei zuweilen das Gefühl, dass die Leute, die sich darüber erzürnen, gerne etwas vergessen: Sensiblen Umgang mit Tabuthemen muss man lernen, das fällt nicht einfach so vom Himmel. Manche lernen das besser, andere brauchen dabei vielleicht einen Schubs in die richtige Richtung.
Was ich damit sagen will: Wenn man sich darüber aufregen kann, was andere Leute für "Schrott" verfassen, dann sollte man sich auch dazu aufraffen können, diesen Leuten auch mal seine Meinung zu sagen (natürlich im Rahmen von Konstruktiver Kritik, nicht als Flame).
Sicher, es gibt diverse Egomonster unter den FF-Autoren, die sich für nen Meisterschreiber halten und keine Kritik dulden, aber es gibt auch genug, die sich darüber freuen, wenn man ihnen sagt, was sie falsch machen - aber man muss halt den Mund auch aufkriegen.
Nur Meckern und dann nicht Handeln führt meiner Meinung nach nicht zum Ziel.
Wollte ich nur mal angemerkt haben.
Hum.
Stattdessen möchte ich eine Anmerkung zu etwas machen, dass mir vor allem in ähnlichen Diskussionen zu diesem Thema sehr häufig über den Weg läuft.
Ich will nicht bestreiten, dass es eine ganze Masse an Usern gibt, die in ihren Geschichten recht sorglos mit Tabu-Themen umgehen. Viele davon sind relativ jung und ich denke auch, dass die Massen solcher FFs, die in bestimmten Fandoms herumschwimmen, jüngere, unerfahrene Autoren durchaus zum Nachmachen anregen.
Aber genau an diesem Punkt möchte ich einmal einmal Kritik an der Gegenseite üben:
Es ist, denke ich, durchaus normal, dass man sich, als erfahrenerer Autor/Leser zuweilen über solche Geschichten aufregt. Allerdings habe ich dabei zuweilen das Gefühl, dass die Leute, die sich darüber erzürnen, gerne etwas vergessen: Sensiblen Umgang mit Tabuthemen muss man lernen, das fällt nicht einfach so vom Himmel. Manche lernen das besser, andere brauchen dabei vielleicht einen Schubs in die richtige Richtung.
Was ich damit sagen will: Wenn man sich darüber aufregen kann, was andere Leute für "Schrott" verfassen, dann sollte man sich auch dazu aufraffen können, diesen Leuten auch mal seine Meinung zu sagen (natürlich im Rahmen von Konstruktiver Kritik, nicht als Flame).
Sicher, es gibt diverse Egomonster unter den FF-Autoren, die sich für nen Meisterschreiber halten und keine Kritik dulden, aber es gibt auch genug, die sich darüber freuen, wenn man ihnen sagt, was sie falsch machen - aber man muss halt den Mund auch aufkriegen.
Nur Meckern und dann nicht Handeln führt meiner Meinung nach nicht zum Ziel.
Wollte ich nur mal angemerkt haben.
Hum.
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Beitrag #34, verfasst am 21.12.2009 | 21:10 Uhr
LadyOfTheSilent
Sicher, wo kein Kläger, da kein Richter... Solche Fälle kenn ich auch einige, allerdings blieb es da soweit ich weiß bei Affären, wenn auch wohl nicht mit der Hoffnung auf bessere Noten als Hintergrund...
Die Schwester meines Exfreundes hat allerdings recht bald nach dem Abitur ihren früheren Deutschlehrer geheiratet. 😄 Der Mann war zu dem Zeitpunkt aber auch erst Anfang Dreißig und sie 21.
Das Interesse der Mitwisser, eine Professor/Studentin- Beziehung zur Anzeige zu bringen, ist meist relativ gering- wenn man nicht gerade Feinde hat. Bei Lehrer/Schüler ist die Empörung naturgemäß größer, da viele Leute auch einfach nicht wissen, dass Sex mit Minderjährigen eben nicht per se strafbar ist- absolutes Verbot gilt nur für unter Vierzehnjährige, und was unter Sechzehnjährige angeht, gibt es gewisse Einschränkungen.
@Bryanna: Die rechtliche Seite finde ich auch sehr spannend, zumal ich aus meinem Umfeld mehrere Fälle von Studentinnen bzw. Studenten kenne, die eine/n ihrer Dozenten/Dozentinnen geehelicht haben (also keine "Sex=bessere Note"-Affären). Kommt wahrscheinlich auch darauf an, ob die besagten Dozenten als Prüfer fungieren, und ob die Beziehung überhaupt zur Anzeige gebracht wird.
Sicher, wo kein Kläger, da kein Richter... Solche Fälle kenn ich auch einige, allerdings blieb es da soweit ich weiß bei Affären, wenn auch wohl nicht mit der Hoffnung auf bessere Noten als Hintergrund...
Die Schwester meines Exfreundes hat allerdings recht bald nach dem Abitur ihren früheren Deutschlehrer geheiratet. 😄 Der Mann war zu dem Zeitpunkt aber auch erst Anfang Dreißig und sie 21.
Das Interesse der Mitwisser, eine Professor/Studentin- Beziehung zur Anzeige zu bringen, ist meist relativ gering- wenn man nicht gerade Feinde hat. Bei Lehrer/Schüler ist die Empörung naturgemäß größer, da viele Leute auch einfach nicht wissen, dass Sex mit Minderjährigen eben nicht per se strafbar ist- absolutes Verbot gilt nur für unter Vierzehnjährige, und was unter Sechzehnjährige angeht, gibt es gewisse Einschränkungen.
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Beitrag #35, verfasst am 22.12.2009 | 00:10 Uhr
NovaIxioXerces
Sicher.
Allerdings gibt es auch noch mal einen Unterschied zwischen Geschichten, in denen die Vergewaltigung durch den Schurken ein billiges Mittel zur Dramaerzeugung ist, und vom Protagonisten ohne die realistischerweise zu erwartenden psychischen Folgen überstanden wird, und solchen, in denen der Vergewaltiger der Held ist, der am Ende geheiratet wird.
Ersteres ist einfach nur eine schlecht geschriebene Geschichte, die man zähneknirschend auf der Seite belassen kann bis der jugendliche Autor es besser gelernt hat, zweiteres vermittelt ein grundfalsches Weltbild und sollte nicht veröffentlicht werden.
Ich bin gern bereit, jungen Autoren beratend zur Seite zu stehen, aber wenn das Problem nicht die mangelnde Fähigkeit zur Recherche ist, sondern ein krankes Weltbild, kann ich nicht helfen.
Sensiblen Umgang mit Tabuthemen muss man lernen, das fällt nicht einfach so vom Himmel. Manche lernen das besser, andere brauchen dabei vielleicht einen Schubs in die richtige Richtung.
Sicher.
Allerdings gibt es auch noch mal einen Unterschied zwischen Geschichten, in denen die Vergewaltigung durch den Schurken ein billiges Mittel zur Dramaerzeugung ist, und vom Protagonisten ohne die realistischerweise zu erwartenden psychischen Folgen überstanden wird, und solchen, in denen der Vergewaltiger der Held ist, der am Ende geheiratet wird.
Ersteres ist einfach nur eine schlecht geschriebene Geschichte, die man zähneknirschend auf der Seite belassen kann bis der jugendliche Autor es besser gelernt hat, zweiteres vermittelt ein grundfalsches Weltbild und sollte nicht veröffentlicht werden.
Ich bin gern bereit, jungen Autoren beratend zur Seite zu stehen, aber wenn das Problem nicht die mangelnde Fähigkeit zur Recherche ist, sondern ein krankes Weltbild, kann ich nicht helfen.
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Beitrag #36, verfasst am 22.12.2009 | 09:40 Uhr
Sionon Klingensang
Und genau hier gehen deine und meine Meinung auseinander. :)
Ich denke nämlich, das kaum einer der Leute, die eine solche Zuckerrape-Geschichte wirklich ein "krankes Weltbild" haben. Der Großteil von ihnen dürfte jung, unerfahren und unreif sein und ahmt einfach nur nach, was tausend andere Autoren schon vorgemacht haben (indem sie zum größten Teil ebenfalls nur nachahmten) - nur ein wirklich kleiner Teil von ihnen ist wirklich so krank, dass er glaubt, was er da verfasst.
Der Großteil probiert sich einfach nur aus. Und das tut er zwar mit einer falschen Herangehensweise, aber Fiktivität und Realität können diese User sehr wohl unterscheiden. Übrigens denke ich in diesem Zusammenhang auch, dass diese User nicht zu wenig trennen, sondern das gerade viel zu stark tun. Wie die Threaderstellerin schon sagte: "Es ist ja alles nur Fiktion!"
Jedenfalls habe ich schon genug User dieser Sparte gesehen, wie sie bei den Themen reale Vergewaltigung, realer Inzest und reale Homosexualität IEEHHHH!-schreiend weggelaufen sind.
NovaIxioXercesSensiblen Umgang mit Tabuthemen muss man lernen, das fällt nicht einfach so vom Himmel. Manche lernen das besser, andere brauchen dabei vielleicht einen Schubs in die richtige Richtung.
Sicher.
Allerdings gibt es auch noch mal einen Unterschied zwischen Geschichten, in denen die Vergewaltigung durch den Schurken ein billiges Mittel zur Dramaerzeugung ist, und vom Protagonisten ohne die realistischerweise zu erwartenden psychischen Folgen überstanden wird, und solchen, in denen der Vergewaltiger der Held ist, der am Ende geheiratet wird.
Ersteres ist einfach nur eine schlecht geschriebene Geschichte, die man zähneknirschend auf der Seite belassen kann bis der jugendliche Autor es besser gelernt hat, zweiteres vermittelt ein grundfalsches Weltbild und sollte nicht veröffentlicht werden.
Ich bin gern bereit, jungen Autoren beratend zur Seite zu stehen, aber wenn das Problem nicht die mangelnde Fähigkeit zur Recherche ist, sondern ein krankes Weltbild, kann ich nicht helfen.
Und genau hier gehen deine und meine Meinung auseinander. :)
Ich denke nämlich, das kaum einer der Leute, die eine solche Zuckerrape-Geschichte wirklich ein "krankes Weltbild" haben. Der Großteil von ihnen dürfte jung, unerfahren und unreif sein und ahmt einfach nur nach, was tausend andere Autoren schon vorgemacht haben (indem sie zum größten Teil ebenfalls nur nachahmten) - nur ein wirklich kleiner Teil von ihnen ist wirklich so krank, dass er glaubt, was er da verfasst.
Der Großteil probiert sich einfach nur aus. Und das tut er zwar mit einer falschen Herangehensweise, aber Fiktivität und Realität können diese User sehr wohl unterscheiden. Übrigens denke ich in diesem Zusammenhang auch, dass diese User nicht zu wenig trennen, sondern das gerade viel zu stark tun. Wie die Threaderstellerin schon sagte: "Es ist ja alles nur Fiktion!"
Jedenfalls habe ich schon genug User dieser Sparte gesehen, wie sie bei den Themen reale Vergewaltigung, realer Inzest und reale Homosexualität IEEHHHH!-schreiend weggelaufen sind.
http://www.fanfiktion.de/s/4f772ea20000369a0c90138b
Operator
NovaIxioXerces
Das ist der Punkt, an welchem meine Logik versagt. Mit welcher Argumentationsgrundlage rechtfertigt oder glorifiziert man gar etwas, das man in der Realität zutiefst verurteilt?
Mit welcher Rechtfertigung kann Fiktion etwas richtig machen, dass in der Realität falsch ist und zwar so, dass es die Gesellschaft der Leser kommentarlos, meist als vollkommen normal akzeptiert?
Ich finde es ebenso wichtig die Autoren daraufhin zuweisen, doch meist erfolgt postwendend eben der Titel dieses Threads als Antwort: Es ist doch nicht real.
Es gab Argumente die besagten, diese Jugendlichen sollten ihre Aggressionen lieber auf fiktionaler Ebene ausleben, dort ihre Grenzen und die Grenzen der Gesellschaft testen, als dass sie zum Beispiel mit den berüchtigten Prügelvideos auf ihren Handys Gewalt ausleben, um zu schocken.
Doch auch dabei frage ich mich, ob es der richtige Weg ist dies unter Jugendsünden stehen zu lassen und darauf zu hoffen, dass sie es mit zunehmendem Alter selbst merken.
Tatasche ist doch, dass bei Desinteresse an besagten Schockelementen diese nicht zurück gehen, sondern immer extremer werden.
Die Hemmschwellen der Gesellschaft hat sich mit den Jahren rapide gesenkt, Moral ist heute eher ein negativ behafteter Begriff, welcher mit Engstirnigkeit und Intoleranz assoziiert wird. Doch die Moral komplett zu verteufeln kann keine Lösung sein. Ein absolutes Leben und Leben lassen im Sinne einer anarchistischen Gesellschaft führt ins Chaos.
Das mag nun schwarzmalerisch und übertrieben klingen, ist es natürlich auch. Ich sagen nicht, dass gesundvögel- Fanfiktionen von 13 Jährigen Teenagern die gesellschaftliche Apokalypse einläuten; dennoch finde ich es wichtig einmal ein wenig weiter zu denken und sich zu fragen, was ist gesunde Moral, welche Grenzen sind vernünftig und sollten gewahrt werden und welche kann man dehnen oder brechen lassen. Nicht ungeachtet der Tatsache, dass Kunst, also auch Literatur oftmals als ein Spiegel der Gesellschaft fungiert und damit ist die Fiktion nicht so weit von der Realität entfernt.
Auch das ist etwas, dass man jüngeren Mitmenschen vermitteln sollte, wie auch NovalxioXerces bereits sagte.
Und das tut er zwar mit einer falschen Herangehensweise, aber Fiktivität und Realität können diese User sehr wohl unterscheiden. Übrigens denke ich in diesem Zusammenhang auch, dass diese User nicht zu wenig trennen, sondern das gerade viel zu stark tun. Wie die Threaderstellerin schon sagte: "Es ist ja alles nur Fiktion!"
Jedenfalls habe ich schon genug User dieser Sparte gesehen, wie sie bei den Themen reale Vergewaltigung, realer Inzest und reale Homosexualität IEEHHHH!-schreiend weggelaufen sind.
Das ist der Punkt, an welchem meine Logik versagt. Mit welcher Argumentationsgrundlage rechtfertigt oder glorifiziert man gar etwas, das man in der Realität zutiefst verurteilt?
Mit welcher Rechtfertigung kann Fiktion etwas richtig machen, dass in der Realität falsch ist und zwar so, dass es die Gesellschaft der Leser kommentarlos, meist als vollkommen normal akzeptiert?
Ich finde es ebenso wichtig die Autoren daraufhin zuweisen, doch meist erfolgt postwendend eben der Titel dieses Threads als Antwort: Es ist doch nicht real.
Es gab Argumente die besagten, diese Jugendlichen sollten ihre Aggressionen lieber auf fiktionaler Ebene ausleben, dort ihre Grenzen und die Grenzen der Gesellschaft testen, als dass sie zum Beispiel mit den berüchtigten Prügelvideos auf ihren Handys Gewalt ausleben, um zu schocken.
Doch auch dabei frage ich mich, ob es der richtige Weg ist dies unter Jugendsünden stehen zu lassen und darauf zu hoffen, dass sie es mit zunehmendem Alter selbst merken.
Tatasche ist doch, dass bei Desinteresse an besagten Schockelementen diese nicht zurück gehen, sondern immer extremer werden.
Die Hemmschwellen der Gesellschaft hat sich mit den Jahren rapide gesenkt, Moral ist heute eher ein negativ behafteter Begriff, welcher mit Engstirnigkeit und Intoleranz assoziiert wird. Doch die Moral komplett zu verteufeln kann keine Lösung sein. Ein absolutes Leben und Leben lassen im Sinne einer anarchistischen Gesellschaft führt ins Chaos.
Das mag nun schwarzmalerisch und übertrieben klingen, ist es natürlich auch. Ich sagen nicht, dass gesundvögel- Fanfiktionen von 13 Jährigen Teenagern die gesellschaftliche Apokalypse einläuten; dennoch finde ich es wichtig einmal ein wenig weiter zu denken und sich zu fragen, was ist gesunde Moral, welche Grenzen sind vernünftig und sollten gewahrt werden und welche kann man dehnen oder brechen lassen. Nicht ungeachtet der Tatsache, dass Kunst, also auch Literatur oftmals als ein Spiegel der Gesellschaft fungiert und damit ist die Fiktion nicht so weit von der Realität entfernt.
Auch das ist etwas, dass man jüngeren Mitmenschen vermitteln sollte, wie auch NovalxioXerces bereits sagte.
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Beitrag #38, verfasst am 22.12.2009 | 11:40 Uhr
Ich finde es allerdings ebenfalls bedenklich, wie sich einige hier als Moralapostel einer degenerierten Jugend präsentieren. Hallo, Leute, so alt seid ihr doch selbst noch gar nicht 😄
Man darf Teenagern durchaus zugestehen, selbst Erfahrungen zu machen und daraus zu lernen. Wer einmal versucht hat, einen psychisch kranken oder sogar traumatisierten Menschen allein mit der Kraft der Liebe zu heilen, der wird wahrscheinlich ziemlich schnell an seine Grenzen stoßen. Ging zumindest mir so, danach fand ich "Hermine rettet Snape"-Fanfictions auch nicht mehr romantisch. Lebenserfahrung kann man nur selbst gewinnen, man kann sie sich nicht durch Moralpredigten aneignen.
Man darf Teenagern durchaus zugestehen, selbst Erfahrungen zu machen und daraus zu lernen. Wer einmal versucht hat, einen psychisch kranken oder sogar traumatisierten Menschen allein mit der Kraft der Liebe zu heilen, der wird wahrscheinlich ziemlich schnell an seine Grenzen stoßen. Ging zumindest mir so, danach fand ich "Hermine rettet Snape"-Fanfictions auch nicht mehr romantisch. Lebenserfahrung kann man nur selbst gewinnen, man kann sie sich nicht durch Moralpredigten aneignen.
Operator
LadyOfTheSilent
Man darf Teenagern durchaus zugestehen, selbst Erfahrungen zu machen und daraus zu lernen. Wer einmal versucht hat, einen psychisch kranken oder sogar traumatisierten Menschen allein mit der Kraft der Liebe zu heilen, der wird wahrscheinlich ziemlich schnell an seine Grenzen stoßen. Ging zumindest mir so, danach fand ich "Hermine rettet Snape"-Fanfictions auch nicht mehr romantisch. Lebenserfahrung kann man nur selbst gewinnen, man kann sie sich nicht durch Moralpredigten aneignen.
Man ist ein Moralapostel weil man zweifelt, ob halbtot geprügelte Figuren, die seit ihrem fünften Lebensjahr vergewaltigt werden, nur um dann als Sexsklaven bei geilen, alten Säcken zu landen, wirklich in einer Fanfiktion zu Unterhaltungszwecken im wahrsten Sinne des Wortes missbraucht werden müssen? Mit dem Leser als hautnaher Voyeurist in der ersten Gafferreihe?
Genau das meine ich. Die negative Betitelung als Moralapostel, wenn man Grenzen aufzeigt.
Natürlich müssen Kinder und Jugendliche Grenzen austesten und Erfahrungen machen. Aber wie sollen sie es lernen, wenn ihnen niemand die Grenzen zeigt? Bzw. wenn niemand mehr weiß, wo diese liegen?
Man lässt Klein Hugo auch nicht Klein- Egon die obere Zahnreihe ausschlagen, damit Klein Hugo vielleicht von selbst lernt, dass es vielleicht, unter Umständen keine soooo gute Idee ist einfach drauflos zu prügeln.
Zudem - ja, ich bin erst 22 Jahre alt, aber zwischen 13 und 22, bzw. manchmal zwischen 20 und 22 können kleine Welten liegen.
Es geht nicht darum etwas zu verbieten oder an den Pranger zu stellen. Ich bin einfach schon älter und kann mehr differenzieren und kategorisieren, was Notwendigkeit und Anwendung von Gewalt im Plot angeht; wann es wohl in erster Linie nur schocken soll und wann es wirklich untragbar wird.
Es geht auch darum wieder ein Gefühl für Maß zu entwickeln und auch die Bedeutung der Taten klarzumachen. Manches hat erschreckend viel mit fehlendem Einfühlungsvermögen zu tun. Da muss geprügelt und vergewaltigt werden, was das Zeug hält, weil alles andere nicht schlimm genug ist. Dabei kann eine (verbale) Bedrohung in manchen Fällen schon grausam genug sein und genug Folgen hervorrufen, die es zu behandeln gilt. Das Gespür dafür ist überhaupt nicht mehr vorhanden oder nur sehr verzerrt, wie ich persönlich finde.
Und ich verstehe nicht, warum es schlecht ist einmal darauf hinzuweisen? Aber gut, dann bin ich eben ein Moralapostel.
Wobei das Problem nicht nur bei der Jugend auftritt, dass stimmt. Allerdings empfinde ich es doch als deutlicher bei Geschichten von jüngeren Autoren, dass diese keine Gespür für das haben, was sie da eigentlich gerade schreiben.
Ich finde es allerdings ebenfalls bedenklich, wie sich einige hier als Moralapostel einer degenerierten Jugend präsentieren. Hallo, Leute, so alt seid ihr doch selbst noch gar nicht 😄
Man darf Teenagern durchaus zugestehen, selbst Erfahrungen zu machen und daraus zu lernen. Wer einmal versucht hat, einen psychisch kranken oder sogar traumatisierten Menschen allein mit der Kraft der Liebe zu heilen, der wird wahrscheinlich ziemlich schnell an seine Grenzen stoßen. Ging zumindest mir so, danach fand ich "Hermine rettet Snape"-Fanfictions auch nicht mehr romantisch. Lebenserfahrung kann man nur selbst gewinnen, man kann sie sich nicht durch Moralpredigten aneignen.
Man ist ein Moralapostel weil man zweifelt, ob halbtot geprügelte Figuren, die seit ihrem fünften Lebensjahr vergewaltigt werden, nur um dann als Sexsklaven bei geilen, alten Säcken zu landen, wirklich in einer Fanfiktion zu Unterhaltungszwecken im wahrsten Sinne des Wortes missbraucht werden müssen? Mit dem Leser als hautnaher Voyeurist in der ersten Gafferreihe?
Genau das meine ich. Die negative Betitelung als Moralapostel, wenn man Grenzen aufzeigt.
Natürlich müssen Kinder und Jugendliche Grenzen austesten und Erfahrungen machen. Aber wie sollen sie es lernen, wenn ihnen niemand die Grenzen zeigt? Bzw. wenn niemand mehr weiß, wo diese liegen?
Man lässt Klein Hugo auch nicht Klein- Egon die obere Zahnreihe ausschlagen, damit Klein Hugo vielleicht von selbst lernt, dass es vielleicht, unter Umständen keine soooo gute Idee ist einfach drauflos zu prügeln.
Zudem - ja, ich bin erst 22 Jahre alt, aber zwischen 13 und 22, bzw. manchmal zwischen 20 und 22 können kleine Welten liegen.
Es geht nicht darum etwas zu verbieten oder an den Pranger zu stellen. Ich bin einfach schon älter und kann mehr differenzieren und kategorisieren, was Notwendigkeit und Anwendung von Gewalt im Plot angeht; wann es wohl in erster Linie nur schocken soll und wann es wirklich untragbar wird.
Es geht auch darum wieder ein Gefühl für Maß zu entwickeln und auch die Bedeutung der Taten klarzumachen. Manches hat erschreckend viel mit fehlendem Einfühlungsvermögen zu tun. Da muss geprügelt und vergewaltigt werden, was das Zeug hält, weil alles andere nicht schlimm genug ist. Dabei kann eine (verbale) Bedrohung in manchen Fällen schon grausam genug sein und genug Folgen hervorrufen, die es zu behandeln gilt. Das Gespür dafür ist überhaupt nicht mehr vorhanden oder nur sehr verzerrt, wie ich persönlich finde.
Und ich verstehe nicht, warum es schlecht ist einmal darauf hinzuweisen? Aber gut, dann bin ich eben ein Moralapostel.
Wobei das Problem nicht nur bei der Jugend auftritt, dass stimmt. Allerdings empfinde ich es doch als deutlicher bei Geschichten von jüngeren Autoren, dass diese keine Gespür für das haben, was sie da eigentlich gerade schreiben.
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NovaIxioXerces
Ich stimme Dir darin zu, dass die meisten das wahrscheinlich nachahmen. Aber glauben sie es selbst überhaupt nicht?
Wenn sie diese Art von "Plot" instinktiv als falsch erkennen würden, würden sie ihn nicht übernehmen, sondern sich davon eher abgestoßen fühlen.
Nun müssen Kinder die sich gegenseitig kontinuierlich mit solchen Geschichten füttern, deswegen nicht zu Vergewaltigern mutieren. Aber eine gewisse Tendenz, den Willen anderer nicht zu respektieren, kann sich daraus auf jeden Fall ergeben.
Ich finde es gefährlich, die Macht des geschriebenen Wortes zu unterschätzen.
Wenn "Fiktion" Menschen nicht in irgendeiner Weise beeinflussen würde, gäbe es keine Werbespots. Dass man glaubt, völlig rational zu entscheiden und das Produkt nur zu kaufen, weil es auch wirklich gut ist, macht die Sache nicht besser.
@Lady of the Silent: Es gibt Geschichten, die einfach nur von Unreife zeugen, und es gibt Geschichten, die Tatsachen verdrehen. Unreife hat jedes Kind selbst in sich, die wird ihm also nicht schaden. Unreif war ich auch mal.
Aber völlig verquere Ansichten hatte ich nicht, auch nicht, als ich ein Teenager war.
Wenn Snape nachdem er seine wahre Liebe gefunden hat, plötzlich ein dauerlächelnder Gutmensch ist, dann vereinfacht das die Realität, aber die zugrundeliegende Ansicht, dass eine glückliche Beziehung Menschen gut tut, ist richtig.
Kinder gehen von ihnen bekannten Dingen aus ("Wenn ich traurig bin, weil die anderen Kinder gemein zu mir waren, geht es mir besser wenn meine Mami mich in den Arm nimmt") um ähnliche Dinge die sie nicht erlebt haben, zu verstehen. Daher kann man annehmen, dass jeder Teenager auf die Idee kommen könnte, einen traumatisierten Menschen durch Liebe zu heilen.
Wenn Harry nach der Vergewaltigung durch Voldemort eine glückliche Beziehung mit diesem hat, ist die zugrundeliegende Botschaft grundfalsch.
Auf welcher Grundlage die Idee, so etwas zu schreiben, basiert, kann ich nur spekulieren. Vielleicht hat da ein traumatisiertes Kind den Anfang gemacht, das die Misshandlung durch seine Eltern als Ausdruck von Liebe ansehen musste um sie überstehen zu können.
Das Problem ist, dass so etwas wieder rückübertragen werden kann. "Snape geht es besser weil ihn jemand liebt" kann zu "Meinem Freund geht es bestimmt besser, wenn ich ihm sage, dass ich ihn lieb habe" werden, was in diesem Kontext dann auch wieder richtig sein kann...aber wenn eine vermittelte Botschaft eben nicht nur vereinfacht, sondern falsch ist, dann wird die Übertragung dieser Botschaft auf den eigenen Alltag auch falsch sein. Dadurch, dass nicht genau das getan wird, was in den Geschichten getan wird, ist der Zusammenhang nicht mehr unmittelbar erkennbar.
Nicht unbedingt mit kriminellen Folgen, aber besonders förderlich für die Entwicklung von Jugendlichen ist so etwas auch nicht.
Und genau hier gehen deine und meine Meinung auseinander. :)
Ich denke nämlich, das kaum einer der Leute, die eine solche Zuckerrape-Geschichte wirklich ein "krankes Weltbild" haben. Der Großteil von ihnen dürfte jung, unerfahren und unreif sein und ahmt einfach nur nach, was tausend andere Autoren schon vorgemacht haben (indem sie zum größten Teil ebenfalls nur nachahmten) - nur ein wirklich kleiner Teil von ihnen ist wirklich so krank, dass er glaubt, was er da verfasst.
Ich stimme Dir darin zu, dass die meisten das wahrscheinlich nachahmen. Aber glauben sie es selbst überhaupt nicht?
Wenn sie diese Art von "Plot" instinktiv als falsch erkennen würden, würden sie ihn nicht übernehmen, sondern sich davon eher abgestoßen fühlen.
Nun müssen Kinder die sich gegenseitig kontinuierlich mit solchen Geschichten füttern, deswegen nicht zu Vergewaltigern mutieren. Aber eine gewisse Tendenz, den Willen anderer nicht zu respektieren, kann sich daraus auf jeden Fall ergeben.
Ich finde es gefährlich, die Macht des geschriebenen Wortes zu unterschätzen.
Wenn "Fiktion" Menschen nicht in irgendeiner Weise beeinflussen würde, gäbe es keine Werbespots. Dass man glaubt, völlig rational zu entscheiden und das Produkt nur zu kaufen, weil es auch wirklich gut ist, macht die Sache nicht besser.
@Lady of the Silent: Es gibt Geschichten, die einfach nur von Unreife zeugen, und es gibt Geschichten, die Tatsachen verdrehen. Unreife hat jedes Kind selbst in sich, die wird ihm also nicht schaden. Unreif war ich auch mal.
Aber völlig verquere Ansichten hatte ich nicht, auch nicht, als ich ein Teenager war.
Wenn Snape nachdem er seine wahre Liebe gefunden hat, plötzlich ein dauerlächelnder Gutmensch ist, dann vereinfacht das die Realität, aber die zugrundeliegende Ansicht, dass eine glückliche Beziehung Menschen gut tut, ist richtig.
Kinder gehen von ihnen bekannten Dingen aus ("Wenn ich traurig bin, weil die anderen Kinder gemein zu mir waren, geht es mir besser wenn meine Mami mich in den Arm nimmt") um ähnliche Dinge die sie nicht erlebt haben, zu verstehen. Daher kann man annehmen, dass jeder Teenager auf die Idee kommen könnte, einen traumatisierten Menschen durch Liebe zu heilen.
Wenn Harry nach der Vergewaltigung durch Voldemort eine glückliche Beziehung mit diesem hat, ist die zugrundeliegende Botschaft grundfalsch.
Auf welcher Grundlage die Idee, so etwas zu schreiben, basiert, kann ich nur spekulieren. Vielleicht hat da ein traumatisiertes Kind den Anfang gemacht, das die Misshandlung durch seine Eltern als Ausdruck von Liebe ansehen musste um sie überstehen zu können.
Das Problem ist, dass so etwas wieder rückübertragen werden kann. "Snape geht es besser weil ihn jemand liebt" kann zu "Meinem Freund geht es bestimmt besser, wenn ich ihm sage, dass ich ihn lieb habe" werden, was in diesem Kontext dann auch wieder richtig sein kann...aber wenn eine vermittelte Botschaft eben nicht nur vereinfacht, sondern falsch ist, dann wird die Übertragung dieser Botschaft auf den eigenen Alltag auch falsch sein. Dadurch, dass nicht genau das getan wird, was in den Geschichten getan wird, ist der Zusammenhang nicht mehr unmittelbar erkennbar.
Nicht unbedingt mit kriminellen Folgen, aber besonders förderlich für die Entwicklung von Jugendlichen ist so etwas auch nicht.
Joanne K. Rowling hat Recht
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Beitrag #41, verfasst am 22.12.2009 | 14:05 Uhr
Sagen wir doch mal so: Irgendwer oder irgendwas muss die Jugendlichen ja darauf gebracht haben, dass eine Geschichte mit Tiefgang unbedingt Themen wie Vergewaltigung und Folter beinhalten muss. Jugendliche haben in der Regel (noch) keine erotischen Vergewaltigungsphantasien, also würde ich mal mutmaßen, dass sie sowas schreiben, weil sie
a) als erwachsen gelten wollen
und
b) man durch solche Themen offenbar Reviews bekommen kann.
Und dass dem zweifellos so ist, sieht man auch an Geschichten von erwachsenen Autoren, die tausende von Lesern anziehen, indem sie irgendwelchen Düsterkram schreiben. Eine der ersten und wahrscheinlich auch bekanntesten Snape/Hermine-FFs im HP-Fandom, "Pawn to Queen", begann ebenfalls mit einer Szene, in der Snape von Malfoy dazu gebracht wird, Hermine sexuell zu missbrauchen. Daraus entwickelt sich dann - oh Wunder - eine Beziehung! Daraufhin folgten Abermillionen von Nachfolgern, die nach dem gleichen Schema funktionierten und immer noch gelesen wurden. Und jetzt sind Jugendliche moralisch degeneriert, weil sie auf den Zug mit aufspringen wollen? Die Logik dahinter verstehe ich nicht.
Es geht hier um nichts anderes, als um simples Mitläufertum - noch dazu von der wirklich ganz und gar ungefährlichen Sorte. Ganz ehrlich, wäre ich 14 und müsste mir von einer 22-jährigen eine Predigt über den moralischen Verfall meiner Generation anhören, ich würde mir an den Kopf fassen. Tue ich im Prinzip ja auch jetzt noch, obwohl ich schon das reife Alter von 24 erreicht habe 😇
a) als erwachsen gelten wollen
und
b) man durch solche Themen offenbar Reviews bekommen kann.
Und dass dem zweifellos so ist, sieht man auch an Geschichten von erwachsenen Autoren, die tausende von Lesern anziehen, indem sie irgendwelchen Düsterkram schreiben. Eine der ersten und wahrscheinlich auch bekanntesten Snape/Hermine-FFs im HP-Fandom, "Pawn to Queen", begann ebenfalls mit einer Szene, in der Snape von Malfoy dazu gebracht wird, Hermine sexuell zu missbrauchen. Daraus entwickelt sich dann - oh Wunder - eine Beziehung! Daraufhin folgten Abermillionen von Nachfolgern, die nach dem gleichen Schema funktionierten und immer noch gelesen wurden. Und jetzt sind Jugendliche moralisch degeneriert, weil sie auf den Zug mit aufspringen wollen? Die Logik dahinter verstehe ich nicht.
Es geht hier um nichts anderes, als um simples Mitläufertum - noch dazu von der wirklich ganz und gar ungefährlichen Sorte. Ganz ehrlich, wäre ich 14 und müsste mir von einer 22-jährigen eine Predigt über den moralischen Verfall meiner Generation anhören, ich würde mir an den Kopf fassen. Tue ich im Prinzip ja auch jetzt noch, obwohl ich schon das reife Alter von 24 erreicht habe 😇
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LadyOfTheSilent
Noch nicht.
Kindern und Jugendlichen schmeckt Alkohol meistens auch nicht, wenn sie ihn zum ersten Mal probieren. Aber wenn sie ihn des Öfteren trinken, um dazuzugehören, wird er ihnen auch irgendwann schmecken.
Mitläufertum ist nie harmlos, wenn die Sache, bei der mitgelaufen wird, nicht harmlos ist. Wenn man Vergewaltigungsphantasien völlig harmlos findet, kann man sie natürlich auch Kindern verabreichen.
Ich kritisiere nicht den moralischen Verfall der Jugend, ich versuche die Jugend davor zu bewahren, falsche Ansichten vermittelt zu bekommen.
Es gibt durchaus Frauen, die im Erwachsenenalter beklagen, dass ihnen Disney weisgemacht hätte, irgendwann käme ein Prinz und würde sie retten.
Dabei ist dieser Glaube noch recht harmlos, wenn man ihn mit der Hoffnung vergleicht, ein Gewalttäter könnte sich irgendwann in einen treusorgenden Partner verwandeln wenn man sein Verhalten nur lange genug duldet.
Jugendliche haben in der Regel (noch) keine erotischen Vergewaltigungsphantasien
Noch nicht.
Kindern und Jugendlichen schmeckt Alkohol meistens auch nicht, wenn sie ihn zum ersten Mal probieren. Aber wenn sie ihn des Öfteren trinken, um dazuzugehören, wird er ihnen auch irgendwann schmecken.
Mitläufertum ist nie harmlos, wenn die Sache, bei der mitgelaufen wird, nicht harmlos ist. Wenn man Vergewaltigungsphantasien völlig harmlos findet, kann man sie natürlich auch Kindern verabreichen.
Ich kritisiere nicht den moralischen Verfall der Jugend, ich versuche die Jugend davor zu bewahren, falsche Ansichten vermittelt zu bekommen.
Es gibt durchaus Frauen, die im Erwachsenenalter beklagen, dass ihnen Disney weisgemacht hätte, irgendwann käme ein Prinz und würde sie retten.
Dabei ist dieser Glaube noch recht harmlos, wenn man ihn mit der Hoffnung vergleicht, ein Gewalttäter könnte sich irgendwann in einen treusorgenden Partner verwandeln wenn man sein Verhalten nur lange genug duldet.
Joanne K. Rowling hat Recht
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Beitrag #43, verfasst am 22.12.2009 | 14:18 Uhr
Muss man jede erotische Phantasie ausleben? Erwiesenermaßen haben ziemlich viele Frauen Vergewaltigungsphantasien (in denen sie das Opfer sind), das heißt aber nicht, dass sie wirklich vergewaltigt werden wollen. Solche Phantasien hängen meistens mit sexuellen Vorlieben und Neigungen zusammen und werden wohl eher nicht durch Fanfictions ausgelöst. Die große Mehrheit der FF-Schreiberlinge sind sowieso Mädels - die sich wohl eher nicht zum Mann umwandeln werden lassen, um dann eine Vergewaltigung zu begehen.
Ich finde die ganze Diskussion um die bösen und gefährlichen Teenager auf dieser Seite reichlich absurd. Jene Mädels, die ihre Geschichten hier online stellen, verbringen ihre Freizeit ganz offensichtlich mit Lesen und Schreiben, sie hängen nicht betrunken an irgendwelchen Bushaltestellen rum oder überfallen alte Omis ...
Nur weil man die Tragweite bzw. den Ernst eines Themas aufgrund der psychischen und physischen Reife, gepaart mit mangelnder Lebenserfahrung, noch nicht einschätzen kann, ist man doch nicht gleich potentiell gefährlich.
Ich finde die ganze Diskussion um die bösen und gefährlichen Teenager auf dieser Seite reichlich absurd. Jene Mädels, die ihre Geschichten hier online stellen, verbringen ihre Freizeit ganz offensichtlich mit Lesen und Schreiben, sie hängen nicht betrunken an irgendwelchen Bushaltestellen rum oder überfallen alte Omis ...
Nur weil man die Tragweite bzw. den Ernst eines Themas aufgrund der psychischen und physischen Reife, gepaart mit mangelnder Lebenserfahrung, noch nicht einschätzen kann, ist man doch nicht gleich potentiell gefährlich.
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Beitrag #44, verfasst am 22.12.2009 | 14:28 Uhr
LadyOfTheSilent
Ich glaube auch nicht, dass diese Mädchen gefährlich werden. Ich glaube eher, dass sie einen dominanten Mann suchen werden, und dabei Gewalttätigkeit und mangelnden Respekt vor ihrem eigenen Willen mit Liebe verwechseln werden.
Das mag für die Gesellschaft an sich nicht schädlich sein, ich bekomme davon vielleicht gar nichts mit...aber es muss doch nicht sein.
Wie das mit erwachsenen Frauen ist die Vergewaltigungsphantasien haben, weiß ich nicht. Vielleicht können sie das von ihren Kriterien bei der Partnersuche trennen.
Aber dann schreiben sie wahrscheinlich auch keine Liebesgeschichten in denen eine Beziehung so ihren Anfang nimmt, sondern stellen ihre Phantasien, wenn überhaupt, als One-Shot im Bereich "Erotik" ein.
Das zumindest würde mir logisch erscheinen.
Nur weil man die Tragweite bzw. den Ernst eines Themas aufgrund der psychischen und physischen Reife, gepaart mit mangelnder Lebenserfahrung, noch nicht einschätzen kann, ist man doch nicht gleich potentiell gefährlich.
Ich glaube auch nicht, dass diese Mädchen gefährlich werden. Ich glaube eher, dass sie einen dominanten Mann suchen werden, und dabei Gewalttätigkeit und mangelnden Respekt vor ihrem eigenen Willen mit Liebe verwechseln werden.
Das mag für die Gesellschaft an sich nicht schädlich sein, ich bekomme davon vielleicht gar nichts mit...aber es muss doch nicht sein.
Wie das mit erwachsenen Frauen ist die Vergewaltigungsphantasien haben, weiß ich nicht. Vielleicht können sie das von ihren Kriterien bei der Partnersuche trennen.
Aber dann schreiben sie wahrscheinlich auch keine Liebesgeschichten in denen eine Beziehung so ihren Anfang nimmt, sondern stellen ihre Phantasien, wenn überhaupt, als One-Shot im Bereich "Erotik" ein.
Das zumindest würde mir logisch erscheinen.
Joanne K. Rowling hat Recht
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Beitrag #45, verfasst am 22.12.2009 | 14:35 Uhr
Ich weiß nicht, ob du sowas mal gelesen hast, aber die wirklich große Mehrheit der Teenager-Geschichten, in denen z.B. Hermine später mit ihrem Vergewaltiger Snape zusammenkommt, schildern Snape nicht als irren Gewalttäter, sondern als armes Hascherl, der innerhalb seiner Tätigkeit als Spion für Dumbledore von den Todessern gezwungen wird, Hermine zu vergewaltigen. Eine wirkliche Verbindung zur Bekehrung von Gewalttätern kann ich da nicht erkennen.
Aus erwachsener Perspektive würde ich sagen: Hätte er sie wirklich nicht vergewaltigen wollen, hätte er es auch nicht gemacht. Für viele Teenager stellt die Zwangslage aber evtl. einfach nur einen Einstieg in die Geschichte bzw. Romanze dar.
Aus erwachsener Perspektive würde ich sagen: Hätte er sie wirklich nicht vergewaltigen wollen, hätte er es auch nicht gemacht. Für viele Teenager stellt die Zwangslage aber evtl. einfach nur einen Einstieg in die Geschichte bzw. Romanze dar.
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Beitrag #46, verfasst am 22.12.2009 | 14:37 Uhr
Sturm im Wasserglas oder vergessen wie es ist, jung zu sein?
Erotische Phantasien sind oft schweinisch bis eklig
Und je weniger Erfahrung man hat, desto... nun ja.... ungewöhnlicher können diese Phantasien sein.
Bitte macht aus Teenies keine Schwerverbrecher
LG
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LadyOfTheSilent
Ich lese eher Slash. Und da läuft das so ab: A vergewaltigt B, B stellt fest, dass es ihm ja doch irgendwie gefällt, sie kommen zusammen. Und zwar nicht, damit B von einem strahlenden Helden vor A und sich selbst gerettet werden kann. Das Zustandekommen der Beziehung ist das Happyend. Vielleicht wird B später noch mal von jemandem vergewaltigt, der hässlicher ist als A und noch ein bisschen brutaler, und A rettet ihn.
Zugegeben, allzu viele Geschichten dieses Schemas habe ich mir nicht angetan, aber auf einen Plot in dem der Vergewaltiger zu seiner Tat gezwungen wurde, bin ich noch nicht gestoßen. Das wäre im Gegensatz zu dem was ich oben beschrieben habe ja schon fast harmlos.
Ich weiß nicht, ob du sowas mal gelesen hast, aber die wirklich große Mehrheit der Teenager-Geschichten, in denen z.B. Hermine später mit ihrem Vergewaltiger Snape zusammenkommt, schildern Snape nicht als irren Gewalttäter, sondern als armes Hascherl, der innerhalb seiner Tätigkeit als Spion für Dumbledore von den Todessern gezwungen wird, Hermine zu vergewaltigen. Eine wirkliche Verbindung zur Bekehrung von Gewalttätern kann ich da nicht erkennen.
Aus erwachsener Perspektive würde ich sagen: Hätte er sie wirklich nicht vergewaltigen wollen, hätte er es auch nicht gemacht. Für viele Teenager stellt die Zwangslage aber evtl. einfach nur einen Einstieg in die Geschichte bzw. Romanze dar.
Ich lese eher Slash. Und da läuft das so ab: A vergewaltigt B, B stellt fest, dass es ihm ja doch irgendwie gefällt, sie kommen zusammen. Und zwar nicht, damit B von einem strahlenden Helden vor A und sich selbst gerettet werden kann. Das Zustandekommen der Beziehung ist das Happyend. Vielleicht wird B später noch mal von jemandem vergewaltigt, der hässlicher ist als A und noch ein bisschen brutaler, und A rettet ihn.
Zugegeben, allzu viele Geschichten dieses Schemas habe ich mir nicht angetan, aber auf einen Plot in dem der Vergewaltiger zu seiner Tat gezwungen wurde, bin ich noch nicht gestoßen. Das wäre im Gegensatz zu dem was ich oben beschrieben habe ja schon fast harmlos.
Joanne K. Rowling hat Recht
Operator
Beitrag #48, verfasst am 22.12.2009 | 14:58 Uhr
LadyofTheSiltent
Seraphin
Entweder schreibe ich chinesisch oder ... ich geb's auf. O.o
Noch einmal zu mit-meißeln ... ach, ich geb's wirklich auf.
Nur weil man die Tragweite bzw. den Ernst eines Themas aufgrund der psychischen und physischen Reife, gepaart mit mangelnder Lebenserfahrung, noch nicht einschätzen kann, ist man doch nicht gleich potentiell gefährlich.
Seraphin
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Erotische Phantasien sind oft schweinisch bis eklig
Und je weniger Erfahrung man hat, desto... nun ja.... ungewöhnlicher können diese Phantasien sein.
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Entweder schreibe ich chinesisch oder ... ich geb's auf. O.o
Noch einmal zu mit-meißeln ... ach, ich geb's wirklich auf.
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Beitrag #49, verfasst am 22.12.2009 | 15:36 Uhr
Lucie Sakurazukamori
Ich finde, dass du durchaus recht hast. Ich komme mir teilweise vor wie aus einer ganz anderen Generation, dabei bin ich so alt doch auch noch gar nicht. Mit 13 war ich gerade mal dabei, meine Puppen langsam auf den Dachboden zu verbannen, und die BRAVO war eher etwas, über das man sich lustig machte, als der Sex-Weisheiten letzter Schluss. Ich erinnere mich noch daran, in der Schülerbibliothek immer die Fotoromane gelesen zu haben, aber die waren im Vergleich zu manchem, was hier im Archiv zu finden ist, absolut harmlos.
Ich habe beobachtet, dass sich das, was im Porno-Fanfic-Bereich (anders mag ich diese Geschichten nicht bezeichnen) fast eins zu eins auf andere Gewaltszenen übertragen lässt. Das Blut muss spritzen, die Körperteile müssen fliegen - und irgendwann wird es einfach nur noch menschenverachtend. So etwas mag in einem Mafia- oder Kriegsszenario durchaus passend sein, aber in manchen Fandoms wirkt es einfach nur falsch.
Entweder schreibe ich chinesisch oder ... ich geb's auf. O.o
Noch einmal zu mit-meißeln ... ach, ich geb's wirklich auf.
Ich finde, dass du durchaus recht hast. Ich komme mir teilweise vor wie aus einer ganz anderen Generation, dabei bin ich so alt doch auch noch gar nicht. Mit 13 war ich gerade mal dabei, meine Puppen langsam auf den Dachboden zu verbannen, und die BRAVO war eher etwas, über das man sich lustig machte, als der Sex-Weisheiten letzter Schluss. Ich erinnere mich noch daran, in der Schülerbibliothek immer die Fotoromane gelesen zu haben, aber die waren im Vergleich zu manchem, was hier im Archiv zu finden ist, absolut harmlos.
Ich habe beobachtet, dass sich das, was im Porno-Fanfic-Bereich (anders mag ich diese Geschichten nicht bezeichnen) fast eins zu eins auf andere Gewaltszenen übertragen lässt. Das Blut muss spritzen, die Körperteile müssen fliegen - und irgendwann wird es einfach nur noch menschenverachtend. So etwas mag in einem Mafia- oder Kriegsszenario durchaus passend sein, aber in manchen Fandoms wirkt es einfach nur falsch.
Horatio Hornblower ist der Chuck Norris der Meere...
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Rang: Auftragsschreiber
Beitrag #50, verfasst am 22.12.2009 | 15:53 Uhr
Ich verfolge den Thread nun schon eine Weile und so langsam drück's mir einen raus ...
Wenn jetzt Chuck Palanhuik oder Bret Easton Ellis sowas schreiben würden, dann würden alle die Gesellschaftskritik loben und das Werk zum Meisterstück küren. Schreibt ein pubertierender Teenie was in die Richtung ist er gleich ein gestörter Amokläufer. Also irgendwann ist auch mal schluss!
Ist mir leider schon selbst passiert, dass ich aufgrund meiner Thematiken durch irgendwelche Laienpsychologen kriminalisiert wurde, aber das ist dann wohl eindeutig deren Bier. Aber vielleicht liegt es an der allgemeinen Respektlosigkeit, die unter Hobbyautoren herrscht. Bei einem richtigen Autoren würden es sich diese Leute weitaus weniger trauen ihn so derart zu verleugmen. Aber wir sind ja alle anonym, nicht wahr?
Wenn jetzt Chuck Palanhuik oder Bret Easton Ellis sowas schreiben würden, dann würden alle die Gesellschaftskritik loben und das Werk zum Meisterstück küren. Schreibt ein pubertierender Teenie was in die Richtung ist er gleich ein gestörter Amokläufer. Also irgendwann ist auch mal schluss!
Ist mir leider schon selbst passiert, dass ich aufgrund meiner Thematiken durch irgendwelche Laienpsychologen kriminalisiert wurde, aber das ist dann wohl eindeutig deren Bier. Aber vielleicht liegt es an der allgemeinen Respektlosigkeit, die unter Hobbyautoren herrscht. Bei einem richtigen Autoren würden es sich diese Leute weitaus weniger trauen ihn so derart zu verleugmen. Aber wir sind ja alle anonym, nicht wahr?
"Don't worry, Dumbledore, i've got a plan!"
-Severus Snape
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